Hinz, Erhard, Die Wappen der Herren und Landschaden von Steinach. Ein Beitrag zur Regionalgeschichte. Mit Photographien von Hinz, Elisabeth. Verlag Regionalkultur, Heidelberg 2012. 276 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Im Jahre 1142 wird ein Bligger von Steinach am Neckar erwähnt, ein Bruder des späteren Bischofs Konrad von Worms. Seine Familie stammt nach unsicherer Überlieferung vielleicht aus Meißen, ist edelfrei und gehört dem niederen Adel an. Sein Sohn Bligger II. wurde als Minnesänger bekannt und fand Eingang in die berühmte Liederhandschrift des Heidelberger Codex Manesse.

 

Ihm gilt das besondere Interesse des in Altdamm in Pommern 1931 geborenen Verfassers, obwohl er ursprünglich in Biologie und Biochemie ausgebildet worden war und lange Jahre am Institut für Tropenhygiene der Universität Heidelberg gewirkt und mehr als 130 diesbezügliche Arbeiten veröffentlicht hat. Mit der dort aufgenommenen Sorgfalt hat er sich daneben aber auch intensiv in die Geschichte der Neckarsteinacher Harfenwappens eingearbeitet. Als stolze Frucht dieses beeindruckenden Interesses kann er nun einen stattlichen, repräsentativen Band über die (Wappen der) 1653 im Mannesstamm erloschene Familie vorlegen.

 

Darin behandelt er nach Geleitwort und Vorbemerkungen nacheinander die ersten Belege, Liederhandschriften, Stammtafeln, Ahnenproben, Wappenbücher, Turniere und Turnierbücher, die Lehenbücher der Kurfürsten Friedrich I. und Ludwig V. von der Pfalz, den Münchener Kalender, Siegel von 1226 bis 1602 sowie mehr als 70 Wappennachweise der Landschad in Neckarsteinach und anderen, alphabetisch gereihten Orten von Adelsheim über Schwabach bis Zweibrücken. Weit über 300 meist farbige, auf Tausenden von Reisekilometern mit Hilfe seiner Ehefrau zusammengestellte Abbildungen rücken die Texte in bestes Licht. Insgesamt eine in Form, Ausstattung und Inhalt vorzüglich gelungene, durch Verzeichnisse und Nachweise sachgerecht abgerundete Untersuchung über einen bedeutsamen Gegenstand rheinischer Landesgeschichte.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler