Kilian, Dieter E., Führungseliten - Generale und Admirale der Bundeswehr 1955-2015. Politische und militärische Führung. Osning Verlag, Bielefeld 2014. 668 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Führungseliten sind ungeachtet der Bedeutung auch der Alltagsgeschichte des  jedermann stets besonders interessant. Aus diesem Grunde hat das vorliegende kompakte Werk, das im Eingang Mercedes-Benz als das Rückgrat jeder starken Gruppe und anschließend Lufthansa Technik mit dem Kennzeichen more mobility für the world abbildet, unmittelbar nach seinem Bekanntwerden die Aufmerksamkeit eines sachkundigen Rezensenten auf sich gezogen. In Ermangelung eines Rezensionsexemplars muss es an dieser Stelle leider bei einigen einfachen Hinweisen des Herausgebers sein Bewenden haben.

 

Der in dem Sudetenland 1941 geborene Verfasser trat nach dem in Fritzlar 1961 abgelegten Abitur in die Bundeswahr ein und stieg dort bis zum G2 im Wehrbereichskommando in Kiel auf. Mit der Generalität und Admiralität der (fünfzigjährigen) Bundeswehr beschäftigte er sich bereits 2005, wobei er damals von der Elite im Halbschatten schrieb. Wenig später interessierte er sich für die Beziehung der Bundespräsidenten und Bundeskanzler zu Soldatentum und Bundeswehr, für Major Fritz Schliebusch und für Kai-Uwe von Hassel.

 

Gegliedert ist das mit vielen kleinen Abbildungen und einem Personenregister von Abel bis Zumkley ausgestattete Werk in fünf Abschnitte über den militärpolitischen Kompass mit dem Primat der Politik, der militärischen Elite im Wandel von der Schmähung zur Aktualität, die Führung der Bundeswehr, die Elite in Turbulenzen und die Karriere nach der Bundeswehr. Behandelt werden dabei mehr als 70 Einzelpersonen von Theodor Blank, Franz Josef Strauß und Adolf Heusinger bis zu Peter Struck, Franz-Josef Jung, Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Thomas de Maizière und Ursula von der Leyen. Im Ergebnis bietet der Verfasser eine vielfältige und detailreiche Erfolgsgeschichte, für deren Fortsetzung er einen klaren politischen Kurs, Kontinuität und breite Unterstützung des Volkes wünscht, damit die Bundeswehr zu einer Armee des Volkes wird und nicht nur eine Armee des Parlaments bleibt.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler