germanisch (geschichtlicher Stand etwa 2008, nachträgliche Veränderungen können leider grundsätzlich nicht berücksichtigt werden)

FISCHER, Friedrich Christoph Jonathan, Prof.; geb. Stuttgart 12. 02. 1750; gest. Halle an der Saale 30. 09. 1797; WG.: Vater Hofkammerrat, 1764 Verwaltungsausbildung, Studium Kameralwissenschaft, Rechtswissenschaft Univ. Tübingen, 1775 Wien, 1776 Sekretär badische Gesandtschaft Wien, 1779 zweibrückischer Legationssekretär München, o. Prof. Univ. Halle, Kulturhistoriker; Verö.: Versuch einer Geschichte der deutschen Erbfolge 1778, Abhandlung von dem herzoglich-baierschen und pfalzgräflich-rheinischen Kurrechte 1779, Probenächte der teutschen Bauernmädchen 1780, Gedanken von dem weiblichen Erbfolgsrechte 1780, Kleine Schriften aus der Geschichte des Staats- und Lehnrechts 1780, Entwurf einer Geschichte des teutschen Rechts 1781, Literatur des germanischen Rechts 1782, Erbfolgsgeschichte der Seitenverwandten 1782, Lehrbegriff und Umfang der deutschen Staatswissenschaft 1783, Die Untrennbarkeit und Unveräußerlichkeit der pfalzbayerschen Ländern 1786, Das erbschaftliche Versendungsrecht 1786, Geschichte Friedrichs des Zweiten - König von Preußen 1787; Son.: IBI 1, 385b, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 1, Reichspublizistik und Policeywissenschaft 1600-1800, 1988, 387, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 2, Staatsrechtslehre und Verwaltungswissenschaft 1800-1914, 1992, 228, 245

GRÜNDLER, Karl August, Prof.; geb. Halle an der Saale 21. 11. 1769; gest. Erlangen 19. 12. 1843; WG.: Studium Rechtswissenschaft Univ. Halle, Habilitation, 1796 ao. Prof., 1797 o. Prof.  Univ. Erlangen; Verö.: De fideiussore fideiussoris nec non de differentiis inter fideiussorem succedaneum et indemnitatis 1794, Kurze tabellarische Übersicht aller Rechtsteile 1796, Systematische Entwicklung der Lehre von der Verjährung 1796, Entwicklung der Frage - Können die sogenannten symbolischen Bücher der lutherischen Kirche nach Reichs- und territorialstaatsrechtlichen Grundsätzen abgeändert werden? 1796, System des preußischen Rechts 1797ff., Die Erbfolge nach Grundsätzen des gemeinen preußischen Rechts 1798, Versuch einer Einleitung in die preußischen Rechte 1799, Grundsätze des deutschen peinlichen Rechts 1799, Institutionen des Rechts 1808, Einleitung zu dem in Deutschland geltenden Land- und Lehnrecht 1808, Einleitung zum bayrischen Privatrechte 1817, Handbuch der römischen Rechtsgeschichte 1821, Iuris ecclesiastici publici et privati 1827, Das Land- und Lehnrecht in den deutschen Bundesstaaten 1828, Polemik des germanischen Rechts 1832ff., Übersicht der Quellen der in den deutschen Bundesstaaten geltenden Land- und Lehnrechte 1832, Über die Rechtmäßigkeit gemischter Ehen 1838, Das im Königreich Bayern geltende katholische und protestantische Kirchenrecht 1839, Zusätze und Verbesserungen zu der Polemik des germanischen Rechts 1839, Über die Verbindlichkeit zum Beitrag der Kosten zur Erhaltung und Wiederherstellung der Cultusgebäude 1839; Son.: ADB, DBE, Wendehorst Alfred Geschichte der Universität Erlangen Nürnberg 1743-1993 1993, IBI 1, 473b

SCHILDENER, Karl, Prof. Dr.; geb. Greifswald 26. 08. 1777; gest. Greifswald 28. 12. 1843; WG.: 1793 Studium Rechtswissenschaft Univ. Greifswald, Jena, Göttingen, 1798 Promotion Univ. Jena, Habilitation, Studienreise Schweden, 1810 ao. Prof. Univ. Greifswald, 1814 o. Prof. Univ. Greifswald; Verö.: Versuch über die Grundsätze der Zivilgesetzgebung 1804, Zwei philosophisch-juristische Abhandlungen 1807, Über die schwedische Verfassung 1811, Literatur der altnordischen Gesetze 1818, Beiträge zur Kenntnis des germanischen Rechts 1822 (2. Teil Versuche über deutsche Sinnesart mit Beziehung auf deutsches Recht 1827), Über die religiöse Gemeinschaft der alten Mitschwörenden untereinander und mit dem Prinzipal 1833, Das Gottesbewusstsein im Volksrecht der Germanen 1839; Son.: Stintzing/Landsberg Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft Abt. 3, Halbband 2 Noten 1910, 142, ADB, IBI 2, 974a

DUMGÉ, Karl Georg; geb. um 1785; Verö.: Symbolik germanischer Völker in einigen Rechtsgewohnheiten 1812

MITTERMAIER, Karl Joseph Anton, Prof. Dr.; geb. München 05. 08. 1787; gest. Heidelberg 28. 08. 1867; WG.: Vater Apotheker, 1805 Studium Rechtswissenschaft Univ. Landshut, durch Erteilung von Privatunterricht Bekanntschaft des bayerischen Ministers Georg Friedrich von Zentner, auf Empfehlung Zentners 1807/1808 Privatsekretär Feuerbach, auf Anraten Zentners 1809 Promotion Univ. Heidelberg in aller Eile (im zweiten Anlauf mit einer an einem Tag niedergeschriebenen Arbeit), 1809 Privatdozent Univ. Landshut, 1811 o. Prof. Univ. Landshut, 1816 Mitherausgeber Archiv für Kriminalrecht, 1819 Archiv für zivilistische Praxis, Prof. Univ. Bonn, 1821 Prof. Univ. Heidelberg, 1826 Mitglied Gesetzgebungskommission Baden, 1831-1840 Landtagsabgeordneter Baden, 1846-1849 Landtagsabgeordneter Baden, 1846/1847 Teilnahme Germanistenversammlung Frankfurt am Main, Lübeck, 1848 Präsident Frankfurter Vorparlament, Nationalversammlungsmitglied, 1849 Ruhestand; F.: Strafrecht, Strafprozessrecht, deutsches Privatrecht, Rechtsgeschichte, Zivilprozessrecht; Verö.: Dissertatio de nullitatibus in causis criminalibus 1809 (Dissertation), Theorie des Beweises im peinlichen Prozess 1809, Handbuch des peinlichen Prozesses 1810f., Einleitung in das Studium der Geschichte des germanischen Rechts 1812, Anleitung zur Verteidigungskunst im Kriminalprozess 1814, 2. A. 1820, 3. A. 1828, 4. A. 1845, Versuch einer wissenschaftlichen Behandlung des deutschen Privatrechts 1815, Über die öffentliche und mündliche Rechtspflege und das Geschworenengericht 1819, Über die Grundfehler der Behandlung des Kriminalrechts in Lehr- und Strafgesetzbüchern 1819, Grundriss zu Vorlesungen über das Strafverfahren 1819, Der gemeine deutsche bürgerliche Prozess in Vergleichung mit dem preußischen und französischen Zivilverfahren 1820, 2. A. 1840, Lehrbuch des deutschen Privatrechts 1821, Über den Fonk'schen Prozess 1823, Grundsätze des gemeinen deutschen Privatrechts 1821, 2. A. 1826, 3. A. 1827, 4. A. 1830, 5. A. 1837, 6. A. 1842, 7. A. 1847, Beiträge zum deutschen Privatrechte 1824, Grundriss zu Vorlesungen über deutsche Rechtsgeschichte 1824, Disquisitio de alienationibus mentis 1825, Über den neuesten Zustand der Kriminalgesetzgebung in Deutschland 1825, Bemerkungen über den neuesten Entwurf eines Strafgesetzbuches für das Königreich Hannover 1825, Das deutsche Strafverfahren in seiner Fortbildung durch Gerichtsgebrauch und Partikulargesetzbücher 1827, 2. A. 1832, 4. A. 1846, Grundriss zu Vorlesungen über den bürgerlichen Prozess 1829, Kommissionsbericht zur Verbesserung des ... Zustandes der Pressgesetzgebung 1833, Die Lehre vom Beweis im deutschen Strafprozess 1834 Neudruck 1970, (Feuerbach Paul Johann Anselm Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden peinlichen Rechts 1801) 12. A. bearb. v. Mittermaier Karl Joseph Anton 1836, 13. A. 1840, 14. A. 1847, De principio imputationis alienationum mentis in iure criminali recte constituendo 1838, Die Strafgesetzgebung in ihrer Fortbildung geprüft 1841, Italienische Zustände 1844, Die Mündlichkeit das Anklageprinzip die Öffentlichkeit und das Geschworenengericht 1845, Die englische Staatsveerfassung in ihrer Entwicklung nach der neuesten Schrift von E. S. Creasy 1849, Vier Abhandlungen aus dem Strafrechte 1849, Der neueste Zustand der Gefängniseinrichtungen in England und englische Erfahrungen über Einzelhaft 1850, Englisches schottisches und nordamerikanisches Strafverfahren 1851, Die Gesetzgebung und Rechtsübung über Strafverfahren 1856, Die Gefängnisverbesserung 1858, Der gegenwärtige Zustand der Gefängnisfrage 1860, Die Bedeutung der würdigen Stellung des Advokatenstandes 1861, Die Todesstrafe nach dem Ergebnis der wissenschaftlichen Forschung dem Fortschritte der Gesetzgebung und der Erfahrung 1862, Mittermaier/Sundelin/Berner/Barth Über die neue bayrische Strafgesetzgebung 1862, Erfahrungen über die Wirksamkeit der Schwurgerichte in Europa und Amerika 1864, Der württembergische Entwurf der Strafprozessordnung 1864, Das Volksgericht in Gestalt der Schwur- und Schöffengerichte 1866, 2. A. 1874; Son.: umfangreiche Briefwechsel, Zachariä/Mittermaier Kritische Zeitschrift für Rechtswissenschaft und Gesetzgebung des Auslandes (Hg.) 1828-1839, ADB, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Univ. Bonn 1943, 50, Stegemeier L. Die Bedeutung Karl Joseph Anton Mittermaiers für die Entwicklung des reformierten Strafprozesses (Dissertation Göttingen) 1945/1948, Döhring, E., Geschichte der deutschen Rechtspflege, 1953, 424, Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, Karl, 1983, 528, Heidelberger Strafrechtslehrer im 19. und 20. Jahrhundert 1986, 69 (Landwehr Götz), Drüll Dagmar Heidelberger Gelehrtenlexikon 1652-1802, 1991 181, Würdigung Jura 1987, 419 (Ebert Ina/Fijal Andreas), Staat und Recht 1987, 611 (Reuter Lothar), Küper W. (Hg.) Carl Joseph Anton Mittermaier - Symposium hg. v. Küper Wilfried 1988, Hettinger Michael Carl Joseph Anton Mittermaier (1787-1867) ZRG GA 107 (1990) 433 (Hansdampf in allen Gassen), Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 2, Staatsrechtslehre und Verwaltungswissenschaft 1800-1914, 1992, 438, Kleinheyer/Schröder, IBI 2, 752b, DBE, Nuzzo, Luigi, Bibliographie der Werke Karl Josef Anton Mittermaiers, 2004

CAROVÉ, Friedrich Wilhelm; geb. Koblenz 20. 06. 1789; gest. Heidelberg 18. 03. 1852; WG.: Kaufmannsfamilie, Studium Rechtswissenschaft Univ. Heidelberg, 1817 Gründungsmitglied Burschenschaft, Studium Philosophie Univ. Berlin (Hegel), 1819 Privatdozent Breslau, Verwaltungsdienst, 1823 Philosoph Heidelberg, 1848 Mitglied Vorparlament Frankfurt am Main, 1849 Vizepräsident Friedenskongress Paris; Verö.: Entwurf einer Burschenschaftsordnung 1818, Über das Recht und die wichtigsten Gegenstände der öffentlichen Beurtheilung 1825, Skizzen zur Kunst- und Kulturgeschichte 1830, Über die Zölibatgesetze des römisch-katholischen Klerus 1832f., Papismus und Humanität 1838ff., Worte des Friedens 1838, Über das sogenannte germanische und das sogenannte christliche Staatsprinzip 1843, Vorhalle des Christentums oder die letzten Dinge der alten Welt 1851; Son.: NDB, DBE

WELCKER, Karl Theodor, Prof. Dr.; geb. Oberofleiden/Oberhessen 29. 03. 1790; gest. Heidelberg 10. 03. 1869; WG.: Vater Pfarrer, Bruder Philologe (Friedrich Welcker), 1806 Studium Rechtswissenschaft Univ. Gießen, Heidelberg, 24. 04. 1813 Promotion Univ. Gießen, Habilitation, Privatdozent Univ. Gießen, 30. 03. 1814 ao. Prof. Univ. Gießen, 1814 o. Prof. Univ. Kiel, 15. 07. 1816 Prof. Univ. Heidelberg, 1819 Prof. Univ. Bonn, 1822 Prof. Univ. Freiburg im Breisgau, 1828 Hofrat Freiburg im Breisgau, 1831-1851 Landtagsabgeordneter Baden, 1832-1840 Suspendierung (Forderung nach deutschem Parlament), 14. 03. 1848-1849 Mitglied Nationalversammlung Frankfurt (Gesandter Badens), 1866 Präsident deutsche Partei; F.: Rechtsphilosophie, Strafrecht, Staatsrecht; Verö.: Interpretatio L. 9 D. de negotiis gestis 1813, Die letzten Gründe von Recht Staat und Strafe 1813, Öffentliche aktenmäßige Verteidigung gegen die öffentliche Verdächtigung der Teilnahme oder Mitwissenschaft an demagogischen Umtrieben 1823, Über das rechte Verhältnis von bürgerlicher Ordnung Kirche und Schule 1828, Die Universal- und die juristisch-politische Enzyclopädie und Methodologie 1829, Das innere und äußere System der praktischen natürlichen und römisch-christlich-germanischen Rechts- Staats- und Gesetzgebungslehre 1829, Die vollkommene und ganze Pressfreiheit 1830, Vervollkommnung der organischen Entwicklung des deutschen Bundes zur bestmöglichen Förderung deutscher Nationaleinheit 1831, Begründung der Motion des Abgeordneten Welcker auf eine konstitutive weniger kostspielige und mehr sichernde Wehrverfassung 1831, Begründung der Motion des Abgeordneten Welckers Aufhebung der Zensur oder vollkommene Pressfreiheit betreffend 1831, Die Gefahren des Vaterlandes und die Schutzmittel gegen dieselben 1833, Neuer Beitrag zur Lehre von den Injurien und der Pressfreiheit 1833, Das Staats-Lexikon Bd. 1ff. hg. v. Rotteck K./Welcker K. 1834ff., Über Bundesverfassung und Bundesreform 1834, Jury Schwur- und Geschworenengericht als Rechtsanstalt und als politisches Institut 1840, Ein staatsrechtlicher Injurienprozess in aktenmäßiger Mitteilung 1843, Die geheimen Inquisitionsprozesse gegen Weidig und Jordan 1843, Schulz Wilhelm/Welcker Karl Geheime Inquisition Zensur und Kabinettsjustiz im verderblichen Bunde 1845, Zur gerichtlichen Verteidigung gegen die Ehrenkränkungsklage der großherzoglich-hessischen Regierung 1846, Grundgesetz und Grundvertrag 1847, 2. A. 1851, Der reichsgräfliche Bentinckische Erbfolgestreit 1847; Son.: Zeitschrift "Der Freisinnige" hg. v. Welcker/Rotteck 1834-1844, Scriba 1,451 2,785 (Schriftenverzeichnis), ADB 41, 660, Wild K. Karl Theodor Welcker 1913, Böhringer A. Die Rechtslehre Karl Theodor Welckers Diss. jur. Tübingen 1952, Döhring, E., Geschichte der deutschen Rechtspflege, 1953, 457, Biographie Zeitschrift für Strafvollzug 1967 Heft 1 13 (Müller-Dietz Heinz), Müller-Dietz H. Das Leben des Rechtslehrers und Politikers Karl Theodor Welcker 1968, Schöttle R. Politische Freiheit für die deutsche Nation 1985, Drüll Dagmar Heidelberger Gelehrtenlexikon 1652-1802, 1991 294, Dippel W. Wissenschaftsverständnis Rechtsphilosphie und Vertragslehre bei Rotteck und Welcker 1990, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 2, Staatsrechtslehre und Verwaltungswissenschaft 1800-1914, 1992, 118, 177f., Kleinheyer/Schröder, DBE, IBI 3, 1138b, Volbehr Friedrich/Weyl Richard Professoren und Dozenten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 1665-1954 4. A. 1956, 32

MAURER, Georg Ludwig Ritter von, Minister Prof. Dr.; geb. Erpolzheim bei Dürkheim/Pfalz 02. 11. 1790; gest. München 09. 05. 1872; WG.: Vater Pfarrer, 1808 Studium Rechtswissenschaft Univ. Heidelberg, 1811 Promotion, 1812 Paris, 1814 Staatsdienst Bayern, Richter Rheinpfalz, als Autodidakt zur Rechtsgeschichte gelangt, 1826-1832 o. Prof. Univ. München, 1830 Staatsrat, 1831 Nobilitierung, Reichsrat (Bayerns), 1832-1834 Regent für Prinz Otto (Haus Wittelsbach) von Griechenland (Strafgesetzbuch, Gerichts- und Notariatsordnung, Gesetzbuch über das Strafverfahren, Zivilprozessordnung, Versuch eines Bürgerlichen Gesetzbuchs gescheitert), 01. 03. 1847 Verwalter des Justizministerium Bayerns, wenig später Außenminister, 01. 12. 1847 des Amtes enthoben; F.: Rechtsgeschichte; Verö.: Geschichte des altgermanischen und namentlich altbayerischen öffentlich-mündlichen Verfahrens 1824, Über die bayrischen Städte und ihre Verfassung 1829, Das griechische Volk in öffentlicher kirchlicher und privatrechtlicher Beziehung 1835f., Das Stadt- und das Landrechtsbuch Ruprechts von Freysing 1839, Über die Freipflege (plegium liberale) und die Entstehung der großen und kleinen Jury in England 1848, Einleitung zur Geschichte der Marken- Hof- Dorf- und Städteverfassung in Deutschland Bd. 1ff. 1854ff., Geschichte der Markenverfassung 1856, Geschichte der Fronhöfe 1862, Geschichte der Dorfverfassung in Deutschland 1866, Geschichte der Städteverfassung in Deutschland 1869ff.; Son.: liberal bis liberalkonservativ, nationalromantisch, ADB, Dickopf K. Georg Ludwig von Maurer 1960, Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, Karl, 1983, 511, Kleinheyer/Schröder, DBE, IBI 2, 726b

SOMMER, Johann Friedrich Josef, RA Dr.; geb. Kirchhundem/Westfalem 21. 01. 1793; gest. Arnsberg 03. 11. 1856; WG.: Vater Jurist (Johann Heinrich Sommer), 1808 Studium Rechtswissenschaft, Staatswissenschaft, Mathematik, Philosophie, Französisch, Geschichte, Forstbotanik Univ. Gießen, 1819 Promotion (Dr. iur.), 1825 Rechtsanwalt Arnsberg, 1826 Provinziallandtagsabgeordneter, 1848 Nationalversammlungsabgeordneter Berlin; Verö.: Recht Richtsteig Rechtsgelehrte und Adel der preußischen Rheinlande 1817, Rechtswissenschaftliche Abhandlungen 1818, Von deutscher Verfassung im germanischen Preußen und im Herzogtum Westphalen 1819, Die geschichtliche Entwicklung der bäuerlichen Rechtsverhältnisse in Deutschland Bd. 1ff. 1823ff., Handbuch über die älteren und neueren bäuerlichen Rechtsverhältnisse (2. Teil) 1830, Kritischer und praktischer Kommentar über die Hauptbestimmungen des bäuerlichen Erbfolgegesetzes 1837; Son.: Pseudonym Westphal Eremita, DBE, Raßmann, DBI 1, 501a, IBI 2, 1019a, ADB 34, 606f.

GAUPP, Ernst Theodor, Prof. Dr.; geb. Kleingaffron bei Randten/Schlesien 31. 05. 1796; gest. Breslau 10. 06. 1859; WG.: Soldat Befreiungskriege, 1816 Studium Rechtswissenschaft Univ. Berlin, Breslau, Göttingen, 1820 Promotion Univ. Breslau, Habilitation, ao. Prof. Univ. Breslau, 1822/1823 Studienreise Italien, 1826 o. Prof. Univ. Breslau, 1832 Mitglied OLG Breslau; Verö.: De pignoris nomine 1820 (Dissertation), Quatuor folia antiquissima alicuius digestorum codicis rescripti Neapoli nuper reperta 1823, Juristische Enzyklopädie zum Gebrauch bei Vorlesungen 1823, Über deutsche Städtegründung Städteverfassung und Weichbild im Mittelalter 1824, Geschichte des deutschen Reichs und des Rechts in Deutschland 1825, Das alte magdeburgische und hallesche Recht 1826, De professoribus et medicis eorumque privilegiis in iure Romano dissertatio 1827, Das schlesische Landrecht 1828, Landrecht des Fürstentums Breslau 1828, Miscellen des deutschen Rechts 1830, Lex Frisionum 1832, Das alte Gesetz der Thüringer 1834, Das Recht und die Verfassung der alten Sachsen 1837, Commentatio de occupatione et divisione provinciarum agrorumque Romanorum 1841, Die germanische Ansiedelung und Landteilung in den Provinzen des weströmischen Reiches 1844, Über die Zukunft des deutschen Rechts 1847, Deutsche Stadtrechte des Mittelalters 1851, Germanistische Abhandlungen 1853, Lex Francorum Chamavorum 1855, Von Fehmgerichten 1857; Son.: Stintzing/Landsberg Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft Abt. 3, Halbband 2 1910, 532, Schlesische Lebensbilder 6 (1990) (Thieme Hans)

MILLER, J. von; geb. um 1800; Verö.: Rhapsodien über Herrn G. L. Maurers gerkrönte Geschichte des altgermanischen Gerichtsverfahrens 1824, Kritische Beleuchtungen der von Feuerbach'schen Grundsätze über Öffentlichkeit und Mündlichkeit 1825, Die Öffentlichkeit und Mündlichkeit des bürgerlichen Gerichtsverfahrens 1826

SCHÜBLER, Eduard; geb. um 1800; Verö.: Über Gesetze in verschiedenen Staaten 1824, Über die Kreditgesetze der orientalischen griechischen römischen und germanischen Staaten 1833, Die Rechte der Pfleger Pfleglinge und Minderjährigen in Württemberg 1838, Das Polizeistrafgesetz 1840, Unentbehrliches Handbüchlein für Pfleger und Vormünder 1840, Der organische Staat 1847, Die Gesetze über Niederlassung und Verehelichung in den verschiedenen deutschen Staaten 1855, Die Gemeindeordnung Württembergs und anderer deutscher Staaten 1856, Über Abänderungen und Ergänzungen der Gemeinde- und Körperschaftsgesetze in Württemberg 1859, Gewerbefreiheit und Gewerbeordnung in Deutschland 1860, Das allgemeine deutsche Handelsgesetz und die Einführungsgesetze in Württemberg 1865, Die bürgerlichen Rechte der Württemberger, 2. A. 1870

MICHELSEN, Andreas Ludwig Jacob, Prof. Dr.; geb. Satrup/Sundewitt 31. 05. 1801; gest. Schleswig 11. 02. 1881; WG.: 1819 Studium Rechtswissenschaft Univ. Kiel, Göttingen, Berlin, 1824 Promotion, Studienaufenthalt Univ. Heidelberg, Paris, Kopenhagen, 1833 Mitbegründer, Sekretär schleswig-holstein-lauenburgische Gesellschaft für vaterländische Geschichte, 1842 o. Prof. Univ. Jena, 1843 Schöppenstuhlassessor, 1854 geheimer Justizrat, Mitglied Oberappellationsgericht Thüringen, Ratgeber Herzog Friedrichs VIII. von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, Historiker; Verö.: De exceptione rei venditae et traditae 1825 (Dissertation), Über die vormalige Landesvertretung 1831, Über die Erbverpachtungen 1832, Der ehemalige Oberhof zu Lübeck und seine Rechtssprüche 1839, Grundriss zu Vorlesungen über positives Völkerrecht 1840, Entstehung und Begründung der Predigerwahl 1841, Grundriss zu Vorlesungen über katholisches und protestantisches Kirchenrecht 1842, Sammlung altdithmarscher Rechtsquellen 1842, Grundriss zu Vorlesungen über allgemeines und deutsches Staatsrecht 1843, Acta iudicialia in causa quae inter Comites Holsatiae et Consules Hamburgeses medio saeculo XIV. agitata est de libertate civitatis Hamburgensis publica 1844, Polemische Erörterungen über die schleswig-holsteinische Staatssuccession 1844, Zweite polemische Erörterung über die schleswig-holsteinische Staastsuccession 1846, Über die Genesis der Jury 1847, Die Hausmarke 1853, Rechtsdenkmale aus Thüringen 1863, Mémoire contre l'exposé des droits de succession de la maison de Sonderbourg-Augustenbourg à la partie ci-devant Gottorpienne du Duché de Holstein 1864, Über schleswig-holsteinische Erbfolge - ein Rechtsgutachten 1864, Schleswig-holsteinische Kirchengeschichte 1873ff.; Son.: 1862 Vorstand germanisches Museum Nürnberg, ADB, Geschichte der Univ. Jena 1958, 444, DBE, IBI 2, 744b

AUFSEß, Hans (Philipp Werner) Freiherr von; geb. Schloss Oberaufseß/Oberfranken 07. 09. 1801; gest. Münsterlingen/Konstanz 06. 05. 1872; WG.: 1817-1822 Studium Rechtswissenschaft Univ. Erlangen, Historiker, Sammler, Hg. v. Anzeiger für Kunde des deutschen Mittelalters, 1852 Gründung germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Museumsvorstand; Verö.: Das Germanische Museum und seine nationalen Ziele 1869, Beschwerde gegen das Lehnedikt 1831, Das Lehnwesen in Beziehung an die Anforderungen des Rechts und der Zeit 1828, Rechtsverhältnis des Privat-Gottesdienstes und des öffentlichen Gottesdienstes 1845; Son.: Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, Karl, 1983, 32, DBE

WITTMANN, Franz Michael; geb. um 1805; Verö.: Bayrische Landes- und Rechtsgeschichte 1837, Das altgermanische Königtum 1854, Monumenta Wittelsbacensia (Hg.) Bd. 1 ff. 1857ff.

RÖDER, Karl David August, Prof. Dr.; geb. Darmstadt 23. 06. 1806; gest. Heidelberg 20. 12. 1879; WG.: 1822 Studium Rechtswissenschaft Univ. Darmstadt, Göttingen, Heidelberg, 1826 Hofgerichtsassessor Darmstadt, 07. 05. 1830 Promotion, 1830-1837 Privatdozent Univ. Gießen, 1839 Habilitation, Privatdozent Univ. Heidelberg, 1842 ao. Prof. Univ. Heidelberg; F.: Naturrecht, Strafrecht; Verö.: Zur Rechtsbegründung der Besserungsstrafe 1846, Die Verbesserung des Gefängniswesens mittels der Einzelhaft 1856, Grundzüge der Politik des Rechts 1837, Kritische Beiträge zur Vergleichung merkwürdiger deutscher und ausländischer Gesetzgebung und Rechtspflege 1837, Abhandlungen über praktische Fragen des Zivilrechts 1833, Commentatio de quaestione an poena malum esse debeat 1839, Grundzüge des Naturrechts und der Rechtsphilosophie 1846, 2. A. 1860, Grundlagen zur deutschen Reichsverfassung 1848, Grundgedanken und Bedeutung des römischen und germanischen Rechts 1855, Versuch einer Berichtigung von Ulpiani fragmenta 1856, Der Strafvollzug im Geiste des Rechts 1863, Besserungsstrafe und Besserungsanstalten als Rechtsforderung 1864, Die herrschenden Grundgedanken von Verbrechen uns Strafe in ihrem inneren Widerspruch 1867; Son.: 1879 Hon.-Prof. Univ. Heidelberg, Scriba 1, 324, ADB, Heidelberger Professoren (1903) 1, 238, Döhring, E., Geschichte der deutschen Rechtspflege, 1953, 435, Schwieters J. Karl David August Röder - Ein biographischer Beitrag zur Geschichte des Strafvollzugs (Diss. iur. Köln 1964), Kleinheyer/Schröder, IBI 2, 932c

BESELER, Georg (Karl Christoph), Prof. Dr.; geb. Rödemis (heute zu Husum) 02. 11. 1809; gest. Bad Harzburg 28. 08. 1888; WG.: Vater Kammerrat und Deichinspektor Dänemark (Cay Hartwig Beseler), Bruder Jurist (Wilhelm Hartwig Beseler), früh verwaist, betreut vom Bruder der Mutter (Jahn), lateinische Schule Husum, Domschule Schleswig, 1827 Studium Rechtswissenschaft Univ. Kiel, München (Georg Ludwig Maurer), 1831 Staatsexamen Kiel, Eidesverweigerung, Nichtzulassung zur Advokatur, 1833 Promotion Univ. Heidelberg, Habilitation, Vorlesungen, Nichterteilung der königlichen Genehmigung zur Doktorwürde, 1833 Studium Germanistik Univ. Göttingen (Dahlmann, Jakob Grimm), 06. 01. 1835 formelle Promotion Univ. Heidelberg, danach Habilitation Univ. Heidelberg, 1835 ao. Prof. Univ. Basel, alsbald o. Prof., 1837 Univ. Rostock, 1842 Univ. Greifswald, 1859 Univ. Berlin, 1849-1852 Mitglied Nationalversammlung Frankfurt am Main (rechtsliberale Casino Partei), 1860 Mitglied Abgeordnetenhaus Preußen, 1874-1881 Reichstagsmitglied, 1882-1887 Vizepräsident Herrenhaus Preußen, Entwickler Genossenschaftstheorie (v. Otto Gierke weitergeführt); F.: Rechtsgeschichte, Privatrecht, Handelsrecht; Verö.: De iuramento partium cum consacramentalibus in Slesvico-Holsatia abrogato 1822 (Dissertation Kiel), Die Lehre von den Erbverträgen Bd 1f. 1835f., Zur Stellung der römischen Rechts zu dem nationalen Recht der germanischen Völker 1836, Zur Verteidigung der Göttinger Sieben 1837, Zur Beurteilung der sieben Göttinger Professoren und ihrer Sache 1838, Volksrecht und Juristenrecht 1843, System des gemeinen deutschen Privatrechts Bd. 1ff. 1847ff., 2. A. 1866, 3. A. 1873, 4. A. 1885, Kommentar über das Strafgesetzbuch für die preußischen Staaten 1851, Zur Geschichte des deutschen Ständerechts 1860, Der Londoner Vertrag 1863, Die englisch-französische Garantie vom Jahre 1720 1864, Erlebtes und Erstrebtes (1809-1859) 1884 (Autobiographie); Son.: 1845 Mitherausgeber (mit Reyscher und Wilda) der Zeitschrift für deutsches Recht, Juristische Abhandlungen hg. v. Brunner Heinrich (Festschrift) 1885, Nachruf ZRG 10 (1889), 1 (Gierke Otto), ADB, NDB, DBE, Kern Bernd-Rüdiger Georg Beseler Leben und Werk 1982 (Dissertation), Würdigung JuS 1988, 598 (Kern Bernd-Rüdiger), Döhring, E., Geschichte der deutschen Rechtspflege, 1953, 375, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 2, Staatsrechtslehre und Verwaltungswissenschaft 1800-1914, 1992, 215f., Kleinheyer Gerd/Schröder Jan Deutsche Juristen 1989, NJW 1998, 1540 (Kern Bernd-Rüdiger), IBI 1, 109b

THIERBACH, C.; geb. um 1810; Verö.: Über den germanischen Erbadel 1836

UNGER, Friedrich Wilhelm, Prof. Dr.; geb. Hannover 08. 04. 1810; gest. Göttingen 22. 12. 1876; WG.: 1829 Studium Rechtswissenschaft Univ. Göttingen, 1831 Studium Kunstgeschichte Kunstakademie München, 1834 Promotion Dr. iur., 1837 Assessor Hannover, 1838 Assessor Göttingen, 1840 Habilitation Univ. Göttingen, Privatdozent für deutsches öffentliches Recht, 1858 Privatdozent für Kunstgeschichte Univ. Göttingen, 1862 ao. Prof. für Kunstgeschichte; Verö.: De duorum praecipuorum iurisprudentiae apud veteres systematum tam indole quam origine libellus 1834, Geschichte des öffentlichen Rechts in den Landen zwischen Niederrhein und Niederelbe 1839, Die altdeutsche Gerichtsverfassung 1842, Die Geschichte der deutschen Landstände 1844, Der gerichtliche Zweikampf bei den germanischen Völkern 1847, Römisches und nationales Recht 1848, Das deutsche Parlament und der monarchische Gedanke 1848; Son.: ADB 39, 289ff., Catalogus professorum Gottingensium 1962, 68, DBE 10, 153, Niedersächsische Juristen 2003, 431

WASSERSCHLEBEN, (Friedrich Wilhelm) Hermann, Prof. Dr.; geb. Liegnitz/Schlesien 22. 04. 1812; gest. Gießen 27. 06. 1893 (ZRG GA 14 [1893] 162); WG.: 1831 Studium Rechtswissenschaft Univ. Breslau, Berlin, 25. 06. 1836 Promotion, 03. 03. 1838 Habilitation Univ. Berlin, Privatdozent, 18. 08. 1841 ao. Prof. Univ. Breslau, 02. 02. 1850 o. Prof. Univ. Halle, 26. 04. 1852-01. 04. 1889 Prof. Univ. Gießen, 11. 02. 1862 geheimer Justizrat, 20. 05. 1875-31. 12. 1883 Univ.-Kanzler, 1879 geheimer Rat, 22. 04. 1882 Dr. (theol.) h. c. Univ. Gießen; Verö.: Beiträge zur Geschichte der vorgratianischen Kirchenrechtsquellen 1839, Die evangelische Kirche in ihrem Verhältnisse zu den symbolischen Büchern und zum Staate 1843, De patria decretalium Pseudoisidorianarum 1843, Beiträge zur Geschichte der falschen Dekretalen 1844, Das Kirchenregiment und die bevorstehende Reorganisation der evangelischen Kirche 1849, Die Bußordnungen der abendländischen Kirche 1851, Juristische Abhandlungen 1856, Sammlung deutscher Rechtsquellen 1860ff., Das Prinzip der Sukzessionsordnung nach deutschem insbesondere sächsischem Rechte 1860, Die germanischen Verwandschaftsberechnung und das Prinzip der Erbenfolge 1864, Rechtliches Gutachten betreffend die Frage ob die Rheinuferstaaten nach Aufhebung der Rheinschiff-Fahrtsabgaben zur Leistung der auf auf dem Reichs-Deputations-Hauptschlusse vom 25. Februar 1803 beruhenden sogenannten Rheinzollrenten rechtlich verpflichtet sind 1869, Das Prinzip der Erbfolge nach den älteren deutschen und verwandten Rechten 1870, Bemerkungen zu dem offiziellen Entwurf einer Verfassung der evangelischen Kirche des Großherzogtums Hessen 1871, Das landesherrliche Kirchenregiment 1873, Die irische Kanonensammlung 1874; Son.: Todesdatum unsicher (ADB, DBE 28. 06. 1893), ADB 41, 236, DBE

HILDENBRAND, Carl, Prof. Dr.; geb. München 19. 10. 1814; gest. Würzburg 1872; WG.: Studium Rechtswissenschaft Univ. München, 1842 Promotion (Dr. iur.) Univ. München, (Dr. phil.) Univ. Erlangen, 1844 Privatdozent Univ. München, 1847 ao. Prof., 1851 o. Prof. Univ. Würzburg, 1861 Dienstaustritt (Geisteserkrankung); Verö.: De iureiurando quod ad diluendam criminum suspicionem iure communi receptum est ex legistarum quos vocant doctrina oriundo 1841, Die Purgatio canonica und vulgaris 1841, De bona fide rei propriae debitori ad temporis praescriptionem haud necessaria 1843, Untersuchungen über die germanischen Pönitentialbücher 1851, Geschichte und System der Rechts- und Staatsphilosophie 1860; Son.: verfasste 1841 eine Preisschrift über die geschichtliche Behandlung des Reinigungseides, Risch Juristenfakultät Würzburg 1873, 66, ADB, Stintzing/Landsberg Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft Abt. 3, Halbband 2 Noten 1910, 251, Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, Karl, 1983, 348

SCHMIDT, Karl Adolf; geb. 1816; WG.: Oberappellationsrat Rostock; Verö.: De honorario eiusue secundum iuris romani praecepta a mercede discrimine 1838, Die Rezeption des römischen Rechts in Deutschland 1868, Der prinzipielle Unterschied zwischen dem römischen und germanischem Rechte 1853; Son.: Stintzing/Landsberg Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft Abt. 3, Halbband 2 Noten 1910, 333

GENGLER, Heinrich Gottfried (Philipp), Prof. Dr. Dr.; geb. Bamberg 25. 07. 1817; gest. Erlangen 29. 11. 1901; WG.: Vater Rentbeamter, Studium Geschichte, Rechtswissenschaft Univ. Würzburg, Heidelberg (Mittermaier), Würzburg, Oktober 1839 erste jur. Staatsprüfung, Univ. Gießen 1841 (in absentia) Promotion (Dr. phil.), Univ. Erlangen (in absentia) 18. 08. 1841 Promotion (Dr. iur.), 1842 zweite jur. Staatsprüfung (Platznummer 1), 1843 Habilitation Univ. Erlangen (Strafrecht, Strafprozessrecht), 20. 05. 1847 ao. Prof., 18. 10. 1851 o. Prof. Univ. Erlangen, Bibliotheksstifter, 1893 emeritiert; F.: Strafrecht, Strafprozessrecht, weiter Rechtsgeschichte; Verö.: Das Verbrechen der Vergiftung nach gemeinem deutschem Strafrecht 1841 (Dissertation), De Morgengaba 1843 (Habilitationsschrift), Quellengeschichte und System des in Bayern geltenden Privatrechts 1846, Grundriss zu Vorlesungen über deutsche Rechtsgeschichte 1850, Des Schwabenspiegels Landrechtsbuch 1851, Die deutschen Stadtrechte des Mittelalters 1852, 2. A. 1866, De codice saec. XV. Erlangensi 1854, Lehrbuch des deutschen Privatrechts 1854, Über den Einfluss des Christentums auf das altgermanische Rechtsleben 1855, Das deutsche Privatrecht 1856, 2. A. 1859, Das Hofrecht des Bischofs Burchard von Worms 1859, Codex iuris municipalis Germaniae medii aevi 1863f., Germanische Rechtsdenkmäler 1875, Deutsche Stadtrechtsaltertümer 1882, Beiträge zur Rechtsgeschichte Bayerns Bd. 1ff. 1889ff.; Son.: Altkatholik, Nachruf ZRG GA 23 (1902) V (Sehling Emil), Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, Karl, 1983, 248, Wendehorst Alfred Geschichte der Universität Erlangen Nürnberg 1743-1993 1993, IBI 1, 431c, NDB 6,188

DELBRÜCK, Berthold, Dr. h. c.; geb. Magdeburg 28. 09. 1817; gest. Greifswald 17. 05. 1868; WG.: Vater Regierungsrat (Gottlieb Delbrück), 1836 Studium Rechtswissenschaft Univ. Göttingen, Berlin, Halle, 1845 Mitglied Kreisgericht Bergen/Rügen, 1859 Appellationsrat Greifswald; Verö.: Die Reform des Zivilprozesses durch Öffentlichkeit Anwaltszwang und Schwurgericht 1849, Die Übernahme fremder Schulden nach gemeinem preußischem Recht 1853, Die dingliche Klage des deutschen Rechts 1857, Die Reform des Zivilprozesses durch Öffentlichkeit Anwaltszwang und Schwurgericht 1849, Die indogermanischen Verwandtschaftsnamen 1890; Son.: 1856 Dr. h. c. Univ. Greifswald, ADB, IBI 1, 304c

MAURER, Konrad von, Prof. Dr.; geb. Frankenthal/Pfalz 29. 04. 1823; gest. München 16. 09. 1902; WG.: Vater Rechtshistoriker (Georg Ludwig von Maurer) vom Oberrhein, Mutter vom Niederrhein (früh verstorben), Gymnasium München, Studium Rechtswissenschaft, Geschichte Univ. München, Leipzig, Berlin, 1845 Promotion, 1846 bzw. 1847 ao. Prof., 1847 bzw. 1855-1888 o. Prof. Univ. München, 1857 Reise nach Kopenhagen, 1858 Forschungsreise Island, 1876 Vorlesungen in Oslo, 1892 Geheimrat; F.: Rechtsgeschichte; Verö.: Über die Bedeutung des griechischen Rechts für das Studium der römischen Rechtswissenschaft 1844, Das Wesen des älteren Adels der deutschen Stämme 1846 (Dissertation), Zur Entstehung des isländischen Staates und seiner Verfassung 1852, Beiträge zur Rechtsgeschichte des germanischen Nordens 1852, Über die isländischen Gesetze und deren Ausgaben 1853, Die Bekehrung des norwegischen Stammes zum Christentum 1855f. Neudruck 1965, Die Quellenzeugnisse über das erste Landrecht und über die Ordnung der Bezirksverfassung des isländischen Freistaates 1869, Die Entstehungszeit der älteren Gulapingslög 1872, Island von seiner ersten Entdeckung bis zum Untergange des Freistaates 1874, Über den Hauptzehnt einiger nordgermanischer Rechte 1874, Das Alter des Gesetzsprecheramtes in Norwegen 1875, Vorlesungen über altnordische Rechtsgeschichte Bd. 1ff. 1907ff. Neudruck 1965; Son.: geboren 29. 04. 1823 oder 19. 04. 1823 (Bosl), 1865 Mitglied bayerische Akademie der Wissenschaften, Germanistische Abhandlungen (Festschrift) 1893, Amira K. Konrad von Maurer 1903, Nachruf ZRG GA 24 (1903) V (Mayer Ernst), Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, Karl, 1983, 511, Kleinheyer/Schröder, DBE, IBI 2, 726b

HAHN, Friedrich von, Prof. Dr.; geb. Homburg 07. 06. 1823; gest. Berlin 03. 03. 1897; WG.: 1842 Studium Rechtswissenschaft Univ. Jena, Heidelberg, Dienst bei Landgraf von Hessen, 1846 Promotion Univ. Heidelberg, 1847 Habilitation Univ. Jena, 1850 ao. Prof., Beisitzer Schöffenstuhl, 1862 o. Prof. Univ. Jena, 1872 Reichsoberhandelsgericht, 1879 Reichsgericht Leipzig, 1892 Senatspräsident Reichsgericht Leipzig; F.: Handelsrecht; Verö.: Der prinzipielle Unterschied zwischen den römischen und germanischen Rechtsprinzipien 1853, Die materiellen Übereinstimmungen der römischen und germanischen Rechtsprinzipien 1856, Kommentar zum Handelsgesetzbuch 1862ff., 2. A. 1971, 3. A. 1877, 4. A. 1894; Son.: Todesort eventuell Leipzig, 1857 Vertretung anhaltische und sächsische Regierung bei Konferenzen, ADB, Stintzing/Landsberg Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft Abt. 3, Halbband 2 Noten 1910, 275, ZRG 18, 208, Geschichte der Univ. Jena 1958, 445, DBE, IBI 2, 488a

FICKER, (Johann Kaspar) Julius von, Prof. Dr. Dr. h. c.; geb. Paderborn 30. 04. 1826; gest. Innsbruck 10. 07. 1902; WG.: Vater Kreismedizinalrat (früh gestorben), Studium Geschichte, Rechtswissenschaft Univ. Bonn, Münster, Berlin,  1849 Promotion (Dr. phil.), Habilitation Univ. Bonn, 27. 04. 1852 Prof. Univ. Innsbruck phil. Fak. (Geschichte, Rechtsgeschichte), 1856 die Entdeckung des Spiegels deutscher Leute veranlasst, 1863 jur. Fak. (deutsche Reichsgeschichte, deutsche Rechtsgeschichte), 1877 phil. Fak., 1879 Ruhestand; F.: Rechtsgeschichte, Reichsgeschichte; Verö.: De Henrici VI. imperatoris conatu electiciam regum in imperio Romano-Germanico successionem in hereditariam mutandi 1849 (Dissertation), Reinald von Dassel 1850, Engelbert der Heilige 1853, Über einen Spiegel der deutschen Leute und dessen Stellung zum Sachsen- und Schwabenspiegel 1857, Der Spiegel deutscher Leute (Hg.) 1859, Über die Entstehungszeit des Sachsenspiegels und die Ableitung des Schwabenspiegels aus dem Deutschenspiegel 1859, Das deutsche Kaiserreich in seinen universalen und nationalen Beziehungen 1861, Vom Reichsfürstentstande 1861, Deutsches Königtum und Kaisertum 1862, Zur Genealogie der Handschriften des Schwabenspiegels 1862, Vom Heerschild 1862, Die praktische Bedeutung einer bisher wenig verstandenen Stelle des Sachsenspiegels 1862, Forschungen zur Reichs- und Rechtsgeschichte Italiens Bd. 1f. 1868f., Über die Zeit und den Ort der Entstehung des brachylogus iuris civilis 1871, Über das Eigentum des Reichs am Reichkirchengute 1873, Über die Entstehungsverhältnisse der constitutio de expeditione romana 1873, Über die Entstehungszeit des Schwabenspiegels 1874, Beiträge zur Urkundenlehre Bd. 1f. 1877f., Untersuchungen zur Erbenfolge der ostgermanischen Rechte 1891ff.; Son.: 1862 Dr. iur. h. c. Univ. Breslau, Nachruf ZRG GA 23 (1902), XIV (Puntschart Paul), DBE, Kleinheyer/Schröder, DBA 317, 370-371, DBI 1, 543c, Oberkofler G. Studien zur Geschichte der österreichischen Rechtswissenschaft 1984, 395, Wretschko A. Die Geschichte der juristischen Fakultät an der Universität Innsbruck 1671-1904 (in) Beiträge zur Rechtsgeschichte Tirols 1909, 147, Lichtmannegger Susanne Die rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck 1945-1955 1999, 54, juristische Schüler Nissl, Val de Lièvre, Zallinger

DARGUN, Lothar von, Prof. Dr.; geb. um 1830; gest. Krakau 29. 04. 1893; WG.: Prof. Univ. Krakau; F.: deutsches Recht; Verö.: Mutterrecht und Raubehe und ihre Reste im germanischen Recht und Leben 1883, Studien zum ältesten Familienrecht 1892

SIEGEL, Heinrich, Prof. Dr.; geb. Ladenburg/Baden 13. 04. 1830; gest. Wien 04. 06. 1899; WG.: Vater Generalstabsarzt, Gymnasium Bruchsal, Lyzeum Heidelberg, 1849 Studium Rechtswissenschaft Univ. Heidelberg, Bonn, Gießen, 1852 Promotion, 1853 Habilitation Univ. Gießen, Privatdozent Univ. Gießen, 1857 ao. Prof. Univ. Wien, 1862-1898 o. Prof. Univ. Wien, Hofrat, 1878/1879 Rektor Univ. Wien, 1897 krankheitshalber aus dem Lehramt ausgeschieden; Verö.: Das deutsche Erbrecht nach den Rechtsquellen des Mittelalters 1853 Neudruck 1969, Die germanische Verwandtschaftsberechnung mit besonderer Beziehung auf die Erbfolge 1855, Geschichte des deutschen Gerichtsverfahrens 1857 Neudruck 1970, Die Lomardo-Kommentare 1862, Die Erholung und Wandlung im gerichtlichen Verfahren 1863 Neudruck 1968, Die Gefahr vor Gericht und im Rechtsgang 1866, Über den Ordo iudiciarius des Eilbert von Bremen 1867, Österreichische Weistümer - die salzburgischen Taidinge 1870, Das Versprechen als Verpflichtungsgrund im heutigen Recht 1873 Neudruck 1969, Die  wissenschaftliche Pflege des deutschen Rechtes in Österreich zumal an der Wiener Hochschule 1879, Deutsche Rechtsgeschichte 1886, 2. A. 1989, 3. A. 1895, Das erzwungene Versprechen 1893, Der Handschlag und Eid nebst den verwandten Sicherungen für ein Versprechen 1894, Die deutschen Rechtsbücher 1899; Son.: Österreichische Weistümer 1870 (Hg.), 1863 Mitglied Akademie der Wissenschaften Wien, DBE, IBI 2, 1000c, Nachruf ZRG GA 20 (1899), VII (Luschin von Ebengreuth Arnold), Österreichisches biographisches Lexikon 12 (2002) 236 (Wesener Gunter), Schüler Luschin von Ebengreuth, Heinrich Maria Schuster, Ernst von Schwind, 1862 Mitglied österreichische Akademie der Wissenschaften, 1891 Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit

DAHN, (Julius Sophus) Felix, Prof. Dr.; geb. Hamburg 09. 02. 1834; gest. Breslau 03. 01. 1912 (nach kurzer Krankheit); WG.: Vater Schauspieler (Friedrich Dahn), Studium Philosophie, Rechtswissenschaft, Univ. München, Berlin, 19. 07. 1855 Promotion Univ. München (summa cum laude), 1856 zweite jur. Staatsprüfung (1), 1857 Habilitation Univ. München, Mitglied Gesellschaft der Krokodile, 01. 10. 1863 ao. Prof. Univ. Würzburg, 10. 10. 1865 o. Prof., 19. 06. 1872 o. Prof. Univ. Königsberg, Mitglied Gelehrtenausschuss germanisches Museum Nürnberg, 16. 12. 1887 Prof. Univ. Breslau, (sehr erfolgreicher) Schriftsteller, 1910 emeritiert; F.: Rechtsgeschichte; Verö.: Über die Wirkung der Klagverjährung bei Obligationen 1855, Studien zur Geschichte der germanischen Gottesurteile 1858 (Habilitationsschrift), Die Könige der Germanen Bd. 1ff. 1861ff., Prokopius von Cäsarea 1865, Das Kriegsrecht 1870, Westgothische Studien 1874, Handelsrechtliche Vorträge 1875, Ein Kampf um Rom Bd. 1ff. 1876ff., 30. A. 1900, Urgeschichte der germanischen und romanischen Völker 1883ff., 2. A. 1899, Erinnerungen Bd. 1ff. 1890ff.; Son.: Festgabe 1905, Nachruf Chronik der Breslauer Universität 1911 (Meyer Herbert), NDB, NJW 1986, 1234 (Schroeder Klaus-Peter), IBI 1, 287c

BAR, Carl Ludwig von, Prof. Dr. Dr. h. c. mult.; geb. Hannover 24. 07. 1836; gest. Folkestone/Großbritannien 20. 08. 1913 (auf Rückreise von Tagung); WG.: Vater Generalsekretär im Hausministerium Hannover (Carl Ludwig von Bar), Gymnasium Hannover, 1853 Studium Rechtswissenschaft Univ. Göttingen, Berlin, Göttingen, 1858 Promotion Univ. Göttingen, Richter, 1862 zweite jur. Staatsprüfung, Sekretär Justizminister (Windthorst Ludwig), 1863 Habilitation Univ. Göttingen (Zivilrecht, Kriminalrecht, Kriminalprozess), 1864 Amtsgerichtsassessor, 1866 ao. Professor Univ. Göttingen, o. Professor Univ. Rostock, 1868 Professor Univ. Breslau (Nachfolge Julius Friedrich Heinrich Abegg), 1879 Professor Univ. Göttingen (Nachfolge Hans Karl Briegleb), 1886 Publizist, 1890-1893 Reichstagsabgeordneter (deutsch-freisinnige Partei), Mitglied internationaler Schiedshof Den Haag (ohne Amtsausführung), 1911 emeritiert; F.: Strafrecht, Völkerrecht, internationales Privatrecht; Verö.: Die Lehre von Versuch und Teilnahme am Verbrechen 1859, Das internationale Privat- und Strafrecht 1862, Recht und Beweis im Geschworenengericht 1865, Das Beweisurteil des germanischen Prozesses 1866, Recht und Beweis im Zivilprozesse 1867, Die Redefreiheit der Mitglieder gesetzgebender Versammlungen mit besonderer Beziehung auf Preußen 1868, Die Grundlagen des Strafrechts 1869, Hannoverisches Hypothekenrecht 1870, Gutachten über den Entwurf einer Prozessordnung in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten für den norddeutschen Bund 1870, Lehre vom Kausalzusammenhang 1871, Geschichte und Reform der deutschen Ziviljustiz 1871, Zur Frage der Geschworenen und Schöffengerichte 1873, Kritik der Prinzipien des Entwurfs einer deutschen Strafprozessordnung 1873, Strafrechtsfälle 1875, Das deutsche Reichsgericht 1875, Systematik des deutschen Strafprozessrechts 1878, Handbuch des deutschen Strafrechts 1882; Son.: 1880 Dr. h. c. Univ. Bologna, 1895 Cambridge, 1911 Christiana, 1913 Oxford, NDB, Catalogus professorum Gottingensium 52, 55, 69, Carl Ludwig von Bar, in: Rechtswissenschaft in Göttingen 1987, 270 (Maiwald Manfred), DBE, Niedersächsische Juristen 258, IBI 1, 70c

BINDING, Karl (Ludwig Lorenz), Prof. Dr.; geb. Frankfurt am Main 04. 06. 1841; gest. Freiburg im Breisgau 07. 04. 1920; WG.: Vater Appellationsgerichtsrat (Christoph Binding), 1860 Studium Rechtswissenschaft, Geschichte Univ. Göttingen, Heidelberg, 1863 Promotion, 1864 Habilitation Univ. Heidelberg, 1866 o. Prof. Univ. Basel, 1870 Univ. Freiburg im Breisgau, 1872 Univ. Straßburg, 1873-1913 Univ. Leipzig, 1879-1900 Hilfsrichter Landgericht Leipzig, 1892 Rektor Univ. Leipzig, 1913 Emeritierung, Vertreter Vergeltungstheorie, Gegner Franz von Liszt, Wegbereiter nationalsozialistischer Ideologie; F.: Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsgeschichte; Verö.: De natura inquisitionis processus criminalis Romanorum 1864 (Habilitationsschrift), Das burgundisch-romanische Königreich 1868, Der Entwurf eines Strafgesetzbuchs für den norddeutschen Bund 1869, Der Antagonismus zwischen dem deutschen Strafgesetzbuche und dem Entwurfe des badischen Einführungsgesetzes dazu 1871, Die Normen und ihre Übertretung Bd. 1ff. 1872ff. (Band 4 Die Fahrlässigkeit 1919), Die allgemeinen deutschen Strafgesetzbücher 1874, Die drei Grundfragen der Organisation des Strafgerichts 1876, Grundriss des deutschen Strafprozessrechts 1881, 2. A. 1886, 3. A. 1893, 4. A. 1900, 5. A. 1904, 8. A. 1913, Handbuch des deutschen Strafrechts (einziger Band) 1885, Der Versuch der Reichsgründung durch die Palskirche 1892, Lehrbuch des deutschen Strafrechts Bd. 1ff. 1902ff., Die Entstehung der öffentlichen Strafe im germanisch-deutschen Recht 1909 (Rektoratsrede) Neudruck 1996, Die Schuld im deutschen Strafrecht 1919, Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens 1920, 2. A. 1922, Zum Werden und Leben der Staaten 1920; Son.: Festschrift 1911, Festgabe der Leipziger Juristenfakultät 1913, Döhring, E., Geschichte der deutschen Rechtspflege, 1953, 377, Kaufmann Armin Lebendiges und Totes in Bindings Normentheorie 1954, H. Kaganiec Karl Bindings Wirken für den Rechtsstaat 1950, NDB, Kleinheyer Gerd/Schröder Jan Deutsche Juristen, Westphalen D. Karl Binding (1841-1920) Diss. jur. Frankfurt am Main 1989, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 2, Staatsrechtslehre und Verwaltungswissenschaft 1800-1914, 1992, 316, DBE, IBI 1, 116a

AMIRA, Karl (Konrad Ferdinand Maria) von, Univ.-Prof. Dr.; geb. Aschaffenburg 08. 03. 1848; gest. München 22. 06. 1930 (ruhig entschlafen); WG.: Urgroßvater Kaufmann auf Lesbos, später in Warschau, Großvater in Istanbul geboren, in Warschau erzogen, in Königsberg akademischer Bürger, Dienst im Heer Napoleons, als chevalier de l'empire geadelt, Vater Kreisgerichtsassessor und Stadtgerichtsassessor (1833 in Adelsmatrikel Bayerns eingetragen, 1852 Richter in München, 1861 gestorben), Schule in München, humanistisches Gymnasium, holländisches Institut, Wilhelmsgymnasium (sehr gut), 1867/1868 (beraten von Ignaz von Döllinger) Studium Rechtswissenschaft Univ. München (Paul von Roth, Konrad Maurer), 1871 erste jur. Staatsprüfung, Referendardienst Mai 1873 verlassen, 28. 06. 1873 Promotion (altnorwegisches Vollstreckungsverfahren) Univ. München (cum nota eminentiae), 1874 Habilitation, 1875-1892 Professor Univ. Freiburg im Breisgau (Nachfolge von Martitz), 1892-1930 Professor Univ. München (Nachfolge Paul von Roth gegen den Widerstand der Fakultät), Begründer Rechtsarchäologie; F.: deutsches Recht, Rechtsgeschichte; Verö.: Die Formen der Verfestung in den oberbayrischen Rechtsquellen des 14. Jahrhunderts (Quaestio inauguralis Oberbayerisches Archiv 22 1873), Das altnorwegische Vollstreckungsverfahren 1874 (Dissertation) Neudruck 1974, Erbenfolge und Verwandtschaftsgliederung nach den altniederdeutschen Rechten 1874 (Habilitationsschrift), Nordgermanisches Obligationenrecht Bd. 1f. 1882ff., Recht (in Paul Hermann Grundriss der germanischen Philologie) 1890, Grundriss des germanischen Rechts 1890, 2. A. 1897, 3. A. 1913, 4. A. bearb. v. Eckhardt Karl August 1960ff., Die Handgebärden in den Bilderhandschriften des Sachsenspiegels 1905, Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Hg.) Bd. 1f. 1902ff., Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik 1909, Die germanischen Todesstrafen 1922, Rechtsarchäologie hg. v. Freiherr von Schwerin C. 1943; Son.: Festschrift 1908 Neudruck 1979, Kürschner 1925, 1926, 1928/1929, Konrad Beyerle Karl von Amira 1848-1930 1930, Nachruf ZRG GA 51 (1931) XI (Schwerin Claudius Freiherr von), Puntschart P. Karl von Amira und sein Werk 1932, Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, Karl, 1983, 18, Karl von Amira zum Gedächtnis 1999, NDB, Kleinheyer/Schröder, DBE,

FREISEN, Joseph, Prof. h. c. Dr. Dr.; geb. Warstein/Westfalen 14. 09. 1853; gest. Würzburg 05. 02. 1932; WG.: Vater Landwirt, Studium Theologie, Rechtswissenschaft Univ. Münster, Tübingen, München, Eichstätt, 1878 Priesterweihe, 1881 Promotion (Dr. iur.), 1884 Promotion (Dr. theol.), 1885 Habilitation (Kirchenrecht), 1889 Domvikar Erfurt, 1892 Prof. Univ. Paderborn, Berufungen nach Prag und Würzburg gescheitert, 1905 Niederlegung des Lehramts in Paderborn, 26. 10. 1905 Habilitation Univ. Würzburg (Ernst Mayer) (kirchliche und deutsche Rechtsgeschichte), Privatdozent Univ. Würzburg, 28. 12. 1910 Honorarprofessor ohne Lehrbeschränkung, 1913 Kosistorialrat ad honorem des Bischofs von Waitzen; F.: Staatsrecht, weiter Rechtsgeschichte; Verö.: Geschichte des kanonischen Eherechts bis zum Verfall der Glossenliteratur 1888, 2. A. 1893, Staat und katholische Kirche in den deutschen Bundesstaaten 1906, Die katholischen Ritualbücher der nordischen Kirche und ihre Bedeutung für die germanische Rechtsgeschichte 1909, Das Militair-Kirchenrecht in Heer und Marine des deutschen Reiches 1913, Verfassungsgeschichte der katholischen Kirche Deutschlands in der Neuzeit - auf Grund des katholischen Kirchen- und Staatskirchenrechts 1916, Die Matrikel der Universität Paderborn 1931f.; Son.: freimütig, sehr kontrovers, Kürschner 1925, 1926, 1928/1929, 1931, 1910 Hon.-Prof. Univ. Würzburg, DBE

LEHMANN, Karl, Prof. Dr.; geb. Tuchel/Westpreußen 11. 10. 1858; gest. Bonn 05.  04. 1918; WG.: Schüler Konrad von Maurers, 1885 Habilitation Univ. Berlin, 1888 o. Prof. Univ. Rostock, 1911 Prof. Univ. Göttingen; F.: bürgerliches Recht, Handelsrecht, Rechtsgeschichte; Verö.: Verlobung und Hochzeit nach den norgermanischen Rechtsquellen 1882, Die geschichtliche Entwicklung des Aktienrechts bis zum Code de commerce 1895 Neudruck 1968; Son.: Herausgeber der Zeitschrift für das gesamte Handelsrecht, ZRG GA 39 (1918), 375, Catalogus professorum Gottingensium 1962, 53

MAYER, Ernst, Prof. Dr.; geb. Aichach/Oberbayern 22. 01. 1862; gest. Würzburg 13. 08. 1932 (oder 16. 08 1932) (Gehirnschlag nach gastrischer Intoxikation); WG.: Großvater Bildhauer, aus Württemberg nach Bayern, Vater Kaufmann (Gut Altershausen bei Augsburg und Kunstmühlen), später München, Max-Gymnasium München, 1879 Abitur, Studienstiftung Maximilianeum,  Studium Rechtswissenschaft Univ. München (Konrad Maurer), Juli 1883 erste jur. Staatsprüfung, 1884 Promotion (Konrad von Maurer), Fortsetzung des Studiums (altnordische Sprachen), 1884 Vorbereitungsdienst, 1885 Studien auch in Brüssel und Paris, 1885 Vorbereitungsdienst, 1886 Lehrstuhlvertretung Univ. Würzburg, 28. 04. 1886 Habilitation Univ. Würzburg, 16. 08. 1887 (mit 25 Jahren) o. Prof. Univ. Würzburg, 1915/1916 Rektor, geheimer Hofrat, 1922 geheimer Rat; F.: Kirchenrecht, Rechtsgeschichte, deutsches Recht und seine Geschichte, Rechtsphilosophie; Verö.: Die Kirchenhoheitsrechte des Königs von Bayern 1883 (Dissertation Preisaufgabe), Zur Entstehung der Lex Ribuariorum 1886 (Habilitationsschrift), Deutsche und französische Verfassungsgeschichte vom 9. bis zum 14. Jahrhundert 1899 Neudruck 1968, Italienische Verfassungsgeschichte von der Gotenzeit bis zur Zunftherrschaft Bd. 1f. 1909, Bemerkungen zur frühmittelalterlichen insbesondere italienischen Verfassungsgeschichte 1912, Die Einkleidung im germanischen Rechte 1913, Geschworenengericht und Inquisitionsprozess 1916, Altspanisches Obligationenrecht 1920, Historia de las instituciones sociales y politicas de Espana y Portugal 1925; Son.: 1918 Richter OLG, liberal, 1919 deutschnational, DNVP, Mitglied Stahlhelm, für soziale Führerschicht, Antisemit, überzeugter Monarchist, befreundet mit Julius Binder und Bernhard Kübler, Mitglied Akademie der Wissenschaften Oslo, Padua, Venedig, Academia dei Lincei Rom, Kürschner 1926, Kürschner 1928/1929, Kürschner 1931, Festschrift 1932, Nachruf ZRG GA 53 (1933) XX (Beyerle Franz), Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, Karl, 1983, 514, DBE

KOEHNE, Carl, Prof. Dr. Dr.; geb. Danzig 21. 03. 1863; gest. Berlin 05. 07. 1932; WG.: Studium Rechtswissenschaft, Prof. Technische Hochschule Charlottenburg (Berlin); F.: Rechtsgeschichte; Verö.: Die Geschlechtsverbindungen der Unfreien im fränkischen Recht 1888, Der Ursprung der Stadtverfassung in Woms Speyer und Mainz 1890, Das Hansgrafenamt 1893, Die Reformation des Wormser Stadtrechts vom Jahre 1499 1897, Das Recht der Mühlen bis zum Ende der Karolingerzeit 1904, Der rechts- und staatswissenschaftliche Unterricht auf den technischen Hochschulen 1910, Die Mühle im Recht der Völker 1913, Die Streitfragen über den Agrarkommunismus der germanischen Urzeit 1928; Son.: Kürschner 1925, 1926, 1928/1929, 1931, Herausgeber fränkischer Stadtrechte des Oberrheins

SCHULTZE, Alfred, Prof. Dr. Dr. h. c.; geb. Breslau 25. 02. 1864; gest. Leipzig 03. 07. 1946 (sanft entschlafen); WG.: Vater Kaufmann und königlicher Hoflieferant (Herman Schultze), Schulen Breslau, 1880 Abitur Gymnasium Sankt Maria Magdalena, Studium Rechtswissenschaft Univ. Breslau, SS 1881 Genf, Breslau, SS 1882 Heidelberg, Breslau, 1883 erste jur. Staatsprüfung, 19. 03. 1886 Promotion (modernes Verfahrensrecht), 1889 oder 1891 zweite jur. Staatsprüfung, Gerichtsassessor, 1891 Habilitation Univ. Breslau (modernes Verfahrensrecht), 1895 ao. Prof. Univ. Halle, 1896 ao. Prof. Univ. Breslau, 1897 o. Prof. Univ. Jena, Oberlandesgerichtsrat Jena, 1904 Prof. Univ. Freiburg im Breisgau, 1914/1915 Rektor, 1917-1934 Prof. Univ. Leipzig (Nachfolge Rudolf Sohm), 01. 04. 1934 emeritiert, ab 1945 wieder Vorlesungen; F.: Verfahrensrecht, deutsches Recht, Rechtsgeschichte, Kirchenrecht; Verö.: Erörterungen zur Lehre von der Veräußerung der im Streit befangenen Sache und der Zession des geltend gemachten Anspruchs nach dem Recht der deutschen Zivilprozessordnung 1886 (Dissertation), Die Vollstreckbarkeit der Schuldtitel für und gegen die Rechtsnachfolger 1891 (Habilitationsschrift), Die langobardische Treuhand und ihre Umbildung zur Testamentsvollstreckung 1895, Treuhänder im geltenden bürgerlichen Recht (in Iherings Jahrbüchern) 1901, Der Einfluss der Kirche auf die Entwicklung des germanischen Erbrechts 1914 (Rektoratsrede), Augustin und der Seelteil des germanischen Erbrechts 1928, Die Zwickauer Stadtrechtsreformation 1539/1569 1935; Son.: Mitglied sächsische Akademie der Wissenschaft, Kürschner 1925, Kürschner 1926, Kürschner 1928/1929, Kürschner 1931, Kürschner 1935, Kürschner 1940/1941, 1928 Dr. h. c. theol. Univ. Leipzig, Festschrift Alfred Schultze hg. v. Merk Walther 1934, Festschrift der Leipziger Juristenfakultät 1936, Nachruf ZRG GA 65 (1947) XXVII-XLVI (Schubart-Fikentscher Gertrud) (mit Schriftenverzeichnis und Hinweisen auf weitere Nachrufe)

HALBAN (HALBAN-BLUMENWITZ), Alfred von, Prof. Dr.; geb. Krakau 22. 09. 1865; gest. Lemberg 26. 09. 1926; WG.: Studium Rechtswissenschaft Univ. Krakau,  1887 Promotion Univ. Krakau, weitere Studien Univ. Berlin (Heinrich Brunner, Paul Hinschius), Paris, 1889 Habilitation Univ. Krakau, 1894 ao. Prof. Univ. Krakau, 1897 o. Prof. Univ. Czernowitz, 1905 Prof. Univ. Lemberg, 1910/1911 Rektor, 1911-1918 Reichstagsabgeordneter, 1919-1922 Abgeordneter konstituierender Sejm; F.: Kirchenrecht, später auch deutsche Rechtsgeschichte; Verö.: Der päpstliche Schutz im Mittelalter 1890, Entstehung des deutschen Immobiliareigentums 1894, Zur Geschichte des deutschen Rechtes in Podolien Wolhynien und der Ukraine 1896, Das römische Recht in den germanischen Volksrechten Bd. 1ff. 1899ff.; Son.: Vetter Chemiker (Hans Halban), Vetter Mediziner (Josef Halban), Würdigung ZRG GA 47 (1927) 901 (Koranyi Karl), Lehrbuch der westeuropäischen Rechtsgeschichte in polnischer Sprache unvollendet

SCHREUER, Hans, Prof. Dr. Dr. h. c.; geb. Skutsch/Böhmen 03. 03. 1866; gest. Bonn 11. 06. 1931; WG.: Vater (Johannes) Bezirkshauptmann zu Gitschin, 1880 Gymnasium Prag (Matura als primus omnium), 1884 Studium Rechtswissenschaft, Philologie Univ. Prag, Promotion sub auspiciis des Statthalters als Vertreters des Kaisers, 1890 Verwaltungsdienst Finanzprokuratur Böhmen, 1891 (?) Promotion, Studium Univ. Berlin (Heinrich Brunner, Otto von Gierke), Freundschaften mit Rudolf Hübner, Ulrich Stutz, Andreas Heusler dem Jüngeren, 1896 Habilitation Univ. Prag (Czyhlarz), Privatdozent, 1898 ao. Prof. Univ. Prag, 1902 o. Prof. Univ. Münster, 1908 Prof. Univ. Bonn; F.: deutsches Recht, Rechtsgeschichte, Privatrecht; Verö.: Die Behandlung der Verbrechenskonkurrenz in den Volksrechten 1894 (Anregung Heinrich Brunners), Untersuchungen zur Verfassungsgeschichte der böhmischen Sagenzeit 1902, Über altfranzösische Krönungsordnungen 1909, Die rechtlichen Grundgedanken der französischen Königskrönung 1911, Die allgemeine Wehrpflicht 1915, Deutsches Privatrecht 1921, Germanische und slavische Staatsbildung 1928; Son.: Kürschner 1925, Kürschner 1926, Kürschner 1928/1929, Kürschner 1931, 1929 Dr. phil. h. c. Univ. Münster, Nachruf ZRG GA 52 (1932) XXVIII (His Rudolf)

STUTZ, Ulrich, Prof. Dr.; geb. Zürich 05. 05. 1868; gest. Berlin 06. 07. 1938 (Schlaganfall); WG.: väterliche Familie aus dem Kanton Zürich, mütterliche Familie aus Zürich, Großvater mütterlicherseits Schüler Savignys und Obergerichtspräsident Zürich (Johann Georg Finsler), Vater Sekundarlehrer und Privatdozent der Geologie am eidgenössischen Polytechnikum Zürich (Johann Ulrich Stutz), Gymnasium Zürich (Kantonschule), Studium Rechtswissenschaft, Geschichte, Sprachkunde Univ. Zürich, 1888 Berlin (Otto Gierke), 06. 12. 1892 Promotion (Dr. iur.), 1894 LB Univ. Basel (ohne Habilitation) (Vertretung Heuslers), 1895 ao. Prof. Univ. Basel, 1896 o. Prof. Univ. Freiburg im Breisgau (Nachfolge Konrad Cosack) (deutsche Staatsangehörigkeit), 1904 o. Prof. Univ. Bonn, Frühjahr 1917 o. Prof. Univ. Berlin (Nachfolge Hinschius, Ersatzprofessur für Otto von Gierke), SS 1936 entpflichtet; F.: Rechtsgeschichte, Kirchenrecht; Verö.: Das Verwandtschaftsbild des Sachsenspiegels und seine Bedeutung für die sächsische Erbfolgeordnung 1890 (Seminararbeit), Die Eigenkirche als Element des mittelalterlich-germanischen Kirchenrechts 1895, Geschichte des kirchlichen Benefizialwesens Bd. 1 1895 (Dissertation), Kirchenrecht 1904, Die kirchliche Rechtsgeschichte 1905, Der neueste Stand des deutschen Bischofswahlrechts 1909, Der Geist des Codex juris Canonici 1918, Die päpstliche Diplomatie unter Leo XIII. 1925; Son.: 1894 Beginn der Mitarbeit in der Zeitschrift für Rechtsgeschichte, 1897 geschäftsführendes Mitglied Zeitschrift für Rechtsgeschichte (bis 1937), Kürschner 1926, Kürschner 1928/1929, Kürschner 1931, Kürschner 1935, Festschrift Ulrich Stutz zum 70. Geburtstag dargebracht von Schülern Freunden und Verehrern 1938, Gründer kanonistische Abteilung Zeitschrift für Rechtsgeschichte, Mitglied preußische Akademie der Wissenschaften, Nachruf  ZRG GA 59 (1939) XVII (Schultze Alfred), Schriftenverzeichnis ZRG KA 58 (1938) 686, Staehelin A. Geschichte der Universität Basel 1959, 318, Stutz Nachrufe 1966, 341 (Schultze Alfred), Döhring, E., Geschichte der deutschen Rechtspflege, 1953, 449, ZRG 59, XVIII-LXV, Schweizer Beiträge zum Gedächtnis von Ulrich Stutz 1970 (Schriftenverzeichnis 70)

GOLDMANN, Emil, Prof. Dr.; geb. Karlsbad/Böhmen 03. 11. 1872; gest. Cambridge/Großbritannien 06. 06. 1942 (nach Lentze 06. 05. 1942); WG.: jüdische Kaufmannsfamilie, Gymnasium Komotau, Studium Rechtsgeschichte, Altertumskunde, Volkskunde Univ. Wien, 1897 Promotion (Dr. iur.), Gerichtspraxis Landesgericht Wien, vermögenslos, 1904/1905 Studium Univ. Berlin (Brunner Heinrich), München (Amira Karl von), 1905 Habilitation Univ. Wien, 1912 Titel ao. Prof. Univ. Wien, 1916 ao. Prof., 1932 Titel o. Prof. Univ. Wien, Mai 1938 pensioniert, (Spätsommer 1939?) Emigration Großbritannien (Cambridge), Privatgelehrter, 1942 Dozent Univ. Cambridge; F.: Rechtsgeschichte, Etruskologie; Verö.: Die Einführung der deutschen Herzogsgeschlechter Kärntens in den slovenischen Stammesverband 1903, Beiträge zur Geschichte der germanischen Freilassung durch Wehrhaftmachung 1904, Der andelang 1912, Neue Beiträge zur Geschichte des fränkischen Rechts 1928ff., Chrenecruda 1931, Neue Beiträge zur Lehre vom indogermanischen Charakter der etruskischen Sprache 1936; Son.: Kürschner 1925, 1926, 1928/1929, 1931, 1935, Nachruf ZRG GA 67 (1950) 532 (Hans Lentze), DBE

SCHWERIN, Claudius Freiherr von, Prof. Dr.; geb. Passau 02. 09. 1880; gest. München 13. 06. 1944 (bei Bombenangriff im Schutzkellerraum des Nachbarhauses getötet); WG.: Vater Amtsrichter (Freiherr Hans von Schwerin), Abitur als Externer am Gymnasium Erlangen, 1898-1902 Studium Rechtswissenschaft Univ. München (Karl von Amira), 29. 07. 1904 erste jur. Staatsprüfung und gleichzeitig Promotion (magna cum laude), 02. 12. 1905 zweite jur. Staatsprüfung, 09. 08. 1907 Habilitation Univ. München (Karl von Amira), Priv.-Doz. Univ. München, 1910 auch Lehrtätigkeit Handelshochschule München, 1914 ao. Prof. Univ. Berlin (Nachfolge Martin Wolff) (Lehrauftrag für skandinavische Rechtsgeschichte und geltendes skandinavisches Recht), 1917 o. Prof. Univ. Straßburg, nach Ende des ersten Weltkriegs 1918 Freiburg in Breisgau, 1919 o. Prof. Univ. Freiburg im Breisgau (Nachfolge Alfred Schultze), 01. 07. 1935 o. Prof. Univ. München (Lehrstuhl Karl von Amira, Nachfolge Heinrich Mitteis); F.: Rechtsgeschichte; Verö.: Die Treuklausel im Treugelöbnis 1904 (Dissertation), Beiträge zur Erläuterung des Begriffes der Rechtsnachfolge im geltenden Zivilrecht 1904, Die altgermanische Hundertschaft 1907 (Habilitationsschrift), Schuld und Haftung im geltenden Recht 1911, Deutsche Rechtsgeschichte 1912,  2. A. 1938, Zur altschwedischen Eidhilfe 1919, Grundriss des deutschen Privatrechts 1919, Einführung in das Studium der germanischen Rechtsgeschichte 1922, Die Formen der Haussuchung in indogermanischen Rechten 1924, Grundriss des Rechts der Wertpapiere 1924, Quellen zur Geschichte der Eheschließung (Hg.) Bd. 1 1925 Bd. 2 1930, Brunner Heinrich Deutsche Rechtsbeschichte 2. A. Bd. 2 1928, Volkskunde und Recht 1928, Brunner Heinrich/Schwerin Claudius Freiherrr von Grundriss der deutschen Rechtsgeschichte 8. A. 1930, Rituale für Gottesurteile 1932, Der Einzelne und der Staat 1933, Deutsche Rechtsgeschichte 1934, 2. A. 1941, Germanische Rechtsgeschichte 1936, 2. A. 1943; Son.: Kürschner 1925, Kürschner 1926, Kürschner 1928/1929, Kürschner 1931, Kürschner 1935, Kürschner 1940/1941, Mitglied Akademie für deutsches Recht, 1942 Mitglied bayerische Akademie der Wissenschaften, Mitarbeiter Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften, Nachruf ZRG GA 67 (1950) 492 (Rehfeldt Bernhard), Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, Karl, 1983, 712, Simon W. Claudius Freiherr von Schwerin 1991, ZRG GA 76, 492-501, Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 574

PLANITZ, Hans, Prof. Dr. Dr. h. c.; geb. Kaditz/Dresden 04. 05. 1882; gest. 16.  01. 1954 (Herzleiden); WG.: väterliche Familie aus dem Meißnischen, seit dem 16. Jh. als Handwerker und Geistliche nachweisbar, Vater Pfarrer, 1897 Leipzig, Nikolaischule, Studium Rechtswissenschaft, Geschichte Univ.Tübingen (Siegfried Rietschel), Leipzig (Karl Lamprecht), kurze Zeit in juristischer Praxis, 1906 Promotion (Dr. iur.) Univ. Leipzig, 1909 Habilitation Univ. Leipzig, Priv.-Doz. Univ. Leipzig, ao. Prof. Univ. Leipzig (Urheberrecht, Patentrecht), 1913 Prof. Univ. Basel (Nachfolge Andreas Heusler), 1914 Prof. (neu gegründete) Univ. Frankfurt am Main, Kriegsdienst (schwere Herzverletzung durch Hufschlag), 1919 Prof. (wieder begründete) Univ. Köln, 1928/1929 Rektor, 1941 Prof. Univ. Wien, 1953 emeritiert; F.: Rechtsgeschichte, bürgerliches Recht, Handelsrecht; Verö.: Das Wesen des kaufmännischen Zurückbehaltungsrechtes geschichtlich entwickelt 1906 (Dissertation), Die Vermögensvollstreckung im deutschen mittelalterlichen Recht 1912 (Habilitationsschrift), Grundzüge des deutschen Privatrechts 1925, 2. A. 1931, 3. A. 1949, Germanische Rechtsgeschichte 1936, 2. A. 1941, 3. A. 1944, Die Kölner Schreinsbücher des 13. und 14. Jahrhunderts 1937, Quellenbuch der deutschen österreichischen und Schweizer Rechtsgeschichte 1948, Grundzüge de deutschen Privatrechts 1949, Deutsche Rechtsgeschichte 1950, Planitz Hans/Buyken Thea Bibliographie zud deutschen Rechtsgeschichte 1952, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1954 2. A. 1954, 3. A. 1973, 4. A. 1975, 5. A. 1980 Neudruck 1997; Son.: Kürschner 1925, Kürschner 1926, Kürschner 1928/1929, Kürschner 1931, Kürschner 1935, Kürschner 1940/1941, Mitglied österreichische Akademie, bayerische Akademie, Autobiographie in Österreichische Geschichtswissenschaft der Gegenwart in Selbstdarstellungen geleitet v. Grass Nikolaus 1951 Bd. 1 137, 1952 Dr. phil. h. c. Univ. Köln, Hon.-Prof. Univ. Köln, Nachruf ZRG GA 71 (1954) XIII (Conrad Hermann, oft unzugänglich erscheinender universal gebildeter Gelehrter humanistischer Prägung)

BEYERLE, Franz (Sales Nikolaus), Prof. Dr. Dr. h. c.; geb. Konstanz 30. 01. 1885; gest. Wangen am Bodensee 22. 10. 1977; WG.: Familie aus Hebesau bei Kirchheim/Teck (Bäuerle), Vater Rechtsanwalt (Karl Beyerle), Bruder Rechtshistoriker (Konrad Beyerle), Volksschule, Heinrich-Suso-Gymnasium Konstanz, 1898 Klosterschule Seckau/Steiermark, 1902 Austritt aus dem Kloster, 1903 Abitur als Externer Baden-Baden, Studium Rechtswissenschaft, Philosophie Univ. Breslau (u. a. Konrad Beyerle), 1905 Freiburg im Breisgau, Kirchenaustritt (germanischer Heide), Göttingen (u. a. Konrad Beyerle) (Studienabschluss), 1907 Staatsprüfung Freiburg im Breisgau (schriftlich nicht befriedigend), Rechtspraktikant Konstanz, 18. 05. 1910 Promotion Univ. Göttingen (Ferdinand Frensdorff), 1913 Habilitation Univ. Jena (Karl Rauch, nach Ablehnung in Berlin, Breslau und Freiburg im Breisgau), freiwilliger Kriegsdienst, 1915 Verwundung (Versteifung des rechten Beines), 1917/1918 ao. Prof. Univ Jena, 1918 o. Prof. Univ. Basel (Nachfolge Hans Planitz und Eckart Meister), 1929/1930 Univ. Greifswald, 1930 Univ. Frankfurt am Main, 1934 Univ. Leipzig, 1938 Univ. Freiburg im Breisgau (Nachfolge Walther Merk), 1953 emeritiert (Nachfolger Hans Thieme); F.: deutsche Rechtsgeschichte, Privatrecht, bürgerliches Recht, deutsches bürgerliches Recht, deutsches Recht und seine Geschichte, Handelsrecht; Verö.: Untersuchungen zur Geschichte der älteren Stadtrechte von Freiburg im Breisgau und Villingen am Schwarzwald 1910 (Dissertation), Beweisverteilung im gerichtlichen Sühneverfahren der Volksrechte 1913 (Habilitationsschrift = Kapitel 3 von), Das Entwicklungsproblem im germanischen Rechtsgang 1915, Die Treuhand im Grundriss des deutschen Privatrechts 1932, Die Gesetze der Burgunden (Hg.) 1936, Quellen zur neueren Privatrechtsgeschichte Deutschlands (Mithg.) 1936ff., Die Gesetze der Langobarden (Hg.) 1947 Neudruck 1962, Lex Ribvaria hg. v. Beyerle Franz/Buchner Rudolf 1954 Neudruck 1965; Son.: Kürschner 1926, 1928/1929, 1931, 1935, 1940/1941, 1950, 1954, 1961, 1966, 1970, Mitglied einer Entnazifizierungskommission, Würdigung NJW 1955, 333 (Thieme Hans), 1955 Dr. phil. h. c. Univ. Frankfurt am Main, Würdigung NJW 1960, 234 (Thieme Hans), Nachruf NJW 1978, 204 (Wüst Günther), JZ 1978, 118 (Wüst Günther), ZRG GA Bd. 96 (1979), 17 (Thieme Hans), Schriftenverzeichnis ZRG GA Bd. 97 (1980), 298-304 (Schott Clausdieter) (127 Nummern), Franz Beyerle (in) Juristen an der Universität Frankfurt am Main 1989, 148 (Diestelkamp Bernhard), Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 47, Dürselen, F., Franz Beyerle, 2005

POKORNY, Julius, Prof. Dr.; geb. Prag 12. 06. 1887; gest. Zürich 08. 04. 1970; WG.: Studium Rechtswissenschaft, Philologie Univ. Wien, 1912 Promotion, Studienaufenthalt Dublin, 1914 Habilitation Univ. Wien (keltische Philologie), Priv.-Doz. Univ. Kiel, 1918 Englischdozent Hochschule für Welthandel Wien, 1920 ao. Prof., 1928 o. Prof. Univ. Berlin, 1935 Emigration Schweiz, 1944-1948 Doz. Univ. Bern, 1944-1969 Doz. Univ. Zürich, 1955-1970 Hon.-Prof. Univ. München; Verö.: Altirische Grammatik 1925, Vergleichendes Wörterbuch der indogermanischen Sprachen Bd. 1ff. 1927ff., Indogermanisches etymologisches Wörterbuch Bd. 1f. 1948ff., Keltologie 1953; Son.: 1953 Hg. Zeitschrift für celtische Philologie

MELICHER, Theophil, Doz. Dr. Dr.; geb. Wien 10. 08. 1890; gest. Wien 19. 04. 1970 (nach längerer schwerer Krankheit; WG.: Studium Philologie Univ. Wien, 1912 Promotion (Dr. phil.), Studium Rechtswissenschaft, Mittelschulprofessor, 1914 Kriegsdienst, Verwundung, 1920 Promotion (Dr. iur.), neben Unterrichtstätigkeit an Mittelschule 1930 Habilitation Univ. Wien (Hans von Voltelini), Doz. Univ. Wien, 1938 bei Nachfolge Emil Goldmann trotz Vertretung 1940 entgegen Fakultätsvorschlag nicht berückischtigt, 1950 Titel ao. Prof. Univ. Wien; F.: deutsches Recht, weiter Rechtsgeschichte, Privatrecht; Verö.: Einfluss des vorrömischen und römischen Kultus auf die Toponomastik Frankreichs 1912 (Dissertation phil.), Der Kampf zwischen Gesetzes- und Gewohnheitsrecht im Westgotenreich 1930 (Habilitationsschrift), Die germanischen Formen der Eheschließung im westgotisch-spanischen Recht 1940; Son.: Kürschner 1935, Kürschner 1940/1941, Kürschner 1954, Kürschner 1961, Kürschner 1966, Kürschner 1970, katholisch, ZRG 88 (1971) 517 (Stradal Helmuth)

JAHRREIß, Hermann, Prof. Dr.; geb. Dresden 19. 08. 1894; gest. Köln 23. 10. 1992; WG.: Vater Kunstgewerbler, Studium Rechtswissenschaft Univ. Leipzig, 1921 Promotion Univ. Leipzig, 1922 Richter AG Leipzig, LG Leipzig, 1923 Habilitation Univ. Leipzig (Rechtsphilosophie, Völkerrecht, Staatsrecht), 1927 ao. Prof. Univ. Köln, 1932 o. Prof. Univ. Greifswald, 1937-1974 o. Prof. Univ. Köln, 1946/1947 Verteidiger Jodls, Gutachter Kriegsverbrecherprozesse Nürnberg, 1958-1960 Präsident westdeutsche Rektorenkonferenz, 1960 Vizepräsident europäische Rektorenkonferenz, 1962 emeritiert; F.: Völkerrecht, Staatsrecht; Verö.: Europa - Germanische Gründung aus dem Ostraum 1933, Der Bruch des zwischenstaatlichen Friedens und seiner Strafbarkeit 1948, Universität auf altem Grund neu verfasst 1963; Son.: Kürschner 1925, 1926, 1928/1929, 1931, 1935, 1940/1941, 1950, 1954, 1961, 1966, 1970, Spartenleiter Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften, Universitätsreformer, Festschrift Hermann Jahrreiß 1964, Festschrift 1974, DBE, Lichtmannegger Susanne Die rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck 1945-1955 1999, 98, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 3, Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914-1945, 1999, 284, Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 282f.

ECKHARDT, Karl August, Prof. Dr.; geb. Witzenhausen an der Werra 05. 03. 1901; gest. Witzenhausen 29. 01. 1979; WG.: Vorfahren in Hessen öfter Pfarrer und Juristen, Vater Justizrat, Notar, Rechtsanwalt (Wilhelm Eckhardt), Volksschule, Mittelschule Witzenhausen, humanistisches Gymnasium Hannoversch Münden, 1919 Abitur, Studium Rechtswissenschaft Univ. Marburg (Franz Leonhard), Zeitfreiwilliger im Studentenkorps Marburg (des Reichswehrbataillons Marburg), im Frühjahr 1920 Teilnahme an der Niederwerfung des Kommunistenaufstands Thüringen, Reichswehrkurs, Teilnahme an Waffenschiebungen und Waffensicherstellungen, 25. 11. 1922 erste jur. Staatsprüfung, vier Wochen später (einundzwanzigjährig) Promotion (Walther Merk), Angebot der Habilitation (Walther Merk) abgelehnt, Studium deutsche Philologie, mittelalterliche Geschichte, geschichtliche Hilfswissenschaften Univ. Göttingen, Nebentätigkeit als Justitiar der Papierfabrik Witzenhausen, Stadtarchivar Witzenhausen, 01. 03. 1924 (zweiundzwanzigjährig) Habilitation Univ. Göttingen (Herbert Meyer), Priv.-Doz. für deutsches Recht, 1925 bürgerliches Recht, Handelsrecht, (Heirat der Tochter des Ordinarius für physikalische Chemie in Marburg Ilse Thiel,) Vertretungsangebot aus Marburg (Nachfolge Paul Meyer), 01. 04. 1928 o. Prof. Univ. Kiel (Nachfolge Max Pappenheim), 1930 starke Berührung mit nationalsozialistischen Studenten in Kiel (im März 1930 bereits im Kultusministerium und Handelsministerium Preußens als Nationalsozialist denunziert), März 1930 Ruf an Handelshochschule Berlin (Handelsrecht und bürgerliches Recht), angenommen, nach den Wahlen vom 14. 09. 1930 Hinneigung zur nationalsozialistischen Bewegung verstärkt, durch eine Rede Adolf Hitlers vor Studenten in Berlin im Dezember 1930 restlos überzeugt, 18. 05. 1931 SA (Kraftfahrer, Aufbewahrung von Waffen und Geheimakten), äußerlich völlige Zurückhaltung wegen der Gefahr sofortiger Dienstentlassung, 01. 02. 1932 Parteimitglied NSDAP, 1932 Univ. Bonn (deutsches Recht und Handelsrecht), Oktober 1933 Kiel NS-Nachrichtensturm, im Wintersemester 1933/1934 Vorlesungen in Bonn und in Kiel, SS 1934 (Stoßtrupp-)Univ. Kiel (Nachfolge Karl Rauch auf Lehrstuhl Karl August Eckhardt bzw. früher Max Pappenheim), August 1934 Schulungsleiter eines SS-Sturms, 01. 10. 1934 Hauptreferent für Recht, Staat, Politik, Wirtschaft und Geschichte der Hochschulabteilung des Reichs- und preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, 20./21. 12. 1934 Hochschullehrertagung (170 Hochschullehrer) zur juristischen Studienreform unter Leitung Carl Schmitts, neuer Eckhardtscher Studienplan, 01. 01. 1935 Prof. für mittlere Geschichte phil. Fakultät Univ. Berlin, 01. 01. 1935 Untersturmführer bei dem persönlichen Stab des Reichsführers SS, Dezember 1935 Obersturmführer, 1936 jur. Fakultät Univ. Berlin, als Präsident des Reichsinstituts für ältere deutsche Geschichtskunde vorgesehen, aber nach Streit mit Walter Frank wegen einer von diesem gewünschten Professur ohne Lehrverpflichtungen unterlegen (31. 07. 1935 Walter Frank durch Adolf Hitler zum Präsidenten des Instituts ernannt), 01. 10. 1935 Tätigkeit im Ministerium verringert, im Mai 1937 Entscheidung Adolf Hitlers wegen völlig unzulänglicher Einstellung Karl August Eckhardts in der Judenfrage (unter Bezugnahme auf den Nachruf auf Max Pappenheim) gegen Karl August Eckhardts Ernennung zum Generaldirektor der preußischen Staatsarchive, 1937 mit Einwilligung Heinrich Himmlers Rückkehr an Univ. Bonn (germanische Rechtsgeschichte, Familienrecht, Familienforschung), Februar 1938 Ehrendegen der SS, 30. 07. 1938 Schwiegersohn Karl Rauchs, November 1938 SS-Sturmbannführer, September 1939 Einberufung zur Wehrmacht, Danzig-Westpreußen, nach kurzer Zeit wieder in Bonn, SS 1940 Vertretung in Prag, ab 1941 mit Sitz und Stimme auch in philosophischer Fakultät Univ. Bonn, April 1941 Wehrdienst, Tätigkeit in Paris Auswerter für militärische und politische Fragen der Abwehrleitstelle, Oberleutnant, Erholungsurlaub in Graz, Ende 1944 Kamenz/Sachsen (Bereich des Reichsführers-SS RSHA Mil. Amt), zwei Jahre Kriegsgefangenschaft (Mai 1945 Universitätsklinik Innsbruck), Mai 1945 des Amts enthoben, in Wiesbaden als Mitläufer ohne Berufsbeschränkung entnazifiziert, Lebensunterhalt durch einfache Schreibarbeiten, 1948 wegen im Krieg erlittenen Herzleidens in vorzeitigen Ruhestand (Pensionierung) versetzt, Emeritierung (zum 01. 04. 1966) auf Betreiben der Fakultät verhindert, ab 1950 Forschungstätigkeit Witzenhausen (historisches Institut des Werralandes), Stadtarchivar; F.: deutsches Recht, bürgerliches Recht, Handelsrecht, weiter Rechtsgeschichte; Verö.: Die Witzenhäuser Schwabenspiegelhandschrift 1922 (Dissertation - vom Vater angeregt), Der Deutschenspiegel seine Entstehungsgeschichte und sein Verhältnis zum Schwabenspiegel 1924 (Habilitationsschrift), Politische Geschichte der Stadt Witzenhausen 1925, Rechtsbücherstudien 1 Vorarbeiten zu einer Parallelausgabe des Deutschenspiegels und Urschwabenspiegels 1927, Die Lex Baiuvariorum - eine textkritische Studie 1927, Das Witzenhäuser Stadtbuch von 1558-1612 1927/1931, Deutschenspiegel mit Augsburger Sachsenspiegel und ausgewählten Artikeln der oberdeutschen Sachsenspiegelübersetzung (Mithg.) 1930, Rechtsbücherstudien 2 Die Entstehungszeit des Sachsenspiegels und der sächsischen Weltchronik 1931, Die mittelalterlichen Rechtsquellen der Stadt Bremen (Hg.) 1931, Rechtsbücherstudien 3 Die Textentwicklung des Sachsenspiegels von 1220-1270 1933, Sachsenspiegel Landrecht und Lehnrecht 1933, (Homeyer Gustav) Die deutschen Rechtsbücher 2. A. 1934, Die Gesetze des Merowingerreiches 481-714 (Hg.) 1935, Die Gesetze des Karolingerreiches 714-911 Teile 1-3 1935, Irdische Unsterblichkeit - Germanischer Glaube an die Wiederverkörperung in der Sippe 1937, Das Studium der Wirtschaftswissenschaft 1941, Festschrift Heinrich Himmler (Mithg.) 1941, Zur Entstehungszeit der Lex Salica 1951, Die Gesetze des Karolingerreiches (Hg.) 1953, Pactus legis Salicae (Hg.) Bd. 1f. 1954ff., Leges Anglo-Saxonum (Hg.) 1958, Leges Alamannorum (Hg.) 1958ff., Das Dithmarscher Landrecht von 1447 1960, Die Gesetze des Karolingerreiches 4. Aufl 1960, Lex Salica (Hg.) 1960, Schwabenspiegel Kurzform (Hg.) 1960, 2. A. 1974, Schwabenspiegel 1961, Lex Salica 1962, Auctor vetus de beneficiis (Hg.) 1964, Sachsenspiegel Quedlinburger Handschrift (Hg.) 1966 Neudruck 1989, Eike von Repgow und Hoyer von Valkenstein 1966, Lex Ribvaria Bd. 2 (Hg.) 1966, Sachsenspiegel Landrecht in hochdeutscher Übertragung 1967, Fuldaer Vasallengeschlechter im Mittelalter 1968, Eschweger Vernehmungsprotokolle von 1608 zur Reformatio des Landgrafen Moritz 1968, Lex Salica (Hg.) 1969, Studia iuris Teutonici 1971, Deutschenspiegel (Hg.) 1971, Schwäbisches Landrecht und Lehenrecht 1974, Ältere Geschichte der Landschaft an der Werra und der Stadt Witzenhausen 3. A. 1975, Studia Merovingica 1975, Die Witzenhäuser Bürgerschaft 1796 und 1809 1975, 2. A. 1975, Die Entwicklung der Landrechtsglosse des Sachsenspiegels 1977, Lex Frisionum (Hg.) 1982; Son.: von 1922 bis 1930 abwechselnd deutschnational und volksparteilich gewählt, Kürschner 1928/1929, 1931, 1934 Kirchenaustritt, Kürschner 1935, 1940/19411950, 1954, 1961, Festschrift zum 60. Geburtstag von Karl August Eckhardt 1961, Nachruf DA (Krause Hermann), In memoriam ZRG GA 104 (1987) 497 (Nehlsen Hermann) (versöhnlicher Ausklang eines unerhört schaffensreichen Lebens mit nicht  verschwiegenen dunklen Seiten), Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 125, Die Juristen der Universität Bonn im Dritten Reich, hg. v. Schmoeckel, M., 2004, 160ff. (Niemann Martin)

REHFELDT, Bernhard, Prof. Dr.; geb. Schneidemühl/Posen 29. 09. 1902; gest. Köln 20. 10. 1968 (buchstäblich auf dem Katheder, nach ein paar Tagen im Krankenhaus); WG.: Vater Hauptmann der Infanterie, Mutter Schwedin,  humanistisches Gymnasium Gnesen, Krefeld, 1922 Abitur, Studium Rechtswissenschaft Univ. Köln (Heinrich Lehmann), Feriensprachkurs in Kiel mit Preisausschreiben Übersetzung von äldre Västgötalagen (beurteilt von Max Pappenheim), Kiel, erste jur. Staatsprüfung, 1926 Promotion Univ. Kiel (Max Pappenheim), zweite jur. Staatsprüfung, Rechtsanwaltsassessor, Justizdienst, 1933-1943 Richter Mönchengladbach, 1938 Habilitationsangebot Claudius Freiherr von Schwerins, 1940 Habilitation Univ. München (Claudius Freiherr von Schwerin), auf Anregung Karl August Eckhardts 1941 Univ.-Doz. Univ. Bonn, 1943 ao. Prof. Univ. Greifswald, 1943-1946 Militärdienst und Kriegsgefangenschaft, Mai 1946 Gastprofessor Univ. Köln, 1948 o. Prof. Univ. Köln, Studienreisen nach Kalifornien, Gastsemester New Orleans, Reisen nach Mexiko und Ägypten, Silvester 1967 Lebensbericht für Nachruf verfasst (zögerte nicht, sich glücklich zu nennen, und schien ihm der Tod kein großes Übel zu sein); F.: bürgerliches Recht, Handelsrecht, Rechtsgeschichte; Verö.: Das ältere westgotische Rechtsbuch 1926 (Dissertation), Todesstrafen und Bekehrungsgeschichte - Zur Rechts- und Religionsgeschichte der germanischen Hinrichtungsgebräuche 1942 (Habilitationsschrift), Wertpapierrecht 1950, 2. A. 1952, 3. A. 1955, 4. A. 1957, 5. A. 1959, 6. A. 1962, 7. A. 1963, 8. A. 1966 (9. A. ff. fortgeführt v. Zöllner Wolfgang 1970), Die Wurzeln des Rechts 1951, Einführung in die Rechtswissenschaft 1962, 2. A. 1966 (3. A. fortgeführt v. Rehbinder Manfred); Son.: Kürschner 1950, Kürschner 1954, Kürschner 1961, Kürschner 1966, Kürschner 1970, Nachruf ZRG GA 86 (1969) 440-442 Gagnér Sten) mit Schriftenverzeichnis, DBE

BECHERT, Rudolf; geb. um 1905; WG.: Studium Rechtswissenschaft; F.: Rechtsgeschichte; Verö.: Sachsenspiegel 1935, Germanische Rechtsgeschichte 1939, Rechtsgeschichte der Neuzeit 1939, Was weißt du von deutscher Rechtsprechung 1944, Der Lizenzvertrag 1949, Taschenbuch für Anwälte u. Richter 1953; Son.: Kürschner 1935, 1940/1941, 1954, 1961

EBEL, Wilhelm, Prof. Dr. Dr. iur. habil.; geb. Garsuche/Ohlau/Schlesien 07. 06. 1908; gest. Göttingen 22. 06. 1980; WG.: väterliche Familie Rückwanderer aus Russland, mütterliche Familie aus der Schweiz, Vater Zimmermann, siebtes Kind, Abitur Rößel 11. 03. 1927, wohl erster ostpreußischer Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes, SS 1927 Studium Rechtswissenschaft, Geschichte, Sprachen Univ. Königsberg, SS 1928-WS 1928/1929 Univ. Heidelberg (Heinrich Mitteis, Arbeitsplatz in der Forschungsstelle des deutschen Rechtswörterbuchs), (auf Rat Heinrich Mitteis' Wechsel an die preußische Univ.) Bonn, 20. 01. 1931 erste jur. Staatsprüfung, 12. 01. 1933 Promotion Univ. Bonn (Adolf Zycha), Ausbildungslager für Referendare in Jüterbog, 01. 10. 1934 zweite jur. Staatsprüfung (zeitlich erster Reichsassessor), 1934 Assistent Univ. Bonn (Adolf Zycha), erster Assistent, der in den Sommerferien 1934 am Gemeinschaftsdienst der Dozenten Hanns-Kerrl teilnahm, Dozentenführer Univ. Bonn, 27. 06. 1935 Dr. iur. habil. Univ. Bonn, zweimal achtwöchiges Dozentenlager in Kitzeberg bei Kiel, Frühjahr 1936 venia legendi (deutsche Rechtsgeschichte, bürgerliches Recht, Handelsrecht und Nebengebiete), SS 1936 Vertretung Univ. Marburg, 12. 07. 1936 Univ.-Doz. Univ. Bonn, WS 1936/1937 Vertretung Univ. Königsberg, SS 1937-SS 1938 Vertretung Univ. Rostock, 1938 pl. beamt. ao. Prof. Univ. Rostock, 01. 10. 1939 o. Prof. Univ. Göttingen (Nachfolger Herbert Meyers), Januar 1940 Meldung als Kriegsfreiwilliger, abgelehnt, 11. 04. 1940 Wehrmacht, Frankreichfeldzug, einen Tag im Kampf an der Westfront (eisernes Kreuz), Arbeitsurlaub, Russlandfeldzug, 1941 Waffen-SS, 1943 im Rahmen des Reichssicherheitshauptamts in das SS-Ahnenerbe versetzt, gute Beziehungen zu Heinrich Himmler, Mai 1945 Kriegsgefangenschaft, Mai 1945 Amtsenthebung durch Besatzungsmacht, bis 20. 08. 1947 Kriegsgefangenschaft, Internierung (bis 1948), juristische Hilfsarbeiten (Gothaer Versicherung), April 1952 o. Prof. z. Wiederverwendung mit Lehrauftrag Univ. Göttingen, März 1954 Wiedereinsetzung als o. Prof. Univ. Göttingen, 1958 Herzinfarkt, 1964 Herzinfarkt, 30. 04. 1965 auf eigenen Antrag aus Krankheitsgründen emeritiert; F.: deutsches Recht, germanische Rechtsgeschichte, bürgerliches Recht, weiter Handelsrecht, Arbeitsrecht, Bergrecht, Bauernrecht bzw. deutsche Rechtsgeschichte, Privatrecht; Verö.: Gewerbliches Arbeitsvertragsrecht im deutschen Mittelalter 1934 (Dissertation), Forderungskollisionen im älteren deutschen Recht (Habilitationsschrift - verloren), Die Hamburger Feuerkontrakte und die Anfänge des deutschen Feuerversicherungsrechts 1936, Die Rostocker Urfehden 1938,  Hansisches Recht - Begriffe und Probleme 1949, Forschungen zur Geschichte des lübischen Rechts 1950 (Habilitationsschrift), Deutsches Recht im Osten 1951, Lübisches Kaufmannsrecht 1952, Das Revaler Ratsurteilsbuch (1515-1554) (Hg.) 1952, Die Willkür 1953, Bürgerliches Rechtsleben zur Hansezeit 1954, Lübecker Ratsurteile (Hg.) 1955ff., Geschichte der Gesetzgebung in Deutschland 1956, 2. A. 1958 (Neudruck 1988), Der Bürgereid 1958, Zur Geschichte der Juristenfakultät und des Rechtsstudiums an der Georgia Augusta 1960, Die Privilegien und ältesten Statuten der Georg-August-Universität zu Göttingen 1961, Studie über ein Goslarer Ratsurteilsbuch 1961, Das Ende des friesischen Rechts in Ostfriesland 1961, Catalogus professorum Gottingensium 1962, Jacob Grimm und die deutsche Rechtswissenschaft 1963, Altfriesische Rechtsquellen hg. v. Wybren Jan Buma/Ebel Wilhelm Bd. 1-6 1963ff., Quellen zur Geschichte des Arbeitsrechts (bis 1849) 1964, Gustav Hugo 1964, Das Stadtrecht von Goslar 1968, Lübisches Recht im Ostseeraum 1967, Das Stadtrecht von Goslar (Hg.) 1968, Curiosa iuris Germanici 1968, Memorabilia Gottingensia 1969, Über das Stadtrecht von Goslar 1969, Friedrich Esajas Pufendorfs Entwurf eines hannoverschen Landrechts von 1772 1970, Die Matrikel der Georg-August-Universität zu Göttingen Bd. 2 (1837-1900) 1974, Recht und Form 1975, Der Göttinger Professor Johann Stephan Pütter aus Iserlohn 1975, Probleme der deutschen Rechtsgeschichte 1978, Rechtsgeschichtliches aus Niederdeutschland 1978, Göttinger Universitätsreden aus zwei Jahrhunderten (1737-1934) 1978, Jurisprudencia Lubecensis - Bibliographie des lübischen Rechts 1980, Alte deutsche Gerichtsformeln 1981; Son.: 1933 NSDAP, NS-Dozentenbund, 1941 Abteilungsleiter indogermanisch-deutsche Rechtsgeschichte SS-Rasse- und Siedlungshauptamt, 1965 ostfriesisches Indigenat ehrenhalber, Kürschner 1940/1941, 1950, 1954, 1961, 1966, 1970, Nachruf JZ 1980, 622 (Landwehr Götz), Nachruf ZRG GA 98 (1981), 467 (Landwehr Götz), Studien zu den germanischen Volksrechten (Gedächtnisschrift) hg. v. Landwehr Götz 1982, Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 123, Die Juristen der Universität Bonn, hg. v. Schmoeckel, M., 2004

GAGNÉR, Sten, Prof. Dr. Dr. h. c. mult.; geb. Uppsala (Schweden) 03. 03. 1921; gest. München 24. 05. 2000; WG.: Familie aus Dalarna in Mittelschweden, Vater habilitierter Dozent für Altphilologie am Gymnasium, mit 18 massive Polioerkrankung, 18. 05. 1938 Abitur Knabengymnasium Malmö, Studium Rechtswissenschaft Univ. Lund, Stockholm, 29. 05. 1941 jur. Staatsexamen zum Juris Kandidat (mit besten Noten), (wichtigste Lehrer Wilhelm Sjögren, Karl Olivecrona, später Jan Hellner, Alfons Stickler), Wehrdienst, 31. 01. 1947 Lund Staatsexamen für Philosophie, Geschichte und nordische Sprachen (Filosofie Kandidat), 28. 03. 1947 Lizentiatsexamen für alte Geschichte, zehn vor allem praktische Jahre der juristischen Ausbildung und Tätigkeiten bei Gerichten, Polizeibehörden und Staatsanwaltschaften in Schweden, dazwischen von September 1948-Dezember 1949 in Rom, im Juni/Juli 1956 Europaforschungsreise von England bis Portugal, 17. 10. 1958 Uppsala Juris Licentiat (Promotion), Lehrstuhlvertretungen in Rechtsgeschichte, 24. 05. 1960 Habilitation Univ. Uppsala, Diätendozent mit Lehrstuhlvertretungen, (1963 in Stockholm Erik Anners vorgezogen), 16. 12. 1964 o. Prof. Univ., 1986 emeritiert München; F.: bürgerliches Recht, germanische Rechtsgeschichte, vergleichende Rechtsgeschichte, Privatrecht; Verö.: Studien zur Ideengeschichte der Gesetzgebung 1960, Zur Methodik neuerer rechtshistorischer Untersuchungen 1993; Son.: Kürschner 1970, 1986 Dr. h. c. Turku, 1990 Dr. h. c. Kopenhagen, Die Bedeutung der Wörter hg. v. Stolleis Michael/Frommel Monika/Rückert Joachim/Schröder Rainer/Seelmann Kurt/Wiegand Wolfgang (Festschrift) 1991, Festschrift hg. v. Kriechbaum Maximiliane 1996, Nachruf NJW 2001, 424 (Wiegand Wolfgang), ZRG GA 119 (2002) 1094 (Rückert Joachim) (Schriftenverzeichnis 19 Nummern)

SCHMIDT, Gerhard, Vors. Richter Prof. Dr.; geb. Breslau 29. 01. 1925; gest. Heidelberg 21. 02. 1997 (nach kurzer schwerer Krankheit); WG.: Vater Professor der Rechtswissenschaft (Eberhard Schmidt), Kriegsgefangenschaft, Studium Rechtswissenschaft, erste jur. Staatsprüfung, zweite jur. Staatsprüfung, 1954 Promotion Univ. Heidelberg (Siegfried Reicke), Habilitationsstipendium, Studium Univ. Uppsala, 1965 Habilitation Univ. Freiburg (Hans Thieme), (deutsche Rechtsgeschichte, nordische Rechtsgeschichte, Strafprozessrecht, später Strafrecht), 1965 Priv.-Doz. Univ. Freiburg im Breisgau, Justizdienst, vorsitzender Richter LG Mannheim, Oberstaatsanwalt LG Heidelberg, 1973 apl. Prof. Univ. Freiburg i. Br., vorsitzender Richter OLG Karlsruhe, nach Pensionierung Vorsitzender einer Rehabilitierungskammer in Sachsen; F.: deutsche Rechtsgeschichte, germanische Rechtsgeschichte, nordische Rechtsgeschichte, Strafverfahrensrecht, Strafrecht; Verö.: Die Handhabung der Strafgewalt gegen Angehörige des deutschen Ritterordens 1954 (Dissertation), Die Richterregeln des Olavus Petri 1966 (Habilitationsschrift); Son.: Kürschner 1970, Nachruf ZRG GA 115 (1998) 924 (Laufs Adolf)

DIETLEIN, Max Josef, Präs. VerfGH OVG i. R. Prof. Dr.; c/o Cornelius Bartenbach Haesemann & Partner, Bismarckstraße 11-13, D 50672 Köln, Deutschland; Tel. 0221/9519084; Fax 0221/9519090; m.dietlein@cbh.de; http://www.cbh.de/index.htm; geb. Köln 1931; WG.: 1951 Studium Rechtswissenschaft Univ. Freiburg im Breisgau, Köln, 1954 erste jur. Staatsprüfung, 1958 Promotion, 1959 zweite jur. Staatsprüfung Düsseldorf, 1965 Richter Oberverwaltungsgericht, 1971 Ministerialdirigent Bundesjustizministerium, 1980 Ministerialdirektor und stellvertretender Amtsleiter Bundesrat, Geschäftsführer Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat, 1987 Präsident VerfGH für Nordrhein-Westfalen und OVG Münster, a. D., Rechtsanwalt Sozietät Cornelius Bartenbach Haesemann & Partner; F.: Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, weiter bürgerliches Recht; Verö.: Die Duplizität der Eheformen im germanischen römischen gräko-ägyptischen und indischen Recht 1958 (Dissertation), Dietlein Max Josef/Rebmann Eberhard AGB aktuell 1976, Der Vermittlungsausschuss des Deutschen Bundestages und des Bundesrates 1983; Son.: 1989 Hon.-Prof. Univ. Köln, Kürschner 2005

NEHLSEN, Hermann, Prof. Dr.; Universität München - Leopold-Wenger-Institut, Prof.-Huber-Platz 2, D 80539 München, Deutschland; Tel. 089/2180/2701; sek.nehlsen@jura.uni-muenchen.de; http://www.professornehlsen.de/; Mathildenstraße 22, D 82152 Planegg, Deutschland; geb. 1936; WG.: Studium Rechtswissenschaft, erste jur. Staatsprüfung, zweite jur. Staatsprüfung, Promotion Univ. Freiburg im Breisgau (Hans Thieme), Habilitation Univ. Göttingen (Karl Kroeschell) (Deutsche Rechtsgeschichte, historische Rechtsvergleichung, deutsches Privatrecht und bürgerliches Recht), 01. 05. 1974 o. Prof. Univ. München (Nachfolge Hermann Krause), emeritiert; F.: deutsche Rechtsgeschichte, geschichtliche Rechtsvergleichung, neuere Privatrechtsgeschichte, bürgerliches Recht, deutsches Privatrecht; Verö.: Die Freiburger Familie Snewlin 1967, Sklavenrecht zwischen Antike und Mittelalter 1971, Zur Aktualität und Effektivität germanischer Rechtsaufzeichnungen 1977 (Aufsatz), Entstehung des öffentlichen Strafrechts bei den germanischen Stämmen 1983 (Aufsatz), Münchener rechtshistorische Studien zum Nationalsozialismus (Mithg.) 1996, Kaiser Ludwig der Bayer - Konflikte Weichenstellungen und Wahrnehmung seiner Herrschaft 2002 (Mithg.); Son.: s. Nehlsen-von Stryk, Kürschner 2005

KÖBLER, Gerhard, o. Univ.-Prof. Dr.; Universität Innsbruck, Innrain 52, A 6020 Innsbruck, Österreich; Tel. 0512/507/8050; Fax 0512/507/8026 bzw. 8040; gerhard.koebler@uibk.ac.at; http://www.koebler.gerhard.de; Schneeburggasse 39b, A 6020 Innsbruck, Österreich; Tel. 0512/292849; http://www.wire.at; geb. Fürth 20. 04. 1939; WG.: Vater Angestellter, 1958 Studium Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Sozialwissenschaft Univ. Erlangen, Göttingen, 1962 erste jur. Staatsprüfung Celle, 29. 07. 1964 Promotion Univ. Göttingen (Karl Kroeschell), 1967 zweite jur. Staatsprüfung München, 06. 02. 1969 Habilitation Univ. Göttingen (Karl Kroeschell), 01. 06. 1970 Univ.-Doz. Univ. Göttingen, Lehrtätigkeiten Univ. Marburg, Hamburg, Berlin (FU), Berlin (TU), 04. 05. 1972 Prof. Univ. Göttingen, 25. 09. 1975 Univ. Gießen, 01. 03. 1986 Univ. Innsbruck; F.: deutsche Rechtsgeschichte, bürgerliches Recht, Handelsrecht; Verö.: Civis und ius civile 1964 (Dissertation), Das Recht im frühen Mittelalter 1971 (Habilitationsschrift), Bibliographie der deutschen Hochschulschriften zur Rechtsgeschichte (1945-1964) 1969, 2. A. 1972, Erbrecht und Gesellschaft 1974, Anfängerübung 1975, 2. A. 1978, 3. A. 1981, 4. A. 1983, 5. A. 1986, 6. A. 1991, 7. A. 1995, Schuldrecht 1975, 2. A. 1995, Das Studium des Rechts 1975, 2. A. 1978, 3. A. 1982, Wie werde ich Jurist? 4. A. 1988, 5. A. 2007, Wörterverzeichnisse zu den deutschen Volksrechten 1977ff. (Elektronische Indizes 2002), Rechtsgeschichte 1977, 2. A. 1978, 3. A. 1982, Deutsche Rechtsgeschichte 4. A. 1990, 5. A. 1996, 6. A. 2005, Juristisches Wörterbuch 1979, 2. A. 1981, 3. A. 1983,  4. A. 1986, 5. A. 1991, 6. A. 1994, 7. A. 1995, 8. A. 1997, 9. A. 1999, 10. A. 2001, 11. A. 2002, 12. A. 2003, 13. A. 2005, 14. A. 2007, Germanisches Wörterbuch 1980, 2. A. 1982, Neuhochdeutsch-indogermanisches Wörterbuch 1980, 2. A. 1982, Lateinisch-germanistisches Lexikon 1975, 2. A. 1983, Gießener juristische Vorlesungen 1982, Reformation der Stadt Nürnberg (Hg.) 1984, Reformacion der Stat Franckenfort am Maine (Hg.) 1984, Der Statt Wormbs Reformation (Hg.) 1985, Nüwe Stattrechten und Statuten der loblichen Statt Fryburg im Pryszgow gelegen (Hg.) 1986, Sammlung aller altsächsischen Texte 1986, Sammlung kleinerer althochdeutscher Denkmäler 1986, Wege europäischer Rechtsgeschichte (Hg.) 1987, Bilder aus der deutschen Rechtsgeschichte 1988, Historisches Lexikon der deutschen Länder 1988, 2. A. 1989, 3. A. 1990, 4. A. 1992, 5. A. 1995, 6. A. 1999, 7. A. 2006, Gotisches Wörterbuch 1989, Geschichtliche Rechtswissenschaft (Hg.) 1990, Einfache Bibliographie europäisch-deutscher Rechtsgeschichte 1990, Köbler/Pohl Deutsch-Deutsches Rechtswörterbuch 1991, Deutsches Privatrecht der Gegenwart 1991, Atlas deutscher Länder europäischen Rahmens 1993, Ernten 1993 - Ergänzungen Richtigstellungen Nachträge Teileditionen Editionen Nachweise zu Steinmeyer/Sievers Die althochdeutschen Glossen 1993, Wörterbuch des althochdeutschen Sprachschatzes 1993, Taschenwörterbuch des althochdeutschen Sprachschatzes 1994, Neuhochdeutsch-althochdeutsches Wörterbuch 1995, Etymologisches Rechtswörterbuch 1995, Rechtsenglisch 1995, 2. A. 1997, 3. A. 1998, 4. A. 1999, 5. A. 2001, 6. A. 2005, 7. A. 2007, Rechtsfranzösisch 1996, 2. A. 1999, 3. A. 2001, 4. A. 2004, Rechtsitalienisch 1996, 2. A. 2004, Lexikon der europäischen Rechtsgeschichte 1997 (Internet 2003), Zielwörterbuch europäischer Rechtsgeschichte, 2. A. 2004, 3. A. 2005, Wirkungen europäischer Rechtskultur (Hg.) 1997, Rechtsspanisch 1997, 2. A. 2003, Liber exquisiti xenii 1999, Europas universale rechtsordnungspolitische Aufgabe im Recht (Hg.) 2000, jusnews Internet 2002ff., jusnews 2000 2002,  Altenglisches Wörterbuch 2000ff. (Internet), Altfriesisches Wörterbuch 2000ff. (Internet), Altsächsisches Wörterbuch 2000ff. (Internet), Juslinks (Internetadressen für Recht und Rechtswissenschaft) 2000ff. (Internet), Indogermanisches Wörterbuch 3. A. 2000 (Internet), jusnews 2001 2002, Rechtsrussisch 2001, Rechtspolnisch 2001, Rechtstürkisch 2002, Rechtschinesisch 2002, Who is who Internetversion 2002, Wer war wer im deutschen Recht (Internet), Wer ist weiter wer im deutschen Recht (Internet), jusnews 2002 2003, Sammlung altniederfränkischer Tradition 2003, Köbler Gerhard Who is who im deutschen Recht 2003, Rechtstschechisch 2003, jusnews 2003 2004, Rechtsungarisch 2004, Rechtsfinnisch 2004, Rechtsgriechisch 2004, jusnews 2004 2005, Altdeutsch 2005, jusnews 2005 2006, Deutsche Rechtshistoriker 2006, Rechtsbulgarisch 2006, Rechtsrumänisch 2006, Indogermanisch-neuhochdeutsch-neuenglisches Wörterbuch 2006, Rechtsportugiesisch 2007; Son.: Mitherausgeber Zeitschrift für Rechtsgeschichte (Germanistische Abteilung Rezensionen ab 2000 im Internet), Fernkernlernkurs (Internet), Mitglied Heidelberger Akademie der Wissenschaften für Deutsches Rechtswörterbuch, Kürschner 2005