Polizey (geschichtlicher Stand etwa 2008,
nachträgliche Veränderungen können leider grundsätzlich nicht berücksichtigt
werden)
SONNENFELS, Josef von, Prof.; geb. Nikolsburg/Mähren 1732; gest. Wien 25. 04. 1817; WG.: jüdische Familie, Großvater Rabbiner Berlin (Michel Chosid), Vater (Lipman Perlin), Piaristenkolleg Nikolsburg, Wien, 1749-1754 Unteroffizier Hoch- und Deutschmeisterregiment, 1754 Studium Rechtswissenschaft Univ. Wien (Martini), 1758 Adjunkt Niederösterreich, 1761 Rechnungsführer Arcièrengarde, 1763 o. Prof. Univ. Wien, Theaterkritiker, 1766-1784 Prof. Theresianum, 1773 Regierungsrat Niederösterreich, savoyische Ritterakademie, 1779 Hofrat Hofkanzlei, Staatsstilist (Joseph II., Leopold II., Franz II.), 1804 Nobilitierung; F.: Polizeiwissenschaft, Kameralwissenschaft; Verö.: Die Todesstrafen sind dem Zwecke des Staates entgegen 1764, Grundsätze der Polizey Handlung und Finanz 1765ff. (neu hg. v. Ogris Werner 2003), Über die Abschaffung der Tortur 1775, 2. A. 1782, Versuch über die Grundsätze des Stils in Privat- und öffentlichen Geschäften Bd. 1f. 1781, Über den Geschäftsstil 1784, 2. A. 1785, 4. A. 1820, Anhange zu dem Werke von Sonnenfels über den Geschäftsstil 1787, Über die Aufgabe - Was ist Wucher? 1789, Zwei Abhandlungen über Wucher und Wuchergesetze 1789, Über die Stimmenmehrheit bei Kriminalurteilen 1801, 2. A. 1809, Bemerkungen über die für die Hauptstadt Wien und den Umkreis derselben erlassene neue Gesindeordnung 1810; Son.: Geburtsjahr ungewiss 1732-1734, Hg. v. Theresie und Eleonore, Simonson F. Josef von Sonnenfels und seine Grundsätze der Polizei 1885, Döhring, E., Geschichte der deutschen Rechtspflege, 1953, 445, Kann Robert Kanzel und Katheder 1962, Osterloh K.-H. Joseph von Sonnenfels und die österreichische Reformbewegung 1970, Lindner D. Der Mann ohne Vorurteil 1983, Kleinheyer/Schröder Deutsche Juristen aus fünf Jahrhunderten 1983, 250ff., Joseph von Sonnenfels hg. v. Reinalter H. 1988, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 2, Staatsrechtslehre und Verwaltungswissenschaft 1800-1914, 1992, 245, DBE, Persönlichkeiten der Verwaltung hg. v. Jeserich Kurt/Neuhaus Helmut 1991
BENSEN, (Carl) Daniel (Heinrich), Prof. Dr.; geb. Einbeck 28. 10. 1761; gest. Würzburg 28. 03. 1805; WG.: 1778 Studium Theologie, Kameralwissenschaft, Rechtswissenschaft Univ. Göttingen, 1794 Promotion (Rechtswissenschaft), 1797 o. Prof. (Philosophie, Kameralwissenschaft), ao. Prof (Rechtswissenschaft) Univ. Erlangen, 1804 o. Prof. Univ. Würzburg; F.: Kriminalrecht, Polizeirecht, Kameralrecht, Rechtsphilosophie; Verö.: De fundamento poenarum capitalium tam historice quam philosophice spectato 1794, System der reinen und angewandten Staatslehre für Juristen und Kameralisten 1798, 2. A. 1804, Materialien zur Polizey- Kameral- und Finanzpraxis Bd. 1ff. 1800ff., Versuch einer systematischen Entwicklung der Lehre von den Staatsgeschäften 1800, Freimütige Abhandlung aus dem Gebiete der Polizei- und Staatswirthschaft 1808; Son.: Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, Ergänzungsband hg. v. Bosl, Karl, 1988, 11, NDB, DBE, Wendehorst Alfred Geschichte der Universität Erlangen Nürnberg 1743-1993 1993, IBI 1, 101b, auch bekannt unter Karl David Heinrich Bensen
SUTNER, Georg (Karl) von, Reichsrat; geb. München 30. 10. 1763; gest. München 27. 12. 1837; WG.: Studium Rechtswissenschaft Univ. Ingolstadt, 1786 Magistratsrat München, 1787 Nobilitierung, 1792 Archivar, kaiserlicher Notar, 1797 Stadtsyndikus, 1804 Bürgermeister München, 1807 Staatsdienst Bayern, 1808 Rat Finanzministerium, 1817 Vorstand Staatsschuldentilgungskommission, Ministerialrat, 1828 Reichsrat, 1834 Spruchmann Bundesschiedsgericht; Verö.: München während des dreißigjährigen Krieges 1796, Berichtigungen der Unruhen bei dem Regierungsantritte der Herzoge und Brüder Ernst und Wilhelm von Baiern-München 1797, Über die Verfassung der ältern städtischen Gewerbs-Polizey in München 1813; Son.: 1795 Mitglied bayerische Akademie der Wissenschaften, Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, Karl, 1983, 768, DBE, ADB 37, 201f.
EGGER, Franz von, Prof. Dr.; geb. Orth am Traunsee/Oberösterreich 14. 06. 1765; gest. Graz 02. 11. 1851; WG.: Studium Theologie, Rechtswissenschaft Univ. Passau, Wien, Graz, Promotion, 1789 Prof. Lyzeum Graz, 1796/1797 Rektor, 1803 Prof. Univ. Wien, 1808 Referendar Hofkommission, 1829 Ruhestand, Nobilitierung; Verö.: Das natürliche öffentliche Recht nach den Lehrsätzen des seligen Freyherrn Carl Anton von Martini Bd. 1f. 1809f., Das natürliche Privat-Recht nach dem Lehrbuche Kurze Erklärung des Franz von Zeiller 1815, Österreichisches Gesetzbuch über Verbrechen und schwere Polizey-Uebertretungen 1816; Son.: DBE, IBI 1, 346b