Meineke, Birgit, Die Ortsnamen der Stadt Bielefeld (= Westfälisches Ortsnamenbuch 5). Verlag für Regionalgeschichte, Gütersloh 2013. 323 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Bielefeld - mit dem spielerisch gelegentlich das viele Geld verbunden wird - ist mit fast 330000 Einwohnern die größte Stadt der Region Ostwestfalen-Lippe und vor allem durch die Dr. August Oetker KG, die Stiftung Bethel, den Fußballverein Arminia Bielefeld und die noch ziemlich junge Universität überregional bekannt. Es kann aber auch auf eine lange geschichtliche Tradition zurückblicken, die bis zu den Anfängen der Schriftlichkeit in Sachsen zurückführt. Schon von daher ist es sehr erfreulich, dass der Bearbeiterin in verhältnismäßig kurzer Zeit der Abschluss eines dritten Bandes des bisher insgesamt fünf Bände umfassenden Westfälischen Ortsnamenbuchs gelungen ist.

 

Erfasst sind im Gebiet der kreisfreien Stadt etwa140 vor 1600 erstmals schriftlich bezeugte Siedlungsnamen, in welche die bis spätestens 1340 genannten Hofnamen einbezogen sind. Sie beginnen mit Altenhagen (1412) und enden mit (Meyer zu) Wulfringhausen. Bielefeld selbst erscheint zwischen 826 und 876 anlässlich einer Tradition eines mansus in Bylanuelde an Corvey/Korvei und wird auf eine alte Raumbezeichnung für das Gebiet im nördlichen Ausgang des Bielefelder Passes zurückgeführt, wobei mit der nasal-erweiterten Wurzel *bil- (welcher Sprache?) der Spalt im Höhenzug des Teutoburger Waldes bezeichnet worden sein kann.

 

Grundwörter des Bielefelder Ortsnamensbestands sind ard, au, baum, beke, berg, börde, brok, burg, busch, dorp, esch, feld, ger, hagen, heide, hem, hof, holt, horn, horst, hus (rund 30), lage, loh, sel, sele, wede und welle, Suffixe ithi, n, r, s und sn. Ein umfangreiches Literatur-, Quellen- und Kartenverzeichnis ist dem Nutzer ebenso hilfreich wie ein ausführliches Register. Karten veranschaulichen die Lage der behandelten Siedlungen und der bereits erfassten westfälischen Kreise, denen ein baldiger innerwestfälischer Brückenschlag und eine absehbare Vervollständigung sehr zu wünschen sind.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler