Oaths and Swearing in Ancient Greece, hg. v. Sommerstein, Alan H./Torrance, Isabelle C. (= Beiträge zur Altertumskunde 307). De Gruyter, Berlin 2014. IX, 463 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Eid und Schwur sind in der menschlichen Geschichte zu einer gänzlich unbekannten Zeit entstanden. Für die Nachwelt sichtbar werden sie erst nach Erfindung der Schrift. Danach ist der Eid offensichtlich weit verbreitet, wenn er auch an einzelnen Stellen untersagt wird.

 

Mit einem Teilaspekt seiner Geschichte befasst sich der vorliegende Sammelband. Er geht auf ein Projekt The Oath in Archaic and Classical Greece an der Universität Nottingham zurück, das von dem Leverhulme Trust gefördert wurde. In seinem Rahmen wurden 2007 bereits die Veröffentlichungen Nottingham Oath Database (2007) und Oath and State in Ancient Greece (2013) vorgelegt, so dass nunmehr eine abschließende Abrundung möglich war.

 

Gegliedert ist das jetzige Werk in insgesamt 15, von jeweils unterschiedlichen Bearbeitern verantwortete Kapitel. Sie betreffen etwa die Gegenstandsbeschreibung des Eides, den Eid im Verhältnis zum Fluch, den Eid in den Mythen, Freundschaft und Feindschaft, die Sprache der Eide, das Verhältnis zu Stand und Geschlecht, zwei Fallstudien bei Homer, die Stellung in der Rhetorik, das artful dodging, die Bindungswirkung, die Folgen des Meineids, den formlosen Eid, den Eid des Hippokrates und die abschließende Frage nach dem Verfall des Eides. Abgerundet wird der vielfältige, interessante Band durch eine Bibliographie, ein Stellenverzeichnis und ein Sachverzeichnis.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler