KöblerFerkeineforensischetrilogie20111122 Nr. 14058 ZIER 1 (2011) 87

 

 

Ferk, Janko, Eine forensische Trilogie. Drei Novellen. Edition Atelier. Wien 2010. 174 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der in Sankt Kanzian am Klopeiner See 1958 geborene, nach dem Studium der Rechtswissenschaft, deutschen Philologie und Geschichte in Wien als Richter des Landesgerichts Klagenfurt und als Honorarprofessor für Literaturwissenschaft an der Universität Klagenfurt wirkende Verfasser ist seit 1981 (Der verurteilte Kläger) literarisch tätig und hat etwa 1999 den Titel Recht ist ein Prozess - über Kafkas Rechtsphilosophie vorgelegt. Von ihm auf das Werk eigens aufmerksam gemacht, hat der Herausgeber die Zusendung eines Rezensionsexemplars vorgeschlagen. Da dies aus unbekannten Gründen leider nicht gelang, muss er nach Ausleihe wenigstens in einigen Zeilen auf den Recht und Literatur vereinigenden Band aufmerksam machen.

 

Der Inhalt besteht aus einem langen Brief an den Staatsanwalt. Ihm folgt ein gleich langer Brief an den Richter. Den Beschluss bildet ein Brief an F.

 

Der Schreiber befindet sich wegen einer zwar begangenen, aber keine Schuld in ihm auslösenden Tat in Untersuchungshaft. Zwecks Erwirkung eines gerechten Verfahrens wendet er sich an den Staatsanwalt und an den Richter und schreibt nach Wiedergewinnung der Freiheit an seine Geliebte F. Schuld, Verständnis und Gerechtigkeit in Gesellschaft und Rechtsordnung sind dabei die bewegenden Grundfragen, die der Verfasser literarisch verfremdend aufgreift.

 

Innsbruck                                            Gerhard Köbler