AN = Abecedarium Nordmannicum
Abecedarium Nordmannicum = AN
Überlieferung: Sankt Gallen, Stiftsbibliothek 878 S. 321 Z. 24ff.
Die Handschrift umfasst
394 Seiten und besteht aus sechs ursprünglich getrennten Teilen. Sie kam aus
dem Nachlass des Humanisten Ägidius Tschudi (1505-1572) im späten 18.
Jahrhundert (1768) nach Sankt Gallen. Sie war vermutlich ein Handexemplar des
Reichenauer Abtes Walahfrid Strabo (808/809-849), das ihn über Jahrzehnte
begleitete. Der zweite Teil enthält auf den Seiten 178ff. den Computus Hrabani,
auf den Seiten 242ff. Beda, De natura rerum, auf den Seiten 278ff. Abbreviatio
chronicae (eine Chronologie bis zum Jahre 809) und auf den Seiten 315ff.
Isidorus, De accentibus, de figuris accentuum, de posituris, de litteris
(Isidor von Sevilla [† 636], Etymologiarum liber 1, cap. 3, 18-20, betreffend
Akzente und Buchstaben). Hier stehen nach einem hebräischen Alphabet (S. 320)
ein griechisches Alphabet, ein angelsächsisches Runenalphabet (Anguliscum) und
unter der Überschrift ABECEDARIUM NORD in drei Reihen zu 5, 6 und 5 Runen das
Abecedarium Nordmannicum (nordmannisches Abc) mit den dazugehörigen Versen,
wobei vor den Runennamen die betreffenden insgesamt 16 Runenzeichen angebracht
sind. Die Rekonstruktion des nur noch teilweise lesbaren Textes ist für
einzelne Stellen umstritten. Die Aufnahme in die im 9. Jahrhundert geschriebene
Handschrift erfolgte entweder während Walahfrids Ausbildungszeit in Fulda
(826-829) oder während der sich anschließenden Zeit am Hof Ludwigs des Frommen.
Inhalt: Das
insgesamt wohl 36 Wörter und Namen umfassende Abecedarium Nordmannicum ist das
älteste von vier erhaltenen Runengedichten. Es erklärt in 11 stabenden
Kurzversen (Merkversen) die 16 Runenzeichen der jüngeren nordischen Runenreihe
in der üblichen Reihenfolge, mit handschriftlicher Anordnung in drei Zeilen,
die offenbar den „Geschlechtern“ entsprechen. Dem Runenzeichen folgt der
Runenname, dem teilweise stabende Erweiterungen beigegeben sind, wobei auch die
Runennamen selbst als Paare staben. Neben rein altnordischen Sprachformen (z.
B. ar, Jahr) stehen altsächsische (z. B. fehu, Vieh) und dem Althochdeutschen
angeglichene Mischformen (z. B. thritten, dritten, chaon, rat [?], naut [?]).
Vermutlich wurde das Abecedarium nach einer nordischen (dänischen) Vorlage in
das Altsächsische übertragen.
Ausgaben: Grimm, W., Über deutsche Runen, 1821, 138 und Tafel 2 (Faksimile); Wimmer, L. F. A., Die Runenschrift, übersetzt v. Holthausen, F., 1888, 236 (Faksimile); Müllenhoff, K./Scherer, W., Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12. Jahrhundert, 3. A. 1892, Bd. 1 Texte, 19f.; Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 20, Nr. 6; Eis, G., Altdeutsche Handschriften, 1949, Nr. 9
Literatur: Müllenhoff, K./Scherer, W., Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12. Jahrhundert, 3. A. 1892, Bd. 2 Anmerkungen, 55ff.; Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 129; Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966, 36f.; Baesecke, G., Das Abecedarium Nordmannicum, Runenberichte 1 (1941), 76; Bischoff, B., Eine Sammelhandschrift Walahfrid Strabos, FG Leyh, G., 1950, 30; Bischoff, B., Paläographische Fragen deutscher Denkmäler der Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 112; Schneider, K., Die germanischen Runennamen, 1956, 20; Düwel, K., Runenkunde 1968, 104; Sonderegger, S., Abecedarium Nordmannicum, Verfasserlexikon Bd. 1 1978, 7; Krogh, S., Die Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen, 1996, 114
AN = Abecedarium
Nordmannicum
Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler,
1899, 20, Nr. 6
Abecedarium nordmannicum.1
[3] feu2 forman,3
[4] ur. after,
[5] thuris thri(tten)4
stabu,5
[6] os is
th(em)o6 oboro,7
[7] rat8 end9 os10
uurita(n)11│
[8] chaon12 thanne cliu(o)t13
[9] hagal nau(t)14habet,
[10] is ar
endi sol15│
[11] (tiu)16 bri(c)a17
[12] endi man midi,18
[13] lagu19 the20 leohto,
[14] yr al bihabe(t)21,
22
1 In der Handschrift die Überschrift ABECEDARIVM NORD. 2 Das Sperren der Runennamen rührt vom Herausgeber her. 3
Unter forman stehen vier ags. Runen, nach
v. Arx2 wreaw, nach
Massmann wreal, nach Lachmann threal
und nach Hattemer wreat. 4 v. Arx2 thr(itn), Hattemer thrietεn,
Piper thritten. 5 stabu steht unter thri(tten). 6 Statt is th(em)o v. Arx2 ist(lı)no, Massmann ist (hiemo? keno??), Hattemer isthεno,
Piper ist h(C)mo. 7 Massmann obero; oboro steht unter is th(em)o. 8 v. Arx2
ra(t), Hattemer rae. 9 Massmann end(i?), Hattemer εn, Piper en (es folgt ein einem Fraktur-d ähnliches Zeichen) „der buchstabe ‚nach
dem einem Fraktur-d ähnlichen Zeichen’ ist unsicher“. 10 os uurita(n) steht unter rat end; Lachmann
besserte end os in endos(t) (s. Müllenhoff, K./Scherer, W., Denkmäler
deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12. Jahrhundert, 3. A. 1892, Bd. 2 Anmerkungen, S. 56). 11 Massmann uurit(a?),
Hattemer uurita, Piper uuritan. 12 v. Arx2 cha(on), Massmann chaen? chaon?, Hattemer cha. 13 Steht unter dem vorhergehenden; v. Arx2
d(i)uet, Massmann diuot, Hattemer nichts, Piper cliuot.
14 v. Arx2 nau(+), Hattemer naı, Piper naut (ı?). 15 Massmann sol, Hattemer so. 16 v. Arx2 und Piper hier nur Spuren dreier Buchstaben (Piper:
„darnach eine Stelle verdorbener Schrift“), Massmann isu, Hattemer nichts, Lachmann vermutete tiu oder tir (vgl. Müllenhoff, K./Scherer, W., Denkmäler
deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12. Jahrhundert, 3. A. 1892, Bd. 2 Anmerkungen, S. 56). 17 v. Arx2.und Hattemer brita, Massmann brica (brita?), Piper
brica. 18 Steht unter der Zeile, etwas vor endi; v. Arx2
(nn)di oder (m)idi, Hattemer mid), Piper "nur noch nid lesbar". 19 Massmann lagu, Hattemer laga. 20 Massmann ihc, Hattemer ıhe. 21 v. Arx2 und
Piper bihabe, Massmann bihabet, Hattemer
bihab, J. Grimm und Lachmann in seinem, handschriftlichen
Text (s. Müllenhoff,
K./Scherer, W., Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12.
Jahrhundert, 3. A. 1892, Bd. 2 Anmerkungen, S. 56) bihabendi, weil sie das unter der Zeile stehende midi (s. Anm. 18 oben) als endi oder
ndi lasen und fälschlich mit bihabe
verbanden. 22 Althochdeutsch sind tt in thritten, t in rat, naut und ch in chaon, kaum dagegen b in stabu, habet, bihabet und
oboro. Altnordische Relikte sind ar,
naut, sol, yr.
BLV = Brief Leos von
Vercelli
Brief Leos von
Vercelli (BLV)
Überlieferung: Vercelli,
Dombibliothek Cod. CII (102)
Die Handschrift
enthält einige eigenhändige Briefentwürfe des italienischen Bischofs Leo von
Vercelli, eines der engsten Berater (logotheta palatii) Kaiser Ottos III. Diese
Briefe sind sämtlich an Kaiser Heinrich II. gerichtet. An Hand der in ihnen
geschilderten Ereignisse lassen sie sich auf das Jahr 1016 datieren.
Inhalt: Im letzten der Briefe beklagt sich der Bischof, dass der
Kaiser ihm unter Missachtung dessen, was das Gesetz wolle und befehle, eine
Königsurkunde gegen seine (Leos) Feinde verweigert habe. Sache der Kaiser und
Könige und Gottes sei es, die Unterworfenen zu schonen. In einer vier Wörter
umfassenden volkssprachigen Wendung erklärt der Bischof, wie er handeln werde.
Der Brief schließt mit der Aufforderung, die gewünschte Urkunde zu senden.
Die volkssprachige
Wendung ist altsächsisch. Sie ist sprachlich nicht einwandfrei (iuuuare statt
as. iuwa oder ahd. iuwer).
Ausgaben: Bloch, H., Beiträge zur Geschichte des Bischofs Leo von
Vercelli und seiner Zeit, NA 22 (1896), 22, 1-2; Klein, T., Niederdeutsch und
Hochdeutsch im frühen Mittelalter, in: Conrad-Borchling-Preis 1981, 21
Literatur: Bloch, H., Beiträge zur Geschichte des Bischofs Leo von
Vercelli und seiner Zeit, NA 22 (1896), 11; Henning, R., Über den deutschen
Spruch in dem dritten Brief Leos von Vercelli, NA 22 (1896), 133; Klein, T.,
Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem
Schreibwesen und ihrer Sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977, 326;
Klein, T., Niederdeutsch und Hochdeutsch im frühen Mittelalter, in:
Conrad-Borchling-Preis 1981, 11
Text:
uuaregat self iuuua(re) got.
(Verteidigt selbst
euer Gut)
BPr = Beda-Predigt
Beda-Predigt (BPr)
Überlieferung: Düsseldorf, Universitätsbibliothek
Heinrich-Heine-Institut B 80 f. 153a, 152b
Die Handschrift umfasst
153 Blätter. Sie enthält auf den Blättern 1 bis 152b lateinische Homilien
Gregors des Großen, den etwa 60 altsächsische Glossen beigefügt wurden. Auf der
vorderen Seite des letzten, ursprünglich leer gelassenen Blattes 153 ist der
volkssprachige Text eingetragen. Seine letzten Wörter, die auf dieser Seite
keinen Platz mehr fanden, wurden auf Seite 152b ganz unten angefügt. Auf der
Rückseite des Blattes 153 (153b) steht von gleicher Hand das Essener
Heberegister,dessen Schluss auf Seite 152b eingetragen ist.
Die Handschrift gehörte
früher dem zwischen 851 und 863 gegründeten Frauenstift Essen. Sie wurde im 10.
Jahrhundert geschrieben. Da die etwas jüngere Hand der beiden zusammenhängenden
volkssprachigen Texte dieselbe zu sein scheint, dürfte die Beda-Predigt ebenso
wie das Essener Heberegister in Essen geschrieben worden sein. Vermutlich
wurden sie kurz nach der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts (str.)
aufgezeichnet.
Inhalt: Das
etwa 165 altsächsische (insgesamt 169) Wörter umfassende Stück ist die
Übersetzung einer Allerheiligenpredigt. In ihr wird als abgeschlossene Lektion
zum 1. November der Ursprung dieses christlichen Festes geschildert. Gegenüber
der Vorlage erweitert die Übersetzung den Text. Sie ist wahrscheinlich nicht
der Rest einer Übersetzung der ganzen Predigt, sondern nur der vermutlich aus
einem lateinischen Lektionar übernommenen Einleitung. Die Predigt selbst wird
meist dem gelehrten Angelsachsen Beda (672/673-735) zugeschrieben, scheint aber
von Ambrosius Autpertus zu stammen. Die Übersetzung ist frei. Eingeschaltete
Nebensätze erweisen eine gewisse Gewandtheit des Übersetzers. Der Dialekt ist
altsächsisch und innerhalb des Altsächsischen wohl altwestfälisch. Der
Sprachstand könnte auf den Anfang des 10. Jahrhunderts deuten. Gewisse
sprachliche Gemeinsamkeiten scheinen mit dem Altniederfränkischen und dem
Altmittelfränkischen zu bestehen.
Ausgaben: Kindlinger,
V., (Leipziger) Allgemeiner literarischer Anzeiger 1799 Stück 110, 1081;
Gallée, J., Altsächsische Sprachdenkmäler 1894 (Faksimilesammlung 3c);
Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 18, Nr. 4
Literatur: Kögel,
R., Geschichte der deutschen Literatur, 1894ff., 565; Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 126; Ehrismann, G., Geschichte der
deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966, 346; Bischoff, B.,
Paläographische Fragen deutscher Denkmäler der Karolingerzeit,
Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 130; Köbler, G.,
Lateinisch-altniederdeutsches Wörterbuch, 1972; Ahlsson, L., Die altsächsische
Bedahomilie, Nd. Mitt. 29 (1973), 30; Klein, T., Studien zur Wechselbeziehung
zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen und ihrer Sprach- und
kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977, 538ff.; Sanders, W., Altsächsische
Homilie Bedas, Verfasserlexikon, Bd. 1 2. A. 1978, 317; Köbler, G., Altniederdeutsch-neuhochdeutsches
und neuhochdeutsch-altniederdeutsches Wörterbuch, 2. A. 1982; Tiefenbach, H.,
Nachträge zu altsächsischen Glossen aus dem Damenstift Essen, in: Schützeichel,
R., Addenda und Corrigenda (II) zur althochdeutschen Glossensammlung, 1984,
117; Krogh, S., Die Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen
Sprachen, 1996, 121
BPr = Beda-Predigt
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899. 18, Nr. 4
Predigt („Beda“-Predigt, Allerheiligenhomilie)
(Bruchstück einer Homilie [Bedas.])
[3] (f. 153a) Vui lesed tho sanctus bonifacius pauos an roma
uuas.│that he
[4] bedi thena kiesur aduocatum.
that│he imo an romŏ en hus gefi. that
[5] thia luidi1│uuilon pantheon heton. wan thar uuor|thŏn
alla afgoda
[6] inna begangana. So he│it imo tho iegiuan hadda. so wieda he it
[7] an│uses drohtines era. ende usero fruon sanctę2│mariun.
endi allero
[8] cristes martiro. te thiu│also thar er inna begangan vuarth
thiu│
[9] menigi thero diuuilo. that thar nu inna began|gan uuertha thiu gehugd
[10] allero godes│heligono. He gibod tho
that al that folk thes│dages3
[11] also the kalend nouember4 anstendit│te
kerikŏn quami. endi also
[12] that gŏdlika│thianust thar al gedŏn was.5 so wither gewarf6│
[13] manno gewilik fra endi blithi te hus.
[14]
Endi│thanana so warth gewonohed that man hŏdigŏ│ahter
[15] allero thero waroldi beged thia gehugd│allero godes heligono. te
[16] thiu so vuat so vui an│allemo themo gera uergomeloson that wi
it│
[17] al hŏdigŏ gefullon.7 endi that vui thur thero│heligono gethingi│
[18] (f. 152b) bekuman te themo ewigon || liua. helpandemo usemo drohtine.8
Beda, Op. VII.
151: Legimus in Ecclesiasticis historiis, quod sanctus
Bonifacius, qui quartus à beato Gregorio Romanæ urbis episcopatum tenebat, suis
precibus à Phoca Cæsare impetraret, donari Ecclesiæ Christi templum Romæ, quod
ab antiquis Pantheon antè vocabatur, quia hoc quasi simulachrum omnium
videretur esse deorum: in quo eliminata omni spurcitia, fecit Ecclesiam sanctæ
Dei genitricis atque omnium martyrum Christi, ut exclusa multitudine dæmonum,
multitudo ibi sanctorum à fidelibus in memoria haberetur: et plebs universa in
capite calendarum novembrium, sicut in die natalis Domini, ad Ecclesiam in
honore omnium sanctorum consecratam conveniret, ibique missarum sollennitate à
præsule sedis Apostolicæ celebrata, omnibusque ritè peractis, unusquisque in
sua cum gaudio remearet.
Ex hac ergo
consuetudine sanctæ Romanæ Ecclesiæ, crescente religione Christiana, decretum
est, ut in Ecclesiis Dei, quæ per orbem terrarum longè latèque construuntur,
honor et memoria omnium sanctorum, in die qua prædiximus, haberetur: ut
quicquid humana fragilitas per ignorantiam vel negligentiam, seu per
occupationem rei secularis, in sollennitate sanctorum minus plenè peregisset,
in hac observatione solveretur, quatenus eorum patrociniis protecti, ad superna
populorum gaudia pervenire valeamus.
1 gefi - luidi steht nicht auf Rasur,
wie St. Anz. f. d. alt. 22,269 angibt; die Rasur gehört nämlich der Rückseite
an. 2 Gallée unrichtig sancte. 3
g aus s korrigiert. 4 Gallée unrichtig november. 5 Zunächst vvas. 6
Handschrift gewrf (über
dem Raum zwischen w und r ein kleines a). 7 Gallée
unrichtig gefullen. 8 liua - drohtine ganz
unten auf der Seite geschrieben und durch ein H’ über liua, dem ein D’ nach ewigon entspricht, hierher verwiesen.
BSp
= Beichtspiegel (Sächsische Beichte)
Beichtspiegel (BSp) (Sächsische Beichte)
Überlieferung: Düsseldorf,
Universitätsbibliothek, Heinrich-Heine-Institut D 2 f. 204a (2a)-205a (2a)
Die Handschrift im
Quartformat umfasst 234 Blätter in drei Teilen. Sie wurde hauptsächlich im
Anfang des 10. Jahrhunderts geschrieben. Die Blätter 1 bis 26 enthalten ein
Kalendarium mit Notizen sowie Formeln und Lektionen von verschiedenen Händen,
die Blätter 27 bis 197 von einer Hand (mit wenigen Korrekturen und Nachträgen)
ein Missale (Sakramentar), in dem eine Mischung des gelasianischen Ritus mit
dem gregorianischen Ritus mit manchen Abweichungen vorliegt, die Blätter 198
bis 234 (wohl liturgisch verwendete) Formeln und Lektionen von verschiedenen
Händen. Auf (dem zweiten) Blatt (mit der Nummer) 204a beginnt hinter (der
oratio) Precor domine im Ordo ad dandam poenitentiam des Poenitentiale
Pseudo-Bedae der volkssprachige, ursprünglich nicht in den lateinischen Ordo
gehörige Beichtspiegel. Er endet auf Blatt 205a unten. Nach einigen kleineren
Stücken fahren auf Blatt 206b die Messetexte fort.
Die Handschrift stammt
aus dem zwischen 851 und 863 gegründeten Frauenstift Essen. Dort wurde
vermutlich jedenfalls der erste, Essener Stiftsfrauen und Laienschwestern
erwähnende kalendarische Teil und der dritte, famulae aufführende, die
Benediktinerregel voraussetzende Teil geschrieben. Die Niederschrift des
Beichtspiegels könnte in das Ende des 10. Jahrhunderts bzw. in das späte 10.
Jahrhundert fallen. Sie ist Abschrift.
Inhalt: Der
auch sächsische Beichte oder altwestfälische Beichte genannte, etwa 565
volkssprachige Wörter umfassende Text enthält eine Beichte, die sich in
Einleitungsformel, Empfängerformel, Sündenbekenntnis, Schluss sowie weitere
Bußworte und Bittworte gliedert. Sie ist ein Beichtspiegel (str.), weil sie
ganz besondere Rücksicht auf die geistlich-klösterlichen Verhältnisse nimmt,
enthält aber auch Wendungen der allgemeinen Beichte.
Im Verhältnis zu den
anderen Beichten besteht eine engere Verwandtschaft mit der Lorscher Beichte
und dem (Vorauer) Bruchstück einer Beichte. Mit ihnen zusammen bildet die
Beichte eine eigene Gruppe, die nach Ausweis der Überlieferung weiträumige
Verbreitung erfahren hat, aber ihrer Bedeutung nach eher am Rande steht.
Kennzeichnend für sie sind die beachtliche Länge und die unklare Gliederung der
einzelnen Teile. Diese Merkmale ergaben sich daraus, dass ein älteres,
einfacheres Formular unter dem Gesichtspunkt möglichster Vollständigkeit
angereichert wurde. Vielleicht war der Ausgangspunkt eine althochdeutsche
Übersetzung einer lateinischen Beichte in Lorsch am Ende des 8. Jahrhunderts
oder bald nach 800.
Der Dialekt ist
altwestfälisch. Die Entstehungszeit des Textes ist umstritten. Vielleicht ist
er in Werden im zweiten Viertel des 9. Jahrhunderts entstanden.
Ausgaben: Lacomblet, T., Archiv f. d. Gesch. d. Niederrheins 1
(1832), 1-9; Müllenhoff, K./Scherer, W., Denkmäler deutscher Poesie und Prosa
aus dem 8.-12. Jahrhundert, 3. A. 1892, Bd. 3 TExte, 236ff.; Gallée, J.,
Altsächsische Sprachdenkmäler, 1894 (Faksimilesammlung 3d); Wadstein, E.,
Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 16-17, Nr. 3; Steinmeyer, E. v.,
Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971,
318-319 (mit einem vergleichbaren lateinischen Text auf S. 322, 323); Foerste,
W., Untersuchungen zur westfälischen Sprache des 9. Jahrhunderts, 1950, 15-18
(mit neuhochdeutscher Übersetzung)
Literatur: Müllenhoff, K./Scherer, W., Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12. Jahrhundert, 3. A. 1892, 376ff.; Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 123; Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966, 313; Eggers, H., Die altdeutschen Beichten, PBB (Halle) 77 (1955), 89ff., 80 (1958), 372ff., 81 (1959), 78ff.; Köbler, G., Lateinisch-altniederdeutsches Wörterbuch, 1972; Klein, T., Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischen und althochdeutschen Schreibweisen und ihrer Sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977; Köbler, G., Altniederdeutsch-neuhochdeutsches und neuhochdeutsch-altniederdeutsches Wörterbuch, 2. A. 1982; Masser, A., Sächsische Beichte, Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 8 (1992), 467
BSp =
Beichtspiegel
Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler,
1899, 16, Nr. 3
Beichtspiegel
(f. 204a) [Wadstein 16,3]
Confessio. Ik giuhu goda alomahtigon fadar. Endi│allon sinon
[4] helagon vuihethon.1, 2 Endi thi godes
manne.│allero minero sun-
[5] diono.3 thero the ik githahta. endi│gisprak. endi gideda.
fan thiu
[6] the ik erist sundia3│uuerkian3 bigonsta. Ok
iuhu4 ik so huat so ik
[7] thes gi|deda thes vuithar mineru cristinhedi uuari. endi│vuithar mi-
[8] namo gilouon uuari. endi vuithar│minemo bigihton uuari. endi uuithar
[9] minemo mestra || (f. 204b) uuari. endi vuithar1 minemo herdoma
uuari. endi│
[10] uuithar minemo rehta uuari.
[11] lk iuhu nithas. endi auun|stes. hetias endi bisprakias. Sueriannias.
[12] endi liagannias. │firinlustono. endi minero gitidio farlatanero.
Ouar(-)|
[13] modias. endi tragi godes ambahtas. Horuuilliono. man|slahtono.
[14] Ouaratas endi ouerdrankas.5 endi ok untidion6│mos fehoda endi
[15] drank. Ok iuhu ik that ik giuuihid mos│endi7 drank nithar got (= nithargot). endi
[16] minas herdomas raka so ne│giheld so ik scolda. endi mer terida than
[17] ik scoldi. Ik│iu8 giuhu8 that ik minan
fader endi moder so ne eroda│
[18] endi so ne minnioda so ik scolda. Endi ok mina brothar│endi mina
[19] suestar endi mina othra nahiston endi mina│friund. so ne eroda endi
[20] so ne minnioda so ik scolda. │ Thes giuhu ik hluttarliko. that ik
arma
[21] man endi othra│elilendia so ne eroda. endi so ne minnioda so ik
[22] scolda. │ Thes iuhu ik that ik mina iungeron endi
mina fillulos│so
[23] ne lerda so ik scolda. Thena helagon9
sunnundag10│endi thia helagun
[24] missa. ne firioda
endi ne eroda so ik│scolda. Vsas drohtinas likhamon
[25] endi is blod mid│sulikaru forhtu endi mid sulikaru minniu11 ne ant(-)│
[26] feng so ik scolda.12 Siakoro ne
uuisoda endi im ira nod|thurti ne gaf
[27] so ik scolda. Sera endi unfraha ne trosta│so ik scolda. Minan
deg-
[28] mon so rehto ne gaf so ik│scolda. Gasti so ne antfeng so ik scolda.
[29] Ok iuhu│ik that ik thia giuuar the ik giuuerran ne scolda. │ Endi
[30] thia ne gisŏnda the ik gisŏnan scolda.
1 Gallée unrichtig uu- statt vu-. 2 Heyne und Müllenhoff,
K./Scherer, W., Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12.
Jahrhundert, 3. A. 1892, Bd. 1, 236 ergänzen endi
theson zwischen helagon und vuihethon. 3
Gallée unrichtig j statt i. 4 h aus g korrigiert. 5
Gallée unrichtig ouardrankas. 6
Heyne unrichtig uuî-tîdion. 7
i aus r korrigiert.
8 Zusammengeschrieben; die Verbalform doppelt,
in verschiedener Form (Gallée,
J., Altsächsische Grammatik, 1910, 122 Anm.)? 9 Gallée
unrichtig heligon. 10
Gallée unrichtig sunnum
dag. 11 Gallée unrichtig
minnia. 12 a aus i korrigiert.
BSp = Beichtspiegel
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 17
[1]
Ik iuhu (f. 205a) || unrehtaro gisihtio.1
unrehtaro gihorithano. Endi
[2] unrehtaro│githankono. unrehtoro2
uuordo. unrehtaro uuerko. un-
[3] rehtaro│sethlo. unrehtaro
stadlo. unrehtaro gango. unrehtoro3 le-
[4] garo.│Vnrehtas4 cussiannias.
Vnrehtas4 helsiannias. Unrehtas anafangas.│
[5] Ik gihorda hethinnussia endi5
unhrenia sespilon. Ik gilofda│thes
[6] ik gilouian6 ne scolda. Ik stal. ik
farstolan fehoda. ana7 or|lof gaf.
[7] ana orlof antfeng. Meneth suor an vuiethon.8 Abol|ganhed endi gistridi
[8] an mi hadda. endi mistumft. endi auunst.│Ik sundioda an luggiomo
[9] givuitscipia.8 endi an
flokanna. Mina│gitidi endi min gibed so ne
[10] giheld endi so ne gifulda so ik scolda.│Vnrehto las. unrehto sang.
[11] ungihorsam uuas. Mer sprak endi│mer suigoda than ik scoldi. endi
[12] mik9 seluon mid uuilon uuor|don
endi mid uuilon uuerkon endi mid
[13] uuilon githankon10│mid
vuilon luston mer unsuuroda than ik scoldi.
[14] Ik iuhu│that ik an kirikun unrehtas thahta. endi othra11 merda the-
[15] ru│helagun lecciun. Biscopos endi prestros ne eroda endi ne│min-
[16] nioda so ik scolda.
[17] Ik iuhu thes allas the ik nu binemnid│hebbiu endi binemnian
[18] ne mag. so ik it uuitandi dadi│so unvuitandi.8
so mid gilouon so
[19] mid ungilouon. so huat│so ik thes gideda thes uuithar godas
uuillion
[20] uuari. so vua|kondi so slapandi. so an dag so an nahta so an huili-
[21] karu tidi│so it uuari. so gangu ik is allas an thes alomahtigon
[22] godas│mundburd. endi an sina ginatha. endi nu dŏn ik is
allas│hlut-
[23] tarlikio minan bigihton. goda alomahtigon fadar.│endi allon sinan12
[24] helagon. endi thi godas manna. Gerno│an godas uuillion te gibot-
[25] ianna. endi thi biddiu gibedas.13 that thu mi te goda
githingi vuesan
[26] vuillias. that ik min│lif endi minan gilouon an godas14 huldion
[27] giendion moti.
1 Fast gisibtio; h wird auch an anderen Stellen dem b sehr ähnlich geschrieben. 2 Gallée
unrichtig unrehtero. 3 Gallée
unrichtig unrehtaro. 4 Gallée
unrichtig unrehtas. 5 e aus
Korrektur. 6 Gallée unrichtig gilovian. 7 Handschrift ana. 8 Gallée unrichtig uu statt vu. 9 -k aus h korrigiert. 10 Heyne
und Gallée ergänzen hier endi. 11 In
der Handschrift kein Akcent über o,
wie bei Gallée. 12 Gallée unrichtig sinam. 13 Gallée unrichtig gebedas. 14 Gallée unrichtig godes.
Lateinischer Text
(nach Steinmeyer, E. v., Die
kleineren althochdeutschen
Sprachdenkmäler, 1916, Neudruck
1963, 1971, 322)
[1] Ego confiteor, deus1 coeli et
terrae, coram hoc altare tuo sancto et
[2] istius loci reliquiis et coram hoc sacerdote tuo de omnibus peccatis
[3] meis. ... De cogitationibus sive sermonibus ..., quod hoc contra
[4] dei praeceptum feci.2 Ego confiteor
... odia, ... invidias, detractiones,
[5] periuria,3 ... carnales
concupiscentias pessimas, * ... superbiam et
[6] elationem et desidiam et pigritiam, ... fornicationes,4 ... luxurias,
[7] ebrietates, commessationes, homicidia. ... Patrem meum et matrem,
[8] fratres et sorores ... seu omnes propinquos ... honoris obsequium
[9] non exhibui.5 ... Seniorem
carnalem ... inobediens fui. ... Mulierem,
[10] filios et filias ... nec eos amavi et direxi et docui, sicut debui; filios
et
[11] filias meas,6 sicut deo promisi, non docui nec
honoravi.7 ... Domini-
[12] cam diem et solemnitates sanctorum ... nec custodivi et nescientibus
[13] non annuntiavi. ... Decimas bonorum meorum pleniter non reddidi,
[14]... furtum abscondi et comedi. ... Infirmos ... non visitavi.... Hos-
[15] pites ... non suscepi, ... dolentes et flentes non consolavi, inter se
[16] discordantes ... plus ad iram quam ad pacem provocavi. ... quod
[17] credere debui, non credidi, et quod non debui, credidi. Ego enim
[18] confiteor, quia multum peccavi visu, auditu ... et multa mala cogitavi
[19] et perpetravi. ... Ego confiteor, quia in sancta dei ecclesia multa
[20] mala cogitavi. ... Inordinate ... intra sanctam ecclesiam steti, sedi,
[21] osculavi,8 ... iacui, ...
intravi, exivi, ... per sanctas reliquias iuravi ...
[22] et sanctorum nomina ... periuravi. Ego confiteor, quia ... inobediens
[23] fui, ... infidelis fui, molestus fui, contentiosus, odiosus, invidiosus,
...
[24]
immitis; consecratum dei ministerium ... indignus et pollutus tetigi, ...
1 Confiteor tibi, domine, pater. 2
omnia peccata mea, quaecumque peccavi in cogitationibus,
locutionibus, in voluntate seu in opere, vel in consensu, et de omnibus
peccatis, quae ego feci contra dei voluntatem et legem christianam. 3
periurium,
mendacium. 4 adulteria, fornicationes. 5 Davor nec amavi nec dilexi nec visitavi neque honoravi. 6 Filiolos meos et filiolas, quos in baptismo
Christi suscepi ... et sicut deo pro ipsis spopond 7 nec honoravi fehlt. 8 In einer Beichte bei Morinus 571a heißt es oscula
inlicita et amplexus nefandos feci.
BSp=Beichtspiegel
Steinmeyer,
E. v., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudruck 1963, 1971, 323
Sächsische Beichte
[25] corpus domini ... sine confessione ... indignus accepi et non
custodivi,
[26] et ieiunia. ... Post cruces nuda vestigia incedere debens, sicut deus
[27] praecepit hoc agere, ... non custodivi nec adimplevi.1 Episcopis,
[28] presbyteris ... et communi clero ecclesiae dei non amavi nec dilexi
[29] nec honoris obsequium praebui, sicut deus praecepit. * Me ipsum per
[30] carnalia desideria et per malas cogitationes et per malam voluntatem
[31] ... contaminavi, dehonestavi. ... De his omnibus ... et quod ego
[32] contra dei voluntatem ... et legem christianam feci, ... sive2 ignoran-
[33] ter, sive scienter, ....3 sive in die, sive in nocte, ... sive vigilans, sive
[34] dormiens,4 * ... sic ego hodie omnia tibi, deus coeli et terrae, confiteor
[35] coram sancto altari tuo et sanctis istius loci reliquiis et coram
sacerdote
[36] tuo, ut pura ... confessione et ... voluntate ad emendandum. …
[37] Supplico te, dei sacerdos, ... dignare pro me domini misericordiam
[38] deprecari, ut donet mihi ... omnium peccatorum meorum remissionem.
1 et cum
aliis cruces sequi distuli 2 Davor quae ego
recordari possum aut quae non possum. 3 Davor sive in
cogitatione et voluntate seu in locutione sive in opere et consensu, sive in
suggestione et delectatione. 4 Darauf sive stando
seu sedendo sive pergendo seu iacendo.
DH = 23 = De Heinrico
De Heinrico (DH)
Überlieferung:
Die Handschrift vom Format 22 x 15 cm hatte im 15. Jahrhundert, in dem
sie bereits unvollständig war, 454 Blätter, von den noch 442 vorhanden sind.
Sie enthält auf den Blättern 432a bis 441b zweispaltig zu je 40 Zeilen eine
Sammlung von 47 lateinischen Gedichten, unter denen De Heinrico die Stelle 19
einnimmt. Ihr geht auf den Blättern 425b bis 431b ein Teil eines medizinischen
Traktats voran, der auf den Blättern 425b bis 454b seine Fortsetzung findet, so
dass die Liedersammlung dem ursprünglichen Bestand anzugehören scheint.
Geschrieben ist die Liedersammlung von einem Schreiber des 11. Jahrhunderts, dessen Schrift angelsächsische Züge enthält.
Vermutlich trug sie ein angelsächsischer Schreiber nach einer althochdeutschen
Vorlage in die Handschrift ein.
Inhalt: Der Zeit nach fallen die
Lieder zwischen die Jahre 968 und 1039. Abgefasst sind sie von verschiedenen
Dichtern. Manche Gedichte sind nur Auszüge aus klassischen Autoren. Auf Grund
verschiedener Spuren ist eine Entstehung der Sammlung am Rhein zu vermuten.
Inhaltlich finden sich Preisgedichte und Totenklagen auf Fürsten und
Geistliche, religiöse und didaktische Gedichte, Erzählungen, Schwänke,
Naturlieder und Stimmungslieder.
Das etwas mehr als 100 (114) althochdeutsche Wörter (und Namen)
umfassende Lied De Heinrico (von Heinrich) ist in der Art in
lateinisch-althochdeutscher Mischsprache geschrieben, dass grundsätzlich je die
erste Halbzeile lateinisch, die zweite althochdeutsch ist (lateinischer Anvers,
althochdeutscher Abvers). Das formal mit dem in der gleichen Sammlung der
Carmina Cantabrigensia überlieferten Liebesantrag an eine Nonne vergleichbare
Lied erzählt nach einem hymnusartigen Eingang von dem ehrenvollen Empfang eines
Bayernherzogs namens Heinrich durch einen Kaiser Otto, ihrem gemeinsamen
Kirchgang und dem weisen Verhalten Heinrichs im Rat. Streitig ist, ob damit
Heinrich I. von Bayern und Otto der Große oder Heinrich II. von Bayern und Otto
III. gemeint sind.
Der Dichter war ein Geistlicher, der lateinische Verse verfassen konnte.
Seine Ausdrucksweise ist einfach und schmucklos und damit zum Sprechvortrag
geeignet. Die Verse sind wenig sorgfältig behandelt, die Reimwörter wenig
ausgeprägt. Die Strophen haben teils drei, teils vier Zeilen.
Sprachlich scheint das
als einziges der politisch-historischen Gattung zuzurechnende Lied im
altnordrheinfränkischen Gebiet beheimatet. Einzelne altsächsische Wörter gelten
als vom Dichter zur Kennzeichnung der kaiserlichen Sprechweise bewusst gewählte
Saxonismen.
Ausgaben: Eckhart, J., Veterum monumentorum quaternio, Leipzig
1720, 49; Müllenhoff, K./Scherer, W., Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus
dem 8.-12. Jahrhundert, 3. A. 1892, 39f.; Breul, K., The Cambridge Songs,
Cambridge 1915, 48 (Faksimile); Steinmeyer, E. v., Die kleineren althochdeutschen
Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 110-111, Nr. 23; Strecker, K., Die
Cambridger Lieder, 1926, Neudruck 1955, 3. A. 1966, 57, 138 (Faksimile)
Literatur: Müllenhoff, K./Scherer, W., Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12. Jahrhundert, 3. A. 1892, 99ff.; Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966, 236; Uhlirz, M., Der Modus De Heinrico und sein geschichtlicher Inhalt, Dt. Vjschr. 26 (1952), 153; Dittrich, M., De Heinrico, Z. f. d. A. 84 (1952/1953), 174; Christensen, H., Das althochdeutsche Gedicht De Heinrico, Kopenhagener Beiträge zur german. Linguistik 10 (1978), 18; Schützeichel, R., Grenzen des Althochdeutschen, FS Schröbler, I. = PBB 95 (1973), 23; McLintock, D., De Heinrico, Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 3 1981, 928; Krogh, S., Die Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen, 1996, 118; Herweg, M., Ludwigslied, De Heinrico, Annolied, 2002, 180ff.
DH = 23 = De Heinrico
Steinmeyer, E., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, S.
110
De
Heinrico.
[1] 1. Nunc1 almus thero euuigun2
assis thiernun filius3
[2] benignus fautor mihi,
thaz ig iz4 cosan5 muozi
[3] de quodam duce, themo heron6 Heinriche,
[4] qui cum dignitate thero Beiaro riche beuuarode.7
[5] 2. Intrans nempe nuntius then keisar8 namoda9
her thus10
[6] ‘cur sedes’,11 infit12
‘Otdo, ther unsar13 keisar14
guodo?
[7] hic15 adest Heinrich, bringit her hera16 kuniglich.
[8] dignum tibi17 fore
thir seluemo ze sine’.18
[9] 3. Tunc surrexit Otdo, ther unsar keisar19 guodo,
[10] perrexit20 illi obuiam21
inde22 uilo manig man
[11] et excepit illum23 mid24 mihilon25 eron.26
[12] 4. Primitus quoque27 dixit ‘uuillicumo Heinrich,
[13] ambo uos29 equiuoci, bethiu goda endi30 mi.
[14] nec non et sotii, uuillicumo sid gi mi’31
[15] 5. Dato responso
fane32 Heinriche so scono33
[16] coniunxere manus. her leida ina in thaz godes hus:
unc, der Initialbuchstabe steht zwei Zeilen höher. euuigun Wackernagel 1859 euuigero (veranlasst durch das vorangehende thero). Nunc almus assis filius thero euuigero thiernun Wackernagel 1830. filius assis thiernun Wackernagel 1859, assis filius thiernun Seelmann. Ob mit Scherer Beeinflussung durch den Weihnachtshymnus Nunc assis nobis spiritus omnipotentis caelitus bei Mone 1, 60 angenommen werden darf, steht dahin: er ist nur in einer einzigen Handschrift erst des 15. Jh. erhalten. iu oder is Seelmann, iu auch Joseph. coson Wackernagel 1830.
herin Wackernagel 1830. beuuarode] das letzte e nicht mehr deutlich. bewaroda Wackernagel 1830. kuning hier, 6 und 9 Seelmann. manoda Lachmann und alle Herausgeber bis auf Dieterich, der mit Recht zur Überlieferung zurückkehrte: ‚er redete mit Namen an’ wie Physiologus Z. 4. thuf. sedes] vom ersten e ab etwas verwischt. inquit Wackernagel 1830. Nach unsar Rasur von o. Ob hinter keisar ebenfalls o radiert wurde, lässt sich nicht erkennen. hic enim Wackernagel 1830. bruother seit Eccard alle Herausgeber bis zu Müllenhoff, K./Scherer, W., Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12. Jahrhundert, 3. A. 1892, Bd. 1, 39, wo bringit von mir (Steinmeyer) konjiziert wurde. Priebsch und Meyer bestätigten, dass in der Handschrift bringt│her steht. bruother hero Wackernagel 1830. 1859, brother, hori Seelmann, bringit ther, hero Dieterich. bringit heran kuniling F. Holthausen, Z. f. d. P. 35 (1904), 89. tibi] ibi etwas verblasst. fare thit selve mare Wackernagel 1830 auf Grund von Eccards fore Thit selve more, dignam tibi sine thie selve moze sine Wackernagel 1859. Das handschriftliche selue moze trennte zuerst Schade richtig. thu selvo moties ine Seelmann, dignum tibi … fore thir seluemo ze sine Steinmeyer, Braune. foret thar, nachher zu hir berichtigt Holthausen Z. f. d. P. 35 (1904), 89. 36 (1905), 483. dignum trisore Dieterich. sine fassten als schene Heinzel, Kögel und jetzt auch von Unwerth, als siuni Ehrismann; sonst wird es = wesenne genommen. keisar] nach der Photographie scheint mir k aus Korrektur entstanden. prex (im Fuß des p ein Abkürzungsstrich, über x ein Abkürzungsstrich) (= p[er]rex[it]). obuiā (= obuiam). Blatt 437b1. illom Schade. Darauf dasselbe mid radiert. mih,ilon. Wackernagel 1830 schrieb michilon. erun Seelmann. nos Seemüller. inde Wackernagel 1830.uu,illicumo sidigimi, verbessert von Wackernagel 1830. bono Wackernagel 1830. scone, verbessert von Wackernagel 1830.
Steinmeyer, E., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, S.
111
[17] petierunt ambo1
thero godes genatheno.2
[18] 6. Oramine facto
intfieg ina3 auer Otdo,
[19]4 in concilium5 mit michelon eron6
[20] et omisit7 illi
so uuaz so her thar8 hafode,9
[21] preter quod10 regale,
thes thir Heinrih nigerade.11
[22] 7. Tunc stetit al thiu sprakha12 sub
firmo Heinriche.13
[23] quicquid Otdo fecit,14
al geried iz Heinrih;
[24] quicquid15 ac omisit,16
ouch geried iz Heinrihc.
[25] 8. Hic non fuit ullus - thes hafon ig guoda fulleist17
[26] nobilibus18 ac liberis,19
thaz thid20 allaz21 uuar is -,
[27] cui non22 fecisset
Heinrich allero rehto gilich.
1 petier
ā bo (über r ein Abkürzungsstrich)
(= petier[unt] a[m]bo). 2 genathono Wackernagel 1830. 3 intsiegina] intfieng ena Lachmann. 4 ducx (über x ein
Abkürzungsstrich) (= dux[it]). 5 conciliū] conciliom
Schade. 6 erun Seelmann. 7 amisit, verbessert von Lachmann, commisit Wackernagel 1830.
Wackernagels Konjektur musste Lachmann kennen. Wenn er sie trotzdem nicht
annahm, sondern wie V. 24 omisit setzte,
so verfuhr er keineswegs ‚schnellfertig’, wie Joseph 204
ihm imputiert. Die lateinischen Worte des Gedichts sind deutsch gedacht: das
erweist V. 17; omitto aber gibt
Glossen 1, 220, 7. 4, 9, 61 firlazan wieder, und dies bedeutet
sowohl überlassen als auch unterlassen.
8 þar. 9 hafede Wackernagel 1830, hafodi Schade. 10 pt q] (über p und t ein Abkürzungsstrich, im Fuß
des q ein Abkürzungsstrich) praeterquam die Herausgeber bis zu Müllenhoff, K./Scherer, W., Denkmäler
deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12. Jahrhundert, 2. A. 1873 (= eher
preter quod). 11 gerode Wackernagel 1830. 12 spracha
Wackernagel 1830. 13 heinricho, verbessert von Wackernagel 1830, Heinricha Joseph. Tunc stetit firma al thiu spraka Schade. 14
fec (über c ein Abkürzungsstrich) (fec[it]).
15 qcquid (über q ein i) (=
q[ui]cquid). 16 amisit, verbessert von Lachmann, commisit Docen und Wackernagel 1830. 17 fullust
Schade. 18 nobilis, verbessert von Lachmann, novellis
Wackernagel 1830. 19
libis] (über b ein Abkürzungsstrich) (= lib[er]is) litteris Wackernagel 1830, libris Schade, liberalis Dieterich. 20 tid. 21
allas Seelmann. 22
n (über n ein Abkürzungsstrich) (= non).
EH
= Essener Heberegister
Essener
Heberegister
Überlieferung: Düsseldorf,
Universitätsbibliothek, Heinrich-Heine-Institut B 80 f. 153 b, 152b
Die Handschrift umfasst
153 Blätter. Sie enthält auf den Blättern 1 bis 152b lateinische Homilien
Gregors des Großen, den etwa 60 altsächsische Glossen beigefügt wurden. Auf dem
vorletzten Blatt 152b steht von anderer, jüngerer Hand ein lateinisches Stück
eines Heberegisters mit altdeutschen Ortsnamen. Dem folgt auf der vorderen
Seite des letzten, ursprünglich leer gelassenen Blattes 153 von etwas jüngerer
Hand (kurz nach der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts) die volkssprachige
Beda-Predigt, deren letzte Wörter, die auf der Seite 153a keinen Platz mehr
fanden, auf Seite 152b angefügt wurden. Seite 153b enthält von der selben Hand
wie die Beda-Predigt ein volkssprachiges Heberegister, dessen Schluss auf Seite
152b steht.
Die Handschrift gehörte
früher dem zwischen 851 und 863 gegründeten Frauenstift Essen. Sie wurde im 10.
Jahrhundert geschrieben. Da das Heberegister Essen betrifft, dürfte es in Essen
aufgezeichnet worden sein.
Inhalt: Das
etwa 150 volkssprachige Wörter und Namen aufweisende Heberegister enthält
Aufzeichnungen der Abgaben, die einzelne umliegende Höfe des Klosters Essen zu
entrichten hatten. Sie betreffen Malz, Gerste, Honig und Holz und waren
vermutlich an das Brauamt des Stiftes zu leisten. Insofern dürfte nicht ein
Bruchstück eines Verzeichnisses der gesamten Klostergefälle, sondern eine in
sich geschlossene Aufstellung vorliegen. Erfasst sind neun Höfe.
Die Sprache ist
altsächsisch bzw. stärker eingegrenzt altwestfälisch. Entstanden sein könnte
die Aufstellung 860 bis 869, weil die Angaben dem Güterstand dieser Zeit am
ehesten zu entsprechen scheinen, oder im ausgehenden 9. oder beginnenden 10.
Jahrhundert.
Ein späteres
lateinisches Register der Einkünfte des Stifts Essen stammt aus dem 14.
Jahrhundert.
Ausgaben: Kindlinger,
V., (Leipziger) Allgemeiner literarischer Anzeiger 1799, Stück 110, 1081;
Gallée, J., Altsächsische Sprachdenkmäler, 1894 (Faksimilesammlung 3);
Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 21-22, Nr. 7
Literatur:
Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 131; Ehrismann, G.,
Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966, 360; Loo,
L. van de, Eickenscheidt. Zur Geschichte des Oberhofes, des Hofes und seiner
Unterhöfe, Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 56 (1938), 91;
Jahn, R., Die ältesten Sprach- und Literaturdenkmäler aus Werden und Essen,
Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 60 (1940), 9, 73; Klein, T.,
Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem
Schreibwesen und ihrer Sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977;
Schmidt-Wiegand, R., Essener Heberolle, Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 2 1980,
634; Tiefenbach, H., Nachträge zu altsächsischen Glossen aus dem Damenstift
Essen, in: Schützeichel, R., Addenda und Corrigenda (II) zur althochdeutschen
Glossensammlung, 1985, 117; Krogh, S., Die Stellung des Altsächsischen im
Rahmen der germanischen Sprachen, 1996, 122
EH = Essener Heberegister
Wadstein, E., Kleinere altsächsische
Sprachdenkmäler, 1899, 21, Nr. 7
Essener Heberegister
[3] (f. 153b) Van uehus1 ahte
ende ahtedeg mudde maltes│ende ahte brod
[4] tuena sostra erito uiar1 mudde│gerston uiar uother2 thiores holtes.
[5] te thrim hoge|tidon ahtetian mudde maltes ende thriuu uother│
[6] holtes. ende uiarhteg3 bikera.
ende4 usero
herino│misso tua crukon. │
[7] Van ekanscetha similiter. │
[8] Van rengerengthorpa similiter.
[9] Van hukre|tha similiter ana that holt te then hoge|tidon.
[10] that ne geldet thero ambahto neuue|thar.
[11] Van brokhuson. te then hogetidon│nigen mudde maltes ende
[12] tuenteg bikera.│ende tua crukon.
[13] Van horlon nigen ende│uiftech mudde maltes ende tue uother│
[14] thiores holtes. tue mudde gerston. uiar brot.│en suster erito.
tuenteg
[15] bikera. endi tua│crukon. nigen mudde maltes te then ho|getidon.
[16] Van nianhus similiter.
[17] Van│borthbeki similiter.
[18] Van drene te usero│herano misso tian ember honegas. Te
[19] pin|coston siuondon haluon ember honegas│endi ahtodoch bikera.
[20] endi uiar crukon.5
[21] (f. 152b) De6 predio eilę prepositurę. Creia
. x. siclos.7│
[22] De nouo predio.8
[23] .v. siclos9, an rohhuson.10│
1 Gallée unrichtig V-
(resp. v) statt
u-. 2 u aus
Korrektur. 3 h aus t (?)
korrigiert. 4 te zu ergänzen? 5 Die ganze Seite 153b
ist früher mit einem anderen Text beschrieben gewesen, der aber ausradiert
worden ist, um diesem HeberegisterPlatz zu machen. Zu oberst ganz am Rand steht
mit roter Tinte die Federprobe: probatio minei. 6
Das folgende auf Seite 152b stehende Stück ist (von anderer Hand) auf das
unterste Drittel der Seite geschrieben. Davor steht das Ende der Homilien
Gregors. 7 Diese Zeile stellt Gallée unrichtig (vgl. St. Anz.
f. d. alt. 22, 269) hinter hannine s. 22, 15 unten. Zwischen dieser
Zeile und dem folgenden sind zwei Zeilen, zum Teil infolge Radierung,
leer. 8 Die drei Worte
auf Rasur; nach predio eine leere Stelle, wo etwa drei Buchstaben ausradiert
sein könnten. 9 Handschrift siclos; o aus i korrigiert (s
ist über o geschrieben). 10
Hinter rohhuson erblickt man (fast ausradiert) .v. siclos (siclos über .v.
geschrieben) a(n) und dann noch Spuren von etwa sechs
Buchstaben.
EH = Essener Heberegister
Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 22
[1] .v. siclos1 an ladthorpa.2
[2] An hamuuinkile xxx denarios.3│
[3] An lindenun .v. siclos.
[4] An berghalehtrun4 .iii.│siclos. et
sex denarios.
[5] An hupelesuuik .iii. siclos3 et iiii denarios.│
[6] An
brehton xxx denarios.
[7] An
driuere. unum siclum.
[8] An│uueteringe .vi. siclos.
[9] An hanevuic5 .iiii. siclos et
vi. denarios.│
[10] An vunnincthorpa .iii. siclos.
[11] An rinherre .iii. siclos.│
[12] An bekehem .ii.
[13] I.6 An ahtinesberga.7
[14] v. siclos. An stengrauon.│
[15] .iiii.8 siclos.9 An hannine.│
1 Über .v. geschrieben. 2 Gallée unrichtig Ladtthorpa. 3
-s über das o geschrieben. 4 Das zweite h aus
Korrektur. 5 Crecelius -vuig und
Gallée -wig, unrichtig; der letzte Buchstabe sieht allerdings zunächst
wie ein G aus; der kurze Strich (Punkt) an der unteren Spitze des c,
der den Buchstaben wie ein G aussehen lässt, gehört aber nicht zu
demselben, sondern ist der vor die folgende Zahl gehörende Punkt. 6 Oder wie Crecelius j; Gallée statt bekehem .ii. I. An unrichtig Bekehem III An, indem er den zwischen ii und I stehenden Punkt nicht beachtet hat. 7 Zwischen a und h ein Ölklecks (?), wo man Spuren eines
Buchstabens (t?) sieht. 8 Crecelius unrichtig III. 9 Von
Gallée übergangen.
EMN = Essener Monatsnamen
Essener
Monatsnamen (EMN)
Überlieferung: Düsseldorf,
Universitätsbibliothek Heinrich-Heine-Institut D1 f. 217-223b
Die
Pergamenthandschrift im Format 28 x 19,5 cm umfasst einschließlich zweier
Vorsatzblätter und der nach Blatt 36 und nach Blatt 121 eingeschobenen Blätter
insgesamt 251 Blätter. Sie enthält ein Missale des modifizierten gregorianischen
Ritus mit vielen Erweiterungen und mit Antiphonen am Rand. Sie ist von
mindestens 9 Händen geschrieben. Wie sich aus Gebeten auf Blatt 90 ergibt, die
Papst Hadrian II. (868-872) und Kaiser Ludwig II. († 12. 08. 875) erwähnen,
dürfte sie in ihren wichtigsten Teilen kaum sehr viel später entstanden sein.
Die erste Lage der
Handschrift (Blätter 1 bis 7) wurde wahrscheinlich später vorgebunden. Sie
besteht aus einem Quaternio mit vermischten Messgebeten. Es folgt das
ursprünglich unbeschriebene Vorsatzblatt 8, das mit dem folgenden Blatt 9 ein
Doppelblatt bildet, das den anschließenden Binio (Blätter 10-13) umschloss und
mit ihm zusammen einen Ternio ergab. Dementsprechend begann die Handschrift
einst wohl mit den Namen (nomina vivorum) auf Blatt 10a. Die Namen auf Blatt 8b
sind demgegenüber anscheinend ein Nachtrag.
Den Hauptteil der
Handschrift (Blätter 14-214), dessen Hauptinhalt ein Sakramentar bildet, haben
drei Hände der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts geschrieben, wobei die
Blätter 67 bis 139 von der Hand B stammen. Ob von der Hand C auch der Kalender
auf den Blättern 217 bis 224 stammt, ist streitig, doch ist keine der
zahlreichen anderen Hände, welche die übrigen Teile der Handschrift sowie eine
Reihe von Nachträgen im Hauptteil aufzeichneten, jünger als das 10.
Jahrhundert.
Die Namen im Kalender
könnten nicht lange nach Bischof Altfrids Tod (874) eingetragen worden sein.
Dem scheinen Nachträge ab 953 zu folgen, was mit dem Untergang eines zweiten
Kalenders beim großen Stiftsbrand im Jahre 946 erklärt werden könnte. Die
Handschrift ist wohl in dem zwischen 851 und 863 gegründeten Stift Essen
geschrieben. Ein Eintrag auf Blatt 1a aus dem 17. Jahrhundert könnte auf das
Essener Männerkapitel hinweisen.
Inhalt: Die
Handschrift enthält außer zahlreichen Namen auf Blatt 88a eine altsächsische
Glosse und im Kalender zwei altsächsische Monatsnamen.
Ausgabe: Harless, W., Die ältesten Necrologien und
Namensverzeichnisse des Stifts Essen, Arch. f. d. Gesch. d. Niederrheins 6
(1868), 76
Literatur: Harless,
W., Die ältesten Necrologien und Namensverzeichnisse des Stifts Essen, Arch. f.
d. Gesch. d. Niederrheins 6 (1868), 63ff.; Tiefenbach, H., Xanten-Essen-Köln,
1984, 119ff
EMN = Essener Monatsnamen
Harless, W., Die
ältesten Necrologien und Namenverzeichnisse des Stifts Essen, Arch. f. d. G. d.
Niederrheins 6, (1868), 63, Essener Missale A (9./10. Jh.), B (10. Jh.), C (10.
Jh.), S. 76
Essener Monatsnamen
VIII. kal. Sept. Sancti Genesi episcopi uel
martyris
(c)ekhild.
Kal. Septembr. Sancti Prisci martyris. (d)Franko
laicus obiit.1
III. Idus Sept.
Proti uel iacincti. (d)Gerolf laicus.
XV. kal. Oct. S. Lantberti episcopi.
X. kal. Oct. (d)Folrad
laicus.
V. kal. Oct. Sanctorum Cosmae uel Damiani. (e)uuen-
dilbrun.
Kal.
Oct. S. Remigii uel Germani. Eodem die obiit
Reinbertus presbiter.
Nonas Oct. Sancti Marci episcopi. (b)Obiit
Rein-
harius presbiter.
V. Idus Oct. Sancti Iusti martyris. (e)Heriuuard
laicus. Brun archiepiscopus.
III. Non. Oct. (c)Vuicburg ancilla.
Idus Oct. (c)Lupi confessoris. Sanctorum Maurorum.
Eksvith.
XII. kal. Nou. Sancti hilarionis. sanctarumque uir-
ginum XI. milium.2
IIII. Non. Nou. (d)Heinricus
dux obiit. Radburg laica.
VIII. Idus Nou. (f)Pauli heremitę. Obiit helburg laica.
II. Idus Non. (b)Radburg ancilla.
Idus Nou. Sancti Briccii episcopi (d)et passio
sanctę
maxelendis uirginis.
VI. kal. Decemb. (g)hominem
exuit Bereugarius episcopus
cameracensis.
VII. Idus Decemb. Octauas s. Andreae. (b)liudbraht
XVIIII. kal. Januar. (d)Gerolf.
III. kal. Jan. Gersuit ancilla xpi obiit.
1 Am Rande: zu kal. Sept. Apud hebraeos flud. apud Graecos
Thot. Apud Egyptios Scorpicus. Apud Latinos
September. Apud Thiudiscos
haleg manoth. (Nach Einhard, vita Karoli Magni c. 29
ist letzteres bekanntlich die Bezeichnung des December). 2 Am Rande zu Kal. Nou.: Apud Hebr. Mursussius.
Apud G. Attiricus. Apud Egypt. Dios. Apud L. Nouember. Apud Thiudiscos
blotmanoth.
EV = Einhardi Vita Karoli. Monats- und
Windbezeichnungen
Überlieferung: Die wichtigsten der (134
sicheren) Handschriften sind (nach Holder-Egger):
A1* = Wien, Österreichische
Nationalbibliothek Cod. 510 (früher Hist. prof. 654, vor Mitte 9. Jh.); A1 =
Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 529 (früher Hist. prof. 667, aus
Sankt Eucharius in Trier, E. 9. Jh.); A2 = Rom, Biblioteca
Apostolica Vaticana Reg.Christ. 339 (= Reg. lat. 339) (aus
Sankt Gallen, 10. Jh.); A3 = Leningrad F IV. 4 (= Sankt Petersburg,
Saltykov-Scedrin-Bibliothek F. v. IV. 4) (aus Sankt Medardus/Soisson,
10. Jh.); A3a =
Inhalt: Der um 770 im Maingau als
Sohn einer ostfränkischen Adelsfamilie geborene Einhard wurde im Kloster Fulda
erzogen, wo er 788 und 791 als
Urkundenschreiber auftrat. Danach wurde er an den Königshof gesandt, wo er
Schüler Alkuins wurde. 796/797 gehörte er zum engeren Hofkreis des Königs,
wurde vermutlich Nachfolger Alkuins an der Hofschule und Oberaufseher über die
königlichen Bauten in Aachen. Unter Ludwig dem Frommen wie Lothar I. behielt er
seine Stellung, blieb aber nach 830 dem Hof fern und starb am 14. 03. 840.
Von seinen 58 überlieferten Briefen ist der älteste auf 823 zu
datieren. Um 830 (828?) verfasste er die Vita Karoli Magni (Lebensbeschreibung
Karls des Großen). Etwa gleichzeitig entstand wohl auch die Translatio
sanctorum Marcellini et Petri.
Die Lebensbeschreibung Karls des Großen war der erste Versuch einer weltlichen Biographie seit der Antike.
Das Vorbild waren Suetons Vitae Caesarum. Gegliedert ist das Werk in die res
gestae (Taten Kapitel 5-11), die mores et studia (Sitten und Ziele, Kapitel
18-25) und die regni administratio et finis (Verwaltung des Reiches und Ende,
Kapitel 26-33).
Im letzten Teil schildert Einhard in Kapitel 29, wie Karl den zwölf Monaten althochdeutsche Namen gegeben
habe, nachdem zuvor teils lateinische, teils einheimische Namen üblich gewesen
seien. Auch die Zahl der einheimischen Windnamen habe er von kaum vier auf
zwölf erhöht.
Sprachlich gehören die 24 großenteils lateinisch beeinflußten Namen zum
Altostfränkischen, doch gibt es in einzelnen Handschriften auch Umsetzungen in
das Altniederfränkische (A5) und Altsächsische (vielleicht Handschrift A2,
A2a). Altsächsisch könnten vor allem bracmanoth, helagmanoth und lentinmanoth
sowie ostroniwind sein.
Ausgaben:
Nuenarius, Dissertatio de origine... Francorum..., 1521);
Einhardi Vita Caroli, 6. A. curavit Holder-Egger, O., 1911, Neudruck 1947 (=
Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum ex Monumentis Garmaniae
Historicis separatim editi 33/4); Gysseling, M., Corpus van Middelnederlandse Teksten,
1980, 122
Literatur: Lintzel, M., Die Zeit der
Entstehung von Einhards Vita Karoli, FS Holzmann, R., 1933, 22; Koch, A., Namen
von Monaten und Windrichtungen in
einer niederländischen Handschrift des 11. Jahrhunderts, FS Bach, A., 1965,
441; Corpus van middelnederlandse teksten, uitgegeven door Gysseling, M., 1980,
122; Gysseling, M., Corpus van
Middelnederlandse Teksten, 1980, 122; Eberl, I., Einhard, Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 2
1980, 420; Tischler, M., Einharts Vita
Karoli, 2001
EV
= Einhardi Vita Karoli, Monats- und Windbezeichnungen
EINHARDI VITA KAROLI M.1, a
Einhardi Vita Caroli, 6. A. curavit Holder-Egger,
O., 1911, Neudruck 1947, 33
[3] 29.* Post susceptum imperiale nomen,
cum adver
[4]teret multa legibus populi sui deesse
- nam Franci
[5] duas habent leges2, in plurimis locis valdeb diversas –
[6] cogitavit quae deerant addere et
discrepantia unire,
[7] prava quoque ac perperam prolata
corrigere, sed de his
[8] nihil aliud abc eo factum est, nisi quod pauca capitula,
[9] et ea inperfecta, legibus addidit.
Omnium tamen na
[10]tionum, quae sub eius dominatu erant,
iura quae scripta
[11] non erant describere ac litteris
mandari fecit. Item
[12] barbara4 et antiquissima carmina, quibus veterum
regum
[13] actus et bella canebantur, scripsit
memoriaeque manda
[14]vit. Inchoavit et grammaticam patrii
sermonis.
[15] **Mensibus etiam iuxta propriamd linguam voca
[16]bula inposuit, cume ante id temporis apud Francos
[17] partim Latinis, partim barbaris
nominibus pronuntiaren
[18]turf.
Item ventos duodecim propriis appellationibusg
[19] insignivit, cum prius non amplius
quam vix quattuor
[20] ventorum vocabulah possent inveniri. Et de mensibus
[21] quidem Ianuarium Wintarmanothi, Februariumk Hor
[22]nungl,
Martium Lentzinmanothm, Aprilemn Ostarmanoth,
[23] Maiumo Winnemanothp, Iunium Brachmanothq, Iuliumr
[24] Heuuimanoths, Augustum Aranmanotht, Septembrem
[25] Witumanothu, Octobremv
Windumemanothw, Novembrem
[26] Herbistmanothx, Decembrem Heilagmanothy appellavit.
* Wal. c. XXX: De
studio eius in legibus emendandis.
** Wal. c. XXXI: Quibus noviter appellationibus menses
annuosz et ventos duodecima insigniveritb.
1 (Zu Kapitel
28 … eos appellando) V. epist. Karoli
M., (Epist. IV, p. 546 sq. 556). JA.. 2 Salicam
et Ribuariam. 3 i.
e. Additamenta ad legem Salicam et ad legem Ribuariam. 4 i. e. Germanica.
a(Zu Kapitel 28 … eos appellando) voci
eos superscriptum ad A 1; eos fr. B 1*. 2. b valde om. B
1*. 2. c ab
eo om. B 1*. 2. d patriam A 4.
e qui A 3. f pronuntiabantur A 3. g nominibus
propriis A 4. h possent voc. A 1.
i uuintaremanoth A 4; uuintarmanot B 1, et ita (-not) semel post; uuintarmanodh B
2; uuintermanoth A 2. 5.
k febroarium
A 1* (e korrigiert). 2. B 1;
Febr. - Heuuimanoth om. B 1*. 2. l hornug A 1 C 1; hornungmanoth A 5.
m leuzinmanoth A 3; lentinmanoth A 2. 5; lenzenmanoth A 4. n Apr. – Winn. om. A
3. o Maius A
1*. p iuuinnemanoth
C 1; uunnemanoth A 4. q bracm. A 2a. 4; brachmenoth B 1.
r Iulium -
Aranmanoth om. A 3. s houuimanoth
A 4; heum. e korrigiert A 2; haymanoth A 5; uuimanoth A 1; uuimanot A 2a. t aranmannoth
B 2.
u uuidumanoth A 5; uuitemanoth A 2; uuintumanoth B
2. v octembrem
C 1; octubrem A 2. B 1. w uuindumanoth B 1.
x
herbistmanoht A 2; heribistmanoth B 1. 2; heribestmanoth B 1*; herbistimanoth e korrigiert A 1; heruistmanoth A
5. y heilagmanot
A 3; heilegemanoth A 4; hellagmanoth B 1; helicmanoht A
2; helagm. A 2a;
heilmanoth A 5. z annos B 3b. a duod. om. B 3b.
b insignauerit B 3c.
EINHARDI VITA KAROLI M.
Einhardi
Vita Caroli, 6. A. curavit Holder-Egger, O., 1911, Neudruck 1947, 34
[1] Ventis veroa hocb modo nomina inposuit, ut
subsolanumc
[2] vocaret ostroniwintd, eurum
ostsundronie, euroaustrum
[3] sundostronif, austrum sundronig, austroafricumh sund-
[4] westronii, africum westsundronik, zefyruml
westronim,
[5] chorum westnordronin, circium
nordwestronio, septen-
[6] trionem nordronip, aquilonem
nordostroniq, vulturnum
[7] ostnordronir, 1.
a) ergo A 1.
b) nom. hoc modo A 2. c) solanum B 1. d) ostroniuuind
A 2: ostronouuind A 5; ostruniuuind A 2a; atroniunt (korrigiert - niuunt) A 3.
e) ostsudroni A 4;
ostsuthronouuind A 5. f) suntaustroni A 1;
sundostr. austrum om. B 1; suthostronouuind A 5. g) sumdroni A 1; suthronouuind A 5. h) austrumafricum A
2. 2a. 3. i) suntuuestroni A
1. 4; sundiuuestroni A 2. 2a; sundu
uuestroni B 1*; suthuuestronouuind
A 5. k) westsundr. – chorum om. B 1; uust sundroni A 1*; uuestsuthronouuind A 5. l) zephyrum A 3. P. W.;
zephyrom A 1; zephirum A 2. 2a. 4; zefirum B 2; cephirum A 5. m) uuestronouuind
A 5. n)
uuestnorthronouuind A 5. o) sic C 1; norduuestr. A 1*. 3. 4. B 1.
1*; norduuuestroni A 1; norduuestruni
A 2a; nordiuuestroni A 2; norduuesthroni B 2;
northuuestronouuind A 5. p) northronouuind
A 5. q) sic A 1*. C 1; nordostr. A 2.
3. 4. B 1. 1*; nordostronii A 1; nordosthroni B 2;
nordostruni A 2a;
northostronouuind A 5. r) sic
C 1; ostnordr. A 1. 1*. 2. 3. B.1.
1*. 2; ornostroni A 4;
ostnorthronouuind A 5.
1 (Ventorum
haec XII nomina Latina ex Isidori Etymol. XIII, 11, 2-14. assumpta esse socius Ericus Caspar
monuit).
Die
vielleicht aus Utrecht stammende Handschrift London, British Museum Cotton.
Tiberius CXI aus der Mitte des 11. Jahrhunderts enthält nach der Ausgabe
Gysselings folgende altniederfränkische, nach Holland weisende Schreibung der
volkssprachigen Wörter:
Et de mensibus quidem / Ianuarium. uuintarmanoth; Februarium.
Hor/nungmanoth; Martium. lentinmanoth;
Apri/lem. ostermanoth;
Maium. winnemanoth; Iu/nium. Brachmanoth; Iulium. haymanoth;
Au/gustum. Aranmanoth; Septembrem. Widuma/noth; Octobrem.
Windumemanoth; Nouem/brem. Heruistmanoth; Decembrem. 2e helft 11e
e.<Heilmanoth / appellauit.> a Ventis uero hoc modo nomina
im/posuit. ut
Subsolanum uocaret. ostrono wind; / Eurum. ost suthrono wind;
Euroaustrum. sut/hostrono uuind; Austrum. Suthrono uuind; // Austro
africum. suthuuestrono vvind; Afri/cum. vvestsuthronouuind; Zephirum.
uuestro/no vvind; Chorum. Westnorthrono wind; / Circium.
Northvvestrono vvind; Septen/trionem. Northrono vvind; Aquilo/nem.
North ostrono vvind; Vultur/num. ost
nortHrono vvind;
FK, FM =
Freckenhorster Heberegister
Freckenhorster
Heberegister (FK, FM)
Überlieferung: (FK)
Bruchstück des 11. Jahrhunderts, früher im Besitz Nikolaus Kindlingers (1749-1819,
1804-1806 Archivar in Fulda) (= Fulda, Kindlinger, Nikolaus [Privatbesitz,
verschollen]), danach verschollen; (FM) Münster, Staatsarchiv Msc. VII, 1316a[A1]
Das von Nikolaus
Kindlinger besessene Bruchstück (FK) ist nur durch einige, in J. Fischers Beschreibung
typographischer Seltenheiten und merkwürdiger Handschriften, 5. Lieferung,
1804, 156ff. abgedruckte Auszüge bekannt. Wie aus dem dortigen Faksimile der
ersten acht Zeilen zu schließen ist, stammte das Bruchstück aus dem 10./11.
Jahrhundert und war älter als die überlieferte Handschrift (FM). Es war bereits
zu Beginn des 19. Jahrhunderts nur noch als Bruchstück erhalten.
Die Münsteraner, bis
etwa 1860 im geheimen Staatsarchiv in Berlin befindliche Handschrift umfasst 11
Pergamentblätter, die von drei Händen des 11./12. Jahrhunderts geschrieben
wurden. Sie besteht aus vier Teilen. Die von zwei Händen geschriebenen Teile 1
und 4 sind lateinisch, die von einer anderen Hand geschriebenen Teile 2 und 3
volkssprachig.
Inhalt: Teil
1 der Münsteraner Handschrift ist ein Nachtrag vom Ende des 12. Jahrhunderts
oben auf dem ersten Blatt der Handschrift, der einen Zehnten in Beelen bei
Warendorf betrifft, der an das um 860 gegründete Kanonissenstift Freckenhorst
bei Warendorf unweit von Münster zu leisten war. Teil 2 (Blatt 1b-Blatt 8b
Zeile 13) ist das eigentliche Heberegister. Dieses stammt aus der zweiten
Hälfte des 11. Jahrhunderts. Es enthält ein Verzeichnis der Abgaben, die von
zinspflichtigen Höfen über die Haupthöfe (Amtshöfe) Viehaus (= Freckenhorst[A2]), Ennigerloh, Balhorn, Jochmaring und Vadrup
abzufahren waren. Nach den Abgaben an das Stift, bei denen zwischen den Abgaben
an den Konvent und an die Äbtissin unterschieden wird, werden die Gefälle an
den Meier des Haupthofs (Amtshofs) genannt. Den Abschluss bildet eine
Aufzählung aller Gefälle aus den einzelnen Ämtern, der vielleicht eine
Kornschreiberliste als Vorlage diente und die mit einem explicit endet. Teil 3
(Blatt 8b Zeile 14-Blatt 10a) vom Ende des 11. Jahrhunderts enthält ein in
einen Festkalender eingearbeitetes deutsch-lateinisches Ausgabenverzeichnis,
eine Aufzeichnung über Eingänge beim Stiftsspeicher und eine Eintragung über
eine Präbende für die Stiftsinsassinnen am Namenstag der Stiftspatronin
Thiadhildis, die sich mit einer Speiseordnung Bischof Erphos († 1097) von
Münster für die Stiftsdamen von 1090 in Verbindung bringen lässt. Der auf das
leere Blatt 10b folgende Teil 4 (Blatt 11a-11b) vom Anfang des 12. Jahrhunderts
ist eine Mischung von Einkünfteverzeichnis und Traditionsbuch.
Alle in Kindlingers
Bruchstück enthaltenen Angaben beziehen sich auf Teil 2 der Münsteraner
Handschrift. Sie stimmen mit dessen Angaben bis in die Personennamen hinein
weitgehend überein. Kindlingers Bruchstück dürfte am ehesten eine Vorarbeit für
die nicht allzu viel später verfassten Angaben der Münsteraner Handschrift
sein, bei der im übrigen Randbemerkungen teilweise in den Text gelangt sein
dürften. Vielleicht wurden bei der Abfassung auch Abfrageprotokolle verwertet.
Der Dialekt der rund
5000 Wörter und Namen (420 Personen mit 287 verschiedenen Namen) umfassenden
Texte ist altsächsisch. Der Lautstand ist spätaltsächsisch. Innerhalb des
Spätaltsächsischen weisen einige Merkmale auf das Altnordwestfälische (tharp,
ger, -seto). Evena neben havero, nabur neben gebur, corn neben rockon deuten
auf unterschiedliche Textschichten des Teils 2. Kindlingers Bruchstück weist in
Orthographie, Lautstand und Wortwahl Unterschiede zur Münsteraner Handschrift
auf.
Ausgaben: Fischer,
J., Beschreibung typographischer Seltenheiten und merkwürdiger Handschriften,
1804, 156 (FK mit Faksimile der ersten acht Zeilen); Dorow, Denkmäler alter
Sprache und Kunst I, 1. Heft 1ff., umgedruckt in 2. Heft 3ff. (vor 1824);
Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 24-45, Nr. 9
Literatur: Wadstein,
E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 133; Ehrismann, G.,
Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966, 360;
Metz, W., Zur Geschichte und Kritik der frühmittelalterlichen
Güterverzeichnisse Deutschlands, Arch. f.
FK, FM =
Freckenhorster Heberegister
Diplomatik 4 (1958),
183; Hartig, J., Kölnische und westfälische Personennamen des 11. Jahrhunderts,
Nd. Studien 18 (1970), 232; Gockeln, W., J. N. Kindlinger, Sammler, Archivar
und Historiograph in der Nachfolge Justus Mösers, Westfäl. Zs. 120 (1970), 11,
121 (1971), 37; Hartig, J., Fragen zum Verhältnis der beiden Handschriften des
Freckenhorster Heberegisters, Nd. Mitt. 28 (1972), 97; Hartig, J., Zum
Sprachstand von Handschrift K des Freckenhorster Heberegisters, Nd. Beiträge =
FS Wortmann, F., 1976, 3; Hartig, J., Die Gliederung des Freckenhorster
Heberegisters, FS Cordes, G., Bd. 2 1976, 96; Schmidt-Wiegand, R.,
Freckenhorster Heberolle, Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 2 1980, 885; Krogh, S.,
Die Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen, 1996,
125f.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein,
E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 24, Nr. 9
Freckenhorster
Heberegister
(Handschrift M, f. 1a) [Wadstein 24,3] De
decimali beneficio ad belon ad prebendaM .xxij.│bracia ordei
[4] triti .xvii. bracia
siliginis. De eodem .i. bracium siliginis│viii. bracia
[5] ordei triti albi. De koke .ii.
maldra caseorum .i.│bracium triti ad
[6] prebendaM.1
[7] (f. 1b) Thit sint thie sculde uan thiemo urano uehusa.
[8] uan themo│houe2 seluomo.
tuulif gerstena malt. ende x. malt
[9] huetes.│ende .iiii.or3
muddi ende .iiii.or 3 malt roggon ende áhte mud-|
[10] -di ende thruu muddi banano. ende. ueir.4
kogíí ende│thue5 specsuin
[11] .quattor.6 cosuin .iiii.or 3
embar smeras. ende alle│thie uerscange the
[12] hirto hared otherhalf hunderod│honero thue mudde eiero thriu muddi
[13] penikas enon│salmon. ende thero abdiscon tuulif sculdlakan.
ende│
[14] thue embar hánigas. ende en suín sestein penniggo│uuerht. ende en
[15] scap. ende ses muddi huetes. ende tein│scok garuano. Ande to themo
[16] asteronhus uif gerstena│malt gimelta. In natiuitate2 domini. et in
[17] resurrectione domini│to
then copon. ende ses muddi. ende tuentigh7
(Handschrift K [Vgl. oben Z. 7 bis s. 27,3], f. 156) [Wadstein
24,18] Thit sint thie sculdi
[19] uan the|mo urano uehusa uan the|mo houe seluomo. tuulif│gerstena
[20] malt. ende x. malt│huetes ende iiii. muddi en|de iiii. malt roggon
ende│
[21] ahte8 muddi ende thru mud|di
banano.9 ende uier kogii en|de10 tue
[22] spec suin uier cosuin uier embar smeras. ende alle thie uerscange the
[23] hirto hered (über erstem e kleines o) other half hunderod hanero tue muddi eiero thriu muddi
[24] penikas enon salmon tuulif sculd. lakan [ende thero abdiscon11] ende
[25] tue embar hanigas ende en suin sestein peninggo12 uuerht ende en scap
[26] ende sehs muddi huetes ende tein scok garuano. Ande to themo
[27] f. 157 asteron hus uif gerstena malt gimelta ende sehs muddi.
ende tuentigh
1 Dieses Stück steht
oben auf der Seite; der übrige Teil der Seite ist unbeschrieben. 2 Gallée unrichtig v statt u. 3 Handschrift .iiii. (über.iiii. klein or [=
quattuor]). 4 i aus r
korrigiert und das Schluss-r hinzugeschrieben; nach ueir eine
leere Rasur und über ueir und dieser Rasur steht quattor. 5 Friedlaender und Gallée unrichtig tue. 6 quattor ist über die Zeile geschrieben; unten leere Rasur, wo Gallée ohne
Bemerkung uier ansetzt. 7 g aus h korrigiert. 8 Gallée unrichtig ahta.
9 Gallée
unrichtig banono. 10 Mit diesem en- schliesst das Faksimile. 11 Steht
bei Fischer als Anm., zu lakan gestellt,
mit der Bemerkung: „Anmerkung des Originals.“
12 Gallée unrichtig
peninngo.
FK, FM =
Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 25
(Handschrift
M, f. 1b) [Wadstein 25,1] muddi│gerston. ende uiertih muddi haueron. ende ses
muddi érito.│[2] ende uier malt rokkon. ende en1 muddi. ende en muddi huetes.2│[3] ende tue specsuin.3 ende tue suin iro iehuethar ahte
pen|nig[4]go wehrt.4
[5] Van5,
6 lacseton uif malt gersti|na
gimelta. ende uier malt [6] rokkon. ende en1 muddi. ende│tue
specsuin. ende tue suin iro ge(-) [7]huethar ahte pinniggo│werht.4, 7
[8] Van emesaharnon8 viertein9
muddi gerston.│gimelta. ende en [9] specsuin. ende tue suin iro
gehuethar│ahte pinniggo werht.4
[10] Van suthar=ezzchon10 ric|braht tue malt rokkon. tue
ger-[11]stina malt gimalana.│ende Iunggi11
uuan themo seluon thorpa thri[12]thig muddi│rokkon. ende ahtethein muddi
gerstinas maltas.│
[13] Van
fiehttharpa. Æcelin thein muddi12 rokkon.
ende│thein [14] muddi gerstinas maltas.
[15] Van radistharpa. │Azilin en malt
rokkon.
[16] Van uuerstarlacseton.│Lanzo
tuenthig muddi rokkon. ende en [17] gerstin malt│gimelt.
[18] Van thero mussa hézil tuenthig
muddi│rokkon. ende en gerstin [19] malt gimalan. Ende13 │uan14 themo seluon
tharpa. Boio tuenthig15
(Handschrift K, f.
157) [Wadstein25,20] muddi gerston endi uiertih muddi haueron endi sehs muddi
erito. [21] endi fier malt rokkon, ende en muddi. endi en muddi huetes ende
[22] tue speksuin. ende tue suin iro ie huethar ahte penningo uuerht.
[23] Uan lac seton uif malt gerstina
gimelta ende fier malt rokkon [24] ende en muddi ende tue spek suin. ende tue
suin iro ge huuethar ahto [25] penniggo uuerth. Uan eme sa harnon fiertein muddi gerston gi [25] melta ende en spek
suin ende tue suin iro gei huue thar16 ahto
pen-[26]ningo uuerth. Van schar ez. zehon17 Rikbraht tue malt rokkon [27] tue
gerstina malt gimalana. ende lunggi18 uan themo seluon thorpa [28]
thritigh muddi rokkon ende ahte tein muddi gerstinas maltas. Van [29] fieht tharpa Azelin tein muddi rokkon
ende tein muddi gestinas [30] maltas. Van radis
thorpa azelin en malt rokkon. Van uuestar [31] lok19 seton Lanzo
tuentich muddi rokkon. ende en gerstin malt gimelt. (f. 158) [32] Van thero musna hezil
tuentich muddi rokkon. ende en gerstin [33]
malt
gemalan. Ende uan themo seluon thorpa fforo20 tuentich
1 Über der Zeile hinzugefügt. 2 -s oben an der rechten Seite von e angehängt. 3 Gallée unrichtig speksuin. 4 Gallée unrichtig uu statt w. 5 Vor Van, wie auch im folgenden oft vor diesem Wort, ein Stück der Zeile leer. 6 Gallée hier, wie auch im folgenden gewöhnlich, unrichtig Uan statt Van (zuweilen, z. B. S. 174, 13, 14, 175, 33 jedoch richtig Van). 7 Friedlaender unrichtig wehrt. 8 Das erste a aus e korrigiert. 9 Gallée unrichtig u statt v. 10 So mit zwei Bindestrichen. 11 I aus í korrigiert. 12 Das erste d aus n korrigiert. 13 Nach ende ein durchgestrichenes themo am Ende der Zeile. 14 Gallée unrichtig v statt u. 15 Gallée unrichtig tuentich. 16 Von Gallée übersprungen. 17 Gallée hat zehon stillschweigend in zchon geändert. 18 Gallée ohne Bemerkung Junggi. 19 Gallée unrichtig Loc-. 20 So (natürlich fehlerhafte Lesung für Boio), nicht foro, wie Gallée angibt.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 26
(Handschrift M, f. 2a) [Wadstein 26,1] muddi rokkon. || ende tuenthig muddi gerstinas
maltes. Ende1 Tiezo│[2] uan thero musna2 en malt rokkon.
[3] Van graf|tharpa Williko
tuulif muddi rokkon. ende én ger[4]stin│malt. Reinzo uan themo seluon tharpa én malt
rokkon.│Ende [5] Hemoko uan3
themo seluon tharpa tue malt rok|kon. ende en malt [6] gerstin gimalan.
[7] Van anon│Gheliko tue malt rokkon.
[8] Van smithehuson. Eizo
en│malt rokkon. An themo seluon [9] tharpa. Alzo tuenthig4│muddi
rokkon.
[10] Van hursti. Emma tuenthig muddi│rokkon.
[11] Van ueltseton.
Tieziko tue malt rokkon.│Bernhard an themo [12] seluon tharpa tuenthig muddi rokkon.│
[13] Van holonseton. Azelin
en malt rokkon. Wikmund an│themo [14] seluon
tharpa ende Dagerad ende Azeko5
alligiliko│imo.
[15] Van bocholta Tiediko tue malt rokkon.
[16] Van│oronbeki Kanko
[en malt rockon.
[17] Van fiehttharpa thiezeko
tein mudi6 rockon].7 Raziko. an themo [18]
seluon tharpa also Gat|mar uan3 themo seluon tharpa ahtetein [19]
muddi rockon.│Witzo
thrithic muddi rockon8 uan themo seluon
[20] tharpa.│
(Handschrift K, f. 158) [Wadstein 26,21] muddi rokkon ende tuentich muddi gerstinas maltes.
Ende Tiezo [22] uan thero musna en
malt rokkon. Van9 graf thorpa Williko [23] tuulif muddi
rokkon. ende en gerstin malt. Reinzo uan
themo [24] seluon thorpa en malt rokkon. Ende Hemoko
uan themo seluon [25] thorpa10 tue malt
rokkon ende engi malan malt gerston. Van9 [26] anon leliko11 tue malt rokkon. Van smithehuson Eizo en malt [27] rokkon. An themo seluon
thorpa Also tuentich muddi rokkon.
Van [28] hursti Emma tuentich muddi
rokkon. Uan uelt seton tieziko tue
[29] malt rokkon. Bernhard an themo seluon tharpa tuentich
muddi [30] rokkon.12 Van9
(f. 159) [34] Raziko an themo seluon thorpa also. Gat mar
uan themo [35] seluon thorpa ahtetein muddi rokkon Witzo thritich muddi rokkon [36] uan themo seluon thorpa.
1 Gallée unrichtig endi. 2 Handschrift mussa (über ss klein na), sa unterstrichen (und von einem Fleck
bedeckt). 3 Gallée unrichtig v statt u. 4 Gallée unrichtig tuentich. 5 Über dem Namen ein Kreuz. 6 Friedlaender unrichtig muddi. 7 Die in Klammern gesetzten Worte sind längs
des Randes geschrieben und durch h’ hinter
Kanko verwiesen. 8 thrithic muddi rockon steht im Kontext, nicht am Rand, wie Gallée
angibt. 9 Gallée unrichtig U statt V. 10 Dieses und die vorhergehenden acht Worte von Gallée übersprungen. 11 So; Gallée ohne Bemerkung Jeliko. 12
Die Worte Bernhard – rokkon von Gallée übersprungen.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 27
(Handschrift M, f. 2a) [Wadstein 27,1] Van grupilingi. Witzo en malt1 rockon. Ratbraht uan│themo [2] seluon
tharpa en malt rockon. ande2 en embar
hani|gas.
[3] Van sciphurst. Manniko3 siuen muddi rockon.│ende en embar [4]
hanigas. Iazo3 uan themo seluon tharpa tuen|thig muddi rockon. [5]
ende tue emmar hanigas.
[6] Van emisa|hornon Meni tuenthig4 muddi rockon.
[7] Van suhemisa|hornon5 Meinzo thrithic muddi rockon. ende [8] en
gerstin│malt gimalan. Habo uan themo seluon tharpa tuenthig│[9]
muddi rockon.
[10] Van6 dagmathon Boio en malt
rockon.│Lieuikin an themo [11] seluon tharpa also uilo.
[12] Van tharp|hurnin kanko tuenthig muddi rockon.
[13] Van haswin|kila
Waldiko fiftein muddi7 rockon. Kanko an
[14] themo│seluon tharpa nigen muddi rockon. Ende an themo seluon│[15] tharpa. Eiliko ahte
muddi rockon. Huniko an themo seluon│tharpa [16] en malt rockon. ende tue
embar hanigas.
(f. 2b) [17] Van || Herithe
Roziko en.8 malt rockon. Hizil an themo
seluon│[18] tharpa fiftein muddi rockon. Adbraht an themo
seluon│tharpa [19] thrutein muddi rockon. Abbiko an themo
seluon│tharpa ahtetein [20] muddi rockon.
[21] Van mottonhem.
Sizo│en malt rockon.
[22] Van duttinghuson. Sicco tue malt│rockon.
[23] Van kukonhem. Vbik9 tue malt rockon.
[24] Van│belon. Witzo
sestein muddi rockon. Rikheri an themo│[25] seluon tharpa tue malt
rockon.
[26] Van uornon
Sello│tue malt rockon. Mannikin3 an themo [27] seluon
tharpa│tuenthig muddi7 rockon.
[28] Van sahtinhem. Hameko3│tue
malt rockon. An themo seluon10 [29] tharpa.
Hameko│.iii.11 solidos.
malt rockon. ende en embar hanigas. [30] An│themo seluon tharpa. Hoyko en
malt rockon.
[31] Van wa|rantharpa Gunzo3
tuenthig muddi7 rockon.
[32] Van berg|hem Eilsuith12 ahtetein muddi rockon ende
elftefta[33]half│muddi gerstinas maltes. An themo seluon tharpa
Sizo│ahtetein [34] muddi rockon. ende fiftehalf muddi gerstinas│maltes.
An themo [35] seluon tharpa Witzikin3 en malt rockon.│
(Handschrift K, f. 159) [Wadstein 27,36] Van9 grupilingi13 Vitzo en malt rokkon. Radbraht uan [37] themo seluon thorpa en
malt rokkon. ende en embar honigas. Van9 [38] sciphurst Manniko …..
1 a aus
(Anfang von o?) korrigiert. 2 Gallée unrichtig ende. 3 Über dem Namen steht ein Kreuz.
4 Gallée unrichtig tuenthich. 5 Lies suthemisahornon (Friedlaender). 6 Friedlaender unrichtig Von. 7 Das erste d aus n korrigiert.
8 Darüber .xiii. 9 Gallée unrichtig U statt V. 10 Gallée unrichtig v statt u. 11 Vor .iii. steht „ein zum Zeichen des Wegfalls
unterstrichenes tue“ (Friedlaender); oder gehört tue zu dem folgenden malt rockon?
12
E aus l korrigiert und davor ein E ausradiert. 13 Gallée unrichtig Grupelingi.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 28
(Handschrift M, f. 2b)
[Wadstein 28,1] Van slade. Witzo en malt rockon. An themo seluon thar|pa [2] Abbiko
nigentein muddi rockon.
[3] Van themo la Boio│thru malt rockon.
[4] Van burguuida fistein1 muddi│rockon.
[5] Van iezi Raziko thru gerstina malt gima|lana.
[6]
Van liueredingtharpa Siman en gerstin malt│gimalan. ende en [7] malt
gerston. ende tuenthig muddi ha|uoron.
[8]
Van sendinhurst uan themo deddessconhus│en gimalan malt gerstin. [9] ende
tuenthig muddi hauoron.│
[10]
Van luckingtharpa Ricwin tein muddi gerstinas mal|tes. ende [11] uier embar
hanigas.
[12]
Van berniuelde Witzil│tein muddi2
gerstinas maltes. ende [13] thrithic muddi hauoron.│
[14] Van Eritonon Eppiko uier embar hanigas.
[15]
Van musna|hurst Witzo en gerstin malt.
[16]
Van walegardon│Hitzil ende Eckerik iro gaihuuethar en ger[17]stin malt3 (f. 3a) gimalan.
[18] Van Narthbergi Wirinzo tue iuenina4│malt.
[19] Vat5
holthuson Thiethard tue iuenína4
malt gi|malana.
[20] Van brocsethon Eizo fierthic muddi
hauoron.│
[21] Van Rammeshuuila
Acelin xiiii modios ordei.
[22] [Van themo uehusa6 sculon geldan7 med then foreuuercon8 [23] Septuaginta .v. houa6│uppan thena spikare. thie geldad .xxviiii. [24] malto gerstinas
maltes ane thena ásthóf.9]
[25] Thit10
sint thie sculdi the an thena
[26] Van│walegardon haddo en malt gerston
ende tuenthig muddi│[27] hauoron. Reingier uan uualegardon ses muddi
gerston│ende tue [28] muddi huetes.
[29] Hitzel uan thero musna fif│muddi
gerston. Thiezo uan thero [30] musna ses muddi gerston.│
[31]
Van Anon Ieliko en malt gerston.
[32]
Van ueltzeton│Thieziko en malt gerston.
[33] Van slade Abbiko sestein│muddi rockon.
[34]
Van sahtinhem Hoyko en malt rockon.│
[35]
Van rehei Lieuiko en malt rockon.
[36]
Van gislahurst│Lanzo en malt rockon.
[37]
Van mottonhem Sizo en malt│rockon.
[38]
Van belon Atzeko tuentihc muddi rockon│ende en malt gerston.
1 Lies
fiftein. fistein steht unmittelbar nach
burguuida (Gallée Burguuida …
fistein, womit er wohl andeuten will,
dass hier ein zu erwartender Personenname fehlt). 2 Das erste d aus n korrigiert.
3 Mit diesem Wort
endet S. 2b, nicht mit gerstin, wie
Gallée angibt. Die am Rand der Seite 2b befindliche Summirung für den Haupthof
Vehus ist unten Zeilen 22-24 abgedruckt.
4 e aus i oder erstem Strich von u korrigiert.
5 Lies Van; Gallée unrichtig Uat. 6 Gallée unrichtig v statt u. 7 Gallée unrichtig geldon.
8 Gallée unrichtig foreuuerkon.
9 Das zwischen Klammern Gesetzte steht am linken Rand der Seite 2b in
zwei vertikal geschriebenen Zeilen. 10 t
aus n korrigiert.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 29
(Handschrift M, f. 3a)
[Wadstein 29,1] Van meinbrahtingtharpa│hillo en gerstin malt ende ses muddi [2]
huetes.
[3]
Van│iezi Raziko tue muddi huetes ende thru muddi rockon.│
[4] Liuppo uan themo asteruualde tue muddi
hvetes.1│Sin nabur [5] tein muddi cornes ende
tue muddi huetes.│
[6]
Van uornon. Sello en malt gerston.│
[7]
Thit sint thie sculdi uan2 themo houa2 seluamo te│Aningerolo [8] tuelif3 gerstina malt ende tein malt│huetes
ende siuon muddi. ende [9] fiertich muddi gerston.│ende antahtoda muddi
hauoron. ende ahtotein [10] muddi│erito ende fier malt rockon.
ende ahte muddi. ende fier│koíí [11] ende fier kosuín. [ende tue4 specsuín. ende tue suín.5] the iro iehuuethar [12] si ahto pen|ningo
uuerth. ende thru embar smeras ende tue muddi│[13] penikas ende otherhalf
hunderod honero ende thie│uerscunga6
ende [14] thie kiesos the to themmo7 thienosta ha|rad. ende thuulif sculdlakan
[15] ende tue muddi eiro.│ende tue embar hanigas. Ende thero abdiscon
[16] en (f. 3b) || suin sestein penningo uuerth ende en scáp. ende ses muddi
huetes.8│[17] ende tue embar hanigas.
[18]
Van steltingtharpa fier malt roc|kon [discipulis9]. ende en muddi. [19]
ende fif malt to then copon. ende sesta|half malt gerstinas
[22]
Van boingtharpa Waltbratd│fierthic muddi hauoron. ende en [23] gerstin
malt gimalan. ende én│embar hanigas. Vocko11 uan2
themo [24] seluon tharpa tuenthic mud|di gerston. Hameko uan2 themo seluon [25] tharpa tein muddi gersti|nas
maltas. ende tuentihc12 muddi hauoron.13
[26] Van hanhurst Ri|kizo tuentihc14 muddi15
gerston.
[27] Van holttharpa tuenthic
muddi│gerston. Geli uan themo [28] seluon tharpa thru gerstina malt
gimala|na.
[29] Van uohshem. Nizo tein muddi gerstinas
maltes8 gimalana.│
[30] Van butilingtharpa. Hameko ahto muddi
gerstinas maltes gi(-)|[31]malanas. ende thrithic muddi gerston. Witzo uan themo
seluon│tharpa [32] tein muddi gerstinas maltes. ende tein muddi gerston.
Man|nikin uan [33] themo seluon tharpa tein muddi gerstinas maltes.
ende│tein muddi [34] gerston.
[35]
Van birison Suithiko en gerstin malt gi|malan. ende fiftein [36] muddi gerston.
Athelhard uan themo seluon│tharpa en gerstin malt [37] gimalan. ende
tuenthic muddi gerston.│
[38] Van bikiesterron. Boso tuenthic muddi
hauoron. ende tuenthic│
1 v aus
a korrigiert; Gallée unrichtig huetes. 2 Gallée unrichtig v statt u. 3 l aus i korrigiert und vor l
ein f ausradiert. 4 Über die Zeile geschrieben. 5 Das zwischen Klammern Stehende ist am Fuß der Seite geschrieben und
durch h’ hierher verwiesen. 6 Gallée unrichtig verscunga.
7
Gallée unrichtig themo. 8 -s oben an der rechten Seite von e angehängt. 9 Am linken Rand und durch h’ hierher
verwiesen. 10 Hier ist wohl etwas übergangen. 11 Gallée unrichtig U statt V. 12 Gallée und Friedlaender unrichtig tuenthic. 13 Gallée unrichtig haueron. 14 -c
aus -t korrigiert. 15 Das erste d aus n korrigiert.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere altsächsische
Sprachdenkmäler, 1899, 30
(Handschrift M, f. 3b) [Wadstein 30,1] muddi gerstinas maltes gimalanas. Azelin uan themo
seluon│tharpa [2] en gerstin malt gimalan. ende ahte muddi gerston.
ende│tein muddi [3] hauoron.
[4] Van gesta Hoio tein muddi
gerstinas│maltes gimalanas. ende [5] nigon muddi hauoron. ende ses muddi
rockon.│Thiezo ende. Eizo [6] ende Mazil
an themo seluon tharpa also uilo.│
[7] Van hamorbikie. Thiezelin tuenthic muddi gerston.
[8] Van│stenbikie Eilo tuenthic muddi gerston.
[9] Van Euenghuson1 Lieuold
tuenthic muddi gerston.
[10] Van uuersteruuik Azelin│tuenthic muddi gerston. Thieza uan
[11] themo seluon tharpa tein│muddi gerston. ende tein muddi hauoron.
[12] Van hasleri. Hiddi|kin ses muddi gerstinas maltes gimalanas. [13]
ende fierthic muddi
(f. 4a) || hauoron.
[14] Van pikonhurst Eiliko tuenthic2
muddi gerston.
[15] Van│uilomaringtharpa.
Abbiko tuenthic muddi gerston.
[16] Van amon|hurst Sahssiko
en malt rockon. Mannikin an themo [17] seluon tharpa ses│muddi rockon.
[18] Van heppingtharpa. Iko
en gerstin malt gimalana.│
[19] Van cleibolton Lieuiko
tuenthic muddi gerstinas3 maltes
gi[20]malanas.│
[21] Van enniggeralo Thiediko
ende Thieziko iro ieuuethar siuon│[22] muddi gerstinas maltes gimalanas. Ghielo uan
themo seluon tharpa│[23] ahte
muddi gerstinas maltes gimalanas. Liuddag uan themo seluon│[24] tharpa tue malt gerstina gimalana. Hitzil an
themo seluon tharpa│[25]
ahtetein muddi gerstinas maltes. gimalanas. Willa tue gimalana│malt [26] gerstina.
[27] Gingo uan bikieseton tuentihc
muddi gerstinas maltes│gimalanas.
[28] uan themo seluon tharpa Hereman siuon ende tuentihc│muddi ger[29]stinas maltes gimalanas.
[30] Van uuerlon Heppo tue│gerstina malt gimalana.
[31] Van liuoredingtharpa
Hezil ahte│muddi
gerstinas maltes [32] gimalanas.
[33] Van hotnon Lieuiko ses
mud|di rockon. Ratuuard4 an themo5 [34] seluon tharpa en malt rockon ende│tuenthic muddi gerston. Azezil
[35] an themo seluon tharpa en malt│rockon. ende ahte muddi gerston.
[36] Van gronhurst Makko tein│muddi gerstinas maltes
gimalanas. [37] Hemuko an themo seluon│tharpa ses muddi rockon. tein muddi ger-
(Handschrift K [Vgl. oben Z. 33 bis S. 3, 15], f. 159)
[Wadstein 30,38] Uan hot non Lieuiko [39] sehs muddi rokkon. Raduuard an themo seluon thorpa en malt
[40] rokkon ende tuentich muddi gerston. Uan gron
hurst Makko, [41] tein muddi gerstinas maltes gemalenas. Hemuko an themo seluon
1 Gallée
unrichtig Eeunghuson. 2 Gallée unrichtig tuentich. 3 Handschrift geerstinas, aber
das erste e unterpunktiert. 4 Gallée unrichtig Raduuard. 5 h
aus t korrigiert.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 31
(Handschrift M, f. 4a)
[Wadstein 31,1]stinas maltes1 gimalanas.│Thiezo an themo seluon tharpa tuentihc [2] muddi hauoron. Lie|uikin an
themo seluon tharpa tein muddi ger[3]stinas maltes gi|malanas. ende tein muddi
hauoron.
[4]
Van steltingtharpa│Boio tuentihc muddi gerstinas maltes [5] gimalanas.
[6]
Van uriling|tharpa
Abbo2 trithic3 muddi hauoron. Ende4 [7] themo sel|uon tharpa
tuenthic muddi hauoron. Sizo an themo seluon│[8] tharpa en gerstin malt gimalan. ende tuenthic muddi hauoron.│Neri[9]barn an themo seluon tharpa ses malt hauoron ende ahte│muddi. [10] Wizil an themo seluon tharpa
en malt huetes.
[11]
Eiliko│uan pikonhurst en embar hanigas.│
[12] [Van themo houa to aningeralo sculon geldan
.iii. ande fiftich. [13] houa
uppan│thena spikare mid5 themo
foreuuerca.6]
[14] Thit sint thie sculdi the an then
[16] Van datinghouon Haddo (f. 4b) || tue7 malt hauoron ende tue muddi [17] huetes.
[18] Van aldonhotnon Sizo │enon sclilling8 penningo uan
enoro [19] uuostun houa.
[20]
Van liuor|dingtharpa9 Hizel ses muddi gerston. Ende uan themo
[21] uuostun│landa en malt gerston.
[22] Van ghronhurs. Makko ses penninga.│Ende an themo seluon [23] tharpa. Lieuikin ses muddi érito.
[24] Van│VRilingtharpa.10 Wenni ahte penninga.
(Handschrift
K, f. 159) [Wadstein 31,25] thorpa sehs muddi rokkon tein muddi gerstinas
maltes gimalenas. [26] Tiezo an themo seluon thorpa tuentich muddi hauoron. Lieuikin [27] an themo seluon thorpa tein muddi gerstinas maltes gimalena. ende [28] tein
muddi hauoron. Uan stelting thorpa Boio
tuentich muddi [29] gerstinas maltes gimalenas Uan uriling9 thorpa
Abbo11
thritich (f. 160) [30] muddi hauoron Endi an themo seluon thorpa tuentich muddi hauoron. [31] Sizo an themo seluon thorpa en gerstin malt gimalan. endi tuentich [32] muddi
hauoron. Neribarn an themo seluon thorpa sehs
malt hauoron [33] ende ahte muddi. Wizil an
themo seluon thorpa en malt huetes. [34] Eiliko uan pikon
hurst en embar
hanigas.
[35] Thit sint thie sculdi the an then
1 a aus u korrigiert. 2 Nach Abbo steht ein durchgestrichenes Thie (Anfang eines Namens?); über Abbo ein Kreuz, das vielleicht zu einem am Rand stehenden Kreuz mit dem darunter geschriebenen Namen Guniko hinweist. 3 Gallée unrichtig trithich. 4 Hier fehlt ein Name und an; Gallée statt Ende unrichtig endi. 5 Friedlaender unrichtig mit. 6 Das zwischen Klammern Gesetzte steht am rechten Rand der Seite in zwei vertikalen Zeilen geschrieben. 7 Am Rand vor malt hinzugeschrieben. 8 Lies scilling oder schilling (vgl. S. 32, 6). 9 Gallée unrichtig v (resp. V) statt u. 10 Gallée unrichtig U statt v. 11 Als Anm. zu Abbo hat Fischer: „Cuniko, Anmerkung des Orginals…“ (Cuniko ist gewiss fehlerhafte Lesung statt Guniko, das Gallée ohne Bemerkung als Fischers Lesart angibt).
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 32
(Handschrift M, f. 4b)
[Wadstein 32,1] Te berison Athel|hard ses muddi gerston. ende tue muddi huetes. [2] Ende an themo│seluon tharpa. Suitthiko tue muddi huetes.
[3] Van butiling|tharpa. Sizo sestein muddi gerston.
Ende an themo [4] seluon tharpa│Hemoko tein muddi gerston.
[5]
Te bogingtharpa.1 Iseko fif mud|di
huetes.
[6] Te fohshem. Wizikin ende Rading iro
iehuethar│enon schilling [7] penningo. Nizo an themo seluon tharpa tein│muddi hauoron.
[8]
Te hoththarpa. Iko en malt hauoron.
[9]
Te astan|uelda Eppika en malt gerston.
[10] Te mudelare Eniko enon│sclilling2 penningo.
[11]
Te bekisterron Boso tein muddi hauoron.│
[12] Te narhttharpa Immo tuenthic penninga.
[13]
Te gundere|kingsile Hizel tein muddi gerston ende fierthic [14] muddi│hauoron.3
[15] Te uphuson Tetiko énon scilling penningo.
[16] Te│spurko Vadiko4 enon scilling penningo.
[17]
Te hamorbikie│Tiezelin tein muddi gerston.
[18] Te sunninghuson.5 Boso tuen|thic muddi hauoron.
[19] Te amorhurst Sahsiko enon scilling│penningo.
[20] Te hohurst Mannikin enon scilling
penningo.│
[21] Te hrotmundingtharpa sestein muddi.│
[22] Thit sint thie sculdi uan themo houa
seluomo to baleharnon│[23] tuilif gerstina malt gimalana. ende
fierthic muddi gerston.│ende ses [24] malt6 hauoron. ende ahte muddi to tegothon. ende│tein malt huetes. [25] ende siuon muddi. ende ahtetein muddi│érito. ende fier malt rokkon. [26] ende ahte muddi.
ende tuilif│sculdlakan. ende fif koíí.
ende tue [27] specsuin. ende fier ko|suin. ende tue suin iro iauuethar si ahte
pen[28]ningo uuerth.│ende thru embar giscethanas
smeras. ende tue embar [29] hanigas│ ende7 otherhalf hunderod honero. ende tue muddi
eiro. ||
(Handschrift K [Vgl. oben Z.
22 bis S. 33, 19], f. 164) [Wadstein 32,30] Thit sint thie sculdi [31] uan themo houa
seluomo to bale harnen tuilif gerstina malt gimalena [32] ende fiertich muddi
gerston. ende sehs malt hauoron ende ahte muddi [33] to tegothon. ende tein
malt huetes ende siuon muddi. ende ahte tein [34] muddi erico.8 ende fier malt rokkon ende ahte muddi. ende
tuulif (f. 165) [35] sculd lakan ende fif Kou9
ende tue specsuin ende fier Kosuin. ende [36] tue suin iro ia huethar si ahte
penningo uuerth ende thru10 embar [37] hanigas
ende other half hunderod honero ende tue muddi eiiero
1 Gallée unrichtig Bogingtarpa. 2 Lies scilling oder schilling (vgl. Z. 6). 3 Gallée unrichtig v statt u. 4 Gallée unrichtig U statt V. 5 Gallée unrichtig Suninnghuson. 6 malt über ein durchgestrichenes muddi geschrieben. 7 Vor Ende ein e ausradiert. 8 So, Gallée ändert die fehlerhafte Form stillschweigend in erito. 9 So, Gallée koii. 10 Gallée unrichtig thria..
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere altsächsische
Sprachdenkmäler, 1899, 33
(Handschrift M, f. 5a) [[Wadstein
33,1] ende
sesse ende nichentein muddi saltes. ende thie ferscanga ende│[2] thie kaseos the to themmo1 thienoste hared. Ende
thero abdisscon│[3] en suin the si sestein
penningo uuerth ende en scáp. ende tue│embar [4] hanigas. ende ses muddi
huetes.
[5]
Ende uan thes meiras│huse ende uan then hóuan the
thar in [6] hared. uan thero hóua│bi themo díca. ende uan
rugikampon enan [7] uaccam. ende tue│gerstina malt2
gimalana. ende fier muddi huetes. [8] ende tue mal|dar brodes.3 Euéninas4
to Meinhardes gerasdaga.
[9]
Van suih|tinhouile Mannikin sestahalf malt gerstina gimalana. [10] ende│tuentihc muddi gerstan. ende fierthic muddi hauoron
to te|[11]gathon. ende ses muddi érito ende fier malt rockon. ende én│muddi. [12] ende en muddi huetes. ende tue specsuín.
ende tue suín│iro iauuethar [13] ahte
penningo uuerth.
[14]
Van uuedisscara.│Bunikin ende Iebo iro
iauuethar tue gerstina [15] malt gimalana.│
[16]
Van uorkonbikie Geba tue gerstina malt gimalana.
[17]
Van│rokkonhulisa Amoko thrithic
muddi gerston.
[18]
Van asschas|berga. Winizo siuon muddi gerstinas maltes gimalenas. [19] ende│siuontein muddi gerston. Wiziko bi themo huninghoua4 tue│[20] malt gerston.
(Handschrift K, f. 165)
[Wadstein 33,21] ende sehs ende nichonte5 muddi
saltes. ende thie ferscanga ende thie [22] Kiesas the to themo thienoste hared.
That thero Abdisscon on6 suin [23] the si sehs tein7 penningo uuerth ende en scap. ende tue
embar ha[24]nigas ende sehs muddi huetes. Ende uan thes mei ieras huse ende
[25] uan then houan the thar in hared. uan thero hóva bithemo
dica [26] ende uan rugikampon ena kó ende tue gerstina
malt gimalena ende [27] fier muddi huetes ende tue maldar brades fueninas8 to mein hardes [28] geras daga. Uan suihtin9 houile Mannikin sehsta half malt gerstina
[29] gimalena. ende tuentich mudi10
gerston. ende fiertich muddi hauoron. [30] to tegathon. ende sehs muddi erito
ende fiermalt rokkon ende en [31] muddi. ende en muddi huetes. ende tue
specsuin. ende tue suin iro ia [32] huether ahte penningo uuerth. Uan uue
disscara Bunikin ende [33] lebo11 iro ia huethar tue
gerstina malt gimalena. Uan uorkon [34]
bikie Geba tue12 Gerstina malt gimalena.13 Uan rokkon
hulisa [35] Amoko
thritich muddi gerston. Uan asschas berga Wuuza14 siuon
[36] muddi gerstinas maltes gimalenas. ende siuontein
muddi gerston. [37] Wiziko bithemo hu......15
1 Gallée
unrichtig themo. 2 Gallée unrichtig mallt. 3 Über brodes steht panis. 4 Gallée unrichtig v statt u. 5 Die ursprüngliche Anm. 5 ist wegen der Nachträge und Berichtigungen S.
XIV getilgt. 6 Gallée ändert on ohne Bemerkung in en. 7 Gallée statt the si sehs tein unrichtig thes is ehstein. 8 Lies Eueninas. 9 Gallée unrichtig Sihtin. 10 Gallée unrichtig muddi. 11 Gallée
ändert dies stillschweigend in Jebo.
12
Gallée unrichtig tue tue. 13 Gallée unrichtig gigimalena. 14 Lies Winiza. 15 „Hier schliesst sich das .. Fragment“
(Fischer S. 167).
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 34
(Handschrift M, f. 5a)
[Wadstein 34,1] [1] Van stenhurst. Hoyko thrie scillinga penningo│thero
samnanga1 [2] to thero missa sancte crucis.
[3] Van hursttharpa.│Heppo
sestein penningo tue malt gerston [4] ende thru muddi.│
[5] Van uorsthuuila2 Bunikin fiftein muddi gerston.
[6] Van│uuerneraholthuson. Eppo en malt3
gerston. Lanziko an [7] the|mo seluon tharpa fiertein muddi gerston.
[8]
Van bikietharpa│Sahsa tue gerstina malt
gimalena.
[9]
Van paneuuik Inggizo│tuena scillinga penningo.
ende tuena [10] Azelin uan biera|hurst tó uuinscatte. ende en malt gerstan
gimalan [11] up|pan spikera.
[12]
Van meclan Fizo en malt erito then gi|menon iungeron.
[13]
Van auonhuuila. Alikin thrutein│muddi gerstinas maltes
gi[14]malenas.4
[15] Van brath. Deiko│tuentihc muddi gerston4.
[16]
Van rammashuuila Azelin│tein
muddi gerston. ende tein muddi [17] hauoron.
f. 5b [18] Van5 || astrammashuuila. Mannikin thritihc muddi
gerston.
[19]
Van│thero harth Mannikin ses
muddi rockon ende nigon muddi [20] ger|ston. Liudger
an themo seluon tharpa nigon muddi gerston.│
[21] Van scandforda Rothhard fiertihc muddi
hauoron. Bunikin│[22] an themo seluon tharpa thritich muddi
hauoron.
[23]
Van themo│Luckissconhus. Fretheko en
gerstin malt gimalan. [24] ende thru│malt gerston. ende siuon
muddi.
[25] Van thero uuissitha. Tiezo│tue embar hanigas.
[26] Van huuttingtharpa6 Sirik tuentich│muddi gerston. ende fiertich [27] muddi hauoron.
[28] Van uuest|iudinashuuila. Liuza7 en gimalan8
malt ende tuentich [29] mud|di gerston. Emma an themo seluon tharpa ses muddi
rockon│[30] ende ses muddi maltes. Ibiko
an themo seluon tharpa en gerstin│[31] malt gimalan. ende en
malt gerston. Makko an themo seluon│tharpa [32] tuentich muddi gerston.
[33]
Van Isingtharpa Hoyko│en gerstin malt gimalan.
ende fiertich [34] muddi hauoron.
[35]
Van│thero angela. Meinziko
thritich muddi gerston9.
[36] Van éclan. Memo tuentich muddi gerston.
[37] Van athorpa. Ben|niko tuentich muddi gerston.
[38] Van gesthuuilæ. Meinziko│en
gerstin8 malt gimalan. ende fiftein [39] muddi gerston. Ibiko│an
themo seluon tharpa fiftein muddi gerston. [40] Azelin an│themo
seluon tharpa tein muddi gerston.
1 Vor
dem Wort ein durchgestrichenes sm und
s in samnunga aus dem letzten Striche dieses m korrigiert.
2 Gallée unrichtig Uorsthuvila. 3 Darüber .xvi. modios. 4 Vor dem Wort ein halb ausradiertes g. 5 Die am rechten Rand der Seite 5a befindliche Summierung für den
Haupthof to balehornon findet sich
unten S. 35, 35f. 6 „Wahrscheinlich verschrieben statt Huntingtharpa“
(Friedlaender);
vgl. indessen huttingtharpa unten S.
38, 9. 7 Gallée unrichtig Liuzo. 8 Darüber .xiii. modios (bei
Gallée nicht erwähnt). 9 Über ein durchgestrichenes hauoron geschrieben.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 35
(Handschrift M, f. 5b) [Wadstein
35,1] Van
gestlan1│Tiezo en gerstin malt gimalan. Ibiko an themo [2]
seluon tharpa│en gerstin malt gimalan. ende en malt gerston. ende
[3] en│malt hauoron. ende en suín to gersdage sancte thiethilda1a ale|[4]monsnon2 Hoyko uan themo seluon tharpa tuentich
muddi│gerston.
[5]
Van aningeralo Imikin3 fiftein muddi gerston.│
[6]
Van hukillinhem. Lanzo
en malt gerston.
[7]
Van polingon│Sahsger tein muddi gerston1. Azelin an themo [8] seluon4│tharpa tuentich muddi gerston.
[9] Van thralingon. Hiko│fiftein muddi gerston. Eppiko an themo [10] seluon tharpa│tuentich muddi gerston5. Eilger
an themo seluon [11] tharpa│tuentich muddi gerston. ende fiertein muddi
gerstinas6 || (f. 6a) maltes [12] gimalanas.
Azelin an themo seluon tharpa tuentich│muddi gerstinas [13] maltes
gimalenas.
[14] Van utilingon7
Wizil│tuentich muddi gerston. Alikin ende [15] Tiezo an themo sel|uon tarpa8 iro iauuethar alsa uilo9. Wizo an themo [16] seluon│tharpa en malt huetes.
[17]
Van kiedeningtharpa
Eilikin│tein muddi gerstinas maltes
gi[18]malanas ende tein muddi│gerston. Wizo ende10 Faderiko ende Mannikin. [19] an themo│seluon tharpa iro allero gihuilik siuontein muddi
gersti|nas [20] maltes
gimalenas.
[21] Van hotnon Hrodbrath ende│Reinzo iro iahuethar fiftein [22] muddi greston11. Iziko an│themo seluon tharpa
siuontein muddi [23] gerstinas maltes gimalenas. │
[24]
Van kiedeningtharpa
Burchheri tuentich│muddi eueninas maltes [25]
ende tein muddi
gerstinas.
[26]
Van│hotnon Eilhard ende Hazeko iro iahuethar fiftein12│[27] muddi gerston. Esik iro
gibur tuentich muddi gerston13.│Ekko an [28] themo seluon tharpa thru
embar hanigas.
[29] Van
liuo|redingtharpa Manni en malt rockon.
[30] Van narthliunon│Azelin tuene scilling penningo thero samnanga
[31] uischkapa.
[32] Van gasgeri Reinzo fif scilling penningo ende
uan felin tuene14.│
[33]
Van kiediningtharpa
Eilikin ende Wizo ende Vaderiko│ende [34] Burchheri15 ende Mannikin iro allero gihuilik en
bier|suín.
[35] [fan themo ambahte to balehornon sculun
kumen .xxxiiii.16 uppan [36] thenæ
spicare gerstinas17│maltes. ande .ii. pund hraro gerston .iiii.or18
[37] malt19.] [de balehornon sculon
uppan thena spikare geldan sexaginta [38] .iiii.or 18 houa med themo fore|werca to suihtenhuuile19.]
1 Vor
dem Wort ein g (?) ausradiert. 1a (Wadstein XIV,5) 35, 3,
31 te vor alemonsnon und uischkapa zu ergänzen (Hh.). 2 Lies alemosnon. 3 Nach I etwas ausradiert. 4 Oder scluon. 5 Fast gorston. 6 Die am linken Rand der Seite 5b befindliche Summierung der Höfe des
Amtes to balehornon ist unten Z. 37,
38 eingeschoben. 7 li
aus n korrigiert. 8 Friedlaender unrichtig tharpa. 9 Gallée unrichtig v statt u. 10 Friedlaender
unrichtig endo. 11 Statt gerston. 12 Unterstrichen und xx darüber geschrieben. 13 Eine e zwischen g und e halb ausradiert. 14 Darüber: ad pisces. 15 Handschrift Burhheri (über
dem Zwischenraum zwischen r und h ein kleines c). 16 Hier fehlt etwas. 17 -s
oben rechts am a angehängt. 18 Handschrift .iiii. (über .iiii. kleines
or). 19 Das zwischen den zwei ersten Klammern Gesetzte steht längs des Randes
S. 5a, das zwischen den zwei letzteren (Klammern gesetzte) längs des Randes der
Seite 5b.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 36
(Handschrift M, f. 6a) [Wadstein 36,1] [1] Thit scal themo meira seluamo
ieldan an then hóf.│Sin chebur [2] Eppo tuentich muddi
gerston. ende tuentich│muddi hauoron.
[3] Van
utilingon Witzo ende Witzo│iro iahuethar tuentich muddi [4] gerston. Razo an themo seluon│tharpa en
malt hauoron.
[5] Van1 scarron Azo tue ende tuen|tich muddi
gerston.
[6] Van
thatinghouan2 Rothing thritich│muddi
gerston.
[7] Van telchigi. Hozo en malt gerston.
[8] Van│meklan Fizo tein muddi maltes.
[9] Van auonhuuila Alikin│fiertich muddi gerston.
[10] Van hriponsile Azelin en malt│gerston.
[11] Van rammeshuuila Azelin tein muddi gerston.│Hameko
an [12] themo seluon tharpa en
malt gerston ende || (f. 6b) tuentich
muddi hauoron. [13] Mannikin an themo seluon tharpa│tein muddi
gerston.
[14] Van
santforda Rothhard tuentich muddi│hauoron. Hizel an [15] themo seluon tharpa ses penninga.
[16] Van
thero│harth Liudger en malt rockon.
[17] Van
Iudinashuuila Ibiko en│malt gerston.
[18] Van
Isingtharpa Hoiko siuon muddi gerston.│
[19] Van thero angela Makko fiertein3 muddi gerston. Meinzi|ko [20] ende Hoio bi thero angela iro
iahuethar ses penninga.│Tiezo uppan [21]
thero4 hetha tue malt gerston.
[22] Van
heclan Sibrath5│fiftein
muddi gerston.
[23] Van hleon Eiliko tue malt gerston.│
[24] Van
liueredingtharpa. Hizel tuentich muddi hauoron.│Tiezo [25] bi themo dica tuentich muddi
hauoron. (Absatz) [26] Van rothmun|dingtharpa Manni tuentich muddi hauoron.
[27] Van
langon|huuilæ Azekin tuene scillinga. (Absatz) [28] Van humbrathtinghuson.
Liuzo│ende sin gebur iro iahuethar [29] tuentich muddi saltes. (Absatz) [30] Van bire|sterron6. Razi sestein penninga. (Absatz) [31] Van
Wanumelon Abbilin│en malt rockon. (Absatz) [32] Van
iesthuuila Abbiko enon scilling pennin|ga. (Absastz) [33] Van uuernerahotlhuson7 Lancikin tuene scillinga pennin|ga. [34] Ende sin gebur ses penninga. [35] Van forthhuuile ahte muddi│gerston.
(Absatz) [36] Van ringie enon scilling penniggo8. (Absatz) [37] En land uan2 mede|bikie ende othar uan2 suththarpa iro iahuethar [38] ahte penninga.│(Absatz) [39]
Van haringtharpa ahte penninga. (Absatz) [40] Van hamerethi. Vokko9│thrie scillinga denarios to
kietelkapa. [41] ende uan
balleuo tue│malt hauoron Vockilin9 .i. solidum10 [42] eht11 te kietelcapa12.
1 Bei Friedlaender
übersprungen. 2 Gallée
unrichtig v statt u. 3 Vor tein ein durchgestrichenes tich. 4 Friedlaender
unrichtig thera. 5 Gallée unrichtig Sibraht. 6 Das zweite r aus
Korrektur. 7 Friedlaender korrigiert dieses in –holthuson. 8 Friedlaender
unrichtig penninggo. 9 Gallée unrichtig U statt V. 10 Vockilin
.i. solidum über die Zeile geschrieben und durch zwei Punkte hinter hauoron
verwiesen. 11 e aus t korrigiert.
12 capa über die Zeile
hinzugeschrieben.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 37
(Handschrift M, f. 6b)
[Wadstein 37,1] [1] Van elmhurst Sahsger enon│scilling
penninga. themo bathere.
[2]
Van Liuzikon ammahte│uan bócholte. Tiediko tue malt rockon [3] then batheron.
[4] Van│aningeralo themo
ammahte Aluerik uan1 hótnon enon [5]
scil|ling penningo.
[6] Van themo2
ammahte te uaretharpa│Wizo uan uariti ses muddi [7] rockon. then
batheron.
[8] Van│Iecmere themo ammahte
Azelimian3 hlacbergon ses [9] muddi│rockon then batheron.
[10] Van aningeralo themo ammahte│Vocko4 an gronhurst ende[11]
boio uan1 teltingtharpa iro iahue|thar enon scilling penningo
then [12] muleniron. ||
(f.
7a) [13] Thit sint thie sculdi uan themo houa seluamo uan
Iecmari [14] ses│muddi gerstinas maltes uppen spikeri ende en kó4a. ende en│kosuín [15] ende tue specsuín. ende tue suín iro iahuethar ahte│penningo uuerth. [16] ende thrio an ger fieri ande thritich kieso.│ende thriuhalf embar [17] smeras. eń giscéthan ende tue huite.│ende fieri ende thritich honero [18] ende tue muddi eiro. Ende thero│Abdisscon sie tuene uan1
Iecmeri [19] ende uan uaretharpæ en suín│sestein penningo
uuerth. ende eń scáp. [20] ende tue embar hanigas.│ende eń malt rockon. Ende Attiko uan [21] uuerst fif sculdlakan│thero abdisscon.
[22] Van smithehuson Azeko tuentich muddi│rockon. Manniko [23] uan themo seluon tharpa fiftein muddi5│rockon. ende tue muddi5 [24] melas. Azelin ende Hizel an themo│seluon tharpa iro iauuethar [25] fiftein muddi rockon ende tue│muddi melas. Ricbrath
an themo [26] seluon tharpa eń malt rockon.│Bettikin ende Tizo an themo seluon1 [27] tharpa iro iauuethar tuen|tich muddi rockon. ende tue muddi melas. [28] Gerrik an themo│seluon tharpa tue embar hanigas.
[29] Van vvclastharpa6│Manniko fiftein muddi rockon. ende tue [30] muddi melas. ende│en embar hanigas.
[31]
Van galmeri Gelderik fiftein muddi│rockon. ende tue muddi
melas.
[32]
Van hgumorodingtharpa│Ibikin tuentich muddi
rockon. ende [33] [uan1 themo ammahte│to
Iecmare sculon geldan uppan thena spikare [34]
.xxx.ii.│hóua7.]
[35] Van marastharpa Fadiko
ende Thiederik iro ia|uuethar tuentich
[36]
muddi rockon. ende tue muddi melas.│[37] [Adistharpa. Lieuiko.
tuentich muddi rockon. ende tue8 muddi
melas9.]
1 Gallée unrichtig v statt u. 2 Nach themo ist ein tharpa
(nicht tharpe wie Gallée) ausradiert. 3 Lies Azelin uan. 4 Gallée unrichtig Uokko. 4a 37, 14 en kó der Handschrift in ena kó zu bessern.
5 Das erste d aus angefangenen n (?) korrigiert. 6 Gallée unrichtig Uuclastharpa. 7 Das hier in Klammern Stehende ist auch in der Handschrift von Klammern
umschlossen und zudem unter Strichen; es ist hier fehlerhaft eingetragen worden
und am Rand wiederholt;vgl. S. 38, 26f. unten.
8 Über der Zeile
hinzugefügt und durch einen Punkt hierher verwiesen. 9 Das zwischen Klammern Stehende ist am Fuß der Seite geschrieben und
durch h’ hierher verwiesen.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 38
(Handschrift M, f. 7a) [Wadstein
38,1] [1] Van Bunistharpa Azeko
tuentich muddi rockon. ende tue│[2] muddi melas.
[3] Van winikingtharpa
Meinciko tuentich│muddi
rockon. ende [4] tue muddi melas. ende tue embar hanigas.│
[5] Van winkila Aluerik
tuentich muddi rockon. ende tue muddi│melas.
[6] Van glano Saleko eń
malt rockon.
[7] Van saŕbikie│Hoio tuentich muddi rockon.
[8] Van katingtharpa. Liudiko│tuentich muddi rockon.
[9] Van huttingtharpa Dudo
tuentich│muddi
rockon. ende tue [10] muddi melas. ende eń embar hanigas1. ||
(f. 7b) [11] Van thánkilingtharpa Wizel tuentich muddi rockon.
ende│tue [12] muddi melas. Ammoko an themo seluon tharpa
fiftein│muddi rockon. [13]
ende tue muddi melas.
[14] Van lacbergon Athel|brath tuentich muddi rockon. Azelin2 an [15] themo seluon tharpa│tue malt rockon.
[16] Van thúrnithi Reinzo en
malt rockon. ende│en
gerstin malt [17] gimalan.
[18] Van ásthlacbergon
Mannikin tue│embar
hanigas.
[19] Van bergtharpa Aldiko
fiftein muddi rockon.│ende [tue
muddi [20] melas3.]
[21] Van lembikie Azelin
thritich muddi│hauoron.
ende tein muddi [22] gerston.
[23] Van popponbikie Azo thru│gerstina malt gimalena.
[24] Van holthuson Frethiger
en gerstin│malt
gimalan ende fiftein [25] muddi gerston.│
[26] [Fan4 themo ambahte to
iukmare sculon geldan uppan thena [27] spicare5 xxx.ii.6
houa.7,8]
[28] Thit sint thie sculdi the themo meira seluamo an thena
[30] Van smithehuson Azeko elleuan muddi gerstinas maltes9.│Bet[31]tikin an
themo seluon tharpa tue muddi huetes.
[32] Van galme|re Gelderik enon scilling penningo.
[33] Van vvclestharpa
Man|niko eleuen muddi gerstinas maltes.
[34] Van marastharpa Siger│fiftein muddi rockon. Tiederik
an [35] themo seluon tharpa enon scil|ling rockon. (Absatz) [36] Van adistharpa
Lieueko en malt gerston. [37] Van│bunistharpa Sizo en malt rockon10.
[38] Van peingtharpa Boio
fier|tein muddi rockon. ende fiertein [39] muddi gerston.
1 Die
am Rand von S. 7a stehende Summierung findet sich hier unten Z. 26,27. 2 Gallée unrichtig Azilin. 3 tue
steht über einem unterstrichenen thru;
muddi melas ebenfalls unterstrichen und
das oben zwischen Klammern stehende auch in der Handschrift zwischen Klammern
gesetzt. 4 Friedlaender unrichtig Van. 5 Gallée (S. 184,3. Z. v. u.) unrichtig spikare. 6 Kaum XXXIII wie Friedlaender und Gallée. 7 Gallée unrichtig v statt u. 8 Diese zwischen den Klammern stehende Summierung ist in der Handschrift
längs des rechten Randes der Seite 7a geschrieben. 9 -s oben rechts am -e angehängt. 10 Gallée unrichtig rokkon.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 39
(Handschrift M, f. 7b) [Wadstein
39,1] [1] Van thanki|lingtharpa. Wizel
ende Ammoko iro iauuethar eleuan [2] muddi│maltes.
[3] Van katingtharpa ses
muddi rockon. Willezo
[4] uan│hlacbergon Azelin
tuena scillinga penningo. ende ses [5] muddi│rockon.
[6] Van Westonuelda énon scilling penningo.
[7] Van│alfstide Azo
sestein penninga.
[8] Van bergtharpa Aldiko
ele|uan muddi maltes.
[9] Thit is thiu scult1 the uan2 houa│seluamo geldid te uaretharpa3
[10] uppan spikare ses muddi gersti|nas maltes gimalenas. ende ena kó. [11]
ende en kosuín. ende en suín.│sestein
penningo uuerth. ende tue suín [12] iro iauuethar ahte│penningo uuerth ende thru malder kieso. ende [13] tuuliua4 ende│thriuhalf embar smeras én giscethan ende tue huíte. [14] ende│fieri ende thritich hónero. ende tue muddi
eiro.
[15] Van iauue||(f. 8a)thero stida Iecmare ende uan faretharpa ses sculd[16]lakan│then Iungeron. [17] Van Fariti Wizo ses muddi5 rockon.│
[18] Van hringie Athelword tein muddi rockon. ende tue muddi│melas.
[19] Van aldontharpa Hizel6 en malt rockon.│ende tue muddi [20] melas.
Aliko an themo seluon tharpa│tue malt rockon.
[21] Van wersetharpa7. Tizo en malt│rockon. ende tue muddi melas.
[22] Van lingeriki Vadiko8 fif|tein muddi rockon. Meinhard an [23] themo seluon tharpa ende│Faderiko iro iauuethar tuentich muddi [24] rockon. ende tue│muddi melas.
[25] Van uuestarbikie
Liefheri fiftein muddi│rockon.
ende eń embar [26] hanigas. ende an themo seluon
tharpa9│en malt rockon.
[27] Van hramisitha10 Thiezo
tein muddi11 rockon.│uan12
themo [28] seluon tharpa. Azelin thritich muddi hauoron.│
[29] Van Asithi Aliko thritich muddi hauoron.
[30] Van holthuson│Ekkiko thritich
muddi hauoron. Tiziko an [31] themo seluon│tharpa eń linen lakan that si fiftein
penningo uuerth.│
[32] Van thiediningtharpa. Abbo fiertein13 muddi rockon.│Buno [33] an themo seluon tharpa siuontein muddi rockon.
[34] Van│hékholta Gelderad siuontein muddi rockon. ende eń
am[35]mahtlakan thero samnanga. Boso an themo seluon tharpa│ahte [36] muddi rockon.
[37] Van asscon Lihtger tue
embar hani|gas. ende eń ammahtlakan [38] thero
samnanga.
[39] Van holla│Iezo tue embar
hanigas.
1 Vor scult ein Wort teilweise ausradiert, das mit s anfängt und mit t endet. 2 Gallée unrichtig v statt u. 3 Gallée unrichtig Varetharpa. 4 Gallée unrichtig tuuliva; hier fehlt die Angabe des Objekts. 5 Darüber .i. solidum. 6 Gallée unrichtig Hïzel. 7 Gallée unrichtig Uu- statt w- (oder vv-). 8 Gallée unrichtig U statt V. 9 Hier oder nach dem vorhergehenden ende ein name übersprungen. 10 h- links über dem r geschrieben. 11 Gallée unrichtig mnddi. 12 Gallée unrichtig v statt u. 13 Darüber xv geschrieben.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 40
(Handschrift M, f. 8a) [Wadstein
40,1] [1] Van adistharpa Lanzikin│tue embar hanigas.
[2] Van wide1 Geliko tue embar│hanigas.
[3] Van grupilinga Wizel tuentich muddi│rockon uppan spikare [4] ende thero abdisscon tein muddi│rockon. ende eń embar hanigas.
[5] Van Fariti Wizo ses│muddi rockon te
mezaskapa an thie [6] uuinfard.│
[7] Thit sint thie sculdi the thamo meira seluamo an than│hof geldid.
[8] Van buruuide Reinzo sestein penningo.│
[9] Van thiedelingtharpa Abbo sestein penningo
[10] Van│uuartera Boso enon
scilling penningo.
[11] Van kleikampon || (f. 8b) ses penningo.
[12] Van muschinon Ekkiko enon scilling penningo.│
[13] Van ékholta Thiedorik en
scultlakan.
[14] Van aldontharpa. Hi|zel
eń malt rockon.
[15] Van uuersitharpa Rotholf fiftein mud|di rockon. Williko an [16]
themo seluon tharpa nigon muddi mal|tes.
[17] Van sinegan Fastmar
sestein muddi rockon.
[18] Van uare|tharpa Alikin
eń malt rockon. ende eń malt gerston. [19]
Mein|zo an themo seluon tharpa eń malt rockon.
[20] Van húndes|aŕse Odo1 fier muddi rockon.
[21] Van merschbikie ahte pennin|ga.
[22]
Van bunistharpa Azeko en malt rockon.
[23] Van Fariti│Liudulf fiftein
penninga.
[24] Van Farethorpa Heriman ses│penninga.
[25] An thena hóf to Iekmare2
themo meira selua|mo.
[26] Van gumorodingtharpa
Ibikin en malt hauoron.│
[27] Van huttingtharpa Dudo tein penninga.
[28]
Explicit.│
————————
[29] Fan themo ammahte to faretharpa sculon geldan uppan│thena [30] spikare. xxiii. houa.│
[31] Thit sint thie ofligeso fan themo houa to beuarnon3│thuringas [32] ende
bauon thes helegon auandas te nigemo│gera tue gimalena
malt [33] gerstina. ende eń gód suín. ende│fier muddi rukkinas bradas. ende [34] eht te sancte petro|nellun missa
also uilu. Ende ses muddi huetes te [35] thero│dachuilekon preuenda4.│
[36] Thit sint thie ofligeso uan then foreuuerkon.
1 Zwischen
d und e ein ausgewischtes, fast wie ein o aussehendes e, das zum
Zeichen des Wegfalls oben und unten mit Strichen versehen ist. 2 Gallée
unrichtig Oda. 3 k
aus h (?) korrigiert. 4 Zwischen e und u ein halb verwischtes r. 5 Gallée unrichtig v statt u.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 41
(Handschrift M, f. 8b) [Wadstein
41,1] [1] Van Gést|huuila ahte
gerstina malt gimalena ende tue malt [2] hue|tes. ende nigon1 suín.
[3] Ende uan telgei fier
gerstina│malt
gimalena. ende eń malt2 [4]
huetes. ende fier goda suín.
[5] Ende│uan Elislare tue gerstina malt gimalena3. ende ses│muddi [6] huetes. ende ena kó ende tue embar hanigas
thit│scal he
giuan te [7] thero missa sancti
bartholomei4.│
[8] Ende uan dunningtharpa
tue gerstina malt gi|malena. ende eń [9] malt
huetes. ende tue suin iro│iauuethar sestein penningo uuerth.
[10] Van berni|uelda fif
gerstina malt gimalena. ende fiftein muddi || (f. 9a) [11] huetes. ende fif goda suín.
[12] Ende uan Berga thru
muddi│huetes.
ende eń gerstin malt gi[13]malen. ende eń gód suín.
[14] Ende│uan Radistharpa tue gerstina5 malt gimalena. ende fier│[15] muddi huetes. ende fier
muddi rockon gibák6. ende eń gód│suín.
[16] Ende uan7. Gestlan tue gerstina malt gimalena ende│fier8 [17] muddi
huetes. ende eń suín. Themo timmeron fier muddi│gerston.
[18] Thit is fan themo ambehta uan themmo uehusa│fiftehalf punt [19] rockon. ende thriutein muddi rockon.
[20] Van│themmo9 ambehta aningeralo. siuothohalf malt
rockon.
[21] Van│themmo9│ambehta te balohornon. tue
malt rockon.
[22] Van│themmo9│ambehta iukmare. tue punt
rockon. ende nigen[23]tein muddi│rockon.
[24] Van themo ambehta te uaretharpa. eń punt rockon.│
[25] Thes sindon allas áhte
punt. ende fiertein muddi.│Gerstinas10
[26] maltes.
[27] Te aningeraló Waliko
sestein muddi11│gerstinas maltes.
[28] Te pikonhúrst. Eliko tue
muddi rockon.│ende fier
muddi gerston.
[29] Te stenbikie. Eilo tue
muddi hue|tes.
[30] Te hasleri. Hiddikin tue
muddi huetes.│
[31] IN
natiuitate domini .x. modios ordei. te themo hereston altáre.
[32] et│xvi. modios
auéne. Ad diuidendum singulis
altaribus. Ende tharto│[33]
viiii. ruslos. ande ses .x. stukkie flesscas. de coquína. et archi|presbitero12 [34] en malt gerston. et in quadragesima .vi. modios
ordei.│ende tue
malt [35] gerston. themo hudere. et decáno13 semel in│anno .viii. modios auene.
1 Vor
nigon ist g(o) ausradiert.
2 Über huetes hinzugefügt. 3 Vor gimalena ein g ausradiert.
4 Diese und die drei
folgenden Zeilen sind nicht bis zum Ende geschrieben (der nicht beschriebene
Teil durch eine Linie umzogen), weil hier die Schrift der vorhergehenden Seite
stark durchgedrungen ist. 5 Vor
gerstina ein durchgestrichenes malt. 6 Heyne, ergänzt dies gibakenas.
7 Gallée
unrichtig v statt u. 8 Gallée unrichtig uier. 9 Gallée unrichtig themo. 10 Vor Gerstinas, am Ende der
vorhergehenden Zeile, gere (halb)
ausradiert. 11 Zwischen
d und i ein Klecks, wo ein durchgestrichenes o zu stehen scheint. 12 Gallée unrichtig archipresbïtero. 13 Über dem e, wie es scheint,
ein Akcent ausradiert.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 42
(Handschrift M, f. 8b) [Wadstein 42,1] [1] In uigilia natiuitate1 domini. en malt. to│then hiuppenon2. ande [2] to themo3 ingange thero iunger(e)no4 en│half5 malt.
[3] Ande
to sancti6 iohannis missa. fier modios.
[4] ande
to octaba7 domini et in ępiphania8 domini similiter.
[5] et in anniuersario sancte thiedhilda│to then neppenon. ande to [6] then
almoson. ande to themo inganga│thero iungereno tue malt.
[7] Et in cena domini. Et inuentione sancte│crucis. et in festiuitate [8] omnium sanctorum similiter. [9] Ande te thero│liethmissa fier modios maltes. te themo inganga [10] thero│iungereno.
[11] Ande alle thie sunnondage. an thero│uaston.
ande te sancte [12] marion missa an
thero uaston. Similiter. ||
(f. 9a) [13] Ande te paschon en half
malt then iungero9 integande9a. Ande│[14] te then neppinon eń ful
malt.
[15] Ande
te thero cruceuuikon.│eń malt. then iungeron integande9a.
[16] Ande
te pinkieston eń│half malt integande then iungeron.
ande [17] en malt to
then nep|pinon. [18] In festiuitate sancti bonifacíí. en half malt then
iungeron inte|gande9a.
[19] Ande
te thero missa sancti uiti. fier modios then iungeron inte|gande9a.
[20] Ande te
then middensumera. vi modios
integande. 9a then│iungeron.
[21] Ande te
thero missa sancti petRi
Similiter10.
[22] Ande te│then misson bethen
sancte Marie similiter.
[23] Cosme et damiani.│fier modios. te themo inganga. Antoníí et [24] Eoníí similiter.
[25] In festiuitate│sancti michahelis .vi. modios te themo
inganga.
[26] In aduentu
domini fier modios│te themo inganga.
[27] In festiuitate sancte11 andreę. similiter. et in festiuitate│sancti [28] maximi similiter.
[29] Themo
koka. fier modios gerston.
[30] Themo│bakkera12 similiter.
[31] Then
maleren .vi. modios auene. te than quer|non endi fier modios [32] gerston fan themo necessario.
[33] Themo
malte|re .vi modios auene te than quernon. uan then [34] suegeron13. en modium ger|ston Ekgon14.
[35] Then
kietelaren .xviii. modios gerston.
[36] Te sancti Lau|rentíí missa. endi te sancti mathei missa. vi modios [37] gerston then│thienestmannon.
[38] Themo
uuidera. en modium gerston. te
iuctamon.│
1 Gallée ändert dies stillschweigend in natiuitatis. 2 i
oben zwischen h und u hinzugeschrieben; l. hnippenon
(Heyne).
3 Gallée S. 366
unrichtig themmo. 4 Das zweite e aus o korrigiert (?). 5 I aus i oder dem ersten Strich
von u korrigiert. 6 Davor ein durchgestrichenes sancti. 7 Gallée unrichtig octavo. 8 Der Strich unter e von ungewöhnlicher Form. 9 Gallée ändert dies stillschweigend in iungeron. 9a 42.13, 15, 16, 18, 19, 20 (lies) in te gande. 10 Handschrift zunächst Similtter.
11 Gallée
ändert dies ohne Bemerkung in sancti.
12
Das erste k aus a korrigiert; vor dem Wort ein b (?)
ausradiert. 13 Zwischen e und g ein halb ausradiertes g. 14 Dieses Wort gehört nach Friedlaender wahrscheinlich hinter das kurz vorher
befindliche uan, wo ein Name zu fehlen scheint; E scheint aus t korrigiert zu
sein.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 43
(Handschrift M, f. 9b) [Wadstein 43,1] [1] Te than gimenon alemoson. te thero missa sancte marie .vi modios│[2] ende eht te sancte
marion missa similiter.
[3] Thesas alles sundon│en endi xxx malto. Fierthehalf
malt rockon [4].iiii.or 1
modii ane│the retton prauendi. ande .v. malt. ande .v. modii [5] to themo│meltetha. si sestein penningo
uuerth.│
[6] Thit hared to thero uuinuard2.
[7] Van Liuzikon the|mo ammahtmanne3
tuulif kiesos. ende tuena [8] penninga│ende tue muddi rukkinas melas. ende fier penning uuerth│[9] pikas.
[10] Van aningeralo ende uan baleharnon thie am|mathman4 iro [11] iauuethar also
uilo.
[12] Van iukmare Hizel│ende Iezo uan
faretharpa iro iauuethar [13] enon│penning. ende eń muddi rukkinas melas. ende ses kiesos│Ende [14] Iezo uan
faretharpa giued éno siuon gi||(f. 10a)bunt
kopanbandi ende allero [15] gibundo huilik hebba│siuon bandi.
[16] Thit is thiu asna. thiu to themo batha│hored.
[17] De balohornon. Van
[18] De│aningeralo. Van
hotnon enon scilling.
[19] Van themo│ammathta5 te iukmare. Van lacbergon enon hal[20]uon6│scilling.
[21] ende uan themo ammathta5
te uaretharpa. Van│uarete enon[23]
haluon scilling.
[24] De thurronbokholta. uan│themo ammathta5
to then uehus .ii. [25] scillinga.
[26] Van Ikicon│ammathte7 scal cuman xxviii. bracia ordei et xxviiii. [27] et│vi. modii gimeltas maltes. ordei.│
[28] Hęc est summa tocius prebende. que singulis annis in│granario [29] communi. in hordeo et in
auena reponitur. dum plene│persoluitur. [30] Ducenta ac
xxvi. bracia de ordeo. et centum ac│.iiii.or 1 bracia
de [31] auena. et vi. modii. Fiunt ex toto .ccc. et xxx│bracia. Ex his enim [32] si unicuique mensi per decem menses .xx. bracia│attribuuntur .cc.
ad [33] prebendam dispensantur .c. et lx.│ordeacea. et xl. auenina. et remanent [34] .c. et xxx bracia.│et vi. modii
lxx. ordeacea et lx. ac iiii. auenina
[35] et .iiii. modii et vi. modii│de auena8.│
———————
(f. 11a) [36] De imperatore NOStRO. HeinRiko. Hebo .vi. lakan.│Natrik .v. [37] Vuerin9 .i. lakan .i. cottum10 Gero .iiij.│Hodi .iii Imma .ij. De
1 Handschrift iiii. (über iiii kleines
or). 2 Gallée unrichtig uuinvard. 3 h
aus n (?) korrigiert. 4 Gallée unrichtig ammahtman. 5 Friedlaender
unrichtig ammahta. 6 h
über einem halb ausradierten s. 7 Friedlaender
unrichtig ammahte. 8 Handschrift de auena│et vi. modii.│; die
Worte der letzteren Zeile werden aber durch Striche vor de auena gewiesen. Die unterste Hälfte des 10.
Blattes ist weggeschnitten und die Seite 10b unbeschrieben. 9 Gallée unrichtig U- statt V-. 10 Heyne und Gallée unrichtig cot (ohne
Punkt dahinter).
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 44
(Handschrift M, f. 11a) [Wadstein 44,1] [1] bernhardo .v. solidos. De│uualdmoda
.i. solidum .i. lakan. Thuring [2] et bauika.│vi.
solid .
Imiza .ii. solidos. Hacika .xvi. denarios.
[3] De│abbatissa .xx.iii. denarios. Abbiko .xviii. modios ordei .viii.│[4] denarios. Attika .xviii. modios.
de sale. Helmburg .ii. solidos.│[5] Meinuuord duos solidos. Meinzo .ii. solidos.
Hoburg .xv.│modios [6] sigili1 .xiiii.denarios. Gisla .ii. solidos.
Vuiking2 .xx.│denarios. [7] Diddo .ii. solidos. Hecbrath .ii. solidos. Bettika .xvi.│denarios. Odheri [8] .v. denarios. Abbiko .v. solidos. Vbbo2 .ij. solidos.│Geliko .iii. solidos. [9] Vbbi2 .ij.
solidos. Hibbo .vi. denarios .ij. solidos.│Aluing .iiij. solidos. [10] Boiko .ij. solidos. Abbi .i. solidum. Lanzo.│xx. denarios. Tiazo [11] .xvi. denarios. Hoiko similiter. Coding|tharp .i.
solidum. Tiazo [12] .xviij.3 denarios.
Huno .iij. solidos.│Vuenni2 .ii. solidos. Liudzo [13] .ij. solidos. Rikizo4 similiter.│Boso .x. denarios. Boio .i. solidum. [14] Imiko .xviii. denarios. Adiko .i.│solidum. Razo. et5 .x. denarios [15]
ii. solidos. Vuecil2
similiter.│Hillo .xvi. denarios. Tilo .i. solidum. [16] Eilico .x. denarios. Benno .vi.│denarios. Seger .vi. modios ordei [17] .iiii. denarios.
Ibiko .i. solidum. Habo.│ij. solidos.
Siman .iii. [18] solidos.
Etzo. similiter6 .iiii.or 7 denarios. Boli.│viii. denarios. Abbo [19] .iii. solidos .iiii. denarios. Benno .iiii. solidos
.viii.│denarios. Tidiko [20] .ii. solidos. Heribarand8 .i. solidum. Tiazo .i. solidum.│Vuenniko2 [21] .i. solidum. Sicco .v. denarios. Eizo .viij. denarios.
Man|niko .viij. [22] denarios.
Vuicger2 .xx. modios ordei. Liuppo .vi. denarios.│Aliko [23] .vi. denarios. Hedi .i. solidum. Abbo .i. modium ordei. Liudciko [24] .xv.│modios. auene9
.viij. denarios. Atcilin .x. denarios. Hesiko .vi. [25] modios ordei.│Buniko .v. modios ordei. Canco. i. denarium.
Hatzico10 [26] .v. denarios. Elikin.│x.
modios auene9. Lieuico9 .xviij. denarios. [27] Hoiko .xxxij. modios│ordei. Eila
iij. solidos. frater baldingi .viij. [28] denarios. Hillo .x. denarios.│Lieuikin .vi. denarios. Tidiko .xv. [29] denarios. ||
(f. 11b) [30] Hoc est totoum .xvi. saga. et xxii. saga et sex librę.│
[31] De astonuelda. Gieliko. et
Liuzako11 .i. solidum.
h’.
[32] De marki|ligtharpa12. Hildimar .xx. modios ordei. h’. uil’.13│
[33] De pikanhurst. Atzilin .xx. modios
ordei .i. tritici .i. mellis.│
1 Oder
sigali, siguli (vgl.
Du Cange, Gloss.); zwischen i und
g ist ein n ausradiert. Gallée: „soll wol heissen siliginis“; (S. 191, 10löst indessen Gallée ohne
Bemerkung dieselbe Abkürzung als sigili auf). 2 Gallée unrichtig U- statt V-. 3 Davor ein v ausradiert. 4 Gallée unrichtig Riziko. 5 Auf Rasur.
6 Hier fehlt
vielleicht ein Name. Oder ist der Sinn dieser: Etzo .iii. solidos .iiii
denarios? vgl. bei Abbo nächste Zeile. 7 Handschrift .iiii. (über .iiii. kleines or). 8 Handschrift Heribrand (über
dem Raum zwischen b und r ein kleines a); das a zwischen r und n
auf Rasur (und stark ausgewischt); vielleicht gehört das oben stehende a eigentlich hierher als korrigiert der
ursprünglich fehlerhaften Schreibung, so dass also Heribrand zu lesen wäre. 9 Gallée unrichtig v statt u. 10 Gallée unrichtig Hatziko. 11 Gallée
unrichtig Liuzaka. 12 Heyne, bessert dieses in Markilingtharpa. 13 Friedlaender
vermutet, dass uil’ auf
Missverständnis eines ii d’ (= denarios) im Orginal beruhe und dass dieses ii
d’ durch h’ an diese Stelle des h’ der vorhergehenden
Zeile gewiesen wird. Zwischen diesem Abschnitt und dem folgenden sind in der
Handschrift zwei Zeilen leer.
FK, FM = Freckenhorster Heberegister
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 45
(Handschrift M, f. 11b) [Wadstein 45,1] [1] De hanhurst.
Isiko .xx.
modios ordei.
[2] De berison. Tieziko .xx.│modios ordei.1
[3] De Liudburga. Eilhard .v. siclos. et
.iiii.or 2 denarios. et│unum
[4] porcum saginatum. et
xenium .iii. modios auenę.
Tiezo.│iij.3 siclos.
[5] et xenium .ii. modios auene. [Odrad .xxx. denarios. et xenium .ii.
[6] modios auene4.] Eiliko. iii. siclos.│
[7] De sickon5.xv. modios
sigili.6
1 Zwischen
diesem Stück und dem folgenden ist in der Handschrift ein unbeschriebener Raum
von sieben Zeilen. 2 Handschrift .iiii. (über .iiii. kleines or). 3 Gallée unrichtig II. 4 Das zwischen Klammern Gesetzte ist quer am Rand geschrieben und durch h’
hierher gewiesen. 5 Handschrift sickon. (über n
ein Strich). 6 Unten etwa ein Drittel der Seite
unbeschrieben.
Gen
= Genesis
Genesis
= Gen
Überlieferung: Rom, Biblioteca Vaticana
Pal. lat. 1447 f. 1a, 2a-2b, 10b
Die nach einem Eintrag
auf Blatt 3a 1479 der Dombibliothek Mainz gehörige, 1623 von Heidelberg nach
Rom gebrachte Handschrift ist eine komputistische Sammelhandschrift mit
astronomisch-kalendarischen Aufzeichnungen, unter denen sich ein Mainzer
Kalendarium mit darin eingetragenem Magdeburger Kalender befindet. Sie stammt
aus Mainz und wurde im frühen 9. Jahrhundert geschrieben. Auf den Blättern 1a,
2a-2b, 10b sowie 27a und 32b enthält sie volksprachige, 1894 von Karl
Zangemeister aufgefundene Eintragungen. Sie wurden etwa im dritten Viertel des
9. Jahrhunderts von zwei (oder drei) verschiedenen Schreibern geschrieben. Die
Schrift ist keine lokalisierbare Buchschrift, sondern ist durch die
Urkundenschrift beeinflusst, weshalb unbeschadet der Beziehungen der
Handschrift zu Mainz, der Eintragungsort unbekannt bleibt.
Inhalt: Neben
den auf den Blättern 27a und 32b eingetragenen Versen 1279 bis 1358 des Heliand
enthält die Handschrift die schon von Schmeller 1840 und Sievers (1875)
vermutete volkssprachige alttestamentliche Bibeldichtung, deren im wesentlichen
getreue Übersetzung von Teil 1 in das Altenglische in Teil B der altenglischen
Genesis (Vers 790-817) bereits bekannt war (Oxford, Bodleian Library Jun. 11).
Die drei Stücke der
alttestamentlichen Stabreimdichtung (Genesis) umfassen insgesamt 337 Verse (mit
schätzungsweise 2500 Wörtern), von denen die Verse 1 bis 26 Adams Rede, die
Verse 27 bis 150 Kain und die Verse 151 bis 337 den Untergang Sodoms betreffen.
Quelle der Dichtung ist demnach zunächst die Vulgata (und vermutlich auch
zugehöriger Kommentare), doch behandelt der Verfasser seine Quelle mit so
großer Freiheit, dass an unmittelbaren Vorbildern nicht viel Sicheres ermittelt
werden konnte.
In allen wesentlichen
Formmerkmalen ist die wegen ihres Gegenstandes als Genesis bezeichnete
Bibeldichtung sehr eng mit dem Heliand verknüpft. Ihr Verfasser ist aber vom
Verfasser des Heliand verschieden und grenzt sich von ihm durch einzelne
Eigenständigkeiten ab (Sprachgebrauch, Wortschatz, Wortbedeutung, Wiedergabe
von eo auch als ia).
Die
Sprache ist altsächsisch. Hinzukommen altrheinfränkische Formen.
Ausgaben: Zangemeister,
K.-Braune, W., Bruchstücke der altsächsischen Bibeldichtung aus der Bibliotheca
Palatina, Neue Heidelberger Jbb. 4 (1894), 205; Sievers, E., Heliand, 2. A.
1935; Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, 241-256
Literatur: Schmeller,
J., Heliand oder die altsächsische Evangelienharmonie II, 1840; Ehrismann, G.,
Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966; Bischoff,
B., Paläographische Fragen deutscher Denkmäler der Karolingerzeit,
Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 128; Köbler, G., Verzeichnis der
Übersetzungsgleichungen von Heliand und Genesis, 1972; Belkin, J./Meier, J.,
Bibliographie zu Otfrid von Weißenburg und zur altsächsischen Bibeldichtung
(Heliand und Genesis), 1975; Kartschoke, D., Bibeldichtung, 1975; Taeger, B.,
Altsächsische Genesis, Verfasserlexikon, Bd. 1 1978, 313; Bischoff, B., Die
Schriftheimat der Münchener Heliand-Handschrift, PBB 101 (1979), 161;
Gysseling, M., Corpus van Middelnederlandse Teksten, 1980, 29; Taeger, B.,
Heliand, Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 3 1981, 958; Klein, T., Niederdeutsch und
Hochdeutsch im frühen Mittelalter, in: Conrad-Borchling-Preis 1981, 12ff.;
Köbler, G., Altniederdeutsches neuhochdeutsches Wörterbuch, 2. A. 1982; Köbler,
G., Sammlung aller altsächsischen Texte, 1987, 46, 68ff.; Die Bruchstücke der
altsächsischen Genesis und ihrer altenglischen Übertragung, hg. v. Schwab, U.,
1991; Krogh, S., Die Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen
Sprachen, 1996, 116ff.
Gen
= Genesis
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, 241
I.
S. 241 (1)
[556] „Uuela, that thu nu, Êua, haªas,“ quaº Âdam, „uªilo gimarakot
(2) [557] unkaro selªaro sîŒ. Nu maht thu sehan thia suarton hell
(3) [558] ginon grâdaga; nu thu
sia grimman maht
(4) [559] hinana gihôrean, nis heªanrîki
(5) [560] gelîc sulîcaro lôgnun:
thit uuas alloro lando scôniust,
(6) [561]
that uuit hier thuruh unkas hêrran thank
hebbian muostun,
(7) [562] thar thu them ni hôrdis,
thie unk thesan haram giried,
(8) [563] that uuit uualdandas
uuord farbrâkun,
(9) [564] heªankuningas. Nu uuit hriuuig mugun
(10) [565]
sorogon for them sîºa, huuand he unk selªo gibôd,
(11) [566]
that uuit unk sulic uuîti uuardon scoldin,
(12) [567] haramo mêstan. Nu thuingit mi giu hungar endi thrust,
(13) [568] bitter balouuerek, thero uuâron uuit êr bêºero tuom.
(14) [569]
Hû sculun uuit nu libbian, efto hû sculun
uuit an thesum liahta uuesan,
(15) [570] nu hier huuîlum uuind kumit uuestan efto ôstan,
(16) [571]
sûºan efto norºan? Gisuuerek up drîªit,
(17) [572]
kumit haglas skion himile bitengi,
(18) [573]
feriº forº an
gimang (that is firinum kald):
(19) [574]
huîlum thanne fan himile hêto skînit,
(20) [575] blîkit thiu berahta
sunna: uuit hier thus bara standat,
(21) [576] unuuerid miº giuuâdi: nis unk hier uuiht biforan
S. 243 (22) [577] ni
te skadoua ni te scûra, unk nis
hier scattas uuiht
(23) [578]
te meti gimarcot: uuit hebbiat unk giduan mahtigna god
————————
1 uuela bis eua ha über die Zeile, ausgewischt Handschrift uuela that vgl. Ries, Z. f. d. A. 40, 279. 2 Handschrift sean. 3 vgl. Bruckner, Die altsächsische Genesis, S. 17, Jellinek, A. f. d. A. 29, 33, Roediger, Herrigs Archiv III, 190, Pauls, PBB 50, 149. 5 Handschrift gelihc. 10 Braune las the und vermutete dafür thes; vgl. Kögel S. 9, Siebs, Z. f. d. P. 28, 138, Symons Z. f. d. P. 28, 146. Handschrift uuand. 10 und 11 Handschrift hunk Handschrift gibood. 12 Handschrift mi Braune] mn (oder mi mit Punkt dahinter, so Doane) thrust (vgl. Krogmann, Nd. Jb. 81, 11) Handschrift] thurst Braune. 14 Handschrift liatha. 16 vgl. Ries, Z. f. d. A. 40, 280. Handschrift upp. 17 skion vgl. Århammar, Nd. Jb. 87, 24, skur statt skion Holthausen, Beiblatt z. Anglia 45, 131. 18 forst wie ags. 809 Krogmann, Nd. Jb. 81, 11. 20 Handschrift berahto. 21 Handschrift biuoran. 22a Holthausen, Z. f. d. A. 39, 52, Siebs, Z. f. d. P. 28, 138] Handschrift ni te sk. .... a ni (?); Schmidt, Z. f. d. A. 40, 128: ni te skerema ni te scura, ebenso Wilhelm, Münchner Museum 1, 214, Doane (auch S. 63) scattas vgl. ags. Gen. 503 und Braune, PBB 35, 272, zuletzt Doane. 23 Handschrift ebbiat Handschrift mathigna.
Gen = Genesis
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, 243
S. 243 [579) [24] uualdand uurêºan. Te huî sculun uuit uuerºan nu?
[560) [25]
Nu mag mi that hreuuan, that ik is io
bad heªanrîkean god,
[561) [26]
uualdand th .......................................
——————
26 Vgl.
Huisman, AbäG 12, 1-8.
(Protoparentum lapsus)
(Genesis
3, 1) Sed et serpens
erat callidior cunctis animantibus
terrae quae fecerat Dominus Deus. Qui dixit ad mulierem: Cur praecepit vobis
Deus ut non comederetis de omni ligno paradisi? (3, 2) Cui respondit mulier: De fructu lignorum, quae sunt in
paradiso, vescimur: (3, 3) de fructu
vero ligni quod est in medio
paradisi, praecepit nobis Deus ne
comederemus, et ne tangeremus illud,
ne forte moriamur. (3, 4) Dixit autem serpens ad mulierem. Nequaquam morte moriemini. (3, 5) Scit enim Deus quod in quocumque die comederitis ex eo, aperientur oculi vestri et
eritis sicut dii, scientes bonum et
malum. (3, 6) Vidit igitur
mulier quod bonum esset lignum ad vescendum,
et pulchrum oculis, aspectuque delectabile: et tulit de fructu illius, et
comedit deditque viro suo, qui comedit. (3, 7) Et aperti sunt oculi amborum, cumque cognovissent se esse nudos, consuerunt folia ficus, et fecerunt sibi
perizomata. (3, 8) Et cum audissent vocem Domini Dei deambulantis in paradiso ad auram post meridiem, abscondit se Adam et uxor
eius a facie Domini Dei in medio ligni paradisi. (3, 9) Vocavitque Dominus Deus Adam, et dixit ei: Ubi es? (3, 10) Qui ait. Vocem tuam audivi in paradiso et timui, eo
quod nudus essem, et abscondi me. (3, 11) Cui dixit: Quis enim indicavit tibi quod nudus esses, nisi quod ex ligno de quo praeceperam tibi ne comederes, comedisti?
(3, 12) Dixitque Adam: Mulier, quam dedisti mihi sociam,
dedit mihi de ligno, et comedi. (3, 13) Et dixit Dominus Deus ad mulierem: Quare hoc fecisti? Quae respondit: Serpens decepit me, et comedi.
(Inflictio poenae atque promissio redemptionis)
(Genesis 3, 14) Et ait Dominus Deus
ad serpentem: Quia fecisti hoc, Maledictus es inter omnia animantia, et bestias
terrae: Super pectus tuum gradieris, et terram comedes cunctis diebus vitae
tuae. (3, 15) Inimicitias ponam inter te et mulierem, Et semen tuum et semen
illius: Ipsa conteret caput tuum, Et tu insidiaberis calcaneo eius. (3, 16)
Mulieri quoque dixit: Multiplicabo aerumnas tuas, et conceptus tuos: in dolore
paries filios, et sub viri potestate eris, et ipse dominabitur tui. (3, 17)
Adae vero dixit. Quia audisti vocem uxoris tuae, et comedisti de ligno, ex quo
praeceperam tibi ne comederes, maledicta terra in opere tuo: in laboribus
comedes ex ea cunctis diebus vitae tuae. (3, 18) Spinas et tribulos germinabit
tibi, et comedes herbam terrae. (3, 19) In sudore vultus tui vesceris pane,
donec revertaris in terram de qua sumptus es: quia pulvis es et in pulverem reverteris. (3, 20) Et vocavit Adam nomen
uxoris suae, Heva: eo quod mater esset cunctorum viventium. (3, 21) Fecit
quoque Dominus Deus Adae et uxori eius tunicas pelliceas, et induit eos: (3,
22) Et ait: Ecce Adam quasi unus ex nobis factus est, sciens bonum et malum:
nunc ergo ne forte mittat manum suam, et sumat etiam de ligno vitae, et
comedat, et vivat in aeternum. (3, 23) Et emisit eum Dominus Deus de paradiso
voluptatis, ut operaretur terram de qua sumptus est. (3, 24) Eiecitque Adam: et
collocavit ante paradisum voluptatis cherubim, et flammeum gladium, atque
versatilem, ad custodiendam viam ligni vitae.
Gen = Genesis
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996,
244
II.
S. 244 (26) [615]
. .
. . .
. . .
. . .
. . .
. . .
. . .
. . .
. . .
. . .
. . .
. .
(27) [616] Sîºoda im thuo
te seliºon, habda im
sundea giuuaraht
(28) [617] bittra
an is bruoºar; liet ina
undar baka liggian
(29) [618] an ênam diapun dala drôruuôragana,
(30) [619] lîªas
lôsan, legarbedd uuaran,
(31) [620] guman an
griata. Thuo sprak im god selªo
tuo,
(32) [621] uualdand
miº is uuordun
(uuas im uurêº an is hugi,
(33) [622] them
banan gibolgan), frâgoda huuar he
habdi is brôºar thuo,
(34)
[623] kindiungan guman. Thô sprak im eft Kain angegen
(35)
[624] - habda im miº is handun
haramuuerek mikil
(36)
[625] uuamdâdiun giuuaraht, thius
uuerold uuas sô suîºo
(37) [626] besmitin an sundiun
- : „Ni ik thes sorogun ni scal,“ quaº
he,
(38) [627] „gômian huar hie ganga, ni it
mi god ni gibôd,
(39) [628] that is
huerigin hier huodian thorofti,
(40) [629] uuardon an thesaro
uueroldi.“ Uuânde he suîºo,
(41) [630] that he
bihelan mahti hêrran sînum,
(42) [631] thia dâdi bidernian. Thuo sprak im eft ûsa drohtin tuo:
(43) [632] „All haªas
thu sô giuuerekot,“ quad he, „sô thi
ti thînaro uueroldi mag
(44) [633] uuesan
thîn hugi hriuuuig, thes thu miº
thînum handon gidedos,
—————————
26 Braune liest nach uualdand noch th, Piper (wahrscheinlicher) al, das er zu allaro uueroldes ergänzt. 27 Handschrift Initiale; Fittenanfang, Bruckner, Die altsächsische Genesis, S. 86. 28 Vgl. Kögel S. 10, Ries, Z. f. d. A. 39, 301, Jellinek, A. f. d. A. 22, 352, Jostes, Lit. Rundschau f. d. kath. Deutschland 1895, 49, Pauls, Studien S. 41, Braune, PBB 32, 4, Neckel, PBB 32, 563, van Helten, Z. f. d. W. 11, 239, Bruckner S. 7 29 ênam] Hench, MLN 9, 496, glaubt, dass enum dastehe; Schlüter, Nd. Jb. 20, 118, glaubt, enam sei Schreibfehler für enum, Bruckner S. 13, 17. 30 Vgl. Holthausen, Z. f. d. A. 39, 53, Symons, Z. f. d. P. 28, 148. 34 Handschrift kuman; vgl. Braune zu der Stelle, Holthausen, Z. f. d. A. 39, 53, Symons, Z. f. d. P. 28, 148, Cosijn, Tijdschrift v. ndl. Taal- en Letterk. 14, 113, Schlüter, Nd. Jb. 20, 118; Krogmann, Nd. Jb. 81, 13. 37 Bruckner S. 7. 42 Zu dadi vgl. Kögel S. 19, Behaghel, Heliand und Genesis, S. 21, Bruckner S. 12. 44 Handschrift hanºon.
(Genesis 4, 8) Dixitque Cain ad Abel fratrem suum:
Egrediamur foras. Cumque essent in agro, consurrexit Cain adversus fratrem suum
Abel, et interfecit eum. (4, 9) Et
ait Dominus ad Cain: Ubi est Abel frater tuus? Qui respondit: Nescio: Num
custos fratris mei sum ego? (4, 10) Dixitque ad eum: Qui fecisti? vox sanguinis
fratris tui clamat ad me de terra. (4, 11) Nunc igitur maledictus eris super
terram, quae aperuit os suum, et suscepit sanguinem fratris tui de manu tua.
(4, 12) Cum operatus fueris eam, non dabit tibi fructus suos: vagus et profugus
eris super terram.
Gen = Genesis (Genesis 4,
9-11)
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, 244-245
S. 244 (45) [634] that thu
uuurºi thînes bruoºar bano: nu he bluodig ligit,
S. 245 (46) [635]
uuundun uuôrig; thes ni habda he êniga
geuuuruhte te thi,
(47) [636] sundea
gisuohta, thoh thu ina nu aslagan
hebbias,
(48) [637] dôdan
giduanan. Is drôr sinkit nu an erºa,
(49) [638] suêt
sundar ligit; thiu seola huaroªat,
(50) [639] thie gêst
giâmarmuod an godas uuillean;
(51) [640] drôr
hruopit is te drohtina selªun endi sagat hue thea dâdi frumida,
(52) [641] that mên
an thesun middilgardun: ni mag im ênig mann than suîdor
(53) [642] uuero
faruuirikian an uueroldrîkea
(54) [643] an bittron
balodâdion, than thu an thînun bruoºar haªas
(55) [644] firinuuerek gifremid.“ Thuo an forahtun uuarº
(56) [645] Kain aftar
them quidiun drohtinas, quaº that hie uuisse garoo,
(57) [646] that is ni
mahti uuerºan uualdand
uuiht, an uueroldstundu
(58) [647] dâdeo
bidernid, „sô ik is nu mag drûbundian
hugi,“ quaº he,
(59) [648] „beran an
mînun breostun, thes ik mînan bruoºar sluog
(60) [649] thuru mîn
handmegin. Nu uuêt ik, that ik scal an
thînum heti libbian,
(61) [650] forº an thînun fiundscepi, nu ik mi thesa firina gideda,
(62) [651] sô mi mina
sundia nu suîºaron thunkiat,
————————
45 Bruckner, Die altsächsische Genesis, S. 19. 46 Vgl.
Ries, Z. f. d. A. 40, 280. wroht? Jellinek, PBB 45, 81,
Klaeber, PBB 46, 164, Bruckner S. 45. 47 Vgl. Franck, Z. f. d. A. 40, 216; Siebs, Z.
f. d. P. 29, 413, Meißner, PBB 44, 84, Jellinek, PBB 45, 79, Keck, Anglia 45,
128, Klaeber Anglia 55, 393, Bruckner, S. 17, 46. 49 Vgl. Braune, PBB 32, 16, Bruckner S. 17, Doane. 50 Handschrift uuillea. 52
thesaro Braune, zur Stelle;
vgl. Kögel S. 10, Schlüter,
Nd. Jb. 20, 117; zusammenfassend Doane. manno Piper. 54 thinun Hench, MLN 9, 496] Braune liest thinum. 56 garo Braune; vgl. Hench, MLN 9,
496, Kögel S. 10. 57 Zu
uualdand vgl. Schlüter, Nd. Jb. 25, 159 zu § 321. Zu uueroldstundu vgl.
Behaghel, Heliand und Genesis, S. 18, Roediger, Herrigs Archiv 111, 190. 61
thinun Hench, MLN 9, 496] Braune, Doane, Schwab, Litt., lesen thinum.
(Genesis 4, 9) Et ait Dominus ad Cain: Ubi est Abel frater tuus? Qui
respondit: Nescio: Num custos fratris mei sum ego? (4, 10) Dixitque ad eum: Qui
fecisti? vox sanguinis fratris tui clamat ad me de terra. (4, 11) Nunc igitur
maledictus eris super terram, quae aperuit os suum, et suscepit sanguinem
fratris tui de manu tua.
Gen = Genesis (Genesis 4,
13-15)
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, 245-246
S. 245 (63) [652]
misdâd mêra, than thîn mildi hugi,
(64)
[653] sô ik thes nu uuirºig ni bium, uualdand
thie guodo,
(65) [654] that thu
mi alâtas lêºas thingas,
(66) [655] tianono
atuemeas. Nu ik ni uuelda mîna triuuua haldan,
(67) [656] hugi uuiº them thînum hluttrom muoda, nu uuêt ik, that ik hier ni mag êniga
huîla
libbian,
(68) [657] huand mi antuuirikit, sô huuat sô mi an thisun uuega
findit,
S. 246 (69) [658] aslehit mi bi thesun sundeun.“ Thuo
sprak im eft selªo angegin
(70) [659] heªanes uualdand: „Hier scalt thu noh nu“, quaº he,
(71) [660] „libbian an thesun lande lango
huîla. Thoh thu sus alêºit sîs,
(72) [661] mid firinum bifangan, thoh
uuillik thi friŒu settean,
(73) [662] tôgean sulic têkean, sô thu an treuuua maht
(74) [663] uuesan an thesero uuerolde, thoh thu is uuirºic ni sîs:
(75) [664] fluhtik scalt thu thoh endi frêºig forºuuardas nu
(76) [665] libbean an thesum landa, sô lango sô thu thit liaht uuaros;
(77) [666] forhuâtan sculun thi hluttra liudi, thu ni salt io furŒur cuman te thînes
hêrron sprâko,
(78) [667] ueslean thar mid uuordon
thînon: uuallandi stêt
(79) [668] thînes brôºor uurâca bitter an helli.“
(80) [669] Thô geng im thanan
miº
grimmo hugi, habda ina god selªo
(81) [670]suîºo farsakanan. Soroga uuarŒ thar thuo gikûºit
(82) [671] Âdama endi Êuun,
inuuidd mikil,
(83) [672] iro kindes qualm,
that he ni muosta quik libbian.
(84) [673] Thes uuarº Âdamas hugi innan breostun
(85) [674] suîºo an sorogun, thuo he uuissa is sunu dôdan:
———————————
64 Klaeber,
Anglia 55, 394. 66 minan triuuuan Jellinek, DLZ 19, 922, PBB 45, 82. 67 hugi tilgt Meißner, PBB 44, 92,
dafür huldi Holthausen,
Beiblatt z. Anglia 45, 131. Handchrift
hlutrom. 68 antuuirikit uuero so huuat Franck, Z. f. d. A. 40, 216. 71 So Bruckner, Die altsächsische Genesis, S. 16, 61, Hofmann I 57. 178,
Schwab. Litt.; Doane („triplet“)] Ries, Z. f. d. A. 39, 302 und Behaghel
tilgten an thesun lande, Braune und Kögel S. 38 lango huila.. Handschrift
landæ.
73 Vgl. Braune, PBB 32, 3, Jellinek, A. f. d. A.
21, 205. 75 Zu thoh vgl. Jellinek, A. f. d. A. 22, 353. 77 hluttra Braune] Handschrift hluhtra Franck, Z. f. d. A. 40,
218 Anm. zerlegt den Vers in zwei Verse, indem er für hêrron das Wort frahon einsetzt. 80
Handschrift Initiale;
Fittenanfang, Bruckner S. 86. 81 uuarº Braune] Handschrift uuaº Bruckner S. 18.
(Genesis 4, 13) Dixitque Cain ad
Dominum: Maior est iniquitas mea, quam ut veniam merear. (4, 14) Ecce eiicis me
hodie a facie terae, et a facie tua abscondar, et ero vagus et profugus in
terra: omnis igitur qui invenerit me, occidet me. (4, 15)
Dixitque ei Dominus: Nequaquam ita fiet: sed omnis qui occiderit Cain,
septuplum punietur. Posuitque Dominus Cain signum, ut non interficeret eum
omnis qui invenisset eum.
Gen = Genesis (Genesis 4,
16, 17-25)
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, 246-247
S. 246 (86) [675] sô uuarº is ôk thiu
muodar, the
(87) [676] barn bi
iro breostun. Thuo siu bluodag uuuosk
(88) [677]
hrêugiuuâdi, thuo warº iro hugi sêrag.
(89) [678] Bêºo uuas im thô an
sorogun iac iro barnas dôº,
(90) [679] thes heliŒas hinfard, iac that im miº is handun fordeda
(91) [680] Kain an
sulicun qualma: siu ni habdun thuo noh
kindo than mêr
(92) [681] libbendero
an them liahta, botan
S. 247 (93) [682] uualdanda be is
faruuurohtiun: thar ni habdun siu
êniga uuunia tuo
(94) [683] niudlîco
ginuman, huuand hie
sulican nîd afhuof,
(95) [684] that he uuarº is bruoºar bano. Thes im thuo bêŒiun uuarº,
(96) [685] sinhîun tuêm sêr umbi herta.
(97)
[686] Oft siu thes gornunde an griata gistuodun,
(98) [687] sinhîun samad quâºun, that sia uuissin, that im that iro sundia gidedin,
(99) [688] that im ni muostin aftar ereªiuuardos,
(100) [689] thegnos thîhan. Tholodun siu bêŒiu
(101) [690] mikila morºquâla, unt that im eft mahtig god,
(102) [691] hêr heªanes uuard iro hugi buotta,
(103) [692] that im uurŒun ôdana ereªiuuardos,
(104) [693] thegnos endi thiornun,
thigun aftar uuel,
(105) [694] uuôhsun uuânlîko,
geuuitt lînodun,
(106) [695] spâha sprâka. Spuodda thie mahta
(107) [696] is handgiuuerek,
hêlag drohtin,
(108) [697] that im uuarº sunu giboran; them scuopun siu SeŒ te naman
————————
90 ina Franck, Z. f. d. A. 40, 216; dagegen Overdiep, De Vormen van
het aoristische Praeteritum in de mnl. epische Poëzie,
Diss. Leiden 1914, These 17. Handschrift
fordæda; vgl. Klaeber, PBB 46, 166. 91 Vgl.
Kögel S. 11. 93-94 Vgl. Franck, Z. f. d. A. 40, 217,
Behaghel, Heliand und Genesis, S. 19, Bruckner S. 62. 94
Handschrift uuand afhuof
Doane] Handschrift afluf;
ahuof Braune, Behaghel; anders
Schwab, Litt. 97 Bruckner S. 12. 98
samad Braune] Handschrift samah Die Versteilung nach
Sievers, Z. f. d. P. 27, 535; Braune
Einschnitt nach quâºun. 100 Handschrift thian. 102 Vgl. Roediger, Herrigs Archiv 111, 190, Pauls,
Studien S. 39, Bruckner S.10. 107 Bruckner S. 16. 108
Handschrift vor that am Rand that ausgewischt.
(Genesis 4, 16) Egressusque Cain a facie Domini, habitavit profugus in
terra ad orientalem plagam Eden. (Progenies
Cain) (Genesis 4, 17) Cognovit autem
Cain uxorem suam, quae concepit, et peperit Henoch: et aedificavit civitatem,
vocavitque nomen eius ex nomine filii sui, Henoch. (4, 18) Porro Henoch genuit
Irad, et Irad genuit Maviaël, et Maviaël genuit Mathusaël, et Mathusaël genuit
Lamech. (4, 19) Qui accepit duas uxores, nomen uni Ada, et
nomen alteri Sella. (4, 20) Genuitque Ada Iabel, qui fuit pater habitantium in
tentoriis, atque pastorum. (4, 21) Et nomen fratris eius Iubal: ipse fuit pater
canentium cithara et organo. (4, 22) Sella quoque genuit Tubalcain, qui fuit
malleator et faber in cuncta opera aeris et ferri. Soror vero Tubalcain, Noema.
(4, 23) Dixitque Lamech uxoribus suis Adae et Sellae: Audite vocem meam uxores
Lamech, Auscultate sermonem meum: Quoniam occidi virum in vulnus meum, Et
adolescentulum in livorem meum. (4, 24) Septuplum ultio dabitur de Cain: De
Lamech vero septuagies septies. (Seth
eiusque progenies) (Genesis 4, 25) Cognovit quoque adhuc Adam uxorem suam:
et peperit filium, vocavitque nomen eius Seth, dicens: Posuit mihi Deus semen
aliud pro Abel, quem occidit Cain.
Gen = Genesis (Genesis 4,
26)
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, 247-248
S. 247 (109) [698] uuârom uuordum: them uuastom lêh
(110) [699] heªanas uualdand endi hugi guodan,
(111) [700] gamlîcan gang
- he uuas goda uuirŒig -,
(112) [701] mildi uuas hie im an
is muoda, sô
(113) [702] thie io miŒ sulicaro huldi
muot hêrron thionun.
(114) [703] Hie loªoda thuo mêst liodio barnun,
(115) [704] godas
huldi gumun;
(116) [704] thanan
quâmun guoda mann,
S. 248 (117) [705] uuordun uuîsa, geuuitt lînodun,
(118) [706] thegnos githâhte endi
thigun aftar uuel.
(119) [707] Than quâmun eft fan Kaina
kraftaga liudi,
(120) [708] heliºos hardmuoda, habdun im hugi strangan,
[121) (709] uurêºan uuillean, ni uueldun uualdandas
[122) (710] lêra
lêstian, ac habdun im lêºan strîd;
[123) (711] uuohsun im uurisilîco: that uuas thiu uuirsa giburd,
[124) (712] kuman fan Kaina. Bigunnun im côpun thuo
[125) (713] uueros uuîf undor tuisk: thas uuarº auuerdit sân
[126) (714] SeŒas gesîºi, uuarŒ seggio folc
(127) [715] mênu gimengiŒ endi uuurŒun manno barn,
(128) [716] liudi lêŒa, them thit lioht giscuop,
(129) [717] botan that iro ên
habda erlas gihugdi,
(130) [718] theganlîca githâht; uuas
im githungin mann,
(131) [719] uuîs endi
uuordspâh, habda giuuitt mikil:
(132) [720] Enoch uuas hie hêtan. Thie hier an erŒu uuarŒ
(133) [721] mannum te
mârŒum oªar thesan middilgard,
(134) [722] that ina
hier sô quikana kuningo thie bezto,
(135) [723]
libbendian an is lîchaman, sô hie io
an thesun liahta ni staraf –
(136)
[724] ac sô gihaloda ina hier heªanas uualdand
———————————
111 Handschrift
gamlican] gamanlican Behaghel, Heliand
und Genesis, S. 48, oder gamalican? vgl.
mnd. gemelik; vgl. Siebs, Z. f. d. P. 29, 413.
112 thana vgl. Braune zur Stelle. 114
Vgl. Behaghel, Heliand und Genesis, 40,
Jellinek, A. f. d. A. 29, 33, Bruckner, Die altsächsische Genesis, S. 74. 115
Die Abteilung nach Sievers, Z. f. d. P.
27, 536, Symons, Z. f. d. P. 28, 149, Kögel S. 71; vgl. noch Ries, Z. f. d. A.
39, 102. Braune: godas huldi:│gumun thanan quamun│guoda mann, sodann Lücke von einem Halbvers; Holthausen,
Z. f. d. A. 39, 54: hoh heªanriki│endi huldi godas: || gumun thanan quamun│guoduuilliga man ||. mann] Handschrift mann (a über e übergeschrieben). 118 Handschrift githate. 119
Handschrift Thann. 123
uurisa Binz bei Bruckner S.
75. 125 auuerŒit Braune] Handschrift anuuerºit. 128 Handschrift thitt. Komma
am Schluss des Verses mit Sievers, Z. f. d. P. 27, 536. 130
Handschrift githatt.
(Genesis 4, 26) Sed et Seth natus est filius, quem vocavit Enos: iste
coepit invocare nomen Domini.
Gen = Genesis (Genesis 18,
1-2)
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, 248-249
S. 248 (137) [725] endi
ina thar gisetta, thar hie simlon muot
(138) [726] uuesan an
uuunnion, untat ina eft an thesa
uuerold sendit
(139) [727] hêr heªanas uuard heliŒo barnum,
(140) [728] liodiun te lêro. Than hier ôk
thie lêºo kumit,
(141) [729] that hier
Antikrist alla thioda,
(142) [730] uuerod
auuerdit, than he mid uuâpnu scal
(143) [731] uuerŒan Enocha te banon, eggiun scarapun
(144) [732] thuruh is
handmegin; huiriªit thiu seola,
(145) [733] thie gêst an guodan uueg, endi godas engil kumit,
(146)
[734] uurikit ina, uuammscaŒon uuâpnas eggiun:
(147) [735] uuirŒit
Anticrist aldru bilôsid,
S. 249 (148) [736] thie fîund bifellid. Folc uuirŒit eft gihuoroªan
(149) [737] te godas rîkea,
gumuno gisîŒi
(150) [738] langa huîla, endi
stêd im sîºor thit land gisund.
III.
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . .
(151) [739] Thuo habdun im eft sô suuîŒo Sodomoliudi,
(152] [740] uueros sô faruuerkot,
that im uuas ûsa uualdand gram,
(153) [741] mahtig drohtin, huuand sia mên driªun,
(154) [742] fremidun firindâdi,
habdun im sô filu fîunda barn
(155) [743] uuammas geuuîsid: thuo ni uuelda that uualdand god,
(156) [744] thiadan
tholoian, ac hiet sie threa faran,
(157) [745] is engelos ôstan an
is ârundi,
(158) [746] sîŒon te Sodoma, endi
uuas im selªo thar miŒ.
(159) [747] Thuo sea oªar Mambra mahtige fuorun,
(160) [748] thuo
fundun sia Abrahama bi ênum alah standan,
(161) [749] uuaran
ênna uuîhstedi, endi scolda ûsas uualdandas
(162) [750] geld
gifrummian, endi scolda thar goda
theonan
(163) [751] an
middean dag manna thie bezto.
(164) [752] Thuo
antkenda he craft godas, sô he sea
cuman gisach:
(165) [753] geng im thuo tigegnes
endi goda selªun hnêg,
————————————
138 Handschrift
sendi; vgl. Behaghel, Heliand
und Genesis, S. 48. 140 Handschrift
laro; Holthausen, Elementarbuch
§ 29, 4. 140 Handschrift
thann. 141 Vgl. Roediger, Herrigs Archiv 111, 190. 142
Handschrift thann. 143-144
Interpunktion nach Sievers, Z. f. d. P. 27, 536, Franck, Z. f. d. A. 40, 217. 146
Vgl. Kock, Streifzüge 30. 148 Handschrift
biuellid. 150
Vgl. Behaghel, Heliand und Genesis, S. 41, Bruckner, Die altsächsische
Genesis, S. 11. 151 Handschrift
Initiale; Fittenanfang, Bruckner S. 86. 153 Handschrift drotin Handschrift uuand. 154
Vgl. Symons, Z. f. d. P. 28, 150, Ries, Z. f. d. A. 39, 302. Handschrift uilu. 160
Handschrift ala; vgl. Kögel S. 11. 161
Bruckner S. 14 Handschrift uuhistedi.
(Genesis 18, 1) Apparuit
autem ei Dominus in convalle Mambre, sedenti in ostio tabernaculi sui in ipso
fervore diei. (18, 2) Cumque elevasset oculos, apparuerunt ei tres viri stantes
prope eum: quos cum vidisset, cucurrit in occursum eorum de ostio tabernaculi,
et adoravit in terram.
Gen = Genesis (Genesis 18,
3-4, 16, 20-21)
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, 249-250
S. 249
(166) [754] bôg
endi bedode endi bad gerno,
(167) [755] that hie is huldi forº hebbian muosti:
(168) [756] „huuarod
uuilthu nu, uualdand, frô mîn,
(169) [757] alomahtig
fadar? ik biun thîn êgan scalc,
(170) [758] hold endi gihôrig;
thu bist mi hêrro sô
guod,
(171) [759] mêŒmo
sô mildi: uuilthu mînas uuiht,
(172) [760] drohtin, hebbian? huat!
it all an thînum duoma stêd,
S. 250 (173) [761] ik libbio bi thînum lêhene, endi ik gilôªi an
thi,
(174) [762] frô mîn the guoda: muot ik thi frâgon nu,
(175) [763] huuarod thu, sigidrohtin, sîŒon uuilleas?“
(176) [764] Thuo quam im eft
tegegnes godas anduuordi,
(177) [765] mahtig muotta: „Ni uuilli ik is thi miŒan nu,“ quaŒ he,
(178) [766] „helan holdan
man, hû mîn hugi gengit.
(179) [767] SiŒan sculun uui sûŒar
hinan: hebbiat im umbi Sodomaland
(180) [768] uueros sô foruuerkot. Nu hruopat thea uuardas te mi
(181) [769] dages endi nahtes, the the iro dâdi telleat,
(182) [770] seggiat iro sundeon. Nu uuilli ik
selªo uuitan,
(183) [771] ef thia mann under im sulic mên fremmiat,
(184) [772] uueros uuamdâdi.
Thanna scal sea uuallande
(185) [773] fiur bifallan, sculun sia ira firinsundeon
(186) [774] suâra bisenkian:
sueªal fan
himile
(187) [775] fallit mid fiure, fêknia stereªat,
(188) [776] mêndâdige men, reht sô morgan kumit.“
(189) [777] Abraham thuo
gimahalda (habda im ellian guod,
(190) [778] uuîsa uuordquidi), endi
uuiŒer is uualdand sprak;
————————————
167 Handschrift
uldi. 168
Handschrift uuarod. 169 Handschrift alomatig. 170
Handschrift erro mi, erro, Doane,
vgl. Genzmer. 171 Handschrift uuhit.
172 Handschrift
drotin hebbian│huuat! it Jellinek,
DLZ 98, 922] hebbian hwat│it Braune172f. Die Kommata nach 172 und 173 mit Sievers, Z. f. d. P. 27,
546. 173 Vgl. Jellinek, A. f. d. A. 22, 353. giloªi vgl. Kögel S. 11.
175 Handschrift uuarod. 177 Handschrift
matig. 178 Vgl. Symons, Z. f. d. P. 28, 150. 179 Handschrift him. 180
theæ (thesæ Holthausen, Z. f. d.
A. 39, 54; thea Piper) uuardas Symons, Z. f. d. P. 28,
150, Franck, Z. f. d. A. 40, 211, Hofmann I 157, Doane] Handschrift the æuuardas, Braune, Behaghel, Schwab, Litt., vgl. Lehmann
230, theæ uuaragas Jellinek brieflich; anders Siebs,
Z. f. d. P. 28, 141, Krogmann, Nd. Jb. 81, 13.
182 Vgl. Symons, Z. f. d. P. 28, 151 Handschrift hiro. 183
Handschrift him. 185
Handschrift biuallan Handschrift
hira. 185-186 Vgl. Ries, Z. f. d. A. 39, 302.
189 Handschrift
abda Bruckner, Die altsächsische Genesis, S. 20. 190 uuordquidi Braune] Handschrift uuorquidi.
(Genesis 18, 3) Et dixit: Domine, si inveni
gratiam in oculis tuis, ne transeas servum tuum: (18, 4) sed afferam pauxillum
aquae, et lavate pedes vestros, et requiescite sub arbore. (18, 16) Cum ergo surrexissent inde
viri, direxerunt oculos contra Sodomam: et Abraham simul gradiebatur, deducens
eos. (18, 20) Dixit itaque
Dominus: Clamor Sodomorum et Gomorrhae multiplicatus est, et peccatum eorum
aggravatum est nimis. (18, 21) Descendam, et videbo utrum clamorem qui venit ad
me, opere compleverint: an non est ita, ut sciam.
Gen = Genesis (Genesis 18,
23-30)
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, 250-251
S. 250 (779) [191] „Huuat! thu gôdas sô filu,“ quat hie, „god heªanrîki,
(780) [192] drohtin giduomis, all bi thînun dâdiun stêd
(781) [193] thius uuerold an thînum uuillean; thu giuuald haªas
(782) [194] oªar thesan
middilgard manna kunnias,
(783) [195] sô that gio uuerŒan ni scal, uualdand
frô mîn,
(784) [196] that thu thar te ênum duoas uªila endi guoda,
(785) [197] lioªa endi lêŒa,
huuand sia gilîca ni sind.
(786) [198] Thu ruomes sô rehtes, rîki drohtin,
S. 251 (787) [199] sô thu ni uuili, that thar antgeldan guoduuillige
mann
(788) [200] uuamscaŒono uuerek, thoh thu is giuuald haªes
(789) [201] te gifrummianna. Muot ik thi frâgon nu,
(790) [202] sô thu mi thiu gramara
ni sîs, god heªanrîki?
(791) [203] ef
thu thar fîŒis fîftig
ferahtaro manno,
(792) [204]
liuªigaro liodo, muot thanna that land gisund,
(793) [205]
uualdand, an thînum
uuillean giuuerid standan?“
(794) [206] Thuo
quam im eft tegegnes godas anduuordi:
(795) [207] „Ef
ik thar findo fîftig,“ quaŒ he, „ferahtara
manno,
(796) [208] guodaro gumono, thea te goda hebbian
(797) [209] fasto gifangan, thanna uuilli ik im iro ferah fargeªan
(798) [210] thuru that ik thea hluttron man haldan uuille.“
(799) [211] Abraham thuo gimahalda âŒarsîŒe,
(800) [212] forº frâgoda frâhon sînan:
(801) [213] „Huuat
duos thu is thanna,“ quaŒ he, „drohtin frô mîn,
(802) [214] ef
thu thar thrîtig maht thegno fîŒan,
(803) [215]
uuamlôsa uueros? uuilthu sia noh thanna
(804) [216]
lâtan te lîba, that sia muotin that land uuaran?“
(805) [217] Thuo
im the guoda, god heªanrîki,
(806) [218] sniumo
gisagda, that hie sô uueldi
191 Handschrift uilu. 192 Vgl. Roediger, Herrigs Archiv 111,
191 (dazu aber Behaghel, Syntax
139), Pauls, Studien S. 49. 195 uualdand Braune] Handschrift
uuardand. 196 Handschrift henum. 197 Handschrift uuand. 198
rehtes Braune] Handschrift rhtæs. 199 antgeldan: Doane vergleicht u. a. Behaghel,
Syntax § 500 II b, S. 330. 200 thuoh Braune, Sievers, Z. f. d.
A. 63, 47] Handschrift thuoht. 201
Vgl. Behaghel, Heliand und Genesis, S. 22. 203 fiftig Braune] Handschrift
fistig, Handschrift ferahto. 207
Handschrift fistig Handschrift ferathara. 209
im Symons, Z. f. d. P. 28, 151] fehlt Handschrift. 210 Handschrift luttron
Handschrift aldan. 211
Zu âŒarsîŒe vgl. Hofmann I 57. 214
Handschrift tritig. 216 Handschrift te liua; vgl.
Bruckner S. 9. 218 Vgl. Roediger, Herrigs Archiv 111, 191, Bruckner 77.
(Genesis
18, 23) Et appropinquans ait: Numquid perdes iustum cum impio? (18, 24) Si
fuerint quinquaginta iusti in civitate, peribunt simul? et non parces loco illi
propter quinquaginta iustos, si fuerint in eo? (18, 25) Absit a te ut rem hanc
facias, et occidas iustum cum impio, fiatque iustus sicut impius, non est hoc
tuum: qui iudicas omnem terram, nequaquam facies iudicium hoc. (18, 26) Dixitque Dominus ad eum: Si
invenero Sodomis quinquaginta iustos in medio civitatis dimittam omni loco
propter eos. (18, 27) Respondensque Abraham, ait: Quia semel coepi, loquar ad
Dominum meum, cum sim pulvis et cinis. (18, 28) Quid si minus quinquaginta
iustis quinque fuerint? delebis, propter quadraginta quinque, universam urbem?
Et ait: Non delebo, si invenero ibi quadraginta quinque. (18, 29) Rursumque
locutus est ad eum: Sin autem quadraginta ibi inventi fuerint, quid facies?
Ait: Non percutiam propter quadraginata. (18, 30) Ne quaeso, inquit,
indigneris, Domine, si loquar: Quid si ibi inventi fuerint triginta? Respondit:
Non faciam: si invenero ibi triginta.
Gen = Genesis (Genesis 18, 30-32)
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, 251-252
S. 251 (219) [807] lêstian an then landa: „Ef ik thar luªigaro mag,“quaŒ he,
(220) [808] „thrîtig undar thero
thiodo thegno fîŒan,
(221) [809]
godforohta gumon: thanna uuilli ik im fargeªan allum
(222) [810] that
mên endi thea misdâd endi lâtan that
manno folc
(223) [811] sittian umbi Sodoma endi gesund uuesan.“
(224) [812] Abraham thuo
gimahalda agalêtlîco
(225) [813] - folgoda is frôian -,
filo uuorda gisprac:
(226) [814] „Nu
scal ik is thi biddean“, quaŒ he, „that thu thi ni belges ti mi,
(227) [815] frô
mîn thie guoda, hû ik sus filu mahlea,
S. 252 (228) uueslea uuiŒer thi mid mînum
uuordum: ik uuêt, that ik thas uuirŒig ni bium,
(229) [817] ni
sî that thu it uuilleas bi thînaro guodo, god heªanrîki
(230) [818] thiadan, githoloian: mi is tharaf mikil
(231) [819] te uuitanna thînne uuillean, hueŒer that uuerad gisund
(232) [820]
libbian muoti, the sea liggian sculun,
(233) [821] fêgia bifallan: huuat
uuilis thu is thanna, frô mîn, duoan,
(234) [822] ef thu thar tehani treuhafte maht
(235) [823] fîŒan under themo folca, ferahtera
manno,
(236) [823] uuilthu im thanna iro
ferh fargeªan,
(237) [824] that
sia umbi Sodomaland sittian muotin,
(238) [825] bûan an them
burugium, sô thu im abolgan ni sîs?“
(239) [826] Thuo quam im eft
tegegnes godas anduuordi:
——————
219
then vgl. Braune zu Gen. 255. Handschrift mahg.
221 Handschrift
godforotha. 225 Vgl. Behaghel, Heliand und Genesis, S. 37,
Bruckner, Die altsächsische Genesis, S. 77, Klaeber Anglia 55, 395. 229
Handschrift guodo; vgl. Braune und Doane zur Stelle,
Gal1ée, Gramm. § 311, A. 2] guodi
Schlüter, Nd. Jb. 20, 116, Behaghel.
232 Lies sculin? Doane. 233
Handschrift biuallan. 234
tehani maht treuhafte man Franck, Z. f. d. A. 40, 219, tehani treuhaftera
maht Kauffmann, Z. f. d. P. 32, 509. 235-236
So Bruckner, Die altsächsische Genesis, S. 61, Hofmann I 57. 178; 2 Verse
Braune, Text, Schwab, Litt., „triplet“ Doane] ferahtera manno tilgen Braune,
Anm., Sievers, Z. f. d. P. 27, 536, Symons, Z. f. d. P. 28, 151, Franck, Z. f. d. A. 40, 219, Behaghel; anders Symons Verslagen, S. 153;
Ries, Z. f. d. A. 39, 303. 235
Handschrift hiro. 238
Vgl. Behaghel, Heliand und Genesis, S. 22.
(Genesis
18, 30) Ne quaeso, inquit, indigneris, Domine, si loquar: Quid si ibi inventi
fuerint triginta? Respondit: Non faciam; si invenero ibi triginta. (18,31) Quia
semel, ait, coepi, loquar ad Dominum meum: Quid si ibi inventi fuerint viginti?
Ait: Non interficiam propter viginti. (18, 32) Obsecro, inquit, ne irascaris,
inventi fuerint ibi decem? Et dixit: non delebo propter decem.
Gen = Genesis (Genesis 18, 32; 19, 1)
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, 252-253
S. 252 (240) [827] „Ef ik thar tehani,“ quaŒ he, „treuhaftera mag,
(241) [828] an them lande noh liodi fîŒan,
(242) [829] thanna lâtu ik sia alla thuru thie ferahtun man ferehas brûkan.“
(243) [830] Thuo
ni dorste Abraham leng drohtin sînan
(244) [831] furŒur frâgon, ac he feil im after te bedu
(245) [832] an kneo craftag;
quaŒ he gerno
(246) [833] is geld gereuuedi endi gode theonodi,
(247) [834] uuarahti after is
uuillian. Giuuêt im eft thanan
(248) [835] gangan
te is gestseli; godes engilos forº
(249) [836] sîºodun te Sodoma, sô im
selªo gebôd
(250) [837] uualdand mid is uuordo, thuo hie sea hiet an
(251) [838] Scoldun sie
befîŒan, huuat thar ferahtera
S. 253 (252) [839] umbi Sodomaburg, sundeono tuomera
(253) [840] manna uuâri,
thie ni habdin mênes filu,
(254) [841] firinuuerco gifrumid. Thô gihôrdun sie fêgere karm
(255) [842] an allaro
seliŒa gihuuen, sundiga liudi
(256) [843] firinuuerk fremmian: uuas thar fîundo gimang,
(257) [844] uurêŒaro uuihteo, thea an that uuam habdun
(258) [845] thea
liudi farlêdid: that lôn uuas thuo at
handum
(259) [846] mikil miŒ morŒu, that sia oft mên driªun.
(260) [847] Thanna sat im thar an
innan burug aŒalburdig man,
(261) [848] Loth miŒ them liudium, thie oft lof godas
(262) [849] uuarahte an thesaro uueroldi: habda
im thar uuelono ginuog,
(263) [850] guodas
giuunnan: he uuas gode uuirŒig.
(264) [851] He uuas
Abrahamas aŒaliknôslas,
—————
240-242 Anders Ries, Z. f. d. A. 39, 304; vgl.
Franck, Z. f. d. A. 40, 219. 241 Handschrift
land│de Handschrift liodi
(am Rand mit Verweiszeichen) so Braune, Schwab, Litt., Doane] liodo Kauffmann,
Z. f. d. P. 32, 509, liodio
Behaghel. 242 Handschrift ferathun. 243
Abraham] he Franck, Z. f. d. A. 40, 218;
vgl. Kögel S. 32, Doane S. 84, Hofmann
I 57. 244 Handschrift
hac. 245 Bruckner, Die altsächsische
Genesis, S. 20. 246 gigerwidi Franck, Z. f. d. A. 40,
218. 248 Handschrift fort. 251 Handschrift Initiale; Fittenanfang, Bruckner S. 86. Handschrift
huuattar, Behaghel, frühere Auflage. 252 tuomera Braune] Handschrift tuoma; tuomaro Doane. 254 Handschrift siæ Handschrift
fegere, vgl. Kögel S. 14; Gallée, Gramm. § 114, A. 2; Doane. 255 seliºa gihuuen vgl. Braune zur Stelle. 258 Handschrift hat. 260 Handschrift an innan burug;
Hg. außer Behaghel] nach Franck, Z. f. d. A. 40, 220 burug (so
Behaghel) oder an zu tilgen; vgl. Kluge, Literaturblatt 16, 333. 261-262 Sievers, Z. f. d. P.
27, 536] godas uuarathe || Braune. Bruckner S. 34. 262 Handschrift uuarathe thesaro uueroldi Braune] Handschrift tesaro uuelordi. 264
aºaliknoslas mit Holthausen, Z. f. d. A. 39, 55, Symons, Verslagen 153] Handschrift adaln
knoslas; aŒalknoslas Braune.
(Genesis 18, 32) Obsecro, inquit, ne irascaris, Domine,
si loquar adhuc semel: Quid si inventi fuerint ibi decem? Et dixit: non delebo
propter decem. (19, 1) Veneruntque duo angeli Sodomam vespere, et sedente Lot in foribus
civitatis. Qui cum vidisset eos, surrexit, et ivit obviam eis: adoravitque pronus in
terram,
Gen = Genesis (Genesis 19,
1-3)
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, 253-254
S. 253 (265) [852] is brôŒer barn: ni uuas betara man
(266)
[853] umbi Giordanas staŒos miŒ gumkustium,
(267) [854] giuuerid
miŒ geuuittio: im uuas ûsa uualdand hold.
(268) [855] Thuo te
sedla hnêg sunna thiu huuîta,
(269) [856] alloro
bôkno berahtost, thuo stuond hie fore thes buruges dore.
(270) [857] Thuo gisah he an âªand engilos tuêne
(271) [858] gangan an
thea gardos, sô sea fan gode quâmun
(272) [859] geuueride
mid geuuittio: thuo sprak he im sân
mid is uuordum tuo.
(273) [860] Geng thuo
tegegnes endi gode thankade,
(274) [861] heªankuninga, thes he im thea helpa ferlêch,
(275) [862] that he muosta sea miŒ is ôgum an luokoian,
(276) [863] iac he sea an kneo
kusta endi kûsco bad,
S. 254 (277) [864]
that sea suohtin his seliºa: quat that he im selªas duom
(278) [865] gâbi sulicas guodas, sô im god habdi
(279) [866] farliuuen an them landa. Sea ni uurŒun
te lata huuerigin,
(280)
[867] ac se gengun im an is gestseli, endi
he im giungarduom
(281) [868] fremide ferahtlîca, sea im filo sagdun
(282) [869] uuâraro uuordo. Thar he an uuahtu
sat,
(283) [870] held is
hêrran bodan hêlaglîca,
(284) [871] godas engilos.
Sia im guodas sô
filo,
(285)
[872] suoŒas gisagdun.
Suart furŒur skrêd,
(286)
[873] narouua naht an skion, nâhida
moragan
(287) [874] an allara seliŒa gihuuem. Ûhtfugal sang
—————
265 Handschrift
his.
266 Bruckner,
Die altsächsische Genesis, S. 12. 267 Handschrift
him. 269 Handschrift beratost Zu thes
vgl. Braune zur Stelle.
270 gisah Braune] Handschrift gisha Handschrift
haªand. 271 Vgl. Roediger, Herrigs Archiv 111, 190. 275
Komma mit Sievers, Z. f. d. P. 27, 536; bei Braune ein Punkt. 277
Handschrift suotin Vgl. Behaghel, Heliand und Genesis, S. 43, Roediger,
Herrigs Archiv 111, 191, Bruckner
S. 109. 280 Handschrift edi. 281 Handschrift ferathlica. 282
Handschrift uuordu. 282-283
Bruckner S. 14f. 284
Handschrirt him. 285 Handschrift
suoºas, vgl. Sievers, Z. f. d. A. 63, 47, Rooth § 4. 286-287 Interpunktion nach
Klaeber, Beiblatt zu Anglia 23, 306, MLN 24, 260, PBB 46, 167; anders
Doane. 287 seliºa vgl. zu 255 (seliºa gihuuen, vgl. Braune zur Stelle) sang uhtfugal Holthausen, Z. f. d. A. 39, 55; vgl. Symons, Z. f. d.
P. 28, 153, Gering, Z. f. d. P. 33, 435.
(Genesis
19, 1) Veneruntque duo angeli Sodomam vespere, et sedente Lot in foribus
civitatis. Qui cum vidisset eos, surrexit, et ivit obviam eis: adoravitque
pronus in terram, (19, 2) et dixit: Obsecro, domini, declinate in
domum pueri vestri, et manete ibi: lavate pedes vestros, et mane proficiscemini
in viam vestram. Qui dixerunt: Minime, sed in platea manebimus. (19, 3)
Compulit illos oppido ut diverterent ad eum: ingressisque domum illius fecit
convivium, et coxit azyma, et comederunt.
Gen = Genesis (Genesis 19,
12-17)
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996,
254-255
S. 254 (288) [875] fora dagahruoma. Thô
habdun ûsas drohtinas bodon
(289) [876] thea
firina bifundan, thea thar fremidun
men
(290) [877] umbi Sodomaburug. Thô sagdun sia LoŒa,
(291) [878] that thar morŒ mikil manno barno,
(292) [879] scolda thera liodio uuerŒan endi ôk thes landas sô samo.
(293) [880] Hietun
ina thuo gereuuian, endi hietun thô
gangan thanan,
(294) [881] firrian ina fort them fîundum endi lêdian is frî miŒ im,
S. 255 (295) [882] idis aŒalborana. He ni habda thar is aŒalias than
mêr,
(296) [883] botan is
dohtar tuâ, mid them gihietun sie, that hie êr daga uuâri
(297) [884] an ênum
berga uppan, that ina brinnandi
(298) [885] fiur ni bifengi. Thô
he te there ferdi uuarŒ
(299) [886] gâhun gigereuuid, gengun engilos,
(300)
[887] habdun ina bi handum hebankuningas bodon,
(301) [888] lêddun ina endi lêrdun lango
huîla,
(302) [889] untat sea ina gibrâhtun bi thera burug ûtan.
(303) [890] Hietun, that sie io ni gehôrdin sulic
gehlunn mikil,
(304) [891] brâkon an
them burugium, that sia io under bak
sâuuen,
(305) [892] an thiu thie sea an them lande libbian
uueldin.
(306) [893] Thuo huuruªun eft
uuiŒer hêlega
uuardos,
—————
288 fora dagahruoma Schröder, Z. f. d. A. 68, 151] Handschrift fora daga huoam;
fora daga huon Braune Anm., foradagahuon
Jostes, Lit. Rundschau f. d.
kath. Deutschland
21, Nr. 2, fora daga
huoani Siebs, Z. f. d. P. 28, 141
und 29, 414, fora daga gihuoni Gering, Z. f. d. P. 33, 435, fora daga huôna (= ags. hwêne ein wenig) Kögel S. 29, fora dagaliomon Gallée, Tijdschr. v. ndl. Taal- en Letterk. 13, 303, fora daga fruoiam Holthausen,
Z. f. d. A. 39, 55, fora daga uuanum? oder uuanami?
Schlüter, Nd. Jb. 20, 119,
fora dagas woman Kluge und
Symons, Z. f. d. P. 28, 153, Klaeber,
Beiblatt zu Anglia 23, 306,
fora daga ahuof Franck, Z. f. d. A.
40, 212, fora daga hruomag Martin, Versbau, S. 48, Holthausen, PBB 32, 567;
Blümel, Münchner Museum 3, 302 (in huoam stecke der Dativ eines Adj. woh unheilvoll), huitam ‚vor weißem, hellem Tage’ Roethe, Z. f. d. A. 62, 208; fora dagahruom Doane (vgl. ebd.
178. 347); vgl. noch Kauffmann, Z. f. d. P. 32, 509, Sievers, Z. f. d. A. 63, 46. Holthausen, Beiblatt zu Anglia 45, 131; Hofmann I 58. 290
Sodomaburug Kögel S. 29]
Handschrift Sodomburug.. 291 Bruckner, Die altsächsische Genesis, S. 11. 292 Handschrift huuerthan.
294 Handschrift hina Handschrift him. 295 Handschrift his
hadalias Bruckner S. 14. 296 Handschrift gietun; hietun Braune; vgl. seine Anm.
u. Schlüter, Nd. Jb. 20, 119, Bruckner S. 8. 297
Handschrift hina. 298 Handschrift
biuengi. 300 Handschrift andum. 300 Handschrift hina. 301 Handschrift
hina. 302 Handschrift huntat. 303
Bruckner S. 8, Klaeber, Anglia 55,
396. Handschrift siæ. 303f.
Interpunktion nach Roediger, Herrigs Archiv 111, 192. 305
Handschrift landæ. 306
huuruªun Holthausen, Beiblatt zu Anglia 45, 131] Handschrift uuruªun.
(Genesis 19, 12)
Dixerunt autem ad Lot: Habes hic quempiam tuorum? generum, aut filios, aut
filias, omnes, qui tui sunt, educ de urbe hac: (19, 13) delebimus enim locum
istum, eo quod increverit clamor eorum coram Domino, qui misit nos ut perdamus
illos. (19, 14) Egressus itaque Lot, locutus est ad generossuos qui accepturi
erant filias eius, et dixit: Surgite, egredimini de loco isto: quia delebit
Dominus civitatem hanc. Et visus est eis quasi ludens loqui. (Lot liberatur ab exitio Sodomae) (Genesis
19, 15) Cumque esset mane, cogebant eum angeli, dicentes: Surge, tolle uxorem
tuam, et duas filias quas habes: ne et tu pariter pereas in scelere civitatis.
(19, 16) Dissimulante illo, apprehenderunt manum eius, et manum uxoris, ac
duarum filiarum eius, eo quod parceret Dominus illi. (19, 17) Eduxeruntque eum,
et posuerunt extra civitatem: ibique locuti sunt ad eum, dicentes: Salva animam
tuam: noli respicere post tergum, nec stes in omni circa regione: sed in monte
salvum te fac, ne et tu simul pereas.
Gen = Genesis (Genesis 19,
23-25)
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996,
255-256
S.
255 (307) [894] godas engilos, gengun
sniumo,
(308) [895] siŒodun te Sodomo: thanan sûŒar fuor
(309) [896] Loth thoro ira lêra, flôh thera liodio gimang,
(310) [897] dereªioro manno: thô uuarŒ dag kuman.
(311) [898] Thuo uuarŒ thar gihlunn mikil himile bitengi,
(312) [899] brast endi brâcoda, uuarŒ thero burugeo gihuuilîc
(313) [900] rôkas gifullit, uuarŒ thar fan radura sô filu
(314) [901] fiures gifallin, uuarŒ fêgero karm,
(315) [902] lêŒaro liodio: logna all bifeng
(316) [903] brêd burugugisetu: bran all samad,
(317) [904] stên endi erŒa, endi sô manag strîdin man
(318) [905] suultun endi sunkun: sueªal brinnandi
(319) [906] uuel after uuîkeom; uuaragas tholodun
(320) [907] lêŒas lôngeld. That land inn bisank,
S. 256 (321) [908] thiu erŒa an afgrundi; al uuarŒ farspildit
(322)
[909] Sodomarîki, that is ênig
seg ni ginas,
(323) [910] iac sô bidôdit an dôŒsêu,
(324)
[910] sô it noh te daga stendit
—————
309 thoro vgl. Kögel, S. 20. Handschrift hira lêra Braune] fehlt Handschrift. 310 Hinter manno Punkt, hinter kuman Komma
Holthausen, Beiblatt zu Anglia 45, 131. 311
Handschrift gilunn. 312
Vgl. Roediger, Herrigs Archiv 111,
191, Bruckner, Die altsächsische
Genesis, S. 77 Handschrift giuuilic. 313
Handschrift rokos Handschrift uilu. 315 Handschrift bihueng. 316
Bruckner S. 12. 322-323 that is enig segg ni ginas als
zweiter Halbvers von 322 Cosijn bei Symons, Verslagen S. 154] is ... enig theg nigeinas ac sobi
(Handschrift a. s. korr.) Handschrift dodit; ac so bidod it Cosijn,
ebenda, mit an doºseu im selben Halbvers zusammengefasst; Jostes, Lit.
Rundschau f. d. kath. Deutschland 21, Sp. 50 liest: that is enig thegno ni ginas, hält aber Sodomariki, that is enig thegno ni ginas für interpoliert. Symons vermutete Verslagen S. 154: Sodomariki,│that
gisiŒias enig, || thegno ni ginas |, schließt sich aber Z.
f. d. P. 28, 155 Cosijn an. Holthausen, Z.
f. d. A. 39, 55: Sodomariki: that is siŒ enig || thegna ni
brukit,│ac so bidod it || an dodseua |, Siebs, Z. f. d. P. 28, 141: Sodomariki,│that is seggion enig ||
theg nigienas; ac thus bidodit
|| an doºseu, Jellinek, Z.
f. d. A.39, 151: Sodomariki,│that is segg enig, || thegan ni ginas,│ac so bithuungan uuarº, || bidodit an doŒseu, Kauffmann, Z. f. d. P. 32, 510: Sodoma riki│ac so bidodit || that is thar enig │thegn ni ginas || bidolªan an doŒseu |, Gering, Z.
f. d. P. 33, 437: Sodomariki,│that is seggio enig, || thero thegno ni
ginas,│ac so thiadan it senkida ||
bidodit an dodseu; später vermutet Holthausen für bidoºit bidros oder bidof, PBB 32, 568, ein Jahr danach bidoc PBB 33, 192 (zu bidûcan ‚versinken’); van
Helten statt dessen bidoit PBB 28, 543 Anm.; Kock liest bidôªit „eingetaucht“, Z. f. d. A. 54, 410, so Holthausen, Elementarbuch S. 221, 224. Vgl. noch Sievers, Z.
f. d. P. 27, 536; Franck, Z. f. d. A. 40, 213; Doane.
(Genesis 19, 23) Sol egressus est super terram, et Lot
ingressus est Segor. (19, 24) Igitur Dominus pluit super Sodomam et Gomorrham
sulphur et ignem a Domino de caelo: (19, 25) et subveritit civitates has, et
omnem circa regionem, universos habitatores urbium, et cuncta terrae virentia.
Gen = Genesis (Genesis 19,
26)
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, 256
S. 256 (325) [911] fluodas gifullit. Thuo habdun iro firindâdi
(326) [912] all Sodomothiod sêro antgoldan,
(327)
[913] botan that thar iro ênna ût
entlêdde
(328)
[914] uualdand an is uuillian endi
thiu uuîf mid im,
(329)
[915] thriu miŒ them thegna.
Thô gihôrdun sea
thero thiodo qualm,
(330) [916] burugi brinnan. Thô thar under bac bisach
(331) [917] idis aŒalboren: siu ni uuelde thera engilo
(332)
[918] lêra lêstian (that uuas LoŒas brûd),
(333)
[919] than lang the siu an them landa
libbian muosta.
(334) [920] Thuo siu an them berega gistuod endi under bak bisach,
(335) [921] thuo uuarŒ siu te stêne, thar siu standan scal
(336) [922] mannum te mârŒu oªar middilgard
(337) [923] after te
êuuandage, sô lango sô
thius erŒa lêªot.
——————
325 Handschrift hiro. 329 Handschrift giordun. 331
Zeichensetzung nach Schwab, Litt. uuelde Franck, Z. f. d. A. 40, 220] Handschrift uueldere. 332 Handschrift Lohthas. 332f. Zeichensetzung nach Doane, Komm. 337 Handschrift te fehlt, ergänzt von Jellinek, DLZ 19, 922, Z. f. d. P. 32, 525; Bruckner, Z.
f. d. A. 57, 284, Die altsächsische Genesis, S. 7.
Handschrift heuandage.
Danach Handschrift Expl(icit).
(Genesis 19, 26)
Respiciensque uxor eius post se, versa est in statuam salis.
Abweichende
Lesarten zwischen Heliand und Genesis hg. v. Behaghel, O., 8. A. 1965 und
Heliand und Genesis hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996 bearb. v. Taeger, B.:
Vers |
Handschrift
|
8.
A. 1965 |
9.
A. 1984 |
10.
A. 1996 |
2 |
sean |
sean |
sehan |
sehan |
5 |
gelihc |
gelîhc |
gelîc |
gelîc |
10 |
uuand |
uuand |
huuand |
huuand |
10 |
hunk |
hunk |
unk |
unk |
10 |
gibood |
gibood |
gibod |
gibôd |
11 |
hunk |
hunk |
unk |
unk |
16 |
upp |
upp |
up |
up |
20 |
berahto |
berahto |
berahta |
berahta |
21 |
biuoran |
biuoran |
biforan |
biforan |
23 |
|
unk giduan |
unk
giduan |
unk
giduan |
33 |
|
hwar |
huuar |
huuar |
38 |
|
hwar |
huar |
huar |
40 |
|
swîºo |
suîºo |
suîºo |
51 |
|
hwe |
hue |
hue |
54 |
|
thînum |
thînun |
thînun |
61 |
|
thinum |
thînun |
thînun |
66 |
|
tianono |
tionono |
tianono |
67 |
hlutrom |
hlutron |
hluttrom |
hluttrom |
71 |
|
tho |
thoh |
thoh |
75 |
|
forºwardas |
forºuuardas |
forºuuardas |
76 |
|
waros |
uuaros |
uuaros |
78 |
|
uualdandi |
uuallandi |
uuallandi |
89 |
|
bêtho |
bêºo |
bêºo |
90 |
fordæda |
fordæda |
fordeda |
fordeda |
94 |
uuand |
uuand |
huuand |
huuand |
100 |
|
thegnas |
thegnos |
thegnos |
100 |
thian |
thîan |
thîhan |
thîhan |
103 |
|
uuurŒun |
uurŒun |
uurŒun |
119 |
thann |
thann |
than |
than |
123 |
|
uuuohsun |
uuohsun |
uuohsun |
128 |
thitt |
thitt |
thit |
thit |
130 |
|
was |
uuas |
uuas |
140 |
thann |
thann |
than |
than |
142 |
thann |
thann |
than |
than |
148 |
biuellid |
biuellid |
bifellid |
bifellid |
153 |
uuand |
uuand |
huuand |
huuand |
154 |
uilu |
uilu |
filu |
filu |
160 |
ala |
ala |
alah |
alah |
168 |
uuarod |
uuarod |
huuarod |
huuarod |
175 |
uuarod |
uuarod |
huuarod |
huuarod |
179 |
him |
him |
im |
im |
180 |
the
æuuardas |
the êwardas, s.Anm. |
the êuuardas |
thea uuardas |
182 |
hiro |
hiro |
iro |
iro |
183 |
him |
him |
im |
im |
185 |
biuallan |
biuallan |
bifallan |
bifallan |
185 |
hira |
hira |
ira |
ira |
191 |
uilu |
uilu |
filu |
filu |
196 |
henum |
hênum |
ênum |
ênum |
197 |
uuand |
uuand |
huuand |
huuand |
198 |
rhtæs |
rehtæs |
rehtes |
rehtes |
216 |
te
liua |
te lîua |
te lîªa |
te lîªa |
219 |
mahg |
mahg |
mag |
mag |
233 |
biuallan |
biuallan |
bifallan |
bifallan, s. Anm. |
235 |
hiro |
hiro |
iro |
iro |
244 |
hac |
hac |
ac |
ac |
248 |
fort |
fort |
forº |
forº |
254 |
siæ
fegere |
siæ fêgero |
sie fêgero |
sie fêgere |
255 |
|
seliŒu |
seliŒa |
seliŒa |
258 |
hat |
hat |
at |
at |
265 |
his |
his |
is |
is |
267 |
him |
him |
im |
im |
270 |
haªand |
hâªand |
âªand |
âªand |
278 |
|
gâui |
gâbi |
gâbi |
284 |
him |
him |
im |
im |
287 |
|
allara |
allara |
allara |
292 |
|
liodo |
liodio |
liodio |
294 |
hina |
hina |
ina |
ina |
294 |
him |
him |
im |
im |
295 |
his
haŒalias |
his aŒalias |
is aŒalias |
is aŒalias |
297 |
hina |
hina |
ina |
ina |
298 |
biuengi |
biuengi |
bifengi |
bifengi |
300 |
hina |
hina |
ina |
ina |
301 |
hina |
hina |
ina |
ina |
303 |
siæ |
siæ |
sie |
sie |
305 |
landæ |
landæ |
lande |
lande |
306 |
uuruªun |
uuruªun |
huuruªun |
huuruªun |
309 |
hira |
hira |
ira |
ira |
312 |
giuuilic |
giuuilîc |
gihuuilîc |
gihuuilîc |
313 |
uilu |
uilu |
filu |
filu |
315 |
bihueng |
biueng |
bifeng |
bifeng |
325 |
hiro |
hiro |
iro |
iro |
332 |
Lohthas |
Lohthas |
LoŒas |
LoŒas |
337 |
heuandage |
êuandage |
êuuandage |
êuuandage |
H = Heliand
Heliand
= H
Überlieferung: (P) Berlin,
Bibliothek des Deutschen Historischen Museums R 56/2537 (nach Verfasserlexikon,
Bd. 11, 2004, 641) (früher Berlin, Museum für deutsche Geschichte D 56/446,
noch früher Prag, Universitätsbibliothek);
(C) London, The British Library -
Department of Manuscripts Mss. Cotton. Caligula A VII f. 5-169; (M) München, Bayerische Staatsbibliothek Cgm 25; (S) München,
Bayerische Staatsbibliothek Cgm 8840;
(V) Rom, Biblioteca Vaticana Pal. lat. 1447 f. 27a, 32b
Die Münchener Handschrift (M) im Format Kleinfolio (27,2 x
20,2 cm) umfasst 74 Blätter (zu 24 Zeilen) und vermutlich nach zwei ganzen
verlorenen Lagen ein vereinzelt nachfolgendes halbes Blatt. Vor dem letzten
Blatt besteht eine größere Lücke. Außerdem fehlt das erste Blatt und je ein
Blatt nach Blatt 33, 37, 50, 57 und 67. Die Schrift ist sauber, der Text
sorgfältig, wenn auch nicht ohne Auslassungen und Fehler. Korrekturen, vom
Schreiber selbst, sind selten. Die Verse sind nicht abgesetzt, doch sind
Absätze durch größere Anfangsbuchstaben gekennzeichnet. Die Handschrift, die
vielleicht um 850 in Corvey (Korvei) von mindestens zwei Schreibern geschrieben
wurde, enthält mit kleinen Lücken die Verse 85 bis 5275 und 5969 bis 5983, wohingegen
die Verse 1-84, 2198b-2255, 2514b-2575, 3414b-3490, 3951-4017a, 4675-4740a, 5275b-5968ff. fehlen.
Mehrfach sind am unteren Rand der Blätter die freien Pergamentränder
abgeschnitten, wiederholt finden sich Rasuren, in einem Fall sogar eine
Reskription in der Art einer Federprobe. Im Jahre 1611 befand sie sich in der
Bibliothek des Domkapitels von Bamberg, in die sie über Kaiser Heinrich II.
gelangt sein könnte. 1794 wurde sie dort von Abbé Gley aufgefunden. 1804 kam
sie nach München.
Die Londoner Handschrift
(C) im Oktavformat (22,2 x 14,0 cm) besteht aus drei nachträglich
zusammengebundenen Teilen. Auf den 1931 abgetrennten Blättern 1-10 befinden
sich außer Nebensächlichem acht Bilder aus dem Neuen Testament, die aus dem 12.
Jahrhundert stammen könnten, auf den Blättern 11-175 mit je 24 Zeilen in mehr
karolingisch geprägter, von der insularen Schrift abweichender Schrift der
Heliand und danach ein altenglischer Segen (3 Blätter). Die Handschrift wurde
in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts in Südengland vermutlich von einem
Angelsachsen geschrieben. Die Schrift ist sauber und deutlich mit Korrekturen
des ursprünglichen und eines weiteren Schreibers. Der Text ist zwar
vollständiger, aber weniger sorgfältig und weist bei Vollständigkeit aller
Blätter viele Auslassungen und Fehler auf. Die Verse sind nicht abgesetzt, die
Kapitel durch Absätze, größere Anfangsbuchstaben und durch fortlaufende Zählung
von 1 bis 71 bezeichnet. An zwei Stellen stehen am Rand lateinische Hinweise
auf die einschlägige Perikope (Lukas 1,5, [Matthäus] 22,15), auf Blatt 11a zu Vers
249 f. der Hinweis be sca Marian. Die Londoner Handschrift, die sich durch
Bindefehler als mit der Münchener Handschrift enger verwandt erweist (Verse
483, 641, 1081, 1121, 1308, 1600, 1977, 2426, 2434, 2476, 2505, 2730, 3166,
3918, 4097, 4136, 4170, 4238, 4264, 4467, 4517, 4980, 5061, 5071, 5132, 5202),
stammt aus der Bibliothek von Sir Robert Cotton († 1631) und wurde zuerst durch
Auszüge des Franciscus Junius († 1677) bekannt.
Die das vatikanische
Bruchstück (V) enthaltende vatikanische Handschrift ist eine komputistische
Sammelhandschrift mit astronomisch-kalendarischen Aufzeichnungen, unter denen
sich ein Mainzer Kalendarium mit darin eingetragenem Magdeburger Kalender
befindet. Sie stammt aus Mainz und wurde im frühen neunten Jahrhundert geschrieben.
Auf den Blättern 1a, 2a-2b, 10b sowie 27a und 32b enthält sie volkssprachige
Eintragungen, die etwa im dritten Viertel des 9. Jahrhunderts von zwei (oder
drei) verschiedenen Schreibern in einer durch die Urkundenschrift beeinflussten
und damit nicht lokalisierbaren Schrift geschrieben wurden. Sie gehörte nach
einem Eintrag auf Blatt 3a 1479 der Dombibliothek Mainz und gelangte 1623 von
Heidelberg nach Rom. Bei den volkssprachigen Teilen handelt es sich um die
Genesis (Blätter 1a, 2a-2b, 10b) und die Verse 1279 bis 1358 (Anfang) des
Heliand. Dadurch, dass das Bruchstück allein die ursprüngliche Lesart des in
der Münchener und Londoner Handschrift verkürzt bzw. verändert überlieferten
Verses 1308 bietet, erweist es sich als unabhängig von der gemeinsamen Vorlage
CM.
Das Berliner Bruchstück (P)
ist ein Quartblatt (24,1 x 17,0 cm, 23 Zeilen), das 1880 in der
Universitätsbibliothek Prag im Einband eines 1598 in Rostock gedruckten Buches
gefunden wurde. Es wurde um oder nach 850 geschrieben und enthält die Verse 958
bis 1006 (Anfang). Es steht graphematisch-sprachlich dem Archetypus besonders
nahe und führt wohl wegen eines mit der Handschrift C gemeinsamen Fehlers in
Vers 980 auf den Ansatz einer Vorstufe CP.
Das Bruchstück S wurde 1977
vom Einband eines Exemplares der 1493 in Nürnberg gedruckten lateinischen
Weltchronik Hartmann Schedels (1440-1514) abgelöst, das zuerst für das Stift
Millstadt in Kärnten nachweisbar ist und später dem Johann Turmair-Gymnasium in
Straubing gehörte. Es besteht aus dem oberen und unteren Drittel des äußeren
und allen drei Dritteln des inneren Doppelblattes des zweiten Quaternio der
ursprünglichen Handschrift, die etwa das Format 20 x 12 cm hatte, mit 25
Schriftzeichen beschrieben war und um oder kurz nach 850 geschrieben wurde. Es überliefert
die Verse 351 bis 360, 368 bis 384, 393 bis 400, 492 bis 582, 675 bis 683, 693
bis 706 und 715 bis 722. Es steht der graphematisch-sprachlichen Umsetzung des
Textes in der Münchener Handschrift am nächsten und erweist sich auch durch
Bindefehler in den Versen 508 und 566 als mit ihr am nächsten verwandt. Wie die
Londoner Handschrift ersetzt sie butan durch nebon, nevan, darüberhinaus aber
auch suido, bi hui, tegegnes durch tulgo, bi huon und tigene. Insgesamt führt
das „nordsee-germanisch eingekleidete“ Bruchstück in Richtung auf das Original
des Heliand nur wenig über das bisher bereits Bekannte hinaus, bestätigt dies
jedoch.
Wahrscheinlich vermittelte
eine im 16. Jahrhundert noch vorhandene, seitdem verlorene Handschrift, die
möglicherweise aus Naumburg stammte, Matthias Flacius Illyricus die lateinische
Praefatio, die den für die Gliederung des Gedichtes bedeutsamen lateinischen
Ausdruck vittea (Abschnitt) enthält. (M.
Flacius Illyricus, Catalogus testium veritatis, 2. A., 1562).
Insgesamt ergibt sich daher
folgender Handschriftenstammbaum:
Inhalt: Der 1830 von J.
Schmeller als Heliand benannte, wohl ca. 45850 Wörter umfassende Text ist eine
stabgereimte volkssprachige Evangeliendichtung, die vom Leben und der Lehre
Jesu als des Heilandes handelt. Ihr Verfasser ist unbekannt, doch lassen sich
gewisse Schlüsse über ihn aus der lateinischen, von Flacius Illyricus zuerst
abgedruckten Praefatio ziehen, die wahrscheinlich auf sie zu beziehen ist, ohne
dass dies eindeutig nachweisbar ist. Danach war der Dichter schon vor seinem
Werk apud suos non ignobilis vates (ein bei den Seinen nicht unberühmter
Dichter). Weiter wird er als ungelehrter, durch Wunder zur Kunst berufener
Sänger geschildert, doch setzen die verarbeiteten Quellen gründliche geistliche
Bildung voraus. Auftraggeber war Kaiser Ludwig der Fromme (814-840). Der
Entstehungsort ist ziemlich unsicher (Fulda?, Werden?), der tatsächliche
Adressatenkreis (Laien?, Geistliche?, Adel?) unklar.
Das Epos vom Leben Christi,
das am Ende (Vers 5984) unvollständig abbricht, ist in sog. Fitten eingeteilt,
die nach der lateinischen Praefatio auf den Verfasser selbst zurückgehen, und
folgt in seinen großen Linien (unter gänzlicher Weglassung von 60 und
teilweiser Weglassung von weiteren 40 der insgesamt 184 Kapitel) der um 170 n.
Ch. verfassten Evangelienharmonie des Syrers Tatian, die in der Mitte des 6.
Jahrhunderts von Abt Viktor von Capua neu bearbeitet wurde und wohl mit
Bonifatius (672/73, spätestens 675-5. 6. 754) nach Fulda gelangte. Ergänzend
sind Bibelkommentare wie Bedas Lukaskommentar, Alkuins Johanneskommentar und
vermutlich Hrabans Matthäus Kommentar sowie vielleicht einzelne Schriften
herangezogen.
Eine erste Fittensequenz
bildet nach dem Prolog die Kindheit Jesu, die durch eine Vorschau bis zum 30.
Lebensjahr abgeschlossen wird. Dem folgen Taufe und Versuchung. Nach der
Jüngerwahl wird in den Fitten 16 bis 23 die Bergpredigt breit ausgeführt. Die
ersten Wunder (Fitten 24-28) und Gleichnisse (Fitten 29-31) zeigen (in starker
Kürzung und Umstellung) die Macht Christi und die Tiefe seiner Lehre. Nach dem
Wirken und Tod Johannes des Täufers folgt wieder in starker Raffung eine zweite
Reihe von Wundern und Lehren, die in die einzige aus der Bibelexegese in die
Dichtung eingegangene Allegorese ausläuft (Fitte 44). Eine dritte Reihe von
Taten und Lehren in den Fitten 45 bis 53 hat ihren Höhepunkt in der Erweckung
des Lazarus. Danach wird in engem Anschluss an den Tatian die Leidensgeschichte
Jesu dargestellt. Dem folgen die Ereignisse am Grab und die Auferstehung (Fitte
68). In der Erzählung vom Gang nach Emmaus bricht zuletzt die Londoner
Handschrift ab, doch überliefert das einzeln nachfolgende Blatt der Münchener
Handschrift noch ein Stück der Himmelfahrt. Ob der Dichter selbst mit den
Fitten eine förmliche, zahlensymbolisch geprägte Einteilung des Werkes
(numerische Zentralstellung der 38. Fitte?) versuchte, ist umstritten und
fraglich.
Insgesamt ist die
vielleicht um 830 (str.) entstandene Dichtung als Ganzes Ausdruck christlicher
Vorstellungen. In sie wird ererbtes Gedankengut verdeutlichend und vertiefend
einbezogen. Es steht aber nicht im Vordergrund, so dass von einer
Germanisierung der heiligen Geschichte nicht wirklich gesprochen werden kann.
Die Sprache ist
altsächsisch. Allerdings weist die Münchener Handschrift althochdeutsche Spuren
und die Londoner Handschrift altmittelfränkische oder altniederfränkische und
wohl auch altenglische Bestandteile auf.* Möglicherweise war der ursprüngliche
Dialekt ostwestfälisch. Die vier aus der Mitte bzw. der zweiten Hälfte des 9.
Jahrhunderts stammenden Handschriften und Handschriftenbruchstücke bezeugen ein
reges Interesse der Zeit an der Dichtung ihrer Entstehung. Aus dem 10.
Jahrhundert stammen dagegen nur noch einige Benutzungsspuren der Münchener
Handschrift (f. 47a) und die Londoner Handschrift.
Das Schreibsystem von
Heliand und Genesis ist insgesamt stark südlich-altfränkisch beeinflusst (ie,
uo statt zu erwartendem as. Ð, æ) und ist von daher im
Archetyp dieser Bibeldichtungen, dem das
Fragment P des Heliand und der Schreiber B der Genesis am nächsten stehen,
nicht repräsentativ für das Altsächsische der Karolingerzeit.
* Ahd. Spuren sind in M: gilîh 785, 935, gilîch 2624, 2678; in C:
uuelleant 3619,
antfahent 4447,
seggiient 4540,
marient 4645,
gihuggent 4652.
Ae. Spuren sind in C: modor,
muodor 215, 216,
dohtor 255, scealt 261, drihtnes 264, steorra 662, uueard 3711, on 292, 372, 500, thon 3745, 3865.
Von diesem Schreibsystem entfernen sich das Fragment V des
Heliand und der Schreiber A der Genesis deutlicher, die Handschrift M des
Heliand entschieden und das Fragment S weitgehend, indem sie e und o für ie und
uo setzen. Damit fügen sie sich gut in die im 10. Jahrhundert sichtbare
schreibsprachliche Emanzipation des Altsächsischen vom Althochdeutschen ein,
die aber bis zum 13. Jahrhundert unter dem Einfluss der Welfen wieder
weitgehend rückgängig gemacht ist.
Ausgaben: Docen, J., Miscellaneen 2,
1-27; Schmeller, J., Heliand, 1830, Bd. 2 1840 (Glossar); Sievers, E., Heliand,
1878 (stellt den Text der Handschriften C und M auf gegenüberliegenden Seiten
gegenüber), 2. A. (Titelauflage vermehrt um das Prager [Handschrift P] Fragment
des Heliand und die vatikanischen Fragmente von Heliand und Genesis
[Handschrift V]) 1935; Lambel, H., Ein neuentdecktes Blatt einer
Heliand-Handschrift, SB Wien 97 (1880), 613 (Handschrift P); Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 1882, 2. A. 1903, 3. A. 1910, 4. A. 1922, 5. A.
1933, 6. A. 1948, 7. A. 1958, 8. A. 1965, 9. A. bearb. v. Taeger, B., 1984, 10.
A. 1996; Bischoff, B., Die Straubinger Fragmente einer Heliand-Handschrift, PBB
101 (1979), 171 ff. (Handschrift S)
Literatur: Vilmar, A., Deutsche Altertümer im Heliand als Einkleidung
der evangelischen Geschichte, 2. A. 1862; Behaghel, O., Die Modi im Heliand,
1876; Schlüter, W., Untersuchungen zur Geschichte der altsächsischen Sprache,
Bd. 1 1892; Lagenpusch, E., Das germanische Recht im Heliand, 1894; Behaghel,
O., Die Syntax im Heliand, 1897, Neudruck 1966; Martin, E., Der Versbau des
Heliand und der altsächsischen Genesis, 1907; Weber, C., Der Dichter des
Heliand im Verhältnis zu seinen Quellen, Z. f. d. A. 64 (1927); Ehrismann, G.,
Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1, 2. A. 1932, Neudruck 1966, 157;
Krogmann, W., Die Heimatfrage des Heliand im Lichte des Wortschatzes, 1937;
Hannemann, K., Die Lösung des Rätsels der Herkunft der Heliand-Praefatio,
Forschungen und Fortschritte 15 (1939), 327; Berron, H., Der Heliand als
Kunstwerk, 1940; Foerste, W., Otfrids literarisches Verhältnis zum Heliand, Nd.
Jb. 71/73 (1948/1950), 40; Foerste, W., Untersuchungen zur westfälischen
Sprache des 9. Jahrhunderts, 1950; Lehmann, W., The Alliteration of Old Saxon
Poetry, 1953 (mit Reimverzeichnis); Rathofer, J., Der Heliand. Theologischer
Sinn als tektonische Form, 1962; Weringha, J. fon, Heliand und Diatessaron,
1965; Simon, W., Zur Sprachmischung im Heliand, 1965; Sehrt, E., Vollständiges
Wörterbuch zum Heliand und zur altsächsischen Genesis, 2. A. 1966; Ilkow, W.,
Heliand und Matthäus-Exegese, 1969; Ramat, P., Grammatica dell’ antico Sassone,
1969; Bischoff, B., Paläographische Fragen deutscher Denkmäler der
Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 128; Taeger, B., Das
Straubinger Heliand-Fragment, Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 181;
Köbler, G., Verzeichnis der Übersetzungsgleichungen von Heliand und Genesis,
1972; Belkin, J./Meier, J., Bibliographie zu Otfrid von Weißenburg und zur
altsächsischen Bibeldichtung (Heliand und Genesis), 1975; Kartschoke, D.,
Bibeldichtung 1975; Klein, T., Studien zur Wechselbeziehung zwischen
altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen und ihrer Sprach- und
kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977; Bischoff, B., Die Schriftheimat der
Münchener Heliand-Handschrift, PBB 101 (1979), 161; Gysseling, M., Corpus van Middelnederlandse Teksten,
1980, 29; Taeger, B., Heliand, Verfasserlexikon, 2. A.
Bd. 3 1981, 958; Klein, T., Niederdeutsch und Hochdeutsch im frühen
Mittelalter, in: Conrad-Borchling-Preis 1981, 12ff.; Köbler, G.,
Altniederdeutsch-neuhochdeutsches und neuhochdeutsch-altniederdeutsches
Wörterbuch, 2. A. 1982; Köbler, G.,
Sammlung aller altsächsischen Texte, 1987, 65; Krogh, S., Die Stellung des
Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen, 1996, 115; Hoffmann, H.,
Bamberger Handschriften des 10. und des 11. Jahrhunderts, 1995, 180
Technischer Hinweis: Zusätzliche Sternchen betreffen nicht am richtigen Platz
stehende Fittenziffern, neu hinzutretende Textzeugen und mehr als eine Zeile
umfassende Ersetzungen von C durch M.
H = Heliand
Übersicht über den Inhalt
des Heliand
Vers
Einleitung 1-53
Geburt des Johannes 53-242
Geburt Christi 243-426
Darstellung im Tempel 427-526
Die Weisen aus dem Morgenland 526-699
Flucht nach Ägypten, Kindermord 699-779
Der zwölfjährige Jesus 780-858
Erstes Auftreten des Johannes, Taufe Christi 859-1019
Die Versuchung 1020-1120
Erwählung der Jünger 1121-1278
Bergpredigt 1279-1837
Anweisung für die Jünger 1837-1993
Hochzeit von Kana 1994-2087
Der Hauptmann von Kapernaum. Der Jüngling von Nain 2088-2231
Seesturm 2232-2283
Der Gichtbrüchige 2284-2356
Gleichnisse 2357-2698
Tod des Johannes 2698-2799
Speisung der Fünftausend 2799-2899
Christus auf dem Meere 2899-2973
Das kananäische Weib 2973-3033
Petri Bekenntnis 3033-3107
Verklärung 3107-3170
Christus bezahlt den Zinsgroschen 3170-3223
Lehren. Gleichnisse 3223-3515
Zug nach Jerusalem und Einzug daselbst 3516-3733
Reinigung des Tempels. Die arme Witwe 3733-3779
Der Zinsgroschen. Die Ehebrecherin 3780-3899
Stimmung der Juden 3900-3963
Auferweckung des Lazarus 3964-4117
Stimmung der Juden 4118-4269
Von der Zerstörung Jerusalems und dem jüngsten Tage 4270-4451
Fußwaschung. Abendmahl 4452-4712
Auf dem Ölberg. Gefangennahme Christi 4714-4929
Petri Verleugnung 4925-5049
Christus vor dem Hohenpriester 5050-5121
Christus vor Pilatus 5121-5244
Christus vor Herodes 5245-5297
Christus vor Pilatus 5296-5486
Geißelung und Verspottung 5487-5505
Kreuzigung 5506-5712
Begräbnis 5713-5769
Auferstehung 5769-5955
Die Jünger in Emaus 5956-5968
Himmelfahrt 5969-5983
Übersicht über den
Textbestand der fünf Heliandhandschriften M, C, P, V, S
Zahl |
Handschrift M |
Handschrift C |
Handschrift P |
Handschrift V |
Handschrift S |
1 |
|
+ |
|
|
|
85 |
+ |
+ |
|
|
|
351 |
+ |
+ |
|
|
+ |
360 |
+ |
+ |
|
|
|
368 |
+ |
+ |
|
|
+ |
384 |
+ |
+ |
|
|
|
393 |
+ |
+ |
|
|
+ |
400 |
+ |
+ |
|
|
|
492 |
+ |
+ |
|
|
+ |
582 |
+ |
+ |
|
|
|
675 |
+ |
+ |
|
|
+ |
683 |
+ |
+ |
|
|
|
693 |
+ |
+ |
|
|
+ |
706 |
+ |
+ |
|
|
|
715 |
+ |
+ |
|
|
+ |
722 |
+ |
+ |
|
|
|
958 |
+ |
+ |
+ |
|
|
1006 |
+ |
+ |
|
|
|
1279 |
+ |
+ |
|
+ |
|
1358 |
+ |
+ |
|
|
|
2198b |
|
+ |
|
|
|
2256 |
+ |
+ |
|
|
|
2514b |
|
+ |
|
|
|
2576 |
+ |
+ |
|
|
|
3414b |
|
+ |
|
|
|
3490 |
+ |
+ |
|
|
|
3951 |
|
+ |
|
|
|
4017a |
+ |
+ |
|
|
|
4675 |
|
+ |
|
|
|
4740a |
+ |
+ |
|
|
|
5275b |
|
+ |
|
|
|
5968 |
|
|
|
|
|
5969 |
+ |
|
|
|
|
5983 |
|
|
|
|
|
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 1-2
PrÏfatio in librum antiquum lingua Saxonica conscriptum
Cum plurimas ReipublicÏ utilitates Ludouuicus
piissimus Augustus summo atque prÏclaro ingenio prudenter statuere atque
ordinare contendat, maxime tamen quod ad sacrosanctam religionem Ïternamque animarum
salubritatem attinet, studiosus ac devotus esse comprobatur hoc quotidie
solicite tractans, ut populum sibi a Deo subiectum sapienter instruendo ad
potiora atque excellentiora semper accendat, et nociva quÏque atque superstitiosa
comprimendo compescat. In talibus ergo studiis suus iugiter benevolus versatur
animus, talibus delectamentis pascitur, ut meliora semper augendo multiplicet
et deteriora vetando extinguat. Verum sicut in aliis innumerabilibus
infirmioribusque rebus eius comprobari potest affectus, ita quoque in hoc magno
opusculo sua non mediocriter commendatur benevolentia. Nam cum divinorum librorum
solummodo literati atque eruditi prius notitiam haberent, eius studio atque
imperii tempore, sed Dei omnipotentia atque inchoantia mirabiliter actum est nuper, ut cunctus populus suÏ ditioni subditus,
Theudisca loquens lingua, eiusdem divinÏ lectionis nihilominus notionem
acceperit. PrÏcepit
namque cuidam viro de gente Saxonum, qui apud suos non ignobilis vates habebatur, ut vetus ac novum Testamentum
in Germanicam linguam poetice transferre studeret, quatenus non solum
literatis, verum etiam illiteratis, sacra divinorum prÏceptorum lectio
panderetur. Qui iussis Imperialibus libenter obtemperans nimirum eo facilius,
quo desuper admonitus est prius, ad tam difficile tanque arduum se statim
contulit opus, potius tamen confidens de adiutorio obtemperantiÏ, quam de suÏ ingenio parvitatis.
Igitur a mundi creatione initium capiens, iuxta historiÏ veritatem quÏque excellentiora
summatim decerpens, interdum quÏdam ubi commodum duxit, mystico sensu
depingens, ad finem totius veteris ac novi Testamenti interpretando more
poetico satis faceta eloquentia perduxit. Quod opus tam lucide tamque eleganter
iuxta idioma illius linguÏ composuit, ut audientibus ac
intelligentibus non minimam sui decoris dulcedinem prÏstet. Iuxta morem vero illius
poëmatis
omne opus per vitteas distinxit, quas nos lectiones vel sententias possumus
appellare.
Ferunt eundem Vatem dum adhuc artis huius penitus esset
ignarus, in somnis esse admonitum, ut SacrÏ legis prÏcepta ad cantilenam
propriÏ linguÏ congrua modulatione
coaptaret. Quam admonitionem nemo veram esse ambigit, qui huius carminis
notitiam studiumque eius compositionis
atque desiderii anhelationem habuerit. Tanta namque copia verborum, tantaque excellentia sensum
resplendet, ut cuncta Theudisca poëmata suo vincat decore. Clare quidem pronunciatione,
sed clarius intellectu lucet. Sic nimirum omnis divina agit scriptura, ut
quanto quis eam ardentius appetat, tanto magis cor inquirentis quadam
dulcedinis suavitate demulceat.
Ut
uero studiosi lectoris intentio facilius quÏque ut gesta sunt possit
invenire, singulis sententiis, iuxta quod ratio huius operis postularat,
capitula annotata sunt.
11 actum
Flacius4 (vgl. J.
Quint)], auctum Flacius. 14
habebatur Flacius3 (vgl.
Sievers)] hahebatur Flacius. 28
compositoris Flacius.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 3-4
Versus de poeta et interprete huius codicis
(1) Fortunam studiumque viri lÏtosque labores,
(2) carmine
privatam delectat promere vitam,
(3) qui dudum
impresso terram vertebat aratro,
(4) intentus modico
et victum quÏrebat in agro,
(5) contentus casula fuerat, cui culmea tecta,
(6) postesque acclives; sonipes sua limina nunquam
(7) obtrivit,
tantum armentis sua cura studebat.
(8) o fãlix nimium, proprio qui vivere
censu
(9) prÏvaluit fomitemque ardentem extinguere dirÏ
(10) invidiÏ, pacemque
animi gestare quietam.
(11) gloria non illum, non alta palatia regum,
(12) divitiÏ mundi, non
dira cupido movebat.
(13) invidiosus erat
nulli nec invidus ulli.
(14) securus latam scindebat
vomere terram
(15) spemque
suam in modico totam statuebat agello.
(16) cum sol per quadrum cãpisset spargere mundum
(17) luce sua radios,
atris cedentibus umbris,
(18) egerat exiguo paucos menando
iuvencos
(19) depellens tecto
vasti per pascua saltus.
(20) lÏtus et attonitus larga pascebat in herba,
(21) cumque fatigatus patulo sub tegmine fessa
(22) convictus somno tradidisset membra quieto,
(23) mox divina polo resonans vox labitur alto,
(24) „o quid agis Vates, cur cantus tempora perdis?
(25) incipe divinas recitare ex ordine leges,
(26) transferre in propriam
clarissima dogmata linguam“.
(27) nec mora post tanti fuerat miracula dicti.
(28) qui prius agricola, mox
et fuit ille poeta:
(29) tunc cantus nimio Vates
perfusus amore,
(30) metrica post docta dictavit carmina lingua.
(31) cãperat a prima nascentis origine mundi,
(32) quinque relabentis percurrens tempora sÏcli,
(33) venit ad adventum Christi, qui sanguine mundum
(34) faucibus eripuit tÏtri miseratus Averni.
5 tecta Schmeller, Dümmler, Quint] testa Flacius. 6 acclives] ob acclines (Schönbach)? limina Cordesius
(vgl. Quint), Dümmler] lumina Flacius. 5
Paulin. Nol., c. 18, 386 (Schönbach). 8ff.
Vgl. Verg., Georg. 2, 458ff. (Jellinek). 13
ulli Flacius4 (vgl. Sievers),
Schmeller, Dümmler] illi Flacius. 17
lucÏ Flacius. 18
„Menare, pro ducere, vox italica est“ Flacius
am Rand. 20 Martial.,
c. 5, 3, 3 (Heinzel bei Jellinek). 21 Verg., Ecl. 1, 1 = Georg. 4, 566 (Jellinek). 31 Verg.., Georg. 2, 336 (Schönbach).
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 7-8
I.
(1) *Manega uuâron,
the sia iro môd gespôn,
(2) ............ , that sia bigunnun uuord godes,
(3)
reckean that girûni, that thie rîceo Crist
(4) undar mancunnea mâriŒa gifrumida
(5) mid uuordun endi mid uuercun. That uuolda thô uuîsara filo
(6) liudo barno loªon,
lêra Cristes,
(7) hêlag uuord godas,
endi mid iro handon scrîªan
(8) berehtlîco an
buok, huô sia scoldin is gibodscipi
(9) frummian, firiho barn. Than uuârun thoh sia fiori te thiu
(10) under thera menigo, thia habdon maht godes,
(11) helpa fan himila,
hêlagna gêst,
(12)
craft fan Criste, - sia uurŒun gicorana te thio,
(13)
that sie than êuangelium ênan scoldun
(14)
an buok scrîªan endi sô
manag gibod godes,
(15) hêlag himilisc uuord: sia ne muosta heliŒo than mêr,
(16) firiho barno
frummian, neªan that sia fiori te
thio
(17) thuru craft
godas gecorana uurŒun,
(18) Matheus endi
Marcus, - sô uuârun thia man hêtana –
(19) Lucas
endi Iohannes; sia uuârun gode lieªa,
(20) uuirŒiga ti them giuuirkie. Habda im uualdand god,
(21) them heliŒon an iro hertan hêlagna gêst
1-84 Einschließlich nur in C. 1 In C davor als Zierzeile Inc(i)pit
quat(u)or evangelium; darüber, von junger
Hand Evangelia in lingua Danica. 2 Vgl.
Taeger, Nd. Jb. 105, 130; keine Lücke C; Schumann, Germania 30, 65 und Franck,
Z. f. d. A. 31, 202, danach Behaghel und Mitzka tilgen uuord godes und fassen die Verse 2/3 als einen Vers;
bigunnun ..... (Lücke von zwei
Halbzeilen) uuord godes reckean Rieger,
Lesebuch S. 1, bigunnun uuord godes cuthian, reckean Müllenhoff, bigunnun uuord godes uuido cuthian, reckean Roediger, A. f. d. A. 5, 283; uuord godes uuisean bigunnun, reckean Sievers, vgl. PBB 10, 587, uuord godes
uuendean bigunnun, reckean Rathofer, Nd.
W. 9, 52; bigunnun│godes uuord reckean || rihtian Piper;
vgl. noch Colliander 451. 3 thi(e) (e rad.) C. 3-4 Vgl.
Jellinek, Z. f. d. A. 40, 331, Kock Z. f. d. A. 48, 187. 8 berethlico C. gibodscipi Hofmann I 51]
gibodscip C, is gibodscip scoldin Sievers, Behaghel. 12 CristÏ C. 13 ena Piper. scoldin Schröder, Z. f. d. A. 46, 112. 14 se C. 15-16
Vgl. Grein, Germania 13, 210, Kock, Z. f.
d. A. 48, 191. 15 Vgl.
Grein, Germania 11, 210. 19 Iohannes endi Lucas frühere Auflagen,
dazu Heusler, Versgeschichte I 104.
lieba gode Rieger,
Z. f. d. P. 7, 29.
Tatian Prologus 1-4
1-37 Tattian prol. Lukas 1,1-4 und
Beda zu Lukas 1,1 Falsa ... evangelia Lucas prima mox praefatione refellit:
‚Quoniam quidem multi’ inquit ‚conati sunt ordinare narrationem (quae in nobis
completae sunt rerum)’, qui non spiritus sancti munere donati, sed vacuo labore
conati magis ordinarint narrationem quam historiae texuerint veritatem, ideoque
aliis complendum opus in quo frustra sudavere reliquerint, illis nimirum qui
cum sint quattuor non tam quattuor evangelia quam unum quattuor [librorum]
varietate pulcherrima consonum ediderunt. Ediderunt enim ‚sicut tradiderunt
illis qui ab initio ipsi viderant et ministri fuerant sermonis’, qua sententia
non soli Lucas et Marcus, verum Matthaeus quoque et Iohannes apostoli sunt
designati: et ipsi enim in multis quae scriberent ab eis ... qui ... eius
gestis interesse potuerant audire opus habebant. Quod autem ‚visum etiam sibi scribere’ dicit, non quasi a
se sibi visum, sed spiritu sancto investigante sibi quoque visum significat ...
Theophilo ... eorum de quibus eruditus est verborum promittitur veritas
exprimenda, scilicet ut quo quid ordine de domino vel a domino gestum dictumve
sit agnoscere queat.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
8-9
(22) fasto bifolhan endi ferahtan hugi,
(23) sô manag uuîslîk
uuord endi giuuit mikil,
(24) that sea scoldin ahebbean hêlagaro stemnun
(25) godspell that
guoda, that ni haªit ênigan gigadon
huergin,
(26) thiu uuord an
thesaro uueroldi, that io uualdand
mêr,
(27) drohtin diurie
eftho derªi thing,
(28) firinuuerc fellie eftho
fîundo nîŒ,
(29) strîd uuiºerstande -, huand
hie habda starkan hugi,
(30)
mildean endi guodan, thie thes
mêster uuas,
(31)
aŒalordfrumo alomahtig.
(32)
That scoldun sea fiori thuo fingron
scrîªan,
(33)
settian endi singan endi seggean forŒ,
(34)
that sea fan Cristes crafte them
mikilon
(35)
gisâhun endi gihôrdun, thes hie selªo gisprac,
(36)
giuuîsda endi giuuarahta,
uundarlîcas filo,
(37)
sô manag mid mannon mahtig drohtin,
(38)
all so hie it fan them anginne
thuru is ênes craht,
(39)
uualdand gisprak, thuo hie êrist
thesa uuerold giscuop
(40)
endi thuo all bifieng mid ênu
uuordo,
(41)
himil endi erŒa endi al
that sea bihlidan êgun
(42) giuuarahtes endi giuuahsanes: that uuarŒ thuo all mid uuordon
godas
(43) fasto bifangan,
endi gifrumid after thiu,
(44) huilic than liudscepi landes scoldi
(45)
uuîdost giuualdan, eftho huar thiu uueroldaldar
(46)
endon scoldin. Ên uuas iro thuo noh than
(47) firio barnun biforan, endi thiu
fîªi uuârun agangan:
(48) scolda thuo that sehsta sâliglîco
(49) cuman thuru traft godes endi Cristas giburd,
23 Colliander
452. 25 Schumann,
Tatian 1,1-3
37-43 Tatian I. J. 1, 1. In principio erat verbum
... et deus erat verbum. 1,3 Omnia per ipsum facta sunt et sine ipso factum est
nihil quod factum est. 45-53 Alc. zu J. 2, 6. Vasa sex ... corda sunt
devota sanctorum, quorum perfectio vitae et fidei ad exemplum recte credendi et
vivendi proposita est generi humano per sex saeculi labentis aetates ... Sexta inchoante saeculi aetate dominus in
carne apparens ... Ecce hydria sexta ad abluenda contagia peccati, ad portanda
vitae gaudia mundiorem ceteris adstruens undam!
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
9-10
(50) hêlandero
bestan, hêlagas gêstes,
(51) an thesan middilgard managon te helpun,
(52) firio barnon ti frumon uuiŒ fîundo nîŒ
(53) uuiŒ dernero duualm. Than habda thuo drohtin god
(54) Rômano liudeon farliuuan rîkeo mêsta,
(55)
habda them heriscipie herta
gisterkid,
(56) that sia habdon bithuungana thiedo gihuilica,
(57) habdun fan Rûmuburg rîki giuunnan
(58) helmgitrôsteon,
sâton iro heritogon
(59)
an lando gihuem, habdun liudeo
giuuald,
(60)
allon elitheodon. Erodes uuas
(61)
an Hierusalem oªer that Iudeono folc
(62)
gicoran te kuninge, sô ina thie
kêser tharod,
(63)
fon Rûmuburg rîki thiodan
(64) satta undar that gisîŒi. Hie ni uuas thoh mid sibbeon bilang
(65) aªaron Israheles, eŒiligiburdi,
(66)
cuman fon iro cnuosle, neªan that hie thuru
thes kêsures thanc
(67)
fan Rûmuburg rîki habda,
(68)
that im uuârun sô gihôriga
hildiscalcos,
(69) aªaron Israheles elleanruoªa:
(70)
suîŒo unuuanda uuini,
than lang hie giuuald êhta,
(71)
Erodes thes rîkeas endi râdburdeon held
(72) Iudeo liudi. Than uuas thar ên gigamalod mann,
(73)
that uuas fruod gomo, habda ferehtan
hugi,
(74)
uuas fan them liudeon Levias cunnes,
(75)
Iacobas suneas, guodero thiedo:
(76)
Zacharias uuas hie hêtan. That uuas
sô sâlig man,
(77)
huand hie simblon gerno gode
theonoda,
(78)
uuarahta after is uuilleon; deda is uuîf sô self
50 Vgl. Schumann, Germania 30, 67, Sievers, PBB 10, 587. best C, vgl. Holthausen, Beiblatt z. Anglia 45, 130. 60 Vgl. Piper zu der Stelle, sowie Colliander 454. 64 bifang C. 66 muosle C. 71-72 radburdeon giheld Iudeono liudi Sievers] radburdeon ...... liudi C; radburdeo oªar Iudeoliudi Rieger, Lesebuch S. 3, rad
burda On Iudeono liudi Schmeller,
Müllenhoff, Heyne, radburdi On Iudeono liudi Roediger, radburdiun êhta Iudeono liudi Piper, vgl. Sievers, PBB 10, 540; Colliander 454. 77ff.
Hierzu in C am Rand von etwa gleich alter
Hand: secundum Lucam: In illo tempore fuit in diebus Erodis regis Iude
sacer quidam nomine Zacharias. 75 sumeas C. 78 Ïfter C.
Tatian 2,1-2, Otfrid
I, 4,1-10
53-60 Hraban zu Matthäus 2, 1. Itaque . . Caesar Augustus ordinatione dei
totum orbem terrarum ab oriente in occidentem, a septentrione in meridiem ac per totum oceani circulum omnes gentes
una pace composuit; und weiter: Illud quoque quod Augustus legiones suas ad tutamen orbis terrarum distribuisset significat quod ...
61-76 Tat. II. Lukas 1, 5. Fuit in diebus Herodis regis Iudeae (Beda zu Lukas 1,5. Tempus quoque Herodis alienigenae videlicet regis etiam ipsum dominico attestatur adventui ... ; (Hyrcano)
ab Herode ... interempto Iudeae
regnum ipsi Herodi iussu Caesaris
Augusti traditur gubernandum) quidam sacerdos nomine Zacharias de vice Abia (dazu vgl. die Ausführungen bei Beda zu Lukas 1,5
und wegen vers 75 ebenda: sacrosancta
praecursoris domini nobilitas non solum a
parentibus, sed etiam a progenitoribus gloriosa descendit) et uxor illi de filiabus Aaron, et nomen eius
Elisabeth. 76-79 Lukas 1, 6 Erant
autem iusti ambo ante deum, incedentes in omnibus mandatis et iustificationibus
dei sine querela.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
10-11
(79) - uuas iru gialdrod
idis: ni muosta im erbiuuard
(80) an iro iuguŒhêdi giªiŒig uuerŒan -
(81) libdun im farûter laster, uuaruhtun lof goda,
(82) uuârun sô gihôriga heªancuninge,
(83) diuridon ûsan drohtin: ni uueldun derªeas uuiht
(84)
under mancunnie, mênes gifrummean,
(85) ne *saca ne sundea.
Uuas
im thoh an sorgun hugi,
(86) that sie erªiuuard êgan ni
môstun,
(87) ac uuârun im barno lôs. Than scolda he gibod
godes
(88)
thar an Hierusalem, sô oft sô is
gigengi gistôd,
(89) that ina
torhtlîco tîdi gimanodun,
(90) sô scolda he at them uuîha uualdandes geld
(91)
hêlag bihuuerªan, heªancuninges,
(92)
godes iungarskepi: gern uuas he suîŒo,
(93)
that he it thurh ferhtan hugi frummean môsti.
II.
(94)
Thô uuarŒ thiu tîd cuman,
- that thar gitald habdun
(95) uuîsa man mid uuordun,
- that scolda
(96)
Zacharias bisehan. Thô uuarŒ
thar gisamnod filu
(97)
thar te Hierusalem Iudeo liudio,
(98)
uuerodes te them uuîha, thar sie
uualdand god
(99)
suuîŒo theolîco
thiggean scoldun,
(100) hêrron is huldi, that sie heªancuning
(101) lêŒes alêti. Thea liudi stôdun
(102)
umbi that hêlaga hûs, endi geng im
the gihêrodo man
(103)
an
(104)
umbi
(105)
huuan êr the frôdo man
gifrumid habdi
(106)
uualdandes uuilleon. Sô he thô
(107) ald aftar
them alaha, endi umbi
(108)
mid is rôcfatun rîkiun thionon,
(109)
- fremida ferhtlîco frâon sînes,
(110) godes iungarskepi gerno suuîŒo
(111)
mid hluttru hugi, *sô man hêrren
scal
(112) gerno
fulgangan
-, grurios quâmun im,
85 Mit s(aca n)e
sundea (Uu)a(s) (teilweise radiert) beginnt M (davor 7 Zeilen
ausradiert).
93 it fehlt
C fremmean C. 94 the C, vgl. Schumann,
Tatian 2,2-3, Otfrid I, 4,11-20
79-87 Lukas 1,7 Et
non erat illis filius, eo quod esset Elisabeth sterilis, et ambo processissent
in diebus suis. 87-96 Lukas 1,8 Factum
est autem cum sacerdotio fungeretur in ordine vicis suae ante deum, Lukas 1,9 secundum consuetudinem
sacerdotii, sorte exiit ut incensum poneret ingressus in templum domini. 101-106 Lukas 1,10 Et omnis multitudo
erat populi orans foris hora incensi.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 11-12
(113)
egison an them alahe: hie gisah thar
aftar thiu ênna engil godes
(114)
an them uuîhe innan, hie sprac im
mid is uuordon tuo,
(115)
hiet that fruod gumo foroht ni
uuâri,
(116) hiet that hie im ni
andriede: ‚thîna dâdi sind’,
quathie*,
(117) ‚uualdanda uuerŒe endi thîn uuord
sô self,
(118) thîn thionost is im an thanke, that thu sulica githâht haªes
(119) an is ênes craft. Ic is engil bium,
(120) Gabriel bium ic hêtan, the gio for goda standu,
(121) anduuard for them alouualdon, ne sî that he me an is ârundi huarod
(122) sendean uuillea. Nu hiet he me an thesan sîŒ
faran,
(123) hiet that ic thi thoh gicûŒdi, that thi kind giboran,
(124)
fon thînera alderu idis ôdan scoldi
(125) uuerŒan an thesero
uueroldi, uuordun spâhi.
(126)
That ni scal an is liªa gio lîŒes
anªîtan,
(127)
uuînes an is uueroldi: sô haªed
im uurdgiscapu,
(128) metod
gimarcod endi maht godes.
(129) Hêt that ic thi thoh sagdi, that it scoldi gisîŒ
uuesan
(130) heªancuninges, hêt
that git it heldin uuel,
(131)
tuhin thurh treuua, quaŒ
that he im tîras sô filu
(132)
an godes rîkea forgeªan
uueldi.
(133)
He quaŒ that the gôdo gumo
Iohannes te namon
(134)
hebbean scoldi, gibôd that git it hêtin sô,
(135) that kind, than it quâmi, quaŒ
that it Kristes gisîŒ
(136)
an thesaro uuîdun uuerold uuerŒan
scoldi,
(137) is selªes
sunies, endi quaŒ
that sie sliumo herod
(138) an is bodskepi bêŒe
quâmin’.
(139) Zacharias thô gimahalda endi uuiŒ selªan sprac
(140) drohtines
engil, endi im thero dâdeo bigan,
(141) uundron thero
uuordo: ‚huuô mag that giuuerŒan sô’, quaŒ he,
(142) ‚aftar an aldre? it is unc al te lat
(143) sô te giuuinnanne, sô thu mid thînun uuordun gisprikis.
(144) Huuanda uuit habdun aldres êr efno tuêntig
121-122 huarod│Grein, Germania 11, 210; arundi│huarod Heyne, Rückert. 123 thoh fehlt M. 126 abitan C. 130 gi C. 134 gibud C gi C it fehlt M. 137 sie]
git Rückert, Roediger. sniumo C, vgl. Behaghel, Germania 27, 416; Colliander 456. 138 gibodscepe
C139 selªa C143 sprikis C.
Tatian 2,4-8, Otfrid I, 4,21-56
106-114 Lukas 1,12 Et Zacharias turbatus est videns, et timor inruit super
eum. Lukas 1,11 Apparuit
autem illi angelus domini, stans a dextris altaris incensi. 114-119 Lukas 1,13 Ait auteni ad illum angelus: ‚Ne timeas,
Zacharia, quoniam exaudita est deprecatio tua. 119-123 Lukas 1,19 Ego sum Gabriel, qui adsto ante
deum, et missus sum ad te haec tibi evangelizare. 123-125 Lukas 1,13 Et uxor tua Elisabeth pariet tibi
filium. 126-138 Lukas 1,15 Et
vinum et siceram non bibet, Lukas 1,17 et ipse praecedet ante illum in spiritu et virtute Heliae. Lukas
1,15 Erit enim magnus coram
domino, Lukas 1,13 et
vocabis nomen eins Iohannem. 139-158
Lukas 1,18 Et dixit Zacharias ad angelum: ‚Unde hoc sciam? Ego enim sum
senex, et uxor mea processit in diebus suis.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 12-13
(145) uuintro an uncro
uueroldi, êr than quâmi thit uuîf te mi;
(146) than uuârun uuit nu atsamna antsiªunta uuintro
(147) gibenkeon endi
gibeddeon, siŒor ic sie mi te brûdi gecôs.
(148) Sô uuit thes an uncro iuguŒi gigirnan ni mohtun,
(149) that uuit erªiuuard êgan môstin,
(150) fôdean an uncun flettea, nu uuit sus gifrôdod sint
(151) - haªad unc eldi binoman elleandâdi,
(152)
that uuit sint an uncro siuni gislekit
endi an uncun sîdun lat;
(153)
flêsk is unc antfallan, fel
unscôni,
(154)
is unca lud giliŒen, lîk gidrusnod,
(155) sind unca andbâri
ôŒarlîcaron,
(156) môd endi
megincraft - , sô uuit giu sô managan dag
(157) uuârun an
thesero uueroldi, sô mi thes uundar
thunkit,
(158) huuô it sô giuuerŒan
mugi, sô thu mid thînun uuordun gisprikis’.
III.
(159) Thô uuarŒ
that heªencuninges bodon
harm an is môde,
(160) that he is giuuerkes sô uundron scolda
(161)
endi that ni uuelda gihuggean, that
ina mahta hêlag god
(162)
sô alaiungan, sô he fon êrist uuas,
(163)
selªo giuuirkean,
of he sô uueldi.
(164) Skerida im thô te uuîtea, that he ni mahte ênig uuord sprekan,
(165) gimahlien mid is mûŒu, ‚êr than
thi magu uuirŒid,
(166) fon thînero aldero idis erl afôdit,
(167) kindiung giboran
cunnies gôdes,
(168) uuânum
te thesero uueroldi. Than scalt thu
eft uuord sprekan,
(169)
hebbean thînaro stemna giuuald; ni
tharft thu stum uuesan
(170) lengron huîla.’ Thô
uuarŒ it sân gilêstid sô,
(171) giuuorŒan te uuâron, sô thar an them uuîha gisprak
(172) engil thes alouualdon: uuarŒ ald gumo
145 that C. 146 atsibunta C. 148ff. Vgl. Roediger A. f. d. A. 5, 280, 282. 148 thes fehlt C gigernean C. 150f. Interpunktion nach Schwab 102 . 153 afallan
C.
154 lud] lund = ae. lynd („Fett“) Trautmann 129, vgl. Grau 205
gidrusinot C, gitrusnod M. 156 Vgl. Roediger A. f. d. A. 5, 282, 283.
157 Vgl.
Kock, Jaunts and Jottings, 1918, S. 43.
158 hui C sprikis C. 161 mahti C hêlag fehlt C. 163 ef C. 164
gisprekean C.
Tatian 2,8-10, Otfrid I,
4,49-76
159-170 Lukas 1,20 ‚Et ecce eris tacens et non poteris loqui usque in diem quo
haec fiant, pro eo quod non credidisti verbis meis, quae implebuntur in
tempore suo.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 13-14
(173) sprâca bilôsit,
thoh he spâhan hugi
(174) bâri an is breostun. Bidun allan dag
(175) that uuerod for them
uuîha endi uundrodun alla,
(176) bihuuî he thar sô lango, lofsâlig man,
(177) suuîŒo frôd gumo
frâon sînun
(178) thionon thorfti,
sô thar êr ênig thegno ni deda,
(179) than sie thar at them uuîha
uualdandes geld
(180) folmon frumidun.
Thô quam frôd gumo
(181) ût fon them alaha. Erlos thrungun
(182) nâhor mikilu: uuas im niud
mikil,
(183) huat he im sôºlîkes seggean uueldi,
(184)
uuîsean te uuâron. He ni mohta thô
ênig uuord sprecan,
(185) giseggean them gisiŒea, bûtan that he mid is suîŒron hand
(186) uuîsda them uueroda,
that sie ûses uualdandes
(187) lêra lêstin.
Thea liudi forstôdun,
(188) that he thar habda gegnungo godcundes huat
(189) forsehen selªo, thoh he is
ni mahti giseggean uuiht,
(190) giuuîsean te uuâron.
Thô habda he ûses uualdandes
(191) geld gilêstid,
al sô is gigengi uuas
(192) gimarcod mid mannun.
Thô uuarŒ sân aftar thiu maht godes,
(193) gicûŒid is craft mikil: uuarŒ thiu quân ôcan,
(194) idis an ira eldiu: scolda im erªiuuard,
(195) suîŒo godcund gumo giªiŒig uuerŒan,
(196) barn
an burgun. Bêd aftar thiu
(197) that uuîf uurdigiscapu. Skrêd
the uuintar forŒ,
(198) geng thes gêres gital. Iohannes quam
(199) an liudeo lioht:
lîk uuas im scôni,
(200)
uuas im fel fagar, fahs endi naglos,
(201)
uuangun uuârun im uulitige. Thô fôrun thar uuîse man,
(202) snelle tesamne,
thea suâsostun mêst,
(203) uundrodun thes uuerkes, bihuî it
gio mahti giuuerŒan sô,
(204) that undar sô aldun
tuêm ôdan uurŒi
179 an C. 184 gisprecan C. 185 neuan C.
188 huat fehlt C. 191 gigengi uuas gimarcod] gigengi
uuas, gimarcod Piper; vgl. Lagenpusch S. 41.
193 mik C quena C.
196 burgeon C. 197 giscapo
C. 198 thes fehlt C, vgl.
Grein, Germania 11, 210, Colliander 457.
201 uuarin C. 203 giuuirkes C hiu C it fehlt C. 204 uundar M.
Tatian
2,10-11, 4,9-10, Otfrid I, 4,71-85, 9,1-4, 9,7
174-180 Lukas 1,21 Et erat plebs expectans
Zachariam, et mirabantur quod tardaret ipse in templo. 180-190 Lukas 1,22
Egressus autem non poterat loqui ad illos, et cognoverunt quod visionem
vidisset in templo. Et ipse erat innuens illis et permansit mutus. 190-192 Lukas 1,33 Et factum est, ut impleti sunt dies
officii eius, abiit in domum suam. 192-196 Lukas 1,24 Post hos autem dies concepit Elisabeth
uxor eius. 196-199 Tatian IV, Lukas 1,57 Elisabeth autem impletum est tempus
pariendi, et peperit filium suum. 201-214
Lukas 1,58 Et
audierunt vicini et cognati eius quia magnificavit dominus misericordiam suam
cum illa, et congratulabantur ei, Lukas
1,66
dicentes: ‚Quid putas puer iste erit?’ Etenim manus domini erat cum illo. Lukas 1,59 Et factum est in die octava, venerunt
circumcidere puerum, et vocabant eum nomine patris eius Zachariam.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 14-15
(205) barn an giburdeon, ni uuâri that it gibod godes
(206)
selªes uuâri: afsuoªun sie garo,
(207) that it elcor sô uuânlîc uuerŒan ni mahti.
(208) Thô sprak thar ên gifrôdot
man, the sô filo consta
(209) uuîsaro uuordo, habde giuuit mikil,
(210) frâgode niudlîco, huuat is namo scoldi
(211) uuesan an
thesaro uueroldi: ‚mi thunkid an is
uuîsu gilîc
(212) iac an is
gibârea, that he sî betara than uui,
(213) sô ic uuâniu, that ina ûs gegnungo god fon himila
(214) selªo sendi’. Thô sprac sân aftar
(215) thiu môdar thes kindes, thiu
(216) that barn an ire barme: ‚hêr quam gibod godes’, quaŒ siu,
(217) ‚fernun gêre, furmon uuordu
(218) gibôd, that he Iohannes bi godes lêrun
(219) hêtan scoldi. That ic an mînumu hugi ni gidar
(220) uuendean mid
uuihti, of ic is giuualdan môt’.
(221) Thô sprac ên
gêlhert man, the ira gaduling uuas:
(222) ‚ne hêt êr
giouuiht sô’, quaŒ he, ‚aŒalboranes
(223) ûses cunnies eftho cnôsles. Uuita kiasan im ôŒrana
(224) niudsamna namon: he niate of he môti’.
(225) Thô sprac eft the frôdo man, the thar consta filo mahlian:
(226) ‚ni giªu ic that te râde’, quaŒ he, ‚rinco negênun,
(227) that he uuord
godes uuendean biginna;
(228) ac uuita is
(229) uuîs an is uuînseli:
thoh he ni mugi ênig uuord sprecan,
(230) thoh mag he
bi bôcstaªon brêf geuuirkean,
(231) namon giscrîªan’. Thô he nâhor geng,
(232) legda im êna bôc an barm endi bad
gerno
(233) uurîtan uuîslîco uuordgimerkiun,
(234) huat sie that hêlaga barn hêtan
scoldin.
(235) Thô nam he thia bôk an hand endi an is hugi
thâhte
205 burgun
M. 206 ansuoªun C. 210 niutlico M. 211Vgl.
Behaghel, Germania 21, 143. 213 uuani M god fehlt
M. 214 seªo C
aftar thiu || modar die meisten
Herausgeber. 215 C
modor, muodor. 216
C modor, muodor. 216
bodo Holthausen, Beiblatt z. Anglia
45, 130. 217b Vgl. Grein, Germania 11, 210;
Roediger A. f. d. A. 5, 283; Schumann, Germania 30, 67; Sievers PBB 10, 588. 218 gibod
zu 217 Müllenhoff. 219 godar C. 224 note C; vgl.
Sturtevant, MLN 40, 399. 227 he fehlt C. 228 uuit C tharod M. 229 gisprekan C; Roediger, A. f. d. A. 5, 282. 232 gerno bad C. 235 thiu M nam he an hand thia bok Martin, Z. f. d. A. 40, 126.
Tatian
4,11-12, Otfrid I, 9,8-26
214-220 Lukas 1,60 Et respondens mater eius dixit:
‚Nequaquam, sed vocabitur Iohannes.’ 221-224 Lukas 1,61
Et dixerunt ad illam: ‚Quia nemo est in cognatione tua qui vocetur hoc nomine.’
225-231 Lukas
1,62 Innuebant autem patri eius, quem vellet vocari eum. 231-238 Lukas 1,63 Et postulans
pugillarem scripsit dicens: ‚Iohannes est nomen cius’. Et mirati sunt universi.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
15-16
(236)
suîŒo gerno te
gode: Iohannes namon
(237)
uuîslîco
giuurêt endi ôc aftar mid is uuordu
gisprac
(238)
suîŒo
spâhlîco: habda im eft is sprâca
giuuald,
(239) giuuitteas
endi uuîsun. That uuîti uuas thô agangan,
(240) hard
harmscare, the im hêlag god
(241) mahtig macode, that
he an is môdseªon
(242) godes ni
forgâti, than he im eft sendi is
iungron tô.
IV.
(243) Thô ni uuas lang aftar thiu, ne it al sô gilêstid uuarŒ,
(244) sô he mancunnea
managa huîla,
(245) god
alomahtig forgeªen habda,
(246) that he is
himilisc barn herod te uueroldi,
(247) is selªes sunu sendean uueldi,
(248) te thiu that
he hêr alôsdi al liudstamna,
(249) uuerod fon
uuîtea. Thô uuarŒ is uuisbodo
(250) an Galilealand,
Gabriel cuman,
(251) engil thes alouualdon, thar he êne idis uuisse,
(252) munilîca magaŒ: Maria uuas
siu hêten,
(253) uuas iru thiorna githigan. Sea ên thegan habda,
(254) Ioseph gimahlit,
gôdes cunnies man,
(255) thea Dauides
dohter: that uuas sô diurlîc uuîf,
(256) idis anthêti.
Thar sie the engil godes
(257) an Nazarethburg bi namon
selªo
(258) grôtte geginuuarde endi sie fon gode quedda:
(259) ‚Hêl uuis thu, Maria’, quaŒ he, ‚thu bist thînun hêrron liof,
(260) uualdande uuirŒig, huuand thu giuuit haªes,
(261) idis enstio fol.
Thu scalt for
allun uuesan
(262) uuîªun giuuîhit. Ne
haªe thu uuêcan hugi,
(263) ne forhti thu
thînun ferhe: ne quam ic thi te
ênigun frêson herod,
237 ôc fehlt M. 239 uuisu C; uuîsi Piper. 240 thea C. 241 marcoºe Schröder, Z. f. d. A. 46, 359
eft an M, vgl. Sievers,
Z. f. d. P. 16, 110. 247 uuolda C. 248 alla liudstemnia M, vgl. Behaghel, Germania
22, 228; Colliander 458. 249 Thô fehlt C uuisbodo Heyne, Ilkow] wîsbodo Grein, Sievers, Behaghel, uuîs bodo Piper.
249/250 Daneben am Rand be sca marian C. 254 Vgl. Grein, Germania 11, 211. 255 sô fehlt
C dohtor C.
255-256 S.
Colliander 458, Tiefenbach 750ff. 255-265 Zu den ags. Formen in C s.
z. B. Substantivformen und Verbformen C 255-265. 257 an] a C. 258 geginuuardi C.
261 furi
C scealt C. 262 thu fehlt C.
Tatian 4,12, 3,1-4, Otfrid I, 9,26-30, 5,1-18
238-239 Lukas 1,64 Apertum est autem ilico os eius et lingua eius, et loquebatur benedicens
deum. 249-256 Tatian III, Lukas 1,26 In mense autem sexto missus est angelus Gabriel a deo in
civitatem Galileae cui nomen Nazareth 1,27 ad virginem desponsatam viro cui nomen erat Joseph, de domo
David, et nomen virginis Maria. 256-262 Lukas 1,28 Et ingressus angelus ad eam dixit: ‚Have (!) gratia plena,
dominus tecum, benedicta tu in mulieribus!’ 262-264
Lukas 1,30 Et ait angelus ei: ‚Ne timeas, Maria, invenisti enim gratiam
apud deum.
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 16-17
(264) ne dragu ic ênig drugithing.
Thu scalt ûses drohtines uuesan
(265) môdar mid mannun
endi scalt
(266) thes hôhon heªancuninges. The scal
Hêliand te namon
(267) êgan mid eldiun.
Neo endi ni kumid,
(268) thes uuîdon rîkeas giuuand, the he giuualdan
scal,
(269) mâri theodan.’
Thô sprac im eft thiu magaŒ angegin,
(270) uuiŒ
(271) allaro uuîªo uulitigost:
‚huô mag that giuuerŒen sô’, quarŒ siu,
(272) ‚that ic
magu fôdie? Ne ic gio mannes ni uuarŒ
(273) uuîs an mînera uueroldi.’ Tho habde eft is uuord garu
(274) engil thes alouualdon thero idisiu tegegnes:
(275) ‚an
thi scal hêlag gêst fon heªanuuange
(276) cuman
thurh craft godes. Thanan scal thi kind ôdan
(277) uuerŒan an thesaro
uueroldi. Uualdandes craft
(278) scal
thi fon them hôhoston heªancuninge
(279)
scadouuan mid skimon. Ni uuarŒ scôniera giburd,
(280) ne sô mâri mid mannun, huand siu kumid thurh maht godes
(281) an these uuîdon
uuerold.’ Thô uuarŒ eft thes uuîbes hugi
(282) aftar them ârundie
al gihuorªen
(283) an godes uuilleon.
‚Than ic hêr garu standu’, quaŒ siu,
(284) ‚te sulicun ambahtskepi, sô he mi êgan uuili.
(285) Thiu bium ic
theotgodes. Nu ik theses thinges gitrûon;
(286) uuerŒe mi aftar thînun uuordun, al sô is uuilleo sî,
(287) hêrron mînes; nis mi hugi tuîfli,
(288) ne
uuord ne uuîsa.’ Sô gifragn ik, that
that uuîf antfeng
(289) that
godes ârundi gerno suîŒo
(290) mid
leohtu hugi endi mid gilôªon gôdun
(291) endi mid hluttrun treuun. Uuarº the hêlago gêst,
264 eni C drugithing Schmeller II 25a, Roediger,
A. f. d. A. 5, 280 drugi thing (dr.│ th. M) MC, Heyne; Sievers, PBB 5, 107 drihtnes
C. 266 hohem
himilc. (bzw. himilcun) C
h. h. M, Hg. bis Sievers Hofmann I 51, 175] h. h. suno C, Roediger, A. f. d. A. 5, 284,
Behaghel, Piper. 267 neo fehlt C, dazu Heusler, Versgeschichte I 174. 268 giuuand fehlt M thes C,
thes the Wilhelmy S. 37. 269 eft fehlt C. 271 quad so quad M. 276 than M. 277 Vgl. Jellinek, Z. f. d. A. 36,
163. 279 skimon Krogmann, Nd. Jb. 79, 17] skîmon Heyne, Rückert,
Kauffmann, PBB 12, 292 Sehrt, MLN 65, 89.
281 thesan C eft fehlt C. 283 than c M. 285 thes C. 290 lobon C. 291 uuarth thuo C.
Tatian 3,4-9, Otfrid I, 5,23-70
264-269 Lukas 1,31 Ecce
concipies in utero et paries filium et vocabis nomen eius Iesum. 1,32 Hic erit magnus, et
filius altissimi vocabitur ..., 1,33
et regni eius non erit finis.’ 269-273 Lukas 1,34 Dixit
autem Maria ad angelum. ‚Quomodo fiet istud? quoniam virum non cognosco.’ 273-281 Lukas 1,35 Et respondens angelus dixit ei: ‚Spiritus
sanctus superveniet in te, et virtus altissimi obumbrabit te ; ideoque et quod
nascetur sanctum vocabitur filius dei.’ 281-288
Lukas 1,38 Dixit
autem Maria: ‚Ecce ancilla domini, fiat mihi secundum verbum tuum.’ 291-292 Tatian V, Matthäus 1.18 …
inventa est in utero habens de spiritu sancto.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A.
1996, S. 17-18
(292) that barn an ira bôsma; endi siu
an ira breostun forstôd
(293) iac an ire seªon selªo, sagda them
siu uuelda,
(294) that sie habde giôcana thes alouualdon craft
(295) hêlag fon himile.
Thô uuarŒ hugi Iosepes,
(296) is môd giuuorrid, the im êr thea magaŒ habda,
(297) thea idis anthêttea, aŒalcnôsles uuîf
(298) giboht im te brûdiu. He afsôf that siu habda barn undar iru:
(299) ni uuânda thes mid uuihti, that
iru that uuîf habdi
(300)
giuuardod sô uuarolîco: ni uuisse uualdandes thô noh
(301) blîŒi gibodskepi. Ni uuelda sia imo te
brûdi thô,
(302) halon imo te
hîuuon, ac bigan im thô an hugi thenkean,
(303) huô he
sie sô forlêti, sô iru thar ni uurŒi lêŒes uuiht,
(304) ôdan arªides.
Ni uuelda sie aftar thiu
(305) meldon for menigi:
antdrêd that sie manno barn
(306) libu
binâmin. Sô uuas than thero liudeo thau
(307) thurh then aldon êu, Ebreo folkes,
(308)
sô huilik sô thar an unreht idis
gihîuuida,
(309) that siu simbla
(310) frî mid ira ferhu: ni uuas gio thiu fêmea sô gôd,
(311) that siu mid them
liudiun leng libbien môsti,
(312) uuesan undar them uueroda. Bigan im the uuîso mann,
(313) suîŒo gôd gumo, Ioseph an is môda
(314) thenkean thero thingo, huô he thea thiornun thô
(315) listiun
forlêti. Thô ni uuas lang te thiu,
(316) that im thar an drôma quam drohtines engil,
(317) heªancuninges bodo, endi hêt sie ina haldan uuel,
(318) minnion sie an is môde: ‚Ni uuis thu’, quaŒ he, ‚Mariun uurêŒ,
(319) thiornun thînaro; siu is githungan uuîf;
(320) ne forhugi thu sie te hardo; thu scalt sie haldan uuel,
(321) uuardon ira an
thesaro uueroldi. Lêsti thu inca uuinitreuua
292 on C forstôd] stuod C. 296 giuuorrid (C)]
gidrobid M; giwôrit Rückert, gimerrid Holthausen, PBB 44, 338;
Sievers, Z. f. d. P. 16, 110, 120, PBB 44, 501, Krogmann, Z. f. d. P. 66, 5. 298 that] that
that C. 299 neua that C, Behaghel,
Tatian 5,7-8, Otfrid I, 8,1-22
295-305 Matthäus 1,19 Joseph autem vir eius, cum esset iustus et
nollet eam tradere, voluit occulte dimittere eam. 312-325 Matthäus 1,20
Haec autem eo cogitante, ecce angelus domini apparuit ei dicens: ‚Ioseph fili
David, noli timere accipere Mariam coniugem tuam; quod enim in ea natum est, de
spiritu sancto est.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
18-19
(322) forŒ sô thu dâdi, endi hald incan friundskepi uuel!
(323)
Ne lât thu sie thi thiu lêŒaron, thoh siu undar ira liŒon
êgi,
(324) barn an ira bôsma. It cumid thurh gibod godes,
(325) hêlages gêstes fon heªanuuanga:
(326) that is Iesu Krist, godes êgan barn,
(327) uualdandes sunu.
Thu scalt sie uuel haldan,
(328) hêlaglîco. Ne
lât thu thi thînan hugi
tuîflien,
(329) merrean thîna môdgithâht.’ Thô
uuarŒ eft thes mannes hugi
(330) giuuendid aftar them uuordun, that he im te them uuîªa genam,
(331)
te thera magaŒ minnea: antkenda
maht godes,
(332)
uualdandes gibod. Uuas im uuilleo
mikil,
(333) that he sia sô
hêlaglîco haldan môsti:
(334)
bisorgoda sie an is gisîŒea, endi
siu sô sûªro drôg
(335) al te huldi godes hêlagna gêst,
(336)
gôdlîcan gumon, antthat sie godes giscapu
(337)
mahtig gimanodun, that siu ina an manno lioht,
(338)
allaro barno bezt, brengean scolda.
V.
(339) Thô uuarŒ fon Rûmuburg rîkes mannes
(340) oªar alla thesa
irminthiod Octauiânas
(341)
ban endi bodskepi oªar
thea is brêdon giuuald
(342)
cuman fon them kêsure cuningo
gihuilicun,
(343)
hêmsitteandiun, sô uuîdo sô is
heritogon
(344) oªar al that
landskepi liudio giuueldun.
(345) Hiet man that alla thea elilendiun man iro ôŒil sôhtin,
(346) heliŒos iro
handmahal angegen iro hêrron bodon,
(347) quâmi te them
cnôsla gihue, thanan he cunneas
uuas,
(348)
giboran fon them burgiun. That gibod
uuarŒ gilêstid
(349)
oªar thesa uuîdon uuerold. Uuerod samnoda
322 endi hald fehlt C. 323
undar fehlt C. 326 Iesus C. 324 iro C. 327 uuel bisorgon, haldan Grein, Germania 11,
211; die Konjektur von
Grein auch verworfen von A. Veltman, Die politischen Gedichte Muskatbluts,
Diss. Bonn 1902, These 11. 328 thi fehlt C. 330
giuuend C. 333
sia fehlt M. 334 githa C sea C
duog C. 336 godes
fehlt C. 336 godlicon C. 337 sia C ina fehlt C. 344 liudi (radiert) M. 345 Hiet man streicht Wackernagel all C. 346
elithos C.
Tatian 5, 8,10-11, Otfrid I, 8,22-28, 11,1-9
326-327 Matthäus 1,21 Pariet autem filium, et vocabis nomen eius Iesum … 329-338 Matthäus 1,24 Exsurgens autem
Ioseph a somno fecit sicut praecepit ei angelus domini et accepit coniugem
suam, 1,25 et non cognovit eam, donec
peperit filium suum primogenitum ... 339-350
Lukas 2,1 Factum est autem in diebus illis, exiit edictum a Caesare
Augusto, ut describeretur universus orbis. Lukas
2,3 Et ibant omnes ut profiterentur singuli in suam civitatem.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 19-20
(350) te allaro burgeo gihuuem. Fôrun thea bodon oªar
all,
(351) thea fon them kêsura
(352)
bôkspâha uueros, endi an brêf scriªun
(353)
suîŒo niudlîco namono
gihuilican,
(354)
ia land ia liudi, that im ni mahti alettean mann
(355)
gumono sulica gambra, sô im scolda geldan gihue
(356)
heliŒo
fon is hôªda. Thô giuuêt im ôc mid is hîuuisca
(357) Ioseph the gôdo, sô it god mahtig,
(358) uualdand uuelda: sôhta im thiu uuânamon hêm,
(359) thea burg an Bethleem, thar iro beiŒero
uuas,
(360)
thes heliŒes handmahal*
endi ôc thera hêlagun thiornun,
(361)
Mariun thera gôdun. Thar uuas thes
mâreon stôl
(362)
an êrdagun, aŒalcuninges,
(363)
Dauides thes gôdon, than langa the he
(364) erl undar Ebreon êgan môsta,
(365) haldan
hôhgisetu. Sie uuârun is hîuuiscas,
(366) cuman fon is cnôsla, cunneas gôdes,
(367) bêŒiu bi giburdiun. Thar gifragn ic, that sie thiu berhtun
giscapu,
(368) Mariun gimanodun
*endi maht godes,
(369) that iru an them sîŒa sunu
ôdan uuarŒ,
(370) giboran an Bethleem barno strangost,
(371) allaro cuningo craftigost: cuman uuarŒ the mâreo,
(372)
mahtig an manno lioht, sô is êr managan dag
(373) biliŒi uuârun endi bôcno filu
(374) giuuorŒen an thesero
uueroldi. Thô uuas it all giuuârod
sô,
(375) sô it êr spâha man gisprocan habdun,
(376) thurh huilic ôdmôdi he thit erŒrîki herod
(377) thurh is selªes craft sôkean uuelda,
(378) managaro mundboro. Thô ina thiu môdar nam,
(379) biuuand ina mid uuâdiu uuîªo scôniost,
(380) fagaron fratahun, endi ina mid iro folmon tuuêm
(381) legda lioªlîco luttilna man,
350 to
C.
351 Von (uua)run
bis 360 handmal Handschrift S. 352 endi fehlt C scrîªan Piper. 353 tulgo S gehuilikne S. 354 mahta atellien bzw. atellian C. 355 imo C, imu S. 356 nid (?) S hiskie S. 358 thia uuanamo C. 359
Vgl. Kock, Z. f. d. A. 48, 193. 360 handmal
S. 363 lang
C.
365 sea C,
sie aus siu M. 367 thu C. 368 Von endi bis 384 uu(a)r(doda) Handschrift S. 369 themu S sunu odan uuarŒ vgl. Taeger, PBB (Tübingen) 101, 192. 371 uuarŒ fehlt C. 372 m(ahtig) in S am Rand nachgetragen,
bis auf m- durch Beschneiden
verloren on C er fehlt C. 373
bogno M êr fehlt C. 379 uuadi C, (mid)
giuuadie (giuua- unsicher) S scoinosta C. 380 fratohon C, fráhtun S iru C, ire S.
Tatian 5,11-13, Otfrid I, 11,19-36
356-367 Lukas 2,4 Ascendit autem et Joseph a Galilea de
civitate Nazareth in Iudeam et in civitatem David, quae vocatur Bethleem, eo
quod esset de domo et familia David, 2,5
ut profiteretur cum Maria desponsata sibi uxore praegnante. 367-370
Lukas 2,6 Factum est autem, cum essent ibi, impleti sunt dies ut
pareret, 2,7 et peperit filium suum
primogenitum. 376-378 Beda zu Lukas 2,4 Cuius non praetereunter
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 20-21
(382) that kind an
êna cribbiun, thoh he habdi
craft godes,
(383) manno
drohtin. Thar sat thiu môdar biforan,
(384) uuîf uuacogeandi, uuar*doda selªo,
(385) held that
hêlaga barn: ni uuas ira hugi
tuuîfli,
(386) thera magaŒ ira môdseªo. Thô uuarŒ that managun cûŒ
(387) oªar thesa uuîdon
uuerold, uuardos antfundun,
(388) thea thar ehuscalcos ûta uuârun,
(389) uueros an uuahtu, uuiggeo gômean,
(390) fehas aftar felda:
gisâhun finistri an tuuê
(391)
telâtan an lufte, endi quam lioht
godes
(392)
uuânum thurh thiu uuolcan endi thea
uuardos thar
(393) bifeng an them
fel*da. Sie uurŒun an forhtun thô,
(394) thea man an ira môda: gisâhun thar mahtigna
(395)
godes engil cuman, the im tegegnes
sprac,
(396)
hêt that im thea uuardos uuiht ne
antdrêdin
(397) lêŒes fon them liohta: ‚ic scal eu’, quaŒ he, ‚lioªora thing,
(398) suîŒo uuârlîco uuilleon seggean,
(399) cûŒean craft mikil: nu is Krist geboran
(400)
an theser*o selªun naht, sâlig barn godes,
(401)
an thera Dauides burg,
drohtin the gôdo.
(402)
That is mendislo manno cunneas,
(403) allaro firiho fruma. Thar gi ina fîŒan mugun,
(404) an Bethlemaburg barno rîkiost:
(405) hebbiad that te
têcna, that ic eu gitellean mag
(406) uuârun uuordun, that he thar biuundan ligid,
(407) that kind an ênera
cribbiun, thoh he sî cuning oªar al
(408) erŒun endi himiles endi oªar eldeo barn,
(409) uueroldes uualdand’. Reht sô he thô that uuord gisprac,
(410) sô uuarŒ thar engilo te them
ênun unrîm cuman,
(411) hêlag heriskepi fon heªanuuanga,
(412) fagar folc godes, endi filu sprâkun,
382 krebbian S. 383 sat fehlt C. 385
ira vgl. Heinrichs, Studien 39.
386 that
fehlt MC. 387 that uuardos Piper.
389 gômean nomen
agentis nach Kock Z. f. d. A. 48, 194, Basler, Alts. S. 54,
verbal, Behaghel, Literaturblatt 46, 155; Sehrt. 393 Von (fel)de bis 400 theser(u) Handschrift S uuardun C. 394 man fehlt C iro C. 395 tigene S. 397
themu S quaŒ he fehlt S. 398
tu S tulgo S. 401 thesaro C. 403
findan C.
404
bethleemburg C. 405
thegne C eu gi- fehlt C. 408 eldibarn C.
Tatian 5,13, 6,1-4,
Otfrid I, 11,36-28, 21,1-24
386-390. Tatian
VI, Lukas 2,8 Et
pastores erant in regione eadem vigilantes et eustodientes vigilias noctis
supra gregem suam. 390-395 Lukas 2,9 Et ecce angelus domini
stetit iuxta illos, et claritas dei circumfulsit illos, et timuerunt timore
magno. 395-399 Lukas 2,10 Et dixit illis angelus: ‚Nolite timere. Ecce enim
evangelizo vobis gaudium magnum quod erit omni populo, 399-404 Lukas 2,11 quia
natus est vobis hodie salvator, qui est Christus dominus in civitate David. 405-409 Lukas 2,12 Et hoc vobis signum: invenietis infantem
pannis involutum et positum in praesepio.’ (vgl. auch zu 378 ff.). 409-424 Lukas 2,13 Et subito factum est cum angelo
multitudo militiae caelestis laudantium deum et dicentium: 2,14 ‚Gloria
in altissimis deo, et in terra pax hominibus bonae voluntatis.’ 2,15 Et
factum est, ut discesserunt angeli in caelum, pastores loquebantur ad invicem:
‚Transeamus usque in Bethleem et videamus hoc verbum quod factum est, quod
dominus ostendit nobis.’
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 21-22
(413) lofuuord manag liudeo hêrron.
(414) Afhôªun thô hêlagna sang, thô sie eft te heªanuuanga
(415) uundun thurh thiu uuolcan. Thea uuardos hôrdun,
(416) huô thiu engilo craft alomahtigna god
(417) suîŒo uuerŒlîco uuordun loªodun:
(418) ‚diuriŒa sî nu’, quâŒun sie, ‚drohtine selªun
(419) an them hôhoston himilo rîkea
(420) endi friŒu an erŒu firiho barnun,
(421) gôduuilligun gumun, them the god antkennead
(422) thurh hluttran hugi.’ Thea hirdios forstôdun,
(423)
that sie mahtig thing gimanod habda,
(424)
blîŒlîc bodskepi:
giuuitun im te Bethleem thanan
(425) nahtes sîŒon; uuas im niud mikil,
(426) that sie selªon Krist
gisehan môstin.
VI.
(427) Habda im the engil godes al giuuîsid
(428) torhtun têcnun,
that sie im tô selªun,
(429) te them
godes barne gangan mahtun,
(430) endi fundun sân folco drohtin,
(431)
liudeo hêrron. Sagdun thô lof goda,
(432)
uualdande mid iro uuordun endi uuîdo
cûŒdun
(433)
oªar thea berhtun burg, huilic im thar biliŒi uuarŒ
(434)
fon heªanuuanga
hêlag gitôgit,
(435)
fagar an felde. That frî al biheld
(436) an ira hugiskeftiun, hêlag thiorna,
(437) thiu magaŒ an ira môde, sô huat sô siu gihôrda thea mann sprecan.
(438) Fôdda ina thô
fagaro frîho scâniosta,
(439)
thiu môdar thurh minnea managaro
drohtin,
(440)
hêlag himilisc barn. HeliŒos
gisprâcun
(441)
an them ahtodon daga erlos managa,
(442)
suîŒo glauua gumon
mid thera godes thiornun,
(443)
that he Hêleand te namon hebbean
scoldi,
(444)
sô it the godes engil Gabriel
gisprac
(445) uuâron uuordun endi them uuîªe gibôd,
(446)
bodo drohtines, thô siu êrist that
barn antfeng
414 helagan
C.
417 uuarlico C. 421 thie thia C. 422 huttran C. 424 blithi C gibod- C. 426 selªan C muostun C. 428 tuo im C, vgl. Kock, Z. f. d. A. 48, 196. 429 to C. 431 Vor hêrron steht in C
drohtin, durchgestrichen. 432 cuthdin C. 433 blithi C. 435 firi C. 436 thiorno C.
Tatian 6,3-7, 7,1, Otfrid I,
13,7-24, 14,1-6
424-435 Lukas 2,16 Et venerunt tunc festinantes, et invenerunt
Mariam et Ioseph et infantem positum in praesepio, 427-435 Lukas 2,17 Videntes
autem cognoverunt de verbo quod dictum erat illis de puero hoc. Lukas
2,20 Et reversi sunt
pastores glorificantes et laudantes deum in omnibus quae audierant et viderant,
sicut dictum est ad illos. 435-437 Lukas 2,19 Maria autem
conservabat omnia verba haec conferens in corde suo. 440-447 Lukas 2,21 Et postquam consummati sunt dies
octo ut circumeideretur puer, vocatum est nomen eius Iesus, quod vocatum est ab
angelo priusquam in utero conciperetur.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
22-23
(447) uuânum te thesero uueroldi. Uuas iru uuilleo mikil,
(448) that siu ina sô hêlaglîco haldan môsti,
(449) fulgeng im thô sô gerno. That gêr furŒor
skrêd,
(450) untthat that friŒubarn
godes fiartig habda
(451)
dago endi nahto. Thô scoldun sie
thar êna dâd frummean,
(452) that sie ina te
Hierusalem forgeªan scoldun
(453)
uualdanda te them uuîha. Sô uuas iro uuîsa than,
(454)
thero liudeo landsidu, that that ni
môsta forlâtan negên
(455) idis undar Ebreon, ef iru at êrist uuarŒ
(456)
sunu afôdit, ne siu ina simbla tharod
(457)
te them godes uuîha forgeªan
scolda.
(458)
Giuuitun im thô thiu gôdun tuuê,
Ioseph endi Maria
(459)
bêŒiu fon Bethleem:
habdun that barn mid im,
(460) hêlagna Krist, sôhtun im hûs godes
(461) an Hierusalem; thar scoldun sie is geld frummean
(462)
uualdanda at them uuîha uuîsa lêstean
(463)
Iudeo folkes. Thar fundun sea ênna
gôdan man
(464)
aldan at them alaha, aŒalboranan,
(465)
the habda at them uuîha sô filu
uuintro endi sumaro
(466)
gilibd an them liohta: oft uuarhta
he thar lof goda
(467) mid hluttru hugi; habda im hêlagna gêst,
(468)
sâliglîcan seªon; Simeon uuas he hêtan.
(469)
Im habda giuuîsid uualdandas craft
(470) langa huîla, hat he ni môsta êr thit lioht ageªan,
(471)
uuendean af thesero uueroldi, êr
than im the uuilleo gistôdi,
(472)
that he selªan Krist gisehan môsti,
(473)
hêlagna heªancuning. Thô
uuarŒ im is hugi suîŒo
(474)
blîŒi an is briostun,
thô he gisah that barn cuman
(475)
an thena
uuîh innan.
Thuo sagda hie uualdande thanc,
(476)
almahtigon gode, thes he ina mid is
ôgun gisah.
(477) Geng im thô tegegnes endi ina gerno antfeng
(478)
ald mid is armun: al antkende
(479)
bôcan endi biliŒi endi ôc
that barn godes,
(480) hêlagna heªancuning. ‚Nu ic thi, hêrro, scal’, quaŒ
he
447 Vgl. Schumann, Germania
30, 68; Sievers, PBB 10, 588. 448 helagna M. 452 folgeªan C. 453 thuo C. 455 at
êrist] odan C. 456 tharot
M. 462 an
C.
464 an
C.
465 thea M an
C.
468 saligan C. 470 êr fehlt C. 472 selªon C. 474 barn godes C. 475 Und Beginn v. 476 (alma-) ausradiert M. 480 hier C.
Tatian 7, 2,4-5, Otfrid I, 14,9-24, 15,1-14
449-463 Lukas 2,22 Et postquam impleti sunt dies purgationis eius secundum legem Moysi (Beda zu Lukas 2,22 mulier ... immunda erit septem
diebus iuxta dies separationis menstruae ... Ipsa vero triginta tribus diebus
manebit in sanguine purificationis suae), tulerunt illum in Hierusalem ut
sisterent eum deo. 463-468. Lukas 2,25 Et ecce homo
erat in Hierusalem, cui nomen Simon, et homo iste iustus et timoratus,
expectans consolationem Israel, et Spiritus sanctus erat in eo. Dazu Beda zu Lukas 2,27 Magna quidam domini potentia, sed non minor claret
humilitas, ut qui caelo terraque non capitur, grandaevi hominis gestetur totus
in ulnis. Sed et tropice accipit
Simeon Christum veteranus infantem usw. 469-473 Lukas 2,26 Et responsum acceperat a spiritu
sancto, non visurum se mortem, nisi prius videret Christum domini.
473-478 Lukas 2,27 … Et cum inducerent
puerum Iesum parentes eius …, 2,28 et
ipse accepit eum in ulnas suas et benedixit deum et dixit: 480-483 Lukas 2,29 ‚Nunc dimittis servum tuum, domine, secundum
verbum tuum in pace;
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 23-24
(481) ‚gerno biddean, nu ic sus gigamalod bium,
(482) that thu thînan holdan scalc nu
hinan huerªan lâtas,
(483) an thîna friŒuuuâra faran, thar
êr mîna forŒrun dedun,
(484) uueros
fon thesero uueroldi, nu mi the
uuilleo gistôd,
(485) dago lioªosto, that ic
mînan drohtin gisah,
(486) holdan hêrron, sô mi gihêtan uuas
(487) langa huîla. Thu bist lioht mikil
(488) allun elithiodun,
thea êr thes alouualdon
(489) craft ne
antkendun. Thîna cumi sindun
(490) te dôma endi te diurŒon, drohtin frô mîn,
(491) aªarun
Israhelas, êganumu folke,
(492) thînun
lioªun
*liudiun.’ Listiun talde thô
(493) the
aldo man an them alaha idis thero gôdun,
(494) sagda
sôŒlîco, huô iro sunu
scolda
(495) oªar thesan middilgard managun uuerŒan
(496) sumun te falle, sumun te frôªru firiho barnun,
(497) them liudiun te leoªa, the is lêrun gihôrdin,
(498) endi them te harma,
the hôrien ni uueldin
(499) Kristas lêron.
‚Thu scalt noh’, quaŒ he, ‚cara thiggean,
(500) harm an thînun herton, than ina
heliŒo barn
(501)
uuâpnun uuitnod. That uuirŒid thi uuerk mikil,
(502) thrim te
githolonna.’ Thiu thiorna al forstôd
(503) uuîsas mannas
uuord. Thô quam thar ôc ên uuîf
gangan
(504) ald innan them alaha: Anna uuas
siu hêtan,
(505) dohtar Fanueles; siu habde ira drohtine uuel
(506) githionod te thanca, uuas iru githungan uuîf.
(507) Siu môsta aftar ira magaŒhêdi,
sîŒor siu mannes uuarŒ,
(508) erles an êhti eŒili thiorne,
(509) sô môsta siu mid ira brûdigumon bôdlo
giuualdan
(510) siªun uuintar saman.
Thô gifragn ic that iru thar sorga gistôd
496 barnon C, barno S. 482 scalc
nu hinan│Rieger, Roediger, A. f. d. A. 5, 284. 483 So Rückert, Roediger, -warun Heyne, thinan fridu uuarun (-on C) MC, vgl. Sievers, Z. f. d. P. 16, 112; Kauffmann, PBB 12, 344. 485 lioªosta C. 492 von liudiun bis 582 giuuarº Handschrift S. 493 themu S
idisiu S. 498 uueldun C. 500 on C thinun (-on C) CS] thinumu M. 503 oc fehlt
S. 504 themu S. 506 githuungan MC; vgl. Taeger,
PBB (Tübingen) 101, 188.
508 an êhti] anthehti M, antheti S; vgl. Taeger, PBB (Tübingen) 101, 197. 509 bodlu C. 510 somen S, samad M.
Tatian 7,6-9, Otfrid I, 15, 15-48, 16,1-7
484-492 Lukas 2,30 quia viderunt oculi mei salutare tuum …, 2,32 lumen ad revelationem gentium et
gloriam plebis tuae
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
24-25
(511) that sie thiu mikila
maht metodes tedêlda,
(512) uurêŒ uurdigiscapu. Thô uuas siu uuidouua aftar
thiu
(513) at them friŒuuuîha fior endi antahtoda
(514) uuintro an iro uueroldi, sô siu nia
(515) ac siu thar ira drohtine uuel dages endi nahtes,
(516) gode
thionode. Siu quam thar ôc
gangan tô
(517) an
thea selªun tîd: sân
antkende
(518) that hêlage barn godes endi them heliŒon cûŒde,
(519) them
uueroda aftar them uuîha uuilspel mikil,
(520) quaŒ that im neriandas ginist ginâhid uuâri,
(521) helpa heªencuninges: ‚nu is the hêlago Krist,
(522) uualdand selªo an thesan uuîh cuman
(523) te alôsienne thea liudi,
the hêr nu lango bidun
(524) an
thesara middilgard, managa huuîla,
(525) thurftig thioda, sô nu
thes thinges mugun
(526)
mendian mancunni.’ Manag fagonoda
(527) uuerod
aftar them uuîha: gihôrdun uuilspel mikil
(528) fon
gode seggean. That geld habde thô
gilêstid
(529) thiu
idis an them alaha, al
sô it im an ira êuua gibôd
(530) endi an
thera berhtun burg bôk giuuîsdun,
(531) hêlagaro handgiuuerk. Giuuitun im thô te hûs thanan
(532) fon
Hierusalem Ioseph endi Maria,
(533) hêlag hîuuiski: habdun im heªenkuning
(534) simbla te gisîŒa, sunu
drohtines,
(535) managaro mundboron,
sô it gio mâri ni uuarŒ
(536) than uuîdor an thesaro uueroldi, bûtan sô is
uuilleo geng,
(537) heªencuninges hugi.
511 sia C siu
S.
512 uurdie giskapu S. 513 An C themu S hunahtuºe bzw. hunahtude S, ahtoda C. 515 uuel fehlt
C. 516 siu korrigiert, zu sia ? M. 517 untkiende S. 518 hêlage fehlt C helitho C. 519 themu S. 522 uualdan S. 523 alasianne S,
alosannea C bidadun S. 525-527 Die Abteilung nach Grein, Germania 11,211. 525 thurhftig C, thurtiga S. 526 monna kunni S. 527 themu S. 529 themu S
al fehlt
C. 530 Ïndi M at M berehtig C
buoki C. 534 simlun S. 535 Rückert setzt Punkt nach 535a; ebenso
Roediger, A. f. d. A. 5, 284. 536 neuan C, neªon S; vgl.
Taeger, PBB (Tübingen) 101, 208; PBB
(Tübingen) 103, 403. 537 VII in C nach drohtines in
534; entsprechend Monegera S 535 mit Initiale, vgl. Taeger, PBB (Tübingen) 101, 204. 537 huilic (-k C) MCS; vgl. Taeger, PBB (Tübingen) 101, 193.
Tatian 7,10-11, 8,1, Otfrid I,
16,3-22, 17,9
516-526
Lukas 2,38 Et haec ipsa hora
superveniens confitebatur domino et loquebatur de illo omnibus qui expectabant
redemptionem Hierusalem. Beda zu Lukas 2,38 Et ideo Anna et stipendiis viduitatis et moribus talis
inducitur, ut digna plane fuisse credatur quae redemptorem venisse omnium
nuntiaret.
528-547
Lukas 2,39 Et ut perfecerunt omnia secundum legem domini, reversi sunt
in Galileam in civitatem suam Nazareth. Beda zu Lukas 2 4 Superna
dispensatione professio census ista descripta est, ut suam quisque patriam ire
iuberetur ..., ut dominus alibi conceptus, alibi natus insidiantis sibi Herodis
furorem facilius evaderet. Tatian 7
Matthäus 2,1 Cum ergo natus esset Iesus in Bethlehem Iudeae in diebus
Herodis regis, ecce magi ab oriente venerunt Hierusolymam. Hrabanus zu Matthäus 2,1 Ipsi primum ortum eius intellexerunt et venientes in sanctam Bethlehem
adoraverunt puerum stella desuper ostendente. Hrabanus zu Matthäus
2,11 Ecce tres magi simul
uno itinere adoraturi veniebant, und weiter Munera vero de thesauris
apertis prolata significant fidem oris confessione ... manifestatam.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
25-26
VII.*
(537) Thoh
thar than gihuilic hêlag man
(538) Krist antkendi, thoh ni uuarŒ it gio te thes
kuninges hoªe
(539) them
mannun gimârid, thea im an iro môdseªon
(540) holde ni uuârun, ac uuas im sô bihalden forŒ
(541) mid uuordun endi mid
uuerkun, antthat thar uueros ôstan,
(542) suîŒo glauua gumon gangan quâmun
(543) threa te thero thiodu, thegnos snelle,
(544) an langan uueg oªar that land tharod:
(545) folgodun ênun berhtun bôkne
endi sôhtun that barn godes
(546) mid hluttru hugi: uueldun im hnîgan tô,
(547) gehan im te iungrun: driªun im godes giscapu.
(548) Thô sie Erodesan thar rîkean fundun
(549) an is seli sittien,
slîŒuurdean kuning,
(550) môdagna mid is mannun: - simbla uuas he morŒes gern –
(551) thô
quaddun sie ina cûsco an cuninguuîsun,
(552) fagaro an is flettie, endi he frâgoda sân,
(553) huilic sie ârundi
ûta gibrâhti,
(554) uueros an
(555) te geªu huilicun gumuno? te huî gi thus an ganga kumad,
(556) gifaran an fôŒiu? Huat, gi nêthuuanan ferran sind
(557) erlos fon ôŒrun
thiodun. Ic gisihu that gi sind eŒiligiburdiun
(558) cunnies fon cnôsle gôdun: nio hêr êr sulica cumana ni uurŒun
(559) êri fon ôŒrun
thiodun, sîŒor ik môsta
thesas erlo folkes,
(560) giuualdan thesas uuîdon
rîkeas. Gi sculun mi te uuârun
seggean
(561) for thesun liudio folke, bihuuî gi sîn te thesun lande cumana’.
(562) Thô sprâcun im eft tegegnes gumon ôstronea,
(563) uuordspâhe uueros: ‚uui thi te uuârun mugun’, quâŒun sie,
(564) ûse ârundi ôo gitellien,
(565) giseggean sôŒlîco, bihuuî uui quâmun an thesan siŒ herod
(566) fon ôstan
te thesaro erŒu.
Giu uuârun thar aŒalies man,
(567)
gôdsprâkea gumon, thea ûs gôdes sô
filu,
(568) helpa
gihêtun fon heªencuninge
538 untkiend S. 541 unt …
S. 542
tulgo S. 544 an] an oªar C. 545 bogne M. 546-547 Vgl Schumann,
Tatian 8,1, Otfrid I, 17,11-22
562-592 Hrabanus zu Matthäus 2,2 Ad
confusionem Iudaeorum ... oritur stella in oriente, quam futuram Balaam, cuius
suceessores erant, vaticiniis noverant, sicut in Numeris legitur. Ait enim
inter cetera sic: ‚Orietur stella ex Iacob et exsurget homo ex Israel.’ Numerus
24,4 Dixit (Balaam) auditor
sermonum dei, qui visionem omnipotentis intuitus est, qui cadit, et sic
aperiuntur oculi eius und 24,16 ... qui
novit doctrinam altissimi et visiones omnipotentis videt, qui cadens apertos
habet oculos. Hrabanus zu Matthäus 2,2 Quibus
vero radiis quantove lumine illam domini stellam antiqua credimus tunc inter
astra fulsisse? Quantum in splendore praecessit, tantum praeibat in munere.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
26-27
(569) uuârum
uuordun. Than uuas thar ên giuuittig man,
(570) frôd endi
filuuuîs - forn uuas that giu -,
(571) ûse aldiro ôstar hinan, - thar ni uuarŒ sîŒor ênig man
(572) sprâkono sô spâhi -; he mahte rekkien spel godes,
(573) huuand im habde forliuuan liudio hêroo,
(574) that he mahte fon erŒu up gihôrean
(575) uualdandes uuord: bithiu uuas is giuuit mikil,
(576) thes thegnes githâhti. Thô he thanan scolda,
(577) ageªen gardos, gadulingo gimang,
(578) forlâten liudio drôm, sôkien lioht ôŒar,
(579) thô he is iungron
hêt gangan nâhor,
(580) erªiuuardos,
endi is erlun thô
(581) sagde sôŒlîco: - that
al sîŒor quam,
(582)
giuuard* an thesaro uueroldi -: thô
sagda he that hêr scoldi cuman ên
uuîscuning
(583) mâri endi mahtig
an thesan middilgard
(584) thes bezton
giburdies; quaŒ that it scoldi uuesan barn godes,
(585) quaŒ that he thesero uueroldes uualdan scoldi
(586) gio te
êuuandaga, erŒun endi himiles.
(587) He quaŒ that an them selªon daga, the ina sâligna
(588) an
thesan middilgard môdar gidrôgi,
(589) sô quaŒ he that ôstana ên
scoldi skînan
(590) himiltungal
huît, sulic sô uui hêr ne habdin êr
(591) undartuisc erŒa endi himil ôŒar huerigin,
(592) ne
sulic barn ne sulic bôcan. Hêt that
thar te bedu fôrin
(593) threa
man fon thero thiodu, hêt sie
thenkean uuel,
(594) huan
êr sie gisâuuin ôstana up sîŒogean,
(595) that godes
bôcan gangan, hêt sie garuuuian sân,
(596) hêt that uui im folgodin, sô it furi uurŒi,
(597) uuestar oªar thesa uueroldi. Nu is it al giuuârod
sô,
(598) cuman thurh craft godes: the cuning is gifôdit,
(599) giboran bald endi strang: uui gisâhun is bôcan skînan
(600) hêdro fon himiles tunglun, sô ic uuêt, that it hêlag drohtin,
(601)
marcoda mahtig selªo. Uui gisâhun
morgno gihuilikes
569 uuittig M giuuittig S. 570 filu uúis S. 572 he mahte C,
spahi hie C; spe (so) huonde he S
he fehlt M; vgl.
Stübiger, Nd. Jb. 76, 8, Anm.; Taeger, PBB (Tübingen) 101, 202. 573 huonde he mahte im S (so); vgl.
Taeger, PBB (Tübingen) 101, 202. 576 tegnes C. 577 afgeben Kauffmann, PBB 12, 333; dagegen Bruckner,M ageªan C. 579 giungeron S. 579 im fehlt
C he im is M. 582 tho sagda he getilgt
von Heyne, Rückert, Die altsächsische Genesis, S. 58. 584 Zu thes vgl. Braune zu Gen. 269. hie C. 585 uueroldi C. 589 ên fehlt M. 591 erthu C. 594 sithion C. 597 uuerold M. 601 mahtig substantiviert, Sehrt S. 357.
Tatian 8,1, Otfrid I, 17,12-28
592ff.
vgl. zu 528-547, 597-605 Matthäus 2,2 ‚Ubi
est qui natus est rex Iudaeorum? Vidimus enim stellam eius in oriente et
venimus adorare eum.’ Hrabanus zu Matthäus 2,10 (zu 665ff.) Gaudebant namque magi ... quod eos usque ad
illum perducebat cuius desiderio iam dudum accensi erant.
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 27-29
(602) blîcan
(603) uuegas endi
uualdas huuîlon. That uuâri ûs allaro uuilleono mêsta,
(604) that uui ina selªon gisehan môstin, uuissin, huar uui ina sôkean scoldin,
(605)
(607) harm uuiŒ herta, bigan im
is hugi uuallan,
(608) seªo mid sorgun: gihôrde seggean thô,
(609) that he thar obarhôªdon êgan scoldi,
(610) craftagoron cuning cunnies gôdes,
(611) sâligoron undar them gisîŒea. Thô he samnon hêt,
(612) sô huuat sô an Hierusalem gôdaro manno
(613) allaro spâhoston sprâcono uuârun
(614) endi an iro brioston bôkcraftes mêst
(615)
uuissun te uuârun, endi he sie mid uuordun
fragn,
(616)
suîŒo niudlîco nîŒhugdig man,
(617)
cuning thero liudio, huar Krist
giboran
(618)
an uueroldrîkea uuerŒan scoldi,
(619) friŒugumono bezt. Thô sprak im eft that folc angegin,
(620) that uuerod
uuârlîco, quâŒun that sie uuissin
garo,
(621)
that he scoldi an Bethleem giboran uuerŒan: ‚sô is an ûsun bôkun giscriªan,
(622)
uuîslîco giuuritan, sô it uuârsagon,
(623)
suuîŒo glauua gumon
bi godes crafta
(624) filuuuîse man furn gisprâcun,
(625) that scoldi fon Bethleem burgo hirdi,
(626) liof landes
uuard an thit lioht cuman,
(627) rîki râdgeªo, the
rihtien scal
(628) Iudeono gumskepi
endi is geªa uuesan
(629) mildi oªar middilgard managun thiodun.’
603
uuari us that C. 604
selªan gisauuin C ina] ina selªon C. 605 an] undar C,
vgl. Schumann, Germania 30, 68. 607
im fehlt C. 609 obar hobd on Müllenhoff scolda C. 610 craftigron C, dazu Steinger, Nd. Jb. 51, 5. 611 saligro C. 615 is uuorŒon C. 619 that folc fehlt C. 621 usso C. 624 filouuiso C. 628 So Müllenhoff, uuesan is geba MC, vgl. Grein, Germania 11,
211.
Tatian 8,2-3, Otfrid I, 17,33-38
606-611 Matthäus 2,3 Audiens autem Herodes rex turbatus est ... Hrabanus zu Matthäus 2,3 Caeli rege nato rex terrae turbatus est, quia nimirum
terrena altitudo confunditur cum celsitudo caelestis aperitur usw. 611-619. Matthäus 2,4 Et congregans omnes principes sacerdotum et scribas populi
sciscitabatur ab eis, ubi Christus nasceretur. Hrabanus zu Matthäus 2,4 In
verbo congregandi diligentiam inquirentis ostendit. Congregavit enim eos, ut
probaret utrum legis peritiam haberent et in testamento ... caelestis regis
nativitatem possent praedictam invenire. 619-628
Matthäus 2,5 At illi dixerunt ei: ‚In Bethlehem Iudeae. Sic enim scriptum
est per prophetam: 2,6 ‚Et tu
Bethlehem …, ex te … exiet iudex, qui reget populum suum Israel.’
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 29-30
VIII.
(630) Thô gifragn
ic that sân aftar thiu slîŒmôd cuning
(631) thero uuârsagono uuord them uurekkiun sagda,
(632) thea thar an elilendi erlos uuârun
(633) ferran gifarana,
endi he frâgoda aftar thiu,
(634) huan sie an ôstaruuegun êrist gisâhin
(635) thana cuningsterron cuman, cumbal liuhtien
(636) hêdro fon himile. Sie ni uueldun is im thô helen eouuiht,
(637) ac sagdun it im sôŒlîco. Thô hêt he sie an
(638) hêt that sie ira ârundi al undarfundin
(639) umbi thes
kindes cumi, endi the cuning selªo gibôd
(640) suîŒo hardlico, hêrro Iudeono,
(641) them uuîsun mannun, êr than sie fôrin uuestan forŒ,
(642) that sie im eft gicûŒdin, huar he
(643) sôkean at is selŒon; quaŒ that he thar uueldi
mid is gisîŒun tô,
(644) bedan te them barne. Than
hogda he im te banon uuerŒan
(645) uuâpnes eggiun. Than eft uualdand god
(646) thâhte uuiº them thinga: he mahta athengean mêr,
(647) gilêstean an
thesum liohte: that is noh lango
skin,
(648) gicûŒid craft godes. Thô gengun eft thiu cumbal forŒ
(649) uuânum undar uuolcnun.
Thô uuârun thea uuîson man
(650) fûsa te
faranne: giuuitun im forŒ thanan
(651)
balda an bodskepi: uueldun that barn
godes
(652) selªon sôkean. Sie ni habdun thanan gisîŒeas
mêr,
(653) bûtan that sie thrie uuârun: uuissun im thingo giskêd,
(654) uuârun im glauue gumon, the thea geªa
lêddun.
(655) Than
sâhun sie sô uuîslîco undar
(656)
up te them hôhon himile, huô fôrun
thea huuîton sterron
(657)
- antkendun sie that cumbal
godes -, thiu uuârun thurh Krista
herod
(658) giuuarht te thesero uueroldi. Thea uueros aftar gengun,
(659) folgodun
ferahtlîco - sie frumide the mahte -
630 Tho, Initiale T fehlt M. 632 elilendie M. 634
gisahun C. 635
cuman fehlt C. 636
eouuiht] uuiht M, dazu Heusler, Versgeschichte I 176. 641
uuestan Martin, Z. f. d. A. 40, 127]
uuestar M, uuester C. 643f. Abteilung nach Grein, Germania
11, 211. 643 an M seldo M. 644
to than C. 646
he] endi C githenkean C. 648 cumbl M, kumbal
C, vgl. Hofmann I 51. 649 uuolcnun] thiu uuolcan C. 650 im] im eft C. 652
selªan C. 653 neuan C. 657 that] thiu C
thiu] tha C; vgl. Schwab, Quaedam ..., S. 57, Anm. 32
Crist C, vgl. 991.
Tatian 8,4-3, Otfrid I, 17,41-56
630-644 Matthäus 2,7 Tunc Herodes clam vocatis magis diligenter
didicit ab eis tempus stellae quae apparuit eis, 2,8 et mittens illos in
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 30-31
(660) antthat sie gisâhun, sîŒuuôrige man,
(661) berht bôcan godes, blêc an himile
(662) stillo gistanden. The sterro liohto skên
(663) huuît oªar them hûse, thar that hêlage barn
(664) uuonode an uuilleon endi ina that uuîf biheld,
(665) thiu thiorne githiudo. Thô uuarŒ thero thegno hugi
(666) blîŒi an iro
briostun: bi them bôcna forstôdun,
(667) that sie that friŒubarn
godes funden habdun,
(668) hêlagna heªencuning. Thô sie an that hûs innan
(669) mid iro geªun gengun, gumon ôstronea,
(670)
sîŒuuôrige man:
sân antkendun
(671) thea uueros uualdand Krist. Thea uurekkion fellun
(672) te them kinde an kneobeda endi ina an cuninguuîsa
(673) gôdan grôttun endi im thea geªa drôgun,
(674) gold endi uuîhrôc bi
godes têcnun
(675) *endi myrra thar mid. Thea man stôdun garouua,
(676) holde for iro hêrron, thea it mid iro handun sân
(677) fagaro antfengun.
Thô giuuitun im thea ferahton man,
(678) seggi te selºon sîŒuuôrige,
(679) gumon an
gastseli. Thar im godes engil
(680) slâpandiun an
naht suueªan gitôgde,
(681)
gidrog im an
drôme, al so it drohtin self,
(682) uualdand uuelde, that
im thûhte that man im mid uuordun gibudi,
(683) that sie im* thanan ôŒran uueg, erlos
fôrin,
(684) liŒodin sie te lande
endi thana lêŒan man,
(685) Erodesan eft ni sôhtin,
(686) môdagna cuning. Thô uuarº
morgan cuman
(687) uuânum te thesero
uueroldi. Thô bigunnun thea uuîson
man
(688) seggean iro sueªanos; selªon
antkendun
(689) uualdandes uuord, huuand sie giuuit mikil
(690) bârun
an iro briostun: bâdun alouualdon,
660 sia thuo C. 662 steorra C, dazu Karg, PBB 50,
311. 665 thero fehlt C. 674 Vgl. Jellinek, A. f. d. A. 21, 215; 29, 34;Behaghel, Heliand u. Genesis, S. 37
uuihrog M. 675 Von endi bis 683
Handschrift S myrran S midi C garae S. 677 atfengun S ferhaton M. 680 sueªn S, seªan C.
681 an] in an M, im an (über
die Zeile einkorrigiert S) CS,
innan? ; vgl. Taeger, PBB
(Tübingen) 101, 195. 682 Nach uualdand zwei unlesbare Buchstaben S uuelde. That Roediger; that im thûhte streichen Heyne und Rückert; Grein zieht dies zu 682a, Germania 11, 212; vgl. Roediger, A. f. d. A. 5, 280;
Behaghel, Germania 27, 416.
Tatian 8,6-8, Otfrid I, 17,57-58
665-668 Matthäus 2,10 Videntes autem
stellam gavisi sunt gaudio magno valde. Hrabanus zu Matthäus
2,10 Gaudebant
namque .... quod ... regem natum cognoverant ... Gaudendum (eis) erat, qui ad puerum caelestis regis
pervenire meruerant. 668-675 Matthäus
2,11 Et intrantes domum
invenerunt puerum cum Maria matre sua, et procidentes adoraverunt eum, et
apertis thesauris suis obtulerunt ei munera aurum thus et myrram. Hrabanus zu
Matthäus 2,11 Per
ista ergo munerum genera ... et divina maiestas et regia potestas et humana
mortalitas intimatur. 677-699 Matthäus
2,12 Et responso accepto in somnis ne redirent ad Herodem per aliam viam reversi
sunt in regionem suam.
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 31-32
(691) hêron heªencuning, that sie môstin is huldi forŒ,
(692) giuuirkean is uuilleon, quâŒun
that sea ti im habdin
giuuendit hugi,
(693) *iro môd morgan gihuuem. Thô fôrun eft thie man thanan,
(694) erlos
ôstronie, al sô im the engil godes
(695) uuordun giuuîsde: nâmun im uueg ôŒran,
(696) fulgengun godes
lêrun: ni uueldun them Iudeono cuninge
(697) umbi thes barnes
giburd bodon ôstronie,
(698) sîŒuuôrige man seggian
giouuiht,
(699) ac uuendun im eft an iro
uuillion.
IX.*
(699) Thô uuarŒ sân aftar thiu uualdandes,
(700) godes engil cumen Iosepe te sprâcun,
(701) sagde im an suuefne slâpandium an naht,
(702) bodo drohtines, that that barn godes
(703) slîŒmôd
cuning sôkean uuelda,
(704) âhtean is aldres;
‚nu scaltu ine an Aegypteo
(705) land antlêdean endi
undar them liudiun uuesan
(706) mid thiu godes barnu endi mid theru gôdan thior*nan,
(707) uunon undar themu uuerode, untthat thi uuord cume
(708) hêrron thînes, that thu that hêlage barn
(709) eft te thesum landscepi lêdian môtis,
(710)
drohtin thînen.’ Thô fon them drôma
ansprang
(711) Ioseph an is gestseli, endi that godes gibod
(712) sân antkenda: giuuêt im an
(713) the thegan mid theru
thiornon, sôhta im thiod ôŒra
(714) oªar brêdan berg: uuelda that barn godes
(715) fîundun antfôrian. *Thô gifrang aftar thiu
(716) Erodes the cuning, thar he an is rîkea sat,
(717) that uuârun thea uuîson man uuestan gihuuorªan
(718)
ôstar an iro ôŒil endi fôrun im ôŒran uueg:
(719)
uuisse that sie im that
ârundi eft ni uueldun
(720)
seggian an is selŒon. Thô uuarŒ im thes an
sorgun hugi,
691 heran C. 692 ti fehlt M. 693 Von ira bis
706 thior(nan) Handschrift S Endi
iro C morgno Roediger; huuem M morgana gihuilikes S, vgl.
Taeger, PBB
(Tübingen) 101, 196 for:: (zwei Buchstaben unlesbar) im S. 696 themu M Iuºeono C, Giudeona S] Iudeo M. 698 niouuiht M iouuiht S giouuiht C. 699 VIIII
in C
nach thanan 693; in S (T)ho 693 mit Initiale
vorgesehen (nicht ausgeführt), vgl. Taeger, PBB (Tübingen) 101,
206. 700 spraku S.
701 on
C.
704 scalt thu CS. 705 aledean
C
untledian S. 707 cumÏ M. 712 than M. 715
Von Th(o) bis 722 heliºas Handschrift S. 717 tha C. 719 that ti uuaran that S
im fehlt C. 720 uuas C zu thes Bruckner,
Die altsächsische Genesis, S. 12.
Tatian 8,8, 9,1-3, Otfrid I, 17,77-78, 19,1-18, 20,1-2
700-710 Tatian 9, Matthäus 2,13 Qui cum recessissent, ecce angelus domini apparuit in somnis
Ioseph dicens: ‚Surge et accipe puerum et matrem eius et fuge in Aegyptum, et
esto ibi usque dum dicam tibi; futurum est enim ut Herodes quaerat puerum ad perdendum eum.’ 710-714 Matthäus 2,14 Qui consurgens
aceepit puerum et matrem eius et recessit in Aegyptum. 715-732
Tatian 10, Matthäus 2,16 Tunc Herodes videns quoniam
illusus esset a magis, iratus est valde, et mittens occidit omnes pueros qui
erant in Bethlehem et in omnibus finibus eius a bimatu et infra secundum tempus
quod exquisierat a magis.
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 32-33
(721) môd mornondi, quaŒ that it im thie man dedin,
(722) heliŒos* te hônŒun. Thô he sô hriuuig sat,
(723) balg ina an is
briostun, quaŒ that he is mahti betaron râd,
(724) ôŒran githenkien: ‚nu ic is aldar can,
(725)
uuêt is uuintergitalu: nu ic giuuinnan mag,
(726) that he io oªar thesaro erŒu ald ni uuirŒit,
(727) hêr undar
thesum heriscepi.’ Thô he sô hardo
gibôd,
(728) Erodes oªar is riki, hêt thô is rinkos faran
(729) cuning thero
liudio, hêt that sie kinda sô filo
(730)
thurh iro handmagen hôªdu binâmin,
(731)
sô manag barn umbi Bethleem, sô filo sô thar giboran uurŒi,
(732)
an tuêm gêrun atogan. Tionon frumidon
(733) thes cuninges gisîŒos. Thô scolda thar sô manag kindisc man
(734) sueltan sundiono lôs. Ni uuarŒ siŒ noh êr
(735) giâmarlîcara forgang iungaro manno,
(736) armlîcara dôŒ. Idisi uuiopun,
(737) môdar managa,
gisâhun iro megi spildian:
(738) ni mahte siu im nio
giformon, thoh siu mid iro faŒmon tuêm
(739) iro êgan barn
armun bifengi,
(740) liof endi
luttil, thoh scolda it simbla that lîf geªan,
(741) the magu for
theru môdar. Mênes ni sâhun,
(742) uuîties thie
uuamscaŒon: uuâpnes
eggiun
(743) fremidun firinuuerc
mikil. Fellun managa
(744) maguiunge man. Thia môdar uuiopun
(745) kindiungaro qualm.
Cara uuas an Bethleem,
(746) hofno hlûdost:
thoh man im iro herton an tuê
(747) sniŒi mid suerdu, thoh ni mohta im gio sêrara dâd
(748) uuerŒan an thesaro
uueroldi, uuîªun managun,
(749) brûdiun an Bethleem:
gisâhun iro barn biforan,
(750)
kindiunge man, qualmu sueltan
(751) blôdag an iro barmun. Thie banon uuîtnodun
(752) unsculdig scole: ni biscriªun giouuiht
(753) thea man umbi mênuuerk: uueldun mahtigna,
721 imu
S.
722 Mit heliºas endet S
sô fehlt C. 723 beteran C, odran M. 724 oŒran] betaron M. 725
uuintro gitalu C. 726 io fehlt M. 727 herr C. 732
jaro gitogen C. 733
thes fehlt C. 734 sueltan fehlt M
nog M. 738 nio fehlt C. 740 simblon C ageban C; vgl. Roediger, A. f. d. A. 5,
284. 743 furin- C. 746 im fehlt C. 751 blodaga C.
Tatian 10,1, Otfrid I, 20,2-22
744-754
Matthäus 2,18 Vox in Rama audita est, ploratus et ululatus multus, Rachel plorans filios
suos, et noluit consolari, quia non sunt.
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 33-34
(754)
Krist selªon aquellian.
Than habde ina craftag god
(755) gineridan uuiŒ iro niŒe, that inan nahtes thanan
(756)
an Aegypteo land erlos antlêddun,
(757) gumon mid Iosepe an
(758) an erŒono beztun, thar ên aha fliutid,
(759)
Nîlstrôm mikil norŒ te sêuua,
(760) flôdo fagorosta. Thar that friŒubarn godes
(761) uuonoda an uuilleon, antthat uurd fornam
(762) Erodes
(763) môdag manno drôm.
Thô scolda thero marca giuuald
(764) êgan is erªiuuard: the uuas Archelâus
(765) hêtan, heritogo helmberandero:
(766) the scolda umbi Hierusalem Iudeono folkes,
(767) uuerodes giuualdan. Thô uuarº uuord cuman
(768)
thar an Egypti eŒiliun manne,
(769) that he thar te
Iosepe, godes engil sprac,
(770) bodo drohtines, hêt
ina eft that barn thanan
(771) lêdien te lande.
‚nu haªaº thit lioht afgeªen’, quaŒ he,
(772) ‚Erodes the
cuning; he uuelde is âhtien giu,
(773) frêson is ferahas.
Nu maht thu an friŒu lêdien
(774) that kind
undar euua cunni, nu the cuning ni
liªod,
(775) erl oªarmôdig.’ Al
antkende
(776) Iosep godes
têcan: geriuuide ina sniumo
(777) the thegan mit thera thiornun, thô sie thanan uueldun
(778) bêŒiu mid thiu barnu:
lêstun thiu berhton giscapu,
(779) uualdandes uuillion,
al sô he im êr mid is uuordun
gibôd.
X.
(780) Giuuitun im
thô eft an Galilealand Ioseph endi Maria,
(781) hêlag
hîuuiski heªencuninges,
(782) uuârun im an Nazarethburg.
Thar the neriondio Krist
(783) uuôhs undar them uuerode,
uuarŒ giuuitties ful,
(784) an uuas imu anst godes,
he uuas allun liof
755 ginerid C. 756
aleddun C. 757 gruonean C. 760
godes fehlt C. 764-765 Die Abteilung nach Grein, Germania 11, 212; Archelaus hetan│Müllenhoff, Rückert;vgl. Kauffmann,
PBB 12, 349; Roediger, A. f. d. A. 5, 285.
769 he fehlt
C. 771 ageªan C. 772 se C. 773 an friºu fehlt C. 779 err C, than M. 780 galileo land C. 783 uuas C.
Tatian 11,1-4, 12,1,
Otfrid I, 21,1-16
754-763 (vgl. zu
710ff. Johannes) Matthäus 2,14 ... Et recessit (Ioseph) in Aegyptum et erat ibi usque ad obitum Herodis. 763-768 Tatian 11, Matthäus 2,19 Defuncto autem Herode ... 2,22 ... (cum) Archelaus regnaret in
Iudaea pro Herode patre suo ...,
769-770 Matthäus
2,19 … ecce apparuit
angelus domini in somnis Ioseph in Aegypto. 770-775 Matthäus 2,10
dicens: ‚Surge et accipe puerum et matrem eius et vade in terram Israhel,
defuncti sunt enim qui quaerebant animam pueri. 775-779 Matthäus 2,21
Qui surgens accepit puerum et matrem eius et venit in terram Israel. 780-782 Matthäus 2,22 Et admonitus in somnis secessit in partes
Galileae, 2,23 et veniens
habitavit in civitate quae vocatur Nazareth … 782-785 Tatian 12, Lukas 2,40 Puer autem crescebat et
confortabatur, plenus sapientia, et gratia dei erat in illo.
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 34-35
(785) môdarmâgun: he ni uuas ôŒrun mannun gilîc,
(786) the gumo an sînera gôdi.
Thô he gêrtalo
(787) tuueliªi habde, thô
uuarŒ thiu tîd cuman,
(788) that sie thar te Hierusalem, IuŒeo liudi
(789) iro thiodgode
thionon scoldun,
(790) uuirkean is uuilleon.
Thô uuarŒ thar an
(791) thar te Hierusalem Iudeono
gisamnod
(792) mancraft mikil. Thar Maria uuas
(793) self an gisîŒea endi iru
sunu habda,
(794) godes êgan barn. Thô sie that geld habdun,
(795) erlos an them alaha, sô it an iro êuua gibôd,
(796) gilêstid te iro landuuîsun, thô fôrun im eft thie liudi thanan,
(797) uueros an iro uuillion
endi thar an them uuîha afstôd
(798) mahtig
barn godes, sô ina thiu môdar thar
(799) ni
uuissa te uuâron; ac siu uuânda that
he mid them uueroda forŒ,
(800)
fôri mit iro
friundun. Gifrang aftar thiu
(801) eft an ôŒrun daga aŒalcunnies uuîf,
(802) sâlig
thiorna, that he undar them gisîŒia ni uuas.
(803) UuarŒ Mariun thô môd an sorgun,
(804)
hriuuig umbi iro herta, thô siu that
hêlaga barn
(805) ni
fand undar them folca: filu gornoda
(806) thiu godes thiorna. Giuuitun im thô eft te Hierusalem
(807) iro
sunu sôkean, fundun ina sittean thar
(808) an
them uuîha innan, thar the uuîsa man,
(809) suuîŒo glauuua gumon an
godes êuua
(810) lâsun
ende lînodun, huô sie lof scoldin
(811)
uuirkean mid iro uuordun them, the
thesa uuerold giscôp.
(812) Thar
sat undar middiun mahtig barn godes,
(813) Krist
alouualdo, sô is thea ni mahtun
antkennian uuiht,
(814) the
thes uuîhes thar uuardon scoldun,
(815) endi
frâgoda sie firiuuitlîco
(816) uuîsera uuordo.
Sie uundradun
alle,
(817) bihuuî gio sô kindisc man sulica quidi mahti
785 gilih M. 786 The fehlt C jartalu C. 788 sie fehlt C.
794 enag M. 795 Fehlt C. 801 an fehlt C.
805 grornoda C, vgl. zu 1685.
808 uuisun C. 809 bi C. 814 uuihÏs M. 815 firouuitlico M. 817 Huo C mohtig C.
Tatian 12,2-5, Otfrid I, 22, 1-37
786-789 Lukas 2,42 Et cum factus fuisset annorum duodecim, ascendentibus illis in Hierusolymam secundum consuetudinem diei festi, 793-802 Lukas. 2,43 Consummatisque diebus cum redirent, remansit puer Iesus in Hierusalem, et non cognoverunt parentes eius, 2,44 existimantes autem esse in comitatu venerunt iter diei et requirebant eum inter cognatos et notos.
806-807 Lukas
2,45 Et non invenientes regressi sunt in
Hierusalem requirentes eum. 807-816 Lukas 2,46 Et factum est post
triduum invenerunt illum in templo sedentem in medio doctorum, audientem illos
et interrogantem eos. 816-818 Lukas 2,47 Stupebant autem omnes qui
eum audiebant super prudentia et responsis eius.
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 35-36
(818) mid is mûŒu gimênean. Thar ina thiu môdar fand
(819)
sittean under them gisîŒea endi iro
sunu grôtta,
(820) uuîsan undar them uueroda,
sprac im mid ira uuordun tô:
(821) ‚huuî
uueldes thu thînera môdar, manno lioªosto,
(822)
gisidon sulica
sorga, that ic thi sô sêragmôd,
(823) idis
armhugdig êscon scolda
(824) undar
thesun burgliudiun?’ Thô sprac iru
eft that barn angegin
(825) uuîsun uuordun: ‚huuat, thu uuêst garo’, quaŒ he,
(826) ‚that ic thar girîsu, thar ic bi rehton scal
(827) uuonon an uuilleon, thar giuuald haªad
(828) mîn mahtig fader.’ Thie
man ni forstôdun,
(829) thie
uueros an them uuîha, bihuuî he sô
that uuord gisprac,
(830) gimênda mid is mûŒu: Maria al biheld,
(831) gibarg an ira breostun, sô huuat sô siu gihôrda ira barn sprecan
(832)
uuisaro uuordo. Giuuitun im thô eft thanan
(833) fon
Hierusalem Ioseph endi Maria,
(834) habdun im te gisîŒea sunu drohtines,
(835) allaro
barno bezta, thero the io giboran uurŒi
(836) magu fon môdar: habdun im thar minnea tô
(837) thurh hluttran hugi, endi he sô gihôrig uuas,
(838) godes êgan barn
gadulingmâgun
(839) thurh is ôdmôdi,
aldron sînun:
(840) ni uuelda an is kindiski thô noh is craft mikil
(841) mannun
mârean, that he sulic megin êhta,
(842) giuuald an thesaro uueroldi, ac he im an is uuilleon bêd
(843) githiudo undar thero thiodu thrîtig gêro,
(844) êr than he thar têcan ênig tôgean uueldi,
(845) seggean them gisîŒea, that he selªo uuas
(846) an
thesaro middilgard manno drohtin.
(847) Habda im sô bihalden hêlag barn godes
(848) uuord endi uuîsdôm ende allaro giuuitteo mêst,
818 gimahlean mid is muŒu C. 819 gisithon C
grohta M. 820 im thuo mid C tho M. 822 Vgl. Grein, Germania 11, 212 und Steig Z. f. d. P. 16, 475 sulica sorgo M, succa sorga C. 825 quaº he fehlt C.
831 gibarg zum Teil radiert M. 832 thanan fehlt C. 835 best
C gibaranero C. 837 hlutran M. 847 im fehlt C bihalden] biholonan C.
Tatian 13,4, 6-9, Otfrid I, 22,41-57
818-824
Lukas 2,48 ... Et dixit mater eius ad illum: ‚Fili, quid fecisti nobis
sic? Ecce pater tuus et ego
dolentes quaerebamus te.’ 824-828 Lukas 2,49 Et ait ad illos: ‚Quid
est quod me quaerebatis? Nesciebatis
quia in his quae patris mei sunt oportet me esse?’ 828-830
Lukas 2,50 Et ipsi non
intellexerunt verbum quod locutus est ad illos. 830-832 Lukas 2,51b
Et mater eius conservabat omnia verba haec in corde suo. 832-839 Lukas 2,51a
Et descendit cum eis et venit Nazareth, et erat subditus illis. 840-858
Beda zu Lukas 3,23 Iesus annorum triginta baptizatur, et tunc demum
incipit signa facere et docere, legitimum videlicet et maturum tempus ostendens
aetatis. Ähnlich Hraban zu Matthäus 3,13; vgl.
zu 959ff.
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 36-37
(849) tulgo
spâhan hugi: ni mahta man is an is sprâcun uuerŒan,
(850) an is uuordun giuuar, that he sulic giuuit
êhta,
(851) thegan sulica
githâhti, ac he im sô githiudo bêd
(852) torhtaro têcno.
Ni uuas noh than thiu tîd cuman,
(853) that he ina oªar thesan middilgard
mârean scolda,
(854) lêrian thie liudi,
huuô sie scoldin iro gilôªon haldan,
(855) uuirkean uuilleon godes. Uuissun that thoh managa
(856) liudi aftar them landa, that he uuas an thit lioht cuman,
(857) thoh sie ina cûŒlîco ankennian ni mahtin,
(858) êr than he ina selªo seggean uuelda.
XI.
(859) Than
uuas im Iohannes fon is iuguŒhêdi
(860) auuahsan an ênero uuôstunni; thar ni uuas uuerodes than mêr,
(861) bûtan that he
thar êncora alouualdon gode,
(862) thegan thionoda:
forlêt thioda gimang,
(863) manno gimênŒon. Thar uuarŒ im mahtig cuman
(864) an
thero uuôstunni uuord fon himila,
(865) gôdlîc
stemna godes, endi Johanne gibôd,
(866) that
he Cristes cumi endi is craft mikil
(867) oªar thesan
middilgard mârean scoldi;
(868) hêt ina
uuârlîco uuordun seggean,
(869) that
uuâri heªanriki heliºo barnun
(870) an them landscepi,
liudiun ginâhid,
(871) uuelono uunsamost.
Im uuas thô uuilleo mikil,
(872) that he fon sulicun
sâldun seggean môsti.
(873) Giuuêt im thô gangan, al sô Jordan flôt,
(874) uuatar an uuilleon, endi them uueroda allan dag,
(875) aftar them landscepi them liudiun cûŒda,
(876) that sie mid fastunniu firinuuerc manag,
(877) iro selªoro sundia bôttin,
(878) ‚that
gi uuerŒan hrênea’, quaŒ he. ‚Heªanrîki is ginâhid
849 man nach
spracun MC, die Umstellung nach Sievers, Z. f. d. A. 19, 54 is fehlt C. 850 giuuaro
C. 851 Thie thegan C; vgl.
Behaghel, Germania 27, 416; Schlüter, Nd. Jb. 40, 153. 852 Vgl. Roediger, A. f. d. A. 5, 285. 853
scoldi C. 854 scoldi C. 861 neuuan
C. 863 gimênŒon Thar in M
radiert. 865 gode
C. 872 he fehlt C. 877 seªaro C. 878 is ginâhid || Hofmann I 51f. (mit der älteren
Literatur).
Tatian 13,1-2, Otfrid I, 23,1-15
859-863 Tatian 4, Lukas 1,18 Puer autem ... erat in deserto usque in
diem ostensionis suae ad Israel. 863-865 Tatian 13, Lukas 3,2 Et …
factum est verbum dei super Iohannem Zachariae filium in deserto. 873-882
Lukas 3,3 Et venit in regionem Iordanis praedicans ... Matthäus
3,2 (et) dicens: ‚Paenitentiam agite, adpropinquavit enim regnum caelorum.
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 37-38
(879) manno barnun. Nu lâtad eu an euuan môdseªon
(880) euuar
selªoro sundea hreuuan,
(881) lêŒas that gi an
thesun liohta fremidun, endi mînun lêrun hôread,
(882) uuendeat aftar mînun uuordun. Ic eu an uuatara scal
(883) gidôpean diurlîco, thoh ic euua dâdi ne mugi,
(884) euuar selªaro sundea alâtan,
(885) that gi thurh mîn handgiuuerc hluttra uuerŒan
(886) lêŒaro gilêsto:
ac the is an thit lioht cuman,
(887) mahtig te mannun endi undar eu middiun stêd,
(888) - thoh gi ina selªun gisehan ni uuillean -,
(889) the eu gidôpean scal an euues
drohtines namon
(890) an
(891)
he mag allaro manno gihuuena
mêngithâhteo,
(892)
sundeono sicoron, sô huene sô sô sâlig
môt
(893) uuerŒen an thesaro
uueroldi, that thes uuilleon haªad,
(894) that he sô gilêstea, sô he thesun liudiun uuili,
(895) gibioden barn godes. Ic bium an is bodskepi herod
(896) an thesa uuerold cumen endi scal im
(897) lêrean thesa liudi, huuô sea sculin iro gilôªon
haldan
(898) thurh hluttran hugi, endi that sie an hellea ni thurªin,
(899) faran an fern that hêta. Thes uuirŒid
sô fagan an is môde
(900) man te sô managaro stundu,
sô huue sô that mên forlâtid,
(901) gerno thes gramon anbusni, - sô mag im thes gôdon giuuirkean,
(902) huldi heªencuninges, - sô huue sô haªad
hluttra treuua
(903) up te them alomahtigon gode.’ Erlos managa
(904) bi them lêrun thô,
liudi uuândun,
(905) uueros uuârlîco, that that uualdand Krist
(906) selbo uuâri,
huuanda he sô filu sôŒes gisprac,
(907) uuâroro uuordo. Thô uuarŒ
that sô uuîdo cûŒ
(908) oªar that forgeªana
land gumono gihuuilicum,
(909) seggiun at iro selŒun: thô quâmun ina sôkean tharod
879 barn C eu fehlt MC. 880
iuuuera selªan C; vgl. Schumann, Germania 30, 68. 881 lêº Behaghel, Germania 21, 144; vgl. Kock, Streifzüge
24; Colliander 473 gifrumidun C. 884 iuuero C. 888 uuelleat C. 889 dopan C. 890 helagan C. 895 gibod- C. 897-898 Die Abteilung nach Grein,
Germania 11, 212. 897 sculun C. 900 stunduo C. 909 an C.
Tatian 13,2-3, 19, Otfrid I, 23,1-64, 27,1-10
882-895 Matthäus 3,11
... Ego quidem vos baptizo
in aqua in paenitentiam. Johannes
1,26 Medius autem vestrum
stetit quem vos nescitis. Matthäus 3,11 Ipse vos baptizabit in spiritu sancto et igne.’ Hraban zu Matthäus 3,11 Iohannes
non spiritu, sed aqua baptizat, quia peccata solvere non valens baptizatorum
corpora per aquam lavat, sed mentem per veniam non lavat … Fortis quidem ille
est qui in confessionem peccatorum, sed fortior qui in remissionem baptizat ...
Hoc tamen sciendum est quod illic saltem de minimis nil quisque purgationis
obtinebit, nisi bonis hoc actibus ... ut illic obtineat promereatur. 895-903 Matthäus 3,3 Hic est enim qui dictus est ‚Vox clamantis in
deserto: parate viam domini.’ Hraban zu Matthäus 3,3 Quid autem clamaret
aperit cum subditur: ‚Parate etc.’
Omnis qui fidem rectam et bona opera praedicat, quid aliud quam
venienti domino ad corda audientium viam parat ..., ut rectas deo semitas
faciat, dum mundas in animo cogitationes per sermonem bonae praedicationis
format. Vgl. auch Matthäus 3,12 und Hraban dazu: nimirum docens impios et
peccatores gehennae igni tradendos, sanctos vero caelesti gloria coronandos. 903-913 Lukas 3,15 Existimante populo et cogitantibus omnibus in
cordibus suis de Iohanne, ne forte ipse esset Christus Johannes 1,19 miserunt Iudaei ab Hierosolymis sacerdotes et levitas
ut interrogarent eum: ‚Tu quis es?’
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 38-39
(910) fon
Hierusalem Iudeo liudio
(911) bodon fon theru burgi endi frâgodun, ef he uuâri that barn godes,
(912) ‚that hêr lango giu’, quâŒun
sie, ‚liudi sagdun,
(913) uueros uuârlîco, that he scoldi an thesa uuerold cuman’.
(914) Iohannes thô
gimahalde endi tegegnes sprac
(915) them bodun baldlîco: ‚ni bium ic’, quaŒ
he, ‚that barn godes,
(916) uuâr uualdand Krist, ac ic scal im
(917) hêrron mînumu.’ Thea heliŒos
frugnun,
(918)
thea thar an them
ârundie erlos uuârun,
(919) bodon fon thero burgi:
‚ef thu nu ni bist that
barn godes,
(920) bist thu than thoh Elias, the
hêr an êrdagun
(921) uuas undar thesumu uuerode? He is uuiscumo
(922) eft an thesan middilgard.
Saga ûs huuat thu manno sîs!
(923) Bist thu ênig thero, the hêr êr uuâri
(924) uuîsaro uuârsaguno?
Huuat sculun uui them uuerode fon thi
(925) seggean te sôŒon? Neo hêr êr sulic ni uuarŒ
(926) an thesun middilgard man ôŒar cuman
(927) dâdiun sô mâri. Bihuuî thu hêr dôpisli
(928) fremis undar thesumu
folke, ef thu tharo forasagono
(929) ênhuuilic ni bist?’ Thô habde eft
garo
(930) Iohannes the gôdo glau anduuordi:
(931) ‚Ic bium
forabodo frâon mînes,
(932) lioªes hêrron; ic scal thit land recon,
(933) thit uuerod aftar
is uuillion. Ic hebbiu fon is uuorde mid mi
(934) stranga stemna,
thoh sie hêr ni uuillie forstandan filo
(935) uuerodes an thesaro uuôstunni. Ni bium ic mid uuihti gilîc
910 liudi C. 911 burg M; vgl. Behaghel, Germania
27, 417 endi fragodun tilgt
Roediger. 919 thero burgi] Hierusalem M nu
fehlt M. 921 und
922 uuiscumo eft || an Heyne, Rückert.
923 thero fehlt
M êr fehlt M. 924 uuissaro C. 925 êr fehlt C sulig
M. 926 thesan C obar C. 927-928
dopisli fremis│Heyne, Rückert, Piper. 928 frumis C. 929 ni] thu C. 933 uuord C. 935
gilih M.
Tatian
13,19-23, Otfrid I, 27,9-42
914-917 Johannes 1,20 Et confessus est et non negavit, et confessus est: ‚Quia
non sum ego Christus.’ Vgl. zu 895ff. 917-927 Johannes 1,21 Interrogaverunt eum: ‚Quid
ergo, Helias es tu?’ Et dixit: ‚Non sum.’
‚Propheta es tu? Et respondit ‚non’. 1,22
Dixerunt ergo ei: ‚Quis es? ut responsum demus his qui miserunt nos. Quid dicis
de te ipso? 927-929 Johannes1,25 ...
Quid ergo baptizas, si tu non es Christus neque Helias neque propheta?’ 929-935 Johannes 1,23 Ait: ‚Ego vox
clamantis in deserto: parate viam domini.’ Vgl.
Hraban zu Matthäus 3,2 (schon zu 895ff.):
Primus enim baptista Iohannes ... praedicavit, ut praecursor domini hoc
honoraretur privilegio. 935-942 Matthäus 3,11 ... Qui autem post
me venturus est fortior me est, cuius non sum dignus calciamenta portare. Hraban
zu Matthäus 3,11 Alii evangelistae
scripserunt ‚cuius non sum dignus corrigiam calceamenti solvere’ (Johannes 1,27) ... Nihil autem intendit
Iohannes de calceamentis domini loquens nisi excellentiam eius et humilitatem
suam ... Iohannes … indignum se esse profitetur, cum haec dignitas et potentia
non servi sed domini ... sit, et ob hoc non velle se a quoquam Christum, sed
praecursorem eius aestimari.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 39-40
(936) drohtine
mînumu: he is mid is dâdiun sô
strang,
(937) sô mâri endi sô
mahtig - that uuirŒid managun cûŒ,
(938) uuerun aftar
thesaro uueroldi - that ic thes uuirŒig ni bium,
(939) that ic môti an
is giscuoha, thoh ic sî is scalc
êgan,
(940) an sô rîkiumu drohtine thea reomon antbindan:
(941) sô mikilu is he betara than
ic. Nis thes bodon gimaco
(942) ênig oªar erŒu, ne
nu aftar ni scal
(943) uuerŒan an thesaro uueroldi. Hebbiad euuan uuillion tharod,
(944) liudi euuan gilôªon: than eu lango scal uuesan
(945) euua hugi
hrômag; than gi helligithuuing,
(946) forlâtad lêŒaro drôm endi sôkead eu lioht godes,
(947) upôdes hêm, êuuig rîki,
(948) hôhan heªenuuang. Ne lâtad euuan hugi tuuîflien!’
XII.
(949)
Sô sprac thô iung gumo bi godes
lêrun
(950)
mannun te mârŒu. Manag samnoda
(951) thar te
Bethania barn Israheles;
(952) quâmun thar
te Iohannese cuningo gisîŒos,
(953) liudi te lêrun endi iro gilôªon antfengun.
(954)
He dôpte sie dago gihuuilikes endi
im iro dâdi lôg,
(955) uurêŒaro
uuillion, endi loªode im uuord godes,
(956) hêrron
sînes: ‚Heªenrîki uuirŒid’,
quaŒ he,
(957) ‚garu gumono
sô huuem, sô ti gode thenkid
(958) endi an
(959) lêstean is
lêra’. Thô ni uuas lang te thiu,
(960) that im fon
Galilea giuuêt godes êgan barn,
(961) *diurlîc
drohtines sunu, dôpi suokean.
(962) Uuas im thuo an is
uuastme uualdandes barn*,
(963) al sô he mid thero
thiodu thrîtig habdi
937 und 938
Die Gedankenstriche nach Heusler Z. f. d. A. 57, 20. 939 egan scalc M. 940 rikeo C. 941
bodo C.
944f. So M;
Abteilung nach Schmeller und Hofmann
I 52] lango uuesan scal C; lango scal
|| uuesan Sievers, Z. f. d. A. 19, 57, Piper, Behaghel;
scal iu lango uuesan Sievers, Ausg. (s. Anm.) that C, hellea githuing C. 946 endi fehlt C. 947
egan, korrigiert aus h- M. 950-951 samnoda thar Rückert. 955 Vgl. Schumann, Germania 30, 89; Sievers,
PBB 10, 588; Colliander 476. 958 heleand fehlt C; heleand│uuili Rückert. Mit uuili
Handschrift P gilobon P.
959 aftar P.
961 und 962 Fehlen M.
Tatian 14,1, Otfrid
I, 27,57, 25,1-2, 42-48
949-959 Johannes
1,28 Haec in Bethania
facta sunt ... Matthäus 3,5
Tunc exibat ad eum Hierusolyma et omnis Iudaea ... Lukas 3,24 et
milites ... Matthäus 3,6 et baptizabantur in Iordane ab eo confitentes
peccata sua. Vgl. ferner zu 882ff. und Tatian 13, Matthäus 3,7-10, Lukas
3,10-14. 959-961 Tatian 14, Matthäus 3,13 Tunc venit Iesus in Galilea in
Iordanen ad Iohannen ut baptizaretur. Hraban
zu Matthäus 3,13 Venit ... non anxia
necessitate abluendi alicuius sui peccati ..., sed pia dispensatione abluendi
omnes nostrorum sordes peccatorum. 962-964 Lukas 3,23 Et ipse Iesus erat
incipiens quasi annorum triginta, ut putabatur filius Ioseph.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 40-41
(964) uuintro an is
uueroldi. Thô he an is uuilleon quam,
(965)
thar Iohannes an Iordana strôme
(966)
allan langan dag liudi manage
(967) dôpte
diurlîco. Reht sô he thô is
drohtin gisah,
(968) holden
hêrron, sô uuarŒ
im is hugi blîŒi,
(969) thes im the uuilleo gistôd, endi sprac im thô mid is uuordun tô,
(970)
suuîŒo gôd gumo,
Iohannes te Kriste:
(971)
‚nu cumis thu te mînero dôpi,
drohtin frô mîn,
(972)
thiodgumono bezto: sô scolde ic te thînero duan,
(973) huuand thu
bist allaro cuningo craftigost.’
Krist selªo gibôd,
(974) uualdand
uuârlico, that he ni sprâki thero
uuordo than mêr:
(975) ‚uuêst thu,
that ûs sô girîsid’, quaŒ he, ‚allaro rehto gihuuilik
(976) te gifulleanne forŒuuardes nu
(977) an godes uuilleon’. Iohannes stôd,
(978)
dôpte allan dag druhtfolc mikil,
(979)
uuerod an uuatere endi ôk uualdand Krist,
(980)
hêran heªencuning
handun sînun
(981) an allaro baŒo them bezton endi im thar te bedu gihnêg
(982) an cneo craftag. Krist up giuuêt
(983) fagar fon them
flôde, friŒubarn godes,
(984) liof liudio
uuard. Sô he thô that land afstôp,
(985) sô anthlidun thô himiles
doru, endi quam the hêlago gêst
(986)
fon them alouualdon oªane te Kriste:
(987) - uuas im
an gilîcnissie lungras fugles,
(988) diurlîcara dûªun - endi
sat im uppan ûses drohtines ahslu,
(989) uuonoda im oªar
them uualdandes barne. Aftar quam
thar uuord fon himile,
(990) hlûd fon them hôhon radura en
grôtta thane hêleand selªon,
964
quam fehlt C. 965 iordanes M, dazu
Steinger, Nd. Jb. 51, 2. 966 langana P, Steinger, Nd. Jb. 51, S. 7. 967 rehto M, vgl. Martin, Z. f. d. A. 40, 127, Steinger,
Nd. Jb. 51, S. 2, 6. 969 thea M im thuo
(?; im t fast völlig abgerieben) über die Zeile einkorrigiert P tuo (unsicher) P. 970 Fehlt P, nach Martin, Z. f. d. A. 40, 127 unecht, nach
Behaghel, Piper, Steinger S. 2 echt. 972 -gumo:o bez:: P (vgl. Piper, Nd. Jb. 21, 54), -gumo best C,
dazu Steinger S. 3, 5, 7. 975 sô fehlt C gihuilig M. 976
for- C.
979 og M, dazu
Steinger S. 6. 980 herran P, herren C;
vgl. S. XXII, Anm. 17. 981 bethuo C beztom P, beston C, dazu Steinger S. 2,
10. 984 ofstuop C; atstop Behaghel,
Germania 21, 144, astop Gallée,
Tijdschr. v. ndl. Taal- en Letterk. 1,
258, vgl. Vinckers ebda. 2, 1, Steinger S. 5. 987 iungres M, dazu Steinger
S. 2, in P überschrieben gitalas, dazu Steinger ebda. 988
ahsla C, ahslon P. 990 hohom P, dazu Steinger S. 2 endi PC.
Tatian 14,2-5, Otfrid
I, 25,1-25
969-972 Matthäus
3,14 Iohannes autem prohibebat eum dicens: ‚Ego a te debeo baptizari, et tu
venis ad me?’ 973-977 Matthäus 3,15 Respondens autem Iesus dixit ei:
‚Sine modo, sic enim decet nos implere omnem iustitiam.’ 977-989
Lukas 3,21 Factum est autem cum baptizaretur omnis
populus et Iesu baptizato et orante, Matthäus 3,16 confestim ascendit de
aqua. Ecce aperti sunt ei caeli, et vidit spiritum dei descendentem Lukas
3,22 corporali specie Matthäus 3,16 ut columbam, venientem super se.
989-993 Matthäus 3,17 Et ecce vox dicebat de caelis: Lukas 3,22 ‚Tu es filius meus dilectus,
in te complacuit mihi.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 41-42
(991) Krist, allaro
cuningo bezton, quaŒ that he ina gicoranan habdi
(992) selªo fon sînun rîkea, quaŒ that im the sunu lîcodi
(993) bezt allaro
giboranaro manno, quaŒ that
he im uuâri allaro barno lioªost.
(994) That môste
Iohannes thô, al sô it god
uuelde,
(995) gisehan endi
gihôrean. He gideda it sân aftar
thiu
(996) mannun mâri, that sie thar mahtigna
(997) hêrron
habdun: ‚thit is’, quaŒ
he, ‚heªencuninges sunu,
(998) ên
alouualdand: thesas uuilleo ic
urcundeo
(999) uuesan an thesaro
uueroldi, huuand it sagda mi uuord
godes,
(1000) drohtines stemne, thô he mi dôpean hêt
(1001) uueros an uuatare, sô huuar sô ic gisâhi uuârlîco
(1002)
(1003) an thesan middilgard ênigan man uuaron,
(1004) cuman mid craftu; that quaŒ, that scoldi
Crist uuesan,
(1005) diurlîc
drohtines suno. Hie dôpean scal
(1006) an
(1007) manno mêndâdi. He haªad maht fon gode,
(1008) that he alâtan mag liudeo gihuuilicun
(1009) saca endi sundea. Thit is selªo Krist,
(1010) godes êgan barn, gumono bezto,
(1011) friŒu
uuiŒ fîundun.
Uuala that eu thes mag frâhmôd hugi
(1012) uuesan an
thesaro uueroldi, thes eu the
uuilleo gistôd,
(1013) that gi sô libbeanda
(1014) selªon
gisâhun. Nu môt sliumo sundeono
lôs
(1015) manag gêst faran an godes uuilleon
(1016) tionon atômid, the mid treuuon uuili
(1017) uuiŒ
is uuini uuirkean endi an uualdand
Krist
(1018) fasto gilôªean. That scal te frumun uuerºen
(1019) gumono sô
huuilicun, sô that gerno dôt’.
991 Crista P, vgl. Gallée, Gramm. §
297, Anm. 1; van Helten, PBB 36, 441f.; Hofmann I 52; anders
Steinger, Nd. Jb. 51, 7. 992 licode C. 994 thô fehlt C. 995 gisahan C. 996 gimarid P. 997 that C. 1002a
helagna C. 1002b-1006a Einschließlich
fehlt M. 1003 thesaro P, dazu Steinger
S. 2. 1004 Das zweite that fehlt C, vgl. Behaghel, Germania 27,
417. 1006 Mit thana endet P.
1007 tha maht C. 1013 libbeandi C, dazu Steinger S. 51. 1014 sniumo C. 1018 frumi C.
Tatian 14,5-7, Otfrid I, 25,15-30
994-1019 Johannes 1,32
Et testimonium
perhibuit Iohannes dicens: ‚Quia vidi
spiritum descendentem quasi columbam de caelo, et mansit super eum 1,33 … et qui misit me baptizare in aqua
ille mihi dixit: super quem videris spiritum descendentem et manentem super
eum, hic est qui baptizat in spiritu sancto; 1,34 et ego vidi et testimonium perhibui quia hic est filius dei. Alcuin
zu Johannes 1,33 Baptizat dominus
in spiritu sancto per spiritus sancti gratiam peccata dimittendo und zu 1,34 Audiant mansueti et laetentur, quia venit vir fortior etc.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
42-43
XIII.
(1020) Sô gefragn ic that Iohannes thô gumono gihuuilicun,
(1021) loªoda them liudiun lêra Kristes,
(1022) hêrron sines, endi heªenrîki
(1023) te giuuinnanne, uuelono thane mêston,
(1024) sâlig sinlîf. Thô he im selªo giuuêt
(1025) aftar
them dôpislea, drohtin the gôdo,
(1026) an êna uuôstunnea, uualdandes sunu;
(1027) uuas im thar an thero ênôdi erlo drohtin
(1028) lange huuîla; ne habda liudeo than mêr,
(1029) seggeo te gisîŒun, al sô he im selªo gicôs:
(1030) uuelda is
thar lâtan coston craftiga uuihti,
(1031) selªon
Satanasan, the gio an sundea
spenit,
(1032) man an
mênuuerk: he consta is môdseªon,
(1033) uurêŒan
uuilleon, huuô he thesa uuerold
êrist,
(1034) an them
anginnea irminthioda
(1035) bisuêc mit
sundiun, thô he thiu sinhîun tuuê,
(1036) Âdaman endi
Êuan, thurh untreuua
(1037) forlêdda mid
luginun, that liudio barn
(1038) aftar iro hinferdi hellea sôhtun,
(1039) gumono gêstos. Thô uuelda that god mahtig,
(1040) uualdand
uuendean endi uuelda thesum uuerode forgeªen
(1041) hôh
himilrîki: bethiu he herod hêlagna
bodon,
(1042) is sunu senda. That uuas Satanase
(1043) tulgo
harm an is hugi: afonsta heªanrîkies
(1044) manno
cunnie: uuelda thô mahtigna
(1045) mid them selªon
sacun sunu drohtines,
(1046) them he Âdaman an êrdagun
(1047) darnungo bidrôg, that he uuarŒ is drohtine lêŒ,
(1048) bisuuêc ina mid
sundiun - sô uuelda he thô selªan dôn
(1049) hêlandean Krist. Than habda he is hugi fasto
(1050) uuiº
1020
Iohannes│tho Rückert. 1024 im fehlt C. 1025 Fehlt C, nach Martin unecht, Z. f. d. A. 40,127 them] the:: (radiert) M. 1030 costan M. 1031 Satanase C. 1035 siniun M. 1036 Adam C. 1037
mid is C. 1042
sanda C. 1042-1043 Satanase tulgo || harm Heyne, Rückert, Rieger,
Lesebuch 8, 15. 1044 mancunnie M. 1045
Vgl. Jellinek, A. f. d. A. 23, 33. 1046 them
the C Adame
C. 1049 suno drohtines helandan C.
Tatian
15,1, Otfrid II, 4,1-16
1024-1032
Tatian 15, Matthäus 4,1 Tunc Iesus ductus est in deserto a spiritu, ut temptaretur a diabolo. Hraban
zu Matthäus 4,1 Vere et absque ulla quaestione convenienter accipitur ut a
sancto spiritu in desertum ductus credatur, ut illuc eum suus spiritus duceret
ubi hunc ad temptandum spiritus malignus inveniret … Non ergo virtute spiritus
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
43-44
(1051)
herte sô giherdid: uuelda heªenrîki
(1052)
liudiun gilêstean. Uuas im the
landes uuard
(1053)
an fastunnea fiortig nahto,
(1054) manno drohtin, sô
he thar mates ni antbêt;
(1055)
than langa ni gidorstun im
dernea uuihti,
(1056)
nîŒhugdig fîund,
nâhor gangan,
(1057) grôtean ina geginuuardan: uuânde that he god ênfald,
(1058) forûtar mancunnies uuiht mahtig uuâri,
(1059) hêleg
himiles uuard. Sô he ina thô
gehungrean lêt,
(1060) that ina bigan bi thero
menniski môses lustean
(1061) aftar them fiuuartig
dagun, the fîund nâhor geng,
(1062) mirki mênscaŒo: uuânda that he man ênfald
(1063) uuâri uuissungo, sprac im thô mid is uuordun tô,
(1064) grôtta ina
the gêrfîund: ‚ef thu sîs godes
sunu’, quaŒ he,
(1065) ‚behuuî ni
hêtis thu than uuerŒan, ef thu giuuald haªes,
(1066) allaro barno bezt, brôd af
thesun stênun?
(1067) Gehêli thînna
hungar.’ Thô sprac eft the hêlago Crist:
(1068) ‚ni mugun eldibarn’,
quaŒ he, ‚enfaldes
brôdes,
(1069) liudi
libbien, ac sie sculun thurh lêra
godes
(1070) uuesan an
thesero uueroldi endi sculun thiu
uuerc frummien,
(1071) thea thar
uuerŒad ahlûdid
fon thero hêlogun tungun,
(1072) fon them
galme godes: that is gumono lîf
(1073) liudeo sô huilicon, sô that lêstean uuili,
(1074) that fon uualdandes uuorde gebiudid.’
(1075)
Thô bigan eft niuson endi nâhor geng
(1076)
unhiuri fîund ôŒru sîŒu,
(1077) fandoda is frôhan. That friŒubarn tholode
(1078)
uurêŒes uuilleon
endi im giuuald forgaf,
(1079) that he umbi is craft
mikil coston môsti,
(1080) lêt ina thô
lêdean
(1081) that he ina an
Hierusalem te them godes uuîha,
(1082) alles oªanuuardan, up
gisetta
1053
fastun M. 1054
muoses C Interpunktion nach Rieger, Lesebuch 8, Kock, Jaunts and
Jottings, 1918, 44. 1055 lang C. 1057 god
fehlt C. 1062 enuald M, euuald C. 1065 Vgl. Behaghel,
Tatian 15,2-4, Otfrid II, 4,29-53
1052-1061 Matthäus 4,2 Et eum ieiunasset quadraginta noctibus,
postea esuriit. Hraban zu Matthäus 4,2 (Hoc) ideo factum est ne ab eo temptando pavens hostis aufugeret. Esuriit enim humilis deus
homo ne inimico innotesceret sublimis homo deus, und Hraban zu Matthäus 4,3 Nisi
ergo dominus ieiunasset, temptandi occasio diabolo non fuisset. ... Cum tamen hunc passibilem cerneret,
cum posse mortalia perpeti humanitus videret, omne quod de eius divinitate
suspicatus est ei fastu suae superbiae in dubium venit …, unde et ad
temptationum argumenta se convertit. 1062-1067 Matthäus 4,3 Et accedens temptator dixit ei: ‚Si filius dei es, dic ut
lapides isti panes fiant.’ 1067-1072 Matthäus 4,4 Qui
respondens dixit: ‚Scriptum est: non in solo pane vivit homo, sed in omni verbo
quod procedit de ore dei.’ Hraban zu Matthäus 4,4 Procedere autem verbum
de ore dei dicitur, cum consilium suum ac voluntatem conditor summus ...
revelare nostrae fragilitati voluerit. 1075-1083
Matthäus 4,5 Tunc assumit
eum diabolus in sanctam civitatem et statuit eum supra pinnaculum templi; vgl.
Hraban zu Matthäus 4,5 Assumptio ista quae dicitur non ex imbecillitate
domini venit, sed de inimici superbia, qui voluntatem salvatoris necessitatem
putavit. ... Sancta autem civitas Hierusalem dicebatur.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 44-45
(1083) an allaro hûso hôhost, endi hoscuuordun sprac,
(1084) the gramo thurh gelp
mikil: ‚ef thu sîs godes sunu’, quaŒ he,
(1085) ‚scrîd thi te erŒu hinan.
Gescriªan uuas it giu lango,
(1086) an bôcun geuuriten, huuô giboden haªad
(1087) is engilun
alomahtig fader,
(1088)
that sie thi at uuege gehuuem uuardos sindun,
(1089) haldad thi undar iro handun. Huuat, thu huuargin ni tharft
(1090) mid thînun fôtun an felis bespurnan,
(1091) an hardan
stên.’ Thô sprac eft the hêlago Crist,
(1092) allaro barno
bezt: ‚sô is ôc an bôcun gescriªan’,
quaŒ he,
(1093) ‚that thu te
hardo ni scalt hêrran thînes,
(1094) fandon
thînes frôhan: that
(1095) Lêt ina thô an
(1096) gibrengen uppan ênan
berg then hôhon: thar ina the balouuîso
lêt
(1097) al oªarsehan irminthiode,
(1098) uuonodsaman uuelon endi uueroldrîki
(1099) endi all
sulic ôdes, sô thius erŒa
bihaªad
(1100) fagororo
frumono, endi sprac im thô the fîund
angegin,
(1101) quaŒ that he im that al sô gôdlîc
forgeªen uueldi,
(1102) hôha
heridômos, ‚ef thu uuilt hnîgan
te mi,
(1103) fallan te mînun fôtun endi mi for frôhan haªas,
(1104) bedos te mînun barma. Than lâtu ic thi brûcan uuel
(1105) alles thes ôduuelon, thes ic thi hebbiu giôgit hîr.’
(1106) Thô ni
uuelda thes lêŒan uuord
lengeron huuîle
(1107) hôrean the
hêlago Crist, ac he ina fon is
huldi fordrêf,
(1108) Satanasan
forsuuêp, endi sân aftar sprac
(1109) allaro barno
bezt, quaŒ
that man bedon scoldi
(1110) up te them alomahtigon gode endi im
ênum thionon
(1111) suuîŒo
thiolico thegnos managa,
(1112) heliŒos
aftar is huldi: ‚thar is thiu helpa
gelang
1085 ti te M, the ti (ti über die Zeile einkorrigiert) C. 1088 uuigo C, vgl. Braune zu Genesis 255. 1091 To, T radiert, M. 1094 neg:: (radiert) M. 1096 enon berage them C. 1096-1097 So Sievers, Z. f. d. A. 19, 54 und Ausg., Text (Anm. hierzu fehlerhaft), Hofmann I 52] balouuîso || lêt al übrige Hg., Kauffmann, PBB 12,349. 1098 uuonot- M, -samna C. 1099 birid C. 1102 uuili C. 1103 for fehlt C. 1105 thieses C. 1107 fon fehlt C. 1108 Satanase C. 1109 betz M. 1110 up fehlt C im fehlt C im enum || thionon Rieger, Lesebuch 10, enum im || thionon Heyne, Rückert; vgl. Sievers, Z. f. d. A. 19, 54.
Tatian 15,4-5, Otfrid II, 4,54-98
1083-1091 Matthäus 4,6 Et dixit ei: ‚Si filius dei es, mitte te deorsum Scriptum
est enim, quia angelis suis mandavit de te, et in manibus tollent te, ne forte offendas ad
lapidem pedem tuum.’ 1091-1094 Matthäus 4,7 Ait illi Iesus:
‚Rursum scriptum est: non temptabis dominum deum tuum.’ 1095-1100 Matthäus
4,8 Iterum assumit eum diabolus in montem excelsum valde, et ostendit ei
omnia regna mundi et gloriam eorum. 1100-1105
Matthäus 4,9 Et dixit ei: ‚Haec omnia dabo tibi, si cadens adoraveris me.’ 1106-1112 Matthäus 4,10 Tunc dicit ei
Iesus: ‚Vade, Satanas; scriptum est: dominum deum tuum adorabis et illi soli
servies.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
45-46
(1113) manno gehuuilicun.’ Thô giuuêt im the mênscaŒo,
(1114) suuîŒo
sêragmôd Satanas thanan,
(1115) fîund undar ferndalu. UuarŒ thar folc
mikil
(1116) fon them alouualdan oªana te Criste
(1117) godes engilo cumen, thie im sîŒor
iungardôm,
(1118) scoldun
ambahtscepi aftar lêstien,
(1119) thionon
thiolîco: sô scal man thiodgode,
(1120) hêrron aftar
huldi, heªancuninge.
XIV.
(1121) Uuas im an them sinuueldi sâlig barn godes
(1122) lange
huîle, untthat im thô lioªora uuarŒ,
(1123) that he is
craft mikil cûŒien
uuolda
(1124)
uueroda te uuillion. Thô forlêt he
uualdes hleo,
(1125)
ênôdies ard endi sôhte im eft erlo
gemang,
(1126) mâri meginthiode endi manno drôm,
(1127) geng im thô bi Iordanes staŒe: thar ina Iohannes antfand,
(1128) that friŒubarn
godes, frôhan sînan,
(1129) hêlagana heªencuning, endi them heliŒun sagda,
(1130) Iohannes is
iungurun, thô he ina gangan gesah:
(1131) ‚thit is
that lamb godes, that thar lôsean
scal
(1132) af thesaro
uuîdon uuerold uurêŒa
sundea,
(1133) mancunneas
mên, mâri drohtin,
(1134) cuningo
craftigost.’ Krist im forŒ
giuuêt
(1135) an Galileo
land, godes êgan barn,
(1136) fôr im te
them friundun, thar he afôdit uuas,
(1137) tîrlîco atogan, endi talda mid uuordun
(1138) Krist undar
is cunnie, cuningo rîkeost,
(1139) huuô sie
scoldin iro selªoro sundea bôtean,
(1140)
hêt that sie im iro harmuuerc manag
hreuuan lêtin,
(1141) feldin iro
firindâdi: ‚nu is it all gefullot
sô,
(1142) sô hîr alde
man êr huuanna sprâcun,
(1143) gehêtun eu te helpu heªenrîki:
1113 menn- C. 1115 farn- C. 1117-1118 Verse nach Hirt, Germania 36, 289, Sievers, PBB 10, 540, Kauffmann,
PBB 12, 315. 1119 scal nach man Rückert, nach
-gode Heyne. 1120 after is C. 1121 an fehlt M, in C einkorrigiert. 1122
lioboro M. 1127 iordana C, dazu Steinger, Nd. Jb. 51, 3. 1129
helagan C. 1141
feldi C gifullid C. 1143 himilo riki oder heªanes
riki Kauffmann, PBB 12, 348,
that heªenriki Holthausen(brieflich),
s. aber Behaghel, Syntax S. 18.
Tatian 15,6, 16,1, Otfrid II,
4,99-102, 7,1-14
1113-1120 Matthäus 4,11 Tunc reliquit eum diabolus
... (vgl. Hraban zu Matthäus 4,10 ut
subaudiatur: ‚vade in ignem aeternum’) et ecce angeli
accesserunt et ministrabant ei. 1121-1126
Marcus 1,13 Eratque cum bestiis
… 1127-1134 Tatian 16, Johannes 1,35 Altero
die iterum stabat Johannes et ex discipulis eius duo, 1,36 et respiciens Iesum ambulantem dicit: ‚Ecce agnus dei, ecce
qui tollet peccata mundi.’ 1134-1135
Tatian 17, Lukas 4,24 Et regressus est Iesus in virtute spiritus in
Galileam. 1135-1137 Tatian 18, Lukas 4,16 Et venit Nazareth ubi
erat nutritus. 1137-1146 Matthäus 4,17 Exinde coepit Iesus
praedicare et dicere: Marcus
1,15
‚Quoniam impletum est tempus. Matthäus
4,17
Paenitentiam agite, Marcus
1,15 et
credite in evangelio; Matthäus 4,17
adpropinquavit enim regnum caelorum.’
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 46-47
(1144) nu is it giu
ginâhid thurh thes neriandan craft:
thes môtun gi neotan forŒ
(1145) sô huue sô gerno uuili
gode theonogean,
(1146) uuirkean aftar is
uuilleon.’ Thô uuarŒ
thes uuerodes filu,
(1147)
thero liudeo an lustun: uurŒun im thea lêra Cristes,
(1148) sô suôtea them gisîŒea. He began im samnon thô
(1149) gumono
te iungoron, gôdoro manno,
(1150) uuordspâha uueros. Geng im thô bi ênes uuatares staŒe,
(1151) thar thar habda Iordan aneªan
Galileo land
(1152) ênna sê geuuarhtan. Thar he sittean fand
(1153) Andreas endi
Petrus bi them ahastrôme,
(1154) bêŒea
thea gebrôŒar, thar
sie an brêd uuatar
(1155) suuîŒo
niudlîco netti thenidun,
(1156) fiscodun im
an them flôde. Thar sie that friŒubarn
godes
(1157) bi thes sêes
staŒe selªo
grôtta,
(1158) hêt that sie
im folgodin, quaŒ
that he im sô filu uuoldi
(1159) godes rîkeas
forgeªen; ‚al sô git hîr an Iordanes strôme
(1160) fiscos fâhat, sô sculun git noh firiho barn
(1161) halon te incun
handun, that sie an heªenrîki
(1162) thurh inca lêra lîŒan môtin,
(1163) faran folc manag.’ Thô uuarº frômôd hugi
(1164) bêŒiun them gibrôŒrun: antkendun that barn godes,
(1165) lioªan
hêrron: forlêtun al saman
(1166) Andreas endi
Petrus, sô huuat sô sie bi theru ahu
habdun,
(1167) geuunstes bi them uuatare: uuas im uuilleo mikil,
(1168) that sie mid
them godes barne gangan môstin,
(1169) samad an is
gisîŒea, scoldun
sâliglîco
(1170) lôn
antfâhan: sô dôt liudeo so huuilic,
(1171) sô thes hêrran
uuili huldi githionon,
(1172) geuuirkean is uuilleon.
Thô sie bi thes uuatares staŒe
(1173) furŒor quâmun, thô fundun sie thar ênna frôdan man
(1174) sittean bi them sêuua
endi is suni tuuêne,
(1175) Iacobus endi Iohannes: uuârun im iunga man.
(1176) Sâtun im thâ gesunfader an ênumu sande uppen,
1144 iu C. 1146 so filo C. 1149
gumon C. 1151
thie C.
1155 niutlico M. 1157 gigruotta C. 1158 im fehlt C. 1159 al fehlt
C iordana C. 1160 gifahaº C. 1164 bithion C; Sarauw I, 165. 1165
samod C. 1167
giuunnanes C. 1171
huld C.
1173 Zäsur nach thar Rückert.
Tatian 19,1-3
1146-1148 Lukas 4,22 Et
omnes testimonium illi dabant et mirabantur in verbis gratiae quae procedebant
de ore eius, fehlt
Tatian; kaum Quelle). 1150-1156.
Tatian 19, Matthäus 4,18 Ambulans autem iuxta mare Galileae vidit
duos fratres, Simonem qui vocatur Petrus et Andream fratrem eius, mittentes rete in mare. Erant enim piscatores, 1156-1163 Matthäus 4,19 Et ait
illis: ‚Venite post me, et faciam vos fieri piscatores hominum.’ 1165-1169
Matthäus 4,20 At
illi continuo relictis retibus secuti sunt eum. 1172-1182 Matthäus 4,21 Et procedens inde vidit alios duos
fratres, Iacobum Zebedaei et Iohannem fratrem eius in navi cum Zebedaeo patre
eorum, reficientes retia sua; et vocavit eos.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
47-48
(1177) brugdun endi bôttun bêŒium handun
(1178) thiu netti niudlîco, thea sie habdun nahtes êr
(1179) forsliten an them sêuua. Thar sprac im selªo tô
(1180) sâlig barn godes, hêt that sie an thana sîŒ mid im,
(1181) Iacobus endi
Johannes, gengin bêŒie,
(1182)
kindiunge man. Thô uuârun im
Kristes uuord
(1183) sô uuirºig
an thesaro uueroldi, that sie bi thes uuatares staŒe
(1184) iro aldan fader ênna forlêtun,
(1185)
frôdan bi them flôde, endi al that
sie thar fehas êhtun,
(1186) nettiu endi neglitskipu, gecurun im thana neriandan Krist,
(1187) hêlagna te hêrron, uuas im is helpono tharf
(1188) te githiononne: sô is allaro thegno gehuuem,
(1189) uuero an thesero uueroldi. Thô giuuêt im the uualdandes sunu
(1190) mid them fiuuariun forŒ, endi im thô thana fîfton gicôs
(1191) Krist an ênero
côpstedi, cuninges iungoron,
(1192) môdspâhana
man: Mattheus uuas he hêtan,
(1193) uuas im
ambahteo eŒilero manno,
(1194) scolda thar
te is hêrron handun antfâhan
(1195) tins endi tolna; treuua habda he gôda,
(1196) âŒalandbâri: forlêt al saman
(1197) gold endi siluªar endi geªa managa,
(1198)
diurie mêŒmos, endi
uuarº im ûses drohtines man;
(1199) côs im the cuninges thegn Crist te hêrran,
(1200) milderan mêŒomgeªon, than êr is mandrohtin
(1201) uuâri an
thesero uueroldi: feng im uuôŒera
thing,
(1202) langsamoron
râd. Thô uuarŒ
it allun them liudiun cûŒ,
(1203) fon allaro
burgo gihuuem, huuô that barn godes
(1204) samnode gesîŒos endi selªo gesprac
(1205) sô manag
uuîslîc uuord endi uuâres sô filu,
(1206) torhtes gitôgde endi têcan manag
(1207) geuuarhte an
thesero uueroldi. Uuas that an is
uuordun scîn
(1208) iac an is
dâdiun sô same, that he drohtin
uuas,
1177 bithiun C vgl. 1164. 1181 Iacob C. 1182 tuo
C.
1183 giuuirºiga C, vgl. Sparnaay, PBB 60, 385. 1186
neglitscipu Sievers] neglit skipu die übrigen Herausgeber gicuran C im fehlt C. 1187
is huldi helpono C. 1188
is huldi te githiononne Rückert.
1195 tol M.
1196 samod C. 1199 man C. 1200 melderon C med- M. 1200f.
man uuari drohtin C.
Tatian 19,3, 20,1-2
1182-1187 Matthäus 4,22 Illi autem
statim relictis retibus et patre secuti sunt eum. 1189-1199 Tatian
20, Matthäus 9,9
Et cum transiret inde Iesus, vidit hominem sedentem ad teloneum Matheum nomine,
et ait illi: ‚Sequere me.’ Lukas 5,28 Et
surgens relictis omnibus secutus est eum. 1202-1217
Tatian 22, Matthäus
4,23 Et circuibat Iesus totam Galileam docens in synagogis
eorum et praedicans evangelium regni et sanans omnem languorem et omnem
infirmitatem in populo. 9,24 Et
abiit opinio eius in totam Syriam, et obtulerunt ei omnes male habentes variis
languoribus et tormentis comprehensos et qui daemonia habebant et lunaticos et
paralyticos, et curavit eos.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 49
(1209)
himilisc hêrro endi te helpu quam
(1210) an thesan
middilgard manno barnun,
(1211)
liudiun te thesun liohta.
XV.*
(1211) Oft gededa he that an
them lande scîn,
(1212) than he thar torhtlîc
sô manag têcan giuuarhte,
(1213) thar he hêlde mid is
handun halte endi blinde,
(1214) lôsde af theru
lêfhêdi liudi manage,
(1215) af sulicun
suhtiun, sô than allaro suâroston
(1216) an firiho barn fîund biuurpun,
(1217) tulgo
langsam legar. Thô fôrun thar thie
liudi tô
(1218) allaro dago gehuuilikes, thar ûsa drohtin uuas
(1219) selªo
undar them gisîŒie, untthat thar gesamnod uuarŒ
(1220) meginfolc mikil managaro thiodo,
(1221) thoh sie thar alle
be gelîcumu gelôªon ni quâmin,
(1222) uueros thurh ênan
uuilleon: sume sôhtun sie that
uualdandes barn,
(1223) armoro manno filu -
uuas im âtes tharf -,
(1224) that sie im thar at theru menigi mates endi drankes,
(1225) thigidin
at theru thiodu; huuand thar
uuas manag thegan sô gôd,
(1226) thie ira alamosnie armun mannun
(1227) gerno gâªun. Sume uuârun sie im eft Iudeono cunnies,
(1228) fêgni folcskepi: uuârun thar gefarana te
thiu,
(1229) that sie ûses drohtines dâdio endi uuordo
(1230)
fâron uuoldun, habdun im fêgnien
hugi,
(1231) uurêŒen
uuillion: uuoldun uualdand Crist
(1232) alêdien them
liudiun, that sie is lêron ni
hôrdin,
(1233) ne uuendin
aftar is uuillion. Suma uuârun sie im eft sô uuîse man,
1211 XV nach 1210 C; Bruckner, Z. f. d. P. 35, 533. 1212 torhlic M, torohlic C, torhtliko│ Rückert, danach Behaghel so manag│Sievers, Piper, Hofmann I, 52; anders Roediger, S. 285, vgl. Behaghel, Germania 27, 417. 1213 blindan C. 1216 barnun M. 1218 gehuikes C. 1221 alla gilico geªula (geluªa Köne, lubiga Rückert) ni quâmin C; vgl. Behaghel, Germania 27, 417. 1223 Vgl. Jellinek, Z. f. d. P. 36, 543 im thar C. 1224 an C metes C. 1225 thigidun an C. 1228 im thar C geuarana M. 1230 weldin Schröder, Z. f. d. A. 46, 112 freknean C. 1233 uuendien C.
Tatian 22,1-3, Otfrid II, 15,4-6
1217-1220 Matthäus 4,25 Et secutae sunt eum turbae multae de Galilea et Decapoli, Hierosolymis
et Iudea et de trans Iordanen. 1221-1241 Hraban zu Matthäus
4,25 Quadripartitam
turbam quae dominum sequebatur in evangelio noverimus: una pars eorum qui fide
et dilectione caelesti adhaerebant ministerio ... Secunda erat invalidorum
et infirmorum qui ob curationes dominum sequebantur. Tertia vero pars erat quos
sola fama et opinio ad dominum venire compellebat ... Quarta illorum erat qui
invidia ducti opus domini dehonestare volebant.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
50-51
(1234)
uuârun im glauuue gumon endi gode uuerŒe,
(1235) alesane undar them
liudiun, quâmun im tharod be
them lêron Cristes,
(1236)
that sie is hêlag uuord hôrien môstin,
(1237)
lînon endi lêstien: habdun mid iro
gelôªon te im
(1238)
fasto gefangen, habdun im
ferhten hugi,
(1239) uuurŒun
is thegnos te thiu, that he sie an
thioduuelon
(1240) aftar iro êndagon up gebrâhti,
(1241) an godes rîki. He sô gerno antfeng
(1242)
mancunnies manag endi mundburd gihêt
(1243) te langaru huîlu, endi mahta sô gilêstien uuel.
(1244) Thô uuarŒ
thar megin sô mikil umbi
(1245) liudio gesamnod: thô gisah he fon allun landun
cuman,
(1246) fon allun uuîdun
uuegun uuerod tesamne
(1247) lungro liudio: is lof uuas sô uuîdo
(1248)
managun gemârid. Thô giuuêt im
mahtig self
(1249) an ênna berg
uppan, barno rîkiost,
(1250) sundar gesittien, endi im selªo
gecôs
(1251) tuueliªi
getalda, treuuafta man,
(1252) gôdoro gumono, thea he im te iungoron forŒ
(1253) allaro dago gehuuilikes, drohtin uuelda
(1254) an is gesîŒskepea simblon hebbean.
(1255)
Nemnida sie thô bi naman endi hêt
sie im thô nâhor gangan,
(1256) Andreas endi
Petrus êrist sâna,
(1257)
gebrôŒar tuuêne,
endi bêŒie mid im,
(1258)
Iacobus endi Iohannes: sie uuârun
gode uuerŒe;
(1259)
mildi uuas he im an is môde;
sie uuârun ênes mannes suni
(1260)
bêŒie bi geburdiun;
sie côs that barn godes
(1261) gôde te iungoron endi gumono filu,
(1262) mâriero manno: Mattheus endi Thomas,
(1263) Iudasas tuuêna endi Iacob ôŒran,
(1264) is selªes suuiri: sie uuârun fon gisustruonion tuuêm
(1265)
cnôsles cumana, Krist endi Iacob,
1234
im fehlt C. 1235 thar C. 1236 herreon C. 1238
bifangan C. 1241 rikie C.
1243 endi hie C.
1244 marean C.
1245 gisahe M. 1247
lungraro Rieger, Z. f. d. P. 7, 20]
iungaro M, vgl. Steinger, Nd. Jb. 51,
2. 1255 im thô fehlt C. 1258 lioªa
C.
1259 im fehlt C. 1260
gicos C.
1264 suuestron M.
Tatian 22,2-3, 5-6, Otfrid II, 15,13-18
1244-1248 wie 1217-1220, 1248-1249 Matthäus 5,1 Et cum vidisset turbam, ascendit in montem. 1250-1254
Matthäus 5,1 Et cum sedisset, Marcus 3,13
vocavit ad se quos voluit ipse, et venerunt ad eum, 3,14 et
fecit ut essent duodecim cum illo, Lukas 6,13 quos et apostolos nominavit.
1255-1272 Lukas 6,14 Simonem,
quem cognominavit Petrum, et Andream fratrem eius, Marcus 3,17 Iacobum Zebedaei et Iohannem fratrem
Iacobi ..., Lukas 6,14 Philippum
et Bartholomeum, 6,15 Mattheum et Thomam, Iacobum Alphei (vgl. Beda zu Lukas 6,15 Et
Iacobus quidem Alphei ipse est qui in evangelio frater domini nominatur, quia
Maria uxor Alphei soror fuit Mariae matris domini), et Simonem qui vocatur
zelotes, et Iudam Iacobi et Iudam Scarioth ...
H = Heliand
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 51-52
(1266) gôde gadulingos. Thô habda thero gumono thar
(1267)
the neriendo Krist niguni getalde,
(1268) treuuafte man: thô hêt he ôc
(1269) selªo mid them gisîŒun: Sîmon uuas he hêtan;
(1270) hêt ôc
Bartholomeus an
(1271)
faran fan them folke âŒrum endi Philippus mid im,
(1272)
treuuafte man. Thô gengun sie tuueliªi
samad,
(1273) rincos te theru
rûnu, thar the râdand sat,
(1274) managoro mundboro, the allumu mancunnie
(1275) uuiŒ
hellie gethuuing helpan uuelde,
(1276) formon uuiŒ
them ferne, sô huuem sô frummien
uuili
(1277) sô lioªlîka
lêra, sô he them liudiun thar
(1278) thurh is
giuuit mikil uuîsean hogda.
XVI.
(1279) *Thô umbi
(1280) sulike gesîŒos, sô he im selªo gecôs,
(1281) uualdand undar them
uuerode. Stôdun uuîsa man,
(1282) gumon umbi
(1283) uueros an
uuilleon: uuas im thero uuordo niud,
(1284) thâhtun endi
thagodun, huuat im thero thiodo
drohtin,
(1285) uueldi uualdand
self uuordun cûŒien
(1286) thesum
liudiun te lioªe. Than sat im the landes hirdi
(1287) geginuuard
for them gumun, godes egan barn:
(1288) uuelda mid
is sprâcun spâhuuord manag
(1289) lêrean thea
liudi, huuô sie lof gode
(1290) an thesum
uueroldrîkea uuirkean scoldin.
(1291)
Sat im thô endi suuîgoda endi sah sie an lango,
(1292)
uuas im hold an is hugi hêlag
drohtin,
(1293)
mildi an is môde, endi thô is
mund antlôc,
(1294)
uuîsde mid uuordun uualdandes sunu
(1295) manag mârlîc thing endi them mannum sagde
(1296) spâhun uuordun, them the he te theru sprâcu tharod,
(1297)
Krist alouualdo, gecoran habda,
1269 selbon C. 1271 far M. 1273
hie C; vgl. Roediger285; Colliander 181.
1278 uuesan C. 1279
Hier beginnt V neriendan C. 1283 niut M. 1284
thesoro M. 1286 lioua V, lobe M. 1288 uuolda C. 1289 hu V. 1293 is fehlt V mund
MV, mud C, Foerste, DPhiA I 1743, s. Heliand Vers 1903. 1294 mid is C. 1295Die
Abteilung nach Grein, Germania11, 212; mannun || sagda Rückert. 1296 tharod fehlt M.
Tatian, 22,6-7, Otfrid II, 15,19-24
1279-1280 Matthäus 5,1 Et accesserunt ad eum discipuli eius (dies
liegt wohl auch den Versen 1272ff. zu Grunde). 1291-1296 Lukas 6,20 Et elevatis oculis in eos Matthäus 5,2 aperiens os suum docebat eos dicens:
H = Heliand
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 52-53
(1298) huuilike uuârin
allaro irminmanno
(1299) gode uuerŒoston gumono
cunnies;
(1300) sagde im thô te
sôŒan, quaŒ that thie sâlige uuârin,
(1301) man an
thesoro middilgardun, thie hêr an iro môde uuârin
(1302) arme thurh ôdmôdi: ‚them is that êuuana rîki,
(1303) suuîŒo hêlaglîc an heªanuuange
(1304) sinlîf fargeªen. QuaŒ that ôc sâlige uuârin
(1305)
mâºmundie
man: ‚thie môtun thie mârion erŒe,
(1306)
ofsittien that selªe rîki.’ QuaŒ that
ôc sâlige uuârin,
(1307) thie hîr uuiopin iro uuammun
dâdi; ‚thie môtun eft uuillion
gebîdan,
(1308) frôfre an iro frâhon rîkia. Sâlige sind ôc, the sie hîr frumono gilustid,
(1309)
rincos, that sie
rehto adômien. Thes môtun sie uuerŒan an them rîkia
drohtines
(1310) gifullit thurh iro ferhton dâdi: sulîcoro môtun sie frumono bicnêgan,
(1311) thie rincos, thie hîr rehto adômiad,
ne uuilliad an rûnun besuuîcan
(1312) man, thar sie at
mahle sittiad. Sâlige sind ôc them hîr mildi uuirŒit
(1313) hugi an heliŒo briostun:
them uuirŒit the hêlego drohtin,
(1314)
mildi mahtig
selªo. Sâlige sind ôc undar thesaro managon
thiodu,
(1315) thie hebbiad iro
herta gihrênod: thie môtun thane heªenes uualdand
(1316) sehan an
sînum rîkea.’ QuaŒ that ôc sâlige uuârin,
(1317) ‚thie the friŒusamo undar thesumu folke libbiod endi ni uuilliad
êniga fehta geuuirken,
(1318) saca mid iro
selªoro dâdiun: thie môtun uuesan suni drohtines
1300 sode M; zu suoŒan V,
suothen C vgl. Bretschneider,
Heliandhandschrift S. 47. 1301 -gard M; thesun middilgardun Schlüter, Nd. Jb. 20, 117, Steinger, Nd. Jb. 51, 3 muodi V. 1302 oºmuodig C euuiga M, dazu Steinger S. 3. 1306 afsittean V that fehlt V, dazu Steinger S. 4. 1307 uuiopun C, uuiopin VM, dazu Steinger S. 4. 1308 an iro rikia M, an them selªon rikie C, an
iro frâhon rikea V, dazu Braune S. 240f.,
Steinger S. 3 gilustin C, dazu
Steinger S. 4. 1309 sia hier C,
dazu Steinger S. 4. 1310 bicnegan ([-kn- V, korrigiert, C] MVC) bikriegan
Krogmann, Nd. Jb. 80, 40. 1311 duomeat V runu C,
dazu Steinger S. 4. 1312 an VC; vgl. S. XXII, Anm. 17
sittean C. 1315 thie fehlt C, dazu Steinger
S. 4 gihrinid(-hren- V) CV,
dazu Steinger S. 6. 1316 ok that V, dazu Steinger S. 4. 1317 hier C, dazu Steinger S.
4 -samu V, -sama C folku V libbiod M, vgl. Gallée, Grammatik §
412. 1318 gidadeon C, dazu Steinger S. 4 Abteilung nach
Franck, Z. f. d. A. 38, 241; Hofmann I 52.
Tatian
22,8-14, Otfrid II, 16,1-28
1300-1304 Matthäus 5,3 ‚Beati pauperes spiritu, quoniam
ipsorum est regnum caelorum. Hraban zu Matthäus 5,3 Ne quis autem
putaret paupertatem quae nonnunquam necessitatem patitur a domino praedicari,
adiunxit ‚spiritu’, ut humilitatem intelligeres, non paupertatem. 1304-1306 Matthäus 5,4 Beati mites, quoniam ipsi possidebunt terram. Hraban
zu Matthäus 5,4 Non …
terram istius mundi ..., sed terram quam psalmista desiderat dicens: ‚Credo
videre bona domini in terra viventium.’ 1306-1308
Matthäus 5,5 Beati qui
lugent, quoniam ipsi consolabuntur. Hraban zu Matthäus 5,5 Quatuor modis fit planctus
sanctorum: cum priora peccata deplorant ...; semper enim luctus inter duas
laetitias consistit, id est inter mundi praecedentem et caelestis regni
appropinquantem, et beatus cui temporalis tristitia aeternam parturiet
laetitiam. 1308-1312 Matthäus 5,6 Beati sunt qui esuriunt et sitiunt
iustitiam, quoniam ipsi saturabuntur. 1312-1314
Matthäus 5,7 Beati misericordes, quoniam ipsi
misericordiam consequentur. Hraban zu Matthäus 5,7 Quibus hoc a misericorde iudice
rependitur quod ipsi de miseria liberentur. 1314-1316
Matthäus 5,8 Beati mundo
corde, quoniam ipsi deum videbunt. 1316-1320
Matthäus 5,9 Beati pacifici, quoniam filii dei
vocabuntur.
H = Heliand
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 53-54
(1319)
genemnide, huuande he im uuil genâdig
uuerŒen; thes
môtun sie niotan lango
(1320) selªon thes sînes rîkies.’ QuaŒ that ôc sâlige
uuârin
(1321) thie rincos, the
rehto uueldin, ‚endi thurh that
tholod rîkioro manno
(1322) heti endi
harmquidi: them is ôc an himile eft
(1323) godes uuang forgeªen endi gêstlîc lîf
(1324) aftar te êuuandage, sô is
io endi ni cumit,
(1325) uuelan uunsames.’ Sô habde thô uualdand Crist
(1326) for them erlon
thar ahto getalda
(1327) sâlda gesagda; mid them scal simbla gihuue
(1328) himilrîki
gehalon, ef he it hebbien uuili,
(1329) ettho he scal te
êuuandaga aftar tharªon
(1330) uuelon endi
uuillion, sîŒor he these uuerold
agiªid,
(1331)
erŒlîªigiscapu, endi sôkit im ôŒar lioht
(1332) sô liof sô lêŒ, sô he mid thesun liudiun hêr
(1333) giuuercod an thesoro uueroldi, al sô it thar thô mid is uuordun sagde
(1334) Crist alouualdo,
cuningo rîkiost
(1335) godes êgen barn iungorun sînun:
(1336) ‚Ge uuerºat ôc sô
sâlige’, quaŒ he, ‚thes iu saca biodat
(1337) liudi aftar theson lande
endi lêŒ sprecat,
(1338) hebbiad iu te hosca endi harmes filu
(1339) geuuirkiad an thesoro uueroldi endi uuîti gefrummiad,
(1340) felgiad in
firinsprâka endi fîundscepi,
(1341) lâgniad iuuua
lêra, dôt iu lêŒes filu,
(1342) harmes thurh iuuuen hêrron. Thes lâtad gi euuan hugi simbla,
(1343) lîf an lustun, huuand iu that lôn stendit
(1344) an godes rîkia
garu, gôdo gehuuilikes,
(1345) mikil endi managfald:
that is iu te mêdu fargeªen,
(1346) huuand gi hêr êr biforan
arªid tholodun,
(1347) uuîti an thesoro uueroldi.
Uuirs is them ôŒrun,
(1348) giªiºig grimmora thing,
them the hêr gôd êgun,
1317 hier C,
dazu Steinger S. 4 -samu V, -sama C folku V libbiod M, vgl. Gallée, Grammatik § 412.
1318 gidadeon C, dazu Steinger S. 4. Abteilung nach Franck, Z. f. d. A. 38,
241; Hofmann I 52. 1319 uuili VC, dazu Steinger, Nd. Jb. 51, 7. 1319 thas V. 1320 thas V. 1322 eft ergänzt von Roediger. 1323 goda C,
dazu Steinger S. 4. 1324 thes C, dazu Steinger S. 4. 1325 uuelono uunsamost C, dazu Steinger S. 4. 1329 ettho M, eftha C,
ettho V, dazu Steinger S. 6,
24. 1336 sô fehlt C beodon V; zum Konjunktiv Steinger S. 4. 1337 sprecan M. 1338 husca V, dazu Steinger
S. 6. 1341 Zu lagniad M, Steinger S. 7, 40 so
filu M. 1342 iuuaron C,
dazu Steinger S. 4 simlon V, sinnon C, dazu Steinger S. 4. 1348 gibidat M.
Tatian 22,15-17, Otfrid II,
16,29-38
1320-1325 Matthäus 5,10 Beati qui persecutionem patiuntur
propter iustitiam, quoniam ipsorum est regnum caelorum.’ 1325-1336 Die achtzahl der
Seligpreisungen hebt auch Hraban in der langen Anmerkung zu Matthäus 5,10
hervor; speziell vgl. noch die Worte: unum autem praemium, quod est regnum caelorum, pro his
gradibus varie nominatum est und quo in regnum
caelorum ducimur et haereditatem accipimus, consolamur et pascimur et
misericordiam assequimur et mundamur et pacificamur. 1336-1342 Matthäus 5,11
‚Beati estis cum maledixerint vobis Lukas
6,22 et oderint vos homines Matthäus 5,11 et persecuti vos fuerint et dixerint omne malum adversum vos
mentientes (propter me, fehlt Tatian) Lukas 6,22 et separaverint vos et exprobraverint et
eiecerint nomen vestrum tanquam malum propter filium hominis. 1342-1345 Lukas 6,23 Gaudete in illa die
et exultate, Matthäus 5,15 quoniam
merces vestra copiosa est in caelis ... 1347-1359
Tatian 23, Lukas 6,24 Verumtamen vae vobis divitibus, quia habetis
consolationem vestram. 6,25 … vae
vobis qui ridetis nunc, quia lugebitis et flebitis.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
54-55
(1349) uuîdan uuorolduuelon: thie forslîtat iro uunnia hêr;
(1350) geniudot sie genôges, sculun eft narouuaro thing
(1351) aftar iro hinferdi heliŒos tholoian.
(1352) Than uuôpian thar uuanscefti, thie hêr êr an uunnion sîn,
(1353) libbiad an allon lustun, ne uuilliad thes farlâtan uuiht,
(1354) mêngithâhtio, thes sie an iro môd spenit,
(1355) lêŒoro gilêstio. Than im that lôn cumid,
(1356) uªil arªetsam, than sie is thane endi sculun
(1357) sorgondi gesehan. Than uuirŒid im sêr hugi,
(1358) thes sie* thesero uueroldes sô
filu uuillean fulgengun,
(1359) man an iro môdseªon. Nu sculun gi im that mên lahan,
(1360) uuerean mid uuordun, al sô ic giu nu
geuuîsean mag,
(1361) seggean sôŒ1îco, gesîŒos mîne,
(1362) uuârun uuordun, that gi thesoro uueroldes nu forŒ
(1363) sculun
salt uuesan, sundigero manno,
(1364) bêtien iro baludâdi, that sie an betara thing,
(1365) folc farfâhan endi forlâtan fîundes giuuerk,
(1366) diuªales gedâdi, endi sôkean iro drohtines rîki.
(1367) Sô sculun gi mid iuuuon lêrun liudfolc manag
(1368) uuendean aftar mînon uuilleon. Ef iuuuar than auuirŒid huuilic,
(1369) farlâtid thea
lêra, thea he lêstean scal,
(1370) than is im sô them salte, the man bi sêes staŒe
(1371) uuîdo
teuuirpit: than it te uuihti ni dôg,
(1372) ac it firiho
barn fôtun spurnat,
(1373) gumon an greote. Sô uuirŒid them, the that
godes uuord scal
(1374) mannum mârean: ef he im than lâtid is môd tuuehon,
(1375) that hi ne uuillea
mid hluttro hugi te heªenrîkea
(1376) spanen mid is sprâcu
endi seggean spel godes,
1349 uuidon C,
uuidana V, dazu Steinger, Nd. Jb. 51, 7. 1351 tholian V. 1352 uuopiat MC, uuopan V sind VC, die Konjunktive wohl ursprünglich, Steinger
S. 4. 1353 allon fehlt M, dazu Steinger
S. 3. 1354 Vgl. Schumann, Germania 30, 70; Behaghel, Germania 27, 417. 1358 Mit thes sie schließt
V. 1362-1363 fordh sculun || salt uuesan sundigaro manno│mit fehlendem zweitem Halbvers Rieger, Z. f. d. P. 7, 46. 1364
betien M, vgl. Gallée, Grammatik § 87,
Anm.; buotean C
an that M. 1365 forlatean C. 1366 diubules M. 1370 the] them C, them the Wilhelmy S. 37. 1373 scal fehlt C. 1375 that he mit hlutru hugiu│ni uuillie te Rückert.
Tatian 23,1, 24,1-3, Otfrid II,
17,1-10
1359-1368 Tatian 24, Lukas
6,27 Sed vobis dico qui auditis: Matthäus 5,13 Vos estis sal terrae. Hraban zu Matthäus 5,13 Allegorice autem hoc bene convenit doctrinae apostolicae,
ut destructis adversariorum munitionibus et peccati regno deiecto sale
sapientiae compescat ultra in carnis
humanae terra saeculi luxum atque foeditatem germinare compescat. .... Ut
humana natura … illaesa servetur conditori suo per eius custodiam mandatorum. 1368-1380 Matthäus 5,13 Quodsi sal evanuerit, in quo salietur? Ad nihilum valet
ultra nisi ut proiciatur foras et conculcetur ab hominibus. Hraban zu Matthäus 5,13 Sicut ergo sal infatuatum ... nulli iam usui aptum erit
..., sic omnis qui post agnitionem veritatis retro redierit neque ipse fructum
boni operis ferre neque alios excolere valet, sed foras mittendus, hoc est ab
ecclesiae est unitate secernendus.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 55-56
(1377) ac uuenkid
thero uuordo, than uuirŒid im uualdand gram,
(1378) mahtig môdag, endi sô samo manno barn;
(1379) uuirŒid allun than irminthiodun,
(1380) liudiun alêºid, ef is
lêra ni dugun.’
XVII.
(1381) So
sprac he thô spâhlîco endi sagda spel godes,
(1382) lêrde
the landes uuard liudi sîne
(1383) mid
hluttru hugi. HeliŒos stôdun,
(1384) gumon
umbi
(1385) uueros an uuilleon: uuas im thero uuordo niud,
(1386) thâhtun endi thagodun, gihôrdun thero thiodo drohtin
(1387) seggean êu godes eldibarnun;
(1388) gihêt im heªenrîki endi te them heliŒun sprac:
(1389) ‚ôc mag ic iu seggean, gesîŒos mîna,
(1390) uuârun uuordun,
that gi thesoro uueroldes nu forŒ
(1391) sculun lioht uuesan liudio barnun,
(1392) fagar mid firihun oªar folc manag,
(1393) uulitig endi uunsam: ni mugun iuuua uuerk mikil
(1394) biholan uuerŒan, mid huuilico
gi sea hugi cûŒeat:
(1395) than mêr the thiu burg ni mag, thiu an berge stâŒ,
(1396) hôh holmkliªu biholen uuerŒen,
(1397) uurisilîc giuuerc, ni mugun iuuua uuord than mêr
(1398) an thesoro middilgard mannum uuerŒen,
(1399) iuuua dâdi bidernit. Dôt, sô ic iu lêriu:
(1400) lâtad iuuua lioht mikil liudiun skînan,
(1401) manno barnun,
that sie farstandan iuuuan môdseªon,
(1402) iuuua uuerc endi iuuuan uuilleon, endi thes uualdand god
(1403) mit hluttro hugi, himiliscan fader,
(1404) loªon an thesumu liohte, thes he iu sulica lêra fargaf.
(1405) Ni scal neoman lioht, the it haªad, liudiun dernean,
(1406) te hardo behuuelªean, ac he it hôho scal
(1407) an seli settean, that thea gesehan mugin
1379 them C. 1380 hie is C
dog C. 1381 thô fehlt C. 1382 Colliander 183. 1385 niut M. 1386 thesoro M; vgl. 1284.
1396 ho M hoh an holmkliªe Heyne1; vgl. Grein, Germania 11, 212; Schumann, Germania 30, 70. 1404 thesan C. 1406 bihullean C.
Tatian 25,1-3, Otfrid II,
17,11-24
1389-1399 Tatian 25, Matthäus 5,14 Vos estis lux mundi. Non
potest civitas abscondi supra montem posita. Hraban zu Matthäus 5,14 Hoc est apostolicae soliditas
doctrinae. 1399-1404 Matthäus 5,16 Sic luceat lux vestra coram
hominibus ut videaut vestra bona opera et glorificent patrem
vestrum qui est in caelis. 1405-1409 Matthäus 5,15 Neque accendunt lucernam et ponunt
eam sub modio Marcus 4,21 neque sub lecto Lukas
11,33 neque in loco abscondito
neque sub vaso, Matthäus 5,15
sed super candelabrum, ut luceat omnibus qui in domo sunt (vgl. Lukas 11,33 ut ... lumen
videant, fehlt Tatian).
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 56-57
(1408)
alla gelico, thea thar inna sind,
(1409) heliŒos an hallu. Than hald ni sculun gi iuuua hêlag
uuord
(1410) an thesumu
landskepea liudiun dernien,
(1411)
heliŒcunnie farhelan,
ac ge it hôho sculun
(1412) brêdean, that gibod godes, that it allaro barno gehuuilic,
(1413)
oªar al thit landscepi liudi farstanden
(1414)
endi sô gefrummien, sô it an
forndagun
(1415) tulgo uuîse
man uuordun gesprâcun,
(1416) than sie thana
aldan êuu erlos heldun,
(1417)
endi ôc sulicu suuîŒor, sô ic iu nu
seggean mag,
(1418)
alloro gumono gehuuilic gode
thionoian,
(1419) than it
thar an them aldom êuua gebeode.
(1420) Ni uuâniat gi thes mit uuihtiu, that ic bi thiu an thesa uuerold quâmi,
(1421) that ic
(1422) fellean undar thesumu folke eftho
thero forasagono
(1423) uuord uuiŒaruuerpen, thea hêr sô giuuârea man
(1424) barlîco gebudun. Êr scal bêŒiu
tefaran,
(1425) himil endi erŒe, thiu nu bihlidan standat,
(1426)
êr than thero uuordo uuiht bilîªa
(1427)
unlêstid an thesumu liohte,
thea sie thesum liudiun hêr
(1428)
uuârlîco gebudun. Ni quam ic
an thesa uuerold te thiu,
(1429) that ic feldi thero forasagono uuord, ac ic siu fullien scal,
(1430) ôkion endi nîgean eldibarnum,
(1431) thesumu folke te frumu. That uuas forn gescriªan
(1432)
an them aldon êo - ge hôrdun it oft sprecan
(1433)
uuorduuîse man -: sô huue sô that an thesoro uueroldi
gidôt,
(1434)
that he âºrana aldru
bineote,
(1435) lîªu bilôsie, them sculun liudio barn
(1436)
dôŒ adêlean.
Than uuilleo ic it iu diopor
nu,
(1437)
furŒur bifâhan:
sô huue sô ina thurh fîundskepi,
(1438)
man uuiŒar ôŒrana an is môdseªon
(1439) bilgit an
is breostun - huuand sie alle gebrôŒar sint,
(1440) sâlig folc
godes, sibbeon bitengea,
1408 gihuilica
C.
1409 halt
M.
1413 al fehlt
C. 1419 that
C. 1422 an C.
1426-1427 unlestid || biliba Heyne; vgl. Grein, Germania 11, 212.
1427 unlestero
C.
1428 uuarlic
C.
1430 okion
M, vgl.
Gallée, Grammatik § 412. 1432 gihordun C. 1433 uuordun uuisa C. 1436 it fehlt C. 1437ff. vgl. Kock, Z. f. d. A.
48, 199 bilgil C.
Tatian 25,3-5, 26,1-2, Otfrid II, 18,1-6
1409-1419 Hraban zu Matthäus 5,16 Exemplis etiam atque similitudinibus
domesticis docet apostolos fiduciam habere praedicandi, ne
abscondantur ob metum et sint similes lucernac sub modio, sed tota libertate se
prodant, ut quod audierunt in cubiculis praedicent in tectis. 1420-1424 Matthäus 5,17 Nolite
putare quoniam veni solvere legem aut prophetas ... 1424-1428 Matthäus 5,18
Amen quippe dico vobis: Donec transeat caelum et terra, iota unum aut unus apex
non praeteribit ex lege, donec omnia fiant. 1428-1432 Matthäus 5,17 Non veni solvere, sed adimplere.
1432-1436 Tatian 26, Matthäus 5,21
Audistis quia dictum est antiquis: Non occides; qui autem occiderit, reus erit
iudicio. 1436-1446 Matthäus 5,22 Ego
autem dico vobis, quia omnis qui irascitur fratri suo reus erit iudicio. Hraban zu Matthäus 5,22 ... Aperuit dominus
omnem iniquum motum ad nocendum fratri in homicidii genere computari.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 57-58
(1441) man mid mâgskepi -, than uuirŒit
thoh huue ôŒrumu an is môde sô gram,
(1442) lîbes uueldi ina bilôsien,
of he mahti gilêstien sô:
(1443) than is he sân afêhit endi is thes ferahas scolo,
(1444) al sulikes urdêlies sô the ôŒar uuas,
(1445)
the thurh is handmegin hôªdo bilôsde
(1446) erl ôŒarna. Ôc is an them êo gescriªan
(1447)
uuârun uuordun, sô gi uuiton alle,
(1448) that man is nâhiston niudlîco scal
(1449)
minnian an is môde, uuesen is mâgun
hold,
(1450) gadulingun gôd, uuesen is geªa mildi,
(1451)
frâhon is friunda
gehuuane, endi scal is fîund hatan,
(1452)
uuiŒerstanden them mid strîdu endi mid starcu hugi,
(1453)
uuerean uuiŒar uurêŒun. Than seggeo ic iu te uuâron nu,
(1454)
fullîcur for thesumu folke, that gi
iuuua fîund sculun
(1455) minneon an iuuuomu môde, sô samo sô gi iuuua mâgos dôt,
(1456) an godes
namon. Dôt im gôdes filu,
(1457) tôgeat im hluttran
hugi, holda treuua,
(1458) liof uuiŒar ira lêŒe. That is langsam râd
(1459) manno sô huuilicumu, sô is môd te thiu
(1460)
geflîhit uuiŒar
is fîunde. Than môtun gi thea fruma êgan,
(1461)
that gi môtun hêten heªencuninges
suni,
(1462) is blîŒi barn. Ne mugun gi iu betaran râd
(1463) geuuinnan an
thesoro uueroldi. Than seggio ic iu
te uuâron ôc,
(1464) barno
gehuilicum, that gi ne mugun mid gibolgono hugi
(1465)
iuuuas gôdes uuiht te godes hûsun
(1466) uualdande fargeªan, that it imu uuirŒig sî
(1467) te antfâhanne, sô lango sô thu fîundskepies uuiht,
(1468)
uuiºer ôŒran man inuuid hugis.
(1469) Êr scalt thu thi simbla
gesônien uuiŒ
(1470) gemôdi gimahlean: sîŒor maht thu mêŒmos thîna
1442 losien
M. 1444 ôºar] thar M. 1445 hoªda C. 1446 Vgl. Kock, Z. f. d. A. 48, 199. 1448 scal niutlico M. 1450 endi uuesan C. 1451 friehan C. 1453 nu te uuaron M; vgl. Grein,
Tatian 26,2,
27,1, 32,1-3, Otfrid II, 19,11-16, 18, 19-24
1446-1453 Tatian 32, Matthäus 5,43 Audistis quia dictum est: Diliges
proximum tuum et odio habebis inimicum tuum. 1453-1458 Matthäus
5,44 Ego autem dico vobis: Diligite inimicos vestros,
benefacite his qui vos oderint et orate pro persequentibus et calumniantibus
vos. 1460-1462 Matthäus 5,45 Ut sitis filii patris vestri qui in
caelis est ... 1463-1472 Tatian 27, Matthäus 5,23 Si ergo offers munus tuum ad altare,
et ibi recordatus fueris quia frater tuus habet aliquid adversum te, 5,24 relinque ibi manus tuum ante altare
et vade prius reconciliari fratri tuo, et tunc veniens offer munus tuum.
H = Heliand
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 58-59
(1471) te them godes
altere ageªan: than sind sie themu gôdan uuerŒe,
(1472) heªencuninge. Mêr sculun gi aftar is huldi thionon,
(1473) godes uuilleon
fulgân, than ôŒra Iudeon
duon,
(1474) ef gi uuilleat
êgan êuuan rîki,
(1475) sinlîf
sehan. Ôc scal ic iu seggean noh,
(1476) huuô it thar
an them aldon êo gebiudid,
(1477) that ênig erl
ôŒres idis ni
bisuuîca,
(1478) uuîf mid uuammu. Than seggio ic iu te uuâron ôc,
(1479) that thar man is siuni
mugun suuîŒo farlêdean
(1480) an mirki mên,
ef hi ina lâtid
is môd spanen,
(1481) that he beginna thero girnean, thiu imu gegangan ni scal.
(1482) Than haªed he an imu selªon sân sundea geuuarhta,
(1483) geheftid an is
hertan helliuuîti.
(1484) Ef than
(1485) farlêdien is
liŒo huuilic an
lêŒan uueg,
(1486) than is erlo
gehuuem ôŒar betara,
(1487) firiho barno, that he ina fram uuerpa
(1488) endi
(1489) endi ina âno
cuma up te himile,
(1490) than he sô mid allun te them
inferne,
(1491)
huuerªe mid sô hêlun an
helligrund.
(1492) Than mênid thiu lêfhêd,
that ênig liudeo ni scal
(1493) farfolgan is
friunde, ef he ina an firina spanit,
(1494) suâs man an saca: than ne sî he imu eo sô suuîŒo an sibbiun
bilang,
(1495) ne iro mâgskepi sô mikil, ef he ina an morŒ spenit,
(1496) bêdid baluuuerco; betera is imu than ôŒar,
(1497) that he
(1498) mîŒe thes mâges endi ni hebbea thar êniga minnea tô,
(1499) that he môti êno up gestîgan
(1500) hôh himilrîki, than sie helligethuing,
1471 giªan C. 1473
fulgangan C ôŒra fehlt C. 1474 euuanriki Heyne, Rückert. 1475
ic fehlt M. 1478 uuid C. 1480 menn C latit ina C. 1481 hie hit C. 1484 siun uuliti C, Sehrt S. 468 siuºra C. 1490
sô fehlt C. 1492 lefhedi C; vgl. Behaghel, Germania 21, 146; 27, 418. 1494
than ne sî he imu || eo so suiŒo│an sibbiun
bilang Heyne, Rückert. 1495
nec C.
1498 mannea C. 1499 Vgl. Kunze, Bindung S. 75. 1500 ho M hella githuing C.
Tatian 27,1,
28,1-3, Otfrid II, 19,1-6
1472-1475 Tatian 25, Matthäus 5,20 Dico enim vobis, quia nisi abundaverit
iustitia vestra plus quam scribarum et phariseorum, non intrabitis in regnum
caelorum. 1475-1478 Tatian 28, Matthäus 5,27 Audiatis quia dictum est antiquis:
Non moechaberis. 1478-1481 Matthäus 5,28 Ego autem dico vobis, quoniam omnis
qui viderit mulierem ad concupiscendum eam, iam moechatus est eam in corde suo.
1484-1491 Matthäus 5,29 Quodsi
oculus tuus dexter (Matthäus 5,30
et si dextera manus tua) scandalizat te, erue (5,30 abscide) eum et proice abs te; expedit enim tibi ut
pereat unum membrorum tuorum quam totum corpus tuum mittatur (5,30 eat) in gehennam. 1492-1503 Hraban zu Matthäus 5,29 Possumus quoque in dextro oculo et dextra manu fratrum et
uxoris et liberorum atque affinium et propinquorum intelligere atfectus; quos
si ad contemplandam veram lucem nobis impedimento esse cernimus, debemus
truncare istiusmodi portiones, ne dum volumus ceteros lucrificare, ipsi in
aeternum pereamus.
H = Heliand
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 59-60
(1501)
brêd baluuuîti bêŒea gisôkean,
(1502) uªil arªidi.
XVIII.*
(1502) Ôc
is an them êo gescriªan
(1503)
uuârun uuordun, sô gi uuitun alle,
(1504) that mîŒe mênêºos mancunnies gehuuilic,
(1505) ni forsuerie
ina selªon, huuand that is sundie te mikil,
(1506) farlêdid liudi an
lêŒan uueg.
(1507) Than uuilleo ic iu eft seggean, that sân ni suerea neoman
(1508) ênigan êºstaf eldibarno,
(1509) ne bi himile themu hôhon, huuand that is thes hêrron stôl,
(1510) ne bi erŒu thar undar, huuand that is thes alouualdon
(1511) fagar fôtscamel, nec ênig firiho barno
(1512) ne suuerea bi is selªes hôªde, huuand he ni mag thar ne suuart ne huuît
(1513) ênig hâr
geuuirkean, bûtan sô it the hêlago god,
(1514) gemarcode mahtig; bethiu sculun mîŒan filu
(1515) erlos êŒuuordo. Sô huue sô it ofto dôt,
(1516) sô uuirŒid is simbla
uuirsa, huuand he imu giuuardon ni mag.
(1517) Bithiu scal ic iu nu te
uuârun uuordun gibeodan,
(1518) that gi neo ne suerien suuîŒoron êŒos,
(1519) mêron met mannun, bûtan sô ic iu mid mînun hêr
(1520) suuîŒo uuârlico uuordun gebiudu:
(1521) ef man huuemu
saca sôkea, biseggea that
uuâre,
(1522) queŒe iâ, gef it sî, geha
thes
thar uuâr is,
(1523) queŒe nên, af it
(1524) sô huat sô is
mêr oªar that man
gefrummiad,
(1525) sô cumid it al fan uªile eldibarnun,
(1526) that erl thurh untreuua ôŒres ni uuili
(1527) uuordo gelôªian. Than seggio ic iu te uuâron ôc,
(1528) huuâ it thar an them aldon êo gebiudit:
1502 XVIII nach 1501 C. 1504 mi thÏ men hedos M; mi menn ethos C. 1505 huuand fehlt C. 1506 liudeo te filo C. 1507 ef C. 1513 neuuan C. 1514
mahtig subst. Sehrt S. 357, magti
C.
gimithan C, Sehrt, MLN 54, 284. 1516 imu an M. 1519 neuan C. 1520 uuarlico scal M gebeodan M. 1521
hie seggie C. 1522
gea M. 1523 latan M. 1525 al fehlt M.
1526 uili M. 1527 uuordu C.
Tatian 30,1-4
1503-1506 Tatian 30, Matthäus 5,33
Audistis quia dictum est: Non peierabis; reddes autem domino iuramenta tua. 1507-1511 Matthäus 5,34 Ego autem dico vobis non iurare omnino, neque
per caelum, quia thronus dei est, 5,35
neque per terram, quia scabillum est pedum eius, neque per Hierosolymam, quia
civitas est magni regis. 1511-1514
Matthäus 5,36 Neque per caput tuum iuraveris, quia
non potes unum capillum album facere aut nigrum. 1514-1527 Matthäus 5,37 Sit autem sermo vester: Est, est,
non, non; quod autem his abundantius est, a malo est. Hraban zu Matthäus 5,34 Ita ergo intelligitur praecepisse
dominus ne iuretur, ne quisquam sicut bonum appetat iusiurandum et assiduitate
iurandi in periurium per consuetudinem delabatur; zu Matthäus 5,37 ... ut scias, si iurare cogaris, illud de
necessitate infirmitatis venire eorum quibus aliquid persuades, quae utique
infirmitas malum est. 1527-1532 Tatian
31, Matthäus 5,38 Audistis
quia dictum est: Oculum pro oculo et dentem pro dente.
H = Heliand
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 60-61
(1529)
sô hue sô ôgon genimid ôŒres mannes,
(1530) lôsid af is
lîchaman, ettha is liŒo huilican,
(1531) that he it eft
mid is selªes scal sân
antgelden
(1532) mid gelîcun liŒion. Than uuillio ic iu lêrian nu,
(1533) that gi sô ni uurecan uurêŒa dâdi,
(1534) ac that gi thurh ôdmôdi al gethologian
(1535) uuîties endi
uuammes, sô huat sô man iu an
thesoro uueroldi gedôe.
(1536) Dôe alloro erlo gehuilic ôŒrom manne
(1537) frume endi gefôri,
sô he uuillie, that im firiho barn
(1538) gôdes angegin dôen.
Than uuirŒit im god mildi,
(1539) liudio sô huilicum,
sô that lêstien uuili.
(1540) Êrod gi arme man, dêliad iuuan ôduuelon
(1541) undar thero thurftigon thiodu; ne rôkead, huueŒar gi is ênigan thanc antfâhan
(1542)
eftho lôn an thesoro lêhneon
uueroldi, ac huggeat te iuuuomu leoªon
hêrran
(1543)
thero geªono te gelde,
that sie iu god lôno,
(1544)
mahtig mundboro, sô huuat sô gi is
thurh is minnea gidôt.
(1545) Ef thu than geªogean uuili gôdun mannun
(1546) fagare
fehoscattos, thar thu eft frumono hugis
(1547) mêr
antfâhan, te huuî haªas thu thes êniga
mêda fon gode
(1548) ettha lôn an themu is liohte? huuand that is lêhni feho.
(1549) Sô is thes
alles gehuuat, the thu
ôŒrun geduos
(1550) liudeon te
leoªe, thar thu hugis eft gelîc neman
(1551) thero uuordo endi thero
uuerco: te huuî uuêt thi thes ûsa uualdand thanc,
(1552) thes thu thîn
sô bifilhis endi antfâhis eft
than thu uuili?
(1553) Iuuuan
ôduuelon geªan
gi them armun mannun,
1530 lidu M hulican C. 1533 uuerkean C. 1534 that fehlt C. 1536 manno C. 1537
firio M. 1540 arman man C, arman Rückert. 1541 is] thes C antfaan M. 1542-1543 Abteilung nach Grein,
Tatian 31,8, 32,5-8, Otfrid II, 20,1-8
1532-1535 Matthäus 5,39 Ego
autem dico vobis non resistere malo. Hraban zu Matthäus 5,39 Perfecta autem pax est talem penitus
nolle vindictam ... Parum videtur domino si pro malo quod acceperis nihil
rependas, nisi etiam amplius sis paratus accipere. 1536-1538
Lukas 6,31 Et prout vultis ut faciant vobis homines, facite illis
similiter. 1538-1544. Tatian 32, Lukas 6,35 ... Et benefacite et mutuum
date nihil desperantes (lies inde
sperantes, vgl. Beda zu Lukas 6,35
id est non in homine spem mercedis figentes), et erit merces vestra
multa, et eritis filii altissimi, quia ipse benignus est super ingratos et
malos. 1545-1554 Lukas 6,34 Et si mutuum dederitis his a quibus speratis accipere, quae
gratia est vobis? Nam et peccatores peccatoribus faenerantur, ut recipiant
aequalia.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 61-62
(1554) the
ina iu an thesoro uueroldi ne lônon
endi rômot te iuuues uualdandes rîkea.
(1555)
Te hlûd ni dô thu it, than thu mid thînun handun bifelhas
(1556)
thîna alamosna themu armon manne, ac
dô im thurh ôdmôdien hugi,
(1557)
gerno thurh godes thanc: than môst
thu eft geld niman,
(1558) suuîŒo lioflîc lôn, thar thu is lango bitharft,
(1559) fagaroro
frumono. Sô huuat sô thu is sô thurh
ferhtan hugi
(1560) darno gedêleas, - sô is ûsumu drohtine
uuerŒ -
(1561) ne galpo thu
far thînun geªun te suuîŒo, noh
ênig gumono ne scal,
(1562) that siu im
thurh that îdale hrôm eft ni uuerŒe
(1563) lêŒlîco farloren. Thanna thu scalt lôn nemen
(1564) fora godes ôgun gôdero uuerco.
(1565) Ôc scal ic iu gebeodan, than gi uuilliad te bedu hnîgan
(1566) endi uuilliad te iuuuomu
hêrron helpono biddean,
(1567) that he iu
alâte lêŒes thinges,
(1568) thero sacono endi thero sundeono, thea gi iu selªon hîr
(1569) uurêŒa geuuirkead, that gi it than for ôŒrumu uuerode ni
duad:
(1570) ni mâread it far menigi, that iu thes man ni loªon,
(1571) ni diurean thero dâdeo, that gi iuuues
drohtines gibed
(1572) thurh
that îdala hrôm al ne farleosan.
(1573) Ac than gi
uuillean te iuuuomo hêrron helpono
biddean,
(1574) thiggean theolîco,
- thes iu is tharf mikil -
(1575) that
iu sigidrohtin sundeono tômea,
(1576) than dôt
gi that sô darno: thoh uuêt it iuuue drohtin self
(1577) hêlag an himile,
huuand imu
(1578) ne uuordo ne uuerco,
He lâtid it than al geuuerŒan
sô,
(1579) sô gi ina than biddiad, than gi te thero bedo hnîgad
1554 an] a C rumeat M, dazu Steinger,
Nd. Jb. 51, 26; uuirkeat Roediger; nach Heyne und Rückert lautet der Vers: endi romod te iuwes || waldandes rikea; nach Sievers ebenso, doch ohne Zäsur. 1555 ut M befeleas M. 1556 do fehlt M. 1557f. eft geld niman suuiŒo radiert
(zum Teil erkennbar) M. 1560 gidelis C; vgl. Behaghel,
Tatian 33,1-3,
34,1-2, Otfrid II, 20,9-10, 21,1-6
1555-1564 Tatian 33, Matthäus
6,2 Cum ergo facies elimosinam, noli tuba canere ante te. Matthäus 6,1 ... alioquin mercedem non habebitis apud
patrem vestrum qui in caelis est. 1563-1564
Matthäus 6,4 ... Et pater tuus qui videt in abscondito
reddet tibi. 1565-1572 Tatian 34,
Matthäus 6,5 Et cum oratis, non eritis sicut
hypocritae, qui amant in synagogis et in angulis platearum stantes orare, ut
videantur ab hominibus. Amen dico vobis: Acceperunt mercedem suam. 1573-1580 Matthäus 6,6
Tu autem cum orabis, intra in cubiculum tuum et clauso ostio tue ora patrem
tuum in abscondito, et pater tuus qui videt in abscondito reddet tibi.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 62-63
(1580) mid hluttru hugi.’
HeliŒos stôdun,
(1581) gumon
umbi
(1582) uueros
an uuilleon: uuas im thero uuordo niud,
(1583) thâhtun
endi thagodun, uuas im tharf mikil,
(1584) that sie that eft gehogdin, that im that hêlaga barn
(1585) an
(1586) torhtes getalde.
Thô sprac im eft ên thero tuueliªio angegin,
(1587) glauuuoro gumono,
te them godes
barne:
XIX.
(1588) ‚Hêrro the gôdo’, quaŒ
he, ‚ûs is thînoro huldi tharf,
(1589) te giuuirkenne thînna uuilleon,
endi ôc thînoro
uuordo sô self,
(1590) alloro barno bezt,
that thu ûs bedon lêres,
(1591) iungoron thîne, sô Iohannes duot,
(1592) diurlîc dôperi,
dago gehuuilicas
(1593) is
uuerod mid uuordun, huuô sie uualdand sculun,
(1594) gôdan
grôtean. Dô thîna iungorun sô self:
(1595) gerihti ûs that gerûni’. Thô habda eft the rîkeo garu
(1596) sân aftar thiu,
sunu drohtines,
(1597) gôd uuord angegin: ‚Than gi god uuillean’, quaŒ he,
(1598) ‚uueros mid iuuuon uuordun uualdand grôtean,
(1599) allaro cuningo craftigostan, than queŒad gi, sô ic iu
lêriu:
(1600) Fadar ûsa firiho barno,
(1601) thu bist an them
hôhon himila rîkea,
(1602) geuuîhid sî
thîn namo uuordo gehuuilico.
(1603) Cuma thîn craftag rîki.
(1604) UuerŒa thîn uuilleo oªar thesa uuerold alla,
(1605) sô sama an erŒo,
sô thar uppa ist
1582 niut M. 1584 huuat M. 1586 eft fehlt C. 1587 the M. 1589 Vgl. Kock, Z. f. d.
A. 48, 200, Colliander 487
thinan C
ôc fehlt C. 1591 iugoron M. 1593 mid is C. 1594 thinun M . 1597 gôd uuord] god uuood M, goduuord Heyne, Rückert god fehlt C quaŒ he fehlt M.
1600 Pater
noster. Fader C ûsa Rückert
is usa M ist usa C. 1601 the is M, the
thu bist Rückert. 1602 uuordu gihuilicu C. 1603 Cuma] cuma us to Heyne, Rückert, Kauffmann, PBB 12, 349; vgl.
Franck, A. f. d. A. 25, 26, nach Sievers S. 516 ohne Zäsur craftiga C. 1604 al M.
Tatian
34,5-6, Otfrid II, 21,23-34
1586-1595 Lukas 11,1 Tunc
dixit unus ex discipulis eius ad eum: ‚Domine, doce nos orare sicut Iohannes
docuit discipulos suos.’ 1595-1599 Lukas 11,2 Et ait illis: ‚Cum orate, dicite: 1600-1612 Matthäus 6,9
Pater noster qui es in caelis, sanctificetur nomen tuum. 6,10 Adveniat regnum tuum. Fiat voluntas tua sicut in caelo et in
terra. 6,11 Panem nostrum cottidianum
da nobis hodie (Hraban zu Matthäus
6,11 Panis cottidianus ... pro his omnibus dictus est quae huius
vitae necessitatem sustentant). 6,12 Et dimitte nobis debita nostra sicut et nos dimittimus
debitoribus nostris. 6,13 Et ne inducas nos in temptationem, sed libera nos a malo.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 63-64
(1606) an them
hôhon himilo rîkea.
(1607)
Gef ûs dago gehuuilikes râd, drohtin the gôdo,
(1608)
thîna hêlaga helpa, endi alât ûs, heªenes uuard,
(1609)
managoro mênsculdio, al sô uue ôŒrum mannum dôan.
(1610) Ne lât ûs farlêdean
lêŒa uuihti
(1611) sô forŒ an iro uuilleon,
sô uui uuirŒige sind,
(1612) ac help ûs uuiŒar allun uªilon dâdiun.
(1613) Sô sculun gi biddean, than
gi te bede hnîgad
(1614) uueros mid
iuuuom uuordun, that iu uualdand god
(1615) lêŒes alâte an
leutcunnea.
(1616) Ef gi than uuilliad alâtan
liudeo gehuuilicun
(1617) thero sacono
endi thero sundeono, the sie uuiŒ iu selªon hîr
(1618) uurêŒa geuuirkeat, than alâtid iu uualdand god,
(1619) fadar
alamahtig firinuuerk mikil,
(1620) managoro mênsculdeo. Ef iu than uuirŒid iuuua môd te
starc,
(1621) that gi ne uuilleat ôŒrun erlun
alâtan,
(1622) uueron uuamdâdi,
than ne uuil iu ôc uualdand god
(1623) grimuuerc fargeªan, ac gi
sculun is geld niman,
(1624) suîŒo lêŒlic lôn te
languru huuîlu,
(1625) alles thes unrehtes,
thes gi ôŒrum hîr
(1626) gilêstead an
thesumu liohte endi than uuiŒ liudeo barn
(1627) thea saca ne gisônead, êr gi an
(1628) uueros fon
thesoro uueroldi. Oc scal ic iu te uuârun seggean,
(1629) huuô gi lêstean
sculun lêra mîna:
(1630) than gi iuuua fastonnea frummean uuillean,
(1631) minson iuuua mêndâdi, than ni duad gi that te managom cûŒ,
(1632) ac mîŒad
is far ôŒrun mannun:
thoh uuêt mahtig god,
(1633) uualdand
iuuuan uuillean, thoh iu uuerod ôŒar,
(1634) liudio barn ne loªon. He gildid is
iu lôn aftar thiu,
(1635) iuuua hêlag
fadar an himilrîkea,
(1636)
thes ge im mid sulicum ôdmôdea,
erlos theonod,
(1637) sô ferhtlîco undar thesumu folke. Ne uuilleat feho uuinnan
(1638) erlos an
unreht, ac uuirkead up te gode
(1639) man aftar
mêdu: that is mêra thing,
1606 himilrikea M.
1608 helpu C. 1609 menn- C. 1613 gi fehlt M. 1620 menn- C. 1627 suoniat C. 1628 ic fehlt
C.
Tatian 34,6-7, 35,2, Otfrid II, 21,35-40
1616-1620
Matthäus 6,14 Si enim dimiseritis hominibus
peccata eorum, dimittet et vobis pater vester caelestis delicta vestra. 1620-1628 Matthäus 6,15 Si autem non dimiseritis
hominibus, nec pater vester dimittet vobis peccata vestra. 1628-1637 Tatian 35, Matthäus 6,17 Tu autem ... 6,18 ne videaris ab hominibus ieiunans, sed patri tuo qui est in
abscondito, et pater tuus qui videt in abscondito reddet tibi. 1637-1649 Tatian 36, Matthäus 6,19 Nolite thesaurizare vobis thesauros in terra, ubi aerugo
et tinea demolitur. Hraban zu Matthäus 6,19 Aliae res sunt quas non vermes, sed rubigo vel obfuscat vel
consumit, ut est aurum et argentum et caetera metalla; aliae vero quae a
vermibus vel putredine solvuntur, ut sunt vestes et vasa
lignea, quae carie dispereunt; aliae quoque licet a vermibus et
aerugine immunes fiant saepe tamen per fures auferuntur. Matthäus 6,20 Thesaurizate autem vobis thesauros
in caelo ... ubi fures non effodiunt nec furantur.
H = Heliand
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 64-65
(1640)
than man hîr an erºu ôdag libbea,
(1641) uueroldscattes geuuono. Ef gi uuilliad mînun uuordun hôrean,
(1642) than ne
samnod gi hîr sinc mikil siloªres
ne goldes
(1643) an thesoro
middilgard, mêŒomhordes,
(1644) huuand it
rotat hîr an roste, endi regintheoªos
farstelad,
(1645) uurmi
auuardiad, uuirŒid
that giuuâdi farslitan,
(1646) tigangid the golduuelo. Lêstead iuuua gôdon
uuerc,
(1647) samnod iu an
himile hord that mêra,
(1648) fagara
fehoscattos: that ni mag iu ênig
fîund beniman,
(1649) neuuiht anuuendean,
huuand the uuelo standid
(1650) garu iu tegegnes, sô huat sô gi gôdes tharod,
(1651) an that himilrîki hordes gesamnod,
(1652) heliŒos
thurh iuuua handgeªa, endi hebbead tharod iuuuan hugi fasto;
(1653) huuand thar
ist alloro manno gihuues
môdgethâhti,
(1654) hugi endi
herta, thar is hord ligid,
(1655) sinc gesamnod. Nis eo sô sâlig man,
(1656) that mugi an thesoro brêdon uuerold bêŒiu anthengean,
(1657) ge that hi an thesoro erŒo ôdag libbea,
(1658) an allun uueroldlustun uuesa,
ge thoh uualdand gode
(1659) te thanke getheono: ac
he scal alloro thingo gihuues
(1660) simbla ôŒarhuueŒar ên farlâtan,
(1661) ettho lusta
thes lîchamon ettho lîf êuuig.
(1662) Bethiu ni gornot gi
umbi iuuua gegaruuui, ac huggead te
gode fasto,
(1663) ne mornont an
iuuuomu môde, huuat gi eft an morgan
sculin
(1664) etan eftho drinkan ettho an hebbean
(1665) uueros te
geuuêdea: it uuêt al uualdand god,
(1666) huues thea bithurªun, thea im hîr thionod uuel,
(1667) folgod iro
frôhan uuilleon. Huuat, gi that bi
thesun fuglun mugun
(1668) uuârlîco
undaruuitan, thea hîr an thesoro
uueroldi sint,
(1669) farad an feŒarhamun: sie ni cunnun ênig feho uuinnan,
1634
is fehlt C. 1640 odoc M. 1641 leron C. 1646
glotuuelo M. 1649 neouuiht C. 1650 iu fehlt
C hues C. 1656
athengian C; vgl. Kock, Nd. Jb. 30, 151. 1657 odog M. 1658 oc C. 1660 oŒar huuedar (oºer hueder C) MC; vgl. Vers 3628
ênfarlatan Jellinek, Z. f. d. A. 40, 332. 1661 lusti C. 1663
mornot C, vgl. Steinger, Nd. Jb. 51, 45.
Tatian 36,1-2,
37,1-2, 38,1-2, Otfrid II, 22,1-6, 8-10
1653-1655 Matthäus 6,21 Ubi
enim est thesaurus tuus, ibi est cor tuum. 1655-1661
Tatian 37, Matthäus 6,24 .... Non potestis deo servire et
mammonae. 1662-1665
Tatian 38, Matthäus 6,25 Ideo dico vobis, ne solliciti sitis animae vestrae quid
manducetis, neque corpori vestro quid induamini ... 1667-1671 Matthäus 6,26 Respicite volatilia caeli, quoniam non serunt neque
congregant in horrea, et pater vester caelestis pascuit illa ...
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
65-66
(1670)
thoh giªid im drohtin god
dago gehuuilikes
(1671) helpa uuiŒar
hungre. Ôc mugun gi an iuuuom hugi
marcon,
(1672) uueros umbi iuuua geuuâdi, huuô
thie uurti sint
(1673) fagoro gefratohot, thea hîr an felde stâd,
(1674) berhtlîco
geblôid: ne mahta the burges uuard,
(1675) Salomon the
cuning, the habda sinc mikil,
(1676) mêŒomhordas
mêst, thero the ênig man êhti,
(1677) uuelono geuunnan endi allaro geuuâdeo cust, -
(1678) thoh ni
mohte he an is lîªe, thoh he habdi alles theses landes
geuuald,
(1679) auuinnan sulic geuuâdi, sô thiu uurt haªad,
(1680) thiu hîr an felde stâd fagoro gegariuuit,
(1681) lilli mid sô
lioflîcu blômon: ina uuâdit the
landes uualdand
(1682) hêr fan heªenes
uuange. Mêr is im thoh umbi thit
heliŒo cunni,
(1683)
liudi sint im lioªoron mikilu,
thea he im an thesumu lande
geuuarhte,
(1684) uualdand an uuilleon
sînan. Bethiu ne thurªon
gi umbi iuuua geuuâdi sorgon,
(1685) ne gornot
gi umbi iuuua gegariuui te
suuîŒo: god uuili
is alles râdan,
(1686) helpan fan
heªenes uuange,
ef gi uuilliad aftar is huldi theonon.
(1687) Gerot gi
simbla êrist thes godes rîkeas, endi
than duat aftar them is gôdun uuercun,
(1688) rômod gi
rehtoro thingo: than uuili iu the rîkeo drohtin
(1689) geªon mid alloro gôdo gehuuilicu, ef gi im thus fulgangan uuillead,
(1690) sô ic iu te uuârun hîr uuordun seggeo.
XX.
(1691)
Ne sculun gi ênigumu manne unrehtes
uuiht,
(1692) derªies adêlean, huuand the dôm eft cumid
1672 thar C. 1673
gefratoot M. 1674 burgo C. 1676 gio C. 1679 auunnan M. 1683 them C. 1685 grornot C, wohl Einfluss von ae.
grornian, vgl. Basler, Altsächsisch S. 106, Sehrt S. 207 gi fehlt M uuilit C. 1686 uuillion M. 1688 uuil C. 1689
godu M guodo
C. 1690 Vgl. Sievers, PBB 12, 501.
Tatian 38,4-7, Otfrid II, 22,11-30
1671-1674 Matthäus 6,28 Considerate lilia agri,
quomodo crescunt. 1674-1681 Matthäus 6,29 Dico autem vobis quoniam nec Salomon in omni
gloria sua coopertus est sicut unum ex istis. 1681-1684 Matthäus 6,30 Si autem foenum agri ...
deus sic vestit, quando magis vos …, Hraban
zu Matthäus 6,30 qui ad imaginem dei creati estis. 1684-1685 Matthäus 6,31 Nolite ergo solliciti esse dicentes ... ‚Quo operiemur?’ 1685-1686 Matthäus 6,32 ... Scit
enim pater vester quia his omnibus indigetis. 1687-1690 Matthäus 6,33 Quaerite
primum regnum dei et iustitiam eius, et omnia haec adicientur vobis. 1691-1693 Tatian 39, Matthäus 7,1 Nolite iudicare, ut non iudicemini; 7,2 in quo enim iudicio iudicaveritis,
iudicabimini.
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 66-67
(1693)
oªar
(1694) uuerŒan them te
uuîtea, the hîr mid is uuordun
gesprikid
(1695) unreht ôŒrum. Neo that iuuuar ênig ne dua
(1696) gumono an
thesom gardon geldes ettho côpes,
(1697) that hi unreht gimet ôŒrumu
manne
(1698) mênful
maco, huuand it simbla môtean scal
(1699) erlo
gehuuilicomu, sulic sô he it
ôŒrumu gedôd,
(1700) sô cumid it im eft tegegnes, thar he gerno ne uuili
(1701) gesehan is
sundeon. Ôc scal ic in seggean noh,
(1702) huuar gi iu
uuardon sculun uuîteo mêsta,
(1703) mênuuerc manag:
te huuî scalt thu ênigan man besprekan,
(1704) brôŒar thînan, that thu undar is brâhon gesehas
(1705) halm an is
ôgon, endi gehuggean ni uuili
(1706)
(1707) hard trio endi heªig. Lât thi that an thînan hugi fallan,
(1708) huuô thu
(1709) ôgun uuerŒad thi geoponot; than maht thu aftar thiu
(1710)
suâses mannes gesiun sîŒor gebôtean,
(1711) gehêlean an is
hôªde. Sô mag
that an is hugi mêra
(1712) an thesoro
middilgard manno gehuuilicumu,
(1713) uuesan an
thesoro uueroldi, that hi hîr
uuammas geduot,
(1714) than hi ahtogea ôŒres mannes
(1715) saca endi
sundea, endi haªad im selªo mêr
(1716) firinuuerco
gefrumid. Ef hi uuili is fruma
lêstean,
(1717) than scal hi
ina selªon êr
sundeono atômean,
(1718) lêŒuuerco lôson: sîŒor mag hi mid is
lêrun uuerŒan
(1719) heliŒun te helpu, sîŒor hi ina hluttran
uuêt,
(1720) sundeono sicoran. Ne sculun gi suînum teforan
(1721) iuuua meregrîton macon ettho mêŒmo gestriuni,
(1722) hêlag halsmeni,
huuand siu it an horu spurnat,
(1723) suluuiad an sande: ne uuitun sûªreas geskêº,
(1724)
fagaroro fratoho. Sulic sint hîr folc
manag,
1693 siu M. 1699 sulic│so Rückert
he fehlt M; vgl. Behaghel, Germania 27, 418. 1700 im fehlt M. 1702 uuiti
C. 1707 trio fehlt M. 1709
thi fehlt C. 1711 an fehlt C. 1714 hatogea M. 1717 tuomian C. 1718 Lethero uuerco C. 1723 suiliuuat C, suliad M
it an C. 1724 fagaro
M fratoo M.
Tatian 39,1, 4-7
1695-1701 Matthäus 7,2 Et
in qua mensura mensi fueritis, metietur vobis; vgl. Hraban zu Matthäus 7,2 Numquid
si mensura iniqua mensi fuerimus, apud dominum mensura iniqua est? 1703-1707, Matthäus 7,3 Quid
autem vides festucam in oculo fratris tui, et trabem in oculo tuo non vides? 7,4 Aut quomodo dicis fratri tuo. Sine,
eiciam festucam de oculo tuo ... 1707-1711
Matthäus 7,5 Hypocrita, eice primum trabem de
oculo tuo, et tunc videbis eicere festucam de oculo fratris tui. 1711-1720
Hraban zu Matthäus 7,5 Cura ergo propriae adhibenda est caecitati ... et
ideo pie cauteque vigilandum est ut ... primo cogitemus utrum tale sit vitium
quod nunquam habuimus ..., si autem cogitantes nosmet ipsos invenerimus in eo
esse vitio in quo ille est ..., non reprehendamus ... 1720-1724 Matthäus 7,6 Nolite dare sanctum
canibus, neque mittatis margaritas vestras ante porcos, ne forte conculcent eas
pedibus suis et conversi disrumpant vos. Hraban zu Matthäus 7,6 Porci
vero ... passim ... calcando inquinant und weiterhin Utrumque autem
animal immundum est, et canis et porcus: cavendum ergo ne quid aperiatur ei qui
non capit. 1724-1734 Hraban zu
Matthäus 7,6 Canes pro expugnatoribus veritatis, porcos pro contemptoribus
non incongrue accipimus ... non enim facile inveneris quod gratum ei esse
possit qui margaritas conculcaverit, id est cum magno labore divina inventa
contempserit. Vgl. auch
noch ebenda Non convenit
igitur istiusmodi hominibus cito evangelicam credere margaritam.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 67-68
(1725) the iuuua hêlag uuord hôrean ne uuillead,
(1726) fulgangan godes lêrun: ne uuitun gôdes geskêº,
(1727) ac sind im lâri uuord leoªoron mikilu,
(1728) umbitharªi thing, thanna theotgodes
(1729) uuerc endi uuilleo.
Ne sind sie uuirŒige than,
(1730) that sie
gehôrean iuuua hêlag uuord, ef sie
is ne uuillead an iro hugi thenkean,
(1731) ne lînon ne
lêstean. Thera ni seggean gi iuuuoro lêron uuiht,
(1732) that gi thea sprâca godes
endi spei managu
(1733) ne farleosan an them liudiun, thea thar ne uuillean gilôªean tô,
(1734) uuâroro uuordo. Ôc sculun gi iu uuardon filu
(1735) listiun undar thesun liudiun, thar gi aftar thesumu lande farad,
(1736) that iu thea luggeon ne mugin lêron besuîcan
(1737)
ni mid tiuordun ni mid uuercun. Sie cumad an sulicom geuuâdeon te iu,
(1738) fagoron fratohon:
thoh hebbead sie fêcnan hugi;
(1739) thea mugun gi sân
antkennean, sô gi sie cuman gesehad:
(1740) sie sprecad
uuîslîc uuord, thoh iro uuerc ne
dugin,
(1741) thero thegno
gethâhti. Huuand gi uuitun, that eo
an thorniun ne sculun
(1742) uuînberi
uuesan eftha uuelon eouuiht,
(1743) fagororo fruhteo, nec ôc fîgun ne lesad
(1744) heliŒos an hiopon. That mugun gi undarhuggean uuel,
(1745) that eo the uªilo bôm, thar he an erŒu stâd,
(1746) gôden uuastum
ne giªid, nec it ôc god ni gescôp,
(1747) that the gôdo
bôm gumono barnun
(1748) bâri bittres
uuiht, ac cumid fan alloro bâmo
gehuilicumu
(1749) sulic uuastom te
thesero uueroldi, sô im fan is
uurteon gedregid,
(1750) ettha berht
ettha bittar. That mênid thoh breosthugi,
(1751) managoro
môdseªon manno
cunnies,
1727 laria
C lioªara C. 1729
uuilleon C. 1731 giuuaro C. 1732 thea fehlt C managa C.
1733 barleosan M, farliesat C, the C uuelleat C. 1736 lerand
C. 1737, 1738 Behaghel, Germania 27, 318; Schumann,
Tatian 39,7, 41,1-4, Otfrid II, 23, 7-16
1734-1744 Tatian 41, Matthäus 7,15 Attendite
a falsis prophetis, qui veniunt
ad vos in vestimentis ovium, intrinsecus autem sunt lupi rapaces, Hraban zu
Matthäus 7,15 De omnibus quidem intelligi potest qui aliud habitu ac
sermone promittunt, aliud opere demonstrant, sed specialiter de ... (his) qui
videntur … quasi quadam pietatis veste se circumdare, intrinsecus
vero habentes animum venenatum. Attendite diligentius ..., ut non seducamini
... Per christianum itaque nomen multos seducere nituntur dulcibus sermonibus
multis scandalum inferentes; zu Matthäus
7,16 Nolite ad vultum
attendere, sed ad opera. Matthäus 7,16 A fructibus eorum cognoscetis eos. Numquid colligunt de
spinis uvas aut de tribulis ficus? 1744-1750
Matthäus 7,17 Sic omnis arbor bona fructus bonos
facit, mala autem arbor
fructus malos facit. 7,18 Non potest
arbor bona fructus malos facere nec arbor mala fructus bonos facere. 1750-1762 Lukas 6,45 Bonus
homo de bono thesauro cordis sui profert bona et malus homo de malo profert
mala. Ex abundantia enim cordis os loquitur.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
68-69
(1752) huuô alloro erlo
gehuilic ôgit selªo,
(1753) meldod mid is mûŒu, huilican he môd haªad,
(1754) hugi umbi is
herte: thes ni mag he farhelan
eouuiht,
(1755) ac cumad fan them uªilan man inuuidrâdos,
(1756) bittara balusprâca, sulic sô hi an is
breostun haªad
(1757) geheftid
umbi is herte: simbla is hugi cûŒid,
(1758) is uuilleon
mid is uuordun, endi farad is uuerc aftar thiu.
(1759) Sô cumad fan themu gôdan manne glau anduuordi,
(1760) uuîslîc fan is geuuittea, that hi simbla mid is uuordu gesprikid,
(1761) man mid is
mûŒu sulic, sô
he an is môde haªad
(1762) hord umbi is
herte. Thanan cumad thea hêlagan
lêra,
(1763) suuîŒo
uunsam uuord, endi sculun is uuerc
aftar thiu
(1764) theodu gethîhan,
thegnun managun
(1765) uuerŒan
te uuilleon, al sô it uualdand self
(1766) gôdun mannun fargiªid, god alomahtig,
(1767) himilisc hêrro, huand sie âno is helpa ni mugun
(1768) ne mid uuordun ne mid
uuercun uuiht athengean
(1769) gôdes an thesun
gardun. Bethiu sculun gumono barn
(1770) an is ênes
craft alle gilôªean.
XXI.
(1771) Ôc scal ic
iu uuîsean, huuô hîr uuegos tuêna
(1772) liggead an
thesumu liohte, thea farad liudeo barn,
(1773) al
irminthiod. Thero is ôŒar sân
(1774) uuîd strâta endi brêd, -
farid sie uuerodes filu,
(1775) mancunnies
manag, huand sie tharod iro môd
spenit,
(1776) uueroldlusta
uueros - thiu an thea uuirson hand
(1777) liudi lêdid, thar sie te farlora uuerŒad,
(1778) heliŒos
an helliu, thar is hêt endi suart,
(1779) egislîc an innan: ôŒi ist tharod te faranne
(1780)
eldibarnun, thoh it im at themu endie ni dugi.
(1781) Than ligid
eft ôŒar engira
mikilu
1755 cumit C
inuuit- M. 1756 bara M. 1758 farad] oc C. 1759 cumit C, vgl. Sievers, Z. f. d. A. 19, 67. 1760 an M. 1764 thioda C. 1771
uuesan C. 1772 Darunter (erste Zeile
des Blattes) oc scal ic (vgl.
1771) M
liudeo barn fehlt C. 1776 Piper setzt nach uueros einen Punkt. 1778 hellia C. 1779 ist fehlt M. 1780 an C.
Tatian 40,9, 51,5
1762-1769 Hraban zu
Matthäus 7,18 Ac per hoc deus est autor omnium
bonorum ..., quia nisi deus in illo operetur non facit homo, quia praeparatur
voluntas a domino in homine, bona ut faciat deo donante, quod a se ipso facere non poterat per liberi arbitrii
voluntatem. 1771-1780 Matthäus
7,13 ... Quia lata porta et
spatiosa via quae ducit ad perditionem, et multi sunt qui intrant per eam. Hraban
zu Matthäus 7,13 Lata via est
saeculi ad voluptates quas appetunt homines. 1781-1785
Matthäus 7,14 Quam angusta porta et arcta via quae ducit ad vitam,
et pauci sunt qui inveniunt eam.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 69-70
(1782) uueg an
thesoro uueroldi, ferid ina uuerodes
lût,
(1783) fâho
folcskepi: ni uuilliad ina firiho
barn
(1784) gerno
gangan, thoh he te godes rîkea,
(1785) an that
êuuiga lîf, erlos lêdea.
(1786) Than nimad
gi iu
(1787) firihon te faranne, thoh scal hi te frumu uuerŒan
(1788) sô huuemu sô ina thurhgengid, sô scal is geld niman,
(1789) suuîŒo
langsam lôn endi lîf êuuig,
(1790) diurlîcan
drôm. Eo gi thes drohtin sculun,
(1791) uualdand
biddien, that gi
(1792) fan foran
antfâhan endi forŒ
thurh gigangan
(1793) an that
godes rîki. He ist garu simbla
(1794) uuiŒar
thiu te gebanne, the man ina gerno
bidid,
(1795) fergot
firiho barn. Sôkead fadar iuuuan
(1796) up te themu êuuinom
rîkea: than môtun gi ina aftar thiu
(1797) te iuuuoru frumu fîŒan. CûŒead iuuua fard
tharod
(1798) at iuuuas drohtines durun: than uuerŒad iu andôn aftar
thiu,
(1799) himilportun anthlidan, that gi an that hêlage lioht,
(1800)
an
that godes rîki gangan môtun,
(1801) sinlîf sehan. Ôc scal ic iu seggean noh
(1802) far thesumu uuerode allun
uuârlîc biliŒi,
(1803)
that alloro
liudeo sô huilic, sô thesa mina lêra
uuili
(1804) gehaldan an is herton endi
uuil iro an is hugi athenkean,
(1805) lêstean sea an thesumu lande,
the gilîco duot
(1806)
uuîsumu
manne, the giuuit haªad,
(1807) horsca hugiskefti, endi hûsstedi kiusid
(1808) an fastoro foldun endi an felisa uppan
(1809) uuêgos uuirkid, thar im uuind ni mag,
(1810) ne uuâg ne uuatares
strôm uuihtiu getiunean,
(1811) ac mag im thar uuiŒ
ungiuuidereon allun standan
(1812) an themu felise uppan, huand
it sô fasto uuarŒ
(1813) gistellit an themu stêne:
anthaªad it thiu stedi niŒana,
(1814) uureŒid uuiŒar uuinde, that it uuîcan ni mag.
1782 liut C. 1785 liedie C. 1788 hue C. 1790 sculun drohtin M. 1792 thurugangan C. 1796 Uppan M te
fehlt M euuigon M. 1798 drohtine C. 1799 himiliportun
C.
1801 Odes C. 1801b daneben
am Rand mit Griffel grob eingeritzt Oc scal, ebenso am unteren Rand des Blattes scal ic iu segggean (!) M. 1804 thenkian C. 1808 felis C. 1810
uuiht C.
1812 filisa C.
Tatian 40,10, 4-5, 43,1
1785-1793
Matthäus 7,13 Intrate per angustam portam. 1793-1801
Lukas 11,9 Et ego dico vobis:
Petite, et dabitur vobus; quaerite, et invenietis; pulsate, et aperietur
vobis ... 1801-1809 Tatian 43, Matthäus 7,24 Omnis ergo qui audit verba haec et
facit ea assimilabitur viro sapienti, qui aedificavit domum suam supra petram. 1809-1814 Matthäus 7,25 Et
descendit pluvia et venerunt flumina et flaverunt venti et inruerunt in domum
illam, et non cecidit: fundata enim erat supra petram.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 70-71
(1815) Sô duot eft manno sô huilic, sô thesun mînun ni uuili
(1816) lêrun hôrien
ne thero lêstien uuiht,
(1817) sô duot the unuuîson erla gelîco,
(1818) ungeuuittigon uuere, the im be uuatares staŒe
(1819) an sande uuili
selihûs uuirkean,
(1820) thar it uuestrani uuind endi uuâgo
strôm,
(1821) sêes ûŒeon teslâhad, ne mag im sand endi greot
(1822) geuureŒien uuiŒ themu
uuinde, ac uuirŒid teuuorpan than,
(1823) tefallen an themu flôde, huand it an fastoro nis
(1824) erŒu getimbrod. Sô scal allaro erlo gehues
(1825) uuerc
gethîhan uuiŒar thiu, the hi thius mîn uuord frumid,
(1826) haldid hêlag gebod.’
Thô bigunnun an iro hugi uundron
(1827) meginfolc
mikil: gehôrdun mahtiges godes
(1828) lioflîca
lêra; ne uuârun an themu lande
geuuno,
(1829) that
sie eo fan sulicun êr seggean
gehôrdin
(1830) uuordun ettho uuercun. Farstôdun uuîse man,
(1831) that he sô lêrde, liudeo
drohtin,
(1832) uuârun uuordun, sô he geuuald
habde,
(1833) allun them ungelîco, the thar
an êrdagun
(1834)
undar
them liudskepea lêreon uuârun
(1835)
acoran
undar themu cunnie: ne habdun thiu
Cristes uuord
(1836)
gemacon
mid mannun, the he far thero menigi sprac,
(1837)
gebôd
uppan themu berge.
XXII.
(1837) He im thô bêŒiu befalh
(1838) ge te seggennea sînom uuordun,
(1839)
huuô
man himilrîki gehalon scoldi,
1816
nec C.
1817ff. Die Abteilung nach Lachmann, Kleine Schriften I, 376; So duot he unuison erla geliko│ungeuuittigon
uuere || the im be uuatares staŒe
an sande│uuili selihus uuirkean Heyne, Rückert. 1817 hie C. 1818 ungiuuitgon C uueron thea M. 1820 That C uuagos M. 1821 Seouthion
C
teslaad M. 1822 thanan C. 1823 Tefellit C. 1823-1824
fastoro erŒu ni uuas M getimbrid C. 1824 erlo fehlt M gihuilikes C. 1825
Zäsur nach thiu Heyne,
Rückert the fehlt C thesa mina C. 1826
helith C. 1834
lerand C. 1836
gisprak C. 1837
XXII nach Vers 1836 C befal M. 1838 Te giseggeanne C.
Tatian 43,2-4
1815-1824 Matthäus 7,26 Et
omnis qui audit verba mea haec et non facit ca,
similis est viro stulto, qui aedificavit domum suam supra arenam. 7,27 Et descendit pluvia et venerunt
flumina et flaverunt venti, et inruerunt in domum illam et cecidit. 1826-1837 Matthäus 7,28 Et factum est cum consummasset Iesus
verba haec, admirabantur turbae super doctrina eius. 7,29 Erat enim docens sicut potestatem habens, non sicut scribae et
pharisaei. 1837-1839 Tatian 44, Lukas 9,2 Et misit illos praedicare
regnum dei. 1839-1843 Matthäus 10,1 Dedit illis potestatem … ut ...
curarent et omnem languorem et omnem infirmitatem.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 71-72
(1840)
uuîdbrêdan
uuelan, gia he im geuuald fargaf,
(1841) that sie môstin hêlean halte endi blinde,
(1842) liudeo lêfhêdi, legarbed
manag,
(1843) suâra suhti, giac he im selªo
gebôd,
(1844) that sie at ênigumu manne mêde ne nâmin,
(1845) diurie mêŒmos: ‚gehuggead gi’, quaŒ
he, - ‚huand iu is thiu dâd cuman,
(1846) that geuuit endi the uuîsdôm, endi iu thea geuuald fargiªid
(1847) alloro firiho fadar, sô gi
sie ni thurªun mid ênigo feho côpon,
(1848) mêdean mid ênigun mêŒmun, - sô
uuesat gi iro mannun forŒ
(1849) an iuuuon hugiskeftiun
helpono mildea,
(1850) lêread gi liudio barn
langsamna râd,
(1851)
fruma
forŒuuardes;
firinuuerc lahad,
(1852) suâra sundeon. Ne lâtad iu siloªar nec gold
(1853) uuihti thes uuirŒig, that it eo an iuuua geuuald cuma,
(1854) fagara fehoscattos: it ni mag
iu te ênigoro frumu huuergin,
(1855) uuerŒan te ênigumu uuilleon. Ne sculun gi geuuâdeas than mêr
(1856) erlos êgan, bûtan sô gi than an
hebbean,
(1857) gumon te gareuuea, than gi gangan
sculun
(1858) an that gimang innan. Neo gi umbi iuuuan meti ni sorgot,
(1859) leng umbi iuuua lîfnare,
huand thene lêreand sculun
(1860) fôdean that folcskepi: thes sint thea fruma uuerŒa,
(1861) leoblîkes lônes, the hi them liudiun sagad.
(1862) UuirŒig is the uurhteo,
that man ina uuel fôdea,
(1863)
(1864) seola bisorgan endi an
(1865) gêstos an godes uuang. That
is grôtara thing,
(1866) that man bisorgon scal seolun managa,
(1867) huô man thea gehalde te heªenrîkea,
1841 helta C. 1846 that C. 1847 enigon C. 1852 sundeo M, sundea C ni C. 1853 eo fehlt
C. 1856 neuuan C. 1857
gigereuue C. 1858
innan fehlt M gi fehlt C iuuuana C
ni fehlt M. 1860 thes hie im te frumu C; vgl. Behaghel, Germania 21,
146. 1861
hi fehlt C. 1864 Vgl. Peters, Quellen S. 12. 1866
seola C. 1867 bihalde C.
Tatian 44,2, 4-6
1843-1848 Matthäus 10,8 ... ‚Gratis accepistis, gratis date’ (vgl.
auch Hraban dazu). 1850-1852 Matthäus 10,7
Euntes autem praedicate ... 1852-1859 Matthäus 10,9 Nolite
possidere aurum neque argentum neque pecuniam in zonis vestris, non
peram in via Lukas 9,3 neque panem Matthäus 10,10 neque duas tunicas neque calciamenta
neque virgam. 1859-1860 Matthäus 10,10 Dignus enim est
operarius cibo suo.1860-1873 Hraban zu Matthäus 10,10 Sic eos mittebat ut eis haec deberi
monstraret ab illis quibus evangelium credentibus annuntiarent.
H = Heliand
Heliand und Genesis,
hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 72-73
(1868) than man thene lîchamon liudibarno
(1869) môsu bimorna. Bethiu man sculun
(1870) haldan thene holdlîco, the im
te heªenrîkea
(1871) thene uueg uuîsit endi sie
uuamscaŒun,
(1872) feondun uuitfâhit endi
firinuuerc lahid,
(1873) suâra sundeon. Nu ic iu sendean scal
(1874)
aftar
thesumu landskepie sô lamb undar uulªos:
(1875) sô sculun gi undar iuuua fîund faren, undar filu theodo,
(1876) undar mislîke man. Hebbead
iuuuan môd uuiŒar them
(1877) sô glauuan tegegnes, sô samo sô the gelouuo uurm,
(1878) nâdra thiu fêha, thar siu iro
nîŒskepies,
(1879)
uuitodes uuânit, that man iu undar
themu uuerode ne mugi
(1880) besuîcan an themu sîŒe. Far thiu gi sorgon sculun,
(1881) that iu thea man ni mugin
môdgethâhti,
(1882) uuillean auuardien. Uuesat iu so uuara uuiŒar thiu,
(1883) uuiŒ iro fêcneon dâdiun, sô man uuiŒar
fîundun scal.
(1884) Than uuesat gi eft an iuuuon dâdiun
dûªon gelîca,
(1885) hebbead uuiŒ
erlo gehuene ênfaldan hugi,
(1886)
mildean
môdseªon, that thar man negên
(1887)
thurh
iuuua dâdi bedrogan ne uuerŒe,
(1888)
besuican
thurh iuuua sundea. Nu sculun gi an
(1889) an that ârundi: thar sculun gi arªidies sô filu
(1890) getholon undar theru thioda endi gethuing sô samo
(1891) manag endi mislîc, huand gi
an mînumu namon
(1892) thea liudi lêreat. Bethiu
sculun gi thar lêŒes filu
(1893) fora uueroldcuningun, uuîteas antfâhan.
(1894)
Oft
sculun gi thar for rîkea thurh thius
mîn rehtun uuord
(1895)
gebundane standen endi bêŒiu gethologean,
1868 liudeo barno C. 1869
scal C. 1871 ina C. 1873 Suara suuara C. 1877 sô fehlt C glauuo M. 1878 nihtscipies C. 1879 Uuitodes M uitodas
C (vgl. Sehrt S. 712)] uurêŒes Behaghel in den
früheren Auflagen seiner Ausgabe, wities Holthausen (private Mitteilung). 1880 gi fehlt C sculu C. 1882 auuendan C giuuara C. 1883 fecnon C dâdiun Behaghel, Germania27, 418]
fehlt M, thar C; wercon Roediger,
wordon Piper. 1886 tat C. 1887 gidadi C. 1888 ne M. 1889 sô fehlt C. 1890
thiod M, vgl. Hofmann 152. 1895 githolon C.
Tatian 44,11-13
1873-1876 Matthäus 10,16 Ecce
ego mitto vos sicut oves in medio luporum. 1876-1888 Matthäus
10,16 Estote ergo prudentes
sicut serpentes et simplices sicut columbae. Hraban zu Matthäus 10,16 ... ut per prudentiam
evitent insidias, per simplicitatem non faciant. 1888-1896 Matthäus 10,17 Cavete
autem ab hominibus; tradent enim vos in conciliis et in synagogis suis
flagellabunt vos, 10,18 et
ad praesides et ad reges ducemini propter me ...
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 73-74
(1896)
ge
hosc ge harmquidi: umbi that ne
lâtad gi iuuuan hugi tuîflon,
(1897) seªon suîcandean:
gi ni thurªun an ênigun sorgun uuesan
(1898) an iuuuomu hugi huergin, than man iu for thea hêri forŒ
(1899) an thene gastseli gangan hêtid,
(1900) huat gi im than tegegnes sculin gôdoro uuordo,
(1901) spâhlîcoro gesprecan, huand iu thiu spôd cumid,
(1902) helpe fon himile, endi
sprikid the hêlogo gêst,
(1903) mahtig fon iuuuomu munde.
Bethiu ne andrâdad gi
iu thero manno nîŒ
(1904) ne forhteat iro fîundskepi:
thoh sie hebbean iuuuas ferahes geuuald,
(1905)
that
sie mugin thene lîchamon lîªu
beneotan,
(1906)
aslahan mid suerdu, thoh sie theru
seolun ne mugun
(1907)
uuiht
auuardean. Antdrâdad iu uualdand
god,
(1908)
forhtead
fader iuuuan, frummiad gerno
(1909)
is
gebodskepi, huuand hi haªad
bêŒies giuuald,
(1910) liudio lîªes endi ôc iro lîchamon
(1911) gec thero seolon sô self: ef
gi iuuua an them sîŒe tharod
(1912) farliosat thurh thesa lêra,
than môtun gi sie eft an themu liohte godes
(1913) beforan fîŒan, huuand sie fader iuuua,
(1914) haldid hêlag god an
himilrîkea.
XXIII.
(1915) Ne cumat thea alle te himile,
thea the hîr
hrôpat te mi
(1916) manno te
mundburd. Managa sind thero,
(1917) thea uuilliad alloro dago gehuilikes
te drohtine hnîgan,
(1918) hrôpad thar te helpu endi
huggead an ôŒar,
(1919)
uuirkead
uuamdâdi: ne sind im than thiu uuord
fruma,
(1920)
ac
thea môtun huerªan an that himiles lioht,
(1921) gangan an that godes rîki, thea thes gerne sint,
(1922) that sie hîr gefrummien fader alauualdan
1896 tuiflean C. 1897 siucandian C. 1898
iuuuomu fehlt C iu man C thiu C. 1899 und 1900 Von Heyne und Rückert in einem Vers zusammengefasst. 1900 sculun C. 1901 Spahlico C spot M, spahed C. 1903 munde M, muthe
C, siehe Vers 1293 und Foerste
dazu mandradat C. 1906 aslaan M. 1911 tharot M. 1915
the fehlt C. 1916 Mann C thero zum
folgenden Vers Horn, PBB 5, 188.
Tatian 44,13, 19, 42,1
1896-1901 Matthäus 10,19 Cum autem
tradent vos Lukas 12,11 in synagogas et ad magistratus et ad potestates,
nolite solliciti esse qualiter aut quid respondeatis aut quid dicatis. 1901-1903 Matthäus 10,29 Dabitur
enim vobis in illa hora quid loquamini. 10,30
Non enim vos estis qui loquimini, sed spiritus patris vestri qui loquitur in
vobis. 1903-1911 Matthäus 10,28 Nolite
timere eos qui corpus occidunt, animam autem non possunt occidere, sed potius eum
timete qui potest et animam et
corpus perdere in gehennam. 1911-1914
Matthäus 10,39 Qui invenit animam suam perdet illam, et qui perdiderit
animam suam propter me inveniet eam; Hraban
zu Matthäus 10,39 id
est qui hic perdiderit illic inveniet: qui propter Christum morti tradiderit
... liberam eam inveniet propter Christum. 1815-1523
Tatian 44, Matthäus 7,21 Non omnis qui dicit
mihi ‚domine domine’ intrabit in regno caelorum, sed qui facit voluntatem
patris mei qui in caelis est, ipse intrabit in regno caelorum. Hraban zu Matthäus 7,21 Ne
his quidem accommodandam fidem qui cum polleant integritate fidei turpiter
vivant et doctrinae integritatem malis operibus destruant. Utrumque enim servis
dei necessarium est, ut et opus sermone et sermo operibus comprobetur.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
74-75
(1923) uuerc endi uuilleon. Thea ni thurªun mid uuordun sô fîlu
(1924)
hrôpan
te helpu, huanda the hêlogo god
(1925) uuêt alloro manno
gehues môdgethâhti,
(1926) uuord endi uuilleon, endi gildid im is uuerco lôn.
(1927) Bethiu sculun gi
sorgon, than gi an thene sîŒ farad,
(1928) huô gi that ârundi ti endea
bebrengen.
(1929)
Than
gi lîŒan sculun
aftar thesumu landskepea,
(1930) uuîdo aftar thesoro uueroldi,
al sô iu uuegos lêdiad,
(1931) brêd strâta te burg, simbla sôkiad gi iu thene bezton sân
(1932) man undar theru menegi endi
cûŒead imu iuuuan môŒseªon
(1933) uuârun uuordun. Ef sie than
thes uuirŒige sint,
(1934) that sie iuuua gôdun uuerc gerno gelêstien
(1935) mid hluttru hugi, than gi an themu hûse mid im
(1936) uuonod an uuilleon
endi im uuel lônod,
(1937) geldad im mid gôdu
endi sie te gode selªon
(1938)
uuordun
geuuîhad endi seggead im uuissan friŒu,
(1939) hêlaga helpa heªencuninges.
(1940)
Ef sie
than sô sâliga thurh iro selªoro
dâd
(1941) uuerŒan ni môtun,
that sie iuuua uuerc frummien,
(1942) lêstien iuuua lêra, than gi
fan them liudiun sân,
(1943) farad fan themu folke, - the
iuuua friŒu huuirªid
(1944)
eft an iuuuoro selªoro sîŒ,
- endi lâtad sie mid sundiun forŒ,
(1945)
mid baluuuercun bûan endi sôkiad iu burg ôŒra,
(19464)
mikil manuuerod, endi
ne lâtad thes melmes uuiht
(1947)
folgan
an iuuuom fôtun, thanan the man iu antfâhan ne uuili,
(1948)
ac scuddiat it fan iuuuon scôhun, that it im eft te scamu uuerŒe,
(1949)
themu uuerode te geuuitskepie, that iro uuillio ne dôg.
1927 faran C. 1928
ti fehlt MC, endea] an thia C; vgl. Grein,
Tatian
44,7-9
1923-1926
Hraban zu Matthäus 7,23 … cum psalmus dicat: dominus novit
cogitationes hominum ...; neque enim iudicaret quos minime cognosceret. 1927-1939 Tatian 44, Matthäus 10,11 In quamcunque civitatem aut castellum intraveritis, interrogate quis in
ea dignus sit, et ibi manete donec exeatis ... 10,12 Intrantes autem in domo salutate eam dicentes: Pax huic
domui. 10,13 Et si quidem domus
fuerit digna, veniat pax vestra super eam. 1940-1949
Matthäus 10,13 Si autem non fuerit digna, pax vestra ad vos revertatur. 10,14 Et quicumque non receperit vos neque
audierit sermones
vestros, exeuntes foras de domo vel de civitate Marcus 6,11 excutite pulverem de pedibus
vestris in testimonium illis.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 74-75
(1950) Than seggeo ic iu te uuârun, sô huan sô thius uuerold endiad
(1951) endi the mâreo dag oªar man farid,
(1952) that than Sodomoburg, thiu hîr thurh sundeon uuarŒ
(1953) an afgrundi êldes
craftu,
(1954) fiuru bifallen, that thiu
than haªad friŒu mêran,
(1955) mildiran mundburd, than thea man êgin,
(1956)
the iu hîr uuiŒaruuerpat endi ne uuilliad iuuua uuord frummien.
(1957)
Sô hue sô iu than antfâhit thurh
ferhtan hugi,
(1958)
thurh mildean môd,
sô haªad mînan forŒ
(1959)
uuilleon geuuarhten endi ôc uualdand god,
(1960) antfangan fader iuuuan, firiho drohtin,
(1961) rîkean râdgeªon, thene the al reht bican.
(1962) Uuêt uualdand self, endi uuillean lônot
(1963)
gumono gehuilicumu, sô huat sô hi hîr gôdes geduot,
(1964)
thoh hi thurh minnea godes manno huilicumu
(1965)
uuilleandi fargeªe
uuateres drinkan,
(1966)
that hi thurftigumu manne thurst gehêlie,
(1967)
caldes brunnan.
Thesa quidi uuerŒad uuâra,
(1968)
that eo ne bilîªid, ne hi thes lôn sculi,
(1969)
fora godes ôgun
geld antfâhan,
(1970)
mêda managfalde,
sô huat sô hi is thurh mîna minnea geduot.
(1971)
Sô hue sô mîn than farlôgnid liudibarno,
(1972) heliŒo for thesoro
heriu, sô dôm ic is an himile sô self
(1973) thar uppe far them alouualdan
fader endi for allumu is engilo
crafte,
(1974) far theru mikilon menigi. Sô huilic sô than eft manno barno
(1975) an thesoro uueroldi ne uuili uuordun mîŒan,
(1976)
ac gihit
far gumskepi, that he mîn
iungoro sî,
(1977)
thene uuilliu ic eft ôgean far ôgun godes,
(1978)
fora alloro firiho fader, thar folc manag
(1979)
for thene alouualdon alla gangad
1953 An grundiun C. 1954 than C. 1955 -boron C than fehlt C. 1957 than fehlt
C. 1959 ôc fehlt M.
1966 thust C. 1971 mi C liudo barno C; vgl. Behaghel, Germania
27, 418. 1972 is fehlt C. 1976 giit M. 1977 ogun
godes Sievers] godes ogun MC.
Tatian 44,10,25
1950-1956 Matthäus
10,15 Amen dico vobis: Tolerabilius erit terrae Sodomorum et
Gomorreorum in die iudicii quam illi civitati. 1957-1961 Matthäus
10,40 Et qui recipit vos, me recipit, et qui me recipit, recipit
eum qui me misit. 1962-1970 Matthäus 10,42 Et
quicumque potum dederit uni ex minimis istis calicem aquae frigidae tantum in
nomine discipuli (Marcus in
nomine meo), Marcus 9,40 quia
Christi estis, amen
dico vobis, non perdet mercedem suam; vgl. Hraban zu Matthäus 10,42 ... ut calicem aquae frigidae toto
animo porrigamus. 1971-1974 Matthäus 10,33 Qui autem
negaverit me coram hominibus ..., negabo et ego eum coram patre meo qui est in
caelis, Lukas 12,9 et
angelis eius. 1974-1983 Matthäus 10,32 Omnis ergo qui confitebitur me coram
hominibus, confitebor et ego eum coram patre meo qui est in caelis Lukas
12,8 et coram augelis eius.’ Hraban zu Matthäus 10,32 Confitetur ergo bonus Christianus dominum Iesum ... mandata domini
fideliter implendo, et confitetur dominus confessorem suum ... in aeterna ...
beatitudine illum feliciter remunerando.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 75-76
(1980)
reŒinon uuiŒ thene
rîkeon. Thar uuilliu
ic imu an reht uuesan
(1981) mildi mundboro, sô huemu sô mînun hîr
(1982) uuordun hôrid endi
thiu uuerc frumid,
(1983) thea ic hîr an thesumu berge
uppan geboden hebbiu.’
(1984) Habda thô te uuârun uualdandes sunu
(1985) gelêrid thea liudi, huô sie lof gode
(1986) uuirkean scoldin. Thô lêt hi that uuerod thanan
(1987) an alloro halªa gehuilica,
heriskepi manno
(1988) sîŒon te selŒon. Habdun selªes uuord,
(1989)
gehôrid heªencuninges hêlaga lêra,
(1990) sô
eo te uueroldi sint uuordo endi
dâdeo,
(1991) mancunnies manag oªar thesan middilgard
(1992) sprâcono thiu spâhiron, sô hue sô thiu spel
gefrang,
(1993) thea thar an themu berge gesprac barno rîkeast.
XXIV.
(1994) Geuuêt imu thô umbi threa naht aftar thiu thesoro thiodo drohtin,
(1995) an Galileo land, thar he te ênum gômun uuarŒ,
(1996) gebedan that barn godes: thar scolda man êna brûd geªan,
(1997) munalîca magaŒ. Thar
Maria uuas
(1998) mid iro suni selªo, sâlig
thiorna,
(1999) mahtiges môder. Managoro drohtin
(2000) geng imu thô mid
is iungoron, godes êgan barn,
(2001) an that hôha hûs, thar
thiu hêri dranc,
(2002) thea Iudeon an themu gastseli: he im ôc at them gômun uuas,
(2003) giac hi thar gecûŒde, that hi habda craft godes,
(2004) helpa fan himilfader, hêlagna gêst,
(2005) uualdandes uuîsdôm.
Uuerod blîŒode,
(2006) uuârun thar an luston
liudi atsamne,
(2007) gumon gladmôdie.
Gengun ambahtman,
(2008) skenkeon mid scâlun,
drôgun skîriane uuîn
1987 halªa vgl. Henrici, PBB 5, 56; Braune S. 262. 1988 uuord fehlt
C. 1990 uuordon
endi dadean C. 1992
Spraconon spahirun C. 1993 sprac C.
1995 galilealand C. 1997 magat
M. 2001 the M, vgl. 2014 hêri Kauffmann PBB12, 349, Piper,
Hofmann I 52. 2003 that
tilgt Trautmann S. 127. 2008 skirianne M.
Tatian
45,1, Otfrid II, 8,1-10
1991-2001 Tatian 45, Johannes 2,1 Et die tertia nuptiae factae sunt in Canan Galileae, et
erat mater Iesu ibi. 2,2 Vocatus
est autem ibi et Iesus et discipuli eius ad nuptias.
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 76-77
(2009) mid orcun endi mid alofatun;
uuas thar erlo drôm
(2010) fagar an flettea, thô thar folc undar im
(2011) an them benkeon sô bezt blîºsea
afhôªun,
(2012) uuârun thar an uunneun. Thô im thes uuînes brast,
(2013) them liudiun thes lîŒes: is ni uuas farlêªid uuiht
(2014) huergin an themu hûse, that for thia hêri forŒ
(2015) skenkeon drôgin, ac thiu
scapu uuârun
(2016) lîŒes alârid. Thô ni uuas lang te thiu,
(2017) that it sân antfunda frîo scôniosta,
(2018) Cristes môder:
geng uuiŒ iro kind sprecan,
(2019) uuiŒ iro sunu selªon, sagda im mid uuordun,
(2020) that thea uuerdos thô mêr
uuînes ne habdun
(2021) them gestiun te gômun. Siu thô gerno bad,
(2022) that is the hêlogo Crist helpa geriedi
(2023) themu uuerode te uuilleon.
Thô habda eft is uuord
garu
(2024) mahtig barn godes endi uuiŒ
is môder sprac:
(2025) ,huat ist mi endi thi’, quaŒ
he, ‚umbi thesoro manno liŒ,
(2026) umbi theses uuerodes uuîn? Te huî sprikis thu thes, uuîf, sô filu,
(2027) manos
mi far thesoro menigi? Ne sint mîna
noh
(2028) tîdi cumana.’ Than thoh gitrûoda siu uuel
(2029) an
iro hugiskeftiun, hêlag thiorne,
(2030) that is aftar them uuordun
uualdandes barn,
(2031) hêleandoro bezt helpan
uueldi.
(2032) Hêt thô thea ambahtman idiso
scôniost,
(2033) skenkeon endi scapuuardos,
thea thar scoldun thero scolu thionon,
(2034) that sie thes ne uuord ne uuerc
uuiht ne farlêtin,
(2035) thes sie the hêlogo Crist hêtan uueldi
(2036) lêstean far them liudiun. Lârea stôdun thar
(2037) stênfatu sehsi.
Thô sô stillo gebôd
(2038) mahtig barn godes,
sô it thar manno filu
(2039) ne uuissa te uuârun, huô he
it mid is uuordu gesprac;
(2040) he hêt thea skenkeon thô
skîreas uuatares
(2041) thiu fatu fullien,
endi hi thar mid is fingrun thô,
2012 So C. 2014 thene heri M;
zu thia hêri C, vgl. Kauffmann, Piper, Hofmann (siehe zu Vers
2001), Holthausen, PBB 13, 375, Anm.; anders Specht, Zeitschrift für
vergleichende Sprachwissenschaft 60, 134.
2017 firio C. 2021 gomu M.
2023 eft fehlt C. 2025 Vgl. Jellinek, Z. f. d. P. 36,
543. 2028 Tida C gitrooda siu uuel M, gitruoda so uuel C; so uuel getilgt von
Rückert. 2039 is fehlt M; vgl.
Roediger 286.
Tatian 45,2-6, Otfrid II, 8,11-35
2012-2021 Johannes 2,3 Et deticiente
vino dicit mater Iesu ad eum: ‚Vinum non habent.’ 2023-2028 Johannes 2,4 Et dicit ei Iesus: ‚Quid tibi et mihi est,
mulier? Nondum venit hora mea.’ 2028-2031
Alcuin zu Johannes 2,5 Mater
tamen sciens pietatem fili, quod negare nollet quod petebatur, fiducialiter
mandavit ministris ut mandata implerent iubentis filii. 2032-2036 Johannes 2,5 Dicit mater eius ministris: ‚Quodcunque dixerit vobis facite.’ 2036-2037
Johannes 2,6 Erant autem ibi lapideae hydriae sex positae. 2037-2041 Johannes 2,7 Dicit eis Iesus:
‚Implete hydrias aqua.’ Et implerunt eas usque ad summum.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
77-78
(2042) segnade
selªo sînun handun,
(2043) uuarhte it te uuîne endi hêt is an ên uuêgi hlaºen,
(2044) skeppien mid ênoro
scâlon, endi thô te them skenkeon
sprac,
(2045) hêt is thero gesteo, the at them gômun uuas
(2046) themu hêroston an hand geªan,
(2047) ful mid folmun, themu the
thes folkes thar
(2048) geuueld aftar themu uuerde.
Reht sô hi thes uuînes
gedranc,
(2049) sô ni mahte he bemîŒan, ne hi far theru menigi sprac
(2050) te themu brûdigumon, quaŒ that simbla that
bezte lîŒ
(2051) alloro erlo gehuilic êrist scoldi
(2052) geªan at is gômun: ‚undar thiu uuirŒid thero gumono hugi
(2053) auuekid mid uuînu,
that sie uuel blîŒod,
(2054) druncan drômead.
Than mag man thar dragan aftar thiu
(2055) lîhtlîcora lîŒ: sô ist thesoro liudeo thau.
(2056) Than haªas thu nu uunderlîco uuerdskepi thînan
(2057) gemarcod far thesoro menigi: hêtis far thit manno folc
(2058) alles thînes uuînes that uuirsiste
(2059) thîne ambahtman
êrist brengean,
(2060) geªan at thînun gômun. Nu sint
thîna gesti sade,
(2061) sint thîne druhtingos druncane suîŒo,
(2062) is thit folc frômôd: nu hêtis thu hîr
forŒ dragan
(2063) alloro lîŒo lofsamost, thero the ic eo an thesumu
liohte gesah
(2064) huergin hebbean.
Mid thius scoldis thu ûs hindag êr
(2065) geªon endi gômean:
than it alloro gumono gehuilic
(2066) gethigedi te thanke.’ Thô
uuarŒ thar thegan manag
(2067) geuuar aftar them uuordun, sîŒor sie thes
uuînes gedruncun,
(2068) that thar
the hêlogo Crist an themu
hûse innan
(2069) têcan uuarhte:
trûodun sie sîŒor
(2070) thiu mêr an is mundburd, that hi habdi maht godes,
(2071) geuuald an thesoro uueroldi. Thô uuarŒ that sô uuîdo cûŒ
2045 it C. 2048
uuerode C hi thuo C. 2052 thesaro C. 2055
lîhtlîcora Heyne, Rückert]
lihdlicora M, lithlicora C,
Rieger, Lesebuch S. 15, Grein, Germania 11, 213. 2060
an M. 2062 fruomod M. 2063 the fehlt M
ik gio gio sah C. 2068
thar nach Crist C. 2070 habda C. 2072 galilealand C F the fehlt
M; auch von Neckel, Relativsätze S. 59 getilgt liudeo
M.
Tatian 45,6-8, Otfrid II, 8,37-52
2043-2048 Johannes 2,8 Et
dicit eis Iesus: ‚Haurite nunc et ferte architriclino,’ et tulerunt. 2048-2050 Johannes 2,9 Ut autem gustavit
architriclinus. 2050-2066 Johannes 2,10
Et dicit ei: ‚Omnis homo primum bonum vinum ponit, et cum inebriati fuerint,
tunc id quod deterius est; tu autem servasti bonum vinum usque adhuc.’
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 78-79
(2072) oªar Galileo
land Iudeo liudiun,
(2073) huô
thar selªo gededa sunu drohtines
(2074) uuater
te uuîne: that uuarŒ thar
uundro êrist,
(2075) thero the hi thar
an Galilea Iudeo liudeon,
(2076) têcno getôgdi. Ne mag that getellean man,
(2077) geseggean te sôŒan, huat thar sîŒor uuarŒ
(2078) uundres undar themu uuerode,
thar uualdand Crist
(2079) an godes namon Iudeo
liudeon
(2080) allan
langan dag lêra sagde,
(2081) gihêt im heªenrîki endi helleo gethuing
(2082) uueride mid uuordun, hêt sie uuara godes,
(2083) sinlîf sôkean: thar is seolono lioht,
(2084) drôm drohtines endi dagskîmon,
(2085) gôdlîcnissea godes; thar
gêst manag
(2086) uunod an uuillean, the
hîr uuel thenkid,
(2087) that he hîr bihalde heªencuninges gebod.
XXV.
(2088) Geuuêt imu thô mid is iungoron fan them gômun forŒ
(2089) Kristus te Capharnaum,
cuningo rîkeost,
(2090) te theru mâreon burg. Megin samnode,
(2091) gumon imu tegegnes, gôdoro manno
(2092) sâlig gesîŒi: uueldun thiu is suôtean uuord
(2093) hêlag hôrien.
Thar im ên hunno quam,
(2094) ên gôd man angegin endi ina gerno bad
(2095) helpan hêlagne,
quaŒ that hi undar is hîuuiskea
(2096)
ênna lêfna lamon lango habdi,
(2097) seocan an is selŒon: ‚sô ina ênig seggeo ne mag
(2098) handun gehêlien. Nu is
im thînoro helpono tharf,
(2099) frô mîn the gôdo.’ Thô
sprac im eft that friŒubarn godes
(2100) sân aftar thiu selªo tegegnes,
(2101) quaŒ that he thar quâmi endi that kind uueldi
(2102) nerean af theru nôdi. Thô im
nâhor geng
2076 that fehlt C. 2081 himilriki C, heªanes riki Piper. 2085 gôdlicnissi C. 2088 forŒ fehlt C. 2091 Nach manno setzen Sievers und Piper
ein Komma. 2092 is fehlt M. 2093 Vgl. Jellinek, Z. f. d. A. 36, 541 gihorian C than M. 2096 Vgl. Roediger 286 man M. 2101 uueldi fehlt C.
2102 after C.
Tatian
47,1-3
2074-2076
Johannes 2,11 Hoc
fecit initium signorum Iesus in Cana Galileae et manifestavit gloriam suam. 2088-2095 Tatian 47, Matthäus 8,5 Cum autem introisset Capharnaum accessit ad
eum centurio rogans eum 2095-2097
Matthäus 8,6 et dicens: ‚Domine, puer meus iacet in domo paralyticus et
male torquetur.’ 2099-2102 Matthäus 8,7 Et ait illi Iesus:
‚Ego veniam et curabo eum.’ 2102-2111 Matthäus 8,8 Et respondens centurio ait: ‚Dominus, non sum
dignus ut intres sub tectum meum; sed tantum dic verbo, et sanabitur puer
meus.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 79-80
(2103) the man far theru menigi
uuiº sô mahtigna
(2104) uuordun uuehslan: ‚ic thes uuirŒig ne bium,’ quaŒ he,
(2105)
‚hêrro the gôdo,
that thu an mîn hûs cumes,
(2106) sôkeas mîna seliŒa, huand ic bium sô sundig man
(2107) mid uuordun endi mid uuercun. Ic gelôªiu that thu geuuald haªas,
(2108) that thu ina hinana maht
hêlan geuuirkean,
(2109) uualdand frô mîn: ef thu it mid thînun uuordun gesprikis,
(2110) than is sân thiu lêfhêd
lôsot endi uuirŒid is lîchamo
(2111) hêl endi hrêni, ef thu im thîna helpa fargiªis.
(2112) Ic bium mi
ambahtman, hebbiu mi ôdes genôg,
(2113) uuelono geuunnen: thoh ic undar geuueldi sî
(2114) aŒalcuninges, thoh hebbiu ic erlo getrôst,
(2115) holde heririncos, thea mi sô gehôriga sint,
(2116) that sie thes ne uuord ne uuerc uuiht ne farlâtad,
(2117) thes ic sie an thesumu landskepie lêstean hête,
(2118) ac sie farad endi frummiad endi
eft te iro frôhan cumad,
(2119) holde te iro hêrron. Thoh ic at mînumu hûs êgi
(2120) uuîdbrêdene uuelon endi uuerodes genôg,
(2121) heliŒos hugiderªie, thoh ni
gidar ic thi sô hêlagna
(2122) biddien, barn
godes, that thu an mîn bû gangas,
(2123) sôkeas mîna seliŒa, huand ic sô sundig bium,
(2124) uuêt mîna faruurhti.’ Thô sprac eft uualdand Crist,
(2125) the gumo uuiŒ is
iungoron, quaŒ that hi an
Iudeon huergin
(2126) undar Israheles aªoron ne fundi
(2127) gemacon thes
mannes, the io mêr te gode
(2128) an themu landskepi gelôªon habdi,
(2139) than hluttron te himile: ‚nu lâtu ic iu thar
hôrien tô,
(2130) thar ic it iu te uuârun hîr uuordun seggeo,
(2131) that noh sculun elitheoda ôstane endi uestane,
(2132) mancunnies cuman manag tesamne,
(2133) hêlag folc godes an heªenrîki:
2105 hinan C. 2109 thinu
uuordu C. 2114 thoh] bethiu C. 2117 hetu C. 2121 thoh] bithiu C. 2129 than zum vorhergehenden
Vers gezogen von Heyne und Rückert. 2131 ostan C uuestan C. 2133 Fehlt C, nach Martin, Z. f. d. A. 40, 127
unecht.
Tatian 47,4-7
2111-2119 Matthäus 8,9 Nam
et ego homo sum sub potestate habens sub me milites, et dico huic ‚vade’, et
vadit, et alii dico ‚veni’, et venit, et servo meo ‚fac hoc’, et facit. 2024-2029 Matthäus 8,10 Audiens
autem Iesus miratus est et sequentibus se dixit: ‚Amen dico vobis, non inveni
tantam fidem in Israel. 2029-2036 Matthäus 8,11 Dico autem vobis quod multi ab oriente et
occidente venient et recumbent cum Abraham et Isaac et Iacob in regno
caelorum.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 80-81
(2134) thea môtun thar an Abrahames endi an Isaakes sô self
(2135) endi ôc
an Iacobes, gôdoro manno,
(2136) barmun restien endi bêŒiu gethologean,
(2137) uuelon endi uuilleon
endi uuonodsam lîf,
(2138) gôd lioht mid gode. Than
scal Iudeono filu,
(2139) theses rîkeas suni
berôªode uuerŒen,
(2140) bedêlide sulicoro
diurŒo, endi sculun an dalun thiustron
(2141) an themu alloro ferristan
ferne liggen.
(2142) Thar mag man gehôrien
heliŒos quîŒean,
(2143) thar sie iro torn manag
tandon bîtad;
(2144) thar ist gristgrimmo endi grâdag fiur,
(2145) hard helleo gethuing, hêt endi thiustri,
(2146) suart sinnahti sundea te lône,
(2147) uurêŒoro geuurhteo,
sô huemu sô thes uuilleon ne haªad,
(2148) that he ina alôsie, êr hi thit
lioht ageªe,
(2149) uuendie fan thesoro uueroldi.
Nu maht thu thi an thînan uuilleon forŒ
(2150) sîŒon te selŒun; than findis thu gesund
at hûs
(2151) magoiungan man: môd is imu an luston,
(2152) that barn is gehêlid, sô thu bêdi te mi:
(2153) it uuirŒid al sô
gelêstid, sô thu gelôªon haªas
(2154) an thînumu hugi hardo.’
Thô sagde heªencuninge,
(2155) the ambahtman
alouualdon gode
(2156) thanc for thero thiodo, thes he imu at sulicun tharªun halp.
(2157) Habda tho giârundid,
al sô he uuelde,
(2158) sâliglîco:
giuuêt imu an
(2159) uuende an is uuillean, thar he uuelon êhte,
(2160) bû
endi bôdlos: fand that barn gesund,
(2161) kindiungan man.
Kristes uuârun thô
(2162) uuord gefullot: hi geuuald habda
(2163) te tôgeanna têcan, sô that ni mag gitellien man,
(2164) geahton oªar thesoro erºu, huat he thurh is ênes
craft
(2165) an thesaro middilgard mâriŒa gefrumide,
2135 ôc fehlt C. 2136 githolon C. 2137 uuonotsam M. 2138 iudeo C. 2140 biduelida C. 2144
gest grimmag C. 2145 helligithuing
C.
2146 suarht M. 2148 is M.
2150 gisundan C. 2156 thas C. 2157 giarundeod C. 2160 thar M. 2161 man fehlt
C. 2162 gifullid
C.
2163 gitogianne C. 2165 thero M.
Tatian 47,7-9
2038-2049 Matthäus 8,12 Filii autem regni eicientur in tenebras exteriores, ibi erit
fletus et stridor dentium.’ 2049-2054 Matthäus 8,18 Et dixit Iesus centurioni: ‚Vade, et
sicut credidisti, fiat tibi.’ 2058-2061 Lukas 7,10 Et
reversus est centurio in domum suam, et invenit servum qui languerat sanum.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 81-82
(2166) uundres geuuarhte,
huand al an is geuueldi stâd,
(2167) himil endi erŒe.
XXVI.*
(2167) Thô geuuêt imu the hêlogo Crist
(2168) forŒuuardes
faren, fremide alomahtig
(2169) alloro dago
gehuilikes, drohtin the gôdo,
(2170) liudeo barnum leof, lêrde mid
uuordun
(2171) godes uuilleon gumun, habda imu iungorono filu
(2172) simbla te gisîŒun,
sâlig folc godes,
(2173) manno megincraft, managoro theodo,
(2174) hêlag heriskepi, uuas is helpono gôd,
(2175) mannun
mildi. Thô hi mid theru menigi quam,
(2176) mid thiu brahtmu that barn godes te burg theru
hôhon,
(2177) the neriendo te Naim: thar scolde is namo uuerŒen
(2178) mannun gemârid. Thô geng mahtig tô
(2179) neriendo Crist, antat he ginâhid uuas,
(2180) hêleandero bezt: thô sâhun sie thar ên hrêo dragan,
(2181) ênan lîflôsan lîchamon thea liudi fôrien,
(2182) beran an
ênaru bâru ût at thera burges
dore,
(2183) maguiungan man. Thiu môder aftar geng
(2184) an iro hugi hriuuig endi handun slôg,
(2185) carode endi cûmde iro kindes dôº,
(2186) idis armscapan; it uuas ira ênag barn:
(2187) siu uuas iru uuidouua, ne habda uunnea than mêr,
(2188) biûten te themu ênagun sunie al gelâten
(2189) uunnea endi uuillean, anttat ina
iru uurd benam,
(2190) mâri metodogescapu. Megin
folgode,
(2191) burgliudeo gebrac, thar man ina
an bâru drôg,
(2192) iungan man te graªe. Thar uuarŒ imu the godes sunu,
(2193) mahtig mildi endi te theru môder sprac,
(2194) hêt that thiu uuidouua uuôp farlêti,
(2195) cara aftar themu
kinde: ‚thu
scalt hîr craft sehan,
2167 XXVI
nach 2165 C. 2168 frumida C. 2170 lera C. 2176 brathmu M. 2180 helandi crist C thô] so C. 2181 Enan fehlt C,
fuorun C. 2182 Berun C barun C them C,
thes Braune zu Genesis
269. 2186 egan M. 2188 Neuan C
Komma nach gelâten Heyne, Rückert, Sievers, Piper, getilgt von Schumann,
Germania 30, 70. 2189 uurht M, uurth C. 2191 barun C. 2195 craft
sehan hir M.
Tatian 49,1-3
2075-2078 Tatian 49, Lukas 7,11 Et
factum est deinceps, ibat in civitatem quae vocatur Naim, et ibant cum illo
discipuli eius et turba multa. 2078-2092
Lukas 7,12 Cum autem appropinquassent portae civitatis, ecce
defunctus efferebatur, filius unicus matris suae, et haec vidua erat, et turba
civitatis cum illa. 2092-2098 Lukas 7,13 Quam cum vidisset dominus,
misericordia motus super eam dixit illi: ‚Noli flere.’
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 82-83
(2196) uualdandes giuuerc: thi scal hîr uuilleo gestanden,
(2197) frôfra far thesumu
folke: ne tharft thu ferah caron
(2198) barnes thînes.’ *Thuo hie ti thero bâron geng
(2199) iac hie ina selªo anthrên,
suno drohtines,
(2200) hêlagon handon, endi ti them heliŒe sprak,
(2201) hiet ina sô
alaiungan up astandan,
(2202) arîsan fan theru restun. Thie rinc up asat,
(2203) that barn an thero
bârun: uuarŒ im eft an is briost
cuman
(2204) thie gêst thuru godes
craft, endi hie tegegnes sprac,
(2205) the man uuiŒ is mâgos. Thuo ina eft thero muoder bifalah
(2206) hêlandi Crist an hand: hugi uuarŒ iro te frôªra,
(2207) thes uuîªes an uunneon, huand iro thar sulic uuilleo gistuod.
(2208) Fell siu thô te fuotun Cristes endi thena folco drohtin
(2209) loªoda for thero liudeo menigi, huand hie iro at sô lioªes ferahe
(2210) mundoda uuiŒer metodigisceftie: farstuod siu that hie uuas thie mahtigo
drohtin,
(2211) thie hêlago, thie himiles giuualdid, endi that hie mahti gihelpan managon,
(2212) allon irminthiedon. Thuo bigunnun that ahton managa,
(2213) that uunder, that under them uueroda
giburida, quâŒun that uualdand
selªo,
(2214) mahtig quâmi tharod is menigi uuîson, endi that hie im sô mârean sandi
(2215) uuârsagon an thero uueroldes rîki, thie im thar sulican uuilleon frumidi.
(2216) UuarŒ thar thuo erl
manag egison bifangan,
(2217) that folc uuarŒ an
forohton: gisâhun thena is ferah êgan,
(2218) dages lioht sehan, thena the êr dôŒ fornam,
(2219) an suhtbeddeon
sualt: thuo uuas im eft gisund after
thiu,
(2220) kindiung aquicot. Thuo uuarŒ that kûŒ oªar all
2196 gistan C. 2198b-2256 thit einschließlich fehlt M.
2200 helithie C. 2201 upp C. 2209 farahe C. 2215 uuerodes rikie C. 2217 fera C. 2218 err C.
Tatian 49,3-6
2098-2202 Lukas 7,14 Et
accessit et tetigit loculum … et ait: ‚Adulescens, dico tibi: surge’. 2202-2206 Lukas 7,15 Et resedit qui erat
mortuus et coepit loqui, et dedit illum matri suae. 2212-2217 Lukas 7,16 Accepit autem omnes timor, et
magnificabant deum dicentes, ‚quia propheta magnus surrexit in nobis, et quia
deus visitavit plebem suam.’ 2217-2221 Lukas 7,17 Et exiit hic sermo in universam
Iudeam de eo et omnem circa regionem.
H =
Heliand
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 83-84
(2221) aªaron Israheles. Reht sô thuo âªand quam,
(2222) sô uuarŒ thar all gisamnod seokora manno,
(2223) haltaro endi hâªaro, sô huat sô thar huergin uuas,
(2224) thia lêªun under them
liudeon, endi uurŒun thar gilêdit
tuo,
(2225)
(2226) halp endi sie hêlda, endi liet sia eft gihaldana thanan
(2227) uuendan an iro uuilleon. Bethiu scal man is uuerc loªon,
(2228) diuran is dâdi, huand hie is drohtin self,
(2229) mahtig mundboro manno kunnie,
(2230) liudeo sô huilicon, sô thar gilôbit tuo
(2231) an is uuord endi an is uuerc.
XXVII.*
(2231) Thuo
uuas thar uuerodes sô filo
(2232)
allaro elithiodo cuman te them êron Cristes,
(2233) te sô mahtiges mundburd. Thuo uuelda hie thar êna meri lîŒan,
(2234) thie godes suno mid is iungron aneªan
Galilealand,
(2235) uualdand ênna uuâgo strôm. Thuo hiet hie that
uuerod ôŒar
(2236) forºuuerdes
faran, endi hie giuuêt im fahora sum
(2237) an
ênna nacon innan, neriendi Crist,
(2238)
slâpan sîŒuuôrig. Segel up dâdun
(2239)
uuederuuîsa uueros, lietun uuind
after
(2240) manon oªar thena meristrôm, unthat hie te middean quam,
(2241) uualdand mid is uuerodu.
Thuo bigan thes uuedares craft,
(2242) ûst up stîgan, ûŒiun uuahsan;
(2243) suang gisuerc an gimang:
thie sêu uuarŒ an hruoru,
(2244) uuan uuind endi uuater;
uueros sorogodun,
(2245) thiu meri
uuarŒ sô muodag,
ni uuânda thero manno nigên
(2246) lengron lîªes. Thuo sia
landes uuard
(2247) uuekidun mid iro uuordon
endi sagdun im thes uuedares craft,
2231
XXVII
nach 2230 C. 2232 cuman│te
Rückert]│cuman te Schmeller, Rieger,
Heyne, Müllenhoff 2. 2233 the C. 2235 uuagostrom Rieger, Lesebuch S. 19, Rückert.
2238 upp C. 2246 sia
Tatian 50,3, 52,1-4
2221-2226 Tatian, Lukas, Matthäus 8,16
Vespere autem facto obtulerunt ei multos daemones habentes et eiciebat spiritus
verbo et omnes male habentes curavit. 2231-2235 Matthäus
8,18 Videns autem Iesus turbas multas circum se iussit ire
trans fretum. 2235-2237 Tatian 52, Matthäus 8,23 Et aseendente eo in navicula secuti
sunt eum discipuli eius. 2241-2246 Matthäus 8,24 Et ecce motus
magnus factus est in mari, ita ut navicula operiretur fluctibus. 2246-2250 Matthäus 8,25 Et
accesserunt et suscitaverunt eum dicentes: ‚Domine, salva nos, quia perimus.’
H = Heliand
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 84-85
(2248) bâdun that im ginâŒig neriendi Crist
(2249) uurŒi uuiŒ them
uuatare: ‚eftha uui sculun hier te uunderquâlu
(2250) sueltan an theson sêuue.’ Self up arês
(2251) thie guodo godes suno
endi te is iungron sprak,
(2252) hiet that sia im uuedares giuuin uuiht ni andrêdin:
(2253) ‚te huî sind
gi sô forhta?’ quathie. ‚Nis iu noh fast hugi,
(2254) gilôªo is iu te
luttil. Nis nu lang te thiu,
(2255) that thia strômos sculun
stilrun uuerŒan
(2256) gi thit *uuedar uunsam.’
Tho hi te them uuinde sprac
(2257) ge te themu sêuua so self
endi sie smultro hêt
(2258) bêŒea gebârean.
Sie gibod lêstun,
(2259) uualdandes uuord: uueder
stillodun,
(2260) fagar
uuarŒ an flôde. Thô bigan that folc undar im,
(2261) uuerod uundraian, endi suma mid iro uuordun sprâkun,
(2262) huilic that sô mahtigoro
manno uuâri,
(2263) that imu sô the uuind endi the uuâg uuordu hôrdin,
(2264) bêŒea is gibodskepies. Thô habda sie that barn godes
(2265) ginerid fan theru nôdi:
the naco furŒor skreid,
(2266) hôh hurnidskip; heliŒos quâmun,
(2267) liudi te lande,
sagdun lof gode,
(2268) mâridun is megincraft.
Quam thar manno filu
(2269) angegin themu godes sunie; he sie gerno antfeng,
(2270) sô huene sô thar mid hluttru hugi helpa sôhte;
(2271) lêrde sie iro gilôªon endi iro lîchamon
(2272) handun hêlde: nio the
man sô hardo ni uuas
(2273) gisêrit mid
suhtiun: thoh ina Satanases
(2274) fêknea iungoron
fîundes craftu
(2275) habdin undar handun
endi is hugiskefti,
(2276) giuuit auuardid,
that he uuôdiendi
(2277) fôri undar themu folke,
thoh im simbla ferh fargaf
(2278) hêlandeo Crist, ef he te is handun quam,
2250 upp arÏs C. 2252 andrÏdin C. 2256 Mit
uuedar setzt M wieder ein them fehlt M. 2258 Bethiu C
gibareon C. 2260 an them
C bigan fehlt C. 2261 Uueroda uundroda C iro fehlt C. 2264 bethiu C. 2266 Sievers] hô hurnid skip Rieger, Lesebuch 20, Grein, Germania 11, 213, hohhurnid skip Heyne,
Müllenhoff, Rückert quamum C. 2267 Thia
liudi C.
2269 thena C suno C. 2270 hluttru│hugi Müllenhoff
2. 2273 Gisenit
M.
2276 Geuuiht M. 2277 fargab ferh M.
Tatian 52,4-7
2250-2258 Matthäus 8,26 Et dicit eis: ‚Quid timidi estis, modicae
fidei?’ Tunc surgens imperavit vento et mari, Marcus 6,39 et dixit: ‚Tace et obmutesce.’ 2258-2260 Matthäus 8,26 Et facta est tranquillitas magna. 2260-2264 Matthäus 8,27 Porro homines mirati sunt dicentes ad invicem: ‚Quis aut
qualis est hic, Lukas 8,25
quia et ventis imperat et mari, et oboediunt ei?’ 2268-2283 Tatian 53 Ganz frei nach Matthäus 8,28ff.
H = Heliand
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 85-86
(2279) drêf thea diuªlas
thanan drohtines craftu,
(2280) uuârun uuordun, endi
im is geuuit fargaf,
(2281) lêt ina than hêlan uuiŒer hetteandun,
(2282) gaf im uuiŒ thie fîund friŒu, endi im forŒ giuuêt
(2283) an sô huilic thero
lando, sô im than leoªost uuas.
XXVIII.
(2284) Sô deda the drohtines sunu
dago gehuilikes
(2285) gôd uuerk mid is iungeron, sô
neo Iudeon umbi that
(2286) an thea is mikilun
craft thiu mêr ne gelôªdun,
(2287) that he alouualdo alles uuâri,
(2288) landes
endi liudio: thes sie noh lôn nimat,
(2289) uuîdana uuracsîŒ, thes sie thar that geuuin driªun
(2290) uuiŒ selªan thene sunu drohtines.
Thô he im mid is gesîŒon giuuêt
(2291) eft an GalilÏo land, godes êgan
barn,
(2292) fôr im te them friundun,
thar he afôdid uuas
(2293) endi al undar is cunnie
kindiung auuôhs,
(2294) the hêlago hêleand.
Umbi ina heriskepi,
(2295) theoda thrungun; thar
uuas thegan manag
(2296) sô sâlig undar them gesîŒe. Thar drôgun ênna seocan man
(2297) erlos an iro armun: uueldun
ina for ôgun Kristes,
(2298) brengean for that barn godes - uuas im bôtono tharf,
(2299) that ina gehêldi heªenes uualdand,
(2300) manno mundboro -, the uuas êr sô managan dag
(2301) liŒuuuastmon
bilamod, ni mahte is lîchamon
(2302) uuiht geuualdan. Than uuas thar uuerodes sô filu,
(2303) that sie ina fora that barn godes brengean ni mahtun,
(2304) gethringan thurh thea thioda, that sie sô thurftiges
(2305) sunnea gesagdin. Thô giuuêt imu an ênna seli innan
(2306) hêleando Crist; huarf uuarŒ thar umbi,
(2307) megintheodo gemang. Thô bigunnun thea man spreken,
(2308) the thene lêfna lamon
lango fôrdun,
2283 huilicon C. than fehlt M. 2285 goduuerk
Heyne. 2286 miklun maht C. 2290 selªon C. drohtines sunu M im fehlt C. 2291 Galilaealand C. 2297 undar
C.
2302 uuihti C. 2304 sô fehlt C. 2306 helandi C. huarf vgl. Krogmann,
Nd. Jb. 80, 36.
Tatian 54,1-2
2290-2296 Matthäus 9,1 Et
ascendens in navicula transfretavit et venit in civitatem suam. 2296-2302 Tatian 54, Lukas 5,18 Et ecce
… viri portantes in lecto hominem qui erat paralyticus, et quaerebant eum
inferre et ponere ante Iesum. 2302-2315 Lukas 5,19 Et non invenientes qua parte eum inferrent prae turba,
ascenderunt supra tectum et per tegulas submiserunt illum cum lecto in medium
ante Iesum (vgl. auch Marcus 2,4
nudaverunt tectum ubi erat et patefacientes submiserunt grabatum, fehlt
Tatian).
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 86-87
(2309) bârun mid is beddiu,
huô sie ina gedrôgin fora that barn godes,
(2310) an that uuerod innan, thar
ina uualdand Crist
(2311) selªo gisâuui. Thô gengun thea gesîŒos tô,
(2312) hôªun ina mid iro handun endi uppan that hûs stigun,
(2313) slitun thene seli oªana endi ina mid sêlun lêtun
(2314) an thene rakud innan, thar the rîkeo uuas,
(2315) cuningo craftigost. Reht sô he ina thô kuman gisah
(2316) thurh thes hûses
hrôst, sô he thô an iro hugi
farstôd,
(2317) an thero manno môdseªon, that sie mikilana te imu
(2318) gelôªon habdun, thô he for then liudiun sprak,
(2319) quaŒ that he thene
siakon man sundeono tômean
(2320) lâtan uueldi. Thô sprâkun im eft thea liudi angegin,
(2321) gramharde Iudeon, thea thes godes
barnes
(2322) uuord aftaruuarodun, quâŒun that that ni mahti giuuerŒen sô,
(2323) grimuuerc fargeªen, biûtan
god êno,
(2324) uualdand thesaro uueroldes. Thô habda eft is uuord garu
(2325) mahtig
barn godes: ‚ik gidôn that’, quaŒ he, ‚an
thesumu manne skîn,
(2326) the hîr sô siak
ligid an thesumu seli innan,
(2327) te uundron giuuêgid, that ik
geuuald hebbiu
(2328) sundea te fargeªanne endi ôc seokan man
(2329) te gehêleanne, sô ik ina hrînan ni tharf.’
(2330) Manoda ina thô the mâreo drohtin,
(2331) liggeandean lamon, hêt ina far them liudiun astandan
(2332) up alohêlan endi hêt ina an is ahslun niman,
(2333) is bedgiuuâdi te
baka; he that gibod lêste
(2334) sniumo for themu gisîŒea endi geng imu eft gesund thanan,
(2335) hêl fan themu hûse. Thô thes sô manag hêŒin man,
(2336) uueros uundradun, quâŒun that imu uualdand
self,
(2337) god alomahtig fargeªan habdi
(2338) mêron mahti than elcor ênigumu mannes sunie,
2309 godes barn M. 2310 Ant C. 2313 ina fehlt C. 2315 thoh M. 2317 mikilan C. 2321 gramherta C. 2322 afterfardun C giwerŒon Kock, Z. f. d. A. 48, 194; vgl. Schlüter, Nd. Jb. 40, 153. 2323 neuuan C. 2325 manno C. 2327 Te fehlt C. 2334 them gisithon C.
Tatian, 54,3-9
2315-2320 Lukas 5,20 Quorum fidem ut vidit, dixit: ‚Confide, fili,
remittuntur tibi peccata tua.’ 2320-2324
Lukas 5,21 Et coeperunt cogitare scribae et pharisaci dicentes: ‚Quis est
hic qui loquitur blasphemias? Quis potest dimittere peccata nisi solus
deus?’ 2324-2332 Lukas 5,22 Et ...
Iesus ... respondens dixit ad illos ..: 5,24
‚Ut autem sciatis quod filius hominis potestatem habet dimittere peccata,’ ait
paralytico: ‚Tibi dico, surge, tolle lectum tuum et vade in domum tuam.’ 2333-2335 Lukas 5,25 Et confestim
surgens curam illis tulit in quo
iacebat et abiit in domum suam … 2335-2339 Lukas 5,26 Et stupor apprehendit omnes ... Matthäus 9,8 et glorificaverunt
deum, qui dedit potestatem talem hominibus.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
87-88
(2339) craft endi cûsti; sie ni uueldun antkennean thoh,
(2340) Iudeo liudi, that he god uuâri,
(2341) ne gelôªdun is lêran, ac habdun im lêŒan strîd,
(2342) uunnun uuiŒar is uuordun: thes sie uuerk hlutun,
(2343) lêŒlîc lôngeld, endi sô noh lango sculun,
(2344) thes sie ni uueldun
hôrien heªencuninges,
(2345) Cristes lêrun, thea he cûŒde oªar al,
(2346) uuîdo aftar thesaro
uueroldi, endi lêt sie is uuerk
sehan
(2347) allaro
dago gehuilikes, is dâdi scauuon,
(2348) hôrien is hêlag
uuord, the he te helpu gesprak
(2349) manno barnun, endi sô manag mahtiglîc
(2350)
têcan getôgda, that sie gitrûodin thiu
bet,
(2351) gilôªdin
an is lêra. He sô managan
lîchamon
(2352) balusuhteo antband endi bôta geskeride,
(2353) fargaf fêgiun ferah, them the fûsid uuas
(2354) heliŒ an helsîŒ: than gideda ina the hêland self,
(2355) Crist thurh is craft mikil quican aftar dôºa,
(2356) lêt ina an thesaro
uueroldi forŒ uunneono neotan.
XXIX.*
(2357) Sô hêlde he thea haltun man endi thea hâªon sô self,
(2358) bôtta, them thar blinde uuârun, lêt sie that berhte lioht,
(2359) sinscôni sehan, sundea lôsda,
(2360) gumono grimuuerk. Ni uuas gio Iudeono bethiu,
(2361) lêŒes liudskepies gilôªo thiu betara
(2362) an thene hêlagon Crist, ac habdun im hardene môd,
(2363) suîŒo starkan strîd, farstandan ni uueldun,
(2364) that sie habdun forfangan fîundun an uuillean,
(2365) liudi
mid iro gelôªun. Ni uuas gio thiu latoro
bethiu
(2366) sunu drohtines,
ac he sagde mid uuordun,
(2367) huô sie scoldin
gehalon himiles rîki,
(2368) lêrde aftar themu lande,
habde imu thero liudio sô filu
(2369) giuuenid mid is uuordun, that
im uuerod mikil,
2343 lehtlic C. 2344 heªencuninge M. 2350 truodin C. 2351 an fehlt C lerun
C.
2352 an hand C
endi fehlt
C. 2353 fisid C. 2354
thena gideda thie C. 2356/2357
XXVIIII in C nach 2361, vgl. Bruckner, Z. f. d. P. 35, 533. 2358 thit C. 2359
sean M. 2360 iudeo C. 2362
hardon C. 2364
forgangan M. 2367 gehalon scoldin Holthausen (brieflich).
2339-2375 fasst kurz den Inhalt von Tatian 55-69 zusammen.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
88-89
(2370) folc folgoda,
endi he im filu sagda,
(2371) be biliŒiun that barn godes, thes sie ni mahtun an iro breostun
farstandan,
(2372) undarhuggean an iro herton, êr it im the hêlago Crist
(2373) oªar that
erlo folc oponun uuordun
(2374) thurh is selªes craft seggean uuelda,
(2375) mârean huat he mênde. Thar
ina megin umbi,
(2376)
thioda thrungun: uuas im tharf mikil
(2377)
te gihôrienne heªencuninges
(2378)
uuârfastun uuord. He stôd imu thô bi
ênes uuatares staŒe,
(2379) ni uuelde thô bi themu
gethringe oªar that thegno folc
(2380) an themu lande uppan thea lêra cûŒean,
(2381) ac geng imu
thô the gôdo endi is iungaron mid
imu,
(2382) friŒubarn
godes, themu flôde nâhor
(2383) an ên skip
innan, endi it scalden hêt
(2384) lande
rûmur, that ina thea liudi sô filu,
(2385) thioda ni
thrungi. Stôd thegan manag,
(2386) uuerod bi
themu uuatare, thar uualdand Crist
(2387) oªar
that liudio folc lêra sagde:
(2388) ‚huat, ik iu seggean
mag’, quaŒ he, ‚gesîŒos mîne,
(2389) huô imu ên erl bigan an erŒu sâian
(2390) hrêncorni mid is handun. Sum it an hardan stÐn
(2391) oªanuuardan fel,
erŒon ni habda,
(2392) that it thar mahti uuahsan eftha uurteo gifâhan,
(2393) kînan eftha
biclîªen, ac uuarŒ
that corn farloren,
(2394) that thar an theru lêian
gilag. Sum it eft an land
bifel,
(2395) an erŒun
aŒalcunnies:
bigan imu aftar thiu
(2396) uuahsen
uuânlîco endi uurteo fâhan,
(2397) lôd an lustun: uuas that land sô
gôd,
(2398) frânisco
gifehod. Sum it eft bifallen uuarŒ
(2399) an êna
starca strâtun, thar stôpon gengun,
(2400) hrosso hôfslaga endi heliŒo trâda;
2376
thaf C.
2389 sehan M. 2390 hrên corni Heyne,
Müllenhoff 2 49,
Rückert herda C. 2391 oªaruuardan C. 2392 thar ni C
uurti C; vgl. Vers 2396 und Behaghel, Syntax
S. 168. 2394 That - gilag] Lioblic feldes fruht C; Heyne
drei Halbzeilen: lioblik feldes fruht, that thar an felisa
uppan, an theru leiun gilag. Zu leia (vgl. Vers 4077) Krogmann, Heimatfrage, Frings, Germ. Rom. 216, Bretschneider, Z. f. Mda. 14, 136, Jungandreas, Nd.
Jb. 81, 23. 2397 hlod M.
2400 strada C.
Tatian 70,2, 71,1-3, 71,5
2375-2388 Tatian 70, Matthäus 13,1 Et exiens de domo
sedebat secus mare, 13,2 et
congregatae sunt ad eum turbae multae, ita ut in naviculam ascendens sederet,
et omnis turba stabat in litore, 13,3
et locutus est eis multa in parabolis. 2388-2390 Tatian
71, Matthäus 13,3 Ecce
exiit qui seminat seminare. 2390-2394 Matthäus 13,4 Et dum seminat, quaedam ceciderunt
... 13,5 ... in petrosa, ubi non
habebat terram multam ... (vgl. auch
13,6 quia non habebant
radicem, aruerunt). 2394-2398 Matthäus 13,8 Alia
vero ceciderunt in terram bonam et dabant fructum ... 2398-2405 Matthäus 13,4
... Quaedam ceciderunt secus viam Lukas 8,5 et conculcata sunt, Matthäus 13,4 et venerunt volucres et comederunt ea.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 89-90
(2401) uuarŒ imu thar an
erŒu endi eft
up gigeng,
(2402) bigan imu an themu
uuege uuahsen; thô it eft thes
uuerodes farnam,
(2403) thes folkes fard
mikil endi fuglos alâsun,
(2404) that is themu êcsan uuiht aftar ni môste
(2405) uuerŒan te uuillean, thes thar an thene uueg bifel.
(2406) Sum uuarŒ it than
bifallen, thar sô filu stôdun
(2407) thiccero thorno an themu dage;
(2408) uuarŒ imu thar an erŒu endi eft up gigeng,
(2409) kên imu thar endi cliªode. Thô
slôgun thar eft crûd an gimang,
(2410) uueridun imu thene uuastom: habda it thes uualdes hlea
(2411) forana oªarfangan, that it ni mahte te
ênigaro frumu uuerŒen,
(2412) ef it
thea thornos sô thringan môstun.’
(2413) Thô sâtun endi suîgodun gesîŒos Cristes,
(2414) uuordspâha uueros:
uuas im uundar mikil,
(2415) be huilicun biliŒiun that barn godes
(2416) sulic sôŒlîc spel seggean bigunni.
(2417) Thô bigan is thero
erlo ên frâgoian
(2418) holdan hêrron, hnêg imu tegegnes
(2419)
tulgo
uuerŒlico: ‚huat, thu geuuald haªas’, quaŒ he,
(2420)
‚ia an himile
ia an erŒu, hêlag drohtin,
(2421) uppa
endi niŒara, bist thu alouualdo
(2422) gumono gêsto, endi uui thîne iungaron sind,
(2423) an ûsumu hugi holde. Hêrro the gôdo,
(2424) ef it thîn uuilleo
sî, lât ûs thînaro uuordo thar
(2425) endi gihôrien, that uui it aftar thi
(2426) oªar al cristinfolc cûŒean môtin.
(2427) Uui uuitun that thînun uuordun uuârlîc biliŒi
(2428) forŒ folgoiad, endi ûs is firinun tharf,
2401 Fehlt C. 2403 Vgl. Behaghel, Germania 21, 147. 2404 it C. 2407 thicchero M. 2409 bicliboda C sluggun M,
dazu Steinger, Nd. Jb. 51, 26, slungun Roediger thar fehlt C.
2410 Vgl. Schumann, Germania 30, 71; Sievers, PBB 10, 589. 2411 forgangan M muosta C. 2412 it fehlt
C mostin M, muostin C. 2419 quaŒ he fehlt
M. 2420 erthu ge an himile C. 2421 uppa endi nidara zieht Colliander zum Folgenden. 2423 huson C. 2426
oªar fehlt
MC; vgl. Grein, Germania 11, 213 Heyne
und Rückert lesen: 2425 f.: aftar thi al ||
kristinfolke; aftar thi || allumu kristinfolke Rieger, Z. f. d. P. 7, 10, ebenso Sievers.
Tatian 71,2, 4,
74,4
2406-2412 Matthäus 13,7 Alia autem ceciderunt in
spinas, et creverunt spinae et suffocaverunt ea. 2413-2430
Frei nach Lukas 8,9 Interrogabant
autem eum discipuli eius quae esset haec parabola (fehlt im Tatian)
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 90-91
(2429) that uui thîn uuord
endi thîn uuerk, - huand it fan
sulicumu geuuittea cumid -
(2430) that uui it an
thesumu lande at thi lînon môtin.’
XXX.
(2431) Thô im eft tegegnes gumono bezta
(2432) anduuordi gesprak: ‚ni mênde ik elcor uuiht’, quaŒ he,
(2433) ‚te bidernienne
dâdio mînaro,
(2434) uuordo eftha uuerco; thit sculun gi uuitan alle,
(2435) iungaron mîne, huand iu fargeªen haªad
(2436) uualdand thesaro uueroldes, that gi uuitan môtun
(2437) an iuuuom hugiskeftiun
himilisc gerûni;
(2438) them ôŒrun scal man be biliŒiun that gibod godes
(2439) uuordun uuîsien. Nu uuilliu ik iu te uuârun hier
(2440) mârien, huat ik
mênde, that gi mîna thiu bet
(2441) oªar al thit landskepi lêra farstandan.
(2442) That sâd, that ik iu
sagda, that is selªes uuord,
(2443) thiu hêlaga lêra heªencuninges,
(2444) huô man thea mârien scal oªar thene middilgard,
(2445) uuîdo aftar thesaro
uueroldi. Uueros sind im gihugide,
(2446) man mislîco: sum sulican môd dregid,
(2447) harda hugiskefti endi hrêan seªon,
(2448) that ina ni geuuerŒod, that he it be iuuuon uuordun due,
(2449) that he thesa mîna lêra forŒ lêstien uuillie,
(2450) ac uuerŒad thar sô
farlorana lêra mîna,
(2451) godes ambusni endi iuuuaro gumono uuord
(2452) an themu uªilon manne, sô ik iu êr sagda,
(2453) that that korn faruuarŒ, that thar mid kîŒun ni mahte
(2454) an themu stêne uppan stedihaft uuerŒan.
(2455) Sô uuirŒid al farloran eŒilero sprâka,
(2456) ârundi godes, sô huat sô man themu uªilon manne
(2457) uuordun geuuîsid, endi he an thea uuirson hand,
(2458) undar fîundo folc fard gekiusid,
(2459) an godes
unuuillean endi an gramono hrôm
2429 it all
C. 2430 lande│at thi Heyne, Rückert. 2432 quaŒ he fehlt M.
2434 uuitun
MC. 2437 himilic C. 2444 thesan C. 2446
suncan M, vgl. Heyne4 151. 2448 duÏ M. 2449 thia C. 2457 he it MC.
Tatian 74,4-5, 75,1-2
2431-2439 Tatian 74, Matthäus 13,11 Qui respondens ait illis: ‚quia vobis
datum est nosse mysteria regni caelorum, illis autem non est datum ..., 13,13 ideo in parabolis loquor eis. 2439-2443 Tatian 75,
Matthäus 13,18 Vos ergo audite
parabolam seminantis.’ Hraban
zu Matthäus 13,3
Ipse dominus in sequentibus
hanc parabolam exponens semen esse verbum domini … asseverat. 2446-2461 Matthäus 13,20 Qui
autem super petrosa seminatus est, hic est qui ... continuo scandalizatur. Hraban zu
Matthäus 13,5 Petram duritiam
protervae mentis ... dicit ... Petrosa vero loca quae … vim radicis figendae
non habent, illa nimirum sunt praecordia quae nullis disciplinae studiis
erudita ... in tempore temptationis recedunt.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 91-92
(2460) endi an fiures farm. ForŒ scal he hêtean
(2461) mid is breosthugi brêda logna.
(2462) Nio gi an thesumu
lande thiu lês lêra mîna
(2463) uuordun ni
uuîsiad: is theses uuerodes sô filu,
(2464) erlo aftar thesaro erŒun: bistêd thar ôŒar man,
(2465) the is imu iung endi glau, - endi haªad imu gôdan môd -,
(2466) sprâkono spâhi endi uuêt iuuuaro spello giskêº,
(2467) hugid is than an is herton endi hôrid thar mid is ôrun tô
(2468) suîŒo niudlîco endi nâhor stêd,
(2469) an is breost hledid that gibod godes,
(2470) lînod endi
lêstid: is is gilôªo sô gôd,
(2471) talod imu, huô he ôŒrana eft gihuerªie
(2472) mêndâdigan man, that is môd draga
(2473) hluttra treuua te heªencuninge.
(2474) Than brêdid an thes breostun that gibod godes,
(2475) thie luªigo gilôbo, sô an
themu lande duod
(2476) that korn mid kîŒun, thar it gikund haªad
(2477) endi imu thiu uurŒ bihagod endi uuederes gang,
(2478) regin endi
sunne, that it is reht haªad.
(2479) Sô duod thiu godes lêra
an themu gôdun manne
(2480) dages endi nahtes, endi gangid imu diuªal fer,
(2481) uurêŒa uuihti endi the uuard godes
(2482) nâhor mikilu nahtes endi dages,
(2483) anttat sie ina
brengead, that thar bêŒiu uuirŒid
(2484) ia thiu lêra te frumu liudio barnun,
(2485) the fan
is mûŒe cumid, iac uuirŒid the man gode;
(2486) haªad sô giuuehslod
te thesaro uueroldstundu
2460 farm] ae. fÏþm („Umarmung”)
Trautmann 131, vgl.
Grau 207 hêtean] ae. Hentan („erjagen“) Trautmann 131. 2465 imu
tilgt Rückert iung] ae. georn
(= as. gern) Trautmann 131. 2467 tô zu streichen? Kauffmann, PBB
12, 304. 2472 menndâdigan C. 2476
gikund Sievers und Kern, vgl. Z. f. d. P. 16, 111] gikrund M, Wadstein S. 221, gegrund C;
gikrud Grein, Germania
11, 213, kruma Behaghel,
Germania 21, 151, kingrund Cosijn, Tijdschr. v. ndl. Taal- en Letterk.
1, 41. 2477 uurŒ dazu Metzenthin, JEGP 21, 460; Thomas, AL 12, 35;
anders Delbono, Teoresi 22, 345. 2477b Fehlt C. 2480 gangat C diuªal] diuªlas? Holthausen(private Mitteilung). 2482 dages endi nahtes C;
is im niud mikil Holthausen, Z. f. d. P. 28, 1; Piper. 2485
thiu C ge oc C. 2486 giuueshlot C thesaro fehlt M uuerodstundu C. 2488 them
C.
Tatian 75,4
2464-2491
Matthäus 13,23 Qui vero in terram bonam seminatus est,
hic est qui audit verbum et intelligit et fructum affert (vgl. auch Lukas 8,15 Hi sunt
qui in corde bono et optimo audientes verbum retinent, fehlt Tatian). Hraban zu Matthäus 13,8 Terra
bona, hoc est fidelis electorum conscientia omnibus tribus terrae nequam
proventibus contraria facit, quia et commendatum sibi semen verbi libenter
excipit et exceptum inter adversa et prospera constanter ad fructus usque
tempora conservat. Fructificat autem, cum ... fidem sanctae trinitatis
electorum cordibus insinuat ..., cum perfectionem docet bonae operationis, ... cum in universis quae agimus
quaerenda nobis in regno caelesti praemia demonstrat. Hraban zu Matthäus
13,23 Praemium vero fidei
et operationis quae per dilectionem exercetur in futura est vita sperandum.
H = Heliand
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 92-93
(2487) mid is
hugiskeftiun himilrîkeas gidêl,
(2488) uuelono thene mêstan: farid imu an giuuald godes,
(2489) tionuno tômig. Treuua
sind sô gôda
(2490) gumono gehuilicumu,
sô nis goldes hord
(2491) gelîk sulicumu gilôªon. Uuesad iuuuaro lêrono forŒ
(2492) mancunnie mildie;
sie sind sô mislîka,
(2493) heliŒos gehugda: sum haªad iro hardan strîd,
(2494) uurêŒan uuillean, uuancolna hugi,
(2495) is imu fêknes ful endi firinuuerko.
(2496) Than biginnid imu
thunkean, than he undar theru thiodu
stâd
(2497) endi thar
gihôrid oªar hlust mikil
(2498) thea godes lêra, than thunkid imu, that he sie gerno forŒ
(2499) lêstien uuillie; than biginnid imu thiu lêra godes
(2500) an is hugi
hafton, anttat imu than eft an hand cumid
(2501) feho te gifôrea endi fremiŒi scat.
(2502) Than farlêdead
ina lêŒa uuihti,
(2503) than he imu
farfâhid an fehogiri,
(2504) aleskid thene
gilôbon: than uuas imu that luttil
fruma,
(2505) that he it gio
an is hertan gehugda, ef he it halden ne uuili.
(2506) That is sô the
uuastom, the an themu uuege began,
(2507) liodan an
themu lande: thô farnam ina eft thero liudio fard.
(2508) Sô duot thea meginsundeon an thes mannes hugi
(2509) thea godes
lêra, ef he is ni gômid uuel;
(2510) elcor
bifelliad sia ina ferne te boŒme,
(2511) an thene hêtan hel, thar
he heªencuninge
(2512) ni uuirºid furŒur te frumu, ac ina fiund sculun
(2513) uuîtiu giuuaragean. Simla gi mid uuordun forŒ
(2514) lêread an thesumu lande: *ik can thesaro liudio hugi,
2489 Tionuno
temig C, thanon atomid M. 2490 godes M. 2497 sprecan C. 2498 ford gerno M. 2499 godes lera M. . 2500
than fehlt C. 2505 gehugda vgl. Behaghel, Modi §
14; gihugdi Roediger, Piper]
gehugid M, gihugit C, Franck, Z. f. d. A. 31, 203, Hofmann I
53. 2507 thoh C. 2508 sia C them C. 2511 that C. 2511-2512 Abteilung nach Kauffmann,
PBB 12, 326. 2513 Uuitoga uuaragean M, Sehrt, MLN, 54, 285. 2514b-2575 fehlt M.
Tatian 75,1
2493-2513 Hraban zu Matthäus 13,20-1322 Igitur super petrosa et in spinis ...
seminantur hi qui auditi quidem verbi et utilitatem probant et desiderium
gustant, sed ne ad id quod probant perveniant huius vitae eos vel adversa
terrendo vel prospera blandiendo retardant. Hraban zu Matthäus 13,7 Recte enim spinae vocantur, quia
cogitationum suarum punctionibus mentem lacerant, et cum usque ad peccatum
protrahunt … sementem … ad fructum pervenire non sinunt, quia exaggeratio
divitiarum mentem strangulando spiritales virtutum fructus gignere non
permittit. Matthäus 13,19 Hic est qui secus viam
seminatus est (vgl. Verse 2401ff.).
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 93-94
(2515) sô mislîcan muodseªon manno cunnies,
(2516) sô uuanda
uuîsa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
(2517) Sum haªit all te thiu is
muod gilâtan endi mêr sorogot,
(2518) huô hie that hord bihalde, than huô hie
heªancuninges
(2519) uuilleon giuuirkie.
Bethiu thar uuahsan ni mag
(2520) that
hêlaga gibod godes, thoh it thar
ahafton mugi,
(2521) uurtion
biuuerpan, huand it thie uuelo thringit.
(2522) Sô samo sô that crûd endi thie thorn that corn antfâhat,
(2523) uueriat im thena uuastom, sô duot thie uuelo
manne:
(2524) giheftid is herta,
that hie it gihuggian ni muot,
(2525) thie man an is muode, thes hie mêst bitharf,
(2526) huô hie that giuuirkie, than lang thie hie an thesaro uueroldi
sî,
(2527) that hie ti êuuondage after muoti
(2528) hebbian thuru is hêrren thanc himiles rîki,
(2529) sô endilôsan uuelon,
sô that ni mag ênig
man
(2530) uuitan an thesaro uueroldi. Nio hie sô uuîdo ni can
(2531) te githenkeanne,
thegan an is muode,
(2532) that it bihaldan mugi
herta thes mannes,
(2533) that hie that ti uuâron uuiti, huat uualdand god
(2534) haªit guodes gigereuuid, that all geginuuerd stêŒ
(2535) manno
sô huilicon, sô ina hier minniot
uuel
(2536) endi
selªo te
thiu is seola gihaldit,
(2537) that
hie an lioht godes lîŒan muoti.’
XXXI.
(2538) Sô uuîsda hie thuo mid
uuordon, stuod uuerod mikil
(2539) umbi
that barn godes, gehôrdun ina bi
biliºon filo
(2540) umbi
thesaro uueroldes giuuand uuordon
tellian;
(2541) quat
that im ôc ên aŒales man an
is acker sâidi
(2542) hluttar
hrêncorni handon sînon:
(2543) uuolda
im thar sô uunsames uuastmes tilian,
(2544) fagares
fruhtes. Thuo geng thar is fîond
aftar
(2545) thuru dernian hugi,
endi it all mid durŒu oªarsêu,
2516 Heyne ergänzt als zweite Hälfte: so uuerold haªit; so auch
Piper. 2517 merr C. 2518 hord fehlt C, ergänzt von Heyne bihaldÏ C than
fehlt C, ergänzt von Schmeller. 2523 uuaston C. 2525 Interpunktion nach Roediger.
2529 mah C. 2533-2534 So Hofmann I 53] haªit || guodes alle Herausgeber.
Tatian 75,3, 72,1-2
2517-2524 Matthäus 13,22 Qui
autem est seminatus in spinis, hic est qui verbum audit et sollicitudo saeculi
istius et fallacia divitiarum suffocant verbum, et sine fructu efficitur. Hraban
zu Matthäus 13,22 Fallaces enim
sunt quae nobiscum diu permanere non possunt ...; suffocant enim quia … bonum
desiderium intrare ad cor non sinunt ...; quia profecto et per curam mentem
opprimunt. 2528-2537 1. Korinther 2,9 Quod oculus non vidit nec auris audivit
nec in cor hominis ascendit, quae praeparavit deus eis qui diligunt illum. 2538-2542 Tatian 72, Matthäus 13,24 Aliam parabolam proposuit illis dicens: ‚Simile factum est
regnum caelorum homini qui seminavit bonum semen in agro suo. 2544-2564 Matthäus 13,25 ... Venit
inimicus eius et superseminavit zizania in medio tritici. ...
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 94-95
(2546) mid
uueodo uuirsiston. Thuo uuôhsun sia bêŒiu,
(2547) ge that corn ge that crûd. Sô quâmun gangan
(2548) is hagastoldos te hûs,
iro hêrren sagdun,
(2549) thegnos iro thiodne
thrîstion uuordon:
(2550) ‚huat, thu sâidos
hluttar corn, hêrro thie guodo,
(2551) ênfald an thînon accar: nu ni gisihit ênig erlo than mêr
(2552) uueodes uuahsan. Huî mohta that giuuerŒan sô?’
(2553) Thuo sprak eft thie aŒales man them erlon tegegnes,
(2554) thiodan uuiŒ is thegnos, quat that hie it mahti undarthenkian
uuel,
(2555) that im thar unhold man aftar sâida,
(2556) fîond fêcni crûd: ‚ne gionsta mi
thero fruhtio uuel,
(2557) auuerda mi thena uuastom.’ Thuo thar eft uuini sprâkun,
(2558) is iungron
tegegnes, quâŒun that sia thar
uueldin gangan tuo,
(2559) cuman mid
craftu endi lôsian that crûd thanan,
(2560) halon it mid iro handon. Thuo
sprac im eft iro hêrro angegin:
(2561) ‚ne uuelleo ik, that gi it uuiodon’,
quathie, ‚huand gi biuuardon ni mugun,
(2562) gigômean an
iuuuon gange, thoh gi it gerno ni
duan,
(2563) ni gi thes
cornes te filo, kîŒo auuerdiat,
(2564) felliat under iuuua fuoti. Lâte man sia forŒ hinan
(2565) bêŒiu uuahsan, und êr beuuod cume
(2566) endi an them
felde sind fruhti rîpia,
(2567) aroa an them
accare: than faran uui thar alla
tuo,
(2568) halon it mid
ûssan handon endi that hrêncurni
lesan
(2569) sûªro tesamne endi it an mînon seli duoian,
(2570) hebbean it
thar gihaldan, that it huergin ni
mugi
(2571) uuiht
auuerdian, endi that uuiod niman,
(2572) bindan it te
burŒinnion endi
uuerpan it an bittar fiur,
(2573) lâton it thar
haloian hêta lôgna,
(2574) êld unfuodi.’ Thuo stuod erl manag,
(2575) thegnos thagiandi, huat thiodgomo,
(2576) *mâri mahtig
Crist mênean uueldi,
(2577) bôknien mid
thiu biliŒiu barno
rîkeost.
(2578) Bâdun thô sô
gerno gôdan drohtin
2546 uuiriston C. 2551 enuuald C; vgl.
Kolb, PBB (Tübingen) 83, 1. 2552 giuuirthan C. 2554 magti C. 2556
gi onsto C. 2569 Vgl. Kauffmann Z. f. d. P.
39, 283. 2572 bitar C. 2576 Mit mari setzt Handschrift M wieder ein.
Tatian 72,3-6
2546-2547
Matthäus 13,26 Cum autem crevisset herba ..., tunc
apparuerunt et zizania. 2547-2552 Matthäus 13,27 Accedentes autem
servi patris familias dixerunt ei: ‚Domine, nonne bonum semen seminasti in agro
tuo? Unde ergo habet zizaniam? 2553-2556 Matthäus 13,28 Et ait illis: ‚Inimicus homo hoc
fecit.’ 2557-2560 Matthäus 13,28 Servi
autem dixerunt ei: ‚Vis, imus et colligimus ea?’ 2560-2564 Matthäus 13,29 Et ait: ‚Non, ne forte colligentes
zizania eradicetis simul et triticum cum eis. 2564-2574 Matthäus 13,30 Sinite
utraque crescere usque ad messem, et in tempore messis dicam messoribus:
Colligite primum zizania et alligate ea fasciculos ad comburendum, triticum
autem congregate in horreum meum.’ 2574-2580
Tatian 76, Matthäus 13,36 … Et accesserunt ad eum discipuli eius
dicentes: ‚Dissere nobis parabolam zizaniorum agri.’
H =
Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 95-96
(2579) antlûcan thea
lêra, that sia môstin thea liudi forŒ,
(2580) hêlaga hôrean. Thô sprak im eft iro hêrro angegin,
(2581) mâri mahtig Crist: ‚that
is’, quaŒ he, ‚mannes
sunu:
(2582) ik selªo bium, that thar sâiu, endi sind thesa sâliga man
(2583) that hluttra
hrêncorni, thea mi hêr hôread uuel,
(2584) uuirkiad mînan
uuillean; thius uuerold is the
akkar,
(2585) thit brêda bûland barno mancunnies;
(2586) Satanas selªo is, that thar sâid aftar
(2587) sô lêŒlîca
lêra: haªad thesaro liudeo sô
filu,
(2588) uuerodes auuardid, that sie uuam frummead,
(2589) uuirkead aftar is uuilleon; thoh sculun sie hêr uuahsen forŒ,
(2590) thea
forgriponon gumon, sô samo sô thea
gôdun man,
(2591) anttat
mûdspelles megin oªar man ferid,
(2592) endi thesaro uueroldes.
Than is allaro accaro gehuilic
(2593) gerîpod an
thesumu rîkea: sculun iro regangiscapu
(2594) frummien
firiho barn. Than tefarid erŒa:
(2595) that is allaro
beuuo brêdost; than kumid the berhto
drohtin
(2596) oªana mid is engilo craftu,
endi cumad alle tesamne
(2597) liudi, the io
thit lioht gisâun, endi sculun than
lôn antfâhan
(2598) uªiles endi gôdes. Than gangad engilos godes,
(2599) hêlage heªenuuardos, endi lesat thea hluttron man
(2600) sundor tesamne,
endi duat sie an sinscôni,
(2601) hôh himiles
lioht, endi thea ôŒra an hellia grund,
(2602) uuerpad thea
faruuarhton an uuallandi fiur;
(2603) thar sculun sie gibundene bittra logna,
(2604) thrâuuerk
tholon, endi thea ôŒra thioduuelon
(2605) an heªenrîkea, huîtaro sunnon
(2606) liohtean gelîco. Sulic
lôn nimad
2579 sie M. 2580 im fehlt C. 2581 mareo M. 2582 bium that, thar Piper. 2586
Sievers; Piper (is that, thar)]
selªo is│that Rückert. 2587
sô fehlt C. 2588 frummien M. 2592 uueroldes giuuand, danach Lücke von zwei
Halbzeilen Rieger, Lesebuch 22 uuocaro? Scherer bei Müllenhoff 2 49, für
die Überlieferung Schothorst, Het Dialect der Nord-West-Veluwe, Diss. Utrecht 1904, These 6. 2596 crafta M all C. 2599 losiat C. 2601
helligrund C. 2604
Bruckner, Die altsächsische
Genesis, S. 12. 2606 Luhtian C.
Tatian
76,3-5
2580-2585 Matthäus 13,37 Qui respondens ait:
‚Qui seminat bonum semen est filius hominis, 13,38 ager autem est mundus, bonum vero semen hi sunt filii regni, zizania autem filii sunt nequam. 2586-2589 Matthäus 13,39 Inimicus autem qui
seminavit ea est diabolus. 2589-2598 Matthäus 13,40
... Sic erit in consummatione saeculi. 2598-2609 Matthäus 13,41
Mittet filius hominis angelos suos, et
colligent de regno eius omnia scandala et omnes eos qui faciunt
iniustitiam, 13,42 et mittent eos in
caminum ignis ... 13,43 Tunc iusti
fulgebunt sicut sol in regno patris sui. Qui habet aures audiat.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 96-97
(2607) uueros uualdâdeo. Sô hue sô giuuit
êgi,
(2608) gehugdi an is
hertan, ettha gihôrien mugi,
(2609) erl mid is
ôrun, sô lâta imu thit an innan sorga,
(2610) an is môdseªon, huô he scal an themu mâreon dage
(2611) uuiŒ thene rîkeon
god an reŒiu standen
(2612) uuordo endi
uuerko allaro, the he an thesaro uueroldi
giduod.
(2613) That is
egislîcost allaro thingo,
(2614) forhtlîcost
firiho barnun, that sie sculun uuiŒ iro frâhon mahlien,
(2615) gumon uuiŒ thene gôdan
drohtin: than uueldi gerno gehue,
(2616) uuesan allaro manno gehuilic mênes tômig,
(2617) slîŒero sacono. Aftar thiu scal sorgon êr
(2618) allaro liudeo
gehuilic, êr he thit lioht afgeªe,
(2619) the than êgan uuili alungan tîr,
(2620) hôh heªenrîki endi huldi godes.’
XXXII.
(2621) Sô gifragn ik
that thô selªo sunu
drohtines,
(2622) allaro barno bezt biliŒeo sagda,
(2623) huilic thero uuâri an uueroldrîkea
(2624) undar heliŒcunnie himilrîkie gelîc;
(2625) quaŒ that oft luttiles
huat liohtora uurŒi,
(2626) sô hôho afhuoªi, ‚so
duot himilrîki:
(2627) that is simla mêra,
than is man ênig
(2628) uuânie an thesaro
uueroldi. Ôk is imu that uuerk gelîc,
(2629) that man an sêo innan segina uuirpit,
(2630) fisknet an flôd endi fâhit bêŒiu,
(2631) uªile endi gôde, tiuhid up te staŒe,
(2632) liŒod sie te lande, lisit aftar thiu
(2633) thea gôdun an greote endi lâtid thea ôŒra eft an grund
faran,
(2634) an uuîdan uuâg. Sô duod uualdand god
(2635) an themu
mâreon dage menniscono barn:
2607 uualdadeo (Wissmann bei Ilkow 398,
Anm. 24: vgl. uuala M 1011) M, uuel dadio (uueldadio Piper)
C; ‚Wohltaten, Wohlverhalten’ Ilkow 398, Anm. 24, vgl. Genzmer] uuald
‚Mordtaten’
die Übrigen, außer Rückert
(zu uuala ‚freie Wahl’). 2609 thit an innan sorga || Rieger, Lesebuch S. 22, Sievers Anm.] thit an innan
|| sorga Schmeller, Müllenhoff 2, Rückert, Sievers im Text, an innan thit || sorga Heyne. 2611 rehtiu Piper. 2612
allaro│the die Herausgeber vor
Sievers. 2615 tha C. 2615-2516
So Sievers; Hofmann I 53] uuesan
|| allaro übrige Herausgeber, Sievers, Anm. 2618 agebe
C.
2619 tha C
aldarlangen C, allungan Holthausen,
PBB 44, 339; vgl. Sievers ebda 503. 2622 bilithi C. 2624 gelich bzw. gilîch
M.
2625
uuirthi C. 2627
mira C.
2628 gelich M.
Tatian 73,1-2, 77,3
2621-2624 Tatian 73, Matthäus 13,31 Aliam parabolam locutus est eis dicens: Lukas 13,18 ‚Cui simile est regnum dei? 13,19 Simile est grano sinapis ... Matthäus 13,32 quod minimum est omnibus
oleribus (so Tatian; omnibus
seminibus; cum autem creverit maius est omnibus oleribus et fit arbor Matthäus Evangelium). 2628-2631 Tatian 77, Matthäus 13,47
Iterum simile est regnum caelorum sagenae missae in mare et ex omni genere
piscium congreganti; 2631-2634 Matthäus
13,48 quam ... educentes et secus litus sedentes elegerunt bonos in vasa,
malos autem foras miserunt. 2634-2639 Matthäus 13,49 Sic erit in consummatione
saeculi: exibunt angeli et separabunt malos de medio iustorum 13,50 et mittent
eos in caminum ignis.’
H = Heliand
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 97-98
(2636) brengid
irminthiod, alle tesamne,
(2637) lisit imu than
thea hluttron an heªenrîki,
(2638) lâtid thea fargriponon an grund faren
(2639) hellie fiures. Ni uuêt heliŒo man
(2640) thes uuîties
uuiŒarlâga, thes
thar uueros thiggeat,
(2641) an themu
inferne irminthioda.
(2642) Than hald ni mag thera mêdan
man gimacon fîŒen,
(2643) ni thes uuelon
ni thes uuilleon, thes thar uualdand skerid,
(2644) gildid god selªo gumono sô huilicumu,
(2645) sô ina hêr
gihaldid, that he an heªenrîki,
(2646) an that
langsame lioht lîŒan môti.’
(2647) Sô lêrda he
thô mid listiun. Than fôrun thar
thea liudi tô
(2648) oªar al GalilÏo land that godes barn sehan:
(2649) dâdun it bi themu uundre, huanen imu mahti sulic uuord cumen,
(2650) sô spâhlîco
gisprokan, that he spel godes
(2651) gio sô sôŒlîco seggean consti,
(2652) sô craftlîco giqueŒen: ‚he
is theses kunnies hinen’, quâŒun sie,
(2653) ‚the man thurh mâgskepi: hêr is is môder mid ûs,
(2654) uuîf undar
thesumu uuerode. Huat, uui the hêr
uuitun alle,
(2655) sô kûŒ is ûs is kuniburd endi is knôsles gehuat;
(2656)
auuôhs al undar thesumu uuerode: huanen scoldi imu sulic
geuuit cuman,
(2657)
mêron mahti, than hêr ôŒra man êgin?’
(2658) Sô farmunste ina
that manno folc endi sprâkun im gimêdlic uuord,
(2659) farhogdun ina sô
hêlagna, hôrien ni uueldun
(2660) is gibodskepies.
Ni he thar ôk biliŒeo filu
(2661) thurh iro ungilôªon ôgean ni uuelde,
(2662) torhtero têcno, huand he uuisse iro tuîflean hugi,
2636 all C. 2639 hellifiures C nan (radiert) C. 2640
thingiat C. 2643 uuelon ni thes fehlt C. 2644
hulicon C. 2648
galilÏaland C. 2649
sulic mahti M. 2650 godes gio || sô Heyne, Rückert. 2652
craftiglico M, vgl. Hofmann I 53. 2655 cunniburd C gehuati M. 2656 uuerodÏ M scolde
M. 2657 manna C. 2658 gispracun C. 2660
gibodscipi C.
Tatian 78,2-3, 6
2647-2652
Tatian 78, Matthäus 13,54 Et veniens in patriam suam docebat eos in synagogis eorum, ita ut
mirarentur et dicerent: ‚Unde huic sapientia haec? … 2652-2657 Matthäus 13,55 Nonne hic est fabri filius? Nonne mater
eius dicitur Maria, et fratres eius Iacob et Ioseph et Simon et Iudas, 13,56 et sorores eius, nonne omnes apud
nos sunt? Unde ergo huic omnia ista?’ 2658-2660
Matthäus 13,57 Et scandalizabantur in eo. 2660-2662 Matthäus 13,58 Et non fecit ibi virtutes multas propter
incredulitatem illorum.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 98-99
(2663) iro uurêŒan uuillean, that ni uuârun uueros ôŒra
(2664) sô grimme under Iudeon, sô uuârun umbi GalilÏo land,
(2665) sô hardo
gehugide: sô thar uuas the
hêlago Krist,
(2666) giboren that
barn godes, si ni uueldun is gibodskepi
thoh
(2667) antfâhan
ferhtlîco, ac bigan that folc undar
im,
(2668) rincos râdan,
huô sie thene rîkeon
Krist
(2669)
uuêgdin te uundron. Hêtun thô iro
uuerod cumen,
(2670) gesîŒi tesamne: sundea uueldun
(2671)
an thene godes sunu gerno gitellien
(2672) uurêŒes uuilleon; ni uuas im is uuordo
niud,
(2673) spâharo spello, ac sie bigunnun sprekan undar im,
(2674) huô sie ina sô craftagne fan ênumu cliªe uurpin,
(2675) oªar ênna berges uual: uueldun that barn godes
(2676) liªu bilôsien. Thô he imu mid them liudiun samad
(2677) frôlîco
fôr: ni uuas imu foraht hugi,
(2678) - uuisse that
imu ni mahtun menniscono barn,
(2679) bi theru
godcundi Iudeo liudi
(2680) êr is tîdiun uuiht teonon gifrummien,
(2681) lêŒaro gilêsto -, ac he imu mid them liudiun samad
(2682) stêg uppen thene stênholm, antthat sie te theru stedi quâmun,
(2683) thar sie ine fan
themu uualle niŒer uuerpen hugdun,
(2684) fellien te foldu,
that he uurŒi is ferhes lôs,
(2685) is aldres at endie.
Thô uuarŒ thero erlo hugi,
(2686)
an themu berge uppen bittra githâhti
(2687)
IuŒeono tegangen, that
iro ênig ni habde sô grimmon seªon
(2688) ni sô uurêŒen
uuilleon, that sie mahtin thene
uualdandes sunu,
(2689) Krist antkennien; he ni uuas iro cûŒ ênigumu,
(2690) that sie ina thô undaruuissin. Sô mahte he undar ira uuerode standen
2663 Iro fehlt C. 2664 galilÏaland C. 2665 thar thar C. 2666
gibodskepi || thoh Rückert. 2668 thÏne M. 2669 cumÏn M. 2671 tellian C. 2672 uurethan C. 2673 splello (korrigiert) C
ac fehlt C. 2674 for C. 2675 burges M. 2677 forhe C. 2683 for C uualle│niºar Rückert. 2685-2690 Vgl. Schumann, Germania 30, 71. 2686 bittar M. 2688b und 2689 Fehlen C. 2689 iro] iro er M, er getilgt von Roediger.
Tatian 79,3
2663-2667 Hraban zu Matthäus 13,54 Quanta Nazarenorum caecitas, qui eum quem in verbis factisque Christum esse cognoscunt ob generis tantum notitiam contemnunt. 2667-2694 Lukas 4,28 Et repleti sunt omnes in synagoga ira haec audientes; 4,29 et surrexerunt et eiecerunt illum extra civitatem et duxerunt illum usque ad supercilium montis supra quem civitas illorum erat aedificata, ut praecipitarent eum. Beda zu Lukas 4,28 Simul intellige, non ex necessitate fuisse, sed voluntariam corporis passionem, nec captum a Iudaeis, sed a se oblatum … Et quidem dominus supercilium montis praecipitandus ascenderat, sed per medium illorum mutata subito vel obstupefacta furentium mente descendit. ... Necdum enim venerat hora passionis. Lukas 4,30 Ipse autem transiens per medium eorum ibat.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
99-100
(2691) endi an iro gimange
middiumu gangen,
(2692) faren undar iro folke. He dede imu thene friŒu selªo,
(2693)
mundburd uuiŒ theru menegi endi
giuuêt imu thurh middi thanan
(2694) thes fîundo folkes, fôr imu thô, thar he uuelde,
(2695)
an êne uuôstunnie uualdandes sunu,
(2696) cuningo
craftigost: habde thero custes giuuald,
(2697) huar imu
an themu lande leoªost uuâri
(2698) te uuesanne an thesaru uueroldi.
XXXIII.*
(2698) Than fôr imu an uueg ôŒran
(2699) Iohannes mid
is iungarun, godes ambahtman,
(2700) lêrde thea liudi langsamane râd,
(2701) hêt that sie
frume fremidin, firina farlêtin,
(2702) mên endi morŒuuerk. He uuas thar managumu liof
(2703) gôdaro
gumono. He sôhte imu thô thene
Iudeono cuning,
(2704) thene
heritogon at hûs, the hêten uuas
(2705) Erodes aftar is
eldiron, oªarmôdig man:
(2706) bûide imu be theru brûdi,
thiu êr sînes brôºer uuas,
(2707) idis an êhti, anttat he ellior skôc,
(2708) uuerold uueslode.
Thô imu that uuîf ginam
(2709) the cuning te quenun;
êr uuârun iro kind ôdan,
(2710) barn be is
brôºer. Thô bigan imu thea brûd lahan
(2711) Iohannes the
gôdo, quaŒ that it gode uuâri,
(2712) uualdande
uuiŒermôd, that it ênig
uuero frumidi,
(2713) that brôºer brûd an is bed nâmi,
(2714)
hebbie sie imu
te hîuun. ‚Ef thu mi
hôrien uuili,
(2715) gilôªien mînun lêrun,
ni scalt thu sie leng êgan,
(2716) ac mîŒ ire an thînumu môde:
ni haªa thar sulica minnea tô,
(2717) ni sundeo thi te suîŒo.’ Thô uuarŒ an sorgun hugi
(2718) thes uuîªes aftar them
uuordun; andrêd that he thene
uueroldcuning
2696 custeo C;
vgl. van Helten, PBB 20, 513. 2697 im than C. 2698 XXXIII nach Vers 2697 C
Thann M. 2702 lef (korrigiert) C. 2704 uuas Erodes || aftar Wackernagel. 2707 antehti M. 2709 odana C; vgl.
Jellinek, Z. f. d. A. 36, 177. 2710 bigunnan C. 2716 thu that C.
Tatian 79,1
2694-2696 Tatian 79, Matthäus 14,13 ... Iesus secessit inde in navicula in locum
desertum seorsum. 2698-2702 Lukas 3,18
Multa quidem et alia exhortans evangelizabat (Iohannes) populo (aus Tatian 13). 2703-2720 Tatian 79, Matthäus 14,1 In illo tempore Marcus 6,17 Herodes tetrarcha misit ac
tenuit Iohannem et vinxit eum in carcere propter Herodiadem uxorem Philippi
fratris sui, quia duxerat eam. 6,18 Dicebat
enim Iohannes Herodi: Matthäus 14,4
‚Non licet tibi habere eam.’ Beda zu
Marcus 6,24 Herodias timens ne Herodes aliquando resipisceret ... atque
illicitae nuptiae repudio solverentur ...
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 100-101
(2729) sprâcono gespôni endi spâhun uuordun,
(2720) that he sie farlêti.
Began siu imu thô lêŒes filu
(2721) râden an rûnon, endi ine rinkos
hêt,
(2722) unsundigane erlos fâhan
(2723) endi ine an ênumu karkerea klûstarbendiun,
(2724) liŒocospun bilûcan: be them liudiun ne gidorstun
(2725)
ine ferahu bilôsien, huand sie uuârun imu friund alle,
(2726) uuissun ine sô
gôden endi gode uuerŒen,
(2727) habdun ina for
uuârsagon, sô sia uuela mahtun.
(2738) Thô uurŒun an themu
gêrtale Iudeo cuninges
(2729) tîdi
(2730) frôde folcuueros, thô
he gifôdid uuas,
(2731) an lioht
cuman. Sô uuas thero liudio thau,
(2732) that that erlo gehuilic ôªean scolde,
(2733) Iudeono mid
gômun. Thô uuarŒ thar an thene
gastseli
(2734) megincraft
mikil manno gesamnod,
(2735) heritogono an that
hûs, thar iro hêrro uuas
(2736) an is
kuningstôle. Quâmun managa
(2737) Iudeon an thene gastseli;
uuarŒ im thar gladmôd hugi,
(2738) blîŒi an iro breostun:
gisâhun iro bâggeªon
(2739) uuesen an uunneon. Drôg man uuîn
an flet
(2740)
skîri mid
scâlun, skenkeon huurªun,
(2741)
gengun mid
goldfatun: gaman uuas thar inne
(2742)
hlûd an thero
hallu, heliŒos drunkun.
(2743)
Uuas thes an
lustun landes hirdi,
(2744) huat he
themu uuerode mêst te uunniun gifremidi.
(2745) Hêt he thô
gangen forŒ gêla thiornun,
(2746) is brôŒer barn, thar he an is benki sat
(2747) uuînu giuulenkid, endi thô te themu uuîªe sprac;
(2748) grôtte sie fora themu gumskepie endi gerno bad,
(2749)
that siu thar fora them gastiun gaman afhôªi
(2750) fagar an flettie: ‚lât thit folc
sehan,
(2751)
huô thu gelînod haªas liudio menegi
2719 sprâcono, instrumentaler Genitiv nach Sturtevant, MLN 40, 402.
2723 ine an ênumu] innan enon C. 2724 lothocospun C bilûcan fehlt M, bilukan be them liudiun. || Ne Rückert. 2725 ine zieht Wackernagel noch zum vorhergehenden Vers, Lesebuch I5, 53. 2727 Fehlt M, nach Martin unecht, Z. f. d. A. 40, 127. 2728 iudeono C; vgl.
Grein, Germania 11, 213. 2730 huo MC. 2732 er: (radiert) M. 2735 Heritogo C. 2744 gifrumidi C. 2751 thiu C.
Tatian 79,2, 4-5
2720-2724
Marcus 6,19 Herodias
autem insidiabatur illi. 2724-2727 Marcus
6,19 Et volebat occidere eum, nee poterat Matthäus 14,5 Timebat enim populum, quia sicut prophetam eum
habebant. Similiter et Herodes volens eum occidere metuebat. 2728-2736 Marcus 6,21 Et cum dies
opportunus accidisset, Herodes natalis sui cenam fecit principibus et tribunis
et primis Galileae. 2745-2769 Marcus 6,22
Et cum introisset filia ipsius Herodiadis et saltasset et placuisset Herodi
simulque recumbentibus, rex ait puellae: ‚Pete a me quod vis, et dabo tibi.’ 6,23 Et iuravit illi: ‚Quia quidquid
petieris, dabo tibi, licet dimidium regni mei.’
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 101-102
(2752)
te blîŒseanne an benkiun; ef thu mi thera bede tugiŒos,
(2753) mîn uuord for thesumu uuerode, than uuilliu ik it hêr te uuârun gequeŒen,
(2754) liahto fora thesun liudiun
endi ôk gilêstien sô,
(2755) that ik thi than aftar thiu êron uuilliu,
(2756) sô hues sô
thu mi bidis for thesun mînun
bâguuiniun:
(2757) thoh thu mi
thesaro heridômo halªaro fergos,
(2758) rîkeas
mînes, thoh gidôn ik, that it ênig rinko ni mag
(2759) uuordun giuuendien, endi it scal giuuerŒen sô.’
(2760) Thô uuarŒ thera magaŒ aftar thiu môd gihuorªen,
(2761) hugi aftar iro hêrron, that siu an themu hûse innen,
(2762) an themu gastseli gamen up ahuof,
(2763) al sô thero liudio landuuîse gidrôg,
(2764) thero thiodo thau. Thiu thiorne spilode
(2765) hrôr aftar themu hûse: hugi uuas an lustun,
(2766) managaro
môdseªo. Thô thiu magaŒ habda
(2767) githionod te thanke thiodcuninge
(2768) endi allumu themu erlskepie, the
thar inne uuas
(2769) gôdaro gumono, siu uuelde thô ira geªa êgan,
(2770) thiu magaŒ for theru menegi: geng thô uuiŒ iro môdar sprekan
(2771) endi frâgode sie firiuuitlîco,
(2772) hues siu thene burges uuard biddien
scoldi.
(2773) Thô uuîsde siu aftar iro uuilleon, hêt that siu uuihtes than êr
(2774) ni gerodi for themu gumskepie, biûtan
that man iru Iohannes
(2775) an theru hallu innan hôªid gâªi
(2776) alôsid af is lîchamon. That
uuas allun them liudiun harm,
(2777) them mannun an iro môde, thô sie that gihôrdun thea magaŒ sprekan;
(2778) sô uuas it ôk themu kuninge: he ni mahte is quidi liagan,
(2779) is uuord uuendien: hêt thô is uuêpanberand
(2780)
gangen fan themu gastseli endi hêt
thene godes man
(2781)
lîªu
bilôsien. Thô ni uuas lang te thiu,
2752 blidzeanne M, blizzenna C oªar C mithro C
tuithos C. 2753 quethan C. 2754 lioht C. 2758 thoh gidôn ik streicht
Wackernagel, Lesebuch I5,
55. 2766 Managaro] thero manno C. 2768 them C, them the Wilhelmy S. 37.
2772 berges C. 2774 neuan C. 2776 fan C. 2777
it C.
2780b Vgl. Heusler, Versgeschichte 1175; „ist in
godes das besonders beliebte gôdo zu suchen?“
Kauffmann, PBB 12, 348; godes
ambahtman Holthausen, Beiblatt z. Anglia
45, 130. 2786 thero│the gio Heyne,
Wackernagel, Lesebuch I5, 55, thero the gio│Müllenhoff 2, Rückert quam C.
Tatian 79,5-9
2769-2776 Marcus 6,24 Quae cum exisset, dixit matri suae: ‚Quid petam?’
At illa dixit: ‚Caput Iohannis baptistae.’ 2776-2779
Marcus 6,26 Et contristatus est rex, propter iuramentum autem et simul
derecumbentes noluit eam contristare. 2779-2781 Matthäus
14,10 Misitque Marcus 6,27 speculatorem Matthäus 14,10 et decollavit Iohannem in
carcere. 2781-2784 Matthäus 14,11 Et allatum est caput eius in disco, et datum est
puellae, Marcus 6,28 et dedit matri
suae.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S.
102-103
(2782) that man an thea halla hôªid brâhte
(2783) thes thiodgumon, endi it thar theru thiornun fargaf,
(2784) magaŒ for theru menegi: siu drôg it theru môder forŒ.
(2785) Thô uuas êndago allaro manno
(2786) thes uuîsoston, thero
the gio an thesa uuerold quâmi,
(2787) thero the quene ênig kind gibâri,
(2788) idis fan erle, lêt man simla then ênon biforan,
(2789) the thiu thiorne gidrôg, the gio thegnes ni uuarŒ
(2790) uuîs an iro uueroldi, biûtan sô ine uualdand god
(2791) fan heªenuuange hêlages gêstes
(2792) gimarcode mahtig: the ni habde ênigan gimacon
huergin
(2793) êr nec aftar. Erlos huurªun,
(2794)
gumon umbi Iohannem, is
iungaron managa,
(2795) sâlig gesîŒi, endi ine an sande bigrôªun,
(2796) leoªes lîchamon: uuissun that he
lioht godes,
(2797) diurlîcan drôm mid is drohtine samad,
(2798) upôdas hêm êgan môste,
(2799) sâlig sôkean.
XXXIV*.
(2799) Thô
geuuitun im thea gesîŒos thanen,
(2800) Iohannes giungaron giâmermôde,
(2801) hêlagferaha: uuas im iro hêrron dôº
(2802) suîŒo an
sorgun. Geuuitun im sôkean thô
(2803) an theru uuôstunni uualdandes sunu,
(2804) craftigana Crist endi imu kûŒ gidedun
(2805) gôdes mannes forgang, huô habde the Iudeono kuning
(2806) manno thene mâreostan
mâkeas eggiun
(2807) hôªdu
bihauuuan: he ni uuelde is ênigen
harm spreken,
(2808) sunu drohtines; he uuisse that thiu seole uuas
(2809) hêlag gihalden uuiŒer hettiandeon,
(2810) an friŒe uuiŒer fîundun. Thô sô gifrâgi uuarŒ
2787
gidruogi C. 2788 enna C. 2789 gibar C thiu C. 2790 neuan C. 2792 ênigan tilgt Wackernagel, Lesebuch
I5, 57, nach gimacon Rückert. 2794
Iohannesse C. 2797 dron C saman C. 2798
upodashem Müllenhoff. 2799 XXXIV in C nach Vers 2798. 2800 Johanneses C. 2802
tho sokean M. 2806 Manno thene fehlt M. 2807 es tho enig C. 2810
sô fehlt C.
Tatian 79,9-10
2785-2793 Lukas 7,28 Maior inter natos
mulierum propheta Iohannes nemo est, Tatian
64, vgl. Matthäus 11,11. 2793-2796
Matthäus 14,13 Et accedentes discipuli eius tulerunt corpus eius et
sepelierunt illud Marcus 6,29 in
monumento. 2789-2805 Matthäus 14,12 Et venientes nuntiaverunt Iesu. 2810-2814 Matthäus 14,13 Quod cum
audisset Iesus, secessit inde ... in locum desertum seorsum; et cum audissent
turbae secutae sunt eum pedestres de civiatibus.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 103-104
(2811)
aftar them landskepiun
lêreandero bezt
(2812)
an theru uuôstunni: uuerod samnode,
(2813)
fôr folcun tô: uuas im
firiuuit mikil
(2814)
uuîsaro uuordo; imu uuas ôk uuilleo sô
samo,
(2815) sunie drohtines, that he sulic gesîŒo folc
(2816) an that lioht godes laºoian môsti,
(2817)
uuennien mid uuilleon. Uualdand
lêrde
(2818)
allan langan dag liudi managa,
(2819)
elitheodige man, anttat an âªand sêg
(2820)
sunne te sedle. Thô gengun is gesîŒos tueliªi,
(2821)
gumon te themu godes barne endi
sagdun iro gôdumu hêrron,
(2822)
mid huilicu arªediu thar thea erlos liªdin, quâŒun that sie is êra
bithorftin,
(2823)
uueros an themu uuôsteon lande: ‚sie
ni mugun sie hêr mid uuihti anthebbien,
(2824)
heliŒos
bi hungres gethuinge. Nu lât
thu sie, hêrro the gôdo,
(2825)
sîŒon,
thar sie selida fîŒen. Nâh sind hêr gesetana
burgi
(2826) managa mid meginthiodun: thar fîŒad sie meti te kôpe,
(2827)
uueros aftar them uuîkeon.’ Thô
sprak eft uualdand Crist,
(2828) thioda drohtin, quaŒ that thes êniga thurufti ni
uuârin,
(2829) ‚that sie thurh metilôsi mîna farlâtan
(2830) leoªlîca
lêra. Geªad gi thesun liudiun ginôg,
(2831) uuenniad sie hêr mid uuilleon.’ Thô habde eft is uuord garu
(2832) Philippus frôd gumo, quaŒ that thar sô filu uuâri
(2833) manno menigi: ‚thoh uui hêr te meti habdin
(2834)
garu im te geªanne, sô uui mahtin fargelden mêst,
(2835) ef uui hêr gisaldin siluªerscatto
(2836) tuê hund samad, tueho uuâri is noh than,
(2837) that iro ênig thar ênes ginâmi:
(2838) sô luttic uuâri that thesun
liudiun.’ Thô sprak eft the landes
uuard
(2839)
endi frâgode sie firiuuitlîco,
2811 landscipie C. 2813
Fuorun C folk untô Heyne,
Rückert; folc im to Thorissen,
ABäG 6, 2. 2814 so samo] mikil C. 2815
Sunu M. 2816 lathian C. 2822 thea fehlt C lebdin M. 2824
ungres C. 2828 thiodo C. 2831 eft fehlt M. 2837
Vgl. zu enes Sehrt 96, Anm. 3.
Tatian 79,13,
80,1-4, Otfrid III, 6,17-26
2814-2817 Matthäus 14,14 Et exiens vidit turbam multam et misertus est eius (vgl. auch Lukas 9,11 et loquebatur illis de regno dei, fehlt Tatian). Hraban zu Matthäus 14,14 Egressus vero Iesus significat quod turbae habuerint quidem eundi voluntatem, sed vires perveniendi non habuerint. Ideo salvator … pergit obviam … ut fides plena statim praemium sequatur. 2817-2827 Tatian 80, Matthäus 14,15 Vespere autem facto Lukas 9,12 accedentes duodecim dixerunt ei: ‚Dimitte turbas, ut euntes in castella villasque quae circa sunt divertant et inveniant escas, quia hic in loco deserto sumus.’ 2827-2831 Matthäus 14,16 Iesus autem dixit illis: ‚Non habent necesse ire; date illis vos manducare.’ 2831-2838 Johannes 6,7 Respondit ei Philippus: ‚Ducentorum denariorum panes non sufficiunt eis, ut unusquisque modicum quid accipiat.’ 2838-2841 Marcus 6,38 Et dicit eis: ‚Quot panes habetis?’
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 104-105
(2840)
manno drohtin, huat sie thar te meti habdin
(2841) uuistes geuunnin. Thô sprak imu eft mid is uuordun angegin
(2842) Andreas fora them erlun endi themu alouualdon
(2843)
selªumu sagde, that sie an iro gisîŒie than mêr
(2844)
garouues ni habdin, ‚biûtan
girstin brôd
(2845)
fîªi an ûsaru ferdi endi fiscos tuêne.
(2846)
Huat mag that thoh thesaru menigi?’ Thô
sprac imu eft mahtig Krist,
(2847) the gôdo godes sunu, endi hêt that gumono folc
(2848) skerien endi skêŒen endi
hêt thea scola settien,
(2849) erlos aftar theru erŒu, irminthioda
(2850 an grase gruonimu, endi thô te is iungarun sprak,
(2851) allaro barno bezt, hêt imu thiu brôd halon
(2852) endi thea fiscos forŒ. That
folc stillo bêd,
(2853) sat gesîŒi mikil; undar thiu he thurh is selªes craft,
(2854) manno drohtin, thene meti uuîhide,
(2855) hêlag heªencuning, endi mid is
handun brak,
(2856) gaf it is iungarun forŒ, endi it sie undar themu gumskepie hêt
(2857)
dragan endi dêlien. Sie lêstun iro
drohtines uuord:
(2858) is geªa gerno, drôgun gumono
gihuemu
(2859) hêlaga helpa. It undar iro handun uuôhs,
(2860) meti manno gihuemu: theru meginthiodu uuarŒ
(2861)
1îf an lustun, thea liudi uurŒun alle,
(2862)
sade sâlig folc, sô huat sô thar
gisamnod uuas
(2863)
fan allun uuîdun uuegun. Thô hêt
uualdand Krist
(2864)
gangen is iungaron endi hêt sie
gômien uuel,
(2865) that thiu lêªa thar farloren ni uurŒi;
(2866) hêt sie thô samnon, thô thar sade uuârun
(2867) mankunnies manag. Thar môses uuarŒ,
(2868)
brôdes te lêªu, that man birilos gilas
(2869) tueliªi fulle: that uuas têcan mikil,
2840 huand M. 2841
uuisses MC; vgl. Schlüter bei Dieter, Laut- und Formenlehre S. 284. 2844
nouan C. 2846 imu fehlt C. 2849 erthun C. 2855
endi fehlt C. 2856 it fehlt C hiet in C nach endi. 2858
gerno,½Hofmann
I 53, vgl. Sievers, Anm., Holthausen, Beiblatt z. Anglia 45, 131] gerno
drogun ½
Schmeller und andere Herausgeber, Behaghel 4ff., vgl. Roediger, S. 286f, Kock,
Streifzüge S. 26. 2859 it fehlt
C.
Tatian 80,4-6, Otfrid III, 6,25-49
2841-2846
Johannes 6,8 Dicit ei
unus ex discipulis eius, Andreas frater Simonis Petri: 6,9 ‚Est puer unus hic qui habet quinque panes hordeaceos et duos
pisces. Sed haec quid sunt inter tantos?’ 2846-2850
Marcus 6,39 Et praecepit illis ut accumbere facerent omnes secundum
contubernia supra viride foenum. 2850-2852
Matthäus 14,18 Qui ait eis: ‚Afferte illos mihi huc.’ 2853-2859 Lukas 9,16 ... Et benedixit illis et fregit et distribuit
discipulis, Matthäus 14,19 discipuli
autem turbis. 2859-2860 Hymn. Ambros. bei
Mone 1,75 str. 6: Sic quinque milibus virum Dum quinque panes dividis
Edentium sub dentibus In ore crescebat cibus und str. 8: Inter manus frangentium Panis rigatur profluus. 2861-2869 Matthäus 14,20 Et
mauducaverunt omnes et saturati sunt; (Johannes
6,12 ut autem impleti sunt dixit discipulis suis: ‚Colligite quae
superaverunt fragmenta ne pereant, fehlt
Tatian) tulerunt reliquias duodecim cophinos fragmentorum plenos.
H = Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 105-106
(2870) grôt craft godes, huand thar uuas gumono gitald
(2871) âno uuîf endi kind, uuerodes atsamme
(2872) fîf
thûsundig. That folc al farstôd,
(2873) thea
man an iro môde, that sie thar
mahtigna
(2874) hêrron
habdun. Thô sie heªencuning,
(2875) thea liudi loªodun, quâŒun that gio ni uurºi an thit lioht cuman
(2876) uuîsaro uuârsago, eftha that he giuuald mid gode
(2877) an thesaru middilgard mêron habdi,
(2878) ênfaldaran hugi. Alle gisprâkun,
(2879) that he uuâri uuirŒig uuelono gehuilikes,
(2880) that he erŒrîki êgan môsti,
(2881) uuîdene uueroldstôl, ‚nu he sulic geuuit haªad,
(2882) sô grôte craft mid gode.’ Thea gumon alle giuuarŒ,
(2883) that sie ine gihôªin te
hêrosten,
(2884) gikurin ine te cuninge: that Kriste ni uuas
(2885) uuihtes uuirŒig, huand he thit uueroldrîki,
(2886) erŒe endi uphimil thurh is ênes craft
(2887)
selªo giuuarhte endi sîŒor giheld,
(2888) land endi liudskepi, - thoh thes ênigan gilôªon ni dedin
(2889) uurêŒe uuiŒersacon
- that al an is giuualde stâd,
(2890) cuningrîkeo craft endi kêsurdômes,
(2891) meginthiodo mahal. Bethiu ni uuelde he thurh thero
manno sprâka
(2892) hebbian ênigan hêrdôm, hêlag drohtin,
(2893) uueroldkuninges namon; ni he thô mid uuordun strîd
(2894) ni afhôf uuiŒ that folc furŒur, ac fôr imu thô, thar he uuelde,
(2895) an ên gebirgi uppan: flôh that barn godes
(2896) gêlaro
gelpquidi endi is iungaron hêt
(2897) oªar ênne sêo sîŒon endi
im selªo gibôd,
(2898)
huar sie im eft tegegnes gangen
scoldin.
2871 uueros C. 2876
that fehlt C. 2878 enualdaran M, enuualdan C,
anwealdran, zu ae.
anweald („mächtig“), Trautmann 134, vgl. Grau 209. 2881 uuerolduuelon M. 2887 biheld C. 2888
liud C. 2891 th:r:h (radiert) M. 2893 he fehlt M stritta Roediger. 2894
ni afhôf fehlt M thar he
uuelde von Heyne und Rückert getilgt.
Tatian 80,7-8,
Otfrid III, 6,50-52, 8,1-8
2870-2872
Matthäus 14,21
Manducantium autem fuit numerus quinque milia virorum exceptis mulieribus et
parvulis. 2872-2882 Johannes 6,14
Illi ergo homines cum vidissent quod fecerat signum dicebant: ‚Quia hic est
vere propheta qui venturus est in mundum.’ 2882-2896
Johannes 6,15 Iesus autem cum cognovisset quia venturi essent ut raperent
eum et facerent eum regem, fugit Matthäus
14,23 et dimissa turba ascendit in montem solus orare. Alcuin zu Johannes 6,15 Erat omnino (rex), nec talis rex qui ab
hominibus fieret, sed talis qui hominibus regnum daret. ... Semper quidem ille cum patre regnat,
secundum quod est filius dei verbum dei per quod facta sunt omnia ... Discipuli
autem et turbae credentes in eum putaverunt eum sic venisse ut iam regnaret. 2896-2902 Matthäus 14,22 Et statim
iussit discipulos ascendere in navicula et praecedere eum trans fretum … donec
dimitteret turbas; vgl; auch oben (zu
2882ff.) Matthäus 14,23. 2902-2905 Johannes 6,16 Ut autem sero factum est, descenderunt
discipuli eius ad mare.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 106-107
XXXV.
(2899) Thô telêt that liuduuerod aftar themu lande allumu,
(2900) tefôr folc mikil, sîŒor iro frâho giuuêt
(2901) an that gebirgi uppan, barno rîkeost,
(2902) uualdand an is uuilleon. Thô te thes uuatares staŒe
(2903) samnodun thea gesîŒos Cristes, the he imu habde selªo gicorane,
(2904) sie tueliªi thurh iro treuua gôda: ni
uuas im tueho nigiean,
(2905) neªu sie an that godes thionost
gerno uueldin
(2906) oªar thene sêo sîŒon. Thô lêtun sie suîŒean strôm,
(2907)
hôh hurnidskip hluttron ûŒeon,
(2908)
skêŒan
skîr uuater. Skrêd lioht dages,
(2909)
sunne uuarŒ an sedle; the sêolîºandean
(2910)
naht neªulo biuuarp; nâŒidun erlos
(2911) forŒuuardes an flôd; uuarŒ thiu fiorŒe tid
(2912) thera nahtes cuman - neriendo Crist
(2913) uuarode thea uuâglîŒand -: thô uuarŒ uuind mikil,
(2914)
hôh uueder afhaªen: hlamodun ûŒeon,
(2915)
strôm an stamne;
strîdiun feridun
(2916)
thea uueros uuiŒer uuinde, uuas im uurêŒ hugi,
(2917) seªo
sorgono ful: selªon ni uuândun
(2918) lagulîŒandea an land cumen
(2919) thurh thes uuederes geuuin. Thô gisâhun sie uualdand Krist
(2920)
an themu sêe uppan selªun gangan,
(2921)
faran an fâŒion: ni mahte an thene flôd
innan,
(2922) an thene sêo sincan, huand ine is selªes craft
(2923)
hêlag anthabde. Hugi uuarŒ an forhtun,
(2924) thero manno môdseªo: andrêdun that it im mahtig
fîund
(2925)
te gidroge dâdi. Thô sprak im
iro drohtin tô,
(2926) hêlag heªencuning, endi sagde im that he
iro hêrro uuas
(2927)
mâri endi mahtig: ‚nu gi môdes sculun
2905 thia C. 2906
sie an C suide an strom Müllenhoff. 2907
Lesarten wie Vers 2266. 2908 scirana C. 2909
sunno C seo lithandiun Piper. 2910
neslu C. 2912 neriendi C. 2913 thiu C uuag lithand Piper. 2914
ahaban C. 2915 storm M
stamne] strome M. 2918 lagu lithandea Piper. 2924
manno fehlt C. 2925 gidruogi C. 2926
it C.
Tatian 81,1-2,
Otfrid III, 8,9-30
2906-2910
Johannes 6,17 Et cum
ascendissent navim venerunt trans mare in Capharnaum; et tenebrae iam factae
erant, et non venerat ad eos Iesus (beide
Verse fehlen im Tatian). 2910-2919 Tatian 81, Matthäus 14,25 Quarta autem vigilia noctis Marcus 6,48 videns eos laborantes venit
ad eos ambulans supra mare. 14,24 Navicula autem in medio mari iactabatur
fluctibus; erat enim contrarius ventus. 2919-2925 Matthäus 14,26 Et videntes eum supra mare ambulantem
turbati sunt dicentes quod fantasma est, et prae timore clamaverunt. 2925-31
Matthäus 14,27 Statimque Iesus locutus est eis dicens: ‚Habete fiduciam, ego
sum, nolite timere.’
H =
Heliand
Heliand und
Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 107-108
(2928) fastes fâhen; ne sî iu forht hugi,
(2929) gibâriad gi baldlîco: ik bium that barn godes,
(2930) is selªes sunu, the iu uuiŒ thesumu
sêe scal,
(2931) mundon uuiŒ thesan meristrôm.’ Thô sprac imu ên thero manno angegin
(2932) oªar bord skipes, baruuirŒig gumo,
(2933) Petrus the gôdo - ni uuelde pîne tholon,
(2934) uuatares uuîti -: ‚ef thu it uualdand sîs’, quaŒ he,
(2935) ‚hêrro the gôdo, sô mi an mînumu hugi thunkit,
(2936) hêt mi than tharod gangan te
thi oªar thesen geªenes
strôm,
(2937) drokno oªar diap uuater, ef thu mîn
drohtin sîs,
(2938) managoro mundboro.’ Thô hêt ine mahtig Crist
(2939) gangan imu tegegnes. He uuarŒ garu sâno,
(2940) stôp af themu stamne endi strîdiun geng
(2941) forŒ te is frôian. Thiu flôd anthabde
(2942) thene man thurh maht godes, antat he imu an is môde bigan
(2943)
andrâden diap uuater, thô he drîªen gisah
(2944)
thene uuêg mid uuindu: uundun ina ûŒeon,
(2945) hôh strôm umbihring. Reht sô he thô an is hugi tuehode,
(2946) sô
uuêk imu that uuater under, endi he
an thene uuâg innan,
(2947)
sank an thene sêostrôm, endi he
hriop sân aftar thiu
(2948) gâhon
te themu godes sunie endi gerno bad,
(2949) he
ine thô generidi, thô
he an nôdiun uuas,
(2950) thegan an gethuinge. Thiodo drohtin
(2951) antfeng ine mid is faŒmun endi frâgode sâna,
(2952) te huî he thô getuehodi: ‚huat, thu mahtes getrûoian uuel,
(2953) uuiten that te uuârun, that thi uuatares craft
(2954) an themu sêe innen thînes sîŒes ni mahte,
(2955) lagustrôm gilettien, sô lango sô thu habdes gelôªon
te mi
2929 gibariod C. 2932 baruurdig C. 2933 se C. 2936 Hiet C. 2937
drucno C. 2940 fan C. 2941 froiaen M the C. 2942
imu fehlt C. 2944 udeon umbi M, umbi tilgt Heusler, Versgeschichte I
196. 2945 ho M. 2947 he fehlt C. 2948
gagahom M. 2949 generidi thô fehlt M nodi C. 2951 thuo mid C. 2952
thô fehlt C gituedodi C
mahtis C, maht es Müllenhoff.
2953 the M, thi the Rieger, Lesebuch S.
27, Wackernagel, Lesebuch I5, 61
strom C. 2955 gilestian C haªis C.
Tatian 81,2-4, Otfrid III, 8,31-46, 31-38
2931-2938 Matthäus 14,28 Respondens autem Petrus dixit: ‚Domine, si tu es, iube me venire ad te
super aquas.’ 2938-2941 Matthäus 14,29 At ipse ait: ‚Veni.’ Et descendens Petrus de
navicula ambulabat super aquam, ut veniret ad Iesum. 2942-2950 Matthäus 14,30 Videns vero ventum validum timuit, et cum
coepisset mergi clamavit dicens: ‚Domine, salvum me fac!’ 2950-2952 Matthäus 14,31 Et continuo Iesus extendens manum
apprehendit eum et ait illi: ‚Modicae fidei, quare dubitasti?’
H = Heliand
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 108-109
(2956) an thînumu hugi hardo. Nu uuilliu ik thi an helpun uuesen,
(2957) nerien thi an thesaru nôdi’. Thô nam ine alomahtig,
(2958) hêlag bi handun: thô uuarŒ imu eft hlutter uuater
(2959) fast under fôtun, endi sie an fâŒi samad
(2960) bêŒea gengun,
antat sie oªar bord skipes
(2961) stôpun fan themu strôme, endi an themu stamne gesat
(2962) allaro barno bezt. Thô uuarŒ brêd uuater,
(2963) strômos gestillid, endi sie te staŒe quâmun,
(2964) lagulîŒandea an land samen
(2965) thurh thes uuateres geuuin. Thô
sagdun sie uualdande thanc,
(2966) diurdun iro drohtin dâdiun endi uuordun,
(2967) fellun imu te fôtun endi filu sprâkun
(2968) uuîsaro uuordo, quâŒun that sie uuissin garo,
(2969) that he uuâri selªo sunu drohtines
(2970) uuâr an thesaru uueroldi endi geuuald habdi
(2971) oªar middilgard, endi that he
mahti allaro manno gihues
(2972) ferahe giformon, al sô he im an themu flôde
dede
(2973) uuiŒ thes uuatares genuin.
XXXVI.*
(2973) Thô
giuuêt imu uualdand Crist
(2974) sîŒon fan themu sêe, sunu drohtines,
(2975) ênag barn godes. Elithioda quam,
(2976)
imu gumon tegegnes: uuârun is
gôdun uuerk
(2977)
ferran gefrâgi, hat he sô filu sagde
(2978) uuâroro uuordo: imu uuas uuillio mikil,
(2979) that he sulic folcskepi frummien môsti,
(2980) that sie simla gerno gode thionodin,
(2981) uuârin gehôrige heªencuninge
(2982) mankunnies manag. Thô giuuêt he imu oªer thea marka Iudeono,
2956 hugi fehlt
C. 2957
Niman C thi fehlt C. 2961 for C endi fehlt
C. 2962 uuath C. 2964
samad C. 2965 thes fehlt C, sagdun thuo C; vgl.
Hofmann I 53. 2966 usan C. 2972 al fehlt C imu M.
2973 XXXVI in C nach Vers 2972. 2975 elitheodo C. 2975f. So Hofmann I 53]
quam imu, || alle Herausgeber; vgl. Sievers, Anm. 2976 gumono M.
2978 uuas im C.
Tatian 81,4-5,
Otfrid III, 8,43-50
2960-2965
Matthäus 14,22 Et cum
ascendisset in naviculam cessavit ventus, Johannes
6,21 et statim fuit navis ad terram quam ibant. 2965-2973 Matthäus14,33 Qui autem in navicula erant venerunt et
adoraverunt eum dicentes: ‚Vere filius dei es.’ 2973-2982 Tatian 82, Matthäus 14,34 Et cum transfretassent venerunt
in terram Genesar. Zum Folgenden vgl. Tatian 82-84, worin
Christi fortgesetzte Lehrtätigkeit geschildert wird. 2982-2983 Tatian 85,
Matthäus 15,21 Et inde
surgens venit in partes Tyri et Sidonis.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 109-110
(2983)
sôhte imu Sidono burg, habde gesîŒos mid imu,
(2984)
gôde iungaron.
Thar imu tegegnes quam
(2985) ên idis fan âŒrom thiodun; siu uuas iru aŒaligeburdeo,
(2986) cunnies fan Cananeo lande; siu bad thene craftagan drohtin,
(2987) hêlagna, that he iru helpe gerêdi, quaŒ that iru uuâri harm
gistanden,
(2988) soroga at iru selªaru dohter, quaŒ that siu uuâri mid suhtiun
bifangen:
(2989) ‚bedrogan habbiad sie dernea
uuihti. Nu
is iro dôŒ at hendi,
(2990) thea uurêŒon habbiad sie geuuitteu
benumane. Nu biddiu ik thi, uualdand
frô min,
(2991)
selªo sunu Dauides, that thu sie af sulicum suhtiun
atômies,
(2992)
that thu sie sô arma êgrohtfullo
(2993)
uuamscaŒon biuueri.’ Ni gaf iru thô noh uualdand Crist
(2994)
ênig anduuordi; siu imu aftar
geng,
(2995)
folgode fruokno, antat siu te is
fôtun quam,
(2996) grôtte ina greatandi. Giungaron Cristes
(2997) bâdun iro hêrron, that he an is hugea mildi
(2998) uurŒi themu uuîªe. Thô habde eft is uuord
garu
(2999)
sunu drohtines endi te is
gesîŒun
sprak:
(3000) „êrist scal ik Israheles aªoron uuerŒen,
(3001)
folcskepi te frumu, that sie
ferhtan hugi
(3002)
hebbian te iro hêrron: im is helpono
tharf,
(3003)
thea liudi sind farlorane, farlâten
habbiad
(3004)
uualdandes uuord, that uuerod is
getuîflid,
(3005)
drîªad im dernean hugi, ne uuilliad iro drohtine hôrien
(3006)
Israhelo erlskepi, ungilôªiga sind
(3007) heliŒos iro hêrron: thoh scal thanen helpe cumen
(3008) allun elithiodun.’ Agalêto bad
(3009) that uuîf mid iro uuordun, that iru uualdand Krist
(3010) an is môdseªon mildi uurŒi,
(3011) that siu iro barnes forŒ brûkan môsti,
(3012)
hebbian sie hêle. Thô sprak iru
hêrro angegin,
2983 gesido M. 2985
Vgl. Behaghel, Germania 21, 147.
2986 craftina C. 2987
harmo M. 2988 an C. 2989 endi M. 2991
that thu C, Hg. bis Behaghel 1, Hofmann I 53] that M, Behaghel
2ff.. 2994 imu fehlt C. 2999 te fehlt
C. 3001 froman C.
Tatian 85,1-4, Otfrid III, 10,1-32
2984-2993
Matthäus 15,22 Et ecce
melier Cananea ... clamavit dicens: ‚Miserere mei, domine fili David; filia mea
male a daemonio vexatur.’ 2993-2994
Matthäus 15,23 Iesus autem non respondit ei verbum ... 2994-2996 Matthäus 15,25 At illa venit et adoravit eum. ... 2996-2998 Matthäus 15,23 Et accedentes
discipuli eius rogabant eum dicentes: ‚Dimitte eam, quoniam clamat post nos.’ 2998-3008 Matthäus 15,24 Ipse autem
respondens ait: ‚Non sum missus nisi ad oves quae perierant domus Israel.’ 3008-3012 Matthäus 15,25 At illa ...
adoravit eum dicens: ‚Domine, adiuva me!’ 3012-3017
Marcus 7,27 Qui dixit: ‚Sine prius saturari filios. Matthäus 15,26 Non est enim bonum sumere panem filiorum et mittere
canibus.’
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 110-111
(3013)
mâri endi mahtig: ‚nis that’,
quaŒ
he, ‚mannes reht,
(3014) gumono nigênum gôd te gifrummienne
(3015) that he is barnun brôdes aftîhe,
(3016)
uuernie im oªar uuilleon, lâte sie uuîti tholean,
(3017) hungar hetigrimmen, endi fôdie is hundos mid thiu.’
(3018)
‚Uuâr is that, uualdand’, quaŒ siu,
‚that thu mid thînun uuordun spirikis,
(3019)
sôŒlîco
sagis: huat, thoh oft an seli innen
(3020) undar iro hêrron diske huelpos huerªad
(3021) brosmono fulle thero fan themu biode niŒer
(3022) antfallat iro frôian.’ Thô gihôrde that friŒubarn godes
(3023) uuillean thes uuîªes endi sprak iru mid is
uuordun tô:
(3024) ‚uuela that thu uuîf haªes uuillean gôden!
(3025) Mikil is thîn gilôªo an thea maht godes,
(3026) an thene liudio drohtin. Al uuirŒid gilêstid sô
(3027) umbi thînes barnes lîf, sô thu bâdi te mi.’
(3028) Thô uuarŒ siu sân gihêlid, sô it the hêlago gesprac
(3029) uuordun uuârfastun: that uuîf fagonode,
(3030) thes siu iro barnes forŒ brûkan môste;
(3031) habde iru giholpen hêleando Crist,
(3032)
habde sie farfangane fîundo craftu,
(3033)
uuamscaŒun
biuuerid. Thô giuuêt imu uualdand
forŒ,
(3034)
barno that bezte,
sôhte imu burg ôŒre,
(3035) thiu sô thicco uuas mid
theru thiodu Iudeono,
(3036) mid sûŒarliudiun giseten. Thar gifragn ik that
he is gesîŒos grôtte,
(3037) the iungaron the he imu habde be is gôde
gicorane, that sie mid imu gerno geuunodun,
(3038) uueros thurh is uuîson
sprâka: ‚alle skal ik iu’,
quaŒ he,
‚mid uuordun frâgon,
(3039) iungaron mîne: huat queŒat these Iudeo liudi,
(3040)
mâri meginthioda, huat ik mann sî?’
(3041)
Imu anduuordidun frôlîco is friund
angegin,
3013 endi fehlt M.
3016 imu M, vgl.
Behaghel, Germania 21, 1 48; Schlüter, Untersuchungen 123; Nd. Jb. 40, 153 lati
C tholon C. 3020
vgl. Rieger, Z. f. d. P. 7, 9; Krogmann,Nd. Jb. 80, 3f.. 3021
the C, thero the Wilhelmy S. 37 themu fehlt C. 3022 Antfallan M. 3026 giuuirŒit
C. 3031 iro thuo C. 3032 crafte C; vgl. Colliander 514f.. 3037 giuuonodin C. 3038
thea is Heyne all C.
Tatian 85,4,
90,1, Otfrid III, 10,23-46, 12,1-9
3018-3022
Matthäus 15,27 At illa
dixit: ‚Etiam, domine; nam et catelli edunt de micis quae cadunt de mensa
dominorum suorum.’ 3022-3027 Matthäus
15,28 Et tunc ait illi: ‚O mulier, magna est fides tua, fiat tibi sicut
vis.’ 3028-3029 Matthäus 15,28 Et
sanata est filia illius ex illa hora. 3033-3040
Matthäus 16,13 Venit autem Iesus in partes Caesareae Philippi, et
interrogabat discipulos suos dicens: ‚Quem me dicunt homines esse filium
hominis ?’ 3041-3051 Matthäus 16,14 At
illi dixerunt: ‚Alli Iohannem baptistam, alii autem Heliam, alii vero Hieremiam
aut unum ex prophetis.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 111-112
(3042) iungaron sîne: ‚nis thit Iudeono folc,
(3043) erlos ênuuordie: sum sagad that thu Elias sîs,
(3044) uuîs uuârsago, the hêr giu uuas lango,
(3045) gôd undar thesumu gumskepie, sum sagad that thu Iohannes sîs,
(3046) diurlîc drohtines bodo, the hêr dôpte iu
(3047)
uuerod an uuatere; alle sie mid uuordun sprekad,
(3048) that thu ênhuilic sîs eŒilero manno,
(3049) thero uuârsagono, the hêr mid uuordun giu
(3050) lêrdun these liudi, endi that thu sîs eft an thit lioht cumen
(3051)
te uuîseanne thesumu uuerode.’
Thô sprak eft uualdand Krist:
(3052) ‚hue queŒad gi, that ik sî’, quaŒ he,
‚iungaron mîne,
(3053) lioªon liuduueros?’
Thô te lat ni uuarŒ
(3054)
Sîmon Petrus: sprak sân angegin
(3055)
êno for im allun - habde imu ellien
gôd,
(3056) thrîstea githâhti, uuas is theodone hold -:
XXXVII.
(3057) ‚thu bist the uuâro uualdandes sunu,
(3058) libbiendes godes, the thit lioht giscôp,
(3059) Crist cuning êuuig: sô uuilliad uui queŒen alle,
(3060) iungaron thîne, that thu sîs god selªo,
(3061) hêleandero bezt.’ Thô sprac imu eft is hêrro angegin:
(3062) ‚sâlig bist thu Sîmon’, quaŒ he, ‚sunu Ionases; ni mahtes thu that selªo gehuggean,
(3063) gimarcon an thînun môdgithâhtiun, ne it ni mahte thi mannes tunge
(3064) uuordun geuuîsien, ac dede it thi uualdand selªo,
(3065) fader allaro firiho barno, that thu sô forŒ gisprâki,
(3066) sô diapo bi drohtin thînen. Diurlîco
scalt thu thes lôn antfâhen,
(3067) hluttro haªas thu an thînan hêrron gilôªon, hugiskefti sind thîne stêne gelîca,
3044 giu lango uuas C,
was giu lango Rückert, uuonoda Heyne1, vgl. Grein, Germania 11, 214. 3046 iuu M. 3047
uuatære M . 3049 giuu M. 3051 uuisonne C. 3052
huat C quaŒ he fehlt C. 3057 uuaro quat petrus C. 3062 nach Krogmann, Absicht S. 60 in 2 Verse zu zerlegen, hinter selªo zu ergänzen an thinon seªon; dazu Rathofer, A. f. d. A. 75, 168; Wolff,
GRM NF 15, 101 iohanneses M. 3065 sô fehlt C; vgl. Schumann, Germania 30, 71. 3066
diurlic C.
Tatian 90,1-2,
Otfrid III, 12,10-32
3051-3053
Matthäus 16,15 Dicit
illis: ‚Vos autem quem me esse dicitis?’ 3053-3061
Matthäus 16,16 Respondens Simon Petrus (Hraban
zu Matthäus 16,16 Licet ceteri apostoli sciant, Petrus tamen respondit pro
ceteris) dixit: ‚Tu es Christus filius dei vivi.’ 3061-3066 Matthäus 16,17 Respondens autem Iesus dixit: ‚Beatus es,
Simon Bar Iona, quia caro et sanguis non revelavit tibi, sed pater meus qui in
caelis est. 3066-3072 Matthäus 16,19
Et ego dico tibi quia tu es Petrus, et super hanc petram aedificabo ecclesiam
meam, et portae inferi non praevalebunt adversus eam.’ Hraban zu Matthäus 16,18 Ac secundum metaphoram petrae recte ei
dicitur : ‚aedificabo etc. … quia
illi videlicet firma ac tenaci mente adhaesit.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 112-113
(3068) sô fast bist thu sô felis the
hardo; hêten sculun thi firiho barn
(3069) sancte Pêter: oªar themu stêne scal man mînen seli uuirkean,
(3070) hêlag hûs godes; thar scal is hîuuiski tô
(3071) sâlig samnon: ni mugun uuiŒ them thînun suîŒeun crafte
(3072) anthebbien hellie portun. Ik fargiªu thi himilrîceas slutilas,
(3073) that thu môst aftar mi allun giuualdan
(3074)
kristinum folke; kumad alle te thi
(3075) gumono gêstos. Thu haªe grôte
giuuald:
(3076) huene thu hêr an erŒu
eldibarno
(3077) gebinden uuillies, themu is bêŒiu giduan,
(3078) himilrîki biloken, endi hellie sind imu opana,
(3079) brinnandi fiur; sô huene sô thu eft antbinden uuili,
(3080) antheftien is hendi, themu is himilrîki,
(3081) antloken liohto mêst endi lîf êuuig,
(3082) grôni godes uuang. Mid sulicaru ik thi geªu uuilliu
(3083) lônon thînen gilôªon. Ni uuilliu ik, that gi thesun liudiun
noh,
(3084) mârien thesaru menigi, that ik bium mahtig Crist,
(3085) godes êgan
barn. Mi sculun Iudeon noh,
(3086)
unsculdigna erlos binden,
(3087)
uuêgean mi te uundrun - dôt mi uuîties filo –
(3088)
innan Hierusalem gêres ordun,
(3089)
âhtien mînes aldres eggiun scarpun,
(3090)
bilôsien mi lîªu. Ik an thesumu liohte scal
(3091)
thurh ûses drohtines craft fan dôŒe astanden
(3092)
an thriddiumu dage’. Thô uuarŒ thegno bezt
(3093)
suîŒo
an sorgun, Sîmon Petrus,
(3094)
uuarŒ
imu hugi hriuuig, endi te is hêrron sprak
(3095) rink an rûnun: ‚ni scal that rîki god’, quaŒ he,
3068 thi fehlt C. 3069 Zäsur nach stêne Heyne,
Rückert; stêne getilgt von Rieger, Z.
f. d. P. 7, 34. 3071 craftÏ M.
3072
helliportun C; vgl. Behaghel, Germania
27, 418 himiles M
slutila C. 3073 uualdan C. 3075
grotan C; vgl. Behaghel, Germania 27, 419. 3078
opana Kauffmann mit C, PBB 12, 304]
open M.
3085
enag C iudeono C. 3087 uuapnes eggiun M. 3090
liohte fehlt C. 3092 An them C. 3094
hreuuuog C.
Tatian
90,3-4, Otfrid III, 12,31-44, 13,1-14
3072-3083 Matthäus 16,19 ‚Et dabo tibi claves regni caelorum, et quodcunque ligaveris super
terram erit ligatum et in caelis, et quodcunque solveris super terram erit
solutum et in caelis.’ 3083-3092 Matthäus 16,20 Tunc praecepit discipulis suis ut nemini
dicerent quia ipse esset Iesus Christus. 16,21
Exinde coepit Iesus ostendere discipulis suis quia oportet eum ire
Hierusolymam et multa pati ... et occidi et tertia die resurgere. Hraban zu Matthäus 16,20 Potest autem
fieri ut idcirco ante passionem suam et resurrectionem se noluerit praedicari,
ut ... postea … opportunius apbstolis diceret: ‚Euntes docete omnes gentes’ ...
3092-3098 Matthäus 16,22 Et assumens
eum Petrus coepit increpare illum dicens: ‚Absit a te, domine; non erit tibi
hoc!’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 113-114
(3096) ‚uualdand uuillien, that thu eo sulic uuîti mikil
(3097) githolos undar thesaru thioda:
(3098)
hêlag drohtin.’ Thô sprak imu eft is
hêrro angegin,
(3099)
mâri mahtig Crist - uuas imu an is
môde hold -:
(3100)
‚huat, thu nu uuiŒeruuard bist’, quaŒ he,
‚uuilleon mînes,
(3101) thegno bezto! Huat, thu thesaro thiodo canst
(3102) menniscan sidu: thu ni uuêst the maht godes,
(3103) the
ik gifrummien scal. Ik mag thi filu
seggean
(3104) uuârun uuordun, that
hêr undar thesumu uuerode standad
(3105) gesîŒos mîne, thea ni môtun suelten êr,
(3106)
huerªen
an hinenfard, êr sie himiles lioht,
(3107)
godes rîki sehat.’ Côs imu iungarono thô
(3108) sân aftar thiu Sîmon Petrus,
(3109) Iacob endi Iohannes, thea gumon tuêne,
(3110) bêŒea thea gibrôŒer, endi imu thô uppen thene berg giuuêt
(3111)
sunder mid them gesîŒun, sâlig barn godes,
(3112)
mid them thegnun thrim, thiodo
drohtin,
(3113)
uualdand thesaro uueroldes: uuelde
im thar uundres filu,
(3114) têcno tôgean, that sie gitrûodin thiu bet,
(3115) that he selªo uuas sunu drohtines,
(3116) hêlag heªencuning. Thô sie an
hôhan uuall
(3117)
stigun stên endi berg, antat sie te
theru stedi quâmun,
(3118)
uueros uuiŒer uuolcan, thar uualdand
Krist,
(3119) cuningo craftigost gicoren habde,
(3120) that he is godkundi iungarun sînun
(3121) thurh is ênes craft ôgean uuelde,
(3122) berhtlîc biliŒi.
XXXVIII.*
(3122) Thô
imu thar te bedu gihnêg,
(3123) thô uuarŒ imu thar uppe ôŒarlîcora
(3124) uuliti endi giuuâdi: uurŒun imu is uuangun liohte,
(3125) blîcandi sô thiu berhte sunne: sô skên that barn godes,
3097 theson C
thiod M, vgl. Hofmann I 52. 3101
bicanst C. 3102
Tatian
90,4, 91,1, Otfrid III, 13,14-24, 39-47
3098-3103 Matthäus 16,23 Qui conversus dixit Petro: ‚Vade post me, Satana (Hraban zu Matthäus 16,23 Satanas interpretatur adversarius sive
contrarius: quia contraria, inquit, loqueris voluntati meae, debes adversarius
appellari); scandalum es mihi, quia non sapis ea quae dei sunt, sed ea quae
hominum. 3103-3107 Tatian 91, Matthäus
16,28 Amen dico vobis, sunt quidam de astantibus qui non gustabunt mortem
donec videant filium hominis venientem in regno suo.’ 3107-3113 Matthäus 17,1 Et post dies sex assumsit Petrum et Iacobum
et Iobannem fratrem eius et ducit illos in montem excelsum seorsum Lukas 9,28 ut oraret. 3122-3128 Lukas 9,29 Et factum est dum
oraret, Matthäus 17,2 transfiguratus
est ante eos, et resplenduit facies eius sicut sol, vestimenta autem eius facta
sunt alba sicut nix Marcus 9,2
splendentia nimis ...
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 114-115
(3126) liuhte is lîchamo: liomon stôdun
(3127) uuânamo fan themu uualdandes barne; uuarŒ is geuuâdi sô huît
(3128) sô snêu te sehanne. Thô uuarŒ thar seldlîc thing
(3129) giôgid aftar thiu: Elias endi Moyses
(3130) quâmun thar te Criste uuiŒ sô craftagne
(3131) uuordun uuehslean. Thar uuarŒ sô uunsam sprâka,
(3132) sô gôd uuord undar gumun, thar the godes sunu
(3133)
uuiŒ thea mârean man mahlien
uuelde,
(3134)
sô blîŒi uuarŒ uppan themu berge: skên that
berhte lioht,
(3135) uuas thar gard gôdlic endi grôni uuang,
(3136) paradise gelîc. Petrus thô gimahalde,
(3137) heliŒ hardmôdig
endi te is hêrron sprac,
(3138) grôtte thene godes sunu: ‚gôd is it hêr te uuesanne,
(3139) ef thu it gikiosan uuili, Crist alouualdo,
(3140) that man thi hêr an thesaru hôhe ên hûs geuuirkea,
(3141) mârlîco gemaco endi Moysese ôŒer
(3142) endi Eliase thriddea: thit is ôdas hêm,
(3143) uuelono uunsamost.’ Reht sô he thô that uuord gesprak,
(3144) sô tilêt thiu luft an tuê: lioht uuolcan skên,
(3145) glîtandi glîmo, endi thea gôdun man
(3146) uulitiscôni beuuarp. Thô fan themu uuolcne quam
(3147) hêlag stemne godes, endi them heliŒun thar
(3148) selªo sagde, that that is sunu uuâri,
(3149)
libbiendero lioªost: ‚an themu mi lîcod uuel
(3150)
an mînun hugiskeftiun. Themu gi hôrien sculun,
(3151)
fulgangad imu gerno.’ Thô ni mahtun thea iungaron Cristes
(3152)
thes uuolcnes uuliti endi uuord godes,
(3153)
thea is mikilon maht thea man antstanden,
(3154)
ac sie bifellun thô forŒuuardes: ferhes ni uuândun,
(3155) lengiron lîªes. Thô geng im tô the landes uuard,
(3156)
behrên sie mid is handun hêleandero
bezt,
(3157)
hêt that sie im ni andrêdin: ‚ni scal iu hêr derien
eouuiht,
(3158)
thes gi hêr seldlîkes gisehen habbiad,
(3159) mêriaro thingo.’ Thô eft them mannun uuarŒ
(3160) hugi at iro herton endi gihêlid môd,
3135 Kein Komma bei Heyne und Rückert.
3138
it fehlt C. 3144 liet C scan C. 3150
und 3159 Daneben am Rand lux bzw. dixit, neben Vers 3170a sopita LUX v.
e. Hand d. 10. (B. Bischoff mdl.) Jh. M.
3158 giseen M.
3159 Siehe zu Vers 3150. 3160 Vgl. Roediger 287; Schumann, Germania 30,
71.
Tatian 91,1-3,
Otfrid III, 13,47-56
3129-3136
Matthäus 17,3 Et ecce
apparuit illis Moyses et Helias cum eo loquentes Lukas 9,31 in maiestate. 3136-3143
Matthäs 17,4 Respondens Petrus dixit ad Iesum: ‚Domine bonum est nobis hic
esse; si vis faciamus hic tria tabernacula, tibi unum, Moysi unum et Heliae
unum.’ 3143-3151 Matthäus 17,5 Adhuc
eo loquente ecce nubes lucida obumbravit eos, et ecce vox de nube dicens: ‚Hic
est filius maus dilectus, in quo mihi bene complacuit; ipsum audite.’ 3151-3155 Matthäus 17,6 Et audientes
discipuli ceciderunt in faciem et timuerunt valde. Hraban zu Matthäus 17,6 Triplicem ob causam pavore terrentur: vel
quia se errasse cognoverant, vel quia nubes lucida operuerat eos, aut quia dei
patris vocem loquentis audierant. 3155-3159
Mattäus 17,7 Et accessit eis Iesus et tetigit eos dixitque eis: ‚Surgite et
nolite timere.’ 3159-3163 Matthäus 17,8
Levantes autem oculos suos neminem viderunt nisi solum Iesum.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 115-116
(3161) gibade an iro breostun: gisâhun that barn godes
(3162) ênna standen, uuas that ôŒer thô,
(3163) behliden himiles lioht. Thô giuuêt imu the hêlago Crist
(3164)
fan themu berge niŒer; gibôd aftar thiu
(3165)
iungarun sînun, that sie oªar Iudeono folc
(3166)
ni sagdin thea gisioni: ‚êr than ik selªo hêr
(3167) suîŒo diurlîco fan
dôºe
astande,
(3168) arîse fan theru restu: sîŒor mugun gi it rekkien forŒ,
(3169) mârien oªar middilgard
managun thiodun
(3170) uuîdo aftar thesaru uueroldi.’
XXXIX.*
(3170) Thô
giuuêt imu uualdand Crist
(3171) eft an Galileo land, sôhte is gadulingos,
(3172) mahtig is mâgo hêm, sagde thar manages huat
(3173) berhtero
biliŒeo, endi that barn godes
(3174)
them is sâligun gesîŒun
sorgspell ni forhal,
(3175)
ac he im openlîco allun sagde,
(3176) them is gôdun iungarun, huô
ine scolde that Iudeono folc
(3177) uuêgean te uundrun. Thes uurŒun thar uuîse man
(3178)
suuîŒo
an sorgun, uuarŒ im sêr hugi,
(3179)
hriuuig umbi iro herte: gihôrdun iro hêrron thô,
(3180) uualdandes sunu uuordun tellien,
(3181) huat he undar theru thiodu tholoian scolde,
(3182) uuilliendi undar themu uuerode. Thô giuuêt imu uualdand Crist,
(3183) gumo fan Galilea, sôhte imu Iudeono burg,
(3184)
quâmun im te Cafarnaum. Thar fundun
sie ênan kuninges thegan
(3185) uulankan undar themu uuerode: quaŒ that he uuâri giuueldig
bodo
(3186) aŒalkêsures; he grôtte aftar thiu
(3187) Sîmon Petrusen, quaŒ that he uuâri gisendid
tharod,
(3188) that he thar gimanodi manno gehuiliken
3161-3162 Vgl. Colliander 516. 3166
hêr fehlt MC, sidor Roediger, Piper; vgl. Behaghel, Germania 27, 419. 3170a siehe zu Vers 3150.
3170
XXXVIIII in C nach Vers 3169. 3173
bÏrhtero M. 3179 iro hêrron fehlt C. 3181 theru fehlt
C tholian C. 3184 enna C thegn M. 3185
tham C.
Tatian 91,4,
93,1-2, Otfrid III, 13,57-58
3163-3168
Matthäus 17,9 Et
descendentibus illis de monte praecepit Iesus dicens: ‚Nemini dixeritis
visionem donec filius hominis a morte resurgat.’ 3170-3182 Tatian 93, Matthäus 17,21 Conversantibus autem eis in
Galilea dixit Iesus: ‚Filius hominis tradendus est in manus hominum, 17,22 et occident eum, et tertia die
resurget.’ Et contristati sunt vehementer. 3182-3193
Matthäus 17,23 Et cum venissent Capharnaum, accesserunt qui didragma
accipiebant ad Petrum et dixerunt: ‚Magister vester non solvit didragma.’ Hraban zu Matthäus 17,23 Post Augustum
Caesarem Iudea est facta tributaria et omnes censi capite ferebantur. ...
Interrogant utrum reddat tributa an contradicat Caesaris voluntati.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 116-117
(3189) thero hôªidscatto,
the sie te themu hoªe scoldin
(3190)
tinsi gelden: ‚nis thes tueho ênig
(3191)
gumono nigîenumu, ne sie ina fargelden sân
(3192)
mêŒmo
kusteon, biûten iuuue mêster êno
(3193) haªad it farlâten. Ni scal that
lîcon uuel
(3194) mînumu hêrron, sô
man it imu at is hoªe kûŒid,
(3195) aŒalkêsure.’ Thô geng aftar thiu
(3196) Sîmon Petrus, uuelde it seggian thô
(3197) hêrron sînumu: he uuas is an is hugi iu than,
(3198) giuuaro uualdand Crist: - imu ni mahte uuord ênig
(3199) biholen uuerŒen, he uuisse hugiskefti
(3200) manno gehuilikes -: hêt thô thene is mârean thegan,
(3201) Sîmon Petrus an thene sêo innen
(3202) angul uuerpen: ‚suliken
sô thu thar êrist mugis
(3203) fisk gifâhen’, quaŒ he,
‚sô teoh thu thene fan themu flôde te thi,
(3204) antklemmi imu thea kinni: thar maht
thu undar them kaflon nimen
(3205) guldine scattos, that thu fargelden maht
(3206)
themu manne te gimôdea mînen endi
thînen
(3207) tinseo sô huilican, sô he ûs tô sôkid.’
(3208) He ni
thorfte imu thô aftar thiu ôŒaru uuordu
(3209)
furŒur
gibioden: geng fiscari gôd,
(3210) Sîmon Petrus, uuarp an thene sêo innen
(3211) angul an ûŒeon endi up gitôh
(3212) fisk an
flôde mid is folmun tuêm,
(3213) teklôf imu thea kinni endi undar them kaflun nam
(3214) guldine scattos: dede al, sô imu the godes sunu
(3215) uuordun geuuîsde. Thar uuas thô uualdandes
(3216) megincraft gimârid, huô scal allaro manno gehuilic
(3217) suîŒo uuilliendi is uueroldhêrron
(3218) sculdi endi scattos, thea
imu giskeride sind,
(3219)
gerno gelden: ni scal ine fargûmon
eouuiht,
(3220) ni farmuni ine an is môde, ac uuese imu mildi an is hugi,
3191 ina fehlt C forguldin C. 3192 neªan
C
enn C. 3193
He habad M. 3194
saman C. 3197
giu || than Rückert. 3202 succan C mugi C. 3203
quaŒ he fehlt C.
3204 thiu C.
3208 im ni C. 3212 af C. 3213 thiu C an C. 3216
allaro fehlt M. 3218
imi C, dazu Dal, NTS 7, 153(= Untersuchungen S. 56). 3220 an is huge mildi C.
Tatian 93,2-3
3195-3200 Matthäus 17,24 Et cum intrasset domum, praevenit eum Jesus dicens:
3200-3207 Matthäus 17,26 ... ‚Vade ad
mare et mitte hamum, et eum piscem qui primus ascenderit tolle, et aperto ore
eius invenies staterem; illum sumens da eis pro me et te.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 117-118
(3221) thiono imu thiolîco: an thiu mag he thiodgodes
(3222) uuillean geuuirkean endi ôk is uueroldhêrron
(3223) huldi habbien.
XL.
(3223) Sô
lêrde the hêlago Crist
(3224) thea is gôdon iungaron: ‚ef ênig gumono uuiŒ iu’, quaŒ he,
(3225) ‚sundea geuuirkea, than nim thu ina sundar te thi,
(3226) thene rink an rûna endi imu is râd saga,
(3227) uuîsi imu mid uuordun. Ef imu
than thes uuerŒ ne sî,
(3228) that he thi gihôrie, hala thi
thar ôŒara tô
(3229) gôdaro gumono, endi lah imu is grimmun uuerc,
(3230) sak ina sôŒuuordun. Ef imu than is sundea aftar thiu,
(3231) lôsuuerc
ni lêŒon, giduo it ôŒrun liudiun cûŒ,
(3232) mâri it than for menegi endi lât manno filu
(3233) uuiten is faruurhti: ôŒo beginnad imu than is uuerk tregan,
(3234) an is
hugi hreuuen, than he it gihôrid heliŒo filu,
(3235) ahton
eldibarn endi imu is uªilon dâd
(3236) uueread
mid uuordun. Ef he than ôk
uuendien ne uuili,
(3237) ac
farmôdat sulica menegi, than lât
thu thene man faren,
(3238) haªa ina than far hêŒinen endi lât ina thi an thînumu hugi lêŒen,
(3239) mîŒ is an thînumu môde, ne sî that imu eft mildi god,
(3240) hêr heªencuning helpe farlîhe,
(3241) fader allaro firiho barno.’ Thô
frâgode Petrus,
(3242) allaro thegno bezt theodan sînan:
(3243) ‚huô oft scal ik them mannun, the uuiŒ mi habbiad
(3244) lêŒuuerk giduan,
leoªo
drohtin,
(3245) scal ik im siªun sîŒun iro sundea alâten,
3226 rada C. 3227 ef] ef it Behrmann, Pronomina S. 20; Behaghel, Germania 27, 419; Schumann, Germania 30, 71 than fehlt
C wirdig C. 3228 thi fehlt M oºran
C.
3231 Lethuuerc C than giduo C. 3233 beginnid C. 3234 is fehlt C he
tilgt Behaghel, Germania 27, 419. 3235 ahton] ahtid Behaghel, Germania 27, 419. 3236 werean Colliander 518: vgl. Schlüter, Nd. Jb. 40, 135 Krogmann, Nd. Jb. 80, 35: uuili für ursprünglich scal. 3237
formuodit C. 3241
firoho C. 3245
latan C.
Tatian 98,1-2, 4
3223-3227 Tatian 98, Lukas 17,3 ... ‚Si peccaverit in te frater tuus, Matthäus 18,15 vade et corripe eum inter
te et ipsum solum. 3227-3230 Matthäus
18,16 Si antem non te audierit, adhibe tecum adhuc unum vel duos, ut in ore
dnorum testium vel trium stet omne verbum. 3230-3239
Matthäus 18,17 Quodsi non audierit eos, dic ecclesiae (Hraban zu Matthäus 18,17 ... tum multis dicendum est, ut
detestationi illum habeant, et qui non potuit pudore salvari salvetur
opprobriis); si autem et ecclesiam non audierit, sit tibi sicut ethnicus et
publicanus.’ 3241-3247 Matthäus18,21
Tunc accedens Petrus ad eum diait. ‚Domine, quotiens peccabit in me frater meus
et dimittam ei? Usque septies?’
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 118-119
(3246) uurêŒaro uuerko, êr
than ik is êniga uurêka frummie,
(3247) lêŒes te lône?’ Thô sprak eft the landes uuard,
(3248) angegin
the godes sunu gôdumu thegne:
(3249) ‚ni seggiu ik thi fan siªuniun,
sô thu selªo
sprikis,
(3250) mahlis mid thînu mûŒu, ik duom thi mêra thar tô:
(3251) siªun sîŒun siªuntig sô scalt thu sundea gehuemu,
(3252) lêŒes alâten: sô
uuilliu ik thi te lêrun geªen
(3253) uuordun uuârfastun. Nu ik thi sulica giuuald fargaf,
(3254) that thu mînes hîuuiskes hêrost uuâris,
(3255)
manages mannkunnies, nu scalt thu im
mildi uuesen,
(3256)
liudiun lîŒi.’ Thô thar te themu
lêreande quam
(3257) ên iung man angegin endi frâgode Iesu Crist:
(3258) ‚mêster the gôdo’, quaŒ he, ‚huat scal ik manages duan,
(3259) an
thiu the ik heªenrîki gehalan môti?’
(3260)
Habde imu ôduuelon allen geuunnen,
(3261) mêŒomhord manag, thoh he mildean hugi
(3262) bâri an is breostun. Thô sprak imu that barn godes:
(3263) ‚huat quiŒis thu umbi gôdon?
(3264) biûtan the êno, the thar al gescôp,
(3265) uuerold endi uunnea. Ef thu is uuillean haªas,
(3266) that thu an lioht godes lîŒan môtis,
(3267) than scalt thu bihalden thea hêlagon lêra,
(3268) the
thar an themu aldon êuua gebiudid,
(3269) that thu man ni slah, ni thu mênes ni sueri,
(3270) farlegarnessi
farlât endi luggi geuuitskepi,
(3271) strîd endi stulina; ne uuis thu te stark an hugi,
(3272) ne nîŒin ne hatul,
ni nôdrôf ni fremi;
(3273) aªunst alla farlât;
uuis thînun eldirun gôd,
(3274)
fader endi môder, endi thînun friundun hold,
(3275) them nâhistun ginâŒig. Than thu thi giniodon môst
(3276) himilo
rîkeas, ef thu it bihalden
uuili,
(3277) fulgangan godes lêrun.’ Thô sprak eft the iungo man
3246 than fehlt C. 3247-3248 Roediger 281 zieht angegin zum
Schluss des vorhergehenden Verses. 3247 Vgl. Roediger 287. 3257 iesum C, thene iesu M. 3258
mines C.
3259 That ik C, dazu
Bruckner, Die altsächsische Genesis, S. 19 hebbean C. 3263 godi C. 3268 thia C. 3270
forlegarnissia C. 3272 frumi C. 3274
friund C. 3275
thi fehlt M. 3276 Himilrikeas M, vgl. Kauffmann, PBB 12, 348.
Tatian
98,4, 106,1-2
3247-3252
Matthäus 18,22 Dicit illi
Iesus: ‚Non dico tibi usque septies, sed usque septuagies septies.’ 3252-3256 nach Matthäus 18,18 Quaecunque
alligaveritis super terram mit Beziehung
auf Matthäus 16,29, siehe zu 3072ff. 3256-3259 Tatian 106, Marcus 10,17 Et cum egressus esset in viam,
procurrens quidam ... rogabat eum dicens : Matthäus19,16
‚Magister bone, quid boni faciam ut habeam vitam aeternam?’ 3260-3261
siehe zu 3291f. 3262-3268 Matthäus 19,17 Qui dixit ei: ‚Quid me interrogas de bono? Marcus
10,18 Nemo bonus nisi
unus deus. Matthäus 19,17 Si autem
vis ad vitam ingredi, serva mandata. 3269-3275
Matthäus 19,18 ... Non occides, non adulterabis, non furtum faeies, non
falsum testimonium dices, 19,19
honora patrem tuum et matrem , et diliges proximum tuum sicut te ipsum.’ 3277-3280 Matthäus 19,20 Dicit illi
adulescens: ‚Omnia haec custodivi a iuventute mea: quid adhuc mihi deest?’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 119-120
(3278)
‚al hebbiu ik sô gilêstid’, quaŒ he, ‚sô
thu mi lêris nu,
(3279)
uuordun uuîsis, sô ik is eo uuiht ni
farlêt
(3280) fan mînero kindiski.’ Thô bigan ina Crist sehan
(3281) an mid is ôgun: ‚ên is thar noh nu’, quaŒ he,
(3282) ‚uuan thero uuerko: ef thu is uuilleon haªas,
(3283) that thu thurhfremid thionon
môtis
(3284) hêrron thînumu, than scalt thu that thîn hord nimen,
(3285) scalt thînan ôduuelon allan farcôpien,
(3286) diurie mêŒmos, endi dêlien hêt
(3287) armun mannun: than haªas thu aftar thiu
(3288) hord an himile; cum thi than gihalden te mi,
(3289) folgo thi mînaro ferdi: than haªas thu friŒu sîŒur.’
(3290)
Thô uurŒun Kristes uuord kindiungumu manne
(3291)
suîŒo
an sorgun, uuas imu sêr hugi,
(3292)
môd umbi herte: habde mêŒmo filu,
(3293)
uuelono geuunnen; uuende imu eft
thanen,
(3294)
uuas imu unôŒo innan breostun,
(3295) an is seªon suâro. Sah imu aftar thô
(3296) Krist alouualdo, quaŒ it thô, thar he uuelde,
(3297) te them is iungarun geginuuardun,
that uuâri an godes rîki
(3298)
unôŒi
ôdagumu manne up te cumanne:
(3299) ‚ôŒur mag man olbundeon, thoh he sî unmet grôt,
(3300) thurh nâŒlan gat, thoh it
sî naru suîŒo,
(3301) sâftur thurhslôpien, than mugi cuman thiu siole te himile
(3302) thes ôdagan
mannes, the hêr al haªad
(3303) giuuendid an thene uueroldscat uuilleon sînen,
(3304) môdgithâhti, endi ni hugid umbi thie maht godes.’
XLI.
(3305) Imu anduuordiade êrthungan
gumo,
(3306) Sîmon Petrus, endi seggean bad
(3307) leoªan hêrron:
‚huat sculun uui thes te lône nimen’, quaŒ he,
(3308) ‚gôdes te gelde, thes uui thurh thîn iungardôm
3283
thurhfremid] thionon thiodne C, bei Heyne und Rückert lautet die Zeile: that thu thurhfremid thionon│thiodne
motis. 3284 thu thu M. 3287
thi C.
3290 uuord fehlt M.
3294 innan] an is M. 3297 is godun M. 3300 hie C. 3302
odages C. 3305
anuuordeda thuo C erthuungan MC.
Tatian 106,3-5
3280-3289
Marcus 10,21 Iesus autem
intuitus eum … dixit illi: ‚Unum tibi deest. Matthäus 19,21 Si vis perfectus esse, vade, vende quae habes et da
pauperibus, et habebis thesaurum in caelo, et veniens sequere me.’ 3290-3295 Matthäus 19,22 Cum audisset
adulescens verbum abiit tristis; Lukas
18,23 erat enim dives valde Matthäus
19,22 et multas possessiones habens. 3295-3298
Marcus 10,23 Et circumspiciens Iesus ait discipulis suis ... Matthäus 19,23
… Quia dives difficile intrabit in regnum caelorum. 3299-3304 Matthäus 19,24 ... Facilius est camelum per foramen acus
transire quam divitem intrare in regno caelorum. Hraban zu Matthäus 19,24 Si facilius est camelum ingentibus membris
enormem per foramen acus penetrare quam divitem intrare in regnum dei, nullus
ergo dives intrabit in regnum dei ... nisi forte quia divitias vel pro nihilo
habere vel ex toto relinquere domino inspirante didicerunt ... Et alios
hortatur (dominus): ‚Si divitiae affluant, noli cor apponere.’ 3305-3312 Matthäus 19,27 Tunc respondens
Petrus dixit ei: ‚Ecce nos reliquimus omnia et secuti sumus te: quid ergo erit
nobis?’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 120-121
(3309) êgan endi erªi al
farlêtun,
(3310) hoªos endi hîuuiski,
endi thi te hêrron gicurun,
(3311) folgodun thînaru ferdi: huat scal ûs thes te frumu uuerŒen,
(3312) langes
te lône?’ Liudeo drohtin
(3313) sagde im thô selªo: ‚than ik
sittien kumu’, quaŒ he,
(3314) ‚an thie mikilan maht an themu
mârean dage,
(3315) thar ik allun scal irminthiodun
(3316) dômos
adêlien, than môtun gi mid iuuuomu
drohtine thar
(3317) selªon sittien
endi môtun thera saca uualdan:
(3318) môtun gi Israhelo eŒilifolcun
(3319) adêlien aftar iro dâdiun: sô môtun gi thar gidiuride uuesen.
(3320) Than seggiu ik iu te uuâran: sô hue sô that an thesaru uueroldi
giduot,
(3321) that he thurh mîna minnea mâgo gesidli
(3322) liof farlêtid, thes scal hi hêr lôn niman
(3323) tehan sîŒun tehinfald, ef he it mid treuuon duot,
(3324) mid hluttru hugi. Oªar that haªad he ôk himiles lioht,
(3325) open êuuig lîf.’ Bigan imu thô aftar thiu
(3326) allaro barno bezt ên biliŒi seggian,
(3327) quaŒ that thar ên ôdag man an êrdagun
(3328) uuâri
undar themu uuerode: ‚the habde uuelono genôg,
(3329)
sinkas gisamnod endi imu simlun uuas
(3330) garu mid goldu endi mid godouuebbiu,
(3331)
fagarun fratahun endi imu so filu
habde
(3332)
gôdes an is gardun endi imu at gômun sat
(3333)
allaro dago gehuilikes: habde imu
diurlîc lîf,
(3334)
blîŒsea an is benkiun. Than uuas thar eft ên biddiendi man,
(3335) gilêªod an is lîchamon, Lazarus uuas he hêten,
(3336) lag imu dago gehuilikes at them durun foren,
(3337) thar he thene ôdagan man inne uuisse
(3338) an is gestseli gôme thiggean,
3311 thes fehlt C. 3312 langes] lores, zu ae. lor („Verlust“), Trautmann 133; vgl. Klaeber, MLN 22, 252, Grau 208. 3313 selªo] selbo suno drohtines C. 3314 mikulun C. 3316 Domes M. 3328
uuari zur vorhergehenden Zeile Rückert the] hie C. 3329 sinnon C. 3332 at is C. 3334
blitzea M benki C.
Tatian
106,5-6, 107,1
3312-3319 Matthäus 19,28 Iesus autem dixit illis: ‚Amen dico vobis quod vos qui secuti estis me,
in regeneratione, cum sederit filius hominis in sede maiestatis suae, sedebitis
et vos super sedes duodecim iudicantes duodecim tribus Israhel. 3320-3325 Marcus 10,29 Amen dico vobis: Matthäus 19,29 Omnis qui relinquit domum
aut parentes ... propter nomen meum ..., centuplum accipiet Marcus 10,30 nunc in hoc tempore ..., et
in futuro Matthäus 19,29 vitam
aeternam possidebunt.’ 3325-3334 Tatian 107 Iterum dixit: Lukas 16,19 ‚Homo quidam erat dives, et induebatur purpura et bysso
et epulabatur cottidie splendide. 3334-3345
Lukas 16,20 Et erat quidam mendicus nomine Lazarus, qui iacebat, ad ianuam
eius ulceribus plenus, 16,21 cupiens
saturari de micis quae cadebant de mense divitis (Lukas 16,21 et nemo illi dabat, fehlt
Tatian); sed et canes veniebant et lingebant ulcera eius.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 121-122
(3339) sittien at sumble, endi he simlun bêd
(3340) giarmod thar ûte: ni môste thar in cuman,
(3341) ne he ni mahte gebiddien, that man imu thes brôdes tharod
(3342) gidragan uueldi, thes thar fan themu diske niŒer
(3343) antfel undar iro fôti: ni mahte imu thar ênig fruma uuerŒen
(3344) fan themu hêroston, the thes hûses giuueld, biûtan that thar gengun is hundos tô,
(3345) likkodun is lîkuundon, thar he liggiandi
(3346)
hungar tholode; ni quam imu thar te
helpu uuiht
(3347) fan themu rîkeon manne. Thô gifragn ik that ina is reganogiscapu,
(3348) thene armon man is êndago
(3349) gimanoda
mahtiun suîŒ, that he manno drôm
(3350) ageªen scolde. Godes engilos
(3351) antfengun is ferh endi lêddun ine forŒ thanen,
(3352) that sie an Abrahames barm thes armon mannes
(3353) siole gisettun: thar môste he simlun forŒ
(3354) uuesen an uunniun. Thô quâmun ôk uurdegiscapu,
(3355) themu ôdagan man orlaghuîle,
(3356) that he thit lioht farlêt: lêŒa uuihti
(3357) besinkodun
is siole an thene suarton hel,
(3358) an
that fern innen fîundun te uuillean,
(3359) begrôªun ine an gramono hêm. Thanen mahte he thene gôdan scauuon,
(3360)
Abraham gesehen, thar he uppe uuas
(3361)
lîªes
an lustun, endi Lazarus sat
(3362) blîŒi an is barme, berht lôn antfeng
(3363) allaro is armôdio, endi lag the
ôdago man
(3364) hêto an theru helliu, hriop up thanen:
(3365) ‚fader Abraham’, quaŒ he, ‚mi is firinun tharf,
(3366) that thu mi an thînumu môdseªon mildi uuerŒes,
(3367)
lîŒi
an thesaru lognu: sendi mi Lazarus herod,
(3368) that he mî gefôrea an thit fern innan
(3369) caldes uuateres. Ik hêr quic brinnu
(3370) hêto an thesaru helliu: nu is mi thînaro helpono tharf,
3339 at is C
sinnon C. 3343
frumu M.
3344 them C, them the Wilhelmy S. 37, neuan C to is hundos M. 3347 is fehlt C. 3349 Gimanodun M, Gimanoda magtig mahtiom
suith suht C. 3357
bisenkidun C. 3358
Ant C. 3363
armmodio M. 3367
lazarusan C.
Tatian 107,1-2
3347-3353 Lukas 16,22 Factum est autem
ut moreretur mendicus et portaretur ab angelis in sinum Abrahae. 3354-3359
Lukas 16,22 Mortuus est
autem et dives et sepultus est in inferno. 3359-3365
Lukas 16,23 Elevans autem oculos suos cum esset in tormentis videbat
Abraham a longe et Lazarum in sinu eius, 16,24
et ipse clamans dicit (Beda zu Lukas
16,22 sinus Abrahae requies est beatorum pauperum): 3365-3372 Lukas 16,24 ‚Pater Abraham, miserere mei et mitte Lazarum,
ut intingat extremum digiti sui in aqua, ut refrigeret linguam meam, quia
crucior in hac flamma.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 122-123
(3371) that he mi aleskie mid is lutticon fingru
(3372) tungon mîne, nu siu têkan haªad,
(3373) uªil arªedi. Inuuidrâdo,
(3374) lêŒaro sprâka,
alles is mi nu thes lôn cumen.’
(3375) Imu anduuordiade
thô Abraham - that uuas aldfader -:
(3376) ‚gehugi thu an thînumu herton’, quaŒ he, ‚huat thu habdes iu
(3377) uuelono an uueroldi. Huat, thu thar alle thîne uunnea
farsliti,
(3378) gôdes an gardun, sô huat sô thi giªiŒig forŒ
(3379) uuerŒen scolde. Uuîti tholode
(3380) Lazarus an themu liohte, habde thar lêŒes filu,
(3381) uuîteas an uueroldi. Bethiu scal he nu uuelon êgan,
(3382) libbien an lustun: thu scalt thea logna tholan,
(3383)
brinnendi fiur: ni mag is thi ênig
bôte kumen
(3384) hinana te helliu: it haªad the hêlago god
(3385) sô gifastnod
mid is faŒmun: ni mag thar faren ênig
(3386) thegno thurh that thiustri: it is hêr sô
thikki undar ûs.’
(3387) Thô sprac eft Abrahame the erl tegegnes
(3388) fan theru hêtan hell endi helpono bad,
(3389) that he Lazarus an liudio drôm
(3390) selªon sandi: ‚that he geseggea thar
(3391)
brôŒarun
mînun, huô ik hêr brinnendi
(3392) thrâuuerk tholon; si thar
undar theru thiodu sind,
(3393)
si fîªi
undar themu folke: ik an forhtun
bium,
(3394)
that sie im thar faruuirkien, that
sie sculin ôk an thit uuîti te mi,
(3395)
an sô grâdag fiur.’ Thô imu eft
tegegnes sprak
(3396)
Abraham aldfader, quaŒ that sie thar êo godes
(3397)
an themu landskepi, liudi habdin,
(3398)
Moyseses gibod endi thar managaro tô
3372 Vgl. Roediger 281; Behaghel, Germania 27,
419; Schumann, Germania 30, 72. 3372-3374 Die früheren Herausgeber, Schumann, Germania 30, 72, Kock, Jaunts and
Jottings, S. 45, Colliander 520 ziehen inuuidrado, leŒaro spraka zum Vorhergehenden, so dass 3372 bis 3374 ein Satz ist. 3375 anduuordia C. 3379
scoldi C. 3381
uuelono C. 3385
fastnot C. 3386
thiustria C. 3392
thar fehlt C thiod M,
thieda C, dazu Heusler, Versgeschichte I, 176.
Tatian 107,2-4
3372-3374
Beda zu Lukas 16,24
Notandum valde est quod dives in igne positus linguam suam refrigerari petit.
... Quia abundare in
conviviis loquacitas solet, is qui hic male convivatus dicitur apua interos
gravius in lingua ardere perhibetur. 3375-3383 Lukas 16,25 Et dixit illi Abraham: ‚Fili, recordare
quia recepisti bona in vita tua et Lazarus similiter mala: nunc autem hic
consolatur, tu vero cruciaris. 3383-3386 Lukas 16,36 Et in his omnibus inter vos et nos chaos
magnum firmatum est, ut hi qui volunt hinc transire ad vos non possint neque
inde huc transmeare.’ 3387-3395
Lukas 16,27 ‚Rogo ergo te, pater, ut mittas eum in domum patris mei. Lukas
16,28 Habeo enim quinque
fratres, ut testetur illis, ne et ipsi veniant in locum hunc tormentorum.’ 3395-3403 Lukas 16,29 Et ait illi
Abraham: ‚Habent Moysen et prophetas, audiant illos.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 123-124
(3399)
uuârsaguno uuord: ‚ef sie is
uuillige sind,
(3400)
that sie that bihalden, than ni thurªun sie an thea hell innen,
(3401)
an that fern faren, ef sie gefrummiad sô,
(3402) sô thea gebiodad, the
thea bôk lesat
(3403)
them liudiun te lêrun. Ef sie thes than ni uuilliad lêstien
uuiht,
(3404) thanne ni hôriad sie ôk themu the hinan astâd,
(3405)
man fan dôŒe. Lâte man sie an iro môdseªon
(3406)
selªon
keosen, hueŒer im suôtiera thunkie
(3407)
te giuuinnanne, sô lango sô sie an
thesaru uueroldi sind,
(3408)
that sie eft uªil ettha gôd aftar
habbien.’’
XLII.
(3409) Sô lêrde he thô thea liudi liohton uuordon,
(3410) allaro barno bezt, endi biliŒi sagde
(3411) manag mankunnie mahtig drohtin,
(3412) quaŒ that imu ên sâlig
gumo samnon bigunni
(3413)
man an morgen, ‚endi im mêda gihêt,
(3414) the hêrosto thes hîuuiskeas, suîŒo *holdlîc lôn,
(3415) quat that hie iro allaro gihuem ênna gâªi
(3416) siloªrinna
scat. Thuo samnodun managa
(3417) uueros an is uuîngardon, endi hie im uuerc bifalah
(3418) âdro an ûhtan. Sum quam thar ôc an undorn tuo,
(3419) sum quam thar an middian dag, man te them uuerke,
(3420) sum quam thar te nônu, thuo uuas thiu niguŒa tîd
(3421) sumarlanges dages; sum thar ôc sîŒor quam
(3422) an thia elliftun tîd. Thuo geng thar âªand tuo,
(3423) sunna ti sedle. Thuo hie selªo gibôd
(3424) is ambahtion, erlo drohtin,
(3425) that man thero manno gihuem is meoda
forguldi,
(3426) them erlon arªidlôn; hiet thiem at êrist geªan.
(3427) thia thar
at lezt uuârun, liudi
3400 thena C. 3401 gefrummien M, frummian C; vgl. Behaghel,
Modi § 35. 3402 the thea] thia the C. 3403 leru C. 3404
hinan fehlt M. 3409
Gegen Krogmanns Versuch, Fitte 42 als
Interpolation auszuscheiden, siehe zusammenfassend Rathofer, Z. f. d. A. 93,
266 (= WdF 321, 390). 3411 Roediger 282 schließt den Vers mit Punkt. 3412
en fehlt C. 3414
holdlîc bis 3490 man<nun> fehlt M.
3416 silofrina C. 3425 mannes C. 3427 thar at Kock, Z. f. d. A. 48, 202] that C,
thar Roediger, at Schmeller.
Tatian 107,4,
109,1-2
3403-3405
Lukas 16,31 … Si Moysen
et prophetas non audiant, neque si quis ex mortuis resurrexit credent.’ 3412-3418
Tatian 109, Matthäus 20,1 ‚Simile est enim regnum caelorum homini patri familias qui exiit primo
mane conducere operarios in vineam suam. 20,2
Conventione autem facta cum operariis ex denario diurno misit eos in vineam
suam. 3418-3422 Matthäus 20,3 Et
egressus circa horam tertiam … 20,5
iterum autem exiit circa sextam et nonam horam ...; 20,6 circa undecimam vero exiit. ... 3422-3428 Matthäus 20,8 Cum sero autem factum esset, dicit dominus
vineae procuratori suo: ‚Voca operarios et redde illis mercedem incipiens a
novissimis usque ad primos.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 124-125
(3428) uueros te them uuerke, endi mid is
uuordon gibôd,
(3429) that man them mannon iro mieda forguldi
(3430) alles at aftan, them thar quâmun at êrist tuo
(3431)
uuillendi te them uuerke. Uuândun
sia suîŒo,
(3432)
that man im mêra lôn gimacod habdi
(3433)
uuiŒ
iro araªedie: than man im allon gaf,
(3434) them liudeon gilîco. LêŒ uuas that suîŒo,
(3435) allon them ando, them thar quâmun at êrist tuo:
(3436)
‚uui quâmun hier an moragan’, quâŒun sia, ‚endi tholodun hier manag te dage
(3437) araªiduuerco, huîlon unmet hêt,
(3438) scînandia sunna: nu ni giªis thu ûs scattes than mêr,
(3439) thie thu them ôŒron duos, thia hier êna huîla
(3440) uuâron an thînon uuerke.’ Thuo habda eft is uuord garo
(3441) thie hêrosto
thes hîuuiskes, quat that hie im ni habdi gihêtan than mêr
(3442) uuerŒes uuiŒ iro uuerke: ‚huat, ik giuuald hebbiu’, quathie,
(3443) ‚that ik iu allon gilîco muot lôn forgeldan,
(3444) iuues uuerkes uuerŒ.’’ Than uualdandi Crist
(3445) mênda im thoh mêra thing, thoh hie oªar that manno folc
(3446) fan them uuîngardon sô uuordon sprâki,
(3447)
huô thar unefno erlos quâmun,
(3448) uueros te them uuerke. Sô sculun fan thero
uueroldi duon
(3449) mancunnies barn an that mârio lioht,
(3450) gumon an godes uuang: sum biginnit ina giriuuan sân
(3451) an is kindiski, haªit im gicoranan muod,
(3452) uuilleon guodan, uueroldsaca mîŒit,
(3453) farlâtit is lusta; ni mag ina is lîkhamo
(3454) an unspuod forspanan: spâhiŒa lînot,
(3455) godes
êu, gramono forlâtit,
3428 uuirke C, giuuirke Sievers, Anm. 3432
gimacon C, gimarcod Schröder, Z. f. d. A. 46, 359. 3433-3434
Vgl. Roediger 282. 3437 Vgl. Behaghel,
Germania 21, 148. 3441 herrosto C that fehlt C. 3447-3448 Vgl. Behaghel,
Germania 21, 148. 3451 gicoran an Roediger; die Abteilung nach Grein, Germania 11, 214; vgl. Roediger
287; Schumann, Germania 30, 72; Sievers, PBB 10, 89. 3455
godes] lestid godes Kauffmann, PBB 12,
349, Piper.
Tatian 109,2-3
3431-3434 Matthäus 20,10 Venientes autem
et primi arbitrati sunt quod plus essent accepturi: acceperunt autem et ipsi
singulos denarios. 3434-3440 Matthäus 20,11 Et accipientes murmurabant adcontra patrem
familias 20,12 dicentes: ‚Hi
novissimi una hora fecerunt, et pares illos nobis fecisti, qui portavimus
pondus diei et aestus.’ 3440-3444 Matthäus 20,13 At ille respondens uni eorum dixit:
‚Amice, non facio tibi iniuriam. Nonne convenisti mecum ex denario? 20,14 ... Volo autem et huic novissimo
dare sicut et tibi. 20,15 Aut non
licet mihi quod volo facere?’ 3444-3515
Hraban zu Matthäus 20,3-20,7 Possumus vero et easdem diversitates horarum
etiam ad unumquemque hominem per aetatum momenta distinguere. 50ff. Mane quippe intellectus nostri
pueritia est. 64ff. Hora autem tertia
adoloscentia intelligi potest, quia quasi iam sol in altum proficit dum calor
aetatis crescit. 76ff. Sexta vero
iuventus est, quia velut in centro sol figitur, dum in ea plenitudo roboris
solidatur. 84ff. Nona autem senectus
intelligitur, in qua velut sol ab alto axe descendit, quia aetas a calore
iuventutis deficit. 93ff. Undecima
vero ea est aetas quae decrepita vel veterana dicitur. … 3501ff. Quia ergo ad vitam bonam alius in pueritia, alius in
adolescentia, alius in iuventute, alias in senectute, alius in decrepita aetate
perducitur, quasi diversis horis operarii ad vineam vocantur.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 125-126
(3456)
uurêŒaro
uuillion, duot im sô te is uueroldi
forŒ,
(3457) lêstit sô an theson liohte, antthat im is lîªes cumit,
(3458) aldres âªand; giuuîtit im than upuuegos:
(3459) thar
uuirŒit im is araªedi all gilônot,
(3460) fargoldan mid guodu an godes rîkie.
(3461) That mêndun thia uuuruhteon, thia an them uuîngardon
(3462) âdro an ûhta arªidlîco
(3463) uuerc bigunnun endi thuruuuonodun forŒ,
(3464) erlos unt âªand. Sum thar ôc an undern quam,
(3465) habda thuo farmerrid, thia moraganstunda
(3466) thes daguuerkes forduolon; sô
duot doloro filo,
(3467) gimêdaro manno: drîªit im mislîc thing
(3468) gerno an is iuguŒi, - haªit im gelpquidi
(3469) lêŒa gilînot endi lôsuuord
manag -,
(3470) antthat is kindiski farcuman uuirºit,
(3471) that ina after is iuguŒi godes anst manot
(3472) blîŒi an is brioston; fâhit im te beteron than
(3473) uuordon endi uuercon, lêdit im is uuerold mid thiu,
(3474)
is aldar ant thena endi: cumit im
alles lôn
(3475)
an godes rîkie, gôdaro uuerko.
(3476) Sum mann than midfiri mên
farlâtid,
(3477) suâra sundiun, fâhit im an sâlig thing,
(3478) biginnit im thuru godes craft guodaro uuerco,
(3479) buotit balosprâka, lâtit im is bittrun dâd
(3480) an is hugie hreuuan; cumit im thiu helpa fon gode,
(3481) that im gilêstid thie gilôªo, sô lango sô im is lîf uuarod;
(3482) farit im forŒ mid thiu, antfâhit is mieda,
(3483) guod lôn at gode; ni sindun êniga geªa beteran.
(3484) Sum biginnit than ôc furŒor, than hie ist fruodot mêr,
(3485) is aldares afheldit, - than biginnat im is uªilon uuerc
(3486) lêŒon an theson liohte, than ina lêra godes
(3487)
gimanod an is muode: uuirŒit im mildera hugi,
(3488)
thurugengit im mid guodu endi geld
nimit,
(3489) hôh himilrîki, than hie hinan uuendit,
3457 antthat
Sievers] ant C. 3458 uppuuego C. 3459
Thar Sievers] that C. 3465
thi C.
3469 gilinot Rückert] gilonot C. 3476 thann C. 3479
bettrun C. 3484
thann C.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 126-127
(3490)
uuirŒit
im is mieda sô sama, sô them man*nun
uuarŒ,
(3491) thea thar te nônu dages, an thea
nigunda tîd,
(3492) an thene uuîngardon uuirkean quâmun.
(3493) Sum uuirŒid than sô suîŒo gefrôdot, sô
he ni uuili is sundea bôtien,
(3494) ac he ôkid sie mid uªilu gehuilicu, antat imu is âªand nâhid,
(3495) is uuerold
endi is uunnea farslîtid; than
beginnid he imu uuîti andrêden,
(3496) is
sundeon uuerŒad imu sorga an môde: gehugid huat he selªo gefrumide
(3497) grimmes
than lango, the he môste is iuguŒeo neoten; ni mag than mid ôŒru gôdu gibôtien
(3498) thea dâdi,
thea he sô derªea gefrumide, ac he slehit
allaro dago gehuilikes
(3499)
an is breost mid bêŒiun handun
endi uuôpit sie mid bittrun trahnun,
(3500) hlûdo he sie mid hofnu kûmid, bidid thene hêlagon drohtin
(3501) mahtigne, that he imu mildi uuerŒe: ni lâtid imu sîŒor is môd gituîflien;
(3502) sô êgrohtful is, the thar alles
geuueldid: he ni uuili ênigumu irminmanne
(3503) faruuernien uuillean sînes; fargiªid imu uualdand selªo
(3504) hêlag himilo rîki: than is imu giholpen sîŒur.
(3505)
Alle sculun sie thar êra antfâhen,
thoh sie tharod te ênaru tîdi
(3506) ni kumen, that kunni manno, thoh uuili imu the craftigo drohtin,
(3507) gilônon allaro liudio sô huilicumu. sô hêr is gilôªon antfâhit:
(3508) ên
himilrîki giªid he allun theodun,
(3509)
mannun te mêdu. That mênde mahtig
Krist,
(3510) barno that bezte, thô he that biliŒi sprak,
3490
Mit <man>nun setzt M wieder
ein. 3491 nôon C. 3495
aldres C uuiti andrêden fehlt C. 3496 Is
sundeon uuerŒad, imu fehlt C that
M. 3497 lang C iuguthi C. 3501 imu fehlt C. 3502
-manno C; Grein will den Vers in zwei zerlegen, Germania 11, 214. 3504
himilriki M; vgl. Hofmann I 54. 3506 Vgl. Kock, Z. f. d. A.
48, 302 mancunni C
uuill C. 3507 So Herausgeber bis
Piper; Hofmann I 54] liudio│sô huilicumu sô Behaghel. 3508
Endi C.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 127-128
(3511)
huô thar te them uuîngardun uurhteon
quâmin,
(3512) man mislîco: thoh nam is mêde gehue
(3513) fulle te is frôian. Sô sculun
firiho barn
(3514) at gode selªumu geld antfâhen,
(3515) suîŒo leoªlîc lôn, thoh sie sume sô late uuerŒan.
XLIII.
(3516) Hêt imu thô thea is gôdan iungaron nâhor
(3517)
tueliªi
gangan - thea uuârun imu triuuuiston
(3518)
man oªar
erŒu
-, sagde im mahtig selªo
(3519)
ôŒersîŒu, huilic imu thar arªedi
(3520)
tôuuard uuârun: ‚thes ni mag ênig
tueho uuerŒen’, quaŒ he.
(3521) QuaŒ that sie thô te
Hierusalem an that Iudeono folc
(3522) lîŒan scoldin: ‚thar uuirŒid all gilêstid sô,
(3523)
gefrumid undar themu folke, sô it an
furndagun
(3524)
uuîse man be mi uuordun gesprâkun.
(3525) Thar sculun mi farcôpon undar thea craftigon thiod,
(3526) heliŒos te theru hêri; thar uuerŒat mîna hendi gebundana,
(3527) faŒmos uuerŒad mi thar gefastnod; filu scal ik thar githoloian,
(3528)
hoskes gihôrien endi harmquidi,
(3529)
bismersprâka endi bihêtuuord manag;
(3530)
sie uuêgeat mi te uundron uuâpnes
eggiun,
(3531)
bilôsiad mi lîªu: ik te thesumu liohte scal
(3532) thurh drohtines craft fan dôŒe astanden
(3533) an thriddeon dage. Ni quam ik undar thesa theoda herod
(3534) te
thiu, that mîn eldibarn arªed habdin,
(3535) that mi thionodi thius thiod: ni uuilliu ik is sie thiggien nu,
(3536)
fergon thit folcskepi, ac ik scal
imu te frumu uuerŒen,
(3537)
theonon imu theolîco endi for alla
thesa theoda geªen
(3538) seole mîne. Ik uuilliu sie selªo nu
(3539)
lôsien mid mînu lîªu, thea hêr lango bidun,
3513 is fehlt C. 3515
sô fehlt C; so late uuerŒan in M zum Teil radiert. 3518 self C. 3519 othiersîŒu C arbedi thar Heyne. 3520 der Punkt nach Roediger
282. 3526 gibunden C. 3527
githolon C. 3529
bismarspraka C. 3533-3534
herod te thiu || Heyne, Rückert. 3535
Vgl. Roediger 282 theoda C. 3536 uuerthat C.
Tatian 112,1
3516-3524 Tatian 112, Marcus 10,32 Assumens
autem iterum duodecim Matthäus 20,17
ait illis: Lukas 18,31 ‚Ecce ascendimus
Hierosolymam, et consummabuntur omnia quae scripta sunt per prophetas de filio
hominis. 3525-3533 Marcus 10, 33 Tradetur enim principibus sacerdotum et scribis, Matthäus 10,19 et tradent eum gentibus, Lukas 18,32 et inludetur et flagellabitur et conspuetur et
crucifigetur, 18,33 et tertia die
resurget. 3533-3540 Matthäus 20,28
Sicut filius hominis non venit ut ministraretur ei, sed ut ministraret, et dare
animam suam redemptionem pro multis.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 128-129
(3540) mankunnies manag, mînara
helpa.’
(3541)
Fôr imu thô forŒuuardes - habde imu fasten hugi,
(3542) blîŒean an is breostun barn drohtines -
(3543)
uuelda im te Hierusalem Iudeo folkes
(3544) uuilleon uuîsan: he conste thes uuerodes sô garo
(3545)
hetigrimmen hugi endi hardan strîd,
(3546) uurêŒan uuilleon. Uuerod sîŒode
(3547) furi Hierichoburg; uuas the godes sunu,
(3548)
mahtig undar thero menigi. Thar
sâtun tuênie man bi uuege,
(3548)
blinde uuârun sie bêŒie: uuas
im bôtono tharf,
(3550)
that sie gehêldi heªenes uualdand,
(3551)
huand sie sô lango liohtes tholodun,
(3552)
managa huîla. Sie gihôrdun thô that
megin faren
(3553)
endi frâgodun sân firiuuitlîco
(3554)
reginiblindun, huilic thar rîki man
(3555) undar themu folcskepi furista uuâri,
(3556)
hêrost an hôªid. Thô sprac im ên heliŒ angegin,
(3557) quaŒ that thar Hiesu Crist fan Galilealande,
(3558) hêleandero bezt hêrost uuâri,
(3559) fôri mid is folcu. Thô uuarŒ frâhmôd hugi
(3560) bêŒiun them blindun
mannun, thô sie that barn godes
(3561) uuissun under themu uuerode: hreopun im thô mid iro uuordun tô,
(3562) hlûdo te themu hêlagon Criste, bâdun that he im helpe gerêdi:
(3563) ‚drohtin Dauides sunu: uuis ûs mid thînun dâdiun mildi,
(3564) neri ûs af thesaru nôdi, sô thu ginôge dôs
(3565)
manno kunnies: thu bist managun gôd,
(3566) hilpis endi hêlis.’ Tho bigan im that heliºo folc
(3567)
uuerien mid uuordun, that sie an
uualdand Krist
(3568)
sô hlûdo ni hriopin. Si ni uueldun im hôrien te thiu,
(3569) ac sie simla mêr endi mêr oªar that manno folc
(3570) hlûdo hreopun. Hêleand gestôd,
3540 mira C. 3541 ferhtan C. 3543 Uueldun M. 3545
hardon C. 3546
sidodÏ M. 3548 thero menigi. Thar satun in M radiert (zum Teil noch lesbar) und mit Federprobe reskribiert tuenie M, tuena C; vgl. Ramat, Gramm.
§ 98 a 2, Anm. 1. 3554 reginblindun M, thea reginblindun Holthausen,
PBB 44, 340, vgl. Kauffmann, PBB 12, 290, Colliander 524, Sievers, PBB 44, 503,
Ilkow S. 333. 3557 galileo lande C. 3568 es im C.
Tatian 115,1-2
3541-3548 Tatian 115, Matthäus 20,29 Et
egredientibus eis a Hiericho (vgl. auch
Lukas 18,35 Cum appropinquassent Hiericho, fehlt Tatian) secuta est eum turba multa. 3548-3566 Matthäus 20,30 Et ecce duo caeci ... sedentes secus viam
audierunt quia Iesus Nazarenus transiret (vgl.
Lukas 18,36 Et cum audiret turbam praetereuntem, interrogabat quid hoc
esset; 18,37 Dixerunt autem ei quod
Iesus Nazarenus transiret, fehlt Tatian)
et clamaverunt dicentes: ‚Domine, miserere nostri, fili David.’ 3566-3570
Matthäus 20,31 Turba
autem increpabat eos ut tacerent. At illi magis clamabant … 3570-3574 Matthäus 20,32 Et stetit Iesus
et vocavit eos (vgl. Lukas 18,40
iussit illum adduci ad se, fehlt Tatian)
et ait: ‚Quid vultis ut faciam vobis?’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 129-130
(3571)
allaro barno bezt, hêt sie thô brengien te imu,
(3572)
lêdien thurh thea liudi, sprak im
listiun tô
(3573) mildlîco
for theru menegi: ‚huat uuilliad git mînaro hêr’, quaŒ he,
(3574)
‚helpono habbien?’ Sie bâdun ina hêlagna,
(3575) that he im ira ôgon opana gidâdi,
(3576) farliuui theses liohtes, that sie liudio drôm,
(3577)
suikle sunnun scîn gisehen môstin,
(3578)
uulitiscônie uuerold. Uualdand
frumide,
(3579)
hrên sie thô mid is handun, dede is
helpe thar tô,
(3580)
that them blindun thô bêŒium uurŒun
(3581)
ôgon gioponod, that sie erŒe endi himil
(3582)
thurh craft godes antkiennien mahtun,
(3583)
lioht endi liudi. Thô sagdun sie lof
gode,
(3584)
diurdun ûsan drohtin, thes sie dages
liohtes
(3585)
brûcan môstun: geuuitun im bêŒie mid imu,
(3586)
folgodun is ferdi: uuas im thiu
fruma giªiŒig,
(3587)
endi ôk uualdandes uuerk uuîdo gekûŒid,
(3588)
managun gimârid.
XLIV.*
(3588)
Thar uuas
sô mahtiglîc
(3589) biliŒi gibôknid, thar the blindon man
(3590) bi themu uuege sâtun, uuîti tholodun,
(3591) liohtes lôse: that mênid thoh liudio barn,
(3592)
al mancunni, huô sie mahtig god
(3593) an themu anaginne thurh is ênes craft
(3594)
sinhîun tuê selªo giuuarhte,
(3595) Âdam endi Êvan: fargaf im upuuegos,
(3596)
himilo rîki; ac thô uuarŒ im the hatola te nâh,
(3597) fîund mid fêknu endi mid firinuuerkun,
(3598)
bisuêk sie mid sundiun, that sie
sinscôni,
(3599) lioht farlêtun: uurŒun an lêŒaron stedi,
(3600) an thesen middilgard man faruuorpen,
(3601) tholodun hêr an thiustriu thiodarªedi,
3571 thô fehlt C. 3573 Mildo C gi C. 3574 biddean
C.
3577 lioht M . 3582
antkiennien M, vgl. Gallee, Gramm. § 235. 3584
is dadi C. 3588 XLIIII in C nach Vers 3587. Gegen Krogmanns Versuche, Fitte 44 als
Interpolation auszuscheiden, siehe zusammenfassend Rathofer, Z. f. d. A. 93,
256 (= WdF 321, 375). 3594 sinihun M. 3596 himilriki M; Kauffmann,
PBB 12, 348.
Tatian 115,2
3574-3578 Matthäus 20,33 Dicunt illi:
‚Domine, ut aperiantur oculi nostri.’ 3578-3588 Matthäus 20,34 Misertus autem eorum Iesus tetigit oculos eorum,
et confestim viderunt, et secuti sunt eum Lukas 18,43 magnificantes dominum, et
omnis plebs ut vidit dedit laudem deo. 3588-3618
Beda zu Lukas 18,35 Caecus iste per allegoriam genus humanum significat,
quod in parente primo, a paradisi gaudiis expulsum, claritatem supernae lucis
ignorans damnationis suae tenebras patitur.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 130-131
(3602) uunnun uuracsîŒos, uuelon tharªodun:
(3603) fargâtun godes rîkies, gramon theonodun,
(3604)
fîundo barnun; sie guldun is im mid fiuru lôn
(3605)
an theru hêton helliu. Bethiu uuârun siu an iro hugi blinda
(3606) an thesaru middilgard, menniscono barn,
(3607) huand siu ine ni antkiendun, craftagne god,
(3608) himilisken hêrron, thene the
sie mid is handun giscôp,
(3609) giuuarhte an is uuillion. Thius uuerold uuas thô sô farhuerªid
(3610)
bithuungen an thiustrie, an thiodarªidi,
(3611)
an dôŒes
dalu: sâtun im thô bi theru
drohtines strâtun
(3612)
iâmarmôde, godes helpe bidun:
(3613)
siu ni mahte im thô êr uuerŒen, êr than uualdand god
(3614)
an thesan middilgard, mahtig
drohtin,
(3615)
is selªes sunu sendien uueldi
(3616) that he lioht antluki liudio barnun,
(3617)
oponodi im êuuig lîf, that sie thene
alouualdon
(3618) mahtin
antkennien uuel, craftagna god.
(3619) Ôk mag ik giu gitellien, of gi thar tô
uuilliad
(3620) huggien endi hôrien, that gi thes hêliandes mugun
(3621) craft antkennien, huô is kumi uurŒun
(3622) an thesaru middilgard managun te helpu,
(3623) ia huat he mid them dâdiun drohtin selªo
(3624)
manages mênde, ia behuiu thiu mârie
burg
(3625) Hiericho hêtid, thiu
thar an Iudeon stâd
(3626) gimacod mid mûrun: thiu is aftar themu mânen ginemnid,
(3627) aftar themu torhten tungle: he ni
mag is tîdi bemîŒen,
(3628) ac he dago gehuilikes duod ôŒerhueŒer,
(3629) uuanod ohtho uuahsid. Sô dôd an thesaru uueroldi hêr,
(3630) an thesaru middilgard menniscono barn:
(3631) farad endi folgod, frôde sterªad,
(3632) uuerŒad eft iunga
aftar kumane,
3601 man arbedi M. 3604 fiure M. 3605
hell C.
3607
ine fehlt C antkiendun M, vgl. zu Vers 3582. 3608 the fehlt C. 3613 thoh C. 3615 sundean C uuelda C. 3617 alouualdon mahtin│Sievers,
Basler, Alts. S. 155, vgl Kauffmann, PBB 12, 347. 3618
god fehlt C. 3619
tellian C uuelleant C. 3620
mugun zum folgenden Vers gezogen von
Heyne, Rückert. 3622 helpon C. 3625 thui C set C. 3626
ginamod C. 3627
torhten fehlt C. 3628
oderuueder M, endihueŒar C.
3619-3647 Sed cum Hiericho appropinquare Iesus
dicitur, caecus illuminatur. Hiericho quippe interpretatur luna, luna autem in
sacro eloquio pro defectu ponitur carnis, quia dum menstruis momentis decrescit
defectum nostrae mortalitatis designat. Dum igitur conditor noster appropinquat
Hiericho, caecus ad lumen redit, quia dum divinitas defectum nostrae carnis
suscipit, humanum genus lumen quod amiserat recipit.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 131-132
(3633)
uueros auuahsane, unttat sie eft
uurd farnimid.
(3634) That mênde that barn godes, thô he fon theru burgi fôr,
(3635) the gôdo fan Hiericho, that ni mahte êr uuerŒen gumono barnun
(3636) thiu blindia
gibôtid, that sie that berhte lioht,
(3637) gisâhin sinscôni, êr than he selªo hêr
(3638) an thesaru middilgard menniski antfeng,
(3639) flêsk endi lîchamon. Thô uurŒun thes firiho barn
(3640)
giuuar an thesaru uueroldi, the
hêr an uuîtie êr,
(3641) sâtun an sundiun gisiunies lôse,
(3642) tholodun an thiustrie, - sie
afsôªun
that uuas thesaru thiod kuman
(3643) hêleand te helpu fan heªenrîkie,
(3644) Crist allaro cuningo best; sie mahtun is antkennien sân,
(3645) gifôlien is fardio. Thô sie sô
filu hriopun,
(3646)
the man te themu mahtigon gode, that
im mildi aftar thiu
(3647)
uualdand uurŒi. Than uueridun im suîŒo
(3648)
thia suârun sundeon, the sie im êr selªon gidâdun,
(3649)
lettun sie thes gilôªon. Sie ni mahtun them liudiun thoh
(3650)
biuuerien iro uuilleon, ac sie an uualdand god
(3651)
hlûdo hriopun, antat he im iro hêli
fargaf,
(3652)
that sie sinlîf gisehen môstin,
(3653)
open êuuig lioht endi an faren
(3654)
an thiu berhtun bû. That mêndun thea
blindun man,
(3655)
the thar bi Hierichoburg te themu
godes barne
(3656) hlûdo hriopun, that he im iro hêli farlihi,
(3657) liohtes an thesumu lîªe: that im thea liudi sô filu
(3658) uueridun mid uuordun, thea thar an themu uuege fôrun
(3659) biforen endi bihinden: sô dôt thea firinsundeon
(3660) an thesaru middilgard manno cunnie.
(3661) Hôriad nu huô thie blindun, sîŒur im gibôtid uuarŒ,
(3662)
that sie sunnun lioht gesehen môstun,
(3663)
huô si thô dâdun:
geuuitun im mid iro drohtine samad,
(3664) folgodun is ferdi, sprâkun filu uuordo
3636 blindi C. 3639 an M. 3640 Giuuaro C. 3642
siu C thero C thieda C. 3645 sô fehlt C. 3647
im fehlt M. 3648 selªo C. 3649 Lietun C tho M. 3650 an fehlt C. 3652 muostun
C. 3657 im liudeo C. 3660 mankunnie M; vgl. Hofmann I
54. 3663 mid uson C.
3647-3759 Beda zu Lukas 18,35 Quid isti designant qui Iesum praecedunt nisi desideriorum carnalium turbas tumultusque vitiorum? ... Saepe namque dum converti ad deum ... volumus ..., occurrunt cordis phantasmata peccatorum quae fecimus, mentis nostrae aciem reverberant, confundunt animam et vocem nostrae peccationis premunt. Sed quem turba increpat ut taceat, magis et magis clamat, quia quanto graviori tumultu cogitationum carnalium premimur, tanto orationi insistere ardentius debemus. 3661-3670 Beda zu Lukas 18,35 Videt et sequitur qui bonum quod intelligit operatur etc.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 132-133
(3665)
themu landes hirdie te loªe: sô dôd im noh liudio barn
(3666) uuîdo aftar thesaru uueroldi, sîŒur im uualdand Crist
(3667)
geliuhte mid is lêrun endi im lîf êuuig,
(3668)
godes rîki fargaf gôdun
mannun,
(3679) hôh himiles lioht endi is helpe thar tô,
(3670) sô huemu sô that giuuerkod, that he môti themu is uuege folgon.
XLV.
(3671) Thô nâhide neriendo Crist,
(3672) the gôdo te Hierusalem. Quam imu thar tegegnes filu
(3673) uuerodes an uuilleon uuel huggendies,
(3674) antfengun ina fagaro endi imu biforen streidun
(3675) thene uueg mid iro giuuâdiun endi mid uurtiun sô same,
(3676) mid berhtun blômun endi mid bômo tôgun,
(3677) that feld mid fagaron palmun, al sô is fard geburide,
(3678) that the godes sunu gangan uuelde
(3679)
te theru mârean burg. Huarf ina megin umbi
(3680)
liudio an lustun, endi lofsang ahôf
(3681) that uuerod an uuilleon: sagdun uualdande thank,
(3682) thes thar selªo quam sunu Dauides
(3683)
uuîson thes uuerodes. Thô gesah
uualdand Krist
(3684) the gôdo te Hierusalem, gumono bezta,
(3685) blîcan thene burges uual endi bû Iudeono,
(3686)
hôha hornseli endi ôk that hûs godes,
(3687) allaro uuîho uunsamost. Thô uuel imu an innen
(3688) hugi uuiŒ is herte: thô ni mahte that hêlage barn
(3689) uuôpu auuîsien, sprak thô uuordo filu
(3690) hriuuiglîco – uuas imu is hugi sêreg -;
(3691) ‚uuê uuarŒ thi, Hierusalem’, quaŒ he, ‚thes thu te uuârun ni uuêst
(3692) thea uurdegiskefti, the thi noh giuuerŒen sculun,
(3693) huô thu noh uuirŒis behabd heries craftu
(3694) endi thi bisittiad slîŒmôde man,
3665 to C. 3666
god M. 3668 gaf C. 3671 Sievers PBB 44, 503] tho
nahide selªo Holthausen,
PBB 44, 340, nahida tho Heyne. 3674 stroidun C. 3680 Liudi C hof M.
3685
berges C. 3686 hornselios C. 3687 uunsamoste M. 3688
um C. 3691 canst Rieger, Z. f. d. P. 7, 10. 3692
uuurŒgiscapu C. 3693
behabd wirŒis Holthausen
(brieflich). 3694
sliŒmuoddia C.
Tatian 116,1, 4,
6, Otfrid IV, 4, 1, 17-76
3671-3679
Tatian 116, Matthäus 21,1 Et cum appropinquassent Hierosolymis ..., 21,8 multi substernebant vestimenta sua in via, alii autem
caedebant ramos de arboribus (vgl.
Johannes 12,13 acceperunt ramos palmarum) et sternebant in via. … 3679-3683 Lukas 19,37 Et … coeperunt
omnes turbae … gaudentes laudare deum voce magna Matthäus 21,9 … dicentes: ‚Osanna fili David, Lukas 19,38 benedictus qui venit res in nomine domini!’ 3683-3690
Lukas 19,41 Et, ut
appropinquavit videns civitatem flevit super illam dicens: 3691-3705 Lukas 19,42 ‚Quia si cognovisses et tu ... quae ad pacem
tibi! Nunc autem abscondita sunt ab oculis tibi. 19,43 Quia venient dies in te, et circumdabunt te et coangustabunt
te undique, 19,44 ad terram
prosternent te et filios qui in te sunt, et non relinquent in te lapidem super
lapidem, eo quod non cognoveris tempus visitationis tuae.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 133-134
(3695) fîund mid folcun. Than ni haªas thu friŒu huergin,
(3696) mundburd mid mannun: lêdiad thi hêr manage tô
(3697) ordos endi eggia, orlegas uuord,
(3698) farfioth thîn folcskepi fiures liomon,
(3699) these uuîki auuôstiad, uuallos hôha
(3700) felliad te foldun: ni afstâd is felis nigiean,
(3701) stên oªar ôŒrumu, ak uuerŒad thesa stedi uuôstia
(3702)
umbi Hierusalem Iudeo liudeo,
(3703)
huand sie ni antkenniad, that im
kumana sind
(3704)
iro tîdi tôuuardes, ac sie habbiad
im tuîflien hugi,
(3705) ni uuitun that iro uuîsad uualdandes craft.’
(3706) Giuuêt imu thô mid theru menegi manno drohtin
(3707) an thea berhton burg. Sô thô that barn godes
(3708) innan Hierusalem mid thiu gumono folcu,
(3709) sêg mid thiu gesîŒu, thô uuarŒ thar allaro sango
mêst,
(3710)
hlûd stemnie afhaªen hêlagun
uuordun,
(3711) loªodun thene landes uuard
liudio menegi,
(3712)
barno that bezte; thiu burg uuarŒ an hrôru,
(3713)
that folc uuarŒ an forhtun endi frâgodun
sân,
(3714) hue that uuâri, that thar mid thiu uuerodu quam,
(3715)
mid theru mikilon menegi. Thô sprak
im ên man angegin,
(3716) quaŒ that thar Hiesu Crist fan Galileo lande,
(3717) fan Nazarethburg neriand quâmi,
(3718) uuitig uuârsago themu uuerode te helpu.
(3719) Thô uuas them Iudiun, the imu êr grame uuârun,
(3720) unholde an hugi, harm an môde,
(3721) that imu thea liudi sô filu lofsang
uuarhtun,
(3722)
diurdun iro drohtin. Thô gengun
dolmôde,
(3723) that sie uuiŒ uualdand Crist uuordun sprâkun,
(3724) bâdun that he that gesîŒi suîgon hêti,
(3725) letti thea liudi, that sie imu lof sô filu
3696 managæ M. 3697ff. Schumann
tilgt die Kommata nach uuord und liomon und setzt Komma nach folcskepi,
vgl. Sievers PBB 10, 589. 3699 uuik M. 3700
te fehlt M foldu C afset C. 3709 segg C; steg Woeste, Z. f. d.
P. 6, 343 thar fehlt C. 3710 ahaªan C. 3711
uueard C. 3714 themu uuerode M. 3721 liudi│so filu Rückert.
Tatian
116,4-5, Otfrid IV, 4,27-64
3706-3715 Tatian 117, Matthäus 21,10 Et cum introisset Hierosolymam, commota est
universa civitas dicens: ‚Quis est hic?’
3715-3718 Matthäus 21,11 Populi autem dicebant: ‚Hic est Iesus propheta a Nazareth
Galilaeae.’ 3719-3727 Tatian 116, Lukas 19,39 Et quidam Pharisaeorum de turbis dixerunt
ad illum: ‚Magister, increpa discipulos tuos.’ Beda zu Lukas 19,39 Mira invidorum dementia! etc.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 134-135
(3726)
uuordun ni uuarhtin: ‚it is thesumu
uuerode lꌒ, quâŒun sie,
(3727)
‚thesun burgliudiun.’ Thô sprak eft that barn godes:
(3728) ‚ef gi sie amerriad’, quaŒ he, ‚that hêr ni môtin manno barn
(3729) uualdandes craft uuordun diurien,
(3730) than sculun it hrôpen thoh harde stênos
(3731) for thesumu folcskepi, felisos starka,
(3732) êr than it eo belîªe, neªo man is lof spreke
(3733) uuîdo aftar thesaru uueroldi.’ Thô he an
thene uuîh innen,
(3734) geng an that godes hûs: fand thar Iudeono filu,
(3735)
mislîke man, manage atsamne,
(3736)
thea im thar côpstedi gikoran
habdun,
(3737)
mangodun im thar mid manages huî:
muniterias sâtun
(3738)
an themu uuîhe innan, habdun iro uuesl
gidago
(3739)
garu te geªanne. That uuas themu godes
barne
(3740)
al an andun: drêf sie ût thanen
(3741)
rûmo fan themu rakude, quaŒ that uuâri rehtara dâd,
(3742) that thar te bedu fôrin barn Israheles
(3743) ‚endi an thesumu mînumu hûse helpono biddean,
(3744) that
sia sigidrohtin sundiono tuomie,
(3745) than
hêr theoªas an thingstedi halden,
(3746) thea faruuarhton uueros uuehsal
drîªan,
(3747) unreht ênfald. Ne gi êniga êra
ni uuitun
(3748) theses godes hûses, Iudeo liudi.’
(3749) Sô rûmde he thô endi rekode, rîki drohtin,
(3750) that hêlaga hûs endi an helpun uuas
(3751) managumu mankunnie, them the is mikilon craft
(3752)
ferrene gefrugnun endi thar gifaran quâmun
(3753)
oªar
langan uueg. UuarŒ thar lêf so manag,
(3754)
halt gihêlid endi hâf sô same,
(3755)
blindun gibôtid. Sô dede that barn godes
(3756) uuilliendi themu uuerode, huand al
an is giuueldi stêd
(3757) umbi thesaro liudio lîf endi ôk umbi thit land sô same.
3727 thet C. 3728 motun C. 3732 ni C spraka M. 3733 uuerold M, vgl.
Kauffmann, PBB 12, 348. 3741 rehtaro M. 3743 badin C. 3744
Fehlt M.
3745 thon C theobos│an Heyne, Rückert; die Abteilung nach Grein, Germania
11, 214. 3746 uueh:: (radiert) M. 3747 enuuald C. 3752 ferran C. 3756
te them C.
Tatian 116,5, 117,2-3, Otfrid IV, 4,65-66
3727-3733
Lukas 19,40 Quibus ipse
ait: ‚Dico vobis, quia si hi tacebant, lapides clamabunt.’ Beda zu Lukas 19,40 Etsi ergo turbae tacuerint hominum, lapides
clamabunt. 3733-3741 Tatian 117, Matthäus
21,12 Et intravit Iesus in templum dei ... et eiciebat omnes vendentes et
ementes in templo ... et mensas nummulariorum et cathedras vendentium columbas
evertit. 3741-3748 Matthäus 21,13 Et
dicit eis: ... ‚Scriptum est: domus mea domus orationis vocabitur ..., vos
autem fecistis eam speluncam latronum; vgl.
Hraban zur Stelle: Dixitque ... quod domus patris eius orationis domus esse
deberet, non spelunca latronum vel domus negotiationis. 3750-3755 Matthäus 21,14 Et accesserunt ad eum caeci et claudi in
templo, et sanavit eos.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 135-136
XLVI.
(3758)
Stôd imu thô fora themu uuîhe
uualdandeo Crist,
(3759)
liof landes uuard, endi imu thero
liudio hugi,
(3760)
iro uuilleon aftaruuarode: gisah
uuerod mikil
(3761) an that mârie hûs mêŒmos fôrien,
(3762) geªon mid goldu endi mid goduuuebbiu,
(3763) diuriun fratahun. That al drohtin Crist
(3764) uuarode uuîslîco. Thô quam thar ôk ên uuidouua tô,
(3765) idis armscapen, endi te themu alaha geng
(3766) endi siu an that tresurhûs tuêne legde
(3767) êrîne scattos: uuas iru ênfald hugi,
(3768) uuillean gôdes. Thô sprak uualdand Crist,
(3769) the gumo
uuiŒ is
giungaron, quaŒ that siu thar geªa brâhti
(3770) mêron mikilu than elcor ênig mannes sunu:
(3771) ‚ef hêr ôdaga man’, quaŒ he, ‚êra brâhtun,
(3772)
mêŒomhord
manag, sie lêtun im mêr at hûs
(3773)
uuelono geuunnen. Ni dede thius
uuidouua sô,
(3774)
ac siu te thesumu alahe gaf al that
siu habde
(3775)
uuelono geuunnen, sô siu iru uuiht ni farlêt
(3776)
gôdes an iro gardun. Bethiu sind ira
geªa
mêron,
(3777) uualdande uuerŒa, huand siu it mid sulicumu uuilleon dede
(3778) te thesumu godes hûse. Thes scal siu geld niman,
(3779) suîŒo langsam lôn, thes siu sulican gilôªon haªad.’
(3780) Sô gifragn ik that thar an themu
uuîhe uualdandeo Crist
(3781) allaro dago gehuilikes, drohtin manno,
(3782) uuîsde mid uuordun. Stôd ine uuerod umbi,
(3783) grôt folc Iudeono, gihôrdun is gôdan uuord,
(3784) suôtea seggian. Sum sô sâlig uuarŒ
(3785) manno undar theru menegi, that it bigan an is môd hladen;
(3786) lînodun im thea lêra, the the landes uuard
(3787)
al be biliŒiun sprak, barn drohtines.
3763 droh C
Crist fehlt C. 3766
tresuhûs C; Holthausen (private
Mitteilung) schlägt vor trêsurhûs oder
tresurhûs innan. 3769 guodo C that fehlt C.
3772 mera C. 3775 sui C
fargaf C. 3777 uuilleon fehlt M. 3780ff.
Hierzu in C am Rand von etwa gleich alter
Hand: secundum Lucam: In illo tempore abeuntes Pharisei consilium inierunt,
ut caperent Iesum in sermone; et reliqua,
vgl. S. XX mit Anm. 9, S. XXVIII mit Anm. 41.
3780 uualdandi C. 3787 gisprac C.
Tatian 118,1
3758-3764 Tatian 118, Lukas 21,1
Respiciens autem vidit eos qui mittebant munera sua in gazophylacium. 3764-3768 Lukas 21,2 Vidit autem et
quandam viduam pauperculam mittentem aera minuta duo. 3768-3770 Matthäus 12,43 Et convocans discipulos suos ait illis: Lukas 21,3 ‚Vere dico vobis quia vidua
haec pauper plus quam omnes misit. 3771-3776
Lukas 21,4 Nam omnes hi ex abundanti sibi miserunt in munera dei, haec
autem ex eo quod deest illi totum victum suum quem habuit misit.’ 3776-3779 Beda zu Lukas 21,3 Hic locus nobis moraliter quidem intimat quam
sit acceptabile deo quicquid bono animo obtulerimus, qui cor nimirum et non
substantiam pensat. 3780-3787 Tatian
118-125, 3787-3800 Matthäus 22,15 Tunc abeuntes Pharisaei consilium
inierunt ut caperent eum in sermone. 22,16
Et mittunt ei discipulos suos cum Herodianis (Hraban zu Matthäus 22,16 id est militibus Herodis) dicentes:
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 136-137
(3788) Sumun uuârun eft so lêŒa lêra Cristes,
(3789)
uualdandes uuord: uuas im uuiŒermôd hugi
(3790) allun them, the an themu heriskepi hêrost
uuârun,
(3791) furiston an themu folke: fâres hugdun
(3792) uurêŒa mid iro uuordun -
habdun im uuiŒersakon
(3793) gihaloden te helpu, thes hêroston man,
(3794) Erodeses thegan, the thar anduuard stôd
(3795) uurêŒes uuillean, that he iro uuord oªarhôrdi –
(3796) ef sie ina forfengin, that sie ina than feteros an,
(3797) thea liudi liŒobendi
leggien môstin,
(3798) sundea lôsan. Thô gengun im thea gesîŒos tô
(3799) bittra gihugde, that sie uuiŒ that barn godes,
(3800) uurêŒa uuiŒersakon uuordun sprâkun:
(3801) ‚huat, thu bist êosago’, quâŒun sie,
‚allun thiodun,
(3802) uuîsis uuâres sô filu: nis thi uuerŒ eouuiht
(3803) te bimîŒanne
manno niênumu
(3804) umbi is rîkidôm, neªo thu simlun
that reht sprikis
(3805) endi an thene godes uueg gumono gesîŒi
(3806) lêdis mid thînun lêrun: ni mag thi laster man
(3807) fîºan undar thesumu
folke. Nu uui thi frâgon sculun,
(3808) rîki thiodan, huilic reht haªad
(3809) the kêsur fan Rûmu, the imu te thesumu kunnie herod
(3810) tinsi sôkid endi gitald haªad,
(3811)
huat uui imu gelden sculin gêro gehuilikes
(3812) hôªidscatto. Saga huat thi thes an thînumu hugi thunkea:
(3813) is it reht the
(3814) landmêgun uuel: ûs is thînaro lêrono tharf.’
(3815) Sie uueldun that he it antquâŒi: than mahte he thoh antkennien uue
(3816) iro uurêŒon uuilleon: ‚te huî gi
uuârlogon’, quaŒ he,
(3817) ‚fandot mîn sô frôkno? Ni scal iu that te frumu uuerŒen,
(3818) that gi dreogerias darnungo nu
(3819) uuilliad mi farfâhen.’ Hêt
he thô forŒ dragan
(3820) te scauuonne the scattos, ‚the gi sculdige sind
3790 Vgl. Colliander 528. 3799
uuiht C.
3802 uureth C. 3804 rikiduo C sinnon C. 3807 thesos C. 3809 kuninge C. 3811
sculun C. 3812
hobidscattos M thînumu fehlt C. 3814
lera C.
3816 uurethan C. 3818 nu fehlt C.
Tatian 126,1-2,
Otfrid IV, 6,29-30
3801-3807
Matthäus 22,16 ‚Magister,
scimus quia verax es et viam dei in veritate doces, et non est tibi cura de aliquo, non enim respicis
personam hominum. 3807-3815 Matthäus 22,17 Dic ergo nobis quid tibi videatur: Licet censum
dare Caesari an non ? (über die
Zinsbarmachung Judaeas Näheres bei Hraban zu Matthäus 22,16). Hraban zu Matthäus 22,17 Blanda et
fraudulenta interrogatio illuc provocat respondentem ut ... dicat non debere
tributa solvi. 3815-3819 Matthäus 22,18
Cognita autem nequitia eorum Iesus ait: ‚Quid me temptatis hypochritae? 3819-3825 Matthäus 22,19 Ostendite mihi
numisma census.’ At illi obtulerunt ei denarium (Hraban zu Matthäus 22,19 Hoc est genus nummi quod ... habebat
imaginem Caesaris).
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 137-138
(3821)
an that geld geªen.’ Iudeon drôgun
(3822) ênna
siluªrinna
forŒ: sâhun manage tô,
(3823) huô he uuas gemunitod: uuas an middien skîn
(3824) thes kêsures biliŒi -
that mahtun sie antkennien uuel -,
(3825) iro hêrron hôªidmâl.
Thô frâgode sie the hêlago
Crist,
(3826) aftar huemu thiu gelîcnessi gilegid uuâri.
(3827) Sie quâŒun that it uuâri uueroldkêsures
(3828) fan Rûmuburg, ‚thes
the alles theses rîkes haªad
(3829) geuuald an thesaru uueroldi.’ ‚Than uuilliu ik iu te uuârun hêr’, quaŒ he,
(3830) ‚selªo
seggian, that gi imu sîn geªad,
(3831) uueroldhêrron is geuunst, endi uualdand gode
(3832) selliad, that thar sîn ist: that sculun iuuua seolon uuesen,
(3833) gumono gêstos.’ Thô uuarŒ thero Iudeono hugi
(3834) geminsod an themu mahle: ni mahtun the mênscaŒon
(3835) uuordun geuuinnen, sô iro uuilleo geng,
(3836) that sie ina farfengin, huand imu that friŒubarn godes
(3837) uuardode uuiŒ the uurêŒon endi im uuâr angegin,
(3838) sôŒspel sagde, thoh sie ni uuârin sô sâlige te thiu,
(3839) that sie it sô farfengin, sô it iro fruma uuâri.
XLVII.
(3840) Sie ni uueldun it thoh farlâten, ac hêtun thar lêdien forŒ
(3841) ên uuîf for themu uuerode, thiu habde uuam gefrumid,
(3842)
unreht ênfaald: thiu idis
uuas bifangen
(3843) an farlegarnessi, uuas iro lîªes scolo,
(3844)
that sie firiho barn ferahu binâmin,
(3845)
êhtin iro aldres: sô uuas an
iro êu gescriªen.
(3846)
Sie bigunnun ina thô frâgon, fruokne
liudi,
(3847)
uurêŒa
mid iro uuordun, huat sie scoldin
themu uuîªe duan,
(3848)
hueŒer
sie sie quelidin, the sie sie quica
lêtin,
3821 te geban C. 3822 Enn C. 3825
sie fehlt C. 3828
thes fehlt M. 3829
hêr Sievers Anm., Horn PBB 5, 174] fehlt
MC. 3830 Selªon C. 3839 fargengin M. 3842 enuuald C. 3845
ehtin vgl. Gallée, Gramm. § 80.
Tatian 126,2-3,
120,1-3, Otfrid IV, 6,30-32
3825-3826
Matthäus 22,20 Et ait
illis Iesus : ‚Cuius est imago haec et suprascriptio?’ 3827-3829 Matthäus 22,21 Dicunt ei: ‚Caesaris.’ 3829-3833 Matthäus 22,21 Tunc ait illis
: ‚Reddite ergo quae sunt Caesaris Caesari et quae sunt dei deo.’ Hraban zu Matthäus 22,21 Quemadmodum
Caesar a vobis exigit impressionem imaginis suae, sic et deus : ut quemadmodum
illi redditur nummus, sic deo anima lumine vultus eius illustrata atque
signata. 3833-3839 Matthäus 22,22 Et
audientes mirati sunt (Hraban zu Matthäus
22,22 quod calliditas eorum insidiandi non invenisset locum) et relicto eo
abierunt Hraban zu Matthäus 22,22 infidelitatem
pariter cum miraculo reportantes. 3840-3843
Tatian 120, Johannes 8,3 Adducunt autem scribae et Pharisaei mulierem in
adulterio deprehensam et statuerunt eam in medio. 3846-3855 Johannes 8,4 Et dixerunt ei: ‚Magister, haec mulier modo
deprehensa est in adulterio. 8,5 In
lege autem Moyses mandavit nobis huiusmodi lapidare. Tu ergo quid dicis?’
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 138-139
(3849) the huat he umbi sulica dâdi adêlien uueldi:
(3850) ‚thu uuêst, huô thesaru
menegi’, quâŒun sie, ‚Moyses
gibôd
(3851) uuârun uuordun, that allaro uuîªo gehuilic
(3852)
an farlegarnessi lîªes faruuarhti
(3853)
endi that sie than auurpin uueros
mid handun,
(3854)
starkun stênun: nu maht thu sie
sehan standen hêr
(3855) an sundiun bifangan: saga huat thu is uuillies.’
(3856) Uueldun ine thea uuiŒersakon uuordun farfâhen,
(3857) ef he that giquâŒi, that sie sie quica lêtin,
(3858) friŒodi ira ferahe, than uueldi that folc Iudeono
(3859) queŒen, that he iro aldiron êo uuiŒersagdi,
(3860) thero liudio landreht; ef he sie than hêti lîªu binimen,
(3861) thea magaŒ fur theru menegi, than uueldin sie queŒen, that he sô mildiene hugi
(3862)
ni bâri an is breostun, sô scoldi
habbien barn godes:
(3863) uueldun sie sô hueŒeres hêlagne Crist
(3864) thero uuordo geuuîtnon, sô he thar for themu uuerode
gesprâki,
(3865)
adêldi te dôme. Than uuisse
drohtin Krist
(3866) thero manno sô garo môdgithâhti,
(3867) iro uurêŒon uuilleon;
thô he te themu uuerode sprak,
(3868) te allun them erlun: ‚sô huilik sô iuuuar âno sî’, quaŒ he,
(3869) ‚slîŒea sundeon, sô ganga
iru selªo tô
(3870) endi sie at êrist erl mid is handun
(3871) stên ana uuerpe.’ Sô stôdun Iudeon,
(3872) thâhtun endi thagodun: ni mahte thegan nigiean
(3873) uuiŒ them uuordquidi
uuidersaca finden:
(3874) gehugde manno gehuilic mêngithâhti,
(3875) is selªes sundea:
ni uuas iro sô sikur ênig,
(3876) that he bi themu uuorde themu uuîªe gedorsti
(3877)
stên an uuerpen, ac lêtun sie
standen thar
(3878)
ênan thar inne endi im ût
thanen
(3879)
gengun gramharde Iudeo liudi,
(3880)
ên aftar ôŒrumu, antat iro thar ênig ni
uuas
3849 eftha C. 3855
thes C; is skerian Heyne 1 und 2;vgl. Grein, Germania 11, 214. 3856
thea fehlt M. 3858 uueldi bis Vers 3861 than einschließlich fehlt C. 3859
queŒen zur vorigen Zeile Heyne,
Rückert. 3861 uueldun C
than uueldin sie queŒen getilgt
von Rückert mildan C.
3864 thie C. 3865
thon C. 3869
Slidearo M sundeono Heyne,
Rückert, Sievers Anmerkung gangan
C. 3871 Sten auuerpe C. 3873 uidarsac M. 3874
menngithâhti C. 3876 them uuordon C. 3878
Ena C utt thananan C.
Tatian 120,3-6, Otfrid IV, 6,31-32
3856-3865 Johannes 8,6
Haec autem dicebant temptantes eum, Alcuin
zu Johannes 8,3 ut si et ipse hanc lapidandam decerneret, deriderent eum
quasi misericordiae quam semper docebat oblitum; si lapidari vetaret,
striderent dentibus suis in eum et quasi fautorem scelerum legisque contrarium
velut merito damnarent. 3865-3871 Alcuin
zu Johannes 8,7 Praevidens ille dolos ... Johannes 8,7 … dixit eis: ‚Qui sine peccato est vestrum primus in
illam lapidem mittat.’ 3871-3877 Alcuin zu Johannes 8,10 Nemo condemnare ausus est peccatricem,
quia in se singuli cernere coeperant quod magis damnandum cognoscerent. 3877-3882
Johannes 8,9 ... Unus
post unum exibant ..., et remansit solus et mulier in medio stans.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 139-140
(3881) thes fîundo folkes, the iro ferhes thô,
(3882)
theru idis aldarlago âhtien
uueldi.
(3883)
Thô gifragn ik that sie frâgode friŒubarn godes,
(3884)
allaro gumono bezt: ‚huar quâmun thit
Iudeono folc’, quad he,
(3885)
‚thine uuiŒersakon, thea thi hêr uurôgdun te mi?
(3886)
Ne sie thi hiudu uuiht harmes ne gidâdun,
(3887) thea liudi lêŒes, the thi uueldun lîªu beniman,
(3888) uuêgean te uundrun?’ Thô sprak imu eft that uuif angegin,
(3889) quaŒ that iru thar nioman thurh thes neriandan
(3890) hêlaga helpa harm ne gifrumidi
(3891) uuammes te lône. Thô sprak eft
uualdand Crist,
(3892) drohtin manno: ‚ne ik thi geth ni deriu neouuiht’, quaŒ he,
(3893) ‚ac gang thi hêl hinen, lât thi an thînumu hugi sorga,
(3894) that thu nio siŒ aftar thius sundig ni uuerŒes.’
(3895) Habde iru thô giholpen hêlag barn godes,
(3896) gefriŒot iro ferahe. Than stôd that folc Iudeono
(3897) uªiles anmôd sô
fan êristan,
(3898) uurêŒes uuillean,
huô sie uuordheti
(3899) uuiŒ that friŒubarn godes frummien môstin.
(3900) Habdun thea liudi an tuê mid iro gilôªon gifangan:
(3901) uuas thiu smale thioda sînes uuillean
(3902) gernora mikilu, thes godes barnes uuord
(3903)
te gefrummienne, sô im iro frâho
gibôd:
(3904) rômodun te rehta bet than thie rîkeon man,
(3905) habdun ina far iro hêrron ia far heªencuning,
(3906) fulgengun imu gerno. Thô giuuêt imu the godes sunu
(3907) an thene uuîh innan: huarf ina uuerod umbi,
3881 thuo C]
to M. 3882 aldarlagio C. 3884 besta C quam M that C. 3886 gidedun M; vgl. Kauffmann, PBB 12, 348. 3892
ni fehlt C; vgl. Behaghel, Germania 27, 416. 3894
so sundig C; vgl. Behaghel, Germania 27, 416. 3901
thiod M; vgl. Kauffmann, PBB 12, 326.
3902 Zur Versteilung vgl.
Rieger, Z. f. d. P. 7, 38, Sievers S. 529; bei Heyne und bei Sievers im Text
word zum folgenden Vers gezogen. 3904
Ruomuod C te fehlt MC, ergänzt
von Behaghel, Germania 27, 419; Braune zu Genesis 198 schlägt vor: romodun
rehtas oder romodun rehto.
bet│than Rückert. 3905 iro fehlt C. 3906
Folgodun C.
Tatian 120,6-7, 129,1, 129,7, Otfrid IV, 6,31-32
3883-3888 ... Iesus dixit ei: ‚Mulier, ubi sunt qui
te accusabant? Nemo te condemnavit?’ 3888-3891
Johannes 8,11 Quae dixit: ‚Nemo.’ 3891-3894
ebenda Dixit autem Iesus: ‚Nec ego te condemnabo. Vade et amplius noli
peccare.’ 3896-3906 Tatian 129, Lukas
19,47 Principes autem sacerdotum et scribae et principes plebis quaerebant
illum perdere. 19,48 … Omnis enim
populus suspensus erat audiens illum. Johannes
7,43 Dissensio itaque facta est propter eum. Johannes 7,40 Ex illa ergo turba ... dicebant: ‚Hic est vere
propheta’, 7,41 alii dicebant: ‚Hic
est Christus.’ 7,47 Responderunt ergo
eis Pharisaei: ‚Num quid aliquis ex principibus credidit in eum?’ 3907-3914 Johannes 7,37 … Stabat Iesus
et clamabat dicens: ‚Qui sitit veniat ad me et bibat.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 140-141
(3908) meginthiodo gimang. He an middien stôd,
(3909) lêrde thea liudi liohtun uuordun,
(3910) hlûdero stemnun: uuas hlust mikil,
(3911) thagode thegan manag, endi he theru thiod gibôd,
(3912) sô hue sô thar mid thurstu bithuungan uuâri,
(3913)
‚sô ganga imu
herod drincan te mi’, quaŒ he, ‚dago gehuilikes
(3914)
suôties brunnan. Ik mag seggian
iu,
(3915)
sô hue sô hêr gilôªid te
mi liudio barno
(3916) fasto undar thesumu folke, that imu than flioten sculun
(3917) fan is lîchamon libbiendi flôd,
(3918) irnandi uuater, ahospring mikil,
(3919) kumad thanen quica brunnon. Thesa quidi uuerŒad uuâra,
(3920) liudiun gilêstid, sô huemu sô hêr gilôªid te mi.’
(3921) Than mênde mid thiu uuataru uualdandeo Crist,
(3922) hêr heªencuning hêlagna gêst,
(3923) huô thene firiho barn antfâhen scoldin,
(3924) lioht endi listi endi lîf êuuig,
(3925) hôh heªenrîki endi huldi godes.
XLVIII.
(3926) UurŒun thô thea liudi umbi thea lêra Cristes,
(3927)
unibi thiu uuord an geuuinne: stôdun
uulanca man,
(3928)
gêlmôde Iudeon, sprâkun gelp mikil,
(3929)
habdun it im te hosca, quaŒun that sie mahtin gihôrien
uuel,
(3930)
that imu mahlidin fram môdaga
uuihti,
(3931)
unholde ût: ‚nu he an aªu lêrid’, quâŒun sie,
(3932)
‚uuordu
gehuilicu.’ Thô sprak eft that
uuerod ôŒar:
(3933) ‚ni thurªun gi thene lêriand lahan’, quâŒun sie: ‚kumad lîªes uuord
(3934) mahtig fan is mûŒe; he uuirkid manages huat,
(3935) uundres an thesaru uueroldi:
(3936) fîundo craftes: nio it than te sulicaru frumu ni
uurŒi,
3911 thieda C. 3914 Suotian C iu seggean filo C. 3918 Irnandi Grein, Germania 11, 214 (gewinnt damit
Alliteration); vgl. Krogmann, Nd. Jb. 81, 11]
rinnandi M, rinandi C. 3921 uualdandi C. 3924
listi endi fehlt M. 3925 Hohan heªanuuang C.
3931
uuoh C. 3934 Mahtiga C
sprikit C. 3936 suricero C ni fehlt M uuirthi C.
Tatian 129,1, 129,5, 133,15-16
3914-3920
Johannes 7,38 Qui credit
in me, sicut dicit scriptura, flumina de ventre eius fluent aquae vivae.’ 3921-3925 Johannes 7,39 Hoc autem dixit
de spiritu quem accepturi erant credentes in eum. 3926-3928 Tatian 133, Johannes 10,19 Dissensio iterum facta est
inter Iudaeos propter sermones hos. 3928-3932
Johannes 10,20 Dicebant autem multi: ‚Daemonium habet et insanit. Quid eum
auditis?’ 3932-3940 Johannes 10,21
Alii dicebant: ‚Verba haec non sunt daemonium habentis: numquid daemonium
potest caecorum oculos aperire?’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 141-142
(3937) ac it gegnungo fan gode alouualdon,
(3938) kumid fan is crafte. That mugun gi hat antkennien uuel
(3939) an them is uuârun uuordun, that he giuuald haªad
(3940) alles oªar erŒu.’ Thô uueldun ina the andsacon thar
(3941)
an stedi fâhen eftha stên ana uuerpen,
(3942)
ef sie im thero manno menigi ni
andrêdin,
(3943) ni forhtodin that folcskepi. Thô sprak that friŒubarn godes:
(3944) ‚ik tôgiu iu gôdes sô
filu’, quaŒ he, ‚fan gode selªumu,
(3945) uuordo endi uuerko: nu uuilliad gi mi uuîtnon hêr
(3946) thurh iuuuan starkan hugi, stên ana uuerpen,
(3947) bilôsien mi lîªu.’ Thô
sprâkun imu eft thea liudi angegin,
(3948) uurêŒa uuiđersakon:
‚ne uui
it be thînun uuerkun ni duat’, quâŒun sia,
(3949)
‚that uui thi aldres tô âhtien
uuilliad,
(3950) ac
uui duat it be thînun uuordun, huand
thu sulik uuâh sprikis,
(3951) *huand thu thic sô mâris endi sulic mên sagis,
(3952) gihis for theson Iudeon, that thu sîs god selªo,
(3953)
mahtig drohtin, endi bist thi thoh
man sô uui,
(3954) cuman fan theson cunnie.’ Crist alouualdo
(3955) ne uuolda thero Iudeono thuo leng gelpes hôrian,
(3956) uurêŒaro uuillion, ac hie im af them uuîhe fuor
(3957) oªar Iordanes strôm; habda iungron mid im,
(3958) thia is sâligun gisîŒos, thia im simlon mid im
(3959) uuillion uuonodun: suohta uuerod ôŒer,
(3960) deda thar sô hie giuuonoda, drohtin selªo,
(3961) lêrda thia liudi: gilôªda thie uuolda
(3962) an is hêlagun uuord. That scolda sinnon uuel
(3963)
manno sô huilicon, sô that an is
muod ginam.
(3964) Thuo gifrang ik that thar te Criste
3940 erthun C. 3944
toiu M. 3948 quathun sia fehlt M.
3951-4017 thiu fehlt M. 3962
hêlagun uuord] uuord helag Piper, Franck, A. f. d. A. 25, 27, soŒun uuord Rieger, Z. f. d. P. 7,
20 sinnon uuell C] wel
sinnon Heyne, wel simbla Rückert, helpan sinnon well Grein,
Germania 11, 214, helpan sinnon Sievers Anm., sinnon uuel uuesan Franck,
A. f. d. A. 25, 27, simlun uuell manon Piper, hafton uuel Martin,
Z. f. d. A. 40,126, herdian wel Holthausen (brieflich).
Tatian
134,6-7
3940-3943 Tatian 134, Johannes 10,31 Sustulerunt lapides Iudaei ut lapidarent eum. 3943-3947 Johannes 10,32 Respondit eis
Iesus: ‚Multa opera bona ostendi vobis ex patre meo, propter quod opus eorum me
lapidatis?’ 3947-3954 Johannes 10,33 Responderunt ei Iudaei: ‚De bono opere non
lapidamus te, sed de blasphemia et quia tu homo cum sis facis te ipsum deum.’ 3956-3963 Johannes 10,40 Et abiit iterum
trans Iordanen … 10,42 ... et multi
crediderunt in eum. 3964-3975 Tatian 135,
Johannes 11,1 Erat autem quidam languens Lazarus a Bethania de castello
Mariae et Marthae sororis eius. 11,3
Miserunt ergo sorores ad eum dicentes: ‚Domine, ecee quem amas infirmatur.’ Alcuin zu Johannes 11,3 Miserunt ... ut
si dignaretur veniret et eum ab aegritudine liberaret.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 142-143
(3965) bodon fan Bethaniu endi sagdun them barne godes,
(3966) that sia an that ârundi tharod idisi sendin,
(3967) Maria endi Martha, magaŒ frîlîca,
(3968) suîŒo uunsama uuîf;
thia uuissa hie bêŒia,
(3969)
uuârun im gisuester tuâ, thia hie selªo êr
(3970) minnioda an is muode thuru iro mildian hugi,
(3971) thiu uuîf thuru iro uuillion
guodan. Sia im te uuâron
thuo
(3972) anbudun fon Bethaniu, that iro bruoŒer uuas
(3973) Lazarus legarfast endi that sia is lîªes ni uuândun;
(3974) bâdun that tharod quâmi Crist alouualdo
(3975)
hêlag te helpu. Reht sô hie sia
gihôrda thuo
(3976)
seggian fan sô siecon, sô sprak hie
sân angegin,
(3977)
quaŒ
that Lazaruses legar ni uuâri
(3978)
giduan im te dôŒe, ‚ac thar scal drohtines
lof`’, quathie,
(3979)
‚gifrumid uuerŒan: nis it im te ôŒron frêson giduan.’
(3980) Uuas im thar thuo selªo suno drohtines
(3981) tuâ naht endi dagas. Thiu tîd uuas thuo genâhit,
(3982) that hie eft te Hierusalem
Iudeo liudeo
(3983)
uuîson uuelda, sô hie giuuald habda.
(3984) Sagda thuo is gisîŒon suno drohtines,
(3985)
that hie eft oªar Iordan Iudeo liudi
(3986) suokean uuelda. Thuo sprâcun im sân angegin
(3987)
iungron sîna: ‚te
huî bist thu sô gern tharod’, quâŒun sia,
(3988) ‚frô mîn, te faranne?
Ni that nu furn ni uuas,
(3989)
that sia thik thînero uuordo uuîtnon
hogdun,
(3990)
uueldun thi mid stênon starcan auuerpan? nu thu eft undar thia strîdigun thioda
(3991)
fundos te faranne, thar ist fîondo
ginuog,
(3992) erlos oªarmuoda?’
Thuo ên thero tueliªio,
(3993)
Thuomas gimâlda
- uuas im githungan mann,
3971 sia im te uuaron thuo Heyne] thuo
sia im te uuaron C. 3973 Vgl. Roediger 282. 3981
genahit thuo Heyne, Rückert. 3985 Iordane Rückert. 3987
bist Rieger, Lesebuch S. 29] fehlt C.
3990
Rieger, Lesebuch 29, setzt Zäsur nach stenon, beginnt mit nu eine
neue Langzeile, deren erster Halbvers bis thioda reicht; statt der zweiten
Lücke. 3992 ên thero tueliªio
Heyne] thero tuelifio en C; en thero tueliªio tho Rückert, thero tuelifio en, davor eine
Lücke von zwei Halbversen Rieger, Lesebuch 29.
Tatian
135,1-4, Otfrid III, 23,5-32
3975-3979 Johannes 11,4 Audiens autem Iesus dixit eis: ‚Infirmitas haec non est ad mortem, sed
pro gloria dei, ut glorificetur filius dei per eam.’ 3980-3981 Johannes 11,6 ... Tunc quidem mansit in eodem loco duobus
diebus. 3981-3986 Johannes 11,7
Deinde post haec dicit discipulis suis: ‚Eamus in Iudaeam iterum.’ 3986-3992 Johannes 11,8 Dicunt ei
discipuli: ‚Rabbi, nunc quaerebant te lapidare Iudaei, et iterum vadis illuc?’ 3992-4002 Johannes 10,16 Dixit ergo
Thomas ... ad condiscipulos suos: ‚Eamus et nos, ut moriamur cum eo.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 143-144
(3994)
diurlîc drohtines thegan -:
ne sculun uui im thia däd lahan,’
quathie,
(3995) ‚ni uuernian uui im thes uuillien, ac uuita im uuonian mid,
(3996) thuoloian mid ûsson thiodne: that ist thegnes cust,
(3997) that hie mid is frâhon samad fasto gistande,
(3998) dôie mid im thar an duome. Duan ûs alla sô,
(3999) folgon im te thero ferdi: ni lâtan ûse ferah uuiŒ thiu
(4000)
uuihtes uuirŒig, neªa uui an them uuerode mid im,
(4001) dôian mid ûson drohtine. Than lêªot ûs thoh duom after,
(4002) guod uuord for gumon.’ Sô uurŒun thuo iungron Cristes,
(4003)
erlos aŒalborana an ênfalden
hugie,
(4004)
hêrren te uuillien. Thuo
sagda hêlag Crist
(4005) selªo is gisîŒon that aslâpan uuas
(4006) Lazarus fan them legare, ‚habit thit lioht ageªan,
(4007) ansueªit ist an selmon. Nu uui an thena sîŒ faran
(4008) endi ina auuekkian, that hie muoti eft thesa uuerold sehan,
(4009) libbiandi lioht: than uuirŒit iuuua gilôªo after thiu
(4010) forŒuuerd gifestid.’ Thuo giuuêt hie im oªar thia fluod thanan,
(4011) thie guodo godes suno, anthat hie mid is iungron quam
(4012) thar te Bithaniu, barn drohtines
(4013) selªo mid is gisîŒon, thar thia gisuester tuâ,
(4014) Maria endi Martha an muodkaron
(4015) sêraga sâtun. Uuas thar gisamnot filo
(4016) fan Hierusalem Iudeo liudo,
(4017) thia thiu *uuîf uueldun uuordun fruoªrean,
(4018)
that sie sô ni karodin kindiungas dôº,
(4019) Lazaruses farlust. Sô thô the landes uuard
(4020) geng an thiu gardos, sô uurŒun thes godes barnes
3994 durlic C. 3996
ûson Heyne] usses C. 3997 Vgl. Kock, Z. f. d. A. 48, 203. 3998
mid fehlt C. 3999 fera C. 4002
guoduuord Heyne, Rieger, Rückert. 4003
enuualden C. 4004
te Rieger, Lesebuch S. 30] fehlt C, vgl. Grein, Germania 11, 214;
Schumann, Germania 30, 73. 4006 Sievers Anm. will die direkte Rede
bereits mit Lazarus beginnen; vgl. Roediger 287. 4009
thann C. 4017 Mit uuif setzt M wieder ein. 4018 karodun
C. 4020 thia C
godes fehlt C.
Tatian
135,8-11, Otfrid III, 23,43-60
4004-4010 Johannes 11,14 Tunc ergo dixit eis Iesus manifeste: ‚Lazarus mortuus est, 11,11 sed vado ut a somno exsuscitem
eum, 11,15 ... ut credatis ...’ 4010-4019 Johannes 11,17 Venit itaque
Iesus ... 11,18 Erat autem Bethania
iuxta Hierosolymam. 11,19 Multi autem
ex Iudaeis venerant ad Martham et Mariam, ut consolarentur eas de fratre suo. 4019-4029 Johannes 11,20 Martha ergo ut
audivit quia Iesus venit, occurrit illi.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 144-145
(4021) kumi thar gikûŒid, that he sô craftig uuas
(4022)
bi theru burg ûten. Thô im bêŒiun uuas,
(4023)
them uuîªun sulik uuillio, that sie
im uualdand tô,
(4024) that friŒubarn godes, farandien uuissun.
XLIX.
(4025) Thô them uuîªun uuas uuilleono mêsta
(4026) cumi drohtines endi Cristes uuord
(4027) te gihôrienne. Heoªandi geng
(4028) Martha môdkarag
uuiŒ sô mahtigne
(4029) uuordun uuehslan endi uuiŒ uualdand sprak
(4030) an iro hugi hriuuig: ‚thar thu mi, hêrro mîn’, quaŒ siu,
(4031) ‚neriendero bezt, nâhor uuâris,
(4032) hêleand the gôdo, than ni thorfti ik nu sulic harm tholon,
(4033) bittra breostkara, than ni uuâri nu mîn brôºer dôd,
(4034) Lazarus fan thesumu liohte, ac he imu
mahti libbien forŒ
(4035) ferahes gefullid. Ik thoh, frô mîn, te thi
(4036) liohto gilôªiu,
lêriandero bezt,
(4037) sô hues sô thu biddien uuili berhton drohtin,
(4038) that he it thi sân fargiªid, god alomahtig,
(4039) giuuerŒot thînan uuillean.’ Thô sprak eft uualdand Krist
(4040) theru idis anduuordi: ‚ni lât thu
thi an innan thes,’ quaŒ he,
(4041) ‚thînan seªon suerkan: ik thi seggian mag
(4042) uuârun uuordun, that thes
(4043) neªu thîn brôŒer scal thurh gibod godes,
(4044)
thurh drohtines craft fan dôºe astanden
(4045) an is lîchamon.’ ‚All hebbiu ik gilôªon sô’, quaŒ siu,
(4046) ‚that it sô giuuerŒen scal, sô huan sô thius uuerold endiod
(4047) endi the mâreo dag oªar man ferid,
(4048) that he than fan erŒu scal up astanden
(4049) an themu dômes daga, than uuerŒad fan dôºe quica
(4050) thurh maht godes mankunnies gehuilic,
(4051) arîsad fan restu.’ Thô sagde rîkeo Krist
(4052) theru idis alomahtig oponun uuordun,
4023 tô Sievers] krist to M trist tuo C. 4028 mo:karag (radiert) M. 4032 nu fehlt M. 4034 mathi im C. 4040 anduuirdi C. 4043
Ne C.
4049 domos M. 4051 riki C; Heinrichs, Studien 73.
Tatian
135,12-15, Otfrid III, 24,5-25
4029-4035 Johannes 11,21 Dixit ergo Martha ad Iesum: ‚Domine, si hic fuisses, frater meus non
fuisset mortuus. 4035-4039 Johannes 11,22
Sed et nunc scio quia quaecunque poposceris a deo dabit tibi.’ 4039-4045 Johannes 11,23 Dicit illi
Iesus: ‚Resurget frater tuus.’ 4045-4051
Johannes 11,24 Dicit ei Martha: ‚Scio quia resurget in resurrectione in
novissima die.’ 4051-4060 Johannes 11,25 Dicit
ei Iesus: ‚Ego sum resurrectio et vita ..., 11,26
et omnis qui vivit et credit in me non morietur in aeternum.’ Alcuin zu Johannes 11,26 Hoc est … si
morietur ad tempus propter mortem carnis, non morietur in aeternum propter
vitam spiritus et immortalitatem resurrectionis.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 145-146
(4053) that he selªo uuas sunu drohtines,
(4054) bêŒiu ia lîf ia lioht liudio barnon
(4055)
te astandanne: ‚nio the sterªen ni scal,
(4056)
lîf farliosen, the hêr gilôªid te mi:
(4057)
thoh ina eldibarn erŒu bithekkien,
(4058) diapo bidelªen,
(4059) that flêsk is bifolhen, that ferah is gihalden,
(4060) is thiu siola gisund.’ Thô sprak imu eft sân angegin
(4061) that uuîf mid iro uuordun: ‚ik gilôªiu that thu the uuâro bist’,
quaŒ
siu,
(4062) ‚Krist
godes sunu: that mag man
antkennien uuel,
(4063) uuiten an thînun uuordun, that thu giuuald haªes
(4064) thurh thiu hêlagon giscapu himiles endi erŒun.’
(4065) Thô gefragn ik that thar thero idisio quam ôŒar gangan
(4066) Maria môdkarag: gengun iro managa aftar
(4067) Iudeo liudi. Thô siu themu
godes barne
(4068)
sagde sêragmôd, huat iru te sorgun
gistôd
(4069)
an iro hugi harmes: hofnu kûmde
(4070)
Lazaruses farlust, liaªes mannes,
(4071) griat gornundi, antat themu godes barne
(4072) hugi uuarŒ gihrôrid: hête trahni
(4073) uuôpu auuellun, endi thô te
them uuîªun sprac,
(4074) hêt ina thô lêdien, thar Lazarus uuas
(4075)
foldu bifolhen. Lag thar ên felis bioªan,
(4076) hard stên behliden. Thô hêt the hêlago Crist
(4077) antlûcan thea lêia, that he môsti that
lîk sehan,
(4078) hrêo scauuoien. Thô ni mahte an iro hugi mîŒan
(4079) Martha
for theru menegi, uuiŒ mahtigne sprak:
(4080) ‚frô mîn the gôdo’, quaŒ siu, ‚ef man thene felis nimid,
(4081) thene stên antlûkid, than uuâniu ik that thanen stank kume,
(4082) unsuôti suek, huand ik thi seggian mag
(4083) uuârun uuordun, that thes
(4084)
that he thar nu bifolhen uuas fiuuuar naht endi dagos
4053-4054 drohtines bediu || Rieger, Z. f. d. P. 7, 30. 4054 ge lioht ge liª C barno M. 4055
astereban C. 4062
uualdandes suno, crist alouualdo C; uualdandes
suno Krist Rückert. 4065
thar fehlt C. theru idisiu M idiseo│quam Heyne, Rückert. 4067 liudio C. 4073 anuuillun C. 4075
fuldu C. 4077
hlea C, vgl. Vers 2394. 4078
an fehlt C. 4079
Marthun C. 4084
Thar C.
Tatian 135,15-16,
20-21, 23-24, Otfrid III, 24,27-84
4060-4064
Johannes 11,27 Ait illi
…: ‚Ego credidi quia tu es Christus filius dei.’ 4065-4067 Johannes 11,28 Maria ... 11,29 … surgit cito et venit ad eum. 11,31 Iudaei autem qui erant cum illa in domo … secuti sunt eam. 4067-4073 Johannes 11,32 Maria ergo ...
dixit ei: ‚Domine, si fuisses hic, non esset mortuus frater meus.’ 11,33 Iesus ergo ut vidit eam plorantem
… fremuit spiritu et turbavit se ipsum 11,35
et lacrimatus est Iesus. 4073-4075 Johannes
11,34 Et dixit: ‚Ubi posuistis eum?’ Dicunt ei: ‚Domine, veni et vide.’ 4075-4076 Johannes 11,38 Erat autem
spelunca et lapis superpositus erat ei. 4076-4078
Johannes 11,39 Ait Iesus: ‚Tollite lapidem.’ 4078-4085 Dicit ei Martha ...: ‚Domine, iam foetet,
quadriduanus enim est.’
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 146-147
(4085) an themu erŒgraªe.’ Anduuordi gaf
(4086) uualdand themu uuîbe: ‚huat, ni sagde ik thi te uuârun êr’, quaŒ he,
(4087)
‚ef thu gilôªien uuili, than nis nu lang
te thiu,
(4088) that
thu hêr antkennien scalt craft
drohtines,
(4089)
the mikilon maht godes?’ Thô gengun
manage tô,
(4090)
afhôªun
harden stên. Thô sah the hêlago Crist
(4091) up mid is ôgun, ôlat sagde
(4092) themu the these uuerold giscôp, ‚thes thu mîn uuord gihôris’, quaŒ he,
(4093) ‚sigidrohtin
selªo; ik uuêt that thu sô simlun
duos,
(4094) ac
ik duom it be thesumu grôton Iudeono
folke,
(4095) that sie that te uuârun uuitin, that thu mi an these uuerold sendes
(4096) thesun liudiun te lêrun.’ Thô he te Lazaruse hriop
(4097) starkaru stemniu endi hêt ina standen up
(4098) ia fan themu graªe gangan. Thô uuarŒ the gêst kumen
(4099) an thene lîchamon: he bigan is liŒi hrôrien,
(4100) antuuarp undar themu giuuêdie: uuas imo sô beuunden thô noh,
(4101) an hrêobeddion bihelid. Hêt imu helpen thô
(4102)
uualdandeo Krist. Uueros gengun tô,
(4103) antuundun that geuuâdi. Uuânum
up arês
(4104) Lazarus te thesumu liohte: uuas imu is lîf fargeªen,
(4105) that he is aldarlagu êgan môsti,
(4106) friŒu forŒuuardes. Thô fagonadun bêŒea,
(4107) Maria endi Martha: ni mag that man ôŒrumu
(4108) giseggian te sôŒe, huô thea gesuester tuô
(4109) mendiodun
an iro môde. Maneg uundrode
(4110) Iudeo liudio, thô sie ina fan themu graªe sâhun
(4111)
sîŒon
gesunden, thene the êr suht farnam
4086 ni fehlt MC, ergänzt von Behaghel, Germania 27, 419; vgl. Schumann,
Germania 40, 73 êr fehlt
C. 4088
Huat C. 4092 quaŒ
he tilgt Rückert; vgl. Sievers, Z. f. d.
A. 19, 46. 4093ff. So Sievers]
sigidrohtin!│selªo ik uuet || that thu so simlun duos;│ac ik duom
it || be thesumu groton│Iudeono folke Heyne,
Rückert. 4093 self C sinnon C. 4095 thesaro C
sandos C. 4097 stemnun C standen up M standan upp C[up (upp C) standan MC Behaghel 10. A.]. 4099
he fehlt C. 4100
so fehlt C. 4103 uuanu M. 4105
aldargilagu C muosta
C. 4109 Mendiodun M, vgl.
Gallée, Gramm. § 412;
Menndun C.
Tatian
135,24-26, Otfrid III, 24,85-104
4085-4089 Johannes 11,40 Dicit ei Iesus: ‚Nonne dixi tibi quoniam si credideris videbis gloriam
dei?’ 4089-4093 Johannes 11,41
Tulerunt ergo lapidem. Iesus autem elevatis sursum oculis dixit: ‚Pater,
gratias ago tibi, quoniam cxaudisti me. 4093-4096
Ego autem sciebam quia semper me audis; sed propter populum qui circumstat
dixi, ut credant. quia tu me misisti.’ 4096-4098 Johannes 11,43 Haec cum dixisset voce magna clamavit:
‚Lazare, veni foras!’ 4093-4103 Johannes
11,44 Et statim prodiit qui fuerat mortuus, ligatus pedes et manus institis
et facies illius sudario erat ligata. Dicit eis Iesus : ‚Solvite eum et sinite
abire.’
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 147-148
(4112)
endi sie bidulªun diapo undar erŒu
(4113)
lîªes
lôsen: thô môste imu libbien forŒ
(4114)
hêl an hêmun. Sô mag heªenkuninges,
(4115)
thiu mikile maht godes manno
gehuilikes
(4116)
ferahe giformon endi uuiŒ fîundo nîº
(4117)
hêlag helpen, sô huemu sô he is
huldi fargiªid.
L.
(4118)
Thô uuarŒ thar sô managumu manne môd
aftar Kriste,
(4119)
gihuorªen hugiskefti, sîŒor sie is hêlagon uuerk
(4120) selªon gisâhun,
huand eo êr sulic ni uuarŒ
(4121) uunder an uueroldi. Than uuas eft thes uuerodes sô filu,
(4122) sô
môdstarke man: ni uueldon the maht godes
(4123) antkennien kûŒlîco, ac sie uuiŒ is craft mikil
(4124)
uunnun mid iro uuordun: uuârun im
uualdandes
(4125)
lêra sô lêŒa: sôhtun im liudi ôŒra
(4126)
an Hierusalem, thar Iudeono uuas
(4127)
hêri, handmahal endi hôªidstedi,
(4128)
grôt gumskepi grimmaro thioda.
(4129)
Sie kûŒdun im thô Kristes
uuerk, quâŒun that sie quican sâhin
(4130) thene erl mid iro ôgun, the an erŒu uuas,
(4131)
foldu bifolhen fiuuuar naht endi dagos,
(4132) dôd bidolªen, antat he ina mid is dâdiun selªo,
(4133) mid is uuordun auuekide, that he môsti these uuerold sehan.
(4134) Thô uuas that sô uuiºeruuard
uulankun mannun,
(4135) Iudeo liudiun: hêtun iro gumskepi thô,
(4136)
uuerod samnoian endi uuarªos fâhen,
(4137)
meginthioda gimang, an mahtigna
Krist
(4138)
riedun an rûnun: ‚nis that râd ênig’, quâŒun sie,
(4139) ‚that uui that githoloian: uuili thesaro thioda te filu
(4140) gilôªien aftar is lêrun. Than ûs liudi farad,
(4141) an eoridfolc, uuerŒat ûsa oªarhôªdun
4112 erthun C. 4116 uuiŒ fehlt C niht C. 4122
Sô fehlt C thia C. 4125
im fehlt M. 4127
Hereo endi M; vgl. Grein,
Tatian
135,27-28, Otfrid III, 24,107-112
4118-4121 Johannes 11,45 Multi ergo ex Iudaeis qui viderant quae fecit crediderunt in eum. 4122-4133 Johannes 11,46 Quidam autem ex
ipsis abierunt ad Pharisaeos et dixerunt eis quae fecit Iesus. Alcuin.
zu Johannes 11,46 Non
omnes ex Iudaeis qui convenerant ad Mariam crediderunt, sed tamen multi. Quidam
vero ex eis … „abierunt“ etc., sive
annuntiando ut et ipsi crederent, sive potius prodendo ut saevirent. 4134-4144 Johannes 11,47 Colligerunt
ergo pontifices et Pharisaei concilium et dicebant: ‚Quid facimus, quia hic
homo multa signa facit. 11,48 Si dimittimus eum sic, omnes credent in eum, et
venient Romani et tollunt nostrum et locum et gentem.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 148-149
(4142)
rinkos fan Rûmu. Than uui theses
rîkies sculun
(4143) lôse libbien eftha uui sculun ûses lîªes tholon,
(4144) heliŒos ûsaro hôªdo.’ Thô sprak thar ên gihêrod man
(4145) oªar uuarf uuero, the uuas thes
uuerodes thô
(4146) an
theru burg innan biscop thero
liudio
(4147) - Kaiphas uuas he hêten; habdun ina gicoranen te thiu
(4148) an theru
gêrtalu Iudeo liudi,
(4149) that he thes godes hûses gômien scoldi,
(4150) uuardon
thes uuîhes -: ‚mi thunkid uunder
mikil’, quaŒ he,
(4151)
‚mâri thioda, - gi kunnun manages
giskêº
-
(4152) huî gi that te uuârun ni uuitin, uuerod Iudeono,
(4153) that hêr is betera râd barno gehuilicumu,
(4154)
that man hêr ênne man aldru bilôsie
(4155) endi that he thurh iuuua dâdi drôreg sterªe,
(4156) for thesumu
folcskepi ferah farlâte,
(4157) than al thit liuduuerod farloren uuerŒe.’
(4158) Ni uuas it
thoh is uuillean, that he sô uuâr
gesprak,
(4159) sô forŒ for themu folke, frume mankunnies
(4160) gimênde for theru menegi, ac it quam imu fan theru maht godes
(4161) thurh is hêlagan hêd, huand he that hûs
godes
(4162)
thar an Hierusalem bigangan scolde,
(4163) uuardon
thes uuîhes: bethiu he sô uuâr
gisprak,
(4164) biscop thero liudio, huô scoldi that barn godes
(4165) alla irminthiod mid is ênes ferhe,
(4166) mid is lîªu alôsien: that uuas allaro thesaro liudio râd,
(4167) huand he gihalode mid thiu hêºina liudi,
(4168) uueros
an is uuilleon uualdandio Crist.
(4169)
Thô uurŒun ênuuordie oªarmôdie man,
(4170) uuerod Iudeono, endi an iro uuarªe gisprâkun,
(4171) mâri thioda, that sie im ni lêtin iro môd tuehon:
(4172) sô hue sô ina undar themu folke finden mahti,
(4173) that ina
sân gifengi endi forŒ brâhti
4142 runu C. 4144 gierod M. 4145 oboruuard M, oªar huarf C, siehe Vers 4136.
4146a Fehlt C.
4148 them iartale C. 4149 scolda C. 4150 uuardun C. 4156
thitt C. 4161
heth C. 4163
uuardun C. 4164
godes fehlt C. 4165
ferhu C.
4167 heºina liudi] hie theoda C. 4168 uuerod C. 4169
ennuuundia C obarmuodiga C. 4170 huarbe M, huaraue C, s. Vers 4136. 4173
hie ina C.
Tatian 135,28-31, Otfrid III, 25, 1-38
4141-4157
Johannes 11,49 Unus autem
ex ipsis, Caiphas, cum esset pontifex anni illius dixit eis: ‚Vos nescitis
quicquam, 11,50 nec cogitatis quia
expedit nobis ut unus moriatur homo pro populo, et non tota gens pereat.’ 4158-4166 Johannes 11,54 Hoc autem a
semetipso non dixit, sed cum esset pontifex anni illius prophetavit quia Iesus
moriturus erat pro gente. 4166-4168
Johannes 11,52 Et non tantum pro gente, sed ut filios dei qui erant
dispersi congregaret in unum. 4169-4176
Johannes 11,53 Ab illo ergo die cogitaverunt interficere eum. 11,56 Dederant autem pontifices et
Pharisaei mandatum, ut si quis cognoverit ubi sit, indicet, ut apprehendant eum.
H = Heliand
Heliand
und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 149-150
(4174) an thero thiodo thing; quâŒun that sie ni mahtin githoloian leng,
(4175) that sie the êno man sô
alla uueldi,
(4176)
uuerod faruuinnen. Than uuisse uualdand
Krist
(4177) thero manno sô garo môdgithâhti,
(4178) hetigrimmon hugi, huand imu ni uuas biholen eouuiht
(4179) an thesaru middilgard: he ni uuelde thô an thie menigi innen
(4180) sîŒur openlîco, under that erlo folc,
(4181) gangan under thea Iudeon: bêd the godes sunu
(4182) thero torohteon tîd, the imu tôuuard uuas,
(4183) that he far thesa thioda tholoian
uuelde,
(4184) far thit uuerod uuîti: uuisse imu selªo
(4185) that dagthingi garo. Thô giuuêt imu ûse drohtin forŒ
(4186) endi imu thô an Effrem alouualdo Krist
(4187)
an theru hôhon burg hêlag drohtin
(4188) uunode mid is uuerodu, antat he
an is uuillean huarf
(4189)
eft te Bethania brahtmu thiu
mikilun,
(4190) mid thiu is gôdum gumscepi. Iudeon
bisprâkun that
(4191) uuordu gehuilicu, thô sie imu sulic uuerod mikil
(4192)
folgon gisâhun: ‚nis frume ênig’,
quâŒun
sie,
(4193)
‚ûses rîkies girâdi, thoh uui reht
sprekan,
(4194) ni thîhit
ûses thinges uuiht: thius thiod uuili
(4195) uuendien after is uuillean; imu all thius uuerold folgot,
(4196) liudi bi them is lêrun, that uui imu lêdes uuiht
(4197) for
thesumu folcscepi gifrummien ni môtun.’
LI.
(4198) Giuuêt imu thô that barn godes innan Bethania
(4199) sehs nahtun
êr, than thiu samnunga
(4200) thar an Hierusalem Iudeo liudio
(4201) an them
uuîhdagun uuerŒen scolde,
(4202) that sie scoldun haldan thea hêlagon
tîdi,
(4203) Iudeono pascha. Bêd the godes sunu,
4174 githolian
C
leng fehlt M. 4175
so│alla Heyne uueldi alla M. 4179
megin M.
4182 tidio M
thiu C. 4183
tholian C. 4188
undar themu uuerode M. 4190
that] that tho M that thuo C; that tho Iudeon bisprâkun Ries
118, that bisprâkun Holthausen,
Beiblatt z. Anglia 45, 131. 4194 thiit M
thiu C thioda C. 4197 Bi them C frummian C. 4199 nahtun│er Wackernagel êr than] er biforan Heyne 1; vgl. Grein, Germania 11, 214. 4201 thei C scoldi C. 4202 haldan fehlt M.
Tatian 125,32,
137,1, Otfrid III, 25,37-40
4179-4181
Johannes 11,54 Iesus
autem iam non palam ambulabat apud Iudaeos. 4181-4185
Alcuin zu Johannes 11,54 Sciebat Iesus tempus appropinquasse passionis suae
et redemptionis nostrae. 4185-4188
Johannes 11,54 ... sed abiit in regionem iuxta desertum in civitatem quae
dicitur Ephrem, et ibi morabatur cum discipulis suis. 4188-4190 Tatian 137, Matthäus 14,3 Et cum esset in Bethania … Johannes 12,9 ... cognovit turba multa
ex Iudaeis quia illic est et venerunt. ... 4190-4197
Johannes 12,19 Pharisaei ergo dixerunt ad semetipsos: ‚Videtis quia nihil
proficimus: ecce mundus totus post eum abiit.’ 4198-4203 Johannes 12,1 Iesus ergo ante sex dies paschae venit
Bethaniam.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 150-151
(4204) mahtig
under theru menegi: uuas thar manno
craft,
(4205) uuerodes bi them is uuordun. Thar gengun
ina tuê uuîf umbi,
(4206) Maria endi Martha, mid mildiu hugi,
(4207) thionodun imu theolîco. Thiodo drohtin
(4208) gaf im langsam lôn: lêt
sea lêŒes
gihues,
(4209) sundeono sikora, endi selªo gibôd,
(4210) that sea an friŒe fôrin uuiŒer fîundo nîº,
(4211) thea idisa mid is orloªu gôdu: habdun iro ambahtscepi
(4212) biuuendid an is uuilleon. Thô
giuuêt imu uualdand Krist
(4213) forŒ mid thiu folcu, firiho drohtin,
(4214) innan Hierusalem, thar Iudeono uuas
(4215) hetelîc hardburi, thar sie thea hêlagon tîd
(4216) uuarodun at themu uuîhe. Uuas thar uuerodes sô filu,
(4217)
craftigaro kunnio, thie ni uueldun
Cristes uuord
(4218)
gern hôrien ni te themu godes barne
(4219)
an iro môdseªon minnie ni habdun,
(4220)
ac uuârun im sô uurêŒa uulanka
thioda,
(4221)
môdeg mankunni, habdun im morŒhugi,
(4222)
inuuid an innan: an aªuh farfengun
(4223)
Kristes lêre, uueldun ina craftigna
(4224) uuîtnon thero uuordo; ac uuas thar uuerodes sô filu,
(4225) umbi
erlscepi antlangana dag,
(4226) habde ine thiu smale thiod thurh is suôtiun uuord
(4227) uuerodu biuuorpen, that ine thie uuiŒersakon
(4228) under themu folcscepi fâhen ne gidorstun,
(4229) ac miŒun is bi theru menegi. Than stôd mahtig Krist
(4230)
an themu uuîhe innan, sagde uuord
manag
(4231)
firiho barnun te frumu. Uuas thar
folc umbi
(4232)
allan langan dag, antat thiu liohte giuuêt
(4233)
sunne te sedle. Thô te seliŒun fôr
(4234) mancunnies manag. Than uuas thar ên mâri berg
(4235) bi theru burg ûten, the uuas brêd endi hôh,
(4236) grôni endi scôni: hêtun ina Iudeo liudi
(4237) Oliueti bi namon. Thar imu up giuuêt
4204 mahtig subst. Sehrt S. 357. 4205 ina fehlt M. 4208 alet M. 4216 an C. 4217
uuord fehlt C. 4218 gihorian C. 4219 ni fehlt C. 4220
thiodo C. 4224-4225
filu umbi || Wackernagel. 4232 hie liohto C. 4236
barn C.
Tatian 137,5,
138,13, 15, 140,2
4205-4212
Johannes 12,2 Fecerunt
autem ei cenam ibi, et Martha ministrabat. Tatian
138, Johannes 12,3 Maria ergo ... unxit pedes eius et extersit capillis sui,
etc. Lukas 7,48 Dixit autem ad illam: ‚Remittuntur tibi
peccata; 7,50 vade in pace.’ 4212-4215 Matthäus 20,17 Et his dictis
abiit ascendens Hierosolymam. 4215-4229
Tatian 135, Johannes 11,55 Proximum autem erat pascha Iudaeorum, et
ascenderunt multi Hierosolyma ut sanctificarent se ipsos. Tatian 134, Matthäus 21,46 Et quaerentes eum tenere timuerunt
turbas, quoniam sicut prophetam eum habebant. 4229-4240 Tatian 140, Lukas 21,37 Erat autem diebus docens in
templo, noctibus vero exiens morabatur in monte qui vocatur Oliveti.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 151-152
(4238) neriendeo Krist, sô
ina thiu naht bifeng,
(4239) uuas imu thar mid is iungarun, sô ine thar Iudeono ênig
(4240) ni uuisse ti uuârun, huand he an themu uuîhe stôd,
(4241) liudio drohtin, sô lioht ôstene quam,
(4242) antfeng that folcscepi endi im
filu sagde
(4243) uuâroro uuordo, sô nis an thesaru uueroldi ênig,
(4244) an thesaru
middilgard manno sô spâhi,
(4245) liudio barno nigên, that thero lêrono mugi
(4246) endi
gitellien, the he thar an themu
alahe gisprak,
(4247)
uualdand an themu uuîhe, endi
simlun mid is uuordun gibôd,
(4248)
that sie sie gereuuidin te
godes rîkie,
(4249)
allaro manno gehuilic, that sie môstin
an themu mâreon daga
(4250)
iro drohtines diuriŒa antfâhen.
(4251)
Sagde im huat sie it sundiun frumidun
endi simlun gibôd,
(4252)
that sie thea aleskidin; hêt
sie lioht godes
(4253)
minnion an iro môde, mên farlâten,
(4254) aªoh, oªarhugdi, ôdmôdi niman,
(4255) hlaŒen that an iro hertan; quaŒ that im than uuâtri heªenrîki,
(4256) garu gôdo mêst. Thô uuarŒ thar gumono sô filu
(4257) giuuendid aftar is uuillion, sîŒur sie that uuord godes
(4258)
hêlag gihôrdun, heªencuninges,
(4259)
antkendun craft mikil, kumi
drohtines,
(4260) hêrron helpe, ia that heªenrîki uuas,
(4261) neriendi ginâhid endi nâŒa godes
(4262) manno barnun. Sum sô môdeg uuas
(4263) Iudeo folkes, habdun grimman hugi,
(4264) slîŒmôden seªon . . .
. . . . . . . . . . . .,
(4265) ni uueldun is uuorde gilôªien, ac habdun im geuuin mikil
4238 ina fehlt MC, ergänzt von
Wackernagel. 4239 negen C. 4242
im fehlt C. 4244
thasaro C middilgard fehlt C. 4246 enndi C thi C; Neckel,
Relativsätze, S. 59 he fehlt
C an themu fehlt C. 4247 uuihie C sinnon C gibod fehlt C. 4248
sie fehlt C (radiert) geridin
C. 4249 mostin stellen Heyne und Rückert nach drohtines in
4250. 4251 sinnon C. 4252
leskidin M. 4254 aboh, oªarhugdi
asyndetisch Kock, Jaunts and Jottings, S. 46 (so!), Hofmann I 54] anders die
Hg., Sehrt (siehe Nachtrag). 4255 herta C. 4256
mesta C. 4261 Neriand C. 4264b fehlt MC;
slidmuodean│selªon
drohtine Piper; ni sorgodun umbi is lera ergänzt Roediger. 4265
gihorian C.
Tatian 140,2
4240-4243 Lukas 21,38 Et omnis populus manicabat ad eum in
templo. 4243-4256 Beda zu Lukas 21,37,
21,38 Quae verbis praecipit dominus suis confirmat exemplis, nam qui nos
ante repentinum iudicii universalis adventum ... ad vigilandum hortatur et
orandum etc.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 152-153
(4266)
uuiŒ
thea Cristes craft: kumen ni
môstun
(4267)
thea liudi thurh lêđen strîd,
that sie gilôªon te imu
(4268)
fasto gifengin; ni uuas im thiu
frume giªiŒig,
(4269)
that sie heªenrîki habbien môstin.
(4270) Geng imu thô the godes sunu endi is iungaron mid imu,
(4271) uualdand fan themu uuîhe, all sô is uuillio geng,
(4272) iac imu uppen thene berg gistêg barn drohtines:
(4273) sat imu thar mid is gesîŒun endi im sagde filu
(4274) uuâroro uuordo. Sie bigunnun im thô umbi thene uuîh sprekan,
(4275) thie gumon umbi that godes
hûs, quâŒun that ni uuâri gôdlîcora
(4276)
alah oªar erŒu thurh erlo hand,
(4277) thurh mannes giuuerk mid megincraftu
(4278) rakud arihtid. Thô the rîkio sprak,
(4279) hêr heªencuning - hôrdun the ôŒra -:
(4280) ‚ik mag iu gitellien’,
quaŒ he, ‚that noh uuirŒid thiu tîd kumen,
(4281) that is afstanden ni scal stên oªar ôŒrumu,
(4282) ac it fallid ti foldu endi fiur nimid,
(4283) grâdag logna, thoh it nu sô gôdlîc sî,
(4284) sô uuîslîco giuuarht, endi sô dôd all thesaro uueroldes
giscapu,
(4285) teglîdid grôni uuang.’
Thô gengun imu
is iungaron tô,
(4286) frâgodun ina sô stillo: ‚huô lango scal standen noh’, quâđun sie,
(4287) ‚thius uuerold an
uunniun, êr than that giuuand kume,
(4288) that the lasto dag liohtes skîne
(4289) thurh uuolcanskion, eftho huan is thîn eft uuân kumen
(4290)
an thene middilgard, manno
cunnie
(4291)
te adêlienne, dôdun endi quikun?
4266 ni
uueldun thar tuo cuman C; thar to kuman ni mostun Heyne,
Rückert, ni uueldun kuman thar tuo Wackernagel. 4275 gumo C.
4276 thie io thuru C. 4277 megincraft M; Kauffmann, PBB 12, 348, Heusler,
Versgeschichte 1, 176. 4280 tellian
C. 4282 fodu M it
fiur M. 4284 all ausradiert M. 4285
gang M; Behaghel, Germania 27, 419.
4289 eft thin M.
4290 thenne M,
thesan C mankunni M;
Kauffmann, PBB 12, 348. 4291 te adomienne M Kauffmann setzt eine Lücke an, PBB 12,
348, vgl. Jellinek, Z. f. d. A. 39, 151. Holthausen will lesen: domos te
adelienne an themo dage selªo
|| Krist alouualdo│quikun endi dodun Z. f. d. P. 28, 2; vgl. noch
Schlüter, Nd. Jb. 40, 153. ? hinter
gôdo 4292, Holthausen, Beiblatt z. Anglia 45, 131.
Tatian 144,1-2, 145,1, Otfrid IV, 7,1-8
4270-4278 Tatian 144, Marcus 13,1 Et cum egrederetur Iesus de templo, Matthäus 24,1 accesserunt ad eum
discipuli eius ut ostenderent ei aedificationes templi, Marcus 13,1 dicentes: ‚Magister, aspice, quales lapides et quales
structurae.’ 4278-4285 Marcus 13,2 Et respondens Iesus ait: ‚Videtis has omnes
magnas aedificationes: Matthäus 24,2
Amen dico vobis: Lukas 21,6 Venient
dies in quibus Matthäus 24,2 non
relinquetur hic lapis super lapidem qui non destruatur.’ 4285-4293 Tatian 145, Matthäus 24,3 Et accesserunt ad eum discipuli
secreto Lukas 21,7 et interrogaverunt
eum dicentes: ‚Praeceptor, Matthäus 24,3
quando haec erunt, et quod signum adventus tui?’ Hraban zu Matthäus 24,3 Videtur haec discipulorum interrogatio de
adventu ad iudicium intelligi posse.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 153-154
(4292) frô mîn the gôdo, ûs is thes firiuuit mikil,
(4293) uualdandeo Krist, huan that giuuerŒen sculi.’
LII.
(4294)
Thô im anduuordi alouualdo Krist
(4295) gôdlîc fargaf them gumun selªo:
(4296) ‚that haªad sô bidernid’, quaŒ he, ‚drohtin the gôdo
(4297) iac sô hardo farholen himilrîkies fader,
(4298) uualdanc thesaro uueroldes, sô that uuiten ni mag
(4299) ênig mannisc barn, huan thiu mârie tîd
(4300) giuuirŒid an thesaru uueroldi, ne it ôk te uuâran ni kunnun
(4301) godes engilos, thie for imu geginuuarde
(4302)
simlun sindun: sie it
ôk giseggian ni mugun
(4303) te uuâran mid iro uuordun, huan
that giuuerŒen sculi,
(4304) that he uuillie an thesan
middilgard, mahtig drohtin,
(4305) firiho fandon. Fader uuêt it êno
(4306) hêlag fan himile: elcur is it
biholen allun,
(4307)
quikun endi dôdun, huan is kumi uuerŒad.
(4308)
Ik mag iu thoh gitellien, huilic hêr têcan biforan
(4309) giuuerŒad uunderlîc, êr than
he an these uuerold kume
(4310) an themu mâreon daga: that uuirŒid hêr êr an themu mânon
skîn
(4311) iac an theru sunnon sô same; gisuerkad siu bêºiu,
(4312) mid finstre
uuerŒad
bifangan; fallad sterron,
(4313) huît heªentungal, endi hrisid erŒe,
(4314) biªod thius brêde uuerold -
uuirŒid
sulicaro bôkno filu -:
(4315) grimmid the grôto sêo, uuirkid thie geªenes strôm
(4316) egison
mid is ûŒiun erŒbûandiun.
(4317) Than
thorrot thiu thiod thurh that gethuing mikil,
(4318) folc thurh thea forhta: than
(4319) ac uuirŒid uuîg sô maneg oªar these uuerold alla
4293 than C.
4295 Guodlico C. 4297
faholan C. 4299 mannes suno C. 4301 genginuuarda C. 4302 sinnon C it fehlt
C seggian C. 4303 huand it C. 4305
im C.
4306 an C. 4308
err C. 4309
than fehlt M. 4312
finistriu C steorron C, vgl. Karg, PBB 50, 311. 4313 heªentunglas C. 4314 thiu C. 4316
ugison C. 4317
tharod C; tharron Müllenhoff, Sprachproben 4
theoda C.
Tatian
146,6, 145,15, Otfrid IV, 7,7-8, 45-48, 35-36
4293-4307 Tatian 146, Matthäus 24,36 De die autem illo et hora nemo scit, Marcus 13,32 neque filius neque angeli
in caelo, Matthäus 24,36 nisi solus
pater. 4308-4318 Tatian 145, Matthäus
24,28 Statim autem post tribulationem dierum illorum sol obscurabitur et
luna non dabit lumen suum et stellae cadent de caelo et virtutes caelorum
commovebuntur. Lukas 21,25 Et erunt signa in solo et luna et in stellis (Matthäus 24,6 ... et terrae motus per
loca …) et in terris pressura gentium prae confusione sonitus maris et
fluctuum, 21,26 arescentibus
hominibus prae timore et expectatione quae supervenient universo orbi. 4318-4325 Marcus 13,7 Cum audieritis
autem Lukas 21,9 proelia et Marcus 13,7 opiniones bellorum Lukas 21,9 et seditiones, nolite
terreri: Matthäus 24,7 Consurget enim
gens in gentem et regnum contra regnum,
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 154-155
(4320) hetelîc afhaªen, endi heri lêdid
(4321)
kunni oªar ôŒar: uuirŒid kuningo giuuin,
(4322) meginfard mikil: uuirŒid managoro qualm,
(4323) open urlagi - that is egislîc thing,
(4324)
that io sulik morŒ sculun man afhebbien -,
(4325) uuirŒid uuôl sô mikil oªar these uuerold alle,
(4326) mansterªono mêst, thero
the gio an thesaru middilgard
(4327) suulti thurh suhti: liggiad seoka man,
(4328) driosat endi dôiat endi iro dag endiad,
(4329) fulliad mid iro ferahu; ferid unmet grôt
(4330) hungar hetigrim oªar heliŒo barn,
(4331) metigêdeono mêst:
(4332) thero uuîteo an thesaru uueroldi, the hêr
giuuerŒen sculun
(4333) êr dômes
dage. Sô huan sô gi thea dâdi
gisehan
(4334) giuuerŒen an thesaru uueroldi, sô mugun gi than te uuâran farstanden,
(4335) that than the lazto dag liudiun nâhid
(4336)
mâri te mannun endi maht godes,
(4337) himilcraftes hrôri endi thes hêlagon
kumi,
(4338) drohtines mid is diuriŒun. Huat, gi thesaro dâdeo mugun
(4339) bi thesun bômun biliŒi antkennien:
(4340) than sie brustiad endi blôiat endi bladu tôgeat,
(4341) lôf antlûkad, than uuitun liudio barn,
(4342) that than is sân after thiu
(4343)
uuarm endi uunsam endi uueder scôni.
(4344) Sô uuitin
gi ôk bi thesun têknun, the ik iu talde hêr,
(4345) huan the lazto dag liudiun nâhid.
(4346) Than seggio ik iu te uuâran, that êr thit uuerod ni môt,
(4347) tefaran thit folcscepi, êr than uuerŒe gefullid sô,
(4348) mînu
uuord giuuârod. Noh giuuand kumid
(4349) himiles endi erŒun, endi steid mîn hêlag uuord
4320
ahaban C afhaªen
hetelîc endi Holthausen, Beiblatt z.
Anglia 45, 131 giledid Schumann,
Germania 30, 73, Sievers, PBB 10, 590. 4321 oŒrer
C.
4322 quam C. 4326 thero fehlt C. 4328 endi fehlt C. 4332 err C scal C. 4333 domos M gisean M. 4334 than fehlt C. 4337 hruora C. 4341 antlûkad Sievers]
antlukid MC. 4344
uuitun M thia C. 4347
uuirŒit C, vgl. Behaghel, Germania 27, 419.
4348 mina C.
Tatian 145,4-5,
146,1-3
4325-4330 et erunt pestilentiae et fames. 4333-4338 Lukas 21,28 His autem fieri
incipientibus respicite ... quoniam appropinquat redemptio vestra; vgl. Beda zu Lukas 21,8 Cum plagae
inquit mundi crebrescunt, cum terror iudicii virtutibus commotis ... ostenditur
etc. 4338-4343 Tatian 146, Matthäus 24,32
Ab arbore autem fici dicite parabolam. Cum iam ramus eius tener fuerit et
folia nata, Lukas 21,29 et omnes
arbores 21,30 cum producunt iam ex se
fructum, scitis quoniam prope est aestas. 4344-4345
Matthäus 24,33 Ita et vos cum videritis haec omnia fieri scitote quia prope
est in ianua. 4346-4348 Matthäus 24,34
Amen dico vobis quia non praeteribit haec generatio donec omnia haec fiant. 4348-4351
Matthäus 24,35 Caelum et
terra transibunt, verba vero mea non praeteribunt.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 155-156
(4350)
fast forŒuuardes endi uuirŒid al gefullod sô,
(4351)
gilêstid an thesumu liohte, sô ik
for thesun liudiun gespriku.
(4352)
Uuacot gi uuarlîco: iu is uuiscumo
(4353) duomdag
the mâreo endi iuuues drohtines
craft,
(4354) thiu mikilo meginstrengi endi thiu
mârie tîd,
(4355) giuuand thesaro uueroldes. Fora thiu gi uuardon
sculun,
(4356) that he iu slâpandie an suefrestu
(4357) fârungo ni bifâhe an firinuuercun,
(4358) mênes fulle. Mûtspelli cumit
(4359) an thiustrea naht, al sô thiof ferid
(4360) darno mid is dâdiun, sô kumid the dag mannun,
(4361) the lazto theses liohtes, sô it êr these liudi ni uuitun,
(4362) sô samo sô thiu flôd deda an furndagun,
(4363) the
thar mid lagustrômun liudi
farteride
(4364) bi Nôeas tîdiun, biûtan
that ina neride god
(4365) mid is hîuuiskea, hêlag drohtin,
(4366) uuiŒ thes flôdes farm: sô uuarŒ ôk that fiur kuman
(4367) hêt fan himile, that thea hôhon burgi
(4368) umbi Sodomo
land suart logna bifeng
(4369) grim endi grâdag, that thar nênig gumono ni ginas
(4370) biûtan Loth êno: ina antlêddun thanen
(4371) drohtines engilos endi is dohter tuâ
(4372) an ênan
berg uppen: that ôŒar al brinnandi fiur,
(4373) ia land ia liudi logna farteride:
(4374) sô fârungo uuarŒ that fiur kumen, sô uuarŒ êr the flôd sô samo:
(4375) sô uuirŒid the lazto dag. For thiu scal allaro liudio gehuilic
(4376) thenkean
fora themu thinge; thes is tharf
mikil
(4377)
manno gehuilicumu: bethiu lâtad iu an iuuuan môd sorga.
LIII.
(4378) Huand sô huan sô that geuuirŒid, that uualdand Krist,
(4379) mâri mannes sunu mid theru maht godes,
4350
foruuardes C gifullid C. 4352 uuaralico C. 4353 Duomos
dag C.
4354 meginstrengiu M, Sievers, PBB 5, 147. 4356 suefrastu C. 4363 thiu C. 4364 neuan C. 4366
fÏĎm
Trautmann S. 131, vgl. zu Vers 2460. 4368 sodomaland C. 4369 enig C gumo C. 4372 enna C oªar C al fehlt
C. 4374 thiu C. 4376 Gethenkean C. 4377 iu fehlt C.
Tatian 146,3-4,
147,7-8, 1-2, Otfrid IV, 49-54
4352-4355
Lukas 21,34 Attendite
autem vobis (vgl. 21,36 Vigilate
itaque omni tempore ...) ne superveniat in vos repentina dies illa. 4355-4358 Tatian 147, Marcus 13,35 Vigilate ergo … 13,36 ne cum venerit repente inveniat vos
dormientes. 4358-4361 Matthäus 24,43
Illud autem scitote, quoniam si sciret pater familias qua hora fur veniret,
vigilaret utique. 4362-4375 Matthäus
24,37 Sicut autem in diebus Noe, ita erit et adventus filii hominis. 24,38 Sicut enim erant in diebus Noe ...
usque ad eum diem quo introivit in arcam Noe 24,39 et non cognoverunt, donec venit diluvium et tulit omnes, Lukas 17,28 Similiter sicut factum est
in diebus Loth ... 17,29 qua die …
exiit Loth a Sodoma, pluit ignem et sulphur de caelo et omnes perdidit. 4378-4384 Tatian 152, Matthäus 25,31 Cum
autem venerit filius hominis in maiestate sua et omnes angeli cum eo, tunc
sedebit super sedem maiestatis suae.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 156-157
(4380) kumit mid thiu craftu kuningo rîkeost
(4381) sittean an is selªes maht endi samod mid imu
(4382) alle thea engilos, the thar uppa sind
(4383) hêlaga an himile, than sculun tharod heliŒo barn,
(4384) elitheoda kuman alla tesamne
(4385) libbeandero liudio, sô huat
sô io an thesumu liohte uuarŒ
(4386) firiho afôdid. Thar he themu folke scal,
(4387)
allumu mankunnie mâri drohtin
(4388)
adêlien aftar iro dâdiun. Than skêŒid he thea farduanan man,
(4389) thea faruuarhton uueros an thea uuinistron hand:
(4390) sô duot he ôk thea sâligon an thea suîŒeron half;
(4391) grôtid
he than thea gôdun endi im tegegnes
sprikid:
(4392) ‚kumad gi’, quiŒid he, ‚thea thar gikorene sindun, endi antfâhad thit craftiga rîki,
(4393) that
gôde, that thar gigereuuid
stendid, that thar uuarŒ gumono barnun
(4394) giuuarht fan thesaro uueroldes
endie: iu haªad geuuîhid selªo
(4395) fader allaro firiho barno: gi môtun thesaro frumono neotan,
(4396) geuualdon
theses uuîdon rîkeas, huand gi oft mînan uuilleon frumidun,
(4397) fulgengun mi gerno endi uuârun mi iuuuaro geªo mildie,
(4398) than ik bithuungan uuas thurstu endi hungru,
(4399)
frostu bifangan eftho an
feteron lag,
(4400)
biklemmid an karkare: oft uurŒun mi kumana tharod
(4401)
helpa fan iuuun handun: gi uuârun mi
an iuuuomu hugi mildie,
(4402) uuîsodun mîn uuerŒlico.’ Than sprikid imu eft that uuerod angegin:
(4403) ‚frô mîn the gôdo’, queŒat sie, ‚huan uuâri thu bifangan sô,
(4404) bethuungan an sulicun tharaªun, sô thu fora thesaru thiod telis,
4385 huat sô fehlt C. 4391 Gruote C. 4392 quiºid he tilgt Heusler, Versgeschichte I, 186. 4393 Thit C hierr C. 4395
thera fruma C. 4396 giuualdan C uuidion
C gifrumidun C. 4399 forstu Krogmann, Nd. Jb.
81, 11 ik an C. 4400 kumana fehlt C.
4404
thieda C.
Tatian 152,1-4
4384-4390
Matthäus 25,32 Et
congregabuntur ante eum omnes gentes, et separabit eos ab invicem 25,33 et statuet oves quidem a dextris
suis, haedos autem a sinistris. 4391-4396
Matthäus 25,34 Tunc dicet rex his qui
a dextris eius erunt: ‚Venite benedicti patris mei, possidete paratum vobis
regnum a constitutione mundi. 4396-4402
Matthäus 25,35 Esurivi enim et dedistis mihi manducare, sitivi et dedistis
mihi bibere, hospes eram et collegistis me, 25,36
nudus et operuistis me, infirmus et visitastis me, in carcere et venistis
ad me.’ 4402-4408 Matthäus 25,37 Tunc
respondebunt ei iusti dicentes: ‚Domine, quando te vidimus esurientem et
pavimus, sitientem et dedimus tibi potum? 25,38
Quando autem te vidimus hospitem et collegimus, aut nudum et cooperuimus te, 25,39 aut quando te vidimus infirmum et
in carcere et venimus ad te?’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 157-158
(4405)
mahtig mênis? Huan gisah thi man
ênig
(4406) bethuungen an sulicun tharaªun? Huat, thu haªes allaro thiodo giuuald
(4407) iac sô samo thero mêŒmo,
thero the io manno barn
(4408) geuunnun an thesaro uueroldi.’ Than sprikid im eft
uualdand god:
(4409) ‚sô huat sô gi dâdun’, quiŒit he, ‚an iuuues drohtines namon,
(4410) gôdes fargâªun an godes êra
(4411) them mannun, the hêr minniston
sindun, thero nu undar thesaru menegi standad
(4412) endi thurh ôdmôdi arme uuârun
(4413) uueros, huand sie mînan
uuilleon fremidun - sô huat sô gi im iuuuaro uuelono fargâªun,
(4414) gidâdun thurh diuriŒa mîna, that antfeng iuuua
drohtin selªo,
(4415) thiu helpe quam te heªencuninge. Bethiu uuili iu the hêlago drohtin
(4416) lônon iuuuan gilôªon: giªid iu lîf êuuig.’
(4417) Uuendid ina than uualdand an thea uuinistron hand,
(4418)
drohtin te them farduanun
mannun, sagad im that sie sculin
thea dâd antgelden,
(4419) thea man iro mêngiuuerk: ‚nu gi fan mi sculun’, quiŒit he.
(4420) ‚faran sô forflôcane an that fiur êuuig,
(4421) that thar gigareuuid uuarŒ godes andsacun,
(4422) fîundo folke be firinuuerkun,
(4423) huand gi mi ni hulpun, than mi hunger endi thurst
(4424) uuêgde
te uundrun eftha ik geuuâdies lôs
(4425)
geng iâmermôd, uuas mi grôtun tharf,
(4426)
than ni habde ik thar ênige helpe,
than ik geheftid uuas,
(4427)
an liŒokospun
bilokan, eftha mi legar bifeng,
(4428) suâra suhti: than ni uueldun gi mîn siokes thar
(4429) uuîson mid uuihti: ni uuas iu uuerŒ eouuiht,
4411 thia C
standid M. 4412-4413
uuârun uueros || huand Wackernagel. 4413
frumidun C. 4414
mina C,
so Herausgeber bis Piper; Hofmann I 54] fehlt M, so Roediger 282,
Behaghel. 4415 uuill C. 4416
iuuuomu M; vgl. Schumann, Germania 30, 73
iuu M. 4418 The drohtin
M. 4419 menuuerc C minun M. 4424
Uuegdun C.
Tatian 152,4-6
4408-4416
Matthäus 25,40 Et
respondens rex dicet illis: ‚Amen dico vobis, quamdiu fecistis uni de his
fratribus meis minimis, mihi fecistis. Hraban
zu Matthäus 25,40 Non mihi videtur generaliter dixisse de pauperibus, sed
de his qui pauperes spiritu sunt. 4417-4422
Matthäus 25,41 Tunc dicet et his qui a sinistris erunt: ‚Discedite a me, in
ignem aeternum qui praeparatus est diabolo et angelis eius. 4423-4431 Matthäus 25,42 Esurivi enim et
non dedistis mihi manducare, sitivi et non dedistis mibi potum, 25,43 hospes eram et non collegistis me,
nudus et non operuistis me, infirmus et in carcere et non visitastis me.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 158-159
(4430) that gi mîn gehugdin. Bethiu gi an hellie sculun
(4431) tholon an thiustre.’ Than sprikid imu eft thiu thiod angegin:
(4432) ‚uuola uualdand god’, queŒad sie, ‚huî uuilt
thu sô uuiŒ thit uuerod sprekan,
(4433) mahlien uuiŒ these menegi? Huan uuas thi io manno tharf,
(4434) gumono gôdes? Huat, sie it al be thînun geªun êgun,
(4435) uuelon
an thesaro uueroldi’. Than
sprikid eft uualdand god:
(4436) ‚than gi thea armostun’, quiŒid he, ‚eldibarno,
(4437) manno thea minniston an iuuuomu môdseªon
(4438) heliŒos farhugdun, lêtun sea iu an iuuuomu hugi lêŒe,
(4439) bedêldun sie iuuuaro diurŒa, than dâdun gi iuuuana drohtin sû sama,
(4440) giuuernidun
imu iuuuaro uuelono: bethiu ni uuili iu uualdand god,
(4441) antfâhen fader iuuua, ac gi an that
fiur sculun,
(4442) an thene diopun dôº, diuªlun thionon,
(4443) uurêŒun uuiŒersakun, huand gi sô uuarhtun biforan.’
(4444) Than aftar them uuordun skêŒit that uuerod an tuê,
(4445) thea gôdun endi thea uªilon: farad thea fargriponon man
(4446) an thea hêtan hel hriuuigmôde,
(4447) thea faruuarhton uueros, uuîti antfâhat,
(4448) uªil endilôs. Lêdid up thanen
(4449) hêr heªencuning thea hluttaron theoda
(4450) an that langsame lioht: thar is lîf êuuig,
(4451) gigareuuid godes rîki gôdaro
thiado.’
LIV. PASSIO
(4452) Sô gefragn ik that them rinkun thô rîki drohtin
(4453) umbi thesaro uueroldes giuuand uuordun talde,
(4454) huô thiu forŒ ferid, than lango
the sie firiho barn
(4455) ardon môtun, ia huô siu an themu endie scal
4432 uuili C
uuit M. 4433
io fehlt C. 4434
ehtun M. 4435
uuelono C, vgl. Colliander 538 an
thero M.
4439 iuuuomu drohtine M. 4440
Gi wernidun Rieger, Wackernagel mi C, vgl. imi C Vers 3218 uuill C. 4441 iuuuer C. 4443 giuuarahtun C. 4444
uuordun skeŒid│Heyne, Rückert skêŒit] tefarid C. 4447 antfahent
C.
4451 thioda C; vgl. Colliander 539. 4451/4452
Nach Vers 4451 PASSIO (in übereinanderstehenden Buchstaben) am
Rand M, PASSIO DOMINI als Zierzeile
C. 4454 lang C, lango M, dazu Dal, Pronominalkasus 18.
Tatian 152,7-9,
153,1
4431-4435
Matthäus 25,44 Tunc
respondebunt et ipsi dicentes: ‚Domine, quando te vidimus esurientem aut
sitientem aut hospitem aut nudum aut infirmum vel in carcere et non
ministravimus tibi?’ 4435-4440 Matthäus
24,45 Tunc respondebit illis dicens: ‚Amen dico vobis, quamdiu non fecistis
uni de minoribus his, nec mihi fecistis.’ 4444-4451
Matthäus 25,46 Et ibunt hi in supplicium aeternum, iusti autem in vitam
aeternam.’ 4452-4467 Tatian 153, Matthäus
26,1 Et factum est cum consummasset Iesus sermones hos omnes, dixit
discipulis suis:
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 159-160
(4456)
teglîden endi tegangen. He sagde ôk is iungarun thar
(4457) uuârun uuordun: ‚huat, gi uuitun alle’, quaŒ he,
(4458) ‚that nu oªar tuâ naht sind tîdi kumana,
(4459) Giudeono pascha, that sie sculun iro gode thionon,
(4460) uueros an themu uuîhe. Thes
(4461) that
thar uuirŒid mannes sunu te theru
meginthiodu
(4462) craftag farkôpot endi an crûce aslagan,
(4463) tholod thiadquâla.’ Thô uuarŒ thar thegan manag
(4464) slîŒmôd gisamnod, sûŒarliudio,
(4465) Iudeono gumscepi, thar sie scoldun iro gode thionon.
(4466) UurŒun êosagon
alle kumane,
(4467)
an uuarf uueros, the sie thô uuîsostun
(4468) undar theru menegi manno taldun,
(4469) craftag kuniburd. Thar Caiphas uuas,
(4470) biscop thero liudio. Sie rêdun thô an that
barn godes,
(4471) huô sie ina asluogin sundea lôsan,
(4472) quâŒun that sie ina an themu hêlagon daga
hrînen ni scoldin
(4473) undar thero manno menegi, ‚that ni uuerŒe thius meginthioda,
(4474) heliŒos an hrôru, huand ina thit heriscepi uuili
(4475) farstanden mid strîdu. Uui sô stillo sculun
(4476) frêson is ferahes, that thit folc Iudeono
(4477) an thesun uuîhdagun uurôht ni afhebbien.’
(4478)
Thô geng imu thar Iudas forŒ, iungaro
Kristes,
(4479) ên thero tueliªio, thar that aŒali sat,
(4480) Iudeono gumscepi; quaŒ that he is im gôdan râd
(4481) seggian mahti: ‚huat uuilliad gi mi sellien hêr’, quaŒ he,
(4482) ‚mêŒmo te mêdu, ef ik iu thene man giªu
(4483) âno uuîg endi âno uurôht?’ Thô uuarŒ thes uuerodes hugi,
(4484)
thero liudio an lustun: ‚ef thu uuili
gilêstien sô’, quâŒun sie,
(4485) ‚thîn uuord giuuâron, than thu giuuald haªes,
(4486) huat thu at thesaru thiodu thiggean uuillies
4461 That fehlt C.
4462 cruci C gislagan C. 4464
sudarliudi M. 4467
huarf C, huuarf M, siehe Vers 4136.
4468 gitaldun C. 4472 Quad M. 4476 that C. 4479
that M. 4484 uuilld C.
Tatian
153,2-4, 154,1-2, Otfrid IV, 8,1-25
4457-4463
Matthäus 26,2 ‚Scitis
quia post biduum pascha fiet et filius hominis tradetur ut crucifigatur.’ 4463-4470 Matthäus 26,3 Tunc congregati
sunt principes sacerdotum et seniores populi in atrium principis sacerdotum qui
dicebatur Caiphas. 4470-4471 Matthäus
26,4 Et consilium fecerunt ut Iesum dolo tenerent et occiderent. 4471-4477 Matthäus 26,5 Dicebant autem:
‚Non in die feste, ne forte tumultus fieret in populo.’ 4478-4483 Matthäus 26,14 Tunc abiit unus de duodecim, qui dicitur
Iudas Scarioth, Lukas 22,4 et locutus
est ad principes sacerdotum et magistratibus Matthäus 26,15 et ait illis: ‚Quid vultis mihi dare, et ego vobis
eum tradam Lukas 22,6 sine turbis.’ 4483-4491 Marcus 14,11 Qui audientes
gavisi sunt Matthäus 26,15 et
constituerunt ei triginta argenteos.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 160-161
(4487) gôdaro mêŒmo.’ Thô gihêt imu that gumscepi thar
(4488) an is selªes dôm siluªarscatto
(4489)
thrîtig atsamne, endi he te theru
thiodu gisprak
(4490) dereªeun uuordun, that he gâªi is drohtin uuiŒ thiu.
(4491) Uuende ina thô fan themu uuerode: uuas im uurêŒ hugi,
(4492) talode im sô treulôs, huan êr uurŒi imu thiu tîd kuman,
(4493) that he ina mahti faruuîsien uurêŒaro thiodo,
(4494) fiundo folke. Than uuisse that friŒubarn godes,
(4495) uuâr uualdand Krist, that he these uuerold scolde,
(4496) ageªen these gardos endi sôkien imu godes rîki,
(4497) gifaren is faderôŒil. Thô ni gisah ênig firiho barno
(4498) mêron minnie, than he thô te them mannun ginam,
(4499)
te them is gôdun iungaron: gôme
uuarhte,
(4500)
sette sie suâslîco endi im sagde
filu
(4501) uuâroro uuordo. Skrêd uuester dag,
(4502) sunne te sedle. Thô he selªo gibôd,
(4503) uualdand mid is uuordun, hêt im uuater dragan
(4504) hluttar te handun, endi rês thô the hêlago Crist,
(4505) the gôdo at them gômun endi thar is iungarono thuôg
(4506) fôti mid is folmun endi suarf sie mid is fanon aftar,
(4507)
druknide sie diurlîca. Thô uuid is drohtin
sprak
(4508) Sîmon Petrus: ‚ni thunkid mi thit sômi thing’,
quaŒ he,
(4509) ‚frô mîn the gôdo, that thu mîne fôti thuahes
(4510) mid them thînun hêlagun handun.’ Thô sprak imu eft is hêrro angegin,
(4511) uualdand mid is uuordun: ‚ef thu is uuillean ni haªes’, quaŒ he,
(4512) ‚te antfâhanne, that ik thîne fôti thuahe
(4513) thurh sulica minnea, sô ik thesun ôŒrun mannun hêr
(4514) dôm thurh diurŒa, than ni haªes thu ênigan dêl mid
mi
(4515) an heªenrîkea.’ Hugi uuarŒ thô giuuendid
(4516) Sîmon Petruse: ‚thu haªa thi selªo giuuald’, quaŒ he,
(4517) ‚frô mîn the gôdo, fôto endi hando
(4517b)
endi mînes hôªdes sô sama, handun
thînun,
4490 te C. 4493 thiedi C.
4497 fader odil M, fader voŒil
C, dazu Schröder, Z. f. d. A. 53, 233 barn Rückert. 4505
an C. 4506 famen C. 4507 drohtine Rückert. 4508 sômi] so metlic C. 4514 eniga C. 4516 quaŒ
he fehlt M. 4517 fuoti C. 4517b handun thînun Grein, Germania 11, 215] fehlt MC; Bruckner,
Die altsächsische Genesis, S. 59, Hofmann I 54.
Tatian
154,2, 155,1-5, Otfrid IV, 8,23, 11,11-34
4492-4494
Matthäus 26,16 Et exinde
quaerebat opportunitatem ut eum traderet. 4494-4499
Tatian 154, Johannes 13,1 ... Sciens Iesus quia venit hora ut transeat de
hoc mundo ad patrem, cum dilexisset suos qui erant in mundo, in finem dilexit
eos. 4499-4507 Johannes 13,2 Et cena
facta (fehlt Tatian; die Erweiterung
dieser Worte vielleicht veranlasst durch Alcuin zu Johannes 13,2:Non ita
debemus intelligere cenam factam veluti iam consumptam atque transactam; adhuc
enim cenabatur cum dominus surrexit. Cena ergo facta dictum est iam parata convivantibus discipulis cum
magistro). 13,4 Surgit a cena ... 13,5. Deinde mittit aquam in pelvem et
coepit lavare pedes discipulorum et extergere linteo quo erat praecinctus. 4507-4510 Johannes 13,8 Dicit ei Petrus:
‚Non lavabis mihi pedes in aeternum.’4510-4515
Respondit ei Iesus: ‚Si non lavero te, non habebis partem mecum.’ 4515-4521
Johannes 13,9 Dicit ei
Petrus: ‚Domine, non tantum pedes meos, sed et manus et caput’, vgl. Alcuin zu Johannes 13,9 Ne mihi
neges capiendam tecum partem.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 161-162
(4518) thiadan, te thuahanne, te thiu that ik môti thîna forŒ
(4519) huldi hebbian endi heªenrîkies
(4520) sulic gidêli, sô thu mi, drohtin, uuili
(4521)
fargeªen
thurh thîna gôdi.’ Iungaron Kristes,
(4522)
thene ambahtscepi erlos tholodun,
(4523)
thegnos mid githuldeon, sô
huat sô im iro thiodan dede,
(4524) mahtig thurh thea minnea, endi mênde imu al mêra thing
(4525)
firihon te gifrummienne.
LV.*
(4525) FriŒubarn godes
(4526) geng imu thô eft gisittien under that gesîŒo folc
(4527)
endi im sagda filu langsamna râd.
UuarŒ eft lioht kuman,
(4528)
morgen te mannun. Mahtigne Crist
(4529) grôttun is iungaron endi frâgodun, huar sie is gôma thô
(4530)
an themu uuîhdage uuirkien scoldin,
(4531) huar he uueldi halden thea hêlagon tîdi
(4532) selªo mid is gesîŒun. Thô he sie sôkien hêt,
(4533) thea gumon Hierusalem: ‚sô gi than gangan kumad’, quaŒ he,
(4534) ‚an thea burg innan - thar is braht mikil,
(4535) meginthiodo gimang -, thar mugun gi ênan man sehan
(4536) an is handun dragen hluttres uuatares
(4537) ful mid folmun. Themu gi folgon sculun
(4538) an sô huilike gardos, sô gi ina gangan gisehat,
(4539) ia gi than themu hêrron, the thie hoªos êgi,
(4540) selªon seggiad, that ik iu sende tharod
(4541) te gigaruuuenne mîna gôma. Than tôgid he iu ên gôdlîc hûs,
(4542) hôhan soleri, the is bihangen al
(4543) fagarun fratahun. Thar gi frummien sculun
(4544) uuerdscepi mînan. Thar bium ik uuiskumo
(4545) selªo mid mînun gesîŒun.’ Thô uurŒun sân aftar thiu
(4546)
thar te Hierusalem
iungaron Kristes
(4547) forŒuuard an ferdi, fundun all sô he sprak
4518
thuhanne C. 4523 githuldi M thiodo M. 4524 mahtig subst. Sehrt S. 357. 4524b-4525a
Nach Krogmann, Absicht 77 unecht. 4525 Fitte LV in C nach Vers 4524. 4527
im fehlt C. 4533 cuman C. 4535 enna C. 4537 ful Sievers] fullien M,
full fat C(so Kock, Jaunts and Jottings, 47); fulfat Heyne, Rückert mid is C. 4538
gesehan C. 4540 sanda C seggiient
C.
Tatian
156,1, 157,1-5, Otfrid IV, 9,1-17
4525-4527 Johannes 13,12 Postquam ergo lavit pedes eorum ... cum recubuisset iterum, dixit eis:
‚Scitis quid fecerim vobis?’, worauf noch Johannes 13, 13-20 Lehrsprüche Jesu
folgen. 4527-4532 Tatian 155, Matthäus 26,17 Prima autem die azymorum
accesserunt discipuli ad Iesum dicentes: ‚Ubi vis paremus tibi comedere pascha?’
4532-4538 Matthäus 26,18 At Iesus
dixit: ‚Ite in civitatem, Lukas 22,10
et introeuntibus vobis (in civitatem) occurret vobis homo amphoram aquae
portans; sequimini eum in domo in quam intrat ... 4539-4541 Lukas 22,11 Et dicetis Marcus 14,14 domino domus: Matthäus
26,18 „Magister dicit: tempus meum prope est, apud te facio pascha cum
discipulis meis.“ 4541-4545 Marcus 14,15
Et ipse vobis demonstrabit cenaculum grande stratum, et illic parate nobis.’ 4545-4549 Marcus 14,16 Et abierunt
discipuli eius et invenerunt sicut dixit eis, et paraverunt pascha.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 162-163
(4548)
uuordtêcan uuâr: ni uuas thes
giuuand ênig.
(4549)
Thar gereuuidun sie thea gôma. UuarŒ the godes sunu,
(4550) hêlag drohtin an that hûs cuman,
(4551)
thar sie the landuuîse lêstien
scoldun,
(4552)
fulgangan godes gibode, al sô
Iudeono uuas
(4553)
êo endi aldsidu an êrdagun.
(4554)
Giuuêt imu thô an themu âbande alouualdand
Krist
(4555)
an thene seli sittien; hêt thar is
gesîŒos
te imu
(4556)
tueliªi
gangan, thea im gitriuuiston
(4557)
an iro môdseªon manno uuârun
(4558) bi uuordun endi bi uuîsun: uuisse imu selªo
(4559) iro hugiskefti hêlag drohtin.
(4560) Grôtte sie thô oªar them gômun:
‚gern bium ik suîŒo’, quaŒ he,
(4561) ‚that ik samad mid iu sittien môti,
(4562) gômono neoten, Iudeono pascha
(4563) dêlien mid iu sô diuriun. Nu ik iu iuuues
drohtines scal
(4564) uuilleon seggian, that ik an thesaro uueroldi ni môt
(4565) mid mannun mêr môses anbîten
(4566) furŒur mid firihun, êr than gifullod uuirŒid
(4567)
himilo rîki. Mi is an handun nu
(4568) uuîti endi uunderquâle, thea ik for thesumu uuerode scal,
(4569) tholon for thesaru thiodu.’ Sô he thô sô te them thegnun sprak,
(4570) hêlag drohtin, sô uuarŒ imu is hugi drôªi,
(4571)
uuarŒ
imu gisuorken seªo, endi eft te them
gesîŒun
sprac,
(4572) the gôdo te them is iungarun: ‚huat, ik iu godes rîki', quaŒ he,
(4573) ‚gihêt himiles lioht, endi gi mi holdlîco
(4574) iuuuan theganskepi. Nu ni uuilliat gi athengean sô,
(4575) ac uuenkeat thero uuordo. Nu seggiu ik iu te uuâran hêr,
(4576) that uuili iuuuar tueliªio ên treuuana suîkan,
(4577) uuili mi farcôpon undar thit kunni Iudeono,
4554 alouualdo C. 4563
iuuuæs aus iuuuas M. 4566 gifullid C. 4569
furi thesa C. thieda C,
thiod M, vgl. Kauffmann, PBB 12, 348.
4571
is C. 4574 anthengian C. 4575 ac (?, korrigiert) M. 4576
treuuon C gisuican C.
Tatian 158,1-3, Otfrid IV, 9,17-18, 10,1-4,
15,1-12
4554-4556
Marcus 14,17 Vespere
autem facto venit Matthäus 26,20 et
discumbebat cum
duodecim discipulis suis. 4560-4563
Matthäus 26,21 Et edentibus illis dixit: Lukas 22,16 ‚Desiderio desideravi hoc pascha manducare vobiscum
antequam patiar. 4563-4567 Lukas 22,16
Dico enim vobis, quia ex hoc non manducabo illud donec impleatur in regno dei. 4567-4569 Matthäus 26,18 Tempus meum
prope est.’ 4569-4580 Johannes 13,21
Cum haec dixisset, turbatus est spiritu et protestatus est et dixit: ‚Amen amen
dico vobis, quia unus ex vobis tradet me.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 163-164
(4578)
gisellien uuiŒer siluªre, endi uuili imu thar
sinc niman,
(4579)
diurie mêŒmos, endi geªen is drohtin uuiŒ thiu,
(4580) holdan hêrran. That imu thoh te harme scal,
(4581) uuerŒan te uuîtie; be that he thea uurdi farsihit
(4582) endi he thes arªedies endi scauuot,
(4583) than uuêt he that te uuâran, that imu uuâri uuôŒiera thing,
(4584) betera mikilu, that he gio giboran ni uurŒi
(4585) libbiendi te thesumu liohte, than he that lôn nimid,
(4586) ubil arªedi inuuidrâdo.’
(4587) Thô bigan thero erlo gehuilic te ôŒrumu scauuon,
(4588)
sorgondi sehan; uuas im sêr hugi,
(4589)
hriuuig umbi iro herta: gihôrdun iro
hêrron thô
(4590) gornuuord sprekan. Thea gumon sorgodun,
(4591) huilican he thero tueliªio te thiu tellien uueldi,
(4592) sculdigna scaŒon, that he habdi thea scattos
thar
(4593) gethingod at theru thioda. Ni uuas thero thegno ênigumu
(4594)
sulikes inuuiddies ôŒi te gehanne,
(4595) mêngithâhtio -
antsuok thero manno gehuilic -,
(4596)
uurŒun
alle an forhtun, frâgon ne
gidorstun,
(4597) êr than thô gebôknide baruuirŒig gumo,
(4598) Sîmon Petrus - ne gidorste it selªo sprekan -
(4599) te Iohanne themu gôdon: he uuas themu godes barne
(4600)
an them dagun thegno lioªost,
(4601)
mêst an minniun endi môste thar thô an thes mahtiges Kristes
(4602)
barme restien endi an is breostun
lag,
(4603)
hlinode mid is hôªdu: thar nam he sô manag hêlag gerûni,
(4604)
diapa githâhti, endi thô te is
drohtine sprac,
(4605) began ina thô frâgon: ‚hue scal that, frô mîn, uuesen’, quaŒ he,
(4606) ‚that thi farcôpon uuili, cuningo rîkeost,
(4607) undar thînaro fîundo folc? Ûs uuâri thes
firiuuit mikil,
4578 uuil C ther M. 4579
uuit M. 4581 uuurth gisihid C; vgl. Kock, Jaunts and Jottings, S. 49,
Hagenlocher S. 175; anders Birkhan S. 33.
4583 oŒer C. 4586
inuuiddrado M. 4591 tueliªio│te thiu Piper. 4592 te scathen C; vgl. Kock, Streifzüge 27. 4593 an C thiod M, vgl. Hofmann I 52. 4594-4595
gehanne.│Mengithahtio antsuok│thero Rückert. 4595
menngithâhtio C. 4597
baruuurdig C. 4601
thô fehlt C. 4603
hobde M.
4606 thie C.
Tatian
158,3 158,6, 158,4, 158,7, 159,1, Otfrid IV, 12,13-36
4580-4586 Matthäus 26,24 … Vae homini illi per quem filius hominis tradetur! Bonum erat ei si
natus non fuisset homo ille.’ 4587-4596
Marcus 14,19 At illi coeperunt contristari. ... Johannes 13,22 Aspiciebant ergo ad invicem discipuli
haesitantes de quo diceret. 4597-4608
Johannes 13,23 Erat autem recumbens unus ex discipulis eius in sinu Iesu,
quem diligebat Iesus. Alcuin zu Johannes
13,23 Ipse est Iohannes, cuius est hoc evangelium ... Johannes
13,24 Innuit ergo huic
Simon Petrus. ... 13,25 Itaque cum
recubuisset ille supra pectus Iesu, dicit ei: ‚Domine, quis est?’ Alcuin zu
Johannes 13,25 Hic est utique pectoris sinus sapientiae secretum.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 164-165
(4608)
uualdand, te uuitanne.’ Thô habde eft is uuord garu
(4609) hêleando
Crist: ‚seh thi, huemu ik hêr an
hand geªe
(4610) mînes môses for thesun mannun: the haªed mêngithâht,
(4611) birid
bittran hugi; the scal mi an
banono geuuald,
(4612) fîundun bifelhen, thar man mînes ferhes scal,
(4613) aldres âhtien.’
(4614) thes môses for them mannun endi gaf is themu mênscaŒen,
(4615) Iudase an hand endi imu tegegnes sprac
(4616) selªo for them is gesîŒun endi ina sniumo hêt
(4617) faran fan themu is folke: ‚frumi sô thu thenkis’, quaŒ he,
(4618) ‚dô that thu duan scalt: thu ni maht bidernien leng
(4619) uuilleon thînan. Thiu uurd is at handun,
(4620)
thea tîdi sind nu ginâhid.’ Sô thô the treulogo
(4621) that môs antfeng endi mid is mûŒu anbêt,
(4622) sô afgaf ina thô thiu godes craft, gramon in geuuitun
(4623) an thene lîchamon, lêŒa uuihti,
(4624)
uuarŒ
imu Satanas sêro bitengi,
(4625) hardo umbi is herte, sîŒur ine thiu helpe godes
(4626) farlêt an thesumu liohte. Sô is thena
liudio uuê,
(4627) the sô undar thesumu himile scal hêrron
uuehslon.
LVI.
(4628)
Giuuêt imu thô ût thanen inuuideas
gern
(4629)
Iudas gangan: habde imu grimmen hugi
(4630) thegan uuiŒ is thiodan. Uuas thô iu thiustri
naht,
(4631) suîŒo gisuorken.
Sunu drohtines
(4632) uuas imu at them gômun forŒ endi is iungarun thar
(4633) uualdand uuîn endi brôd uuîhide bêŒiu,
(4634) hêlagode heªencuning, mid is handun brak,
(4635) gaf it undar them is iungarun endi gode thancode,
(4636) sagde them ôlat, the
thar al giscôp,
(4637)
uuerold endi uunnea, endi sprak
uuord manag:
(4638) ‚gilôªiot gi thes liohto’, quaŒ he, ‚that
thit is mîn lîchamo
4609 helandi
C.
4610
mêngithat MC. 4611
Briosthugi bittran C. 4614
mennscaŒen C. 4616 snimo C. 4626 thena C, vgl. Braune zu Genesis 112; themu M. 4627 himile│scal Heyne,
Rückert herrono C. 4632 an C Komma nach thar Rückert. 4633 end C. 4636 them C; them the Wilhelmy S. 37. 4638 gilobiot M, vgl. Gallée, Gramm. § 412 quaŒ he fehlt M.
Tatian
159,2-4,7, 160,1, Otfrid VI, 37-42, 10,9-11
4608-4613 Johannes 13,26 Cui respondit Iesus: ‚Ille est cui ego intinctum panem porrexero.’ 4613-4615 Et cum intinxisset panem dedit
Iudae Scariothis. 4615-4618 Johannes13,27 ... Dicit ei Iesus: ‚Quod facis fac citius.’ 4620-4626 Johannes 13,27 Et post
buccellam tunc intravit in eum Satanas (4626-4627
Matthäus 26,24 ... Vae homini illi per quem filius hominis tradetur). 4628-4631 Johannes 13,30 (Iudas) ...
exiit continuo; erat autem nox. 4631-4643
Tatian 156, Matthäus 26,26 Cenantibus autem eis accepit Iesus panem et
benedixit et fregit deditque discipulis suis dicens: ‚Hoc est corpus meum Lukas 22,19 quod pro vobis datur.’ Matthäus 26,27 Et accipiens calicem
gratias egit et dedit eis dicens: 26,28
‚Hic est ... sanguis meus, qui pro vobis et multis effundetur in remissionem
peccatorum.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 165-166
(4639) endi mîn blôd sô same: giªu ik iu hêr bêŒiu samad
(4640)
etan endi drinkan. Thit ik an erŒu scal
(4641)
geªan
endi geotan endi iu te godes rîkie
(4642)
lôsien mid mînu lîchamen an lîf
êuuig,
(4643) an that himiles lioht. Gihuggeat gi simlun,
(4644) that gi thiu fulgangan, thiu ik
an thesun gômun dôn;
(4645) mâriad thit for menegi: thit is
mahtig thing,
(4646) mid thius sculun gi iuuuomu
drohtine diuriŒa frummien,
(4647)
habbiad thit mîn te gihugdiun, hêlag
biliŒi,
(4648) that it eldibarn aftar lêstien,
(4649) uuaron an thesaru uueroldi, that that uuitin alle,
(4650) man oªar thesan middilgard, that it is thurh mîna minnea giduan
(4651)
hêrron te huldi. Gehuggiad gi simlun,
(4652) hueo
ik iu hêr gebiudu, that gi iuuuan
brôŒerskepi
(4653) fasto frummiad: habbiad
ferhtan hugi,
(4654) minniod iu an iuuuomu môde, that that manno barn
(4655) oªar irminthiod
alle farstanden,
(4656) that gi sind
gegnungo iungaron mîne.
(4657) Ôk scal ik iu cûŒien,
huô hêr uuili craftag fîund,
(4658) hetteand herugrim, umbi iuuuan hugi niusien,
(4659) Satanas
selªo: he
cumid iuuuaro seolono herod
(4660) frôkno frêson. Simlun
gi fasto te gode
(4661) berad iuuua breostgithâht: ik scal an
iuuuaru bedu standen,
(4662) that iu
ni mugi the mênscaŒo môd getuîflean;
(4663) ik fullêstiu
iu uuiŒer
themu fîunde. Ôk quam he herod giu frêson mîn,
(4664) thoh imu is uuilleon hêr uuiht ne gistôdi,
(4665)
lioªes
an themu mînumu lîchamon. Nu ni
uuilliu ik iu leng helen,
(4666)
huat iu hêr nu sniumo scal te sorgu
gistanden:
(4667)
gi sculun mi gesuîkan, gesîŒos mîne,
(4668) iuuues theganscepies, êr than thius thiustrie naht
4643 sinnon C. 4644 that C fulgangad M. 4645 for thero C; vgl. Behaghel, Germania
27, 420. 4645
marient C. 4651 simla C. 4652 huo C gihuggent C. 4653
frummean C. 4656
sin C.
4659 Satanas selªo he cumid│ Heyne, Rückert. 4660 sinnon C. 4661 breostgithahti C. 4662
iu fehlt C. 4663 fullestiu iu] fullest’ iu Rückert. 4665
theson C minen C ni fehlt
C.
Tatian 160,1-4,
6-7, 161,2, Otfrid IV, 10,13, 13,1-10
4643-4651
Lukas 22,19 Hoc facite in
meam memorationem.’ Beda zu Lukas 22,19 Paulus …
ait: ‚Quotiescunque enim manducaveritis panem hunc et calicem bibitis,
adnuntiate mortem domini donec veniat.’ 465 -4656 Johannes 13,34 ‚Mandatum novum do vobis ut diligatis
invicem sicut dilexi vos … 13,55. In hoc cognoscent omnes quia discipuli mei
estis.’ Alcuin zu Johannes 13,34
Custodiant mandatum ... omnes qui volunt fratres esse unici filii dei, qui se
ipsum in hac dilectione tradidit pro nobis. 4657-4663 Lukas 22,31 Ait autem dominus: ‚Simon, Simon, ecce
Satanas expetivit vos. 22,32 Ego
autem rogavi pro te ut non deficiat fides tua.’ Beda zu Lukas 22,31f. Ostendit et eos ei non iuvantis se domini
essent opitulatione protecti eadem procella cum ceteris potuisse conteri. ... Sicut ipse tuam, inquit, fidem ne
Satana temptante deficiat orando protexi. 4667-4670 Matthäus 26,31 ... ‚Omnes vos scandalum patiemini in me
in ista nocte.’
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 166-167
(4669) liudi farlîŒa endi
eft lioht cume,
(4670)
morgan te mannun.’ Thô uuarŒ môd gumon
(4671)
suîŒo
gisuorken endi sêr hugi,
(4672)
hriuuig umbi iro herte endi iro
hêrron uuord
(4673) suîŒo an sorgun. Sîmon Petrus thô
(4674) thegan uuiŒ is thiodan thrîstuuordun
sprac
(4675) bi huldi *uuiŒ is hêrron: ‚thoh thi all thit heliŒo folc’, quathie,
(4676) ‚gisuîcan thîna gisîŒos, thoh ik sinnon mid thi
(4677) at allon tharaªon tholoian uuilliu.
(4678) Ik biun garo sinnon, ef mi god lâtiŒ,
(4679) that ik an thînon fullêstie fasto gistande;
(4680) thoh sia thi an carcaries clûstron hardo,
(4681) thesa liudi bilûcan, thoh
ist mi luttil tueho,
(4682) ne ik an them bendion mid thi bîdan uuillie,
(4683) liggian mid thi sô lieªen; ef sia thînes lîªes than
(4684) thuru eggia nîŒ âhtian uuilliad,
(4685) frô
mîn thie guodo, ik giªu mîn ferah furi thik
(4686)
an uuâpno spil: nis mi uuerŒ iouuiht
(4687)
te bimîŒanne, sô lango sô mi mîn
uuarod
(4688)
hugi endi handcraft.’ Thuo sprak im eft is hêrro angegin:
(4689)
‚huat, thu thik biuuânis’, quathie, ‚uuissaro
treuuono,
(4690) thrîstero thingo: thu haªis thegnes hugi,
(4691) uuillion guodan. Ik mag
thi seggian, huô it thoh giuuerŒan scal,
(4692) that thu uuirŒis sô uuêkmuod, thoh thu nu ni uuânies sô,
(4693) that thu thînes thiadnes te naht thrîuuo farlôgnis
(4694) êr hanocrâdi endi quiŒis, that ik thîn hêrro ni
sî,
(4695) ac thu farmanst mîna mundburd.’ Thuo sprac eft thie man angegin:
(4696) ‚ef it gio an uueroldi’, quathie, ‚giuuerŒan muosti,
(4697) that ik samad midi thi sueltan muosti,
(4698) dôian diurlîco, than
ne uuurŒi
gio thie dag cuman,
4670 mannu M.
4674 thrîstuuord C.
4675 uuiŒ is hêrron bis Vers 4740a einschließlich
fehlt M. 4681 thuoh C tueo C. 4683
so] sie C thann C. 4684 uuillia C. 4685
fruo C. 4686
uuerh C.
4688 handcraf C. 4689 quath C uuissaro Behaghel,
Tatian 163,4-5, Otfrid VI, 13,21-54
4670-4688 Matthäus 26,33 Respondens autem Petrus ait illi: ‚Etsi omnes scandalizati fuerint in
te, ego nunquam scandalizabor, Lukas
22,33 qui tecum paratus sum et in carcerem et in mortem ire. Johannes 13,37 Animam meam pro te ponam.’
4688-4695 Johannes 13,38 Respondit
Iesus: ‚Animam tuam pro me ponis?’ Hraban
zu Matthäus 26,33 Non est temeritas nec mendacium, fides est apostoli Petri
et ardens affectus erga dominum salvatorem; in tantum enim et affectu et
caritate Christi efferebatur ut et imbecillitatem carnis suae et fidem verborum
dei non contueretur. Johannes 13,38
‚Amen dico tibi, Matthäus 26,34 quia
hac nocte antequam gallus cantet ter me negabis.’ 4695-4701 Matthäus 26,35 Ait illi Petrus: ‚Etiamsi oportuerit me
mori tecum, non te negabo.’ Similiter
et omnes discipuli dicebant.
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 167-168
(4699) that ik thîn farlôgnidi, lieªo drohtin,
(4700) gerno for theson IuŒeon.’ Thuo quâŒun alla thia iungron sô,
(4701) that sia thar an them thingon mid im tholian uueldin.
LVII.
(4702) Thuo im eft mid is uuordon gibôd uualdand selªo,
(4703) hêr heªancuning, that sia im ni lietin iro hugi tuîflian,
(4704) hiet that sia ni uueldin ... diopa githâhti:
(4705) ‚ne druoªie iuuua herta thuru iuuues drohtines uuord,
(4706) ne forohteat te filo: ic scal fader ûsan
(4707) selªan suokean endi iu sendian scal
(4708) fan heªanrîkie hêlagna gêst:
(4709) thie scal iu eft gifruofrean endi te frumu uuerŒan,
(4710)
manon iu thero mahlo, thie ik iu
manag hebbiu
(4711) uuordon giuuîsid. Hie giªit iu giuuit an briost,
(4712) lustsama lêra, that gi lêstian forŒ
(4713) thiu uuord endi thiu uuerc, thia ik iu an thesaro uueroldi gibôd.’
(4714) Arês im thuo the rîkeo an themo racode innan,
(4715) neriendo Crist endi giuuêt im nahtes thanan
(4716) selªo mid is gisîŒon: sêrago
gengun
(4717) suîŒo gornondia
iungron Cristes,
(4718) hriuuigmuoda. Thuo hie im an thena hôhan giuuêt
(4719) Oliuetiberg: thar uuas hie up giuuno
(4720) gangan mid is iungron. That uuissa
Iudas uuel,
(4721)
balohugdig man, huand hie uuas oft an them berege mid im.
(4722) Thar gruotta thie godes suno iûgron sîna:
(4723) ‚gi sind nu sô druoªia’, quathie, ‚nu gi mînan dôŒ uuitun;
(4724)
nu gornonŒ gi endi griotand, endi
thesa IuŒeon sind an luston,
(4725)
mendit thius menigi, sindun an iro munde frâha,
4701 thingon│mid im Heyne, Rückert, Rieger, Lesebuch 38. 4704
uueldin] duelidin Sievers, weldin
dragan Heyne, dragan weldin Holthausen (briefliche Mitteilung); vgl.
Schumann, Germania 30, 73. 4715 Versschluss nach nahtes Rückert thanan Sievers] forŒ Heyne, fehlt C. 4716 seraga Colliander
542. 4719 upp C. 4720
uuisa C uuell C. 4721
balohudig C. 4725
thius Sievers] thiu C.
Tatian
161,5, 165,4-6, 166,5, 180,2, 174,4
4702-4713 Tatian 157, Johannes 14,27 ‚Non turbetur cor vestrum neque formidet. 14,28 ... Vado et venio ad vos. 14,26 Paracletus autem spiritus sanctus
quem mittet pater in nomine meo, ille vos docebit omnia et suggeret vobis omnia
quaecunque dixero vobis.’ 4714-4720
Tatian 158, Matthäus 26,30 … Exierunt Lukas
22,39 secundum consuetudinem in montem Oliveti. 4720-4721 Tatian 160,
Johannes 18,2 Sciebat
autem et Iudas qui tradebat eum locum, quia frequenter Iesus convenerat illuc
cum discipulis suis. 4722-4732 Tatian
159, Johannes 16,20 ‚Amen amen dico vobis, quia plorabitis et flebitis vos,
mundus autem gaudebit, vos autem contristabimini; sed tristitia vestra vertetur
in gaudium.’ Alcuin zu Johannes 16,20 Plorabant
quippe et flebant amatores Christi cum illum … mori et sepeliri viderent.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 168-169
(4726) thius uuerold ist an uuunnion. Thes uuirŒit thoh giuuand cuman
(4727) sniumo tulgo: than uuirŒit im sêr hugi,
(4728) than morniat sia an iro môde, endi gi mendian sculun
(4729) after te êuuondage, huand gio endi ni cumiŒ,
(4730) iuuues uuellîªes giuuand:
bethiu ne thurªun iu thius uuerc tregan,
(4731) hreuuan mîn hinfard, huand thanan scal thiu helpa cuman
(4732) gumono barnon.’ Thuo hiet hie is iungron thar
(4733) bîdan uppan themo berge, quaŒ that hie ti bedu uueldi
(4734) an thiu holmcliªu hôhor stîgan;
(4735) hiet thuo thria mid im thegnos gangan,
(4736) Iacobe endi Iohannese endi thena guodan Petruse,
(4737) thrîstmuodian thegan. Thuo sia mid iro thiedne samad
(4738) gerno gengun. Thuo hiet sia
thie godes suno
(4739)
an berge uppan te bedu hnîgan,
(4740) hiet sia god gruotian, *gerno biddian,
(4741) that he im thero costondero craft farstôdi,
(4742) uurêŒaro uuilleon, that im the uuiŒersaco,
(4743) ni
mahti the mênscaŒo môd gituîflean,
(4744) iak imu thô selªo gihnêg sunu drohtines
(4745)
craftag an kniobeda, kuningo
rîkeost,
(4746)
forŒuuard
te foldu: fader alothiado
(4747)
gôdan grôtte, gornuuordun sprac
(4748) hriuuiglîco: uuas imu is hugi drôªi,
(4749) bi theru menniski môd gihrôrid,
(4750) is flêsk uuas an forhtun: fellun imo trahni,
(4751) drôp is diurlîc suêt, al sô drôr kumid
(4752) uuallan
fan uundun. Uuas an geuuinne thô
(4753) an themu godes barne the gêst endi the lîchamo:
(4754) ôŒar uuas fûsid an forŒuuegos,
(4755) the gêst an godes rîki, ôŒar giâmar stôd,
(4756) lîchamo Cristes: ni uuelde thit lioht ageªen,
(4757) ac drôªde for themu dôŒe. Simla he hreop te drohtine forŒ
4730 iuu C. 4738 gÏngun C. 4740 Mit gerno setzt M wieder ein. 4742 uuiŒersaco
|| ni mahti Hirt, Germania
36, 163] uuiŒersaco ni mahti || die übrigen
Herausgeber; vgl. Roediger 287. 4747 gornuuord C. 4752 uualla C. 4754 afusid C feruuegos C. 4756 thit fehlt C. 4757 druouoda C
simnon C hreop
Behaghel, Germania 21, 149] fehlt MC.
Tatian 180,3-4, 181,1-2
4732-4734
Tatian 160, Matthäus 26,36 Dixit discipulis suis: ‚Sedete hic ... donec vadam illuc et orem.’ 4735-4743 Matthäus 26,37 Et assumpto
Petro et duobus filiis Zebedaei Iacobum et Iohannem (dixit illis): Lukas 22,40 ‚Orate, ne intretis in
temptationem:’ 4744-4757 Lukas 22,41
Et ipse ... positis genibus. Matthäus
26,39 procidit in faciem suam Marcus
14,35 et orabat … Matthäus 26,37
… et coepit contristari et maestus esse. Lukas
22,44 Et factus est sudor eius sicut guttae sauguinis decurrentis in
terram. Matthäus 26,41 ‚Spiritus
quidem promptus est, caro autem infirma.’ Hraban
zu Matthäus 26,41 Duas voluntates ostendit, humanam videlicet, quae est
carnis, et divinam, quae est deitatis: ubi humana quidem propter infirmitatem
carnis recusat passionem, divina autem eius est promptissima.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 169-170
(4758) thiu mêr aftar thiu mahtigna grôtte,
(4759) hôhan himilfader, hêlagna god,
(4760) uualdand mid is uuordun: ‚ef nu uuerŒen ni mag’, quaŒ he,
(4761) ‚mankunni generid, ne sî that ik mînan geªe
(4762) lioªan lîchamon for liudio barn
(4763) te uuêgeanne te uundrun, it sî than thîn uuilleo sô,
(4764) ik uuilliu is than gicoston: ik nimu thene kelik an hand,
(4765)
drinku ina thi te diurŒu, drohtin frô mîn,
(4766)
mahtig mundboro. Ni seh thu mînes
hêr
(4767)
flêskes gifôries. Ik fullon scal
(4768)
uuilleon thînen: thu haªes geuuald oªar al.’
(4769) Giuuêt imu thô gangen, thar he êr is iungaron lêt
(4770) bîdan uppan themu berge; fand sie that barn godes
(4771)
slâpen sorgandie: uuas im sêr hugi,
(4772)
thes sie fan iro drohtine dêlien
scoldun.
(4773) Sô sind that môdthraca manno gehuilicumu,
(4774) that he farlâten scal liaªane hêrron,
(4775)
afgeªen thene sô gôdene. Thô he te is iungarun sprak,
(4776)
uuahte sie uualdand endi uuordun grôtte:
(4777)
‚huî uuilliad gi sô slâpen?’ quaŒ he; ‚ni mugun samad mid mi
(4778)
uuacon êne tîd? Thiu uurd is at handun,
(4779) that it sô gigangen scal, sô it god fader
(4780)
gimarcode mahtig. Mi nis an mînumu môde tueho:
(4781) mîn gêst is garu an godes uuillean,
(4782)
fûs te faranne: mîn flêsk is an
sorgun,
(4783) letid mik mîn lîchamo: lêŒ is imu suîŒo
(4784) uuîti te tholonne. Ik thoh uuillean scal
(4785)
mînes fader gefrummien. Hebbiad gi fasten hugi.’
(4786)
Giuuêt imu thô eft thanan ôŒersîŒu
(4787)
an thene berg uppen te bedu gangan,
(4788) mâri drohtin, endi thar sô manag gisprac
(4789) gôdoro uuordo. Godes engil quam
(4790) hêlag fan himile, is hugi fastnode,
(4791)
beldide te them bendiun. He uuas an
theru bedu simla
4765 diurthun C. 4766-4767 Vgl. Roediger 282. 4767
fullian C. 4769
êr fehlt C. 4773
modthracu C manno fehlt
C. 4774 lieªan C. 4775 ageªan
C guodan C. 4776 uuekida C. 4778
an C.
4780 Marcoda C. 4783 mik M, mi C, dazu Steinger, Nd.
Jb. 51, 44. 4785 frummean C. 4791 simnon C.
Tatian 181,3-6,
182,1-2
4760-4768 Matthäus 26,39 ‚Pater, si possibile est … Marcus 14,36 transfer calicem hunc a me. Verumtamen non quod ego volo, sed quod tu.’ Hraban zu Matthäus 26,39 Non, inquit,
hoc fiat quod humano affectu loquor, sed id propter quod ad terras tua
voluntate descendi. Marcus 14,36
‚Abba pater, omnia tibi possibilia sunt.’ 4769-4772 Matthäus 26,40 Venit ad discipulos suos et invenit eos
dormientes ... Lukas 22,45 prae
tristitia. 4775-4778 Lukas 22,46 Et
ait eis: ‚Quid dormitis? Matthäus 26,40 Sic non potuistis una hora vigilare mecum.’ 4781-4784 Matthäus 26,41 wiederholt (vgl. zu
4744ff.) 4786-4789 Matthäus 26,42 Iterum seeundo abiit et oravit. 4789-4792
Lukas 22,43 Apparuit
autem angelus de caelo confortans eum ..., et prolixius orabat
H =
Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 170-171
(4792) forŒ an flîte endi is fader grôtte,
(4793) uualdand mid is uuordun: ‚ef it nu uuesen ni mag’, quaŒ he,
(4794) ‚mâri drohtin, neªu ik for thit manno folc
(4795) thiodquâle tholoie, ik an thînan scal
(4796) uuillean uuonian.’ Giuuêt imu thô
eft thanen
(4797)
sôkean is gesîŒos: fand sie slâpandie,
(4798)
grôtte sie gâhun. Geng imu eft
thanen
(4799)
thriddeon sîŒu te bedu endi sprak
thiodkuning
(4800) al thiu selªon uuord, sunu drohtines,
(4801) te themu alouualdon fader, sô he êr dede,
(4802) manode mahtigna manno frumana
(4803) suîŒo niudlîco neriando
Crist,
(4804) geng imu thô eft te them is iungarun,
grôtte sie sâno:
(4805) ‚slâpad gi endi restiad’, quaŒ he. ‚Nu
uuirŒid
sniumo herod
(4806) cuman mid craftu, the mi farcôpot haªad,
(4807) sundea
lôsan gisald.’ GesîŒos Cristes
(4808) uuacodun thô aftar them uuordun endi gisâhun thô that uuerod kuman
(4809)
an thene berg uppen brahtmu thiu
mikilon,
(4810)
uurêŒa
uuâpanberand.
LVIII.*
(4810)
Uuîsde
im Iudas,
(4811)
gramhugdig man; Iudeon aftar sigun,
(4812)
fîundo folcscepi; drôg man fiur an
gimang,
(4813)
logna an liohtfatun, lêdde man
faklon
(4814)
brinnandea fan burg, thar sie an thene berg uppan
(4815)
stigun mid strîdu. Thea stedi uuisse
Judas uuel,
(4816) huar he thea liudi tô lêdean scolde.
(4817) Sagde imu thô te têkne, thô sie thar tô fôrun
(4818) themu folke biforan, te thiu
that sie ni farfengin thar,
(4819) erlos ôŒren man: ‚ik gangu imu at êrist tô’, quaŒ he,
(4820) ‚cussiu ine endi queddiu: that is Crist selªo.
4796 uunon M, vgl. Kauffmann,
PBB 12, 348. 4803 niutlico M
neriendi C. 4804 eft fehlt C. 4805
Fragezeichen nach restiad Heyne, Rückert. 4807 Sundilosan C. 4810
Fitte LVIII in C nach 4809. 4814 Brinnandi C upp C. 4818
folcscipe C.
Tatian 182,4, 6-8, 183,1-2, Otfrid IV, 16,11-26
4792-4796
Matthäus 26,42 dicens: ‚Pater mi, si non potest calix hic transire, nisi bibam
illum, fiat voluntas tua.’ 4796-4797
Matthäus 26,40 Venit iterum Lukas
22,45 ad discipulos suos et invenit eos dormientes. 4798-4801 Matthäus 26,44 Et relictis illis iterum abiit et oravit
tertio eundem sermonem dicens. 4803-4806
Matthäus 26,45 Tunc venit ad discipulos suos et ait illis: ‚Dormite et
requiescite ..., 26,46 appropinquavit
qui me tradet.’ 4808-4815 Tatian 161,
Matthäus 26,47 Et adhuc eo loquente esse Iudas … venit et cum eo turba
multa Johannes 18,3 cum lanternis et
facibus et armis. ... 4817-4823 Matthäus
26,48 Qui autem tradebat eum dederat illis signum dicens: ‚Quemcunque
osculatus fuero ipse est: tenete eum Marcus
14,44 et ducite eum.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 171-172
(4821)
Thene gi fâhen sculun folco craftu,
(4822)
binden ina uppan themu berge endi ina
te burg hinan
(4823) lêdien undar thea liudi: he is lîªes haªad
(4824) mid is
uuordun faruuerkod.’ Uuerod sîŒode thô,
(4825)
antat sie te Criste kumane uurŒun,
(4826) grim
folc Iudeono, thar he mid is
iungarun stôd,
(4827) mâri drohtin: bêd metodogiscapu,
(4828) torhtero tîdeo. Thô geng imu treulôs man,
(4829)
Iudas tegegnes endi te themu godes
barne
(4830) hnêg mid is hôªdu endi is hêrron quedde,
(4831) custe ina craftagne endi is quidi lêste,
(4832) uuîsde ina themu uuerode, al sô he êr mid uuordun gehêt.
(4833) That tholode al mid githuldiun thiodo drohtin,
(4834) uualdand thesara uueroldes endi sprak imu mid is uuordun tô,
(4835) frâgode ine frôkno: ‚behuî kumis thu sô mid thius folcu te
mi,
(4836) behuî lêdis thu mi sô these liudi
tô endi mi te thesare lêŒan thiode
(4837) farcôpos mid thînu kussu under thit kunni Iudeono,
(4838) meldos mi te thesaru menegi?’ Geng imu thô uuiŒ thea man sprekan,
(4839)
uuiŒ
that uuerod ôŒar endi sie mid is uuordun fragn,
(4840)
huene sie mid thiu gesîŒiu sôkean
quâmin
(4841)
sô niudlîco an naht, ‚sô gi uuillean nôd frummien
(4842)
manno huilicumu.’ Thô sprak imu eft thiu menegi angegin,
(4843) quâŒun that im hêleand thar an themu holme uppan
(4844) geuuîsid uuâri, ‚the thit giuuer frumid
(4845) Iudeo liudiun endi ina
godes sunu
(4846) selªon hêtid. Ina quâmun uui sôkean herod,
(4847) uueldin
ina gerno bigeten: he is fan Galileo
lande,
(4848) fan Nazarethburg.’ Sô im thô the neriendio Crist
4822 ina fehlt beidemal C. 4824 is fehlt C. 4826 grimfolc Schmeller, Heyne,
Rückert. 4836 endi mi te fehlt M thiod C. 4839
is fehlt C. 4841
niutlico M uuillead M. 4842 menig C. 4845
in M.
4847
uueldun C.
Tatian 183,2-4, 184,1-2, Otfrid IV, 16,27, 51-52, 35-40
4828-4832 Matthäus
26,49 Et confestim accedens ad Iesum dixit: ‚Have rabbi’, Lukas 22,47 et appropinquavit Iesu ut
osculetur eum. 4833-4838 Lukas 22,48
Iesus autem dixit ei: ‚Iuda, osculo filium hominis tradis? Matthäus 26,50 Amice, ad quod venisti?’ 4838-4842
Johannes 18,4 Iesus
itaque ... processit et dixit eis: ‚Quem quaeritis?’ 4842-4848 Johannes 18,5 Responderunt ei: ‚Iesum Nazarenum,’ 4848-4853 Johannes 18,6 Ut ergo dixit
eis: ‚Ego sum,’ abierunt retrorsum et ceciderunt in terram.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 172-173
(4849) sagde te sôŒan, that he it selªo uuas,
(4850) sô uurŒun thô an forhtun folc Iudeono,
(4851) uurŒun underbadode, that sie under bac fellun
(4852) alle efno
sân, erŒe gisôhtun,
(4853) uuiŒeruuardes that uuerod: ni mahte that uuord godes,
(4854)
thie stemnie antstandan: uuârun thoh
sô strîdige man,
(4855) ahliopun eft up an themu holme, hugi fastnodun,
(4856)
bundun briostgithâht, gibolgane
gengun
(4857)
nâhor mid nîŒu, anttat sie thene
neriendion Crist
(4858)
uuerodo biuurpun. Stôdun uuîse man,
(4859)
suîŒo gornundie giungaron
Kristes
(4860)
biforan theru dereªeon dâdi endi te iro drohtine sprâkun:
(4861)
‚uuâri it nu thîn uuillio’, quâŒun sie, ‚uualdand frô mîn,
(4862)
that sie ûs hêr an speres ordun spildien môstin
(4863)
uuâpnun uunde, than ni uuâri ûs
uuiht sô gôd,
(4864) sô that uui hêr for ûsumu drohtine dôan môstin
(4865) beniŒiun blêka’. Thô gibolgan uuarŒ
(4866) snel suerdthegan, Sîmon Petrus,
(4867)
uuell imu innan hugi, that he ni mahte ênig uuord sprekan:
(4868) sô harm uuarŒ imu an is hertan, that man is hêrron thar
(4869)
binden uuelde. Thô he gibolgan geng,
(4870) suîŒo thrîstmôd thegan for is thiodan standen,
(4871) hard for is hêrron: ni uuas imu is hugi tuîfli,
(4872) blôŒ an is breostun, ac he is bil
atôh,
(4873)
suerd bi sîdu, slôg imu tegegnes
(4874) an thene furiston fîund folmo
crafto,
(4875) that thô Malchus uuarŒ mâkeas eggiun,
(4876) an thea suîŒaron half suerdu gimâlod:
(4877) thiu hlust uuarŒ imu farhauuan, he uuarŒ an that hôªid uund,
4852 efnissi C. 4853 uuiŒeruuard C
mahtun C. 4859
Fehlt C.
4860 Bifara C hreopun C. 4861 nu streicht Rückert. 4862 Fehlt C; vgl. Jellinek, Z. f. d. P. 36, 543 sie Behaghel,
Germania 27, 420] fehlt M. 4863 Neckel, Z. f. d. A. 58, 235. 4865 beniºiun
Sievers Anm.] binithion C (so Wadstein S. 223), bendiun M; beniuundun Rückert. 4867 uuel M. 4869 scolda C. 4870 stann C. 4872
bluothi C. 4873
stop M. 4874 firiston C.
Tatian 184,3,6,
185,1-2, Otfrid IV, 16,39-42, 17,1-6
4854-4858
Matthäus 26,50 Tunc
accesserunt et manus iniecerunt in Iesum et tenuerunt eum. 4858-4865 Lukas 22,49 Videntes autem hi qui circa ipsum erant quod
futurum erat dixerunt ei: ‚Domine, si percutimus in gladio?’ 4866-4877 Johannes 18,10 Simon ergo
Petrus habens gladium eduxit eum et percussit pontificis servum et amputavit
auriculam eius dextram; erat autem nomen servo Malchus.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 173-174
(4878)
that imu herudrôrag hlear endi ôre
(4879)
beniuundun brast: blôd aftar sprang,
(4880) uuell fan uundun. Thô uuas an is uuangun scard
(4881) the furisto thero fîundo. Thô stôd that folc an rûm:
(4882)
andrêdun im thes billes biti. Thô sprak that barn godes
(4883) selªo te Sîmon Petruse, hêt that he is suerd dedi
(4884) skarp an skêºia: ‚ef ik uuiŒ thesa scola uueldi’, quaŒ he,
(4885) ‚uuiŒ theses uuerodes geuuin uuîgsaca frummien,
(4886) than manodi ik thene mâreon mahtigne god,
(4887) hêlagne fader an
himilrîkea,
(4888) that he mi sô managan engil herod oªana sandi
(4889) uuîges sô uuîsen, sô ni mahtin
iro uuâpanthreki
(4890) man adôgen: iro ni stôdi gio sulic megin samad,
(4891) folkes gifastnod, that im iro
ferh aftar thiu
(4892) uuerŒen mahti. Ac it haªad uualdand god,
(4893)
alomahtig fader an ôŒar gimarkot,
(4894) that uui githoloian sculun, sô
huat sô ûs thius thioda tô
(4895) bittres brengit: ni sculun ûs belgan uuiht,
(4896) uurêºean uuiŒ iro geuuinne; huand sô hue sô
uuâpno nîŒ,
(4897) grimman gêrheti uuili
gerno frummien,
(4898) he suiltit imu eft suerdes eggiun,
(4899) dôit
im bidrôregan: uui mid ûsun dâdiun ni sculun
(4900) uuiht auuerdian.’ Geng he thô te themu uundon manne,
(4901)
legde mid listiun lîk tesamne,
(4902) hôªiduundon, that siu sân gihêlid uuarŒ,
(4903) thes
billes biti, endi sprak that barn
godes
(4904) uuiŒ that uurêŒe uuerod: ‚mi thunkid uunder mikil,’ quaŒ he,
(4905) ‚ef gi mi lêŒes uuiht lêstien uueldun,
(4906) huî gi mi thô ni fengun, than ik undar iuuuomu folke stôd,
(4907) an themu uuîhe innan endi thar uuord manag
(4908) sôŒlîc sagde. han uuas sunnon skîn,
4889 mahti C uuapantreki M . 4891 gifastnost M. 4892
mahtig C. 4894
githolian C thius] thus C. thiod M, vgl. Kauffmann, PBB 12, 348. 4897
gerheti uuili│Sievers, Piper, Kock (Streifzüge
26). 4898 eft Behaghel, Germania
21, 149] oft MC; siehe Heliand Vers
5192 C; vgl. Behaghel, Jenaer Literaturzeitung 5, 338. 4899
Dot M drorag C, bidroragondi Schumann,
Germania 30, 74, bedrôregad
Holthausen, Beiblatt z. Anglia 45, 131; vgl. noch Schlüter, Nd. Jb. 40, 154,
Colliander 545. 4900 he] im C
man C. 4901
Ledda C. 4906
thann C fengin C. 4908 suohtlic C.
Tatian
185,2-8, Otfrid IV, 17,6, 11-12, 15-24
4882-4884 Johannes 18,11 Tunc ait Iesus Petro: ‚Mitte gladium tuum in vaginam. 4884-4892 Matthäus 26,53 An putas quia
non possum rogare patrem meum et exhibebit mihi modo plus quam duodecim milia
legiones angelorum? 4892-4895 Matthäus
26,54 ... Sic oportet fieri. 4896-4899
Matthäus 26,52 Omnes enim qui gladium acceperint gladio peribunt. 4899-4903
Lukas 22,51 Et cum
tetigisset auriculam eius sanavit eum. 4903-4913.
Matthäus 26,55 Dixit Iesus turbis: ‚Tamquam ad latronem existis cum gladiis
et fustibus comprehendere me. Marcus
14,49 Cotidie apud vos eram docens in templo, et non me tenuistis. Lukas
22,53 Sed haec est hora vestra et potestas tenebrarum.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 174-175
(4909) diurlic dages lioht, than ni
uueldun gi mi dôan eouuiht
(4910) lêŒes an thesumu liohte, endi nu lêdiad mi iuuua liudi tô
(4911) an
thiustrie naht, al sô man thioªe dôt,
(4912) than
man thene fâhan uuili endi he is
ferhes haªad
(4913) faruuerkot,
uuamscaŒo.’ Uuerod Iudeono
(4914) gripun
thô an thene godes sunu, grimma
thioda,
(4915)
hettendero hôp, huurªun ina umbi
(4916) môdag
manno folc - mênes ni sâhun -,
(4917) heftun herubendiun handi tesamne,
(4918) faŒmos mid fitereun. Im ni uuas sulicaro firinquâla
(4919) tharf
te githolonne, thiodarªedies,
(4920) te uuinnanne sulic uuîti, ac he it thurh thit uuerod deda,
(4921) huand
he liudio barn lôsien uuelda,
(4922) halon
fan helliu an himilrîki,
(4923) an
thene uuîdon uuelon: bethiu he thes
uuiht ne bisprak,
(4924) thes
sie imu thurh inuuidnîŒ ôgean uueldun.
LIX.
(4925) Thô
uurŒun
thes sô malsce môdag folc Iudeono,
(4926) thiu
hêri uuarŒ thes sô hrômeg, thes sie
thena hêlagon Krist
(4927) an liŒobendion lêdian
muostun,
(4928) fôrian an fitereun. Thie fîund eft geuuitun
(4929) fan themu berge te burg. Geng that barn godes
(4930)
undar themu heriscepi handun gebunden,
(4931) drûªondi te dale.
Uuârun
imu thea is diurion thô
(4932) gesîŒos gesuikane, al sô he im êr selªo gisprak:
(4933) ni
uuas it thoh be ênigaru blôŒi, that sie that barn godes,
(4934)
lioªen farlêtun,
ac it uuas sô lango biforen
(4935) uuârsagono uuord, that it scoldi giuuerŒen sô:
(4936) bethiu ni mahtun sie is bemîŒan. Than aftar theru menegi gengun
(4937) Iohannes endi Petrus, thie gumon tuêne,
4909 lioht dages M, vgl. Kauffmann, PBB 12, 298.
4910 iuuera C. 4915 hatandiero M, vgl. Hofmann I 54. 4917
endi C; hendi Müllenhoff 4. 4918 sulic C. 4925 malcse M. 4926 helagan C. 4927
Fehlt M.
4928 fordun M. 4932 GesiŒos fehlt M.
4934 Leªan C. 4935 scolda C.
Tatian 185,10, 186,1, Otfrid IV, 17,25-30, 18,1-2
4913-4920 Johannes 18,12 Cohors et
tribunus et ministri Iudaeorum comprehenderunt Iesum et ligaverunt eum Alcuin zu Johannes 18,12 qui nos dilexit
et tradidit semetipsum pro nobis omnibus. 4925-4928
Johannes 18,18 Et adduxerunt eum. 4931-4932 Matthäus 26,56b Tunc
discipuli omnes relicto eo fugerunt. 4933-4936 Matthäus 26,56a Hoc autem factum est ut implerentur
scripturae. 4936-4942 Tatian 142,
Johannes 18,15 Sequebatur autem Iesum Simon Petrus Matthäus 26,58 a longe Johannes
18,15 et alius discipulus (Alcuin zu
Johannes 18,15 vel amore magistri vel humana curiositate scire cupiens quid
pontifex iudicaret de Iesu) Matthäus
26,58 usque in atrium principis sacerdotum. Alcuin zu Johannes 18,15 Quisnam sit iste discipulus non temere
affirmandum est, quia tacetur; solet autem se idem Iohannes ita significare.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 175-176
(4938) folgodun ferrane: uuas im
firiuuit mikil,
(4939) huat
thea grimmon Iudeon themu godes
barne,
(4940) uueldin iro drohtine dôen. Thô sie te dale quâmun
(4941) fan themu berge te burg, thar iro biscop uuas,
(4942) iro uuîhes uuard, thar lêddun ina uulanke man,
(4943) erlos undar ederos. Thar uuas êld mikil,
(4944) fiur an frîdhoªe themu folke tegegnes,
(4945) geuuarht for themu uuerode: thar gengun sie im uuermien tô,
(4946)
Iudeo liudi, lêtun thene godes
sunu
(4947) bîdon an bendiun. Uuas thar braht mikil,
(4948) gêlmôdigaro
galm. Iohannes uuas êr
(4949) themu
hêroston cûŒ: bethiu môste he an thene
(4950) thringan
mid theru thioda. Stôd allaro thegno
bezto,
(4951) Petrus
thar ûte: ni lêt ina the portun uuard
(4952) folgon
is frôen, êr it at is friunde abad,
(4953) Iohannes
at ênumu Iudeon, that man ina gangan
lêt
(4954) forŒ an thene frîdhof. Thar quam im ên fêkni uuîf
(4955) gangan
tegegnes, thiu ênas Iudeon uuas,
(4956) iro
theodanes thiuu, endi thô te themu
thegne sprac
(4957) magaº unuuânlîc: ‚huat, thu mahtis
man uuesan’, quaŒ siu,
(4958) ‚giungaro
fan Galilea, thes the thar genouuer
stêd
(4959) faŒmun gifastnod.’ Thô an forhtun uuarŒ
(4960) Sîmon Petrus sân, slac
an is môde,
(4961) quaŒ that he thes uuîªes uuord ni bikonsti
(4962) ni thes theodanes thegan ni uuâri:
(4963) mêº is thô for theru
menegi, quaŒ that he thena man ni
antkendi:
(4964) ‚ni sind mi thîne quidi kûŒe,’ quaŒ he; uuas imu thiu craft
godes,
(4965) the
herdislo fan themu hertan. Huaraªondi geng
(4966) forŒ undar themu folke, antat he te themu fiure quam;
(4967) giuuêt
ina thô uuarmien. Thar im ôk ên
uuîf bigan
4938 ferran C. 4940 uueldun C. 4946 iudeono C. 4950
thiod M, vgl. Kauffmann, PBB 12, 295. 4951
thar C.
4957
unuali C. 4960
sleu C.
4964 sidi M. 4965 thea herdislo M, thiu herdisli C. 4967
Geng C.
Tatian 186,5,
188,1-3, Otfrid IV, 18,2-12
4943-4946
(Lukas 22,55 Accenso autem igne in medio atrii, fehlt Tatian). Johannes 18,18 stabant ... servi et ministri ad prunas ... et
ealefiebant. 4948-4950 Johannes 18,15
Discipulus autem ille erat notus pontifici et introivit cum Iesu in atrium
pontificis. 4950-4954 Johannes 18,16 Petrus
autem stabat ad ostium foris. Exivit ergo discipulus alius ... et dixit
ostiariae et introduxit Petrum. 4954-4959
Lukas 22,56 Quem cum vidisset Johannes
18,17 ancilla ostiaria ... dixit: ‚Numquid et tu ex discipulis es istius
hominis?’ 4959-4964 Johannes 18,17 Dicit
ille Lukas 22,57 mulieri: ‚Non novi
illum Marcus 14,68 neque scio quid
dicas.’ 4966-4970 Johannes 18,25 Erat
autem Simon Petrus ... stans et calefaciens se. Marcus 14,69 Rursum Matthäus
26,71 vidit eum alia ancilla et ait Marcus
14,69 circumstantibus: Matthäus 26,71
‚Et hic erat cum Iesu Nazareno.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 176-177
(4968)
felgian firinsprâka: ‚hêr mugun gi’,
quaŒ
siu, ‚an iuuuan fîund sehan:
(4969)
thit is gegnungo giungaro Kristes,
(4970)
is selªes gesîŒ.’ Thô gengun imu sân aftar
thiu
(4971)
nâhor nîŒhuata endi ina niudlîco
(4972) frâgodun fîundo barn, huilikes he folkes uuâri:
(4973) ‚ni bist
thu thesoro burgliudio,’ quâŒun sie; ‚that mugun uui an thînumu gibârie gisehan,
(4974) an thînun uuordun endi an thînaru
uuîson, that thu theses uuerodes ni
bist,
(4975) ac thu bist galiléisk man.’ He ni uuelda thes thô gehan eouuiht,
(4976) ac stôd thô endi strîdda endi starkan êŒ
(4977) suîŒlîco gesuôr, that he thes gesîŒes ni uuâri.
(4978) Ni habda is uuordo geuuald: it scolde giuuerŒen sô,
(4979) sô it the gemarcode, the mankunnies
(4980) faruuardot an thesaru uueroldi. Thô quam imu ôk an themu uuarªe tô
(4981) thes mannes mâguuini, the he êr mid is mâkeo giheu,
(4982) suerdu thiu scarpon, quaŒ that he ina sâhi thar
(4983) an themu berge uppan, ‚thar uui an themu bômgardon
(4984) hêrron thînumu hendi bundun,
(4985) fastnodun is folmos.’ He thô thurh forhtan hugi
(4986) forlôgnide thes is lioªes hêrron,
quaŒ that he uueldi uuesan thes lîªes scolo,
(4987) ef it mahti ênig thar irminmanno
(4988) giseggian te sôŒan, that he thes gesîŒes uuâri,
(4989) folgodi theru ferdi. Thô uuarŒ an thena formon sîŒ
(4990) hanocrâd afhaªen. Thô sah the hêlago Crist,
(4991) barno
that bezte, thar he gebunden stôŒ,
(4992) selªo te Sîmon Petruse, sunu drohtines
(4993) te themu erle oªar is ahsla. Thô uuarŒ imu an innan sân,
(4994) Sîmon Petruse sêr an is môde,
(4995) harm an is hertan endi is hugi drôªi,
(4996)
suîŒo
uuarŒ
imu an sorgun, that he êr selªo gesprak:
4973 quâŒun
sie fehlt M an bis thînumu gibârie gisehan
fehlt C.
4980 huaraªe C, huuarbe M, siehe Vers 4136. 4981
gimakie C; makie Piper. 4984 thines C. 4986
liªes C. 4990 ahaban C. 4991
fehlt C.
Tatian 188,4-6,
Otfrid IV, 18,13-42
4970-4975
Matthäus 26,73
Accesserunt qui stabant et dixerunt Petro: ‚Vere et tu ex illis es, nam et
loquela tua manifestum te facit quod sis Galilaeus.’ 4975-4977
Matthäus 26,72. Et iterum
negavit cum iuramento: ‚Quia non novi hominem.’ 4980-4985 Johannes 18,28 Dicit unus e servis pontificis, cognatus
eius cuius abscidit Petrus auriculam … ‚Nonne ego te vidi in horto cum illo?’ 4985-4989 Matthäus 26,47 Tunc coepit detestari et Marcus 14,71 anathematizare et iurare: Lukas 22,57 ‚Neque novi eum’ etc. 4989-4990
Johannes 18,27 Et statim gallus cantavit. 4990-4993 Lukas 22,61 Et conversus dominus respexit Petrum. 4993-5000 Matthäus 26,75 Et recordatus
est Petrus verbi domini quod dixerat ei: ‚Priusquam gallus cantet ter me negabis.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 177-178
(4997) gihugde thero uuordo thô, the imu êr uualdand Krist
(4998) selªo sagda, that he an theru suartan naht
(4999) êr hanocrâdi is hêrron scoldi
(5000) thrîuuo farlôgnien. Thes thram imu an innan môd
(5001) bittro an is breostun, endi geng imu thô gibolgan thanen
(5002) the man fan theru menigi an môdkaru,
(5003)
suîŒo
an sorgun, endi is selªes uuord,
(5004) uuamscefti
uueop, antat imu uuallan quâmun
(5005) thurh thea hertcara hête trahni,
(5006) blôdage fan is breostun. He ni uuânde that he is mahti gibôtien
uuiht,
(5007) firinuuerco
furŒur eftha te is frâhon kuman,
(5008) hêrron huldi:
(5009) that
io mannes sunu mêr gisâhi
(5010)
is selªes uuord sêrur hreuuan,
(5011) karon eftha kûmien: ‚uuola crafteg god,’ quaŒ he,
(5012) ‚that ik hebbiu mi sô foruuerkot, sô ik mînaro uueroldes ni tharf
(5013) ôlat seggean. Ef ik nu te aldre scal
(5014) huldeo thînaro endi heªenrîkeas,
(5015) theoden, tholoian, than ni tharf mi thes ênig thanc uuesan,
(5016) lioªo drohtin, that
ik io te thesumu liohte quam.
(5017) Ni bium ik nu thes uuirŒig, uualdand frô mîn,
(5018) that ik under thîne iungaron gangan môti,
(5019) thus sundig under thîne gesîŒos: ik iro selªo scal
(5020)
mîŒan
an mînumu môde, nu ik mi sulic mên
gesprac.’
(5021) Sô gornode gumono bezta,
(5022) hrau
im sô hardo, that he habde is hêrren thô
5023) leoªes farlôgnid. Than ni thurªun thes liudio barn,
(5024) uueros uundroian, behuî it uueldi god,
(5025)
that sô lioªen man lêŒ gistôdi,
(5026) that he sô hônlîco hêrron sînes
(5027) thurh thera thiuun uuord, thegno snellost,
(5028) farlôgnide sô lioªes: it
uuas al bi thesun liudiun giduan,
4997 êr fehlt C. 4999 scoldi fehlt C.
5000 an fehlt M.
5004 uuanscefti C. 5007 firinuuerk M, vgl. Kock, Z. f. d. A. 48, 203.
5008 sô fehlt C.
5009
io fehlt C. 5010
Vgl. Kock, Jaunts and Jottings S.
50. 5016 thes C biquam C. 5022 ina C he fehlt
C. 5027
thi M.
Tatian 188,6,
Otfrid IV, 18,39-42
5000ff.
Lukas 22,62 = Matthäus 26,75 Et egressus Petrus flevit amare. 5017-5020
Beda zu Marcus 16,7 Quaerendum nobis est cur nominatis discipulis Petrus
designatur ex nomine: sed si hunc angelus nominatim non exprimeret qui
magistrum negaverat, venire inter discipulos non auderet. Vocatur ergo et
nomine ne desperaret ei negatione. 5023-5030
Beda zu Marcus 16,7 Qua in re considerandum nobis est cur omnipotens deus
eum quem cunctae ecclesiae praeferre disposuerat ancilla vocem pertimescere et
se ipsum negare permisit. Quod nimirum magnae actum pietatis dispensatione
cognoscimus, ut is qui futurus erat pastor ecclesiae in sua culpa disceret
qualiter aliis misereri debuisset.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 178-179
(5029)
firiho barnun te frumu. He uuelde ina te
furiston dôan,
(5030) hêrost oªar is hîuuiski, hêlag drohtin:
(5031) lêt ina gekunnon, huilike craft haªet
(5032) the mennisca môd âno the
maht godes;
(5033) lêt ina gesundion, that he sîŒor thiu bet
(5034) liudiun gilôªdi, huô liof is thar
(5035) manno gihuilicumu, than he mên
gefrumit,
(5036) that man ina alâte lêŒes thinges,
(5037) sacono endi sundeono, sô im thô selªo dede
(5038) heªenrîki god harmgeuurhti.
LX.
(5039) Be thiu
(5040) hagustaldes
hrôm: ef imu thiu helpe godes
(5041) gesuîkid thurh is sundeon, than is imu
sân aftar thiu
(5042) breosthugi blôŒora, thoh he êr bihêt spreca,
(5043) hrômie fan is hildi endi fan is
handcrafti,
(5044) the man fan is megine. That uuarŒ thar an themu mâreon skîn,
(5045) thegno bezton, thô imu is thiodanes gisuêk
(5046)
hêlag helpe. Bethiu ni scoldi
hrômien man
(5047)
te suîŒo fan imu selªon, huand
imu thar suîkid oft
(5048)
uuân endi uuilleo, ef imu uualdand
god,
(5049)
hêr heªenkuning herte
ni sterkit.
(5050) Than bêd allaro barno bezt, bendi tholode
(5051) thurh mancunni. Huurªun ina managa umbi
(5052) Iudeono
liudi, sprâcun gelp mikil,
(5053) habdun
ina te hosca, thar he giheftid stôd,
(5054) tholode mid gethuldiun, sô huat
sô imu thiu thiod deda,
(5055) liudi lêŒes. Thô uuarŒ eft lioht cuman,
(5056)
morgan te mannun. Manag samnoda
(5057)
heri Iudeono: habdun im hugi uulªo,
(5058) inuuid an innan. UuarŒ thar êosago
5029 frumun C. 5032 the] thiu C. 5034 that M, vgl. Ries S. 70.
5035 huilicumu M. 5038
heªanrikies M, dafür Schröder, Z. f. d. A. 68, 128, für
C noch Bruckner, Die altsächsische Genesis, S. 42. 5039
ist C mikilun biderbi M, mikil umbi|theriªi C. 5040
hagastuodes C. 5041
sundeo M, sundion C. 5043 huldi C. 5049
that herta C. 5052
iudeo C. 5053
hafdun M gieftid M. 5054 mid fehlt C thieda C.
Tatian 189,1
5038-5049
Hraban zu Matthäus 26,75
Ob hoc sicut apparet haesitare permissus (Petrus) ut in ecclesiae principe remedium
poenitentiae poneretur et nemo auderet de hac virtute confidere, quando
mutabilitatis periculum nec beatus Petrus potuisset evadere. 5050-5055 Tatian
165, Lukas 22,63 Et qui tenebaut eum inludebant ei 22,65 et alia multa blasphemantes dicebant in eum. 5055-5062 Lukas 22,66 Mane autem facto
convenerunt omnes principes sacerdotum cum senioribus plebis et scribis
consilium facientes.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 179-180
(5059)
an morgantîd manag gisamnod
(5060) irri endi ênhard, inuuideas gern,
(5061) uurêŒes uuillean. Gengun im an uuarf
samad
(5062)
rinkos an rûna, bigunnun im râdan
thô,
(5063)
huô sie geuuîsadin mid uuârlôsun,
(5064)
mannun mêngeuuitun an mahtigna Crist
(5065)
te giseggianne sundea thurh is selªes uuord,
(5066)
that sie ina than te uunderquâlu
uuêgean môstin,
(5067)
adêlien te dôºe. Sie ni mahtun an themu
dage finden
(5068)
sô uurêŒ geuuitscepi, that sie imu
uuîti bethiu
(5069)
adêlien gidorstin eftha dôŒ frummien,
(5070) lîªu bilôsien. Thô quâmun thar at laztan forº
(5071)
an thena uuarf uuero uuârlôse man
(5072)
tuêne gangan endi bigunnun im
tellien an,
(5073) quâŒun that sie ina selªon seggian gihôrdin,
(5074) that he mahti teuuerpen thena
uuîh godes,
(5075) allaro hûso hôhost endi thurh is handmegin,
(5076) thurh is ênes craft up arihtien
(5077) an thriddion daga, sô is elcor
ni thorfti bethîhan man.
(5078) He thagoda endi tholoda: ni sprak imu io thiu thiod sô filu,
(5079) thea liudi mid luginun, that he it mid lêŒun angegin
(5080) uuordun uurâki. Thô thar undar
themu uuerode arês
(5081) baluhugdig man, biscop thero liudio,
(5082) the furisto thes folkes endi frâgode Krist
(5083) iac ina be imu selªon bisuôr suîŒon êŒun,
(5084) grôtte ina an godes namon endi gerno bad,
(5085) that he im that gisagdi, ef he sunu uuâri
(5086) thes libbiendies godes: ‚thes thit lioht
gescôp,
(5087) Krist cuning êuuig. Uui ni mugun is antkiennien uuiht
(5088) ne an thînun uuordun ni an thînun
uuerkun.’ Thô sprak imu eft the
uuâro angegin,
(5089) the gôdo godes sunu: ‚thu quiŒis it for thesun Iudeon nu,
5061 huarf MC, s. Vers 4136. 5063
giuuisodin C; gewercadin Holthausen, PBB 44, 341; Sievers PBB 44, 504. 5063-5064
uuarlosun mannun || Heyne, Rückert, Kock
(Streifzüge 28); Kauffmann, PBB 12, 337.
5064 men huaton C. 5069
mostin M. 5070 alezten C. 5071 huarf MC, s. Vers 4136. 5074 mahtig C. 5077 helcor M. 5078 thiudo C. 5080 uurachi M. 5086
goden godes M; vgl. Roediger
282. 5087 antkiennien M, vgl. zu
Vers 3582.
Tatian
189,1-4, 190,1-2, Otfrid IV, 19,1-4, 21-31, 39-52
5062-5067 Matthäus 26,59 Quaerebant falsum testimonium contra Iesum ut eum morti traderent. 5067-5070 Matthäus 26,60 Et non
invenerunt, cum multi falsi testes accessissent. 5070-5077 Matthäus 26,60 Novissime autem venerunt duo falsi testes 26,61 et dixerunt: Marcus 14,58 ‚Nos audivimus eum dicentem: Matthäus 26,61 Possum destruere templum dei Marcus 14,58 hoc manu factum, et post triduum aliud non manu factum
aedificare.’ 5078-5080 Matthäus 26,63
Iesus autem tacebat. 5080-5087 Matthäus
26,62 Et surgens princeps sacerdotum Marcus
14,60 in medium interrogavit Iesum dicens: Tatian 165, Matthäus 26,63 ‚Adiuro te per deum vivum ut dicas nobis
si tu es Christus filius dei Marcus 14,61
benedicti.’ 5088-5090 Matthäus 26,64 Dicit illi Iesus: ‚Tu dixisti.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 180-181
(5090) sôŒlîco segis, that ik it selªo bium.
(5091)
Thes ni gilôªiad mi these liudi: ni
uuilliad mi forlâtan bethiu;
(5092)
ni sind im mîn uuord uuirŒig. Nu seggiu ik iu te uuârun thoh,
(5093) that gi noh sculun sittien gisehan an the suîŒron half godes
(5094) mârean mannes sunu, an megincrafte
(5095) thes alouualden fader, endi thanan eft kuman
(5096) an himiluuolcnun herod endi allumu heliŒo cunnie
(5097) mid is uuordun adêlien, al sô iro geuurhti sind.’
(5098) Thô balg ina the biscop, habde
bittren hugi,
(5099) uurêŒida uuiŒ themu uuorde endi is giuuâdi
slêt,
(5100) brak for is breostun: ‚nu ni thurªun gi bîdan leng’, quaŒ he,
(5101) ‚thit uuerod geuuitscepies, nu im sulic
uuord farad,
(5102) mênsprâca fan is mûŒe. That gihôrid hêr nu manno filu,
(5103) rinko an thesumu rakude, that he ina sô rîkean telit,
(5104) gihid that he god sî. Huat uuilliad gi Iudeon thes
(5105) adêlien te dôme? Is he dôŒes nu
(5106) uuirŒig be sulicun uuordun?’
LXI.*
(5106) That
uuerod al gesprac,
(5107) folc Iudeono, that he uuâri thes ferhes scolo,
(5108) uuîties sô uuirŒig. Ni uuas it thoh be is geuurhtiun gidôen,
(5109) that ine thar an Hierusalem Iudeo liudi,
(5110) sunu drohtines sundea lôsen
(5111) adêldun te dôŒe. Thô uuas thero dâdio hrôm
(5112)
Iudeo liudiun, huat sie themu godes barne
(5113)
mahtin sô haftemu mêst harmes gefrummien.
(5114) Beuurpun ina thô mid uuerodu endi ina an is
uuangon slôgun,
(5115) an is hleor mid iro handun - al uuas imu that te hosce gidôen -,
5092 mina C.
5093
thia C suidaron M, suithrun C; vgl. Hofmann I 55. 5098
se C.
5099 ina uuiŒ C uuerode C. 5101 sulica C. 5102 hêr nu fehlt C. 5105
nu] sunu M. 5106
Fitte LXI in C nach Vers 5107, Fittenanfang in M nach Vers 5107; vgl. Bruckner,
Z. f. d. P. 35, 533, anders Heyne, Rückert, Sievers, Piper, Kauffmann, Z. f. d.
P. 29, 6; vgl. noch Rathofer, Z. f. d. A. 93, 251 (= WdF 321, 363), dagegen
Schröder, Nd. Jb. 88, 181. 5107 tho thes M. 5111 Vgl. Schumann, Gm. 30,
74. 5112 than C. 5112-5113
barne || mahtin Herausgeber bis Rückert;
Hofmann I 55] mahtin || sô Sievers,
Piper, Behaghel. 5113 haftin C, dazu Dal, NTS
7, 149 (= Untersuchungen S. 52). 5114 uuerode M.
Tatian 190,3, 191,1-3, 192,1-2, Otfrid IV, 19,53-74
5091-5092
Lukas 22,67 Et ait illis:
‚Si vobis dixero, non credetis mihi. 5092-5096
Verum tamen dico vobis: A modo videbitis filium hominis sedentem a dextris
virtutis dei et venientem in nubibus caeli.’ 5098-5105 Matthäus 26,65 Tunc princeps sacerdotum scidit vestimenta
sua dicens …: ‚Quid adhuc egemus testibus? Ecce nunc audistis blasphemiam de
ore eius. Matthäus 26,66 Quid vobis
videtur?’ 5106-5108 At illi
respondentes omnes dixerunt: ‚Reus est mortis.’ 5108-5111 Hraban zu Matthäus 26,66 Contra legem egerunt dicente
domino: ‚Innocentem et iustum non interficies.’ 5114-5717 Lukas 22,63, 64 Et qui tenebant eum inludebant ei ..., Matthäus 26,67 alii autem palmas in
faciem eius dederunt ... Lukas 22,65
et alia multa blasphemantes dicebant in eum.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 181-182
(5116) felgidun imu firinuuord fîundo menegi,
(5117) bismersprâka. Stôd that barn godes
(5118) fast under fîundun: uuârun imu is faŒmos
gebundene,
(5129) tholode mid
githuldiun, sô huat sô imu thiu thioda tô
(5120) bittres brâhte: ni balg ina neouuiht
(5121) uuiŒ thes uuerodes geuuin. Thô nâmon ina uurêŒe man
(5122) sô gibundanan, that barn godes,
(5123) endi ina thô lêddun, thar
thero liudio uuas,
(5124) there
thiade thinghûs. Thar thegan
manag
(5125) huurªun umbi iro heritogon. Thar uuas iro hêrron bodo
(5126) fan Rûmuburg, thes the thô thes rîkeas giuueld:
(5127) kumen uuas he fan themu kêsure, gisendid uuas he undar that cunni Iudeono
(5128) te
rihtienne that rîki, uuas thar
râdgeªo:
(5129)
(5130)
cnôsles kennit. Habde imu craft
mikil,
(5131) an themu thinghûse thiod
gisamnod,
(5132) an uuarf
uueros; uuârlôse man
(5133) agâªun thô thena godes
sunu, Iudeo liudi,
(5134) under fîundo folc, quâŒun that he uuâri thes ferhes
scolo,
(5135) that man ina uuîtnodi uuâpnes eggiun,
(5136) scarpun scûrun. Ni
uuelde thiu scole Iudeono
(5137) thringan an that thinghûs, ac thiu thiod ûte stôd,
(5138)
mahlidun thanen uuiŒ thea menegi:
ni uueldun an that gimang faren,
(5139)
an elilandige man, that sie thar unreht uuord,
(5140)
an themu dage derªies uuiht adêlian ne gihôrdin,
(5141)
ac quâŒun that sie im sô hluttro hêlaga
tîdi,
(5142)
uueldin iro pascha halden. Pilatus antfeng
(5143) at them uuamscaŒun uualdandes barn,
(5144)
sundea lôsen. Thô an sorgun uuarŒ
(5145) Iudases hugi, thô he ageªan gisah
(5146)
is drohtin te dôºe, thô bigan imu thiu dâd
aftar thiu
5117 bismarsprâka C . 5118
is fehlt C. 5119
mid fehlt C; anders Kauffmann, PBB 12,
348 thiod M, vgl. Kauffmann, PBB 12,
348. 5123 thero fehlt C. 5124 thero thiodo C. 5128 rihtiene M. 5130
Vgl. Kock, Streifzüge 29. 5131 thiodo C. 5132
huarf MC, s. Vers 4136. 5136
thuo ni C. 5139
An fehlt M. 5140
themu - gihordin in M radiert (zum Teil
noch erkennbar). 5141
im fehlt C hluttra MC. 5141-5142 helaga tidi || uueldin
Holthausen (brieflich); helaga tidi uueldin || Sievers. 5142 iro pascha haldan uueldin C.
Tatian
192,2-3, 193,1, Otfrid IV, 19,75-76, 20,1-8
5121-5134 Matthäus 27,2 Et adduxerunt eum vinctum
Johannes 18,28 in praetorio Matthäus
27,2 et tradiderunt Pontio Pilato praesidi. Alcuin zu Johannes 18,82 Nam Pilatus Romanus civis fuit, licet
genere Pontius, eumque in Iudaeam Romani praesidem miserant. 5136-5142 Johannes 18,28 Et ipsi non
introierunt in praetorium, ut non contaminarentur, sed manducarent pascha. 5144-5152 Tatian 166, Matthäus 27,3 Tunc
videns Iudas qui eum tradidit quod damnatus erat poenitentia ductus retulit
triginta argenteos principibus et senioribus
27,4 dicens:
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 182-183
(5147) an is hugea hreuuan, that he habde is hêrron êr
(5148) sundea
lôsen gisald.
(5149) thrîtig scatto, that man imu êr uuiŒ is thiodane gaf,
(5150)
geng imu thô te them Iudiun endi im
is grimmon dâd,
(5151)
sundeon sagde, endi im that siluªar bôd
(5152) gerno te ageªanne:
‚ik hebbiu it sô griolîco’,
quaŒ he,
(5153) ‚mînes
drohtines drôru gicôpot,
(5154) sô ik uuêt that it mi ni thîhit.’ Thiod Iudeono
(5155) ni uueldun it thô antfâhan, ac hêtun ina forŒ aftar thiu
(5156) umbi sulica sundea selªon ahton,
(5157) huat he uuiŒ is frâhon gefrumid habdi:
(5158) ‚thu sâhi thi thes selªo’, quaŒun sie;
‚huat uuili thu thes nu sôken te ûs?
(5159) Ne uuît thu that thesumu uuerode!’ Thô giuuêt imu eft thanan
(5160) Iudas gangan te themu godes uuîhe
(5161) suîŒo an sorgun endi that siluªar uuarp
(5162) an thena alah innan, ne gidorste it êgan leng;
(5163) fôr imu thô sô an forhtun, sô ina fîundo barn
(5164) môdage manodun: habdun thes mannes hugi
(5165) gramon undergripanen, uuas imu god
abolgan,
(5166) that he imu selªon thô sîmon uuarhte,
(5167)
hnêg thô an herusêl an hinginna,
(5168)
uuarag an uurgil endi uuîti gecôs,
(5169) hard hellie
gethuing, hêt
endi thiustri,
(5170) diap dôŒes dalu, huand he êr umbi is drohtin suêk.
LXII.
(5171) Than bêd that barn godes - bendi tholode
(5172) an themu thinghûse -, huan êr thiu thiod under im,
(5173)
erlos ênuuordie alle uurŒin,
(5174)
huat sie imu than te ferahquâlu frummian
uueldin.
(5175) Thô
thar an them benkiun arês bodo
kêsures
(5176) fan Rûmuburg endi geng imu uuiŒ that rîki Iudeono
(5177) môdag mahlien, thar thiu menigi stôd
5148
Sundilosan C that is C. 5152 geªanne C grolico C. 5153 Mid mines M drore M.
5154 thiit M. 5158
thes selªo C, Hofmann I ,55, vgl. Schumann, Germania 30, 74] selªo thes M,
Behaghel u. a. uuil C nu fehlt
C. 5164 im thes C. 5165
undergripana C. 5169
helligithuing C hiet C,
dazu Karg, PBB 50, 315. 5172 thioda C. 5174 than fehlt C. 5174f.
frummian - thar in M radiert.
Tatian 193,1-3,
Otfrid IV, 20,9
5152-5154 ‚Peccavi tradens sanguinem iustum.’ 5154-5159 At illi dixerunt: ‚Quid ad
nos? Tu videaris.’ 5159-5168 Matthäus
27,5 Et proiectis argenteis in templo recessit, abiens laqueo se suspendit.
5168-5170 Hraban zu Matthäus 27,5 ... Discipulus qui nunc
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 183-184
(5178) aftar themu hoªe huarªon: ni
uueldun an that hûs kuman
(5179) an themu paschadage.
(5180) frôkno frâgon oªar that folc Iudeono,
(5181) mid huiu the man habdi morŒes gisculdit,
(5182) uuîties giuuerkot: ‚be huî gi imu sô uurêŒe sind,
(5183) an iuuuomu hugea hôtie?’ Sie quâŒun that he im habdi harmes
sô filu,
(5184) lêŒes gilêstid: ‚nî gâªin ina thesa liudi thi,
(5185)
thar sie ina êr biforan uªilan ni uuissin,
(5186) uuordun faruuarhten. He haªat theses uuerodes sô filu
(5187) farlêdid mid is lêrun - endi thesa Iiudi merrid,
(5188)
dôit im iro hugi tuîflien -, that
uui ni môtun te themu hoªe kesures
(5189)
tinsi gelden; that mugun uui ina
gitellien an
(5190) mid uuâru geuuitscepi. He sprikid ôk uuord mikil,
(5191) quiŒit that he Crist sî, kuning oªar thit rîki,
(5192)
begihit ina sô grôtes.’ Thô im eft tegegnes sprak
(5193) bodo kêsures: ‚ef he sô barlîco’, quaŒ he,
(5194) ‚under thesaru menigi mênuuerk frumid,
(5195) antfâhad ina than eft under iuuue
folcscepi, ef he sî is ferhes scolo,
(5196) endi imu sô adêliad, ef he sî dôºes uuerŒ,
(5197) sô it an iuuuaro aldrono êo gebiode.’
(5198) Sie quâŒun thô, that sie ni
môstin manno nigênumu
(5199) an thea
hêlagon tîd te handbanon,
(5200) uuerŒen mid uuâpnun an themu uuîhdage.
(5201) Thô uuende ina fan themu uuerode uurêŒhugdig man,
(5202) thegan kêsures, the oªar thea thioda uuas
(5203) bodo fan Rûmuburg -: hêt imu thô
that barn godes
(5204)
nâhor gangan endi ina niudlîco,
(5205) frâgoda frôkno, ef he oªar that folc kuning
(5206) thes uuerodes uuâri. Thô habde eft is
uuord garu
5178 huarªon
vgl. Krogmann, Nd. Jb. 80, 36. 5192
oft C. 5198
nigenan C. 5199
the M.
5199-5200 Sievers, Z. f.
d. A. 19, 56] te handbanon uuerŒan
|| mid uuapnun an themu uuihdage│huand it ni uuari iro giuuono Heyne, Rückert (nach C; iro giwono ni
wari Heyne); vgl. Krogmann, Nd. Jb. 80, 33. 5202 the Sievers, Anm.] he M hie
C. 5203
Rûmuburg] Rumu Kauffmann, PBB 12,
337. 5204 ina fehlt C.
Tatian 194,1-3, 195,1, Otfrid IV, 20,9-36, 21,1-4
5183-5186 Johannes 18,30 Responderunt et dixerunt ei: ‚Si non esset hic
malefactor, non tibi tradidissemus eum. 5186-5192 Lukas 23,2 Hunc invenimus
subvertentem gentem nostram et prohibentem tributa dari Caesari et dicentem se
Christum regem esse.’ 5192-5200 Johannes 18,31 Dixit ergo eis Pilatus: ‚Accipite eum vos et
secundum legem vestram iudicate eum.’ Dixerunt ergo Iudaei: ‚Nobis non licet
interficere quemquam.’ Alcuin zu Johannes
18,31 Quid est quod dixerunt: ‚Nobis – quemquam’ ..., nisi forte hoc ideo
dixissent propter sanctitatem diei festi, ... ob cuius diei festi venerationem
etiam praetorium iudicis intrare noluerunt. 5201-5206
Johannes 18,1 Introivit ergo iterum in praetorium Pilatus et vocavit Iesum
et dixit ei : ‚Tu es rex Iudaeorum?’ 5206-5209
Johannes 18,34 Et respondit Iesus: ‚A temetipso hoc dicis, an alii tibi
dixerunt de me?’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 184-185
(5207) sunu drohtines: ‚hueŒer thu that fan thi selªumu sprikis’, quaŒ he,
(5208) ‚the it thi ôŒre hêr erlos sagdun,
(5209) quâŒun umbi mînan
kuningduom?’ Thô sprak eft the kêsures bodo
(5210) uulank endi uurêŒmôd, thar he uuiŒ uualdand Krist
(5211) reŒiode an them rakude: ‚ni bium ik theses rîkies hinan’, quaŒ he,
(5212) ‚Giudeo liudio, ni gadoling thîn,
(5213) thesaro manno mâguuini, ac mi thi thius menigi bifalah,
(5214) agâªun thi mi thîna gadulingos, Iudeo liudi,
(5215) haftan
te handun. Huat haªas thu harmes giduan,
(5216) that thu sô bittro scalt bendi tholoian,
(5217)
qualm undar thînumu kunnie?’ Thô sprak imu eft Krist angegin,
(5218) hêlendero bezt, thar he giheftid stôd
(5219) an themu rakude innan: ‚nis mîn rîki hinan’, quaŒ he,
(5220) ‚fan thesaru uueroldstundu. Ef it
thoh uuâri sô,
(5221) than uuârin sô starkmôde uuiŒer strîdhugi,
(5222) uuiŒer grama thioda
iungaron mîne,
(5223) sô man mi ni gâªi Iudeo
liudiun,
(5224)
hettendiun an hand an herubendiun
(5225)
te uuêgeanne te uundrun. Te thiu uuarŒ ik an thesaru uueroldi giboran,
(5226) that ik geuuitscepi giu uuâres thinges
(5227) mid mînun kumiun kûŒdi. That mugun antkennien uuel
(5228) the uueros, the sind fan uuâre
kumane: the mugun mîn uuord farstanden,
(5229) gilôªien mînun lêrun.’ Thô ni mahte
lasteres uuiht
(5230) an them barne godes bodo kêsures,
(5231) findan fêknea uuord, that he is
ferhes bethiu
(5232) sculdig uuâri. Thô geng he im eft uuiŒ thea scola Iudeono
(5233) môdag mahlien endi theru menigi sagde
(5234) oªar hlust mikil, that he an themu hafton manne
5209 the fehlt C.
5214 mi umgestellt nach Hofmann I 55, II 173f., vgl.
Ries S. 123] mi hinter gadulingos
M gadolingas C, alle Herausgeber. 5215
hafton C, dazu Dal, NTS 7, 149 (=
Untersuchungen S. 52). 5216 bittra C
tholian C. 5217
quam C imu fehlt
C crist eft C. 5220 thoh fehlt M. 5226 giu uuâres] iu uuares Heyne, Rückert, giuuâres Piper, Franck, A. f. d. A. 25, 27. 5229 giloªon C. 5231
fecni C.
Tatian
195,2-7, 196,1, Otfrid IV, 21,7-34
5209-5217
Johannes 18,35 Respondit
Pilatus: ‚Numquid ego Iudaeus sum? Gens tua et pontifices tradiderunt te mihi:
quid fecisti? 5217-5225 Johannes 18,36
Respondit Iesus: ‚Regnum meum non est de mundo hoc: si ex hoc mundo esset
regnum meum, ministri mei decertarent, ut non traderer Iudaeis. ... 5225-5229 Johannes 18,37 ... Ego in hoc natus sum et ad hoc veni in mundum ut testimonium
perhibeam veritati. Omnis qui
est ex veritate audit meam vocem.’ 5229-5237
Johannes 18,38 Et cum (Pilatus) hoc dixisset, iterum exivit ad Iudaeos Lukas 23,4 et ait ad principes
sacerdotum et turbas: ‚Nullam causam invenio in hoc homine.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 185-186
(5235)
sulica firinsprâka finden ni mahti
(5236) for
them folcscipie, sô he uuâri is
ferhes scolo,
(5237) dôºes uuirŒig. Than stôdun dolmôde
(5238) Iudeo liudi endi thane godes sunu
(5239) uuordun uurôgdun: quâŒun that he giuuer êrist
(5240) begunni an Galileo lande, ‚endi oªar Iudeon fôr
(5241) heroduuardes thanan, hugi tuîflode,
(5242) manno môdseªon, sô he is morºes uuerŒ,
(5243) that man ina uuîtnoie uuâpnes eggiun,
(5244) ef eo man mid sulicun dâdiun mag
dôºes gesculdien.’
LXIII.
(5245) Sô uurôgdun ina mid uuordun uuerod Iudeono
(5246) thurh hôtean hugi. Thô the heritogo,
(5247)
slîŒmôdig
man seggian gihôrde,
(5248)
fan huilicumu kunnie uuas Krist afôdid,
(5249) manno the bezto: he uuas fan theru mârean thiadu,
(5250) the
gôdo fan Galilealande; thar uuas gumscepi
(5251) eŒiliero manno; Erodes biheld thar
(5252)
craftagne kuningdôm, sô ina imu
the kêsur fargaf,
(5253) the
rîkeo fan Rûmu, that he thar rehto
gehuilic
(5254) gefrumidi undar themu folke endi friŒu lêsti,
(5255) dômos
adêldi. He uuas ôk an themu dage selªo
(5256) an
Hierusalem mid is gumscepi,
(5257) mid
is uuerode at themu uuîhe: sô uuas iro uuîse than,
(5258) that
sie thar thia hêlagun tîd haldan
scoldun,
(5259)
pascha Iudeono.
(5260) that
thena hafton man heliŒos nâmin
(5261) sô
gibundanan, that barn godes,
(5262)
hêt that sie ina Erodese, erlos
brâhtin
(5263) haften te handun, huand he fan is heriscepi uuas,
(5264) fan is uuerodes geuuald. Uuîgand frumidun
(5265) iro hêrron uuord: hêlagne Krist
5236a Fehlt M. 5240 galilealande C. 5241 tuiflida C. 5243 uuitno C. 5244
eoman Rückert. 5248
uuas in M nach afôdid. 5249 Vgl. Roediger 287
thiod C. 5250
god M galileo lande C. 5251 that C. 5252 craftagnÏ M,
craftiga C gaf C. 5257
an C.
5258 the landuuisan
lestien M. 5259
pasca M.
5261 gibundenne M; vgl. Vers 5122 und Schlüter,
Untersuchungen 134. 5262 het] endi C.
Tatian196,1-3,
Otfrid IV, 24,1-38
5237-5244
Lukas 23,5 At illi
invalescebant dicentes: ‚Commovet populum docens per universam Iudaeam et incipiens a Galilaea
usque huc.’ 5246-5271 Lukas 23,6
Pilatus autem audiens Galilaeam ... 23,7 et ut cognovit quod de Herodis potestate esset,
remisit eum ad Herodem, qui et ipse Hierosolymis erat illis diebus. Beda zu Lukas 23,7 Ne qua Iudaeis excusatio remaneret ..., Herodes quoque,
qui natu et religione erat Iudaeus, cum exercitu suo quid de illo senserit est
ostentare permissus.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 186-187
(5266) fôrdun
an fiteriun for thena folctogun,
(5267) allaro
barno bezt, thero the io giboren uurŒi
(5268) an liudio lioht; an liŒubendiun geng,
(5269) antat
sie ina brâhtun, thar he an is
benkia sat,
(5270) cuning Erodes: umbihuarf ina craft uuero,
(5271) uulanke uuîgandos: uuas im uuilleo mikil,
(5272) that
sie thar selªon Crist
gisehan môstin:
(5273) uuândun
that he im sum têkan thar tôgean
scoldi,
(5274) mâri endi mahtig, sô he managun dede
(5275) thurh
is godcundi Iudeo *liudeon.
(5276) Frâgoda
ina thuo thie folccuning
firiuuitlîco
(5277) managon
uuordon, uuolda is muodseªon
(5278) forŒ undarfindan, huat hie te frumu mohti
(5279) mannon
gimarcon. Than stuod mahtig Crist,
(5280) thagoda endi tholoda: ne uuolda them thiedcuninge,
(5281) Erodese ne is erlon antsuôr geªan
(5282) uuordo
nigênon. Than stuod thiu uurêŒa thiod,
(5283) Iudeo
liudi endi thena godes suno
(5284) uuurrun
endi uuruogdun, anthat im uuarŒ thie uueroldcuning
(5285) an is huge huoti endi all is heriscipi,
(5286) farmuonstun ina an iro muode: ne antkendun maht godes,
(5287) himiliscan
hêrron, ac uuas im iro hugi
thiustri,
(5288) baluuues
giblandan. Barn drohtines
(5289) iro
uurêŒun uuerc, uuord endi dâdi
(5290) thuru ôdmuodi all githoloda,
(5291) sô
huat sô sia im tionono thuo tuogian uuoldun.
(5292) Sia
hietun im thuo te hoske huît giuuâdi
(5293) umbi
is liŒi
leggian, thiu mêr hie uurŒi them liudeon thar,
(5294)
iungron te gamne. Iudeon
faganodun,
(5295) thuo sia ina te hosce hebbian gisâhun,
(5296) erlos
oªarmuoda. Thuo senda ina eft thanan
(5297) Erodes
the cuning an that ôŒer folc;
(5298) alêdian hiet ina lungra mann, endi lastar sprâcun,
5267 goboran C. 5271 uulankan uuigandon C. 5272 sie fehlt C selªan C. 5275 liudeon bis Vers 5968 einschließlich
fehlt M. 5289 uurêŒun fehlt C, ergänzt von Heyne. 5291 thuo Sievers]
tuo C.
5294 iungon C. vgl. Colliander 553. 5295
hosche C. 5297 se C. 5298 ledian C;
vgl. Behaghel, Germania 21, 150.
Tatian 196,3-7
5271-5275
Lukas 23,8 Herodes autem
viso Iesu gavisus est valde; erat enim cupiens ex multo tempore videre eum ...
et sperabat signum aliquod videre ab eo fieri. 5276-5282 Lukas 23,9 Interrogabat autem illum multis
sermonibus, at ipse nihil illi respondebat. 5282-5284
Lukas 23,10 Stabant etiam principes et scribae constanter accusantes eum. 5284-5287 Sprevit autem illum Herodes
cum exercitu suo. 5292-5297 und 5303-5306 Lukas 23,11 et inlusit
indutum veste alba et remisit eum ad Pilatum.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 187-188
(5299) felgidun im firinuuord, thar hie an feteron geng
(5300) bihlagan mid hoscu: ni uuas im hugi tuîfli,
(5301) neªa hie it thuru ôdmuodi all githoloda;
(5302) ne
uuelda iro uªilun
uuord îduglônon,
(5303) hosc
endi harmquidi. Thuo brâhtun sia ina eft an that hûs innan,
(5304) an thia palencea uppan, thar
(5305) an
thero thingstedi. Thegnos agâªun
(5306) barno
that besta banon te handon
(5307) sundilôsian, sô hie selªo gicôs:
(5308) uuelda
manno barn morŒes atuomian,
(5309) nerian
af nôdi. Stuodun nîŒhuata,
(5310) Iudeon
far them gastselie: habdun sia gramono barn,
(5311) thia
scola farscundid, that sia ne bescriªun iouuiht
(5312) grimmera
dâdio. Thuo giuuêt im gangan tharod
(5313) thegan
kêsures uuiŒ thia thiod sprecan,
(5314) hard
heritogo: ‚huat, gi mi thesan haftan
mann,’ quathie,
(5315) ‚an thesan seli sendun endi selªon anbudun,
(5316) that hie iuuues uuerodes sô filo auuerdit habdi,
(5317) farlêdid mid is lêron. Nu ik mid theson liudon ni mag,
(5318) findan mid thius folku, that hie is ferahes sî
(5319) furi thesaro scolu sculdig. Scîn uuas that hiudu:
(5320) Erodes mohta, thie iuuuan êo bican,
(5321) iuuuaro liudo landreht, hie ni mahta is lîªes gifrêson,
(5322) that hie hier thuru êniga sundia te
dage sueltan scoldi,
(5323) lîf farlâtan. Nu uuilliu ik ina for theson liudion hier
(5324) githrôon mid thingon, thrîstion uuordun,
(5325) buotian im is briosthugi, lâtan ina brûcan forŒ
(5326) ferahes mid firion.’ Folc Iudeono
(5327) hreopun thuo alla samad hlûdero stemnu,
(5328) hietun flîtlîco ferahes âhtian
(5329) Crist mid qualmu endi an crûci slahan,
(5330) uuêgian te uuundron: ‚hie mid is uuordon haªit
5299 felgidun Schmeller II, 376] folgodun C;
vgl. Grein, Germania 11, 215. 5302 idulônon Behaghel, frühere Auflagen, idala gilonon ? Kauffmann, PBB 12, 348. 5304 thi C. 5306 banon te Roediger, ebenso Gallée, PBB
12, 563] te banon C; te banono Heyne, Rückert. 5308
morthies C. 5310 gramono Behaghel,
Tatian 196,7, 117,1-4, Otfrid IV, 23,1-18
5312-5317 Lukas 23,13 Pilatus autem
convocatis principibus sacerdotum et plebe Johannes
19,4 exivit ad eos foras Lukas 23,14
et dixit eis: ‚Obtulistis mihi hunc hominem quasi evertentem populum. 5307-5319
Johannes 19,4 ... In eo
nullam causam invenio. 5319-5323 Lukas
23,15 Sed neque Herodes (vgl. zu Vers
42461ff.); nam remisi vos ad illum, et ecce nihil dignum morte actum est
ei. 5323-5326 Lukas 23,16 Emendatum
ergo illum dimittam.’ 5326-5330 Lukas 23,18 Exclamavit autem universa turba dicens:
‚Tolle hunc, Johannes 19,6 crucifige,
crucifige!
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 188-189
(5331) dôŒes gisculdid: sagit that hie drohtin sî,
(5332) gegnungo godes suno. That hie ageldan scal,
(5333) inuuidsprâca, sô is an ûson êuue giscriªan,
(5334) that man sulica firinquidi ferahu côpo.’
LXIV.
(5335) Thuo uuarŒ thie an forahton, thie thes folkes giuueld,
(5336) mikilon an is muode, thuo hie gihôrda thia man sprecan,
(5337) that sia ina selªon seggian gihôrdin,
(5338) gehan fur them gumscipe, that hie uuâri godes suno.
(5339) Thuo huarf im eft thie
heritogo an that hûs innan
(5340) te thero thingstedi, thrîstion uuordon
(5341) gruotta thena godes suno endi frâgoda, huat hie gumono uuâri:
(5342)
‚huat bist thu manno?’ quathie. ‚Te
huî thu mi sô thînan muod hilis,
(5343) dernis diopgithâht? Uuêst thu that it all an mînon duome stêd
(5344)
umbi thînes lîªes gilagu? Mi thi hebbiat thesa liudi fargeªan,
(5345) uuerod Iudeono, thak ik giuualdan muot
(5346)
sô thik te spildianne an speres
orde,
(5347) sô ti quellianne an crûcium, sô quican lâtan,
(5348) sô hueŒer sô mi selªon suôtera
thunkit
(5349) te gifrummianne mid mînu folcu.’ Thuo sprac eft that friŒubarn godes:
(5350) ‚uuêst thu that te uuâron’, quathie, ‚that thu giuuald oªar mik
(5351) hebbian ni mohtis, ne uuâri that it thi hêlag god
(5352) selªo fargâªi? Ôc hebbeat thia sundeono mêr,
(5353) thia mik thi bifulhun thuru fiondscipi,
(5354) gisaldun an sîmon haftan.’ Thuo uuelda ina sîŒ after thiu
(5355) gramhugdig man gerno farlâtan,
(5356) thegan kêsures, thar hie is haªdi for thero thioda giuuald;
(5357)
ac sia uueridun im thena uuillion
uuordu gihuilicu,
(5358) kunni Iudeono: ‚ne bist thu’, quâŒun sia, ‚thes kêsures
friund,
5344 thi fehlt
C, ergänzt von Behaghel, Germania
21, 150. 5354 siith C. 5355
gramhudig C.
Tatian
197,6-8, 198,1, Otfrid IV, 23,21-44, 24,1-6
5330-5334 Johannes 19,6 Nos legem habemus, et secundum legem debet mori, quia filium dei se
fecit.’ 5335-5342 Johannes 19,8 Cum ergo audisset Pilatus hunc sermonem magis
timuit, et ingressus est praetorium iterum 19,9
et dicit ad Iesum: ‚Unde es tu? 5342-5349
... Mihi non loqueris? Nescis quia potestatem habeo crucifigere te et
potestatem dimittere?’ 5349-5354 Johannes
19,11 Respondit Iesus: ‚Non haberes potestatem adversum me ullam nisi tibi
esset datum desuper; propterea qui tradidit me tibi maius peccatum habet.’ Alcuin zu Johannes 1,11 Ille quippe me
tuae potestati tradidit invidendo. 5354-5365
Johannes 19,1 Exinde quaerebat Pilatus dimittere eum. Iudaei autem
clamabant dicentes: ‚Si hunc dimittis, non es amicus Caesaris: omnis qui se
regem facit contradicit Caesari.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 189-190
(5359) thînon hêrren hold, ef thu ina hinan lâtis
(5360) sîŒon gisundon: that thi noh te soragan mag,
(5361) uuerŒan te uuîte, huand sô hue sô sulic uuord sprikit,
(5362) ahaªiŒ ina sô hôho, quiŒit that hie hebbian mugi
(5363) cuningduomes namon, ne sî that ina im thie kêsur geªe,
(5364) hie uuirrid im is uueruldrîki endi is uuord farhugid,
(5365) farman ina an is muode. Bethiu scalt thu sulic mên uurekan,
(5366) hoscuuord manag, ef thu umbi thînes hêrren ruokis,
(5367) umbi thînes frôhon friundscipi, than scalt thu ina thiu ferhu beniman.’
(5368) Thuo gihôrda thie heritogo thia hêri IuŒeono
(5369) thrêgian fan is thiodne; thuo hie far thero thingstedi geng
(5370) selªo gisittian, thar gisamnod uuas
(5371) sô mikil uuarf uuerodes, hiet uualdand Crist
(5372) lêdian for thia liudi. Langoda Iudeon,
(5373) huan êr sia that hêlaga barn hangon gisâuuin,
(5374) quelan an crûcie; sia quâŒun that sia cuning ôŒran
(5375) ne haªdin undar iro heriscipie, neªan thena hêran kêsar
(5376)
fan Rûmuburg: ‚thie haªit hier rîki oªer ûs.
(5377)
Bethiu ni scalt thu thesan farlâtan;
hie haªit ûs sô filo lêŒes gisprokan,
(5378)
farduan haªit hie im mid is dâdion. Hie
scal dôŒ tholon,
(5379)
uuîti endi uundarquâla.’ Uuerod
Iudeono
(5380)
sô manag mislîc thing an mahtigna
Crist
(5381)
sagdun te sundiun. Hie suîgondi
stuod
(5382)
thuru ôŒmuodi, ne antuuordida niouuiht
(5383)
uuiŒ
iro uurêŒun uuord: uuolda thesa
uuerold alla
(5384) lôsian mid is lîªu: bithiu liet hie ina thia lêŒun thiod
(5385)
uuêgian te uundron, all sô iro
uuillio geng:
5366 Hoscuuord manag Heyne] fehlt C;
Grein, Germania 11, 215, ergänzt statt dessen huldi vor ruokis und
legt die Zäsur nach herrôn; so auch Piper. 5368
hêri vgl. Holthausen, PBB 13, 375, Piper] hieri C. 5369 thrêgian vgl. Kögel, IF 3, 286 far] fan C; fur Hofmann,
Germania 8, 59. 5370-5371 uuas so mikil || huarf Rieger,
Z. f. d. P. 7, 22. 5371 huarf C,
s. Vers 4136. 5382 niouuiht Sievers]
nio C.
Tatian 198,1-5, Otfrid IV, 24,5-24
5368-5372
Johannes 19,13 Pilatus
ergo cum audisset hos sermones adduxit foras Iesum et sedit pro tribunali. 5372-5374 Johannes 19,15 Illi autem
clamabant: ‚Tolle tolle, crucifige eum! 5374-5376
Non habemus regem nisi Caesarem.’ 5379-5394
Marcus 15,3 Et accusabant eum summi sacerdotes in multis, Matthäus 27,12 Iesus vero nihil
respondit ... 27,14 et non respondit
ei ad ullum verbum. Hraban zu Matthäus
27,12 Verum ut nobis patientiae praebeat exemplum ... silet ac reticet; zu Matthäus 27,14 Iesus autem nihil
respondere voluit ne crimen diluens dimitteretur a praeside et crucis utilitas
differretur.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996,
S. 190-191
(5386)
ni uuolda im opanlîco allon cûŒian
(5387) Iudeo liudeon, that hie uuas god selªo;
(5388) huand uuissin sia that te uuâron, that hie sulica giuuald haªdi
(5389) oªar theson middilgard, than uurŒi im iro muodseªo
(5390) giblôŒit an iro brioston: than
ne gidorstin sia that barn godes
(5391) handon anthrînan: than
ni uuurŒi
hebanrîki,
(5392) antlocan liohto mêst liudio barnon.
(5393) Bethiu mêŒ hie is sô an is muode, ne lêt that manno folc
(5394) uuitan, huat sia uuarahtun. Thiu uurd nâhida thuo,
(5395) mâri maht godes endi middi dag,
(5396) that sia thia ferahquâla frummian scoldun.
(5397) Than lag thar ôc an bendion an thero burg innan
(5398) ên ruof reginscaŒo, thie habda under them rîke sô filo
(5399) morŒes girâdan endi manslahta gifrumid,
(5400) uuas mâri meginthiof: ni uuas thar is gimaco huergin;
(5401) uuas thar ôc bi sînon sundion giheftid,
(5402) Barrabas uuas hie hêtan; hie after them burgion uuas
(5403) thuru is mêndâdi manogon gicûŒid.
(5404) Than uuas landuuîsa liudio Iudeono,
(5405) that sia iâro gihuen an godes minnia
(5406)
an them hêlagon dage ênna haftan
mann
(5407) abiddian scoldun, that im iro burges uuard,
(5408) iro folctogo ferah fargâªi.
(5409) Thuo bigan thie heritogo thia hêri Iudeono,
(5410) that folc frâgoian, thar sia im fora stuodun,
(5411) hueŒeron sia thero tueio
tuomian uueldin,
(5412) ferahes biddian: ‚thia hier an feteron sind
(5413) haft undar theson heriscipie?’ Thiu hêri Iudeono
(5414) habdun thuo thia aramun man alla gispanana,
(5415) that sia themo landscaŒen lîf abâdin,
(5416) githingodin them thioªe, thie oft an thiustria naht
(5417) uuam giuuarahta, endi uualdand Crist
(5418) quelidin an crûcie. Thuo uuarŒ that cûŒ oªar all,
5390 thann C. 5391 thann C. 5395 Vgl. Sievers, Z. f. d.
P. 16, 111. 5401 sinon sundion│simon giheftid Hofmann, Germania 8, 58. 5403 gicuthitd C. 5405 gihuen vgl. Braune zu
Genesis 255. 5411 Vgl. Schlüter, Nd. Jb.
40, 154.
Tatian 199,1-3, 6-8, Otfrid IV, 22,9-16
5397-5403 Matthäus 27,16 Habebat autem
tunc vinctum insignem, qui dicebatur Barrabas. Tatian CLXVII=168,
Johannes 18,40 Erat
autem Barrabas latro Lukas 23,9 qui
erat propter ... homicidium Marcus 15,7
vinctus. ... 5403-5408 Tatian CLXVII=167,
Marcus 15,6 Per diem autem festum Matthäus
27,5 consuerat praeses dimittere populo unum ex vinctis Marcus 15,6 quemcunque petissent. 5419-5413 Matthäus 27,18 Congregatis
ergo illis dixit
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 191-192
(5419) huô
thiu thiod haªda duomos adêlid. Thuo scoldun
sia thia dâd frummian,
(5420) hâhan
that hêlaga barn. That uuarŒ them heritogen
(5421) sîŒor te sorgon, that hie thia saca uuissa,
(5422) that sia thuru nîŒscipi neriendon Crist,
(5423)
hatoda thiu hêri, endi hie im hôrda
te thiu,
(5424)
uuarahta iro uuillion: thes hie
uuîti antfeng,
(5425)
lôn an theson liohte endi lang
after,
(5426)
uuôi sîŒor uuann, sîŒor hie thesa uuerold agaf.
LXV.
(5427)
Thuo uuarŒ thas thie uurêŒo giuuaro,
uuamscaŒono mêst,
(5428) Satanas selªo, thuo
thiu seola quam
(5429) Iudases an grund grimmaro helliun -
(5430) thuo uuissa hie te uuâren, that that uuas uualdand Crist,
(5431) barn drohtines, that thar gibundan stuod;
(5432) uuissa thuo te uuâron, that hie uuelda thesa uuerold alla
(5433) mid is henginnia hellia githuinges,
(5434) liudi alôsian an lioht godes.
(5435) That uuas Satanase sêr an muode,
(5436) tulgo harm an is hugie: uuelda is helpan thuo,
(5437) that im liudio barn lîf ne binâmin,
(5438) ne quelidin an crûcie, ac hie uuelda, that hie quic liªdi,
(5439) te thiu that firio barn fernes ne uuurŒin,
(5440) sundiono sicura. Satanas
giuuêt im thuo,
(5441) thar thes heritogen hîuuiski uuas
(5442) an thero burg innan. Hie thero is brûdi bigann,
(5443) thera idis opanlîco unhiuri fîond
(5444) uuunder tôgian, that sia an uuordhelpon
(5445) Criste uuâri, that hie muosti quic libbian,
(5446) drohtin manno - hie uuas iu
than te dôŒe
giscerid -
5419 huo thiu thiod
haªda│an thero
thingstedi || duomos adelid│thuo scoldun sia thia dâd frummian Grein, Germania 11, 215. 5420
hahan Schmeller II, 49a] haban C. 5426 wogsiŒos Hofmann,
Germania 8, 60, Scherer Z. f. d. ö. G. 17, 630, wion siŒor van Helten, PBB 20, 509, wê sithor Piper witi sîŒor Holthausen (brieflich), uuol siºor? Holthausen,
Beiblatt z. Anglia 45, 131, vgl.
Sievers, Z. f. d. P. 16, 11; Schumann, Germania 30, 74. 5432
uuellda C. 5440
thuo im Satans giuuet Ries 117. 5445
quicc C.
Tatian
199,5
5420-5426 Tatian CLXVII=167, Matthäus 27,18 Sciebat enim (
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 192-193
(5447) uuissa that te uuâron, that hie im scoldi thia giuuald biniman,
(5448) that hie sia oªar thesan middilgard sô mikila ni haªdi,
(5449) oªar uuîda uuerold.
That uuîf uuarŒ thuo an forahton,
(5450) suîŒo an sorogon, thuo iru thiu gisiuni quâmun
(5451) thuru thes dernien dâd an dages liohte,
(5452) an heliŒhelme bihelid. Thuo siu te iru hêrren anbôd,
(5453)
that uuîf mid iro uuordon endi im te
uuâren hiet
(5454) selªon seggian, huat iro thar te gisiunion quam
(5455) thuru thena hêlagan mann, endi im helpan bad,
(5456) formon is ferhe: ‚ik hebbiu hier sô filo thuru ina
(5457) seldlîkes giseuuan, sô ik uuêt, that thia sundiun sculun
(5458) allaro erlo gihuem uªilo githîhan,
(5459) sô im fruocno tuo ferahes âhtiŒ.’
(5460) Thie segg uuarŒ thuo an sîŒe, antat hie sittian fand
(5461) thena heritogon an huaraªe innan
(5462) an them stênuuege, thar thiu strâta uuas
(5463)
felison gifuogid. Thar hie te is
frôhon geng,
(5464)
sagda im thes uuîªes uuord. Thuo uuarŒ im uurêŒ hugi,
(5465)
them heritogen, - huaraªoda an innan -,
(5466)
giblôŒit
briostgithâht: uuas im bêŒies uuê,
(5467) gie that sea ina sluogin sundia lôsan,
(5468) gie it bi them liudion thuo forlâtan ne gidorsta
(5469) thuru thes uuerodes uuord. UuarŒ im giuuendid, thuo
(5470)
hugi an herten after thero hêri
Iudeono,
(5471)
te uuerkeanne iro uuillion: ne
uuardoda im nieuuiht
(5472) thia suârun sundiun, thia hie im thar thuo selªo gideda.
(5473) Hiet im thuo te is handon dragan hluttran brunnion,
(5474) uuatar an uuêgie, thar hie furi
them uuerode sat,
(5475) thuôg ina thar for thero thioda thegan kêsures,
(5476) hard heritogo endi thuo fur thero hêri sprac,
(5477) quaŒ that hie ina thero sundiono
thar sicoran dâdi,
(5478) uurêŒero uuerco: ‚ne uuilliu ik thes uuihtes plegan’,
quathie,
(5479) ‚umbi thesan hêlagan mann, ac hleotad
gi thes alles,
(5480) gie uuordo gie uuerco, thes gi im hêr te uuîtie giduan.’
5451 dâdi Rückert.
5460 sîthe Piper] sithie C. 5461 huaraªe vgl. Krogmann, Nd. Jb. 80, 36. 5464
uuret C. 5474
uuêgie Rückert] uuagie C. 5479 hleot C.
Tatian 199,5, 199,11
5452-5459 Tatian CLXVIII=168, Matthäus 27,19 Sedente autem illo pro tribunali misit ad illum uxor eius dicens: ‚Nihil tibi et iusto illi; multa enim passa sum hodie per visum propter eum.’ 5464-5467 Hraban zu Matthäus 27,23 Cum ... responderent ‚crucifigatur’, non statim acquievit iuxta suggestionem uxoris ... O quanta perfidorum crudelitas, quae non solum occidere innocentem, sed et pessimo genere mortis occidere, hoc est crucifigere desiderat! 5468-5480 Matthäus 27,24 Videns autem Pilatus quia nihil proficeret, sed magis tumultus fieret, accepta a qua lavit manus coram populo dicens: ‚Innocens ego sum a sanguine iusti hominis. Vos videritis.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 193-194
(5481) Thuo hreop all saman heriscipi Iudeono,
(5482) thiu mikila menigi, quâŒun that sia uueldin umbi
thena man plegan
(5483) deraªoro dâdio:
‚fare is drôr oªar ûs,
(5484) is bluod endi is baneŒi endi oªar ûsa barn sô samo,
(5485) oªar ûsa aªaron thar after - uui uuilliat
is alles plegan’, quaŒun sia,
(5486) ‚umbi thena slegi selªon, - ef uui thar êniga sundia giduan!’
(5487) Ageªan uuarŒ thar thuo furi them
Iudeon allaro gumono besta
(5488) hettendion an hand, an herubendion
(5489) narauuo
ginôdid, thar ina nîŒhuata,
(5490) fîond antfengun: folc ina umbihuarf,
(5491) mênscaŒono megin. Mahtig drohtin
(5492) tholoda githuldion, sô huat sô im thiu thioda deda.
(5493) Sia hietun ina thuo fillian, êr than sia im ferahes tuo,
(5494) aldres âhtin, endi im undar is ôgun spiuuun,
(5495) dedun
im that te hoske, that sia mid iro
handon slôgun,
(5496) uueros an is uuangun endi im is giuuâdi binâmun,
(5497) rôªodun ina thia reginscaŒon, rôdes lacanes
(5498)
dedun im eft ôŒer an thuru unhuldi;
(5499) hietun thuo hôªidband hardaro thorno
(5500) uuundron
uuindan endi an uualdand Crist
(5501) selªon settean, endi gengun im thia gisîŒos tuo,
(5502)
queddun ina an cuninguuîsu endi thar
an knio fellun,
(5503)
hnigun im mid iro hôªdu: all
uuas im that te hoske giduan,
(5504) thoh hie it all githolodi, thiodo drohtin,
(5505) mahtig
thuru thia minnia manno cunnies.
(5506) Hietun sia thuo uuirkian uuâpnes eggion
(5507) heliŒos mid iro handon hardes bômes
(5508) craftiga
crûci endi hietun sia Cristan thuo,
(5509) sâlig barn godes selªon fuorian,
(5510)
dragan hietun sia ûsan drohtin, thar
hie bedrôragad scolda
5485 uulliat C. 5489
narauo C. 5490 umbi huarf Holthausen,
Beiblatt z. Anglia 45, 131. 5495 dedum C. 5497 Punkt nach reginscaŒon Schumann, Germania 30, 74] Komma nach lacanes Sievers, Piper, Behaghel. 5500 Te uuundron Rückert. 5505 mahtig subst. Sehrt S. 357. 5506
Vgl. Colliander 556. 5507
buomes C. 5508
craftiga Behaghel, Germania 27, 420]
craftigna C. 5510
thar an hie bedroragad scolda
Holthausen(brieflich)] thar hie scolda bedroragan C; bedroragan scolda Sievers,
scolda be droragumu Rieger, Z. f. d. P.
7, 8.
Tatian 199,12-13, 200,1-2
5481-5486
Matthäus 27,25 Et
respondens universus populus dixit: ‚Sanguis eius super nos et super filios
nostros.’ 5487-5494 Tatian CLXIX=169,
Matthäus 27,26 Tunc ... Iesum flagellis caesum tradidit eis ut
crucifigeretur; 27,27 Milites
praesidis suscipientes Iesum in praetorio congregaverunt ad eum universam
cohortem. 5494-5496 Matthäus 27,30 Et
exspuentes in eum acceperunt arundinem et percutiebant caput eius (vgl. Johannes 19,3 dabant ei alapas, fehlt Tatian). 5496-5498 Matthäus 27,31 Et ... exuerunt eum chlamydem Marcus 15,20 et induerunt eum
vestimentis suis. 5499-5503 Matthäus
27,29 Et plectentes coronam de spinis posuerunt super caput eius ... et
genu flexo ante eum inludebant dicentes: ‚Have rex Iudaeorum.’ 5506-5511 Matthäus 27,31 Et duxerunt eum
ut crucifigerent Johannes 19,17
baiulantem sibi crucem.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 194-195
(5511) sueltan sundiono lôs. SîŒodun Iudeon,
(5512) uueros an uuillon, lêddun uualdand Crist,
(5513) drohtin te dôŒe. Thar mohta man thuo dereªi thing
(5514) harmlîc gihôrian: hioªandi thar after
(5515) gengun uuîf mid uuôpu, uueros gnornodun,
(5516)
thia fan Galilea mid im gangan quâmun,
(5517)
folgodun oªar ferruuegos: uuas im iro
frôhon dôŒ
(5518) suîŒo an soragan. Thuo hie selªo sprak,
(5519) barno that besta endi under bac besah,
(5520) hiet that sia ni uuêpin: ‚ni tharf iu uuiht tregan’, quathie,
(5521) ‚mînero hinferdio, ac gi mid hofnu mugun
(5522) iuuua uurêŒan uuerc uuôpu cûmian,
(5523) tornon trahnon. Noh uuirŒiŒ thiu tîd cuman,
(5524) that thia muoder thes mendendia
sind,
(5525) brûdi Iudeono, them gio barn ni uuarŒ
(5526) ôdan an aldre. Than gi iuuua inuuid sculun
(5527)
grimmo angeldan; than gi sô gerna
sind,
(5528)
that iu hier bihlîdan hôha bergos,
(5529) diopo bedelªan; dôŒ uuâri iu than allon
(5530) liobera an theson lande than sulic liudio qualm
(5531) te githolianne, sô hier than thesaro thioda cumid.’
LXVI.
(5532) Thuo sia thar an griete galgon rihtun,
(5533) an them felde uppan folc Iudeono,
(5534) bôm an berege, endi thar an that barn godes
(5535) quelidun an crûcie: slôgun cald îsarn,
(5536) niuua naglos nîŒon scarpa
(5537) hardo mid hamuron thuru is hendi endi thuru is fuoti,
(5538) bittra bendi: is blôd ran an erŒa,
(5539) drôr fan ûson drohtine. Hie ni uuelda thoh thia dâd uurecan
(5540) grimma an them Iudeon, ac
hie thes god fader
(5541) mahtigna bad, that hie ni uuâri them manno folke,
(5542) them uuerode thiu uurêŒra:
‚huand sia ni uuitun, huat sia duot’,
quathie.
5515 gnornodun, wohl Einfluss von ae. gnornian,
vgl. Basler, Altsächsisch S. 106. 5516 Abteilung nach Schmeller, Heyne, Hofmann 155] Galilea│mid im die übrigen Herausgeber. 5524
muoder│thes Rückert. 5530
quam C.
5533
uppian C. 5537
thuru is getilgt von Heyne, Rückert, vgl.
Behaghel, Syntax S. 235. 5540 thies C. 5542 wrethara Schmeller II,
139a, Rieger, Lesebuch] uuretha C duan Rückert.
Tatian 200,4, 201,1-4, 203,1
5511-5517 Lukas 23,27 Sequebatur autem
illum multa turba populi et mulierum quae plangebant et lamentabantur eum. Beda zu Lukas 23,28 Notandum … quod non
solae quae cum eo venerant a Galilea, sed et eiusdem urbis cives ei mulieres
adhaeserint. 5518-5523 Lukas 23,28 Conversus autem ad illas Iesus dixit … ‚Nolite
flere super me, sed super vos ipsas flete et super filios vestros.’ Beda zu Lukas 23,28 Ne me, inquit,
moriturum lamentemini. 5523-5526 Lukas
23,29 ‚Quoniam ecce venient dies in quibus dicent: ‚Beatae steriles et
ventres quae non genuerunt. 5527-5531
Lukas 23,30 Tunc incipient dicere montibus: Cadite super nos!, et collibus:
Operite nos!’ 5532-5539 Tatian CLXX=170,
Lukas 23,33 Et postquam venerunt in locum qui dicitur Marcus 15,22 Golgotha ..., Matthäus
27,35 crucifixerunt eum. Hraban zu
Matthäus 27,23 Pendentes in ligno crucifixi clavis ad lignum pedibus
manibusque affixi producta morte necabantur. 5539-5542 Lukas 23,84 Iesus autem dicebat: ‚Pater, dimitte illos,
non enim sciunt quid faciant.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 195-196
(5543) Thuo thia uuîgandos giuuâdi Cristes,
(5544)
drohtines dêldun, dereªia mann,
(5545)
thes rîken girôbi. Thia rincos ni mahtun
(5546) umbi thena
selªon ...
samuuurdi gisprecan,
(5547) êr sia an iro huaraªe
hlôtos uuurpun,
(5548) huilic iro scoldi hebbian thia hêlagun pêda,
(5549) allaro giuuâdio uunsamost. Thes uuerodes hirdi
(5550) hiet thuo, the heritogo, oªar them hôªde selªes
(5551) Cristes
an crûce scrîªan, that that uuâri cuning
Iudeono,
(5552) Jesus fan Nazarethburh, thie thar neglid stuod
(5553) an niuuon galgon thuru nîŒscipi,
(5554) an bômin treo. Thuo bâdun thia liudi
(5555) that uuord uuendian, quâŒun that hie im sô an is
uuilleon sprâki,
(5556) selªo sagdi, that hie habdi thes gisîŒes giuuald,
(5557) cuning uuâri oªar Iudeon. Thuo sprac eft thie kêsures bodo,
(5558) hard heritogo: ‚it ist iu sô oªar is hôªde giscriªan,
(5559) uuîslîco giuuritan, sô ik it nu uuendian ni mag.’
(5560) Dâdun thuo thar te uuîtie uuerod
Iudeono
(5561) tuêna fartalda man an tuâ halªa
(5562) Cristes an crûci: lietun sia qualm tholon
(5563) an them uuaragtreuue uuerco te lône,
(5564) lêŒaro dâdio.
Thia liudi sprâcun
(5565) hoscuuord manag hêlagon Criste,
(5566) grôttun ina mid gelpu: sâuuun allaro gumono then beston
(5567) quelan an themo crûcie: ‚ef thu sîs cuning oªar all’, quâŒun sia,
(5568) ‚suno drohtines, sô thu haªis selªo gisprocan,
(5569) neri thik fan thero nôdi endi nîŒes atuomi,
5544 Drohtines vor
deldun ergänzt von Grein, Germania 11,
215, dafür uses drohtines Wackernagel,
hregil Hofmann, Germania 8, 60,
diurlica Piper, alle mit Zäsur nach
deldun; vgl. Kock, Streifzüge 29 mann]
liudi Kauffmann, PBB 12, 348, ambahtmann
Holthausen (brieflich), wîgman Holthausen, Beiblatt z. Anglia 45, 131. 5546 that selªon Heyne, Rückert, thena selªon selkon Köne, Rieger, Wackernagel, thena slôªon
Grein, Germania 11, 215, thena selªon giuunst Roediger, thana
selªon saban Piper, thena selªon serk Krogmann,
Nd. Jb. 80, 50 gispracan C. 5547 zu huarf Krogmann, Nd. Jb. 80, 36. 5549 uuerdes C. 5550 obde C. 5550-5551
selªes Cristes || an Rückert.
5560
uuerol C; uuerode Rückert.
5562 quam C. 5563 uuaragthreuue C. 5568 gisprocan Rückert]
gisprecan C.
Tatian 203,1, 3,
204,1, 3-4, 205,1-2
5543-5549
Johannes 19,23 Acceperunt
vestimenta eius et fecerunt quattuor partes, unicuique militi partem, et
tunicam … 19,24 Dixerunt ergo ad invicem: … ‚Sortiamur de illa cuius sit.’ 5549-5552
Johannes 19,19, Matthäus 27,37 Scripsit autem et titulum Pilatus ... et
imposuit super caput eius: ‚Hic est Iesus Nazarenus rex Iudaeorum.’ 5554-5557 Johannes 19,20 Hunc ergo
titulum multi legerunt Iudaeorum … 19,20 Dicebant
ergo Pilato pontifices Iudaeorum: ‚Noli scribere rex Iudaeorum (sed quia dixit:
rex sum Iudaeorum, fehlt Tatian). 5557-5559 Johannes 19,22 Respondit
Pilatus: ‚Quod scripsi scripsi.’ 5560-5562
Matthäus 27,38, Marcus 15,27 Tunc crucifixerunt cum eo duos latrones, unum
a dextris et alterum a sinistris eius. 5564-5567
Matthäus 27,39 Praetereuntes autem blasphemabant eum ... 27,40 dicentes: 5567-5571 Matthäus 27,42. ‚Si rex Israel est, descendat nunc de
cruce, Marcus 15,32 et videamus et
credamus ei. Matthäus 27,43 ... Dixit
enim: quia dei filius sum.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 196-197
(5570) gang thi hêl herod; than uuelliat an thik heliŒo barn,
(5571) thesa liudi gilôªian.’
Sum imo ôk lastar sprac
(5572) suîŒo gêlhert Iudeo,
thar hie fur them galgon stuod:
(5573) ‚uuah uuarŒ thesaro uueroldi’, quathie, ‚ef thu iro scoldis giuuald êgan.
(5574) Thu sagdas that thu mahtis an ênon
dage all teuuerpan
(5575) that hôha hûs heªancuninges,
(5576) stênuuerco mêst endi eft standan giduon
(5577) an thriddion dage, sô is elcor ni thorfti bithîhan mann
(5578) theses folkes furŒor. Sînu huô thu nu gifastnod stês,
(5579) suîŒo gisêrid: ni maht thi selªon uuiht
(5580) balouues gibuotian.’ Thuo thar ôc an them bendion sprac
(5581) thero theoªo ôŒer, all sô hie thia thioda gihôrda,
(5582) uurêŒon uuordon -
ne uuas is uuillio guod,
(5583) thes thegnes githâht -: ‚ef thu sîs thiodcuning’, quathie,
(5584) ‚Crist, godes suno, gang thi than fan them crûce niŒer,
(5585) slôpi thi fan them sîmon endi ûs samad allon
(5586) hilp endi hêli. Ef thu sîs heªancuning,
(5587) uualdand thesaro uueroldes, giduo it than an thînon uuercon scîn,
(5588) mâri thik fur thesaro menigi.’ Thuo sprac thero manno ôŒer
(5589) an thero henginna, thar hie giheftid stuod,
(5590) uuan uuunderquâla: ‚behuî uuilt thu sulic uuord sprecan,
(5591)
gruotis ina mid gelpu? stês thi hier
an galgen haft,
(5592) gibrôcan
an bôme. Uuit hier bêŒia tholod
(5593) sêr thuru unca sundiun: is unc unkero selªero dâd
(5594)
uuorŒan
te uuîtie. Hie stêd hier uuammes
lôs,
(5595) allaro sundiono sicur, sô hie selªo gio
(5596) firina ni gifrumida, botan that hie thuru theses folkes niŒ
(5597) uuillendi an thesaro uueruldi uuîti antfâhid.
(5598) Ik uuilliu thar gilôªian tuo’, quathie, ‚endi uuilliu thena landes uuard,
(5599) thena godes suno gerno biddian,
5584 thann C. 5592 gibrokan Holthausen
(briefliche Mitteilung; vgl. Vilmar S. 50, Schatz S. 369: „beugen“?)] gibruocan
C; vgl. Grimm zu Elene 1029, Grein, Germania 11, 216, Sparnaay, PBB 60, 385 („zimmern“?); Seebold S.
144; gibrokad Kock, Jaunts and Jottings 51.
Tatian
205,2, 5
5571-5580 Matthäus 27,40 Va, qui destruit templum dei et in triduo illud reaedificat! Salva
temetipsum!’ 5580-5588 Matthäus 27,43 Idipsum
autem Lukas 23,39 unus de his qui
pendebant latronibus blasphemabat eum dicens: ‚Si tu es Christus, salvum fac
temetipsum et nos.’ 5588-5597 Lukas 23,40
Respondens autem alter increpabat illum dicens: ‚Neque tu times deum, quod
in eadem damnatione es? 23,41 Et nos
quidem iuste, nam digna factis recepimus.’ 5598-5602 Lukas 23,43 Et dicebat ad Iesum: ‚Domine, memento mei
cum veneris in regnum tuum.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 197-198
(5600) that thu mîn gihuggies endi an helpun sîs,
(5601) râdendero best, than thu an thîn rîki cumis:
(5602) uues mi than ginâŒig.’ Thuo sprak im eft neriendo Crist
(5603)
uuordon tegegnes: ‚ik seggiu thi te
uuâron hier’, quathie,
(5604) ‚that
thu noh hiudu môst an himilrîke
(5605) mid
mi samad sehan lioht godes,
(5606) an themo paradyse, thoh thu nu an sulicoro pînu sîs.’
(5607) Than stuod thar ôc Maria, muoder Cristes,
(5608) blêc under them bôme, gisah iro barn tholon,
(5609) uuinnan uuunderquâla. Ôc uuârun thar uuîf mid iro
(5610) an sô mahtiges minnia
(5611) than stuod thar ôc Iohannes, iungro Cristes,
(5612) hriuui undar is hêrren, uuas im is hugi sêrag –
(5613) drûªodun fur them dôŒe. Thar sprac drohtin Crist
(5614) mahtig te thero muoder: ‚nu ik thi hier mînemo scal
(5615) iungron befelhan, them thi hier geginuuard stêd:
(5616) uuis
thi an is gisîŒie samad: thu scalt ina furi
suno hebbian.’
(5617) Grôtta hie thuo Iohannes, hiet
that hie iru fulgengi uuel,
(5618) minniodi sia sô mildo, sô man is muoder
scal,
(5619) idis unuuamma. Thuo hie sia an is êra antfeng
(5620) thuru hluttran hugi, sô im is hêrro gibôd.
LXVII.
(5621) Thuo uuarŒ thar an middian dag mahtig
têcan,
(5622) uuundarlîc giuuaraht oªar thesan uuerold allan,
(5623) thuo man thena godes suno an thena galgon huof,
(5624) Crist an that crûci: thuo uuarŒ it cûŒ oªar all,
(5625) huô thiu sunna uuarŒ gisuorkan: ni mahta suigli lioht
5604-5605
that thu samad mid mi│sehan lioht godes || noh hiudu most│an
himilrike Franck, A. f. d. A. 25, 26. 5605
sehan lioht godes│samat mid mi Ries
S. 117 samat C. 5613 druªodun fur] druªoda fur Sievers
Anmerkung, untuo Rieger, Lesebuch 43,
Wackernagel. 5616 uuiss C. 5617
hiet Behaghel, Germania 27, 420]
anthiet C uuell C. 5618 mildo Wackernagel]
milda C.
5621
mahti C.
5622 thesa Heyne allan Rieger,
Lesebuch 44] druvod alla C.
Tatian 205,5-7, 206,1-4
5602-5606
Lukas 23,43 Et dixit illi
Iesus: ‚Amen dico tibi, hodie mecum eris in paradiso.’ 5607-5610 Johannes 19,25 Stabant autem iuxta crucem Iesu mater eius
et soror matris eius … 5611-5616 Johannes
19,26 Cum vidisset ergo Iesus matrem et discipulum stantem quem diligebat
dicit matri suae: ‚Mulier, ecce filius tuus.’ 5617-5620 Johannes 19,27 Deinde dicit discipulo: ‚Ecce mater tua.’
Et ex illa hora accepit eam
discipulus in suam. 5621-5631 Matthäus 27,45 A sexta autem hora tenebrae factae
sunt super universam terram usque ad horam nonam.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 198-199
(5626) scôni giscînan, ac sia
scado farfeng,
(5627) thimm endi thiustri, endi sô
githrusmod uuarŒ
(5628) allaro dago druoªost,
duncar suîŒo
(5629) oªar thesan
uuîdun uueruld, sô lango sô uualdand
Crist
(5630) qual an themo crûcie, cuningo rîkost,
(5631) ant nuon dages. Thuo thie neªal tiscrêd,
(5632) that gisuerc uuarŒ thuo tesuungan, bigan sunnun lioht
(5633) hêdron an himile. Thuo hreop up te gode
(5634) allaro cuningo craftigost, thuo hie an themo crûcie stuod
(5635) faŒmon gifastnot: ‚fader alomahtig’, quathie,
(5636) ‚te huî thu mik sô farlieti, lieªo drohtin,
(5637) hêlag heªancuning, endi thîna helpa dedos,
(5638) fullisti sô ferr? Ik standu under theson fîondon hier
(5639) uundron
giuuêgid.’ Uuerod Iudeono
(5640) hlôgun is im thuo te hosce: gihôrdun thena hêlagun Crist,
(5641) drohtin furi them dôŒe drincan biddian,
(5642) quaŒ that ina thurstidi. Thiu thioda ne latta,
(5643) uurêŒa uuiŒarsacon: uuas im uuilleo mikil,
(5644)
huat sia im bittres tuo bringan mahtin.
(5645) Habdun im unsuôti ecid endi galla
(5646) gimengid thia mênhuaton; stuod ên
mann garo,
(5647) suîŒo sculdig scaŒo, thena habdun sia giscerid te
thiu,
(5648) farspanan mid sprâcon, that hie sia an êna spunsia nam,
(5649) lîŒo thes lêŒosten, druog it an ênon langan scafte,
(5650) gibundan an ênon bôme endi deda it them barne godes,
(5651) mahtigon te mûŒe. Hie ankenda iro mirkiun
dâdi,
(5652)
gifuolda iro fêgnes: furŒor ni uuelda
(5653) is
sô bittres anbîtan, ac hreop
that barn godes
5626 sia Heyne] siu C. 5627 sô] skio Wackernagel 81
githrusmod Wackernagel 81]
githismod C (dazu Hofmann I 56, der auch dies für möglich hält); githimsod Schmeller II, 115b, githrismod Rieger, Lesebuch 44, Heyne, githismoda ‚erlosch’ Blümel, PBB 50, 307, Holthausen, Beiblatt z.
Anglia 45, 131 uuarŒ Sievers
(mit anderer Zeichensetzung, so auch Schumann, Germania 30, 74), Hofmann I 56]
fehlt C; uuas Grein, Germania 11, 216,
stuod Piper, uuedar Rieger Lesebuch 44., Anmerkung, Heyne, neªal Behaghel, vgl. noch Colliander 559. 5629
thesa Piper. 5633 upp C. 5638
standu Heyne] stande C. 5639 te uundron Rückert. 5644 tuo] untuo, das un von ganz junger Hand, C, danach Heyne, Rückert. 5646
enn C.
5649 ênon tilgt Rückert. 5652-5653
is ni uuelda || so Piper.
Tatian
207,1-2, 208, 1-3
5633-5638 Matthäus 27,46 Et circa horam nonam clamavit Iesus voce magna: ‚... Deus meus, deus
meus, utquid dereliquisti me?’ 5639-5640
Matthäus 27,47 Quidam autem ... dicebant: ‚Heliam vocat iste.’ Hraban zu Matthäus 27,47 ... Hoc more
sibi solito faciunt ut dominum imbecillitate infament, qui Heliae auxilium
deprecetur. 5640-5642 Johannes 19,28
Postea sciens Iesus quia iam omnia consummata sunt ... dicit: ‚Sitio.’ 5642-5646 Johannes 19,29 Vas ergo
positum erat aceto plenum, vgl. Matthäus
27,34 vinum murratum ... cum felle mixtum. 5646-5651 Matthäus 27,48 Et continuo currens unus ex eis acceptam
spongiam implevit aceto et imposuit arundini et dabat ei bibere. 5651-5653 Matthäus 27,34 Et eum
gustasset noluit bibere. 5653-5658
Matthäus 27,50 Iesus autem iterum clamans voce magna: Lukas 23,46 ‚Pater, in manus tuas commendo spiritum meum,’ Johannes 19,30 et inclinato capite Matthäus 27,50 emisit spiritum.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 199-200
(5654)
hlûdo te them himiliscon fader: ‚ik
an thîna hendi befilhu’, quathie,
(5655)
‚mînon gêst an godes uuillion; hie
ist nu garo te thiu,
(5656)
fûs te faranne.’ Firio drohtin
(5657) gihnêgida thuo is hôªid, hêlagon âŒom
(5658) liet fan themo lîkhamen. Sô thuo thie landes uuard
(5659) sualt an them sîmon, sô uuarŒ sân after thiu
(5660) uundartêcan giuuaraht, that thar uualdandes dôº
(5661) unqueŒandes sô
filo antkennian scolda,
(5662) an
is êndagon: erŒa biªoda,
(5663) hrisidun thia hôhun bergos, harda stênos cluªun,
(5664) felisos after them felde, endi that fêha lacan tebrast
(5665) an middion an tuê, that êr managan dag
(5666) an themo uuîhe innan uuundron gistriunid
(5667) hêl hangoda - ni muostun heliŒo barn,
(5668) thia liudi scauuon, huat under themo lacane uuas
(5669) hêlages behangan: thuo mohtun an that horŒ sehan
(5670) Iudeo liudi - graªu uuurŒun giopanod
(5671) dôdero manno, endi sia thuru drohtines craft
(5672) an iro lîchamon libbiandi astuodun
(5673) up
fan erŒu endi uurŒun giôgida thar
(5674) mannon te mârŒu. That uuas sô mahtig thing,
(5675) that thar Cristes dôŒ antkennian scoldun,
(5676) sô filo thes gifuolian, thie
gio mid firihon ne sprac
(5677) uuord an thesaro uueroldi. Uuerod Iudeono
(5678) sâuuun seldlîc thing, ac uuas im iro slîŒi hugi
(5679) sô farhardod an iro
(5680) têcan gitôgid, that sia trûodin thiu bat
(5681) an thia Cristes traft, that hie cuning oªar all,
(5682) thes uuerodes uuâri. Suma sia thar mid iro
uuordon gisprâcun,
(5683) thia thes hrêuues thar huodian scoldun,
5654 befilhu Schmeller II, 34a] befilliu C. 5660 that Heyne,
Wackernagel 83] thar C. 5661
unqueŒandero Rückert. 5662
an is Sievers, Hofmann I 56] that is C; gifuolian is Behaghel (vgl.
Tatian
208,6, 209,1-5
5658-5661 Hraban zu Matthäus 27,51 Nulli dubium est quid significet ... magnitudo
signorum, ut crucifixum scilicet dominum suum et caelum et omnia terrena
demonstrarent. Gregorii Hom. X.
Nimirum rationis ordo poscebat ut ... necdum loquentem (Iesum) elementa muta
praedicarent ... Tamen hunc quem deum omnia insensibilia elementa sensuerunt
adhuc infidelium Iudaeorum corda deum esse minime cognoscunt et duriora saxis
... eum confiteri abnegant.. 5661-5670 Matthäus 27,51 Et terra mota est et petrae scissae sunt,
et ecce velum templi scissum est in duas partes. Hraban zu Matthäus 27,51 Scinditur velum templi ut arca testamenti
et omnia legis sacramenta quae tegebantur appareant atque ad populum transeant
nationum. 5670-5674 Matthäus 27,52 Et
monumenta aperta sunt, et multa corpora sanctorum qui dormierant resurrexerunt.
5674-5682 vgl. zu 5658ff. 5682-5686 Matthäus 27,54 Centurio autem et qui cum eo erant
custodientes Iesum ... timuere valde dicentes: Lukas 23,47, Marcus 15,39 ‚Hic homo iustus est vere filius dei.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 200-201
(5684) that that uuâri te uuâren uualdandes suno,
(5685) godes gegnungo, that thar an them galgon sualt,
(5686) barno that besta. Slôgun an iro briost filo
(5687) uuôpiandero uuîªo: uuas im thiu uuunderquâla
(5688)
harm an iro herten endi iro hêrren
dôŒ
(5689) suîŒo an sorogon. Than uuas sido Iudeono,
(5690) that sia thia haftun man thuru thena hêlagon dag hangon ni lietin
(5691) lengerun huîla, than im that lîf scriŒi,
(5692) thiu seola besunki: slîŒmuoda mann
(5693) gengun im mid nîŒscipiu nâhor, thar sô
beneglida stuodun
(5694) theoªos tuêna, tholodun bêŒia
(5695) quâla bi Criste: uuârun im quica noh than,
(5696) untthat sia thia grimmun Iudeo liudi
(5697) bênon bebrâcon, that sia bêŒia samad
(5698) lîf farlietun, suohtun im lioht ôŒer.
(5699) Sia ni thorftun drohtin Crist dôŒes bêdian
(5700) furŒor mid ênigon firinon: fundun ina gifaranan thuo iu:
(5701) is seola uuas gisendid an suoŒan uueg,
(5702)
an langsam lioht, is liŒi cuolodun,
(5703) that ferah
uuas af them flêske. Thuo geng im ên thero fîondo tuo
(5704) an niŒhugi, druog negilid sper
(5705) hard an is handon, mid heruthrummeon stac,
(5706) liet uuâpnes ord uuundum
snîŒan,
(5707) that an selªes uuarŒ sîdu Cristes
(5708) antlocan is lîchamo. Thia liudi gisâuun,
(5709) that thanan bluod endi uuater bêŒiu sprungun,
(5710) uuellun fan thero uuundun, all sô is uuillio geng
(5711) endi hie habda gimarcod êr manno
cunnie,
(5712) firio barnon te frumu: thuo uusas it all gifulid sô.
5690 So Piper, vgl. Bruckner, Die altsächsische Genesis 58ff.; Hofmann I 56,
man von Rückert und Behaghel, thuru
thena helagan dag von Heyne und Sievers (Anmerkung)
getilgt; vgl. auch Behaghel, Germania 27, 420 lietun Piper. 5691 than that Rückert. 5693f. Heyne, Sievers, Piper] so tuena sculdiga scathon beneglida stuodun C; thar so beneglida stuodun || tuena
sculdiga scathon | ... || Wackernagel 84,
daselbe ohne tuena Rückert; Hofmann,
Tatian 210,1-3, 211,2-4
5686-5689
Lukas 23,48 Et omnis
turba ... Matthäus 27,55 et mulieres
multae ... Lukas 23,48 ...
percutientes pectora sua revertebantur. 5689-5698
Johannes 19,31 Iudaei ergo, quoniam parascheve erat, ut non remanerent in
cruce corpora sabbato etc. 19,32 Venerunt ergo milites, et primi
quidem fregerunt crura et alterius qui crucifixus est cum eo. 5699-5703 Johannes 19,33 Ad Iesum autem
cum venissent, ut viderunt eum iam mortuum, non fregerunt eius crura. 5703-5712 Johannes 19,34 Sed unus
militum lancea latus eius aperuit, et continuo exivit sanguis et aqua; 19,36 ut scriptura impleatur.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 200-201
LXVIII.
(5713) Sô thuo gisêgid uuarŒ seŒle nâhor
(5714) hêdra sunna mid heªantunglon
(5715) an them druoªen dage,
thuo geng im ûses drohtines thegan
(5716) - uuas im glau gumo, iungro Cristes
(5717) managa huîla, sô it thar manno filo
(5718) ne uuissa te uuâron, huand hie it mid is uuordon hal
(5719)
Iuºeono gumscipie: Ioseph uuas hie hêtan,
(5720)
darnungo uuas hie ûses drohtines iungro:
hie ni uuelda thero farduanun thiod
(5721)
folgon te ênigon firinuuercon, ac hie bêd im under them folke Iudeono,
(5722)
hêlag himilo rîkies - hie geng im thuo uuiŒ thena heritogon mahlian,
(5723) thingon uuiŒ thena thegan kêsures, thigida ina gerno,
(5724) that hie muosti alôsian thena lîkhamon
(5725) Cristes fan themo crûcie, thie thar giquelmid stuod,
(5726)
thes guoden fan them galgen endi an
graf leggian,
(5727)
foldu bifelahan. Im ni uuelda thie
folctogo thuo
(5728) uuernian thes uuillien, ac im giuuald fargaf,
(5729) that hie sô muosti gifrummian. Hie giuuêt im thuo forŒ thanan
(5730) gangan te them galgon, thar hie uuissa that godes barn,
(5731) hrêo hangondi hêrren sînes,
(5732) nam ina thuo an thero niuuun ruodun
endi ina fan naglon atuomda,
(5733) antfeng ina mid is faŒmon, sô man is frôhon scal,
(5734) lioªes lîchamon, endi ina an lîne biuuand,
(5735) druog ina diurlîco - sô uuas thie drohtin uuerŒ -,
(5736) thar sia thia stedi haªdun an
ênon stêne innan
(5737) handon gihauuuan, thar gio heliŒo barn
(5738) gumon ne bigruoªon. Thar sia that godes barn
(5739) te iro landuuîsu, lîco hêlgost
5714 Vgl. Schumann, Germania 30, 74. 5717 Bruckner, Die altsächsische Genesis, S. 65. 5719 Iuºeno C. 5721
folgol C. 5728
Vgl. Behaghel,
Tatian 212,1-5, 7
5713-5722 Tatian CLXXI=171, Matthäus 27,57
Cum sero autem factum esset venit quidam homo dives ... nomine Ioseph ..., Matthäus 27,57, Johannes 19,38 qui et
ipse occultus discipulus erat Iesu ..., Lukas 23,51 qui expectabat et ipse
regnum dei. Hic non consenserat
concilio et actibus eorum. 5722-5729
Matthäus 27,58 Hic accessit ad Pilatum et petit corpus Iesu (zum Zweck des Begräbnisses, Hraban zur
Stelle). Matthäus 27,59 Et iussit reddi corpus (vgl. auch Johannes 19,38 rogavit ... ut tolleret corpus Iesu, et
permisit Pilatus, fehlt Tatian). 5729-5735 (Johannes 19,39 Venit ergo et
tulit corpus Iesu, fehlt Tatian) Johannes
19,40 Acceperunt autem corpus Iesu et ligaverunt eum linteis. 5736-5738 Johannes 19,41 Erat autem ...
monumentum novum (Matthäus 27,60 quod
exciderat in petra, fehlt Tatian), in
quo nondum quisquam positus fuerat. 5738-5741
Matthäus 27,60 Et posuit illud Ioseph (Johannes
19,40 sicut mos Iudaeis est sepelire) et advolvit saxum magnum ad ostium
monumenti ...
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 201-202
(5740)
foldu bifulhun endi mid ênu felisu
belucun
(5741) allaro graªo guodlîcost.
Griotandi sâtun
(5742) idisi armscapana, thia that all forsâuun,
(5743)
thes gumen grimman dôŒ. Giuuitun
im thuo gangan thanan
(5744) uuôpiandi uuîf endi uuara nâmun,
(5745)
huô sia eft te them graªe gangan mahtin:
(5746) haªdun im farseuuana
soroga ginuogia,
(5747) mikila muodkara: Maria uuârun sia hêtana,
(5748) idisi armscapana. Thuo uuarŒ âªand cuman,
(5749) naht mid neflu. NîŒfolc Iudeono
(5750) uuarŒ an moragan eft, menigi gisamnod,
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . .
(5751) rekidun an rûnon: ‚huat, thu uuêst, huô thit rîki uuas
(5752) thuru thesan ênan man all gituîflid,
(5753) uuerod giuuorran: nu ligid hie uuundon siok,
(5754) diopa bidolªan. Hie sagda simnen, that hie scoldi fan
dôŒe astandan
(5755) an thriddian dage. Thius thiod gilôªit te filo,
(5756) thit uuerod after is uuordon. Nu thu hier uuardon hêt,
(5757) oªar them graªe gômian, that ina is iungron thar
(5758) ne farstelan an themo stêne endi seggian than, that hie astandan sî,
(5759) rîki fan raston: than uuirŒit thit rinco folc
(5760) mêr gimerrid, ef sia it biginnat mârian hier.’
(5761) Thuo uuurŒun thar giscerida fan thero scolu Iudeono
(5762)
uueros te thero uuahtu: giuuitun im
mid iro giuuâpnion tharod
(5763) te them graªe gangan, thar sia scoldun thes godes barnes
(5764) hrêuues huodian. UuarŒ thie hêlago dag
(5765) Iudeono fargangan. Sia oªar themo graªe sâtun,
5742 armscapana Schmeller
II, 8b] armscana C. 5743 im Heyne] fehlt C. 5745
huo te them graªe sia eft Franck,
A. f. d. A. 25, 26. 5746 soro gia C. 5749-5750
Iudeono uuarŒ || Müllenhoff. 5751
Roediger vermutet Lücke nach runon ebenso Schothorst, Het Dialect der
Noord-West-Veluwe, Diss. Utrecht 1904, These 7. 5754 simnen that hie tilgt Müllenhoff,
vgl. Roediger 288. 5754-5755 that hi fan doŒe skoldi || astandan thriddian dage Rückert. 5760
sia biginnat it Behaghel, Germania 21, 151, vgl. Behaghel, IF 14, 445,
sia it biginnat Sievers Anmerkung] sia biginnat C. 5764
hælago C.
Tatian 213,1-2, 214,1, 215,1-3
5741-5748 Matthäus 27,61 Erat autem ibi Maria Magdalene et altera Maria sedentes contra sepulcrum; Lukas 23,55 viderunt quoniam positum erat corpus eius, 23,56 et revertentes ... 5748-5751 Tatian CLXXII=172, Matthäus 27,62 Altera autem die ... convenerunt principes sacerdotum et Pharisaei ad Pilatum. 5751-5755 Matthäus 27,63 dicentes: ‚Domine, recordati sumus quia seductor ille dixit adhuc vivens: post tres dies resurgam. 5756-5760 Matthäus 27,64 Iube ergo custodiri sepulcrum usque in diem tertium, ne forte veniant discipuli eius et furentur eum et dicant plebi: surrexit a mortuis, et erit novissimus error peior priori.’ 5761-5764 Matthäus 27,66 Illi autem abeuntes munierunt sepulcrum ... custodibus. 5764-5781 Tatian CLXXIII=173 (Beda zu Matthäus 28,2 Revolvit angelus lapidem, ut egressus domini iam facti hominibus praestet indicium) Matthäus 28,1 Vespere autem sabbati ...
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 201-202
(5766)
uueros an thero uuahtun uuannom
nahton,
(5767)
bidun undar iro bordon, huan êr thie
berehto dag
(5768)
oªar
middilgard mannon quâmi,
(5769)
liudon te liohte. Thuo ni uuas lang
te thiu,
(5770) that thar uuarŒ thie gêst cuman be godes crafte,
(5771) hâlag âŒom undar thena hardon stên
(5772) an thena lîchamon. Lioht uuas thuo giopanod
(5773) firio barnon te frumu: uuas fercal manag
(5774) antheftid fan helldoron endi te himile uueg
(5775) giuuaraht fan thesaro uueroldi. Uuânom up
astuod
(5776) friŒubarn godes, fuor im thuo thar hie uuelda,
(5777) sô thia uuardos thes uuiht ni afsuoªun,
(5778)
derªia liudi,
huan hie fan them dôŒe astuod,
(5779) arês fan thero rastun. Rincos sâtun
(5780) umbi that graf ûtan, Iudeo liudi,
(5781) scola mid iro scildion. Scrêd forŒuuardes
(5782) suigli sunnun lioht. SîŒodun idisi
(5783)
te them graªe gangan, gumcunnies uuîf,
(5784) Mariun munilîca: habdun mêŒmo filo
(5785)
gisald uuiŒer salªum, siluªres endi goldes,
(5786)
uuerŒes
uuiŒer
uuurtion, sô sia mahtun auuinnan
mêst,
(5787) that sia thena lîchamon lioªes hêrren,
(5788) suno drohtines, salªon muostin,
(5789) uuundun uuritanan. Thiu uuîf soragodun
(5790) an iro seªon suîŒo, endi suma sprâcun,
(5791) huie im thena grôtan stên fan themo graªe scoldi
(5792) gihuereªian an halªa, the sia oªar that hrêo sâuuun
(5793) thia liudi leggian, thuo sia thena lîchamon thar
(5794) befulhun an themo felise. Sô thiu frî haªdun
(5795)
gegangan te them gardon, that sia te
them graªe mahtun
(5796) gisehan selªon, thuo thar suôgan quam
(5797) engil thes alouualdon oªana fan radure,
5766 wannon, zu ae. won ‚dunkel’
Trautmann 130; uuannom Krogmann, Z. f. d. P. 77, 232, Zanni 47] uuanom C; so Schmeller, Heyne, Rückert, uuânum
Piper; uuânamon Vilmar 23, Sievers Anmerkung, Behaghel/Mitzka,
Sehrt. 5772 thena Heyne] the C;
then Schmeller. 5774 hellia dorun Piper. 5775 upp C. 5782 liaht Schmeller II, 81 a] naht (danach ein Kreuz) C. 5785
saluum C; vgl. Schlüter, Untersuchungen 69. 5789
uuundun vgl. Schlüter, Untersuchungen 69 writanan Rieger, Lesebuch
45] uuritan C; uurithan Grein,
Tatian 215,4,
216,1-2
5781-5789
Marcus 16,2 Et orto iam
sole ... Matthäus 28,1 venit Maria
Magdalene et altera Maria Marcus 16,1
et Salome Lukas 24,1 ad monumentum
portantes quae paraverant aromata (Marcus
16,1 quae emerant, fehlt Tatian;
Tatian CLXXI=171, Marcus 16,1 ut ... ungerent Iesum.). 5789-5794 Marcus 16,3 Dicebant ad invicem: ‚Quis revolvet nobis
lapidem ab ostio monumenti?’ 16,4
Erat quippe magnus valde. 5796-5799
Matthäus 28,2 Et ecce terrae motus factus est magnus, angelus enim domini
descendit de caelo …
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v. Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 202-203
(5798) faran an feŒerhamon, that all thiu folda an scian,
(5799) thiu erŒa dunida endi thia erlos uuurŒun
(5800) an uuêkan hugie, uuardos IuŒeono,
(5801) bifellun bi them forahton: ne uuândun ira ferah êgan,
(5802) lîf langerun huîl.
LXIX.*
(5802) Lâgun
tha uuardos,
(5803) thia gisîŒos sâmquica: sân up ahlêd
(5804) thie grôto stên fan them graªe, sô ina thie godes engil
(5805) gihueriªida an halªa, endi im uppan them hlêuue gisat
(5806) diurlîc drohtines bodo. Hie uuas an is dâdion gelîc,
(5807) an is ansiunion, sô huem sô ina muosta undar is
ôgon scauuon,
(5808)
sô bereht endi sô blîŒi all sô blicsmun
lioht;
(5809) uuas im is giuuâdi uuintarcaldon
(5810) snêuue gilîcost. Thuo sâuun sia ina sittian thar,
(5811) thiu uuîf uppan them giuuendidan
stêne, endi im fan them uulitie quâmun,
(5812) them idison sulica egison tegegnes: all uuurŒun fan them grurie
(5813)
thiu frî an forahton mikilon,
furŒor ne gidorstun
5798 an scian ‚an den Himmel’ Holthausen, PBB 46, 337] ansciann C, so Behaghel in den früheren Auflagen, Basler, Altsächsisch S. 128, anskannan (?) ‚dröhnen’; skannan ‚eine heftige Bewegung machen’ Blümel, PBB 50, 308; arsciaŒ? Kauffmann, Germania 37, 372; ascall Holthausen, PBB 44, 340, vgl. Sievers PBB 44, 504. 5801 fera C. 5802 LXVIIII in C nach Vers 5801 tha] than Rieger, Lesebuch 46. 5803 upp C. 5805 hlêuue vgl. Krogmann, Nd. Jb. 80, 32. 5807 Zäsur nach muosta Müllenhoff 2. 5808 bereth C blicsmun Schmeller II, 14a] blicsniun C, so auch Borgeld, De oudoostnederfrankische Psalmen, Diss. Groningen 1899, These 6. 5809-5810 uuintarcaldon sneuue gilicost. || Thuo sauun sia ina│sittian thar Müllenhoff 2. 5811 quamun Roediger] fehlt C; stuodun Rieger, Lesebuch 46. 5812 tegegnes tilgt Rieger, Lesebuch 46. 5812b und 5813 So Ries] all uuurthun thiu fri an forahton fan them grurie mikilon C; all uurthun thiu fri│an forahton fan them grurie mikilon Müllenhoff 2, all (alla Sievers Anmerkung) uuurthun (giwurŒun Heyne, Rückert) || thiu fri an forahton Müllenhoff 1, Heyne, Rückert, Sievers, Roediger, all tegegnes wurthun, || thiu fri an forahton Rieger, Lesebuch 46; Grein, Germania 11, 216: them idison sulica egison tegegnes: all wurŒun fon them grurie mikilun || thiu frî an forahton.
Tatian 217,1, 4,
3, 2
5799-5803
Matthäus 28,4 Prae timore
autem eius exterriti sunt custodes et facti sunt velut mortui. 5803-5806 Matthäus 28,2 Et accedens
(angelus) revolvit lapidem (et sedebat super eum). 5806-5810 Matthäus 28,3 Erat autem aspectus eius sicut fulgur et
vestimentum eius sicut nix. 5810-5811
Marcus 16,4 Et respicientes vident revolutum lapidem ... Matthäus 28,2 et angelum sedentem super
eum. 5812-5822 Lukas 24,4 Et factum
est dum mente consternatae essent de isto ... Matthäus 28,5 respondens angelus dixit mulieribus: ‚Nolite timere
vos; scio enim quod Iesum qui crucifixus est quaeritis.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 203-204
(5814)
te themo graªe gangan,
êr sia thie godes engil,
(5815)
uualdandes bodo uuordon
gruotta,
(5816)
quaŒ
that hie iro ârundi all bicunsti,
(5817) uuerc endi uuillion endi thero uuîªo hugi,
(5818) hiet that sia im ne andrêdin: ‚ik uuêt that gi iuuuan drohtin suokat,
(5819) neriendon Crist fan Nazarethburg,
(5820) thena thi hier quelidun endi an crûci slôgun
(5821) Iudeo liudi endi an graf lagdun
(5822)
sundilôsian. Nu nist hie selªo hier,
(5823)
ac hie ist astandan iu, endi sind
thesa stedi lârea,
(5824) thit graf an theson griote. Nu mugun gi gangan herod
(5825) nâhor mikilu - ik uuêt that is iu ist niud sehan
(5826)
an theson stêne innan -: hier sind
noh thia stedi scîna,
(5827) thar is lîchamo lag.’ Lungra fengun
(5828) gibada an iro brioston blêca idisi,
(5829) uulitiscôni uuîf: uuas im uuilspell mikil
(5830)
te gihôrianne, that im fan iro hêrren
sagda
(5831) engil thes alouualden. Hiet sia eft thanan
(5832) fan them graªe gangan endi faran te them iungron Cristes,
(5833) seggian them is gisîŒon suoŒon uuordon,
(5834) that iro drohtin uuas fan dôŒe astandan.
(5835) Hiet ôc an sundron Sîmon Petruse
(5836) uuillspell mikil uuordon cûŒian,
(5837) cumi drohtines, gie that Crist selªo
(5838) uuas an Galileo land, ‚thar ina eft is iungron sculun,
(5839)
gisehan is gisîŒos, sô hie
im êr selªo gisprac
(5840)
uuâron uuordon.’ Reht sô thuo thiu
uuîf thanan
(5841)
gangan uueldun, sô stuodun im
tegegnes thar
(5842)
engilos tuêna an alahuîton
(5843)
uuânamon giuuâdion endi sprâcun im
mid iro uuordon tuo
(5844) hêlaglîco: hugi uuarŒ giblôŒid
(5845) then idison an egison: ne mahtun an thia engilos godes
5814 fan them grurie mikilon te themo
grave gangan│er sia thie godes engil Rieger, Lesebuch 46, fan them
grurie mikilon│te themo graªe
gangan Roediger. 5815 Er sia thie waldandes Roediger. 5822 sundeo losan Piper. 5830
heren C. 5837-5838 selªo uuas || an Rieger, Lesebuch 47, Rückert. 5839
gifithos C. 5843 im Rückert] fehlt C.
Tatian 217,5-6, 218,5
5822-5827
Matthäus 28,6 Non est
hic; surrexit enim sicut dixit; venite et videte locum ubi positus erat. 5831-5840 Matthäus 28,7 Et cito euntes
dicite discipulis eius quia surrexit a mortuis (Marcus 16,7 Dicite discipulis eius et Petro quia praecedit vos in
Galilaeam: ibi eum videbitis sicut dixit vobis, fehlt Tatian). 5840-5844 Lukas 24,4 Ecce duo viri steterunt secus
illas in veste fulgenti. 5844-5851 Lukas
24,5 Cum timerent autem et declinarent vultum in terram, dixerunt ad illas:
‚Quid quaeritis viventem cum mortuis?’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 204-205
(5846)
bi themo uulite scauuon: uuas im
thiu uuânami te strang,
(5847)
te suiŒi te sehanne. Thuo sprâcun
im sân angegin
(5848)
uualdandes bodun endi thiu uuîf
frâgodun,
(5849) te huî sia Cristan tharod quican mid dôdon,
(5850) suno drohtines suokian quâmin
(5851) ferahes fullan; ‚nu gi ina ni findat hier
(5852) an theson stêngraªe, ac hie ist astandan nu
(5853) an is lîchamen: thes gi gilôªian sculun
(5854) endi gihuggian thero uuordo, the hie iu te uuâron oft
(5855) selªo sagda, than hie an iuuuon gisîŒe uuas
(5856) an Galilealande, huô hie scoldi gigeªan uuerŒan,
(5857) gisald selªo an sundigaro manno,
(5858) hettiandero hand, hêlag drohtin,
(5859) that sia ina quelidin endi an crûci slôgin,
(5860) dôdan gidâdin endi that hie scoldi thuru drohtines
craft
(5861) an thriddion dage thioda te uuillion
(5862) libbiandi astandan. Nu haªit hie all gilêstid sô,
(5863) gifrumid mid firihon: îliat gi nu forŒ hinan,
(5864) gangat gâhlîco endi duot it them is iungron cûŒ.
LXX.
(5865)
Hie haªit sia iu furfarana endi ist
im forŒ hinan
(5866) an Galileo land, thar ina eft is iungron sculun,
(5867) gisehan is gisîŒos.’ Thuo uuarŒ sân after thiu
(5868) them uuiªon an uuillon, that sia gihôrdun sulic uuord sprecan,
(5869) cûŒian thia craft godes - uuârun im sô acumana thuo noh
(5870)
gie sô forahta gefrumida -:
giuuitun im forŒ thanan
(5871) fan them graªe gangan endi sagdun them iungron Cristes
(5872) seldlîc gisiuni, thar sia sorogondi
(5873) bidun sulikero buota. Thuo uuurŒun ôc an thia burg
5852 nu] giu Sievers Anmerkung. 5855
thann C. 5856 Galileo lande Piper.
5858 hettiandero Sievers
Anmerkung] hetandero C. 5859 slogin Lesung Schmellers]
slogun C. 5867 sân Heyne] fehlt C. 5872 seldlic Schmeller II, 95 b]
sedlic C. 5873 cuman Kauffmann, PBB 12, 328.
Tatian 218,1-5
5851-5855
Lukas 24,6 Non est hic,
sed surrexit. Recordamini qualiter locutus est vobis cum adhuc in Galilaea
esset, 5856-5862 Lukas 24,7 dicens,
quia oportet filium hominis tradi in manus peccatorum et crucifigi et tertia
die resurgere.’ 5863-5867 Rekapitulation von Matthäus 28,7 und
Marcus 16,7. 5867-5872 Matthäus 28,8 Et exierunt cito
de monumento cum timore et magno gaudio currentes nuntiare discipulis. 5873-5880 Tatian CLXXIV=174, Matthäus 28,11
Ecce quidam de custodibus venerunt in civitatem et nuntiaverunt principibus
sacerdotum omnia quae facta fuerant.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 205-206
(5874) Iudeono uuardos, thia oªar themo graªe sâtun
(5875) alla langa naht endi thes lîchamen thar,
(5876) huodun thes hrêuues. Sia sagdun thero hêri Iudeono,
(5877) huilica im thar anduuarda egison quâmun,
(5878) seldlîc gisiuni, sagdun mid uuordon,
(5879) al sô it giduan uuas an thero drohtines craft,
(5880)
ni miŒun
an iro muode. Thuo budun im mêŒmo filo
(5881) Iudeo liudi, gold endi siluªar,
(5882) saldun im sinc manag, te thiu that sia it ni sagdin forŒ,
(5883) ne mâridin thero menigi: ‚ac queŒat that iu môŒi hugi
(5884) ansueªidi mid slâpu endi that thar quâmin is gisîŒos tuo,
(5885) farstâlin ina an them stêne. Simnen uuesat gi an strîde mid thiu,
(5886) forŒ an flîte: ef it uuirŒit them folctogen cûŒ,
(5887) uui gihelpat iu uuiŒ thena hêrosten, that hie iu harmes uuiht,
(5888) lêŒes ni gilêstid.’
Thuo nâmun sia an them liudon filo
(5889) diurero mêŒmo, dâdun all sô sia bigunnun
(5890) - ne giuueldun iro uuillion - dâdun sô uuîdo cûŒ
(5891) them liudon after them lande, that sia sulica lugina uuoldun
(5892) ahebbian be than hêlagan drohtin. Than uuas eft gihêlid hugi
(5893) iungron Cristes, thuo sia gihôrdun thiu guodun
uuîf
(5894) mârian thia maht godes; thuo uuârun sia an iro muode frâha,
(5895)
gie im te them graªe bêŒia, Iohannes endi Petrus
(5896)
urnun oªastlîco: uuarŒ êr cuman
(5897) Iohannes thie guodo, endi im oªar them graªe gistuod,
(5898)
antat thar sân after quam Sîmon
Petrus,
(5899) erl ellanruof, endi im thar in giuuêt
5875 langa Heyne] langan C: 5876 ther C: 5879 vgl. Heusler, Versgeschichte I, 176: 5882 te thiu that Heyne, Rückert: 5884 is Rückert] fehlt C: 5887 herrosten C: 5889 so Sievers Anmerkung] diuria medmos C: 5890
dâdun sô uuîdo fehlt C; sô wîdo Grein,Germania 11, 216, them uuerode Piper; zum ganzen Vers Grein, Germania 11,
216, anders Vers 5889 f. Krogmann, Nd. Jb. 79, 34: 5892 thann
C Krogmann, Nd. Jb. 80, 35: hugi, ursprünglich
muod: 5893 gihordu C:
5894 thi C: 5896 urnun Hans Kuhn, PBB 57,
20 (Schrr. I 33f., Anmerkung 41); Hofmann I 56; vgl. Krogmann, Nd. Jb. 81, 11]
runnu C, runnun Herausgeber cuman Schmeller
II, 20a] cumana C:
Tatian 219,1, 222,1-4
5880-5885 Matthäus 28,12 Et ... pecuniam
copiosam dederunt militibus 28,13
dicentes: ‚Dicite quia discipuli eius nocte venerunt et furati sunt eum nobis
dormientibus. 5886-5888 Matthäus 28,14 Et si hoc auditum fuerit a praeside, nos
suadebimus ei et securos vos faciemus.’ 88-92.
Mt. 28, 15. At illi accepta pecunia fecerunt sicut erant docti, et
divulgatum est verbum istud apud Iudaeos ... 5892-5897 (Lukas 24,10 Maria Magdalene et Ioanna et Maria Iacobi
... dicebant apostolis haec, fehlt
Tatian) Johannes 20,3 Exit ergo Petrus et ille alius discipulus et venerunt
ad monumentum. 20,4 Currebaut autem
duo simul, et ille alius discipulus praecurrit citius Petro et venit primus ad
monumentum ..., non tamen introivit. 5898-5905
Johannes 20,6 Venit ergo Simon Petrus sequens eum et introivit in
monumentum et vidit linteamina posita 20,7
et sudarium quod fuerat supra caput eius … separatim involutum in unum locum.
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 206-207
(5900) an that graf gangan: gisah thar thes godes barnes,
(5900) hrêogiuuâdi hêrren sînes
(5900) lînin liggian, mid thiu uuas êr thie lîchamo
(5900) fagaro bifangan; lag thie fano sundar,
(5900) mit them uuas that hôªid bihelid hêlages Cristes,
(5905) rîkies
drohtines, than hie an
thesaro rastu uuas.
(5906) Thuo geng im ôc Iohannes an that graf innan
(5907) sehan seldlîc thing; uuarŒ im sân after thiu
(5908) antlocan is gilôªo, that
hie uuissa, that scolda eft an thit lioht cuman
(5909) is drohtin diurlîco, fan dôŒe astandan
(5910) up
fan erŒu. Thuo giuuitun im eft thanan
(5911) Iohannes endi Petrus, endi quâmun thia iungron Cristes,
(5912) thia gisîŒos tesamne. Than stuod sêragmuod
(5913) ên thera idiso ôŒersîŒu
(5914) griotandi oªar them graªe, uuas iro iâmar muod -
(5915) Maria uuas that Magdalena -, uuas iro muodgithâht,
(5916) seªo mit
sorogon sêro giblandan, ne uuissa huarod siu sôkian scolda
(5917) thena hêrron, thar iro uuârun at thia
helpa gilanga. Siu ni mohta thuo
hofnu auuîsan,
(5918) that uuîf ni mahta uuôp forlâtan: ne uuissa huarod siu sia uuendian scolda;
(5919) gimerrid uuârun iro thes
muodgithâhti. Thuo gisah siu thena mahtigan thar standan
(5920) Criste,
thuoh siu ina cûŒlîco antkennian ni mohti, êr than hie ina cûŒian uuelda,
(5921) seggian that hie it selªo uuâri. Hie frâgoda huat siu sô sêro biuuiepi,
(5922) sô harmo mid hêton trahnin. Siu quaº, that siu umbi iro hêrron ni uuissi
5905 thann C: 5908 that hie uuissa│Heyne,
getilgt von Rückert: 5910 upp C: 5914 jamar-muod Heyne: 5916 seªo
Schmeller II, 94b] selªo C sero C
(vgl. Bruckner S. 60f., Hofmann I 57, 178) tilgen die Herausgeber Heyne bis
Behaghel: 5919-5920 So Bruckner S. 60f.,
Hofmann I 57, 178] Sievers tilgt cûŒlîco (siehe Roediger 288),
Schumann, Germania 30, 75 tilgt Criste,
Abteilung Criste || Schmeller, Heyne
und (Krist) Rückert, thar ||
Criste standan,│thuoh siu ina cûŒlîco
|| (so, mit Abteilung eines weiteren
Verses) Roediger, Piper, Behaghel. 5922 Krogmann, Nd. Jb. 80, 34: uuissi, ursprünglich consti?
Tatian 220,1-5,
221,1
5906-5910
Johannes 20,8 Tunc
introivit et ille discipulus ... et vidit et credidit, 20,9 ... quia oportet eum a mortuis resurgere. 5910-5912 Johannes 20,10 Abierunt iterum ad semetipsos discipuli. 5912-5919 Marcus 16,9 Maria autem
Magdalene ... Johannes 20,11 stabat ad monumentum foris plorans … Johannes 20,13 ... ‚Tulerunt dominum
meum, et nescio ubi posuerunt eum.’ 5919 -5921
Johannes 20,14 Et vidit Iesum stantem, et non sciebat quia Iesus est. 5921-5922 Johannes 20,15 Dicit ei Iesus:
‚Mulier, quid ploras, quem quaeris?’ 5922-5928
Nochmals Johannes 20,13, dann 20,15 Illa existimans quia hortulanus esset
dicit ei: ‚Domine, si tu sustulisti eum, dicito ubi posuisti eum …’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 207-208
(5923) te uuâren, huarod hie uuerŒan scoldi: ‚ef thu ina mi giuuîsan mohtis,
(5924)
frô mîn, ef ik thik frâgon gidorsti, ef thu ina hier an theson felise ginâmis,
(5925)
uuîsi ina mi mid uuordon thînon:
than uuâri mi allaro uuilliono mêsta,
(5926) that ik ina selªo gisâhi.’
Sia ni uuissa, that sia thie
suno drohtines
(5927) gruotta mid gôdaro sprâcun: siu uuânda that it thie gardari uuâri,
(5928) hofuuard hêrren sînes. Thuo gruotta sia thie
hêlago drohtin,
(5929)
bi namen neriendero best: siu geng
im thuo nâhor sniumo,
(5930)
that uuîf mid uuillion guodan,
antkenda iro uualdand selªan,
(5931)
mîŒan siu is thuru thia minnia ni
uuissa: uuelda ina mid iro mundon grîpan,
(5932) thiu
fêhmia an thena folko drohtin,
noªan that iro friŒubarn godes
(5933) uuerida mid uuordon sînon, quaŒ that siu ina mid uuihti ni
môsti
(5934) handon anthrînan: ‚ik ni stêg noh’, quathie, ‚te them
himiliscon fader;
(5935) ac îli thu nu ofstlîco endi them erlon cûŒi,
(5936) bruoŒron mînon, that ik ûser bêŒero fader,
(5937) alauualdan iuuuan endi mînan,
(5938) suoŒfastan god suokean uuilliu.’
LXXI.
(5939) That uuîf uuarŒ thuo an uuunnon, that siu muosta sulican uuillion cûŒian,
(5940) seggian fan im gisundon: uuarŒ sân garo
5926 that Heyne] fehlt C. 5931
miŒan Schmeller II, 79a] mitha ina C mundon Hofmann,
Tatian 221,2-6
5928-5932
Johannes 20,16 Dicit ei
Iesus: ‚Maria!’ Conversa illa dicit ei ‚Rabboni!’, quod dicitur magister (et
occurrit ut tangeret eum Cod. Cass.).
5932-5938 Johannes 20,16 Dicit ei
Iesus: ‚Noli me tangere, nondum enim ascendi ad patrem meum. Vade autem ad
fratres meos et dic eis: Ascendo ad patrem meum et patrem vestrum, deum meum et
deum vestrum.’5934-5944 Tatian
CLXXIV=174, Johannes 20,18 Venit Maria Magdalene annuntians discipulis
‚quia vidi dominum, et haec dixit mihi.’
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 209-210
(5941) thiu idis an that ârundi endi them erlon brâhta,
(5942) uuillspel uueron, that siu uualdand Crist
(5943) gisundan gisâuui, endi sagda huô he iru selªo gibôd
(5944) torohtero têcno. Sia ni uueldun gitrûoian thuo noh
(5945) thes uuîbes uuordon, that siu sulic uuillspel brâhte
(5946) gegnungo fan themo godes suno, ac sia sâtun im iâmormuoda,
(5947) heliŒos hriuuonda. Thuo uuarŒ thie hêlago Crist
(5948) eft opanlîco ôŒersîŒu,
(5949) drohtin gitôgid, sîŒor hie fan dôºe astuod,
(5950) than uuîªon an uuillion, that hie im thar an uuege muotta.
(5951) Quedda sia cûŒlîco,
endi sia te is kneohon hnigun,
(5952)
fellun im tô fuoton. Hie hêt that sia forahtan hugi
(5953) ne bârin an iro brioston: ‚ac gi mînon bruoŒron sculun
(5954)
thesa quidi cûŒian, that sia cuman after mi
(5955) an Galileo land; thar ik im eft tegegnes biun.’
(5956) Than fuorun im ôk fan Hierusalem thero iungrono tuêna
(5957) an them selªon daga sân an
morgan,
(5958)
erlos an iro ârundi: uueldun im te
Emaus
(5959) that castel suocan. Thuo bigunnun im quidi
managa
(5960) under them uueron uuahsan, thar sia after them uuege fuorun,
(5961) them heliŒon umbi iro hêrron. Thuo quam im thar thie hêlago tuo
(5962) gangandi godes suno. Sia ni mahtun ina garolîco
(5963) antkennan craftigna: hie ni uuelda ina thuo noh cûŒian te im;
(5964) uuas im thoh
an iro gisîŒie
samad endi frâgoda, umbi huilica sia
saca sprâkin:
(5965) ‚huî gangat gi sô gornondia?’ quathie. ‚Ist inc iâmer hugi,
(5966) seªo soragono full.’
Sia
sprâcun im sân angegin,
(5967)
thia erlos anduurdi: ‚te huî thu
thes êscos sô,’ quâŒun sia;
5942 uualdan C. 5943 he Sievers] fehlt C . 5946
sunie Piper. 5947
hriuuonda Schmeller II, 59b] hniuonda
C; hiuuonda Volimer bei Grein, Germania
11, 216, 5 hnibonda Grein, Germania 11, 216. 5957 an Rieger, Z. f. d. P.
7, 48] fehlt C. 5958 Vgl. Kock, Z. f. d. A. 48, 193. 5964
thuoh C.
5967 escos so Sievers] so escos C.
Tatian
221,7, 223,1-3, 224,1
5944-5947 Tatian CLXXV=175, Lukas 24,19 Nuntiaverunt haec omnia illis undecim Marcus 16,10 lugentibus et flentibus ... Lukas 24,11 et non credebant illis. 5947-5952 Matthäus 28,9 Et ecce Iesus occurrit illis (mulieribus) dicens: ‚Havete!’ Illae autem accesserunt et tenuerunt pedes eius. 5952-5955 Matthäus 28,10 Tunc ait illis Iesus: ‚Nolite timere; ite, nuntiate fratribus meis ut eant in Galilaeam; ibi me videbunt.’ 5956-5959 Tatian CLXXVI=176, Marcus 16,12 Posthaec autem ex eis duobus ambulantibus ostensus est euntibus (vgl. Lukas 24,13 Et ecce duo ex illis ibant, fehlt Tatian). Lukas 24,13 hoc ipso die in castellum ... nomine Emmaus. 5959-5961 Lukas 24,14 Et ipsi loquebantur ad invicem de his omnibus quae acciderant. 5961-5964 Lukas 24,15 ... Et ipse Iesus appropinquans ibat cum illis: 24,16 oculi autem eorum tenebantur, ne eum agnoscerent. Beda zu Lukas 24,16 Eis autem dominus ... quis esset non ostendebat. 5964-5966 Lukas 24,17 Et ait ad illos: ‚Qui sunt hi sermones quos confertis ad invicem ambulantes, et estis tristes? 5966-5968 Lukas 24,18 Et respondens unus ... dixit ei: ‚Tu solus peregrinus es in Hierusalem et non cognovisti quae facta sunt in illa his diebus?’ ...
H = Heliand
Heliand und Genesis, hg. v.
Behaghel, O., 10. A. 1996, S. 210
(5968) ‚bist thi fan Hierusalem Iudeono folcas
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . .
(5969) hêlagumu
gêste fan heªenuuange,
(5970) mid
them grôtun godes craft.’
(5971) erlos gôde, lêdda sie ût thanan,
(5972) antat he sie brâhte an Bethania;
(5973) thar hôf he is hendi up endi hêlegoda sie alle,
(5974)
uuîhida sie mid is uuordun. Giuuêt imo up thanan,
(5975) sôhta imo that hôha himilo rîki endi thena is hêlagon stôl:
(5976) sitit imo thar an thea suîŒron half godes,
(5977) alomahtiges fader endi thanan all gesihit
(5978) uualdandeo Crist, sô huat sô thius uuerold behaªet.
(5979) Thô an theru selªon stedi gesîŒos gôde
(5980)
te bedu fellun endi im eft te burg
thanan
(5981) thar te Hierusalem iungaron Cristes
(5982) fôrun faganondi: uuas im frâhmôd hugi,
(5983)
uuârun im thar at themu uuîhe. Uualdandes
craft
. .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5968 folcas gesperrt auf der letzten beschriebenen Zeile stehend, Rest der Seite
leer C. 5969 Bis Schluss nur in M helagumu bis Vers 5970 craft radiert,
jedoch noch erkennbar M. 5976 thar] thar selªo
Holthausen (brieflich), Behaghel in der
fünften Auflage. 5983 danach vier Zeilen radiert, Rest des Blattes abgeschnitten, Rückseite
leer M.
Tatian
224,2-4, 225,1, 244,1-2, Otfrid V, 17, 13-16
5969-5971
Tatian CLXXVI=176, Lukas 24,49 ‚Vos autem sedete in civitate quoadusque induamini virtutem ex alto.’ Beda
zu Lukas 24,49 De qua
virtute, i. e. spiritu sancto, et Mariae dicit angelus ... 5970-5974 Lukas 24,50 Eduxit autem eos foras in Bethaniam, et
elevatis manibus benedixit eis. 5974-5977
Lukas 24,51 Et ... recessit ab eis et ferebatur in caelum Marcus 16,19 et sedit a dextris dei. 5979-5983 Lukas 24,52 Et ipsi adorantes
regressi sunt in Hierusalem cum gaudio magno, 24,53 et erant semper in templo laudantes et benedicentes deum.
Abweichende Lesarten von:
Heliand und Genesis hg. v. Behaghel, O., bearb. v. Taeger, B., 1984:
2,3 bigunnun
reckean (Fn. begunnun uuord godes reckean C, siehe auch Fn.) : bigunnun uuord
godes, reckean
33 seggian : seggean
47 firio : firiho (Fn. firio C)
104 Ebreo
(kursiv gesetzt) : Ebreo (normal gesetzt)
113 alaha :
alahe
113 he (Fn.
hie C) : hie
114 uuîha :
uuîhe
114 the
(kursiv gesetzt) : the (normal gesetzt)
114 uuordun : uuordon
114 tô : tuo
115 hêt : hiet
115 frôd : fruod
115 forht : foroht
116 hêt : hiet
116 he : hie
116 andrêdi : andriede
116 quaŒ he : quathie
197 wurdigiscapu (Fn. giscapo C) : uurdigiscapu
(Fn. giscapo C)
258 si : sie
280 mannum :
mannun
292 endi siu
an ira breostum : endi siu ira breostun
293 ira : ire
301 uuelde :
uuelda
301 sie : sia
301 im : imo
301 brûdiu :
brûdi
302 im : imo
324 ira
(kursiv gesetzt) : ira (normal gesetzt)
354 alettian
: alettean
354 man :
mann
365 siu (sea
C, sie M, zweite H.) : sie (Fn. sea C, sie aus siu M)
367 si : sie
371 mârio : mâreo
381 lioflîco
: lioªlîco
394 ira
(kursiv gesetzt) : ira (normal gesetzt)
403 fiºan (kursiv gesetzt) : fiºan (normal gesetzt)
442 mit : mid
456 tharot : tharod (Fn. tharot M)
475
475 thô : thuo
475 he : hie
485 lioªosto (kursiv gesetzt) : lioªosto (normal gesetzt)
491 Israhelis
: Israhelas
506 githuungan
: githungan (Fn. githuungan MC)
510 samad (Fn. saman C) : saman (Fn. somen S,
samad M)
530 at (Fn. an C) : an (Fn. at M)
547 gean (Fn.
gan C) : gehan (Fn. gean M, gan C)
548 si : sie
556 nêtuuanan
: nêthuuanan (Fn. netuuanan M)
557 gisiu :
gisihu (Fn. gisiu M)
566 ôstan
thesaro (Fn. ostan te C) : ôstan te thesaro (te fehlt MS)
567 gôdsprâkea
(kursiv gesetzt) : gôdsprâkea (normal gesetzt)
569 uuittig
(Fn. giuuittig C) : giuuittig (Fn. uuittig M)
572 mahte
(Fn. he mahte C) : he mahte (Fn. he fehlt M)
577 afgeªen (Fn. ageªan C) : ageªen (Fn. afgeben M)
579 he im is
(Fn. im fehlt C) : he is (he im is M)
606 Erodesa
(kursiv gesetzt) : Erodesa (normal gesetzt)
644 bedon :
bedan
658 thesoro :
thesero
674 uuîhrôg :
uuîhrôc (Fn. uuihrog M)
681 gidrog an
(Fn. in an M, im an C, innen?) : gidrog im an (Fn. im CS, in M)
698 niouuiht
(Fn. giouuiht C) : giouuiht (Fn. niouuiht M)
712 than :
721 dedin
(kursiv gesetzt) : dedin (normal gesetzt)
734 nog : noh
(Fn. nog M)
768 Egypte :
Egypti
785 gilîh :
gilîc (Fn. gilih M)
920 Helias :
Elias
935 gilîh :
gilîc (Fn. gilih M)
961 diurlîc drohtines sunu, dôpi sôkean (kursiv gesetzt) :
diurlîc drohtines sunu, dôpi suokean (normal gesetzt)
961 sôkean :
suokean
962 Uuas im thô an is uuastme uualdandes barn
(kursiv gesetzt) : Uuas im thuo an is uuastme uualdandes barn (normal gesetzt)
962 thô :
thuo
975 gihuuilig
: gihuuilik (Fn. gihuilig M)
984 liudo :
liudio
984 ofstôp
(Fn. afstop MP) : afstôp (Fn. ofstuop C)
987 gilîcnissie
(kursiv gesetzt) : gilîcnissie (normal gesetzt)
987 lungres
(Fn. jungres M, lungras PC) : lungras (Fn. iungres M)
991 Krist (Fn. Crista P) : Crista (Fn. krist M,
crist C)
998 alouualdand
(kursiv gesetzt) : alouualdand (normal gesetzt)
1000 stemna
: stemne
1002 fan heªanuuange (kursiv gesetzt) :
fan heªanuuange (normal gesetzt)
1003 an thesan middilgard ênigan man uuaron
(kursiv gesetzt) : an (normal gesetzt) thesan (kursiv gesetzt) middilgard
ênigan man uuaron (normal gesetzt)
1004 cuman mid craftu; that quaŒ, that scoldi Crist uuesan
(kursiv gesetzt) : cuman mid craftu; that quaŒ (normal gesetzt), that
(kursiv gesetzt) scoldi Crist uuesan (normal gesetzt)
1005 diurlîc drohtines suno. He dôpean scal
(kursiv gesetzt) : diurlîc drohtines suno. Hie dôpean scal (normal gesetzt)
1005 he :
hie
1006 an
thana helagan gêst (kursiv gesetzt) : an thana helagan gêst (normal gesetzt)
1007 thia maht : maht (Fn. tha maht C)
1062 ênuald (Fn. euuald C) : ênfald (Fn. enuald
M, euuald C)
1084 godes
(kursiv gesetzt) : godes (normal gesetzt)
1098 uuonotsaman
: uuonodsaman (Fn. uuonotsaman M, uuonotsamna C)
1191 jungoron : iungoron
1317 libbiad : libbiod
1322 himile
(kursiv gesetzt) : himile (normal gesetzt)
1328 gehalon
(kursiv gesetzt) : gehalon (normal gesetzt)
1368 iuuar : iuuuar
1386 thesoro : thero (Fn. thesoro M)
1396 hô : hôh (Fn. ho M)
1409 halt :
hald (Fn. halt M)
1409 iuua : iuuua
1424 baralîco (Fn. barlico M) : barlîco
1427 thea
(kursiv gesetzt) : thea (normal gesetzt)
1435 liudo :
liudio
1436 nu
(kursiv gesetzt) : nu (normal gesetzt)
1460 geflîit
: geflîhit (Fn. gifliit M)
1477 erl ôŒres (kursiv gesetzt) : erl
ôdres (normal gesetzt)
1512 hôfde : hôªde
1526 uuili : uili
1529 hue : huue
1537 firio : firiho (Fn. firio M)
1539 huilicun : huilicum
1541 antfâan : antfâhan (Fn. antfaan M)
1552 antfâis : antfâhis (Fn. antfais M)
1555 bifeleas : bifelhas (Fn. befeleas M)
1657 ôdog : ôdag (Fn. ôdog M)
1673 gefratoot
: gefratohot (Fn. gefratoot M)
1683 geuuarhte
(kursiv gesetzt) : geuuarhte (normal gesetzt)
1700 imu :
im (Fn. im fehlt M)
1724 fratoo : fratoho (fratoo M)
1738 fratoon : fratohon (Fn. fratoon M)
1739 gesead : gesehad (Fn. gesead M)
1755 inuuitrâdos : inuuidrâdos (Fn. inuuitrâdos
M)
1759 cumit (Fn. cumad M) : cumad (Fn. cumit C)
1779 ôŒi (kursiv gesetzt) : ôŒi (normal gesetzt)
1796 upp : up (Fn. uppan M)
1817 sô duot
(kursiv gesetzt) : sô duot (normal gesetzt)
1836 the
(kursiv gesetzt) : the (normal gesetzt)
1838 befal : befalh
1852 sundeo : sundeon : (Fn. sundeo M, sundea C)
1877 gelouuo
(glauuo M) : geluuo (Fn. glauuo M)
1901 spôt :
spôd (Fn. spôt M)
1906 aslaan : aslahan (Fn. aslaan M)
1911 tharot : tharod (Fn. tharot M)
1946 manuuerot (Fn. manno uuerod C) : manuuerod
(Fn. manuuerot M, manno uuerod C)
1976 giit :
gihit (Fn. giit M)
1994 im :
imo
1997 magat :
magad (Fn. magat M)
2008 skîrianne : skîriane (Fn. skirianne M)
2029 thiorna : thiorne
2039 mit : mid
2095 hêlagna : hêlagne
2189 uuunnea : uunnea
2201 upp : up (Fn. upp C)
2217 fera : ferah (Fn. fera C)
2218 êrr :
êr (Fn. err C)
2219 thua : thuo
2236 forthuuerdes : forºuuerdes
2238 upp : up (Fn. upp C)
2250 upp arês : up arês (Fn. upp arÏs C)
2256 gi thit
(kursiv gesetzt) : gi thit (normal gesetzt)
2256 themu (Fn. themu fehlt M, them C) : them
(Fn. them fehlt M)
2264 giboskepies
: gibodskepies
2297 iro
(kursiv gesetzt) : iro (normal gesetzt)
2359 sean : sehan (Fn. sean M)
2398 sum eft : sum it eft
2407 thicchero : thiccero (Fn. thicchero M)
2529 mah :
mag (Fn. mah C)
2554 magti : mahti (Fn. magti C)
2555 after :
aftar
2572 bitar :
bittar (Fn. bitar C)
2579 sia (kursiv
gesetzt) : sia (normal gesetzt)
2586 aftar
(kursiv gesetzt) : aftar (normal gesetzt)
2624 gelîch
: gelîc (Fn. gelich M)
2628 uuâme :
uuânie
2628 gelîch
: gelîc (Fn. gelich M)
2654 the
(kursiv gesetzt) : the (normal gesetzt)
2656 scolde : scoldi (Fn. scolde M)
2698 thann : than (Fn. thann M)
2705 Herodes
: Erodes
2752 blîŒzeanne : blîŒseanne (Fn. blidzeanne, M,
blizzenna C)
2757 thoh thu thesaro : thoh thu mi thesaro
2774 iru
(kursiv gesetzt) : iru (normal gesetzt)
2780 godes
(kursiv gesetzt) : godes (normal gesetzt)
2822 leªdin : liªdin (Fn. lebdin M)
2841 geuunnan : geuunnin
2846 thô sprac eft : thô sprac imu eft (Fn. imu fehlt C)
2846 eft
(kursiv gesetzt) : eft (normal gesetzt)
2873 the :
thea
2890 kêsurdômes
(kursiv gesetzt) : kêsurdômes (normal gesetzt)
2904 nigiên
: nigiean
2914 afhaªan (Fn. ahaban C) : afhaªen (Fn. ahaban C)
2928 fâhan :
fâhen
2945 hô :
hôh
2958 uuater
(kursiv gesetzt) : uuater (normal gesetzt)
2965 sagdun
: sagdun tho (Fn. tho sagdun sie M)
2971 mahti
allaro (kursiv gesetzt) : mahti allaro (normal gesetzt)
3040 that (Fn. huat MC) : huat
3158 giseen : gisehen (Fn. giseen M)
3246 êr
(kursiv gesetzt) : êr (normal gesetzt)
3246 uurâka
(Fn. uureka M) : uurêka
3291 suiŒ : suiŒo
3334 blîtzea
: blîŒsea
(Fn. blitzea M)
3416 silofrinna : siloªrinna (Fn. silofrina C)
3441 hêrrosto : hêrosto (Fn. herrosto C)
3458 uppuuegos (Fn. uppuuege C) : upuuegos (Fn.
uppuuego C)
3476 thann : than (Fn. thann C)
3484 thann : than (Fn. thann C)
3490 sô them man- (kursiv) (Fn. sô them man- fehlt noch M) :
sô them man (normal) (Fn. mit - nun setzt M wieder ein)
3548 tuêne : tuênie (Fn. tuenie M, tuena C)
3549 uuuas : uuas
3550 bêŒiun them blindun mannun, thô sie that barn godes : that
sie gehêldi heªenes
uualdand
3589 mann :
man
3696 m
undburd (kursiv gesetzt) : mundburd (normal gesetzt)
3716 Hiesu
(kursiv gesetzt) : Hiesu (normal gesetzt)
3794 Herodeses
: Erodeses
3799 bittra
gihugide (kursiv gesetzt) : bittra gihugde (normal gesetzt)
3799 gihugide
: gihugde
3846 fruokne
(kursiv gesetzt) : fruokne (normal gesetzt)
3855 bifangean
: bifangan
3915 giliôªid : gilôªid
3935 unrêŒaro : uurêŒaro
3948 sie : sia
3999 fera : ferah (Fn. fera C)
4009 thann : than (Fn. thann C)
4145 uuero
(kursiv gesetzt) : uuero (normal gesetzt)
4170 uarbe :
uuarªe
(Fn. huarbe M, huaraue C)
4194 thîit thîhit
(Fn. thiit M)
4214 Iueono : Iudeono
4251 ti : it
4273 endi
sagde filu : endi im sagde filu
4333 gisean : gisehan (Fn. gisean M)
4353 iuues : iuuues
4392 the : thea
4397 iuuaro : iuuuaro
4416 iuu :
iu (Fn. iuu M)
4418 the : thea
4575 ak : ac (Fn. ac [?, korr.] M)
4588 sorgnodi : sorgondi
4611 banomo : banono
4681 tueo : tueho (Fn. tueo C)
4683 thann : than (Fn. thann C)
4691 mah :
mag (Fn. mah C)
4698 thann : than (Fn. thann C)
4719 upp : up (Fn. upp C)
4720 uuell :
uuel (Fn. uuell C)
4721 balohûdig
: balohûgdig (Fn. balohudig C)
4775 ne : he
4783 letid
(kursiv gesetzt) : letid (normal gesetzt)
4820 queddiu
: quaddiu
4872 blôth
(Fn. bluothi C) : blôŒ (Fn. bluothi C)
4883 dedi
(kursiv gesetzt) : dedi (normal gesetzt)
4910 iuua :
iuuua (Fn. iuuera C)
5041 sundeo (Fn. sundion C) : sundeon (Fn. sundeo
M, sundion C)
5053 hafdun
: habdun (Fn. hafdun M)
5054 gethuldiun
(Fn. mid gethuldiun M) : mid gethuldiun (Fn. mid fehlt C)
5061 uarf
(Fn. huarf CM) : uuarf (Fn. huarf MC)
5071 huarf
(Fn. huarf CM) : uuarf (Fn. huarf MC)
5080 uurâchi
: uurâki (Fn. uurachi M)
5119 tholode (Fn. tholode mid M) : tholode mid
(Fn. mid fehlt C)
5128 rihtiene
: rihtienne (Fn. rihtiene M)
5132 uarf
(Fn. huarf CM) : uuarf (Fn. huarf MC)
5154 thîit : thîhit (Fn. thiit M)
5168 uuarg :
uuarag
5190 giuuitscepi
: geuuitscepi
5212 giudio
(kursiv gesetzt) : giudeo (normal gesetzt)
5212 giudio : giudeo
5236 themu folcskepi : them folcscipie
5355 gramhûdig
: gramhugdig (Fn. gramhudig C)
5368 hieri : hêri (Fn. hieri C)
5369 far (Fn. fan C) : fan (Fn. fan C)
5369 far is
(kursiv gesetzt) : far is (normal gesetzt)
5371 uarf
(Fn. huarf C) : uuarf (Fn. huarf C)
5371 uuerodes
(kursiv gesetzt) : uuerodes (normal gesetzt)
5390 thann : than (Fn. C)
5391 thann : than (Fn. thann C)
5393 hie is
sô an muode : hie is sô an is muode
5405 gihuem
: gihuen
5439 firio :
firiho
5465 huarªoda : huaraªoda
5480 gi uuorodo : gie uuordo
5489 narauo : narauuo (Fn. narauo C)
5508 sie :
sia
5539 ûsan :
ûson
5544 man :
mann
5584 thann : than (Fn. thann C)
5605 samat : samad (Fn. samat C)
5615 thie (Fn. thi C) : thi
5617 uuell :
uuel (Fn. uuell C)
5619 unuuamana
: unuuamma
5621 mahti :
mahtig (Fn. mahti C)
5633 upp : up (Fn. upp C)
5646 ênn :
ên (Fn. enn C)
5648 an : en
5656 firio : firiho
5662 gifuolian is êndagon (Fn. that is C) :
thiadness êndagon (Fn. that is C)
5673 upp : up (Fn. upp C)
5673 uuurŒun : uurŒun
5703 fera : ferah (Fn. fera C)
5754 sagda
(kursiv gesetzt) : sagda (normal gesetzt)
5773 firio : firiho
5775 upp : up (Fn. upp C)
5776 im thar : im thuo thar
5801 fera : ferah (Fn. fera C)
5803 upp : up (Fn. upp C)
5813 furŒor ne gidorstun (kursiv
gesetzt) : furŒor ne gidorstun (normal gesetzt)
5855 thann : than (Fn. thann C)
5884 quâman
: quâmin
5887 hêrrosten
: hêrosten (Fn. herrosten C)
5890 wîdo :
uuîdo
5890 cûŒ (kursiv gesetzt) : cûŒ (normal gesetzt)
5892 thann : than (Fn. thann C)
5905 thann : than (Fn. thann C)
5910 upp : up (Fn. upp C)
5936 bruothron : bruoŒron
5947 hriuonda (Fn. hniuonda C) : hriuuonda (Fn.
hniuonda C)
5982 frâhmon
: frâhmod
Hi =
l = Hildebrandslied
Hildebrandslied (Hi)
Überlieferung: Kassel, Universitätsbibliothek,
Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek 2° Ms. theol. 54
Die wahrscheinlich in Fulda
geschriebene Handschrift (früher Fuldaer Signatur XXXVII or. 10) im
Kleinfolioformat umfasst 76 Blätter in neun Lagen. Lage 1 bis 4 haben je 28,
Lage 5 27 und Lage 6 bis 9 je 29 eingeritzte Zeilen auf jeder Seite. Der
eigentliche Text beginnt auf Blatt 9a mit der Sapientia Salomonis. Danach
folgen auf den Blättern 23a-24b die 127 Kapitelüberschriften des Ecclesiasticus
und auf den Blättern 25a-76a Ecclesiasticus selbst. Daran schließt sich bis zum
Ende der Seite das Gebet aus 3. Reg. 8,22-31 in einer stark von der Vulgata
abweichenden Gestalt an. Dann wurde Lage 1 (Blätter 1-8) vorgesetzt. Auf die
Blätter 2a-4a schrieb der Schreiber der Blätter 9a-76a die Vorrede des
Hieronymus zu den Büchern Salomos, eine andere Vorrede, die Vorrede des Enkels
von Jesus Sirach und die 49 Kapitelüberschriften der Sapientia. Danach trug ein
anderer Schreiber auf Blatt 1b orationes et preces contra obloquentes und auf
die Blätter 4b-8b zwei Drittel der 23. Homilie des Origines und ein weiteres
kleines Stück ein. Danach schrieben zwei weitere Schreiber wahrscheinlich im
vierten Jahrzehnt des 9. Jahrhunderts auf Blatt la (24 Zeilen, letztes Wort
quad von Vers 30) und Blatt 76b (Zeilen 25-53 = 29, erstes Wort Hiltibrant von
Vers 30) in karolingischer Minuskel, aber mit gewissen insularen Merkmalen das
Hildebrandslied unter Abschreibefehlern von einer Vorlage ab, wobei der zweite
Schreiber nur für die Verse 30-41 (Schreibzeilen 25-32) tätig wurde. Der Text
bricht auf Seite 76b nach 29 (insgesamt 24 + 29 = 53) Zeilen am Ende des
verfügbaren Raumes ab. 1943 wurde die Handschrift nach Bad Wildungen
ausgelagert, wo sie 1945 abhanden kam. 1955 wurde sie in Amerika wiedergefunden
und nach Kassel zurückgeführt. Blatt 1a kam erst 1972 zurück.
Inhalt: Das 68 Verszeilen und etwa 440 Wörter umfassende Hildebrandslied ist
das einzige erhaltene Zeugnis althochdeutscher Heldendichtung. Zwischen zwei
Heeren stehen der Vater Hildebrand und der Sohn Hadubrand und bereiten sich zum
Kampf vor. Auf Hildebrands Frage nach Herkunft und Namen des Gegners nennt
Hadubrand seinen und seines Vaters Namen. Sein Vater sei vor Otachers Verfolgung
mit Dietrich geflohen, habe Frau und Kind ohne Erbe zurückgelassen und dürfte
kaum mehr am Leben sein. Hildebrand, der daraufhin die Zusammenhänge
durchschaut, bietet Hadubrand versöhnlich Ringe an, welche dieser abweist, weil
er zu wissen vermeint, dass sein Vater tot sei. Hildebrand ruft den waltant got
an und beklagt das Wehgeschick, dass es nun zum Kampf kommen muss, bei dem der
Vater den Sohn oder der Sohn den Vater töten wird. Mitten in der
Kampfschilderung bricht das Lied, das vermutlich mit dem Tod des Sohnes endete,
ab.
Das Heldenlied zeigt einen
einfachen, klaren Aufbau. Es ist bewusst künstlerisch verfasst. Es arbeitet
gezielt altepische Formen ein und verwendet absichtsvoll besondere Stilmittel.
Die geschichtlichen Grundlagen des Hildebrandsliedes beruhen auf der
ostgotischen Geschichte, in der Theoderich der Große 493 Odoaker bezwang und
trotz vereinbarter gemeinsamer Herrschaft wenig später tötete, was von der
späteren gotischen Hofgeschichtsschreibung damit gerechtfertigt wurde, dass
Theoderich einem Mordanschlag Odoakers zuvor kommen musste.Theoderich und
Odoaker erscheinen im Hildebrandslied als Theotrih/Deotrih/Detrih und Otachere.
Hildebrand im hochmittelalterlichen Nibelungenlied treuer Begleiter Dietrichs,
lässt sich aber als geschichtliche Person nicht ausmachen.
Die Entstehung des
ursprünglichen Hildebrandsliedes wird, weil im Gotischen das im Langobardischen
bezeugte Namenselement -brand fehlt, in Oberitalien angesetzt. Von den
Langobarden kam das Hildebrandslied vermutlich nach Bayern. Von dort gelangte
es nach Fulda.
Als wichtigstes Stilmittel
verwendet das Lied den Stabreim, der Abvers und Anvers zu einer Langzeile
verbindet. Allerdings werden die strengen Regeln des Stabreimverses vielfach
nicht beachtet (z. B. Doppelstäbe im Abvers, zweifache Stabreime in der Form
abab, Eindringen der Endreimbindung, prosaähnliche Zeilen, Störungen im
Anlaut). Auffällig ist der hohe Anteil (69%) der Redeverse gegenüber den
Erzählversen. Verschiedentlich finden sich zweigliedrige Formen der Wiederholung
und Variation. Hyperbel und Epitheton ornans sind selten. Metaphorik findet
sich nur vereinzelt.
Sprachlich zeigt sich eine
Mischung von altbayerischen (streitig) mit altsächsischen Elementen. Etwa 41
Wörter sind ganz und etwa 25 teilweise altsächsisch. Die Gemeinsamkeiten mit
dem Lautstand der Fuldaer Personennamen sind dagegen gering. Vermutlich war die
Vorlage althochdeutsch und vielleicht sind die altsächsischen Elemente auf die
Schreiber zurückzuführen.
Der Wortschatz enthält
verhältnismäßig viele Wörter, die im Althochdeutschen sonst nicht belegt sind.
Sie finden sich insbesondere auch innerhalb der Stabungen.
Ausgaben: Eckhart, J. G., Commentarii de rebus Franciae orientalis, 1729, Bd. 1,
884; Sievers, E., Das Hildebrandslied, die Merseburger Zaubersprüche und das
fränkische Taufgelöbnis, 1872; Steinmeyer, E. v., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963,1971, 1-8, Nr. 1; Das Hildebrandslied (Faksimile), hg. v. Broszinski,
H., 2. A. 1985; Köbler, G., Sammlung aller altsächsischen Texte, 1987, 283;
Köbler, G., Sammlung kleinerer althochdeutscher Sprachdenkmäler, 1986, 169ff.
Literatur: Lachmann, K., Über das Hildebrandslied, Ab. d. Ak. d. Wiss. Berlin
1833 (1835), 123; Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2.
A. 1932, Neudruck 1966, 121; Lintock, D. R., The Language of the
Hildebrandslied, in: Oxford German Studies 1 (1966), 1; Bischoff, B.,
Paläographische Fragen deutscher Denkmäler der Karolingerzeit,
Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 112; Hoffmann, W., Zur geschichtlichen
Stellung des Hildebrandsliedes, 1976, 1; Denecke, L., Die erste Niederschrift
des Hildebrandsliedes, Neophilologica 62 (1978), 106; Geuenich, D., Die
Personennamen der Klostergemeinschaft von Fulda im frühen Mittelalter, 1976,
272; Schützeichel, R., Textgebundenheit, 1981, 1 ff.; Düwel, K.,
Hildebrandslied, Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 3 1981, 1240; Lühr, R., Studien
zur Sprache des Hildebrandsliedes, 1982;
Köbler, G., Sammlung kleinerer althochdeutscher Sprachdenkmäler, 1986, 167; Greule,
A., Syntaktische Strukturen im Hildebrandslied, in: Althochdeutsch, hg. v.
Bergmann, R. u. a., Bd. 1f. 1987, 1, 427; Schneider, K., Zum Hildebrandslied
37/38 und 49, in: Althochdeutsch, hg. v. Bergmann, R. u. a., Bd. 1f. 1987, 1, 655;
Ebbinghaus, E., The End of the Lay of Hiltibrant and Hadubrant, in:
Althochdeutsch, hg. v. Bergmann, R. u. a., Bd. 1f. 1987, 1, 670; Heinzle, J., Rabenschlacht und
Burgundenuntergang im Hildebrandslied?, in: Althochdeutsch, hg. v. Bergmann, R.
u. a., Bd. 1f. 1987, 1, 677; Köbler, G., Sammlung aller altsächsischen Texte,
1987, 283; Meineke, B., Chind und Barn im Hildebrandslied, 1987, 125; Masser,
A., Der handschriftliche Befund und seine literaturhistorische Auswertung, in:
Probleme der Edition althochdeutscher Texte, hg. v. Bergmann, R., 1993, 124; de
Grauwe, L., Antiarianisches im Altsächsischen? Zu Hildebrl. sunufatarungo[s] und Nd. Glauben evenweldig, ABäG 52
(1999), 55-62
Hi = l = Hildebrandslied
Steinmeyer, E., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, S. 1(-2)
I. Hildebrandslied
(1) Ik gihorta ºat seggen,1
(2) ºat2 sih urhettun Ïnon3 muotin
(3) Hiltibrant4
enti5 Haºubrant untar heriun tuem,6
(4) sunufatarungo.7 iro saro rihtun,
(5) garutun8
se9 iro guºhamun,10
gurtun sih iro11 suert ana,
(6) helidos, ubar hringa,12
do sie to dero hiltiu13
ritun.
(7)
Hiltibrant14 gimahalta [Heribrantes
sunu]15 - her uuas heroro man,
Steinmeyer, S. 1 Liste der bisher empfohlenen Änderungen und Umstellungen.16
1 Darüber sind von einer nicht wesentlich jüngeren Hand die Worte Ik gihorta (I und g nicht mehr lesbar) dat seggen wiederholt. In ºat Vers 1 und in haºubrant Vers 3 scheint der Querstrich des d, weil blasser, erst nachträglich hinzugefügt. 2 ºat] at auf Rasur. 3 aênon. 4 hiltibraht mit n-Ansatz am zweiten h. 5 enti] nti auf Rasur. 6 tuem,. Der Halbvers zuerst richtig aufgefasst von J. A. Schmeller im Glossar zum Muspilli 33a. 7 sunu fatarungo] das zweite u auf Rasur, am Kopf des g geschabt, nach o zwei feine Striche. Pongs sucht wahrscheinlich zu machen, dass sunu fatarungos gestanden habe. 8 Davor ein feiner Strich. 9 ŝe. 10 Über dem Punkt nach guºhamun ein feiner Strich. 11 sih . iro. Dass die beiden Punkte Tilgung des iro andeuten sollten, wie Lachmann annahm, dünkt Steinmeyer unwahrscheinlich (ein Punkt innerhalb der Halbzeile begegnet auch nach was Vers 28). 12 ringa, verbessert von Lachmann. hiltiu] das zweite i später unten angehängt. 14 hiltibraht. 15 Diese sowie die sonstigen in eckige Klammern gesetzten Worte tilgte Lachmann. 16 1, 2 wird seit Möller, und wahrscheinlich mit Recht, meist als ein Vers gefasst; Möller tilgte dabei ºat seggen, Franck schrieb hôrd ik seggen oder gifragn ik. Ik gihôrta dhat seggen,│dhat sih urhêttun || aenon dê tuênê man│aenon muotin Feußner. 1 Ik ºat sôºlîco│seggen gihôrta Kögel. Als zweiten Halbvers ergänzten hlðten mit wortum Lachmann, sanges wîsê liuti Grein, sôºfastero wero filu M. Roediger, Zs. 35, 175. 2 dat sih urhettun aenon│ubarmuotin Luft. Ïnônmuotîn (Ï mit Zirkumflex) = Ïnôno(Ï mit Zirkumflex) muotîn v. Grienberger. 3 enti] joh Lachmann, tilgte Möller. 4-6 Möchte Luft hinter 62 stellen. 4, 5 sunufatarungo│iro swert gurtun Möller. 4 sunufatarungæs Lachmann, sunu anti fatar ango Vollmer. 5 se = sih Boer. Das zweite iro tilgte Lachmann. suert’ = suertu v. Grienberger. 6 Über Nom. helidos und Akk. hringa W. Scherer, Zs. 26, 380, dagegen W. Braune, Ahd. Gramm. § 193 Anm. 4. to] ti Lachmann. dero strich Möller. 7 Unter Beibehalt von Heribrantes sunu schrieb Grein als zweite Langzeile: her was derô heiti│hêrôro man, während Vollmer zu her was frôtôro man,│ferahes hêrôro umstellte. her] Lachmann überall er. über heroro A. Edzardi, Beitr. 8, 485 (nach Feußners Vorgang). E. Sievers, Beitr. 12, 49
Hi = l = Hildebrandslied
Steinmeyer, E., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, S. 2
(8)
ferahes frotoro -; her fragen
gistuont
(9)
fohem uuortum, wer1 sin fater wari
(10)
fireo in folche,2
(11) ‚eddo
welihhes cnuosles3 du sis.
(12) ibu du mi ęnan sages,4 ik
mi de odre uuet5,
(13)
chind, in chunincriche:6 chud ist mir7 al irmindeot.’
(14)
Hadubrant8 gimahalta, Hiltibrantes sunu
(15)
‚dat sagetun mi usere
liuti,
(16)
alte anti frote, dea erhina9 warun,
Steinmeyer, S. 2 Liste der bisher empfohlenen Änderungen und
Umstellungen.10
1 wer] (w mit kleinem Akut) die w-Rune korrigiert aus p. Das Runenzeichen steht überall, wo w im Text gedruckt ist; fehlt der Akzent oder tritt Verwechslung mit p ein, so wurde das angegeben. 2 folche] die Punkte unter h sind Flecke. Die darauf seit Lachmann angenommene Lücke nicht in der Handschrift. 3 welihhes cnuosles] (w mit kleinem Akut) hes und sles auf Rasur. 4 sages] das erste s auf Rasur von Ansatz eines g. 5 mi deo dreuuet] über i ein feiner Strich; Der grobe Strich über o ist nur ein Fleck. Erst J. A. Schmeller, Glossar zum Muspilli 32a verstand die Worte richtig. 6 chunincriche] Das erste ch ist auf Rasur. Neben dieser Zeile der Handschrift und der nächsten (10, 11) sind die Schlussworte von Zeile 7, 8 (Verse 9, 11) fohem und eddo am Außenrand wiederholt. 7 min, verbessert von Feußner; Der Fehler eher durch das folgende irmin als durch Verlesung aus ags. r veranlasst. Lachmann hatte mî gesetzt. 8 hadubraht. 9 érhina. 10 8-10 Nahm Frank für zwei Langzeilen: ferahes frôtôro│[her] frâgên gistuont hwer sîn fater wâri || fireo in folche│fôhêm wortum. 8 Danach Lücke Möller, von ihm ergänzt mit: ºeotgomo bettisto,│ºegan iungiran. 9 hver Lachmann. 10, 11 Ergänzten tuo framochumft quad her, dîna || chûd mî, welîhhes chunnes Feußner, frôterô liuteo: || Chûdi dîna chuniburt Grein, mî is des firiuuit mikil. || hûdi mî dînan namun M. Roediger, Zs. 33, 412, eddo sage zi furist dînan namun, || so chundu ik dir in wâri,│hwelîhhes usw. Joseph, eddo friunto dînero || quid mir ôdran Wadstein, eddo huena her ti friunte habe || Schröder. Unter Umkehrung beider Zeilen schrieb Möller ‚sage mir hwelîhhes chunnes│eººo chnæsles ºû sîs || firiheo in folohe,│eººo hwer ºîn fater wâri. 11 eddo cûdi mi (oder eddo lât mi gecunnôn oder eddo sage mi cûdlîhho)│hwelihhes usw. Franck. hvelīhhes Lachmann. chnuosles|chind Vollmer, anders in K. Roths Beitr. 1, 150 eftho hwilîkas kunnias│eftho knôslas thû sîs, uuelihhera fâra v. Grienberger. 13 Wegen der Interpunktion siehe W. Braune, Beitr. 21, 1. in cunincrîche (unter Fortfall von chind)│ist mir chûd Vollmer. mi n’al (= mi nu al!) v. Grienberger. 15, 16 Entfernte Joseph aus nichtigen Gründen. 15 that lêrdun mik│ûsê liudî oder that sagdun mi│ûsê seggî Vollmer. iu mi Grein, mi te sôde Franck, mī ofto Holthausen. sus êr liutî Feußner, thar hêma│ana salidhôm ûsarê 'liudî Vollmer in K. Roths Beitr. 1, 91 ûsê seliliuti Maßmann, snottare liuti J. Zacher, Z. f. d. P. 4, 469, swâse liuti Möller, sûºerliuti Rieger 2 (schon Grimm, AM. Wälder).
16 anti] joh Lachmann.
dÐ Lachmann. êr hina vuorun
Feußner.
Hi = l = Hildebrandslied
Steinmeyer, E., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, S. 3(-4)
(17)
dat Hiltibrant hÏtti min fater;
ih heittu Hadubrant.1
(18)
forn her2 ostar giweit3 -
floh her Otachres4 nid –
(19)
hina miti Theotrihhe enti sinero5 degano filu.
(20)
her furlaet in lante luttila
sitten
(21) prut in bure, barn unwahsan6
(22) arbeo laosa.7
he raet8 ostar hina,
(23) sid9
Detrihhe darba gistuontun10
(24) fateres11
mines. dat uuas so friuntlaos
man.
(25) her was12
Otachre ummet irri,13
(26) degano dechisto14
miti Deotrichhe.15
Steinmeyer, S. 3(-4) Liste der bisher empfohlenen Änderungen und Umstellungen.16
1 hadubrant] ra auf Rasur, n mit auffälligem Anfangsbogen. 2 fornher nher auf Rasur. 3 gih´ueit, verbessert von Lachmann. 4 otachres] chres auf Rasur. 5 sinero] r auf Rasur. 6 unwahsan] (w mit Akut) wahsan auf Rasur. 7 laosa] sa vielleicht auf Rasur. 8 hera&. her raet, das Wackernagel 1839 einsetzte, v. Kraus empfahl, ist möglich, aber nicht sicher. 9 d& sid: d& tilgte Vollmer in K. Roths Predigten X und gleichzeitig Wackernagel (aber schon L. Füglistaller hatte sich 1820 J. Grimm gegenüber in diesem Sinne geäußert: Anz. 10 (1886), 159). 10 gistuontum, verbessert von Lachmann. 11 fatereres, verbessert von Lachmann. 12 was] Dem Runenzeichen fehlt der Akzent. 13 ummettirri] das erste r aus Ansatz von u korrigiert, irri Brüder Grimm. 14 Über dechisto Am Zeilenanfang ist radiert. 15 unti deotrichhe darba (der Schaft des d auf Rasur) gistontun, verbessert von Hofmann (darbe gistontun hatte schon J. Grimm, Altdeutsche Wälder als Reminiszenz gestrichen und unti = bis auf, außer genommen). 16 17 ºat her Hiltibrant hętti (über ę ein Strich),│Heribrantes sunu Möller, ‚ih heittu Hadubrant:│Hiltibrant mîn fater Joseph. Hinter diesem Vers statuierte Lachmann eine Lücke. 19 mit Lachmann. 21 prut als Genitiv Sg. Holtzmann. 22-27 Warf Joseph aus. 22 Möller strich den Vers arbeolaosa (er rÐt│æstar hina) dÐt Lachmann, arbeolaosa her laet│aftar sîna deot Feußner, arbilôsa hi lêtida│ôstar hina thiod Vollmer in K. Roths Beitr. 1, 92, arbeolaosat, hërot; ôstar hina gilêt ‚er ließ im Lande elend sitzen eine Braut im Hause, ein unerwachsenes Kind, ein erbloses, hierher (d. h. wies ihnen hier einen Aufenthalt an), nach Osten ging er’ F. W. Reimnitz, Leitfaden2 109. arbeo laoso Joseph. Hinter dieser Zeile Lücke Rieger l. 23, 24 schob Müllenhoff nach 26 ein. 23 det oder des vor sîd (schon die Brüder Grimm hatten det sid = hanc viam zusammen genommen) Grein, det = dat Rieger l, dâr Wadstein (bereits Eventualvorschlag Greins). 24 fater êres (= eiris des 1. Merseburger Spruches) Feußner, fater êr es (= des) mînes v. Grienberger. sô was dat Vollmer, Hinter der Zeile Lücke Rieger l. 25, 26 Strich Möller. 25 ummet irri│was er Ôtachre Rieger 2 ummet tirri Grein, ummet tiuri Wackernagel 1839 (nicht mehr 1859), ummet firri Joseph. Vor her was Ôtachre fehlt ein Halbvers, ummet irri wird ergänzt mit her was sînemo alture sô holt Rieger 1. 26 dechisto verglich A. Erdmann, Beitr. 22, 431 nach Lachmanns Vorgang mit altnordisch Ďekkr, denchisto W. Scherer, Zs. 26, 378-80, dehtisto Kögel. unti inan dôt (oder drou = Ďreá) furnam || anti Deotrîhhe│darbâ gistôntun Grein, unti Deotrîhhe || derebies (oder drîstmuotes) gisîºes (oder sînes deonostes)│darba gistôntun Rieger 1, 2. was er Deotrīchhe Lachmann, enti degano dechisto│her was Detrîhhe Reimnitz, her bi Deotrîchhe stuont Schröder, demo Deotmâres sune Müllenhoff.
Hi = l = Hildebrandslied
Steinmeyer, E., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, S. 4(-5)
(27) her was1 eo folches at
ente, imo was2 eo fehta3
ti leop:
(28) chud was her chonnem4
mannum.
(29) ni waniu ich iu lib habbe.’5
(30) ‚wettu6 irmingot [quad
Hiltibrant]7 obana ab heuane,
(31) dat du neo dana halt mit sus sippan man
Steinmeyer, S. 4(-5) Liste der bisher empfohlenen Änderungen und Umstellungen.8
1 Über was, unter dechisto Rasur; daher fehlt vielleicht der Akzent des Runenzeichens. 2 puas (p mit kleinem Akut). 3 feh&a (mit insularem f), verbessert von Lachmann. 4 Grein wollte fälschlich in der Handschrift chorinem lesen. 5 habbe] das erste b auf Rasur. 6 w&tu, (w mit kleinem Akut), das & fast völlig durch Fleck verdeckt; dass aber das von Grein ermittelte & gestanden haben könne, bezweifelt Wadstein, Göteborgs högskolas årskrift 16. 7 … quad (danach Fortsetzung auf Blatt 76b durch einen zweiten Schreiber) hiltibraht … 8 27 her was strich Lachmann, das zweite eo Möller. fêhitha J. Grimm, Reinhart Fuchs 279. ti leobe Kögel. 28, 29 Nahm Franck als einen Vers, indem er lib habbe 29 ersetzte mit quik libbe. Auch Saran vereinigte beide Zeilen; daher bleibt seine fernere Zählung um eins hinter Steinmeyer zurück. 28 Die von Lachmann nach her angenommene Lücke füllten durch managem oder allem Maßmann, êr Joseph, êo K. Simrock, Altdeutsches Lesebuch, wîto Kögel, duruh chônî Feußner, in campe Grein. chônnem gumum Franck, leidêm mannum v. Grienberger. Als zweiten Halbvers ergänzte Rieger l durh camp inan ti manage suohtun. 29 Fasste Lachmann als Prosazusatz, tilgte Möller. Als erste Halbzeile ergänzte doh lango nû liut ni cham Joseph, als zweite liuteô wîso Grein, an desemo liohte ford M. Roediger, Zs. 35, 175, der liobo fater mîn A. Edzardi, Beitr. 8, 488, der was dâr leobêr fater mîn unter Zudichtung eines weitern Verses Hiltibrant, der reccheo hêr,│Heribrantes sunu Feußner. ni wâniu ih gilîhho sîn│iû lîb habbe Wadstein, ni wõniu ih in lante│ið līb habbe Holthausen, ni wâniu inan lîb habên oder an lîba wesan bzw. wonôn Vollmer, ni gilaubiu ih, iu lib habbe J. Grimm, Altdeutsche Wälder. ni wâniu ik that Hildibrand│noh ana lîbha hwerbhê Vollmer in K. Roths Beitr. 1, 92. ni uuân ih Saran. Hinter dieser Zeile vermutete Lachmann eine Lücke, die Rieger l mit Hiltibrant gimahalta, Heribrantes sunu ausfüllte. 30 ab] fona Lachmann. Nach der Zeile Lücke Rieger 1. 31, 32 dat du mit sus sippan man│sacha neo gileitôs Vollmer, dat du neo dana halt mit sus sippan man│sahha ni gileitos Franck, dat dû neo dana halt│- ih bin Hiltibrant, dîn fater! - || mit sus sippan man│sulih dinc ni gileitôs! Joseph, dat dû nêo danahalt│dinc ni gileitôs (so stellte schon Wackernagel 1839 um) || mit sus sippan man,│sô ih selbo dir (dir selbo Müllenhoff) bim Feußner (ebenso Maßmann, nur als letzte Halbzeile sinc ni giteiltos), mit sus sippan man:│gisihistu nû fater dîn: || ih bin Hiltibrant,│Heribrantes sunu A. Edzardi Beitr. 8, 488, dat - gileitôs eine Langzeile, darauf ergänzt hwant ich bin dîn fater Hiltibrant│Heribrantes sunu! Wadstein. 31 Über dana halt M. H. Jellinek, Zs. 37. 20-24 mit sus sippan man tilgte Lachmann. sus] thus Kögel. sippan] nâhsippan Grein, hôhsippan Luft, leopan J. Grimm, Altdeutsche Wälder, sippam = sippemo (!) v. Grienberger. sus sippan] suassippan J. Grimm.
Hi = l = Hildebrandslied
Steinmeyer, E., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, S.5
(32) dinc nigileitos.’
(33) want her do1 ar arme
wuntane2 bauga,3
(34)
cheisuringu gitan, so imo se der
chuning gap,
(35)
Huneo truhtin: ‚dat ih4 dir it nu bi huldi gibu.’5
(36)
Hadubrant6 gimalta, Hiltibrantes sunu
(37)
‚mit geru scal man geba infahan,
(38)
ort widar7 orte.
(39)
du bist dir alter Hun, ummet
spaher,
(40)
spenis mih mit dinem wortun,8 wili mih9
dinu speru werpan.
(41)
pist also gialtet10 man, so du ewin inwit fuortos.11
Steinmeyer, S. 5 Liste der bisher empfohlenen Änderungen und Umstellungen.12
1 do] langes d aus rundem korrigiert. 2 wuntane] Der w-Rune fehlt der Akzent. 3 Bis auf Franck las man bouga. 4 ih] h aus t korrigiert (Das Auge des Schreibers war zum folgenden it übergeglitten.). 5 Hinter gibu Rasur. 6 hadubraht. 7 widar] Der Akzent über der w-Rune fehlt. 8 wuortun (w mit kleinem Akut). 9 wilimih] m aus h korrigiert: das erkannte zuerst Lachmann. 10 gialt&. 11 Mit ewin (w mit kleinem Akut) beginnt wieder der erste Schreiber. fortos] (kleines v oder kleiner Haken auf erstem o) der Haken über o ist sehr blass und möglicherweise gleich den Umstellungszeichen in Vers 61 jünger. 12 32 als ersten Halbvers ergänzte degan chuono Schröder, ºegan leobæsto Möller, als zweiten degano bezzisto Holthausen, sô mir dunkit ih dir sî Grein. Nach der Zeile ergänzte Müllenhoff ih bin Hiltibrant,│Heribrantes sunu. 33 ar] ab Möller (abha schon Vollmer in K. Roths Beitr. 1, 93). 34 cheisuringum Hofmann. sô imo sê Hûneô truhtin gap Vollmer. furgap Möller. 35 ‚dat ich’, quad, ‚dir, Hadubrant,│nu bî huldî gibu Vollmer. Hinter dem Vers ergänzte Möller: ih bim fater ºîn Hiltibrant,│ºer was sæ friuntlaos man. 36 gimahalta Vollmer. 37 scal man│geba man Joseph. grames geba E. Martin, Anz. 22, 282. 38 Tilgte Möller. ortu Lachmann zweifelnd. Als zweiten Halbvers schlugen vor sô ist erlo (oder urlages) dou Grein, sô imo se andsaco gibit M. Roediger, Zs. 35, 176, dea antsahho biote Wadstein, after ekkôno spile Joseph. Lachmann hatte du bist dir, altÐr Hðn als zweiten Halbvers angesehen und 39 ummet spõhÐr,│spenis mih mit fehlendem Schluss geschrieben; diese Lücke füllte A. Ziemann, Altd. Lesebuch2 11ff. durch in fâra, Müllenhoff durch listlîcco aus, während Feußner abteilte spenis mih mit dînêm || wortun, wili mih│dînû sperû werpan. 40 Mit tilgten K. Simrock, Altd. Lesebuch und Möller, dinem und dinu M. Roediger, Zs. 35, 176. 41 Beide Halbverse wollte Franck vertauschen. man nahm als Verb = puto Vollmer, gialtet man als Vokativ v. Grienberger. ewin] eo Möller. ewininwit als Kompositum Kögel. fuortôs inwit F. Vetter, Zum Muspilli 36, Anm. Hinter dem Vers Lücke Luft.
Hi = 1 =
Hildebrandslied
Steinmeyer, E., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, S.6
(42)
dat sagetun mi
sęolidante
(43)
westar ubar wentilsęo, dat
inan1 wic furnam:
(44)
tot ist Hiltibrant, Heribrantes
suno.’
(45)
Hiltibrant2 gimahalta, Heribrantes3 suno
(46) ‚wela gisihu ih in dinem
hrustim,
(47)
dat du habes heme
herron goten,
(48)
dat du noh bi desemo riche
reccheo niwurti.’
(49) ‚welaga4
nu, waltant got, [quad Hiltibrant]
wewurt skihit.4
(50) ih wallota sumaro enti wintro sehstic ur lante,
(51) dar man mih eo scerita in folc sceotantero:
(52)
so man mir at burc ęnigeru banun nigifasta,
(53) nu scal5
mih suasat chind suertu hauwan
Steinmeyer, S. 6 Liste der bisher empfohlenen Änderungen und
Umstellungen. 6
1 man, verbessert von J. A. Schmeller, Heliand 2, 83a. 2 hiltibraht. 3 heriªtes. 4 Neben wela(ga) (w mit kleinem Akut) und skihit, den Schlüssen von Zeilen 37, 38, stehen am Innenrand zwei dicke Punkte, die gewiss nur zufällig sind und nicht, wie Luft 26 meint, Auslassungen markieren sollen. Ebensowenig Bedeutung hat der Punkt zwischen Zeile 45 und Zeile 46 der Handschrift. 5 scal] der erste Strich des a radiert aus l; anfänglich scheint sclcl gestanden zu haben. 6 42 mi strich Kögel. 43 dat man wîc furnam│ôstana ubar wentilsæo Vollmer. wentil-│sēo Lachmann. 44 Hiltibrant ist tôt Rieger, Z. f. d. P. 7, 2. Nach der Zeile Lücke Lachmann. 45, 46 Nahm Feußner als Langvers, indem er Heribrantes suno auswarf. 45 Hadubraht gimahalta, Hiltibrantes suno Heinzel. Nach 45 Ausfall einer Rede Hildebrands Roediger, 45 nach 48 H. Wunderlich, Z. f. d. P. 26, 110f. 46-48 Unter Einschub von quad Hadubrant hinter ih nach 57 Vollmer, ebenso 45-48 unter Annahme von Heinzels Korrektur des ersteren Verses Wadstein. Nach 54 Grein. 46 wela gisihu ih, Hûn│Wadstein, wela, helid, gisihu ich│oder wela gisihu ih, helid jung│Müllenhoff, wela hôrju ih enti gisihu│Simrock, K., Altdeutsches Lesebuch. hrustim] wîghrustim Grein, sitim J. Grimm, Altdeutsche Wälder. in sarwum dînêm v. Grienberger. 47 gōtan Lachmann. 48 interpoliert nach Rieger 2. dat du ni wurti│wreccheo bî sînemo rîche Vollmer, ºat ºû wreccheo ni wurti│bî ºesse waltantes rîche Eventualvorschlag Möllers, ºesemu weroldrîke│wrekkio G. E. Karsten, Journal of germ. Phil. 1, 78, desero werolti│wreccheo v. Grienberger. noh strich Saran. rîche] wîge H. Collitz, Beitr. 36, 370f. Nach der Zeile Lücke Lachmann. 49 wê mi! wurth giskihith! Vollmer in K. Roths Beitr. 1, 93 50 ur lante ih wallota│sumaro enti wintro sehstic A. Ziemann. enti strich Möller. ur lante tilgte Lachmann; urlanti (so schon J. Grimm) oder utlandi Vollmer. 51, 52 Interpunktion nach E. Sievers zu Hel. 148, bestritten von Franck und Saran. Beide Verse hat E. Wilken, Z. f. d. P. 4, 315 umgestellt. mih 51 - man 52 tilgte Möller. 51 in sceotantero folc C. R. Horn, Beitr. 5, 189, sceotantero in folc Kauffmann. 52 at ęnîgêrû (über ę ein kleiner Zirkumflex) burc Feußner. gifûsta Vollmer.
Hi = 1 = Hildebrandslied
Steinmeyer, E., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, S.7(-8)
(54) breton mit sinu billiu, eddo1 ih imo ti banin werdan.
(55) doh maht du nu aodlihho,2 ibu dir din ellen taoc,3
(56)
in sus heremo man hrusti giwinnan,
(57)
rauba birahanen,4 ibu du dar enic reht habes.’
(58) ‚der si doh nu argosto [quad Hiltibrant] ostarliuto,
(59)
der dir nu wiges warne,5 nu dih es so wel lustit,
(60) gudea gimeinun: niuse de motti,
(61) werdar sih
hiutu dero hregilo rumen6 muotti
(62) erdo
desero brunnono bedero
uualtan.’
(63) do lęttun se ærist asckim scritan,
(64)
scarpen scurim: dat in
dem sciltim stont.
(65) do stoptun7 to samane staimbortchludun,8
Steinmeyer, S. 7(-8) Liste der bisher empfohlenen Änderungen
und Umstellungen. 9
1 eddo] über o ein verschmierter Strich. 2 Neben aodlihho, dem Schluss der Zeile 43, am Innenrand zwei wen-Runen, wahrscheinlich Federproben. 3 taoc für tauc wohl nur hervorgerufen durch das ao von aodlihho. 4 bihrahanen, verbessert von J. Grimm, Gramm. 2, 168. 5 warne] Die Gestalt des n ist auffällig. 6 sih *dero *hiutu hregilo (g aus 1 korrigiert, wie zuerst Lachmann erkannte)│hrumen (Lachmann schwankte zwischen hruomen und rumen, für rumen entschied sich Feußner; das hr erklärt der Einfluss des vorangehenden hregilo). 7 stoptū: ob der Steinmeyers Erachtens vorliegende Fehler mit Lachmann in stopun oder mit Müllenhoff in staptun zu bessern sei, bleibt zweifelhaft. 8 staim│bort chludun. 9 54 breotan Möller (wie schon Maßmann), brekôn Vollmer in K. Roths Beitr. 1, 94. mit tilgte Lachmann, änderte zu mic = mih Kaufmann. Nach dieser Zeile Lücke Schröder. 55-57 Nach 48 Müllenhoff. Die Verse nahm nach K. Hofmanns Vorgang, Münchner gel. Anzeigen 1855, 54-58. 1860, 198f. als Rede Hadubrands M. Roediger, Zs. 33, 413f., vgl. O. Schröder, Zs. 34, 75-77, E. Martin, ebenda 280f. 55 doh tilgte Möller. 57 Darauf nahm eine Lücke Lachmann an. 59 es entfernte Möller. 60 Tilgte Möller. gûd-êu (zurückgenommen Münchner gel. Anzeigen 1855, 53) gimeinan niusên Hofmann. gimeini? Kauffmann. niusê dër nôtti ‚den Kampf versuche der mit aller Macht’ (nôtti adverbial) F. W. Reimnitz. got êno dat wêt || (niuse dê môtti, │ibu her nerie sîn lîb!) Joseph. In 60 erblickte zwei verschiedene Halbverse, hinter denen er Lücke statuierte, Rieger l, 2. 61 wer dâr J. Grimm, hverdar Lachmann. dero hregilo hiutu Wackernagel 1839. muotti hruomen Vollmer, môtti│dero hregilo rûmen Franck, erºo ºih hiutu│ºero hregilo rûmen Möller. 63 rætun Vollmer. Über scrîtan (das J. A. Schmeller, Hel. 2, 94a dem got. skreitan gleichgesetzt hatte) R. Meißner, Zs. 42, 122-28. strîtan Vollmer. asck im scrîtan H. Collitz, Beitr. 36, 371-73 (die Stellung des im wäre dann auffällig), asc inscrîtan Pongs (wohl nach Trautmanns ascki inscritan), asckā (ascki F. Klaeber, MLN. 21, 110) scrītan Holthausen. Nach dem Vers Lücke Möller. 64 dem wollte M. Roediger, Zs. 35, 176 streichen. stôntun Vollmer nach Wilbrandt. Danach Lücke Rieger 1, deren Anfang Möller mit sper gihweºeres ausfüllte. 65 stouptun F. Holthausen, Zs. 29, 365, stôptun tosamane siaim ‚da begannen miteinander das ringen(!)’ v. Grienberger. ti samane Lachmann. staimbort chlubôtun ‚sie trennten los den Steinbesatz des Schildes’ Feußner zweifelnd, staimbort chlubun K. Roth, Münchner Konversationsbl. 1849 Nr. 22 (das Zitat einzusehen war Steinmeyer nicht möglich) und danach Wackernagel 1859, sturmbort chlubun F. Holthausen, Beitr. 32, 568, stainbortchlubun Vollmer, staimbort chûdun A. Ziemann, staimbartâ hludun ‚Streitäxte ertönten’ F. W. Reimnitz (schon die Brüder Grimm hatten übersetzt ‚Steinbarten lauteten’), ähnlich staimbortâ (die eisernen Schneiden der Streitäxte) hlûdun Scholl 1, 676, bort chlûdun = chlundun für chlunnun ‚sie strichen die Schilde’ v. Grienberger, staimbort verhört aus stênodbord Rieger 2, stavnbord ‚tabula prorae’, Kenning für Schild Heinzel. Zu staimbort s. R. Meißner, Zs. 47, 400-12.
Hi = 1 = Hildebrandslied
Steinmeyer, E., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, S.8
(66) heuwun1 harmlicco huittę,
scilti,
(67) unti im iro lintun luttilo wurtun,
(68) giwigan miti wabnum2
Steinmeyer, S. 8 Liste der bisher empfohlenen Änderungen und
Umstellungen. 3
1 hêwun (w
mit kleinem Akut). 2 miti (vorher las man, obwohl das Richtige schon Eckhart bot, ni
ti) wabnū (w mit kleinem Akut) erkannten
Vollmer (K. Roths Predigten X) und J. A. Schmeller, Heliand 2, 78: aber der
Akzent der w-Rune liegt fast horizontal
über a, so dass die frühere Lesung
wābnū = wambnum begreiflich
erscheint. 3 67
enti für unti Reimnitz, vielleicht nur Druckfehler. 68 giwigun Vollmer. wart dâr filu harto ergänzte Wadstein.
Münzinschriften (MI)
Überlieferung: Einige Pfennigmünzen weisen volkssprachige Inschriften auf. Dabei
handelt es sich zum einen um die ältesten Gittelder Pfennige und zum anderen um
einen Braunschweiger Pfennig.
Inhalt: Die Umschrift auf den ältesten Gittelder Pfennigen lautet avers um die
Kirche IELITHIS PENING und revers um das Kreuz HIR STEID TE BISCOP mit dem von
einer Hand gehaltenen Krummstab und A und O in den Winkeln. Diese Pfennige sind
in zahlreichen Bodenfunden des slawischen Ostens gefunden worden. Sie dürften
dem Anfang des 11. Jahrhunderts zuzuweisen sein.
Ein Braunschweiger Pfennig,
der sich auf 1068-1090 datieren lässt, enthält die Inschrift G(R)EVE
EC(B)ERTUS. Der Dialekt ist altsächsisch.
Ausgaben: Menadier, Zeitschrift für Numismatik 16, 240 ff.; Menadier, Deutsche
Münzen 1, 85; Schröder, E., Eine altsächsische Münzinschrift, A. f. d. A. 28
(1902), 174.
Literatur: Schröder, E., Eine altsächsische Münzinschrift, A. f. d. A. 28 (1902),
174; Krogh, S., Die Stellung des
Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen, 1996, 124
Schröder, E., A. f. d. A. 28
(1902), 174
Eine altsächsische
Münzinschrift. Nachdem vor einigen Jahren am Oberrhein überraschend eine ahd.
Steininschrift aufgetaucht ist, lohnt es sich wohl, auf ein winziges Denkmal
der altsächsischen Sprache hinzuweisen, dem schwerlich ein Germanist seither
Beachtung geschenkt hat: die Inschrift auf den ältesten Gittelder Pfennigen,
die Menadier Zeitschrift für Numismatik 16, 240ff. abgebildet und besprochen
hat. avers : die Umschrift IELITHIS PENING im Felde die Kirche zwischen
E und O; revers : die Umschrift HIR STEID TE BISCOP um das Kreuz mit dem
von einer Hand gehaltenen Krummstab und A und O in den Winkeln. Diese Denare
sind in zahlreichen Bodenfunden des slavischen Ostens zu Tage gekommen, ‚ihr
gepräge steht dem der Otto-Adelheidpfennige sehr nahe und geht unmittelbar auf
sie zurück’, darum werden sie im Gegensatz zu Dannenbergs Ansetzungg
(1040-1070) von Menadier dem Anfang des 11. Jahrhunderts zugewiesen: Deutsche
Münzen III 239, vgl. I 85, 170.
Über die nächstältesten
deutschen Münzinschriften, die der obigen in einigem Abstand folgen, haben
Dannenberg und Menadier wiederholt gehandelt – M. Vancsa, der in den Deutschen
Geschiehtsblättern 3, 119 n. 3 den Gegenstand berührt, kennt nur die Wiener
Numismat. Zs. 2, 517, 17, 125, 32, 202; Menadier Deutsche Münzen I 85 reiht den
Gittelder Pfennigen einen Braunschweiger mit G(R)EVE EC(B)ERTUS an, den er auf
1068-1090 datiert, und vermehrt die Beispiele Dannenbergs in den Berliner
Münzblättern Nr. 148 (Dec. 1892). Diese ‚deutschen Münzinschriften’ bringen
aber immer nur 1, 2, 3 deutsche Wörter, sie tauchen sporadisch bald hier bald
dort auf: gegen Ende des 12. Jahrhunderts
in Brandenburg (man beachte das hochdeutsche (MARCGRAVE
OTTO) und Geldern (GREVE OTTO), nach der
Mitte des 13. Jahrhunderts in Steiermark (SCHILT VON STEIER), und entspringen keineswegs einer
bestimmten Tendenz (wie das Vancsa zu glauben scheint), sondern nur jener
Hilflosigkeit der Stempelschneider, der wir auch das barbarische Latein
zahlreicher Prägungen zu verdanken ist. Den der sächsischen Kaiserzeit
angehörigen Gittelder Pfennigen vergleicht sich bis tief ins 15. Jahrhunderts
hinein nichts in der deutschen Numismatik.
E. Sch(röder)
MNPs = Altmittelfränkische
und altniederfränkische Psalmen
Altmittelfränkische und altniederfränkische
Psalmen (MNPs)
Überlieferung: Berlin, Deutsche
Staatsbibliothek Ms. Diez 4° 90 (32 Seiten mit Psalm 53,7-73,9, Abschrift des 17.
Jahrhunderts, im Jahr 1800 in Leiden auf einer Auktion erstanden);
Leeuwarden, Provinciale
Bibliothek van Friesland Ms. 4° 149 doppelseitig beschriebenes, von einem
neuzeitlichen Schreiber wahrscheinlich nach einer Vorlage in der Kanzleischrift
des 16./17 Jahrhunderts geschriebenes, 1823 auf einer Auktion in Leiden
erstandenes Blatt mit Psalm 1,1-3,6 und vom Schreiber nachgetragenen
Verbesserungen am Rand);
Leiden,
Universitätsbibliothek/Bibliotheek der Rijksuniversiteit Lips. 53 (26 Seiten
mit einer alphabetischen Wortliste von Justus Lipsius mit mehr als 800
nachträglich alphabetisierten Auszügen (sog. Glossen) sowie mit meist in
belanglosen Hinweisen auf niederländische Entsprechungen der altfränkischen
Wörter bestehenden, zum Teil mit den Bemerkungen im Brief des Lipsius an
Schottius identischen Korrekturen und Ergänzungen von Lipsius selbst);
Lipsii, J., Epistolae selectae centuria tertia ad Belgas, Antwerpen
1602, Cent. III,
Ep. XLIV, S. 43-54 (Brief des Justus Lipsius vom 19. 12. 1598 an den
Antwerpener Juristen Henricus Schottius mit darin etwa 500 nachträglich
alphabetisierten Auszügen (sog. Glossen), die offenbar nicht unmittelbar auf
die Leidener Handschrift zurückgehen, aber mit den dortigen Randnotizen enge
Verbindung haben);
Mylii, A. van der, Lingua
Belgica, Leiden 1612, S. 152-155 (fehlerhafter Abdruck von Psalm 18 nach einer
von Lipsius gelieferten Vorlage mit niederländischer Übersetzung);
Steinmeyer, E./Sievers, E.,
Die althochdeutschen Glossen, Bd. 4 1898, Neudruck Zürich 1969, 685-686 (14
[oberdeutsche bzw. altniedererfränkische] Glossen des 9. Jahrhunderts (?) auf
den Blättern 1 und 3 einer vorn und hinten unvollständigen, aus mehreren
hundert Blättern bestehenden, einem rheinischen Kloster entstammenden, jetzt
verschollenen Evangelienhandschrift des 9. Jahrhunderts, von denen die letzten
7 Glossen anscheinend zu Psalm 55 gehören).
Am 19. 12. 1598 teilte der
niederländische Humanist Justus Lipsius (1547-1606) dem Antwerpener
Stadtsyndikus Henricus Schottius mit, dass er von dem Lütticher Kanonikus
Arnold van Wachtendonck (1535-1605) einen alten Psalter in Latein mit über die
einzelnen Wörter geschriebener deutscher Erklärung zur Einsicht erhalten habe,
der etwa zur gleichen Zeit wie die Straßburger Eide geschrieben worden sei. Aus
dieser Handschrift fügte er einige hundert Wörter dem Brief bei. Anscheinend
ließ er außerdem (1591) die Handschrift abschreiben, da Abraham van der Myle
1612 in seiner Lingua Belgica (einen) Psalm 18 ex Lipsii exscripto abdrucken
konnte. Vielleicht ist die Berliner Handschrift, in der ein erster Schreiber
Psalm 53,7 bis 64,13 ein zweiter Schreiber Psalm 64,14 bis 73,9 schrieb, ein
Teil dieser Abschrift. Woher die verschollene mittelalterliche Handschrift
Wachtendoncks, die nach dem Sprachstand auch in das 10. Jahrhundert gehören
könnte und von der die Leeuwardener Handschrift noch die Psalmen 1,1 bis 3,6
überliefert, stammt, ist nicht bekannt. In Frage kommen vor allem die Klöster
bei Krefeld oder Xanten oder in der niederländischen oder belgischen Provinz
Limburg.
Inhalt: Der Text ist der Überrest einer frühmittelalterlichen, ziemlich
mechanischen, den Sinn wenig erschließenden Psalmeninterlinearversion, die nach
Ausweis der erhaltenen Auszüge (sog. Glossen) auch noch verschiedene Cantica
enthielt. Der zugehörige lateinische Text ist nur zu den Psalmen 1 bis 3 und 18
sowie zu den Auszügen (sog. Glossen) überliefert. Die lateinische Vorlage ist
im Einzelnen unbekannt, scheint aber in der Nähe der sog. Codices Alcuini
gestanden zu haben und auch Lesarten aus dem Psalterium Romanum und
möglicherweise den Kommentaren des Augustinus enthalten zu haben.
Vermutlich liegt den Psalmen
eine altmittelfränkische (altsüdmittelfränkische) Psalmenversion zugrunde, die
ein altniederfränkischer Geistlicher in das Altniederfränkische umsetzte, wobei
er jedoch diese Arbeit zu Beginn so unvollkommen durchführte, dass der
altmittelfränkische Sprachstand der Vorlage in den erhaltenen Psalmen 1,1 bis
3,16 und in den nur in Auszügen (sog. Glossen) überlieferten Psalmen 3,7 bis 9
weitgehend bestehen blieb. In den nur in Auszügen (sog. Glossen) belegten
Psalmen 10 bis 17 zeigt sich dann der von Psalm 18 an eindeutige Wechsel in das
Altniederfränkische, nach dem die Vorlage nur noch in einigen
altmittelfränkischen Überresten zu erkennen ist. Auffällig sind altsächsische
Merkmale in etwas mehr als 30 Wörtern vor allem der ersten Psalmen. Vielleicht
deutet dies darauf hin, dass die Vorlage in einem westfälischen Schreibort nach
altmittelfränkischer Vorlage geschrieben wurde.
Die zusammenhängenden
altfränkischen Psalmentexte (von 25 Psalmen [1 bis 3, 18, 53 bis 73]) enthalten
schätzungsweise 5500 altdeutsche Wörter, die insgesamt 877 Auszüge (sog.
Glossen) aller 150 Psalmen etwas mehr als 900. Von den 877 Auszügen (sog.
Glossen) entfallen knapp 150 auf die (25) vollständig erhaltenen
zusammenhängenden Psalmentexte (1-3, 18, 53-73), mehr als 770 dagegen auf die
im übrigen verlorenen 125 Psalmen (4-17, 19-52, 74-150). Etwa 350 Wörter in den
Texten und etwa 100 Wörter in den Auszügen sind altmittelfränkisch, knapp 5200
Wörter in den Texten und knapp 800 in den Auszügen sind altniederfränkisch. Die
rund 450 altmittelfränkischen Belege verteilen sich auf rund 300
altmittelfränkische Stichwörter, die rund 6000 altniederfränkischen Belege auf
schätzungsweise 1250 altniedefränkische Stichwörter.
Ausgaben: Halbertsma, J. H., Hulde aan Gysbert Japiks, Leeuwarden 1827, 2. Stuck 264ff. (Psalm 1-3, 6); Hagen, F. H. v. d., Niederdeutsche Psalmen aus der Karolinger Zeit, 1816 (Psalm 53,7-73,9); Heyne, M., Kleinere altniederdeutsche Denkmäler, 1867, 2. A. 1877, Neudruck Amsterdam 1970 (Psalmen S. 1-40, Glossen S. 41-59); Helten, W. L. van, Die altostniederfränkischen Psalmenfragmente, die Lipsius’schen Glossen und die altsüdmittelfränkischen Psalmenfragmente mit Einleitung, Noten, Indices und Grammatiken, Bd. 1, 2, Groningen 1902, Neudrucke New York/London, 1969, 1970, 1984; Kyes, R., Old Low Franconian Psalms and Glosses, Ann Arbor 1969 (unvollständig); Gysseling, M., Corpus van Middelnederlandse Teksten, Teil 1, ’s-Gravenhage 1980; Quak, A., Die altmittel- und altniederfränkischen Psalmen und Glossen, Amsterdam 1981; Gysseling, M., Corpus van Middelnederlandse Teksten, 1980, 59ff.; De Wachtendonckse Psalmen en Glossen, hg. v. Grauwe, Luc de, Gent 1982; Köbler, G., Sammlung altniederfränkischer Tradition - Texte, 2003, 80ff.
Literatur: Ehrismann, G., Geschichte
der deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966, 271; Schöndorf, K.,
Die Tradition der deutschen Psalmenübersetzung, 1967; Köbler, G., Verzeichnis
der Übersetzungsgleichungen der altsächsischen, altniederfränkischen und
altsüdmittelfränkischen Psalmenfragmente, 1971; Minis, C., Bibliographie zu den
altmittelfränkischen und altniederfränkischen Psalmen und Glossen, 1971; Quak,
A., Zu der lateinischen Vorlage der altmittel- und altniederfränkischen
Psalmenfragmente, Amsterdamer Beiträge zur älteren Germanistik (ABäG) 1 (1972),
1; Quak, A., Die Glossen von Lipsius in dem Brief an Henricus Schottius und in
der Leidener Handschrift, ABäG 2 (1972), 63; Quak, A., Das Leeuwardener
Fragment der sogenannten Wachtendonckschen Psalmen, ABäG 5 (1973), 32; Quak,
A., Studien zu den altmittel- und altniederfränkischen Psalmen und Glossen,
Amsterdam 1973, 103 (1981); Quak, A., Wortkonkordanz zu den altmittel- und
altniederfränkischen Psalmen und Glossen, 1975; Smith, J., Mittel- und
Niederfränkisches in den Wachtendonckschen Psalmen, Niederdt. Wort 16 (1976),
63; Klein, T., Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und
althochdeutschem Schreibwesen und ihrer
Sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977; Sanders, W., Altniederfränkische Psalmen,
Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 1 1978, 311; Grauwe, L. de, De Wachtendonckse
Psalmen en glossen, Bd. 1 1979;
Gysseling, M., Corpus van Middelnederlandse Teksten, 1980, 43; Quak, A., Zur Sprache der
sogenannten Wachtendonckschen Psalmen, Niederdt. Jb. 103 (1981); Köbler, G., Sammlung altniederfränkischer Tradition -
Texte, 2003, 77ff.
Technische Hinweise: Die Ausgabe folgt grundsätzlich der wohl am
weitesten verbreiteten Ausgabe van Heltens, ordnet die Texte aber anders als
van Helten (Psalmen 53-73, Psalm 18, Auszüge in alphabetischer Reihenfolge,
Psalmen 1-3), aber gleich wie Quak in der vermutlich ursprünglichen Reihenfolge
der Psalmen. Außerdem werden die Auszüge (sog. Glossen) ansprechend ihres zu
vermutenden Entstehungsgeschichte aus ihrer überlieferten alphabetisierten
Ordnung gelöst und in der Reihenfolge der Psalmen wiedergegeben. Sofern Text
und Auszüge (in den Psalmen 1-3, 18 und 53,7-73,9) nebeneinander überliefert
sind, sind sie abweichend von Quak parallel auf zwei gegenüberliegenden Seiten
abgedruckt. In Fußnoten der jeweils linken Seite bzw. Klammern (bei den
Auszügen) werden die von van Helten abweichenden Besserngen Quaks aufgeführt,
soweit sie als wesentlich angesehen werden. Dort wo van Heltens lateinischer
Text der Auszüge nach Auflösung der alphabetischen Ordnung seinen Sinngehalt
verlor, wurde er durch den von Quak gebotenen Text ersetzt. Die Beziehung
zwischen lateinischem Vorlagewort und altdeutschem Übersetzungswort der Auszüge
wurde durch Fettdruck verdeutlicht.
In den geschlossenen
Psalmentexten bezeichnen die Sternchen erschlossene Formen und Ergänzungen, in
den Auszügen erschlossene Formen.
Ganz oder teilweise
altsächsische Wörter wurden ganz oder teilweise durch ,
altmittelfränkische Wörter in den Psalmen 10ff. durch und altniederfränkische Wörter in den Psalmen
1-9 durch gekennzeichnet.
MNPs
= (Alt)Mittel- und (alt)niederfränkische Psalmen
Die
altsüdmittelfränkischen Psalmenfragmente1
Psalm I.
1. Beatus uir qui non
abiit in 1. *SÐlig man ther
*niuueht
consilio impiorum, et in
uia pec- *uuor in gerÐde ungonÐthero, *inde catorum non stetit, et in cathedra in *uuege *sundigero ne stðnt, inde pestilentiae non sedit; in *stuole *sufte *ne saz;
1 Notiz: Die Überlieferung (vgl. Einl. § 3) strotzt von Fehlern und bildet so einen Gegensatz zu der Abschrift von Psalm 53-73, die im grossen und ganzen offenbar die Wachtendoncksche Handschrift getreu wiedergibt. Bemerkenswert ist außerdem noch folgendes. Ein Blick in die Manuskripte, die in der im Ausgang des 16. und im Laufe des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden üblichen sogenannten Kanzleischrift geschrieben sind, lehrt: dass daselbst am Wortschluss stehendes n manchmal von einem Schnörkel versehen ist, der dem Buchstaben Ähnlichkeit mit dem y-Zeichen verleiht; dass eines der beiden in solchen Handschriften für r verwandten Zeichen sich öfters so wenig von dem n-Zeichen unterscheidet, dass gar leicht ein n für r angesehen werden konnte; dass der besagter Schrift eigentümliche, allerlei Variationen aufweisende e-Typus mitunter einem t-, mitunter einem o-, mitunter einem c-Zeichen ähnlich aussieht. Wenn sich nun aber in unserer jungen (in lateinischer Schrift geschriebenen) Kopie ein y findet für n (sinay 1,3) und statt n ein r begegnet (re von here 1,4, thierot 2,11 , unar 3,5) oder statt e ein t (Godts, nahtts 1,2, herent 2,8, Godt 2,11) oder o (no 1,1, nohe 1,4, nuoz, feruuorthan 1,6, thio 3,1) oder c (niucht 1,1, ninucht 1,3, niuucht 1,4), dann liegt es nahe, anzunehmen, dass solche Fehler auf Verlesung aus den betreffenden Buchstaben der Kanzleischrift beruhen und besagte Kopie also nicht direkt aus der Wachtendonckschen Handschrift hervorgeganen ist, sondern als eine Abschrift zu gelten hat, die durch eine in Kanzleischrift geschriebene Abschrift (Apographon) vermittelt wurde. Wegen der im lateinischen Text durch gesperrten Druck hervorgehobenen Worte vgl. Helten, W. L. van, Die altostniederfränkischen Psalmenfragmente, die Lipsius’schen Glossen und die altsüdmittelfränkischen Psalmenfragmente mit Einleitung, Noten, Indices und Grammatiken, Einleitung § 7ß. I 1. Salig: siehe Gr. II §9 - niucht: vgl. 538 und siehe die Notiz - vor - ende: es begegnet sonst nur inde oder in - nuege - sandigero: das verhältnismäßig häufige a für u dieses Apographons (siehe noch tha 2,7; in den anderen Abschriften begegnet im ganzen nur dreimal a für u, siehe zu 65,7) macht es wahrscheinlich, dass diese Fehler in der zweiten Kopie (siehe oben die Notiz) entstanden, indem der Schreiber ein u-zeichen seiner Vorlage, dessen beide etwas gekrümmte Teile sich gegenseitig näherten, für a ansah - stuote - suffte (vgl. 663) - no: vgl. oben die Notiz.
Ps 1,1: Quak salig,
Grauwe sâlig; Quak uor, Grauwe uôr; Quak ungenethero, Grauwe ungenêthero
MNPs
= Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Psalm 1
4. Non sic impii, non sic: sed 4. *Niuueht sæ *ungonÐthe, *ni-tanquam puluis, quem proiicit uueht sæ: *noua also stuppe, that
uentus a facie terrae. foruuirpet uuint fan antlucce
erthen.
Ps. 1,4 : Quak ungenethe, Grauwe ungenêthe;
Quak, Grauwe anlucce
.
.
.
Psalm 2
7. Deus dixit ad me: filius 7. †Got *quat *ce mir: sun mīn
meus es tu, ego hodie genui te. bis *thu, †ik *hiudo gebar †thik.
10. Et nunc, reges,
intelligite: 10. Inde nð, kununga, fornemot:
erudimini
qui iudicatis terram. gelierot *uuerthet *ir *ther *duomot ertha.
11.
Seruite deo in timore, et 11.
*Thienot *gode in uorton,
exsultate ei cum tremore. in *mendiot himo bit *beuungon.
Ps. 2,11 : Quak, Grauwe domino statt deo; Ps.
2,11 : Quak mendilot, Grauwe mendiiot
Der Lipsiussche Auszug
enthält hierzu:
Ps. 2,11 = v. H. 510 = Q. 23 : et exultate ei in tremore mendiot
Quak mendilot, Grauwe mendiiot
und
dann weiter in den nur in Auszügen überlieferten Psalmen
Ps. 4,2 = v. H. 34 = Q. 34 : in tribulatione dilatasti arbeida
mihi
Ps. 4,5 = v. H. 532 = Q. 39 : irascimini et nolite peccare ne rukiat
Ps. 4,5 = v. H. 745 = Q. 40 : in cubilibus vestris uorreuuot
conpungimini
Ps. 6,2 = v. H. 579 = Q. 54 : Domine ne in furore
tuo respias
arguas me
Ps. 6,9 = v. H. 805 = Q. 57 : quoniam exaudivit
Domi- uuophas
nus vocem fletus
mei
Ps. 9,3 = v. H. 507 = Q. 73 : exultabo in te mendian sal
Ps. 9,10 = v. H. 375 = Q. 79 : adiutor in opportunitati- *giuuersumhedion?
bus in tribulatione
Ps. 9,22 = v. H. 258 = Q. 84 : ut quid Domine recessisti framfuori thu
longe (Quak
framfori thu)
Ps. 9,27 = v. H. 467 = Q. 89 : non movebor a genera- irrot
uuerthan (s. Ps.
tione in generationem sine malo 14,5
= van Helten 587 = Quak 122)
Grauwe irrôrit uuerthan
Ps. 9,27 = v. H. 150 = Q. 90 : non movebor a kunnea
generatione in generationem
Ps. 12,4 = v. H. 13= Q. 103 : inlumina oculos meos ne *aluhti
umquam obdormiam in mortem
Ps. 12,5 = v. H. 36 = Q. 104 : qui tribulant me aruethint
exultabunt si motus fuero (Quak
oder aruethiat?)
Ps. 14,4 = v. H. 22 = Q. 119 : timentes autem Dominum andradendi
glorificat
MNPs
= Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen
Ps. 14,5 = v. H. 587 = Q.122 : qui facit haec non *irrod uuerthan
movebitur Grauwe
irrîorid uuerthan
Ps. 15,5 = v. H. 137 = Q. 126 : Dominus pars
hereditatis kelikas
meae et calicis
mei
Ps. 16,12 = v. H. 432 = Q. 143 : susceperunt me
sicut hlothun (Quak hlothu)
leo paratus ad praedam
.
.
.
Psalm
18
.
.
.
4.
In omnem terram exiuit 4. An allero erthon fuor *lðt
sonus
eorum, et in fines orbis iro, *inde an *endon ringis crthon
terrae
uerba eorum. *uuort iro.
Ps.
18,4 : Quak (18,5) luit; Quak (18,5) ind statt inde; Quak (18,5), Grauwe endion
.
.
.
12.
Etenim seruus tuus cu- 12. Geuuisso *scalc thīn *behuodit
stodit ea, in custodiendis illis sia, an *behuodene †im uuithirlæn
retributio
multa. mikil.
Ps.
18,12 : Quak, Grauwe behodit
Die
Lispiusschen Auszüge enthalten dann weiter:
Ps. 20,8 = v. H. 465 = Q. 177 : et in misericordia
Altis- irrot Quak, Grauwe irrôrit
simi non commovebitur
Ps. 52,2 = v. H. 220 = Q. 34 : corrupti sunt et farkutha
abominabiles facti sunt in iniquitatibus
.
.
.
Psalm 61
.
.
.
11. Nolite sperare in iniqui- 11. Ne ruokit *gi *to trðoni an
tatem et in rapinam (?) nolite unreht, inde †ræuuas ne ruokit concupiscere; diuitiae si affluxe- te gerone; †rīhduoma of sia †thī-
rint, nolite cor apponere. unt, ne ruokit herta te settane.
Ps. 61,11 : Quak, Grauwe rapinas statt in rapinam;
Quak, Grauwe affluant
Ps. 61,11 : Quak gi te gitruoni, Grauwe te
gitrûoni; Quak in rouas, Grauwe in rouuas; Quak rikduoma
MNPs
= (Alt)Mittel- und (alt)niederfränkische Psalmen
Psalm 62
.
.
.
2. Deus, deus meus, ad
te 2.
Got, got mīn, te
thī fan
de luce uigilo; sitiuit in te anima liohte *uuacon *ic; thursta an thī
mea, quam multipliciter tibi caro sÐla mīn, so manohfoltlīco
thi flÐisc
mea in terra deserta et inuia et mīn an erthon uðstera in †an
inaquosa. †uuega in †an †uuaterfollora.
Ps. 62,2 : Grauwe liochte; Grauwe an an thî;
Grauwe in unuuaterfollora
.
.
.
Psalm
71
.
.
.
16.
Erit firmamentum in terra 16. †Uuesen sal ueste an erthon
in cacumine montium, superex- an †hæi *bergo, ouirhauan uuirthit
tolletur
super Libanum fructus ouir Libanum fruht sīn, in †blæion
eius,
et florebunt de ciuitate sicut sulun fan burg also houuue erthon.
foenum terrae.
Ps.
71,16 : Quak, Grauwe in summis montium
Ps.
71,16 : Quak, Grauwe berge
.
.
.
Die
Lipsiusschen Auszüge enthalten dann schließlich noch:
Ps.106,38 = v. H. 661 = Q. 649 : et benedixit eis
et suitho
multiplicati sunt nimis
Ps.118,28 = v. H. 233 = Q. 690 : dormitavit anima
mea farthroza
prae tedio
confirma me in verbis tuis
Ps.131,12 = v. H. 361 = Q. 739 : si custodierunt
filii tui geuuitscepi
testimonia (Q. testamentum) mea (Q. meum)
Abac.3,3
= v. H. 274 = Q. 847 : Deus ab austro veniet *suthon
PA
= Psalmenauslegung
Psalmenauslegung
(PA)
Überlieferung: Dessau, Ehemaliges herzogliches
Residenzschloss (verschollen), zwei stark zerstörte
Pergamentblätter
1856 wurden im herzoglich
anhaltischen Archiv zu Bernburg zwei als Umschlag einer aus der 961/963 gegründeten
Frauenabtei Gernode im Harz dienende, sehr vermoderte Pergamentblätter (27 x
20,5 cm) des späten 10. Jahrhunderts gefunden, die 1868 im herzoglichen
Residenzschloss in Dessau untergebracht wurden. Nach einer Auskunft der
Stadtbibliothek Dessau sind sie derzeit verschollen.
Inhalt: Das etwa 300 mehr oder weniger vollständig lesbare Wörter enthaltende
volkssprachige, auch als Gernroder Predigt bezeichnete Stück stellt in
fortlaufendem Text geschriebene Bruchstücke einer sprachlich sehr gelungenen Kommentierung
der Psalmen 4,8 bis 4,9, 5,1 bis 5,3 und 5,7 bis 5,10 dar. Eine genaue
lateinische Entsprechung ist nicht bekannt, doch lassen sich möglicherweise
verwandte Vorlagen angeben. Vermutlich handelte es sich um einen lateinischen
Psalmenkommentar, in dem der Kommentar Cassiodors mit dem fälschlich Hieronymus
zugeschriebenen Breviarium in psalmis zusammengearbeitet war. Diesem nicht
erhaltenen lateinischen Psalmenkommentar steht der in der Handschrift München,
Bayerische Staatsbibliothek Clm 3729 erhaltene Kommentar nahe.
Die Sprache ist
altsächsisch. Innerhalb des Altsächsischen ist sie eher westfälisch als
ostfälisch. Vielleicht entstand der Kommentar in Werden (str.).
Ausgaben: Hoffmann von Fallersleben, A., Germania 11, 323 (unvollständig);
Heyne, M., Kleinere altniederdeutsche Denkmäler, 1867, 59ff., 2. A. 1877,
60ff.; Müllenhoff, K./Scherer, W.,
Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12. Jahrhundert, 1864, 2. A.
1873, 184ff, 3. A. 1892, 233ff.; Gallée, J., Altsächsische Sprachdenkmäler, 1894, 219ff.
(Faksimilesammlung 9); Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler,
1899, 4-15, Nr. 2
Literatur: Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler,
1899, 121; Ehrismann,
G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966, 272;
Lasch, A. Die altsächsischen Psalmenfragmente, Nd. Studien = FS Borchling, C.
1932, 236; Bischoff, B., Paläographische Fragen deutscher Denkmäler der
Karolingerzeit, Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 130; Köbler, G.,
Lateinisch-altniederdeutsches Wörterbuch, 1972; Cordes, G., Altniederdeutsches
Elementarbuch, 1973, 16; Rathofer, J., Realien zur altsächsischen Literatur,
Nd. Wort 16 (1976), 22; Klein, T., Studien zur Wechselbeziehung zwischen
altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen und ihrer Sprach- und
kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977, 543; Sanders, W., Gernroder Predigt,
Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 2 1980, 1262; Köbler, G.,
Altniederdeutsch-neuhochdeutsches und neuhochdeutsches Wörterbuch, 2. A. 1982; Köbler, G., Sammlung aller altsächsischen Texte, 1987,
301; Krogh, S., Die Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen
Sprachen, 1996, 122f.
PA = Psalmenauslegung
Wadstein,
E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 4, Nr. 2
Psalmenauslegung
(Gernroder Predigt)
II.
(Stücke
einer Psalmenauslegung.)
A.
Die Bruchstücke des Textes nach der Handschrift
[1, Blatt 1a] 1
(5) [2] vuetes. en ui2
[3] vuiruid tote them.3(t)4 (h)ar5b(e)6
endi
[4] thed an iro githankon flehscli(k)
[5] di thia the (har)7 niauuiht gi(m)ani8
[6] an thero genuftsamidu9
thero g(e)u10
[7]
the thar gifulda sindun mid t(h) n11 (v)u12
1 Über dem ersten e (nicht über u wie bei Gallée) von vuetes, Zeile 2, sieht man einen Buchstabenrest von der Grösse eines Punktes; über dem t dieses Wortes befindet sich ein etwas grösserer Rest (bei weitem nicht so gross wie bei Gallée) eines nicht sicher bestimmbaren Buchstabens (vielleicht eines g, wie Gallée annimmt.). 2 Dieses ui steht auf einem Fetzen, der bei dem Aufkleben der Bruchstücke etwas zu weit nach rechts und verkehrt: ui (senkrecht) gesetzt worden ist. Diese verkehrten Buchstaben lasen Heyne und Scherer als g. Nach ui gibt Gallée s i an; diese Buchstaben soll er, wie Archivrat Dr. Kindscher Elias Wadstein mitteilte, auf einem Fetzen gelesen haben, der bei dem Aufkleben unmittelbar nach en in der hier fraglichen Zeile gesetzt worden ist; an dieser Stelle hat Wadstein aber keine Reste von Buchstaben, sondern nur ein paar Vertiefungen im Pergament erblicken können. 3 Nicht them wie bei Gallée. 4 Nicht bei Heyne und Scherer. 5Heyne und Scherer ar. 6 Heyne, Scherer und Gallée (ohne Bemerkung) be. 7 Heyne ther, Scherer thar; der vor dem (r) sichtbare Rest eines Buchstabens gehört ganz sicher einem a, nicht einem e an. 8 Heyne und Scherer ginamun, Gallée genamu(n). Nach dem a steht aber ganz sicher ni, nicht m, und nach dem g ist ein Punkt (vgl. bei Gallée Seite 225,8), den Wadstein für den Rest des ersten Striches von m hielt; nach gi(m)ani kein u, wie Gallée angibt, sondern nur der Rest eines Buchstabens, der zu g passt (vgl. Wadsteins Ergänzung unten s. 12,7 = 310,7). Kindscher zeigte Wadstein, nachdem Wadstein ihm seine Lesung mitgeteilt hatte, eine Notiz, nach der er bei einer früheren Untersuchung der Stelle auch gimani gelesen hatte. 9 Scherer unrichtig genuftsamidi. 10 Heyne giu, Scherer gi u, Gallée mit Ergänzung gi(f)u(llithu). Die drei Buchstaben folgen unmittelbar hinter einander (u steht doch auf einem besonderen Fetzen, weshalb es immerhin möglich ist, dass dasselbe bei dem Aufkleben versetzt worden ist, wie Scherer und Gallée wohl angenommen haben,) und links von u ist ein horizontaler Strich, wodurch der Schreiber der Handschrift diesen Buchstaben nicht mit einem vorhergehenden i, wohl aber mit einem vorhergehenden e zu verbinden pflegt. Zwischen (e) und u ist oberhalb allerdings der Rest eines Buchstabens zu sehen (der zu einem f gehören könnte); dieser Rest befindet sich aber auf einem besonderen Fetzchen, das für sich allein auf dem Wachspapier angebracht ist und bei dem Aufkleben wahrscheinlich einen unrichtigen Platz bekommen hat. 11 Heyne, Scherer und Gallée then. 12 Heyne nichts; Scherer und Gallée v; u steht auf einem Fetzen, der bei dem Aufkleben schräg nach oben verschoben worden ist; es wird dieses schräg stehende u sein, das Scherer für spuren von ld hielt.
PA
= Psalmenauslegung
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 5
[8]
likon d dion. endi t1 (k)
[9] Ik scal scla(p)a¦(n)2 endi re tia(n)3 an themo4
freth5
[10] ther an n¦ana vuisa6 euuandlod7 vuerthan
[11] endi then8
¦ the then erhtlikon dadion ang
(5) [12] vuertha ¦
9¦ mag . neuan the vuirthid imo
gige
n
[13] ua geuuisso¦ ¦(h)e thar tuovuardig. endi ungi
[14] rimend10 ¦ ¦(s)11 guodlica rasta vuirthid
1 Heyne und Scherer nichts. Gallée will hier den Rest eines f gesehen haben; es ist aber ein deutliches t: unten ist eine Krümmung nach rechts, die ein f nicht hat, und oberhalb des Querstriches ist keine Fortsetzung des vertikalen Striches wie bei Gallée. Die nach diesen Buchstaben stehenden Reste sind bei Gallée nicht richtig wiedergegeben. Gallées Faksimile stimmt hier, wie auch an verschiedenen anderen Stellen, wovon Wadstein im Folgenden die besonders wichtigen erwähnt, mehr zu seinen Ergünzungen als zu dem wirklichen Bestand der Handschrift. Was den hier oberhalb der Zeile befindlichen Rest eines vierten Buchstabens betrifft, steht derselbe in der Handschrift erst vier oder fünf Typenbreiten hinter dem ersten. Jener Rest befindet sich auf einem ganz kleinen Fetzen, der für sich allein auf das Wachspapier geklebt ist, weshalb es gar nicht sicher ist, dass derselbe ursprünglich hierher gehört hat. Ferner ist zu bemerken, dass der darauf folgende Rest eines k (bei Heyne und Scherer nicht erwähnt) in einer Entfernung von etwa 12 Buchstaben hinter endi steht, nicht etwa von 8, wie Gallées Ergänzung flehsclikemo voraussetzt. 2 Von Heinemann sclapan. Mit ¦ bezeichnet Wadstein die Stellen, wo die Grenze zwischen den beiden zertrennten Blatteilen ist. Wenn dieses Zeichen in einer Zeile zweimal steht, fehlt zwischen diesen Stellen das Pergament ganz. Von den Buchstaben der vorhergehenden Zeile stehen en und (k) auf sich nach oben erstreckenden Zipfeln des rechten Blattteiles. 3 Von Heinemann restian; so wie das Bruchstück jetzt aufgeklebt ist, ist zwischen e und t kein s, das von Heinemann hier las, zu sehen, sondern t folgt unmittelbar auf e. Nach e ist aber ein Riss vorhanden und der Teil des Pergaments, worauf das s früher zu sehen war, ist offenbar bei dem Aufkleben unter das Stück, worauf t steht, geschoben worden, sodass dadurch das s ganz verdeckt wurde. Dass dem so ist, zeigt auch der Umstand, dass die Linie hier gekrümmt ist. 4 Heyne, Scherer und Gallée nur emo statt an themo. Die vorhergehenden Buchstaben an th, die von Heinemann hier las, sind indessen noch auf der Rückseite des Blattes sichtbar (in der ersten Zeile; die Schrift geht etwas schräg), indem der Fetzen, worauf sie stehen, zurückgeklappt worden ist. 5 Gallée frieth(u) mit der Bemerkung, dass der i-Strich undeutlich sei. Für ein i ist überhaupt gar kein Platz da; der linke Teil des e ist nur von dem anderen durch einen Riss getrennt worden, so dass jener wie ein i aussieht. 6 Heyne unrichtig vui sa. 7 Heyne und Scherer ieuuandlod (Heyne „das i unsicher“). Vor e- steht allerdings ein zunächst wie ein i aussehender Buchstabe; wenn man denselben aber näher untersucht, bemerkt man, dass das vermeintliche i aus zwei Teilen besteht: Oben ein schräg von links oben nach rechts unten gehender gekrümmter Strich, ganz wie der oberste rechte Teil der Krümmung eines b, wie von Heinemann hier gelesen hat, und unten ein Strich mit einer Krümmung nach rechts (der der unterste linke Teil eines b sein kann). Ferner sieht man, dass zwischen diesen Resten ein Riss ist, und dass der erste Rest etwas höher liegt als der andere. Dieser Riss hängt mit dem bei dem s der vorhergehenden Zeile befindlichen Risse zusammen, und als hier bei dem Aufkleben ein Stück des Pergaments über das andere geschoben wurde (vgl. Anm. 3 oben), ist offenbar ebenso wie jenes s auch der größte Teil des von von Heinemann hier gelesenen b verdeckt worden. Gallée liest hier Reste von v und über dem folgenden e gibt er Reste von r an, was nur auf Vermutungen beruhen kann. 8 Nach then ist ein Strich, der kaum, wie Gallée meint, nur ein Punkt ist; derselbe passt zu einem a, das von Heinemann hier las. 9 Scherer ne; es ist aber weder ein e da, noch ein Stück Pergament, worauf es stehen könnte. 10 Gallée gibt nach d Spuren eines o an; diese Reste können ebenso gut zu einem e, wie von Heinemann hier las, gehören. 11 Heyne und Scherer nichts; kein Punkt nach (s) wie bei Gallée
PA
= Psalmenauslegung
Wadstein,
E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 6
[15]
di the frithu the ther
[16]
(u)uandlondelik1 is.
[17]
emo uuorde2. ik
[18]
3 (th t4)
ik an themo
(5)
[1, Blatt 1b]
uman.5 th(ia)6
[2] es he7 . B ere(ht)on8
(an)fahid9
[3] 10(s)a(m)nu
(g)11 erui. tha that euuiga
n
[4]
12then nerio(do)n13 crist. Thes
[5] erui. ther an (th)emo14 anaginne
(10)
[6] 15 uerth n16 an themo17
endi th(e)18
[7] 19 ¦ (t)hat20
21hadd(un)22
[8] an23
¦ an themo24
[9] Verba mea. T eli(ga)25 (sam¦n)unga26 (bid(id)27
(10) (he)son28
vu(o)r(do) 29. th s(al)m (a)¦
¦ga30 (mu)31
1 Heyne uuandlondelik, Scherer uandlondelik. 2 Gallée unr.
Vuorde. 3 Hier steht
der Rest eines s oder f (?).
4 Heyne
hat hier nur ein paar Striche; Scherer that (a Ergänzung). 5 Den Punkt nach uman hat
Gallée (wie Heyne und Scherer) übersehen.
6 Heyne,
Scherer und Gallée
thia. 7 Heyne
unrichtig e The statt es he.
8 B fast drei
Buchstabenbreiten vor erehton; zwischen
e und o las auch von Heinemann ht,
vor B ein paar wie Punkte aussehende
Reste von Buchstaben (nicht deutliches un wie bei Gallée). 9 Von
Heinemann las ebenfalls an vor fahid. 10 Vor s steht
kein u. 11 Heyne s armu (Zwischenraum
nicht vorhanden), Scherer sarmu g. 12 Gallée vor then
thuru; dort nur Buchstabenreste. 13 Heyne
neriondon, Scherer
neriondon (kursiv Ergänzungen).
14 Heyne,
Scherer und Gallée themo. 15 Heyne und
Scherer ein n; (vielleicht rechte Striche eines n und eines a?). 16 Gallée
unrichtig m; Heyne liest etwas vor diesem n noch ein n. 17 Gallée an
über dem Anfang von themo. 18 Heyne
thi, Scherer th, Gallée ther., das er zu thero ergänzt. 19 Gallée Spuren
von that, nur Reste von Buchstaben erkennbar auf einem besonderen
Fetzen. 20 Heyne
und Scherer that. Die Grenze zwischen den zertrennten Blattteilen geht
mitten durch das (t). 21 Heyne
und Scherer t; vielleicht scheinen hier nur Striche der anderen Seite
durch. 22 Heyne
hadd . n, Scherer had : : n. 23 Scherer
nichts, Heyne a th, Gallée
an und (Spuren von) themo; ein Fetzen, worauf das zu der Rückseite gehörende an th (siehe
Seite 5, Anm. 4 = 303) etwas schräg steht, ist bei dem Aufkleben zurückgeklappt
worden. Es werden diese Buchstaben sein, die Gallée als themo gelesen
hat. 24 Heyne
r o, Scherer o, Gallée
n, o vor an themo. 25 Heyne
unrichtig e (?) ali, Scherer
heliga. 26 Heyne unrichtig f
unga, Scherer samanunga. 27 Scherer
bidid, Heyne bid d.. ; nach bid nur für zwei Buchstaben
Platz. 28 Heyne soson, Scherer loson, Gallée
lesan. Vor s ist ein Kleck, der Buchstabe vor n ist ein
durchaus deutliches o. 29 Heyne
vuerthe (th Ergänzung),
Scherer vuertha
(th Ergänzung). 30 Statt s(al)m (a) ga Heyne und Scherer sum ga. Der
Strich vor m ist zu lang, als dass er der rechte Teil eines u wäre;
er ist offenbar der untere Teil eines nach oben verwischten l. Der
Strich nach dem s, den Heyne und Scherer für den linken Teil eines u
hielten, passt zu dem rechten Teil eines a. Gallée liest hier
unrichtig stimna. Über ga steht etwas, das Heyne und Scherer mit
einem Fragezeichen als emdil angeben; auch Wadstein kann die Stelle
nicht sicher lesen (nach den Buchstaben ist ein Klecks oder ein aufgeklebter
Pergamentfetzen, wodurch vielleicht ein Teil des Wortes verdeckt wird);
jedenfalls steht aber hier nicht endi, wie Gallée angibt. 31 Heyne und Scherer nichts; Gallée unr. ge.
PA = Psalmenauslegung
Wadstein,
E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 7
n
[11]
(t)1 giho(r)d2 uuerth(e)3
fang d e ¦ (t)4
fan imo
[12] (f)er noma5
vu(e)6 uil o7¦ 8¦
hurugthige9
[13] n(o)10
herto11 he12 alla13t14¦ ¦ (i) 15 mid16 theN17
[14] oron. neuan mid the(n)18
(5) [15] Thu bist min go(d)19
[16] vuan thu bist m(i)20
[17] an (the)s(a)21
[1, Blatt 2a] (vu)orkid.22 (v
an)23 the t(h)at24 (u)25
[2]
(s)clahid26 (n)
(th)o27 sines (e)l28
1 Heyne
und Scherer nichts; Gallée screge. 2 Heyne, Scherer und Gallée gihorid (vermutlich korrigiert). 3 Reste des o und des n von Heyne und Scherer nicht bemerkt; Gallée
uuerthe. 4 Heyne und Scherer nichts; Scherer ergänzt
endi, Gallée e .. di. 5 f von Heyne und Scherer nicht bemerkt.
6 Heyne und Scherer vu. 7 Heyne, Scherer
und Gallée uilo; uil ist aber von
o getrennt. 8 Das
hier fehlende Stück Pergament hat eine breite von etwa vier Buchstaben
gehabt. 9 Heyne und Scherer vor hu- ein T nach dem n. 10 Heyne, Scherer und Gallée no, eher on. 11 Heyne, Scherer und Gallée
unrichtig herro, vierter Buchstabe
deutlich ein t. 12 Heyne und Scherer the. 13 Gallée
ergänzt teilweise zwischen „herro“ und
mid: hore thu mik an. 14 Ganz sicher so; Heyne und Scherer
nichts. 15 Heyne und Scherer nichts. 16 Heyne und
Scherer d. 17 Heyne und Scherer nichts; Gallée unrichtig
thinon. 18 Heyne und Scherer then. 19 Heyne,
Scherer und Gallée god. 20 Heyne und Scherer m, Gallée min; (kein n sichtbar).
21 Heyne an s, Scherer an s; Gallée liest und ergänzt teilweise
angesihti. 22 Heyne, Scherer und Gallée vuorkid. Heyne liest und ergänzt davor das Wort unreht.
23 Heyne v; Scherer vuan „ziemlich
deutlich.“. 24 Heyne, Scherer und Gallée that. 25 Heyne und
Scherer nichts; Gallée will nach dem u ein
deutliches n gesehen haben; Wadstein
konnte dieses nicht erblicken. 26 Heyne und Scherer sclahid; -id deutlich, nicht verwischt wie in Gallées
Faksimile. 27 Von Heinemann rtho, Heyne und Scherer nichts sichtbar.
28 Statt sines (e)l liest Scherer (dem Gallée folgt) sine sialun.
PA
= Psalmenauslegung
Wadstein,
E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 8
[3, Blatt 2a] ia(l)1 2thia lugina ther sprekad. sia giscla
[4] hed a
o ngan man. so sia thia lugina anbre(n)3
[5] The is man4
bluod . the thar be uuollan vuir
6 t(h)i5 (m)id6 (e)nnisscemo7blu d(o)8. endi the9tha(r)10io)11
hand
(5) [7] vu(id)12h (a)13f)rem(i)tha14 flitid15t
ia ferv (r)d(i)16(e)17
1 Heyne,
Scherer und Gallée haben hier au gelesen; zuerst steht aber der Rest eines Buchstabens - ein vertikaler Strich -
unten auf der Zeile; dann ia, hierauf
der untere Rest eines Buchstabens, der zu l passt. 2 Vor thia Heyne ir, Gallée er, Scherer „ein ganz unsicheres r“. 3 Heyne und Scherer anbren. 4 Scherer The sman; das i, das von Heinemann vor dem s las, ist noch zu unterscheiden (auch bei
Gallée angegeben); Heyne Thesa man thero („höchst undeutlich“). Am linken Rand steht sa, das Gallée für eine Ergänzung zu The hielt; nach diesem sa steht
indessen auch etwas (g?) und oberhalb
Vuõ (?); unterhalb steht ni i (?). 5 Durch von Heinemann so gelesen und noch wahrzunehmen. 6 Scherer mid; -d ganz
deutlich; Heyne unrichtig mio. 7 Scherer ennisscemo; Heyne unrichtig mensscemo, die Form sieht allerdings zunächst etwa so aus; bei näherem Zusehen ist
aber das, was Heyne als m gelesen
hat, als Rest eines e mit darauf
folgendem n zu erkennen und darauf
folgt ni; der Rest dieses e (und vielleicht auch ein Teil des m-) ist, wie man auf der Rückseite sehen kann,
in der Weise verdeckt worden, dass ein Stück des Pergaments unter das andere
geschoben worden ist. 8 Heyne und Scherer bluodo; Gallée bluodu. 9 Heyne und Scherer thit; der
Strich, den man am Ende des Wortes oben rechts sieht, deutet indess nicht auf
ein t, da derselbe auch sonst in der
Handschrift dem e angefügt wird;
unten ein Klecks; Gallée ganz richtig the.
10
Heyne und Scherer unrichtig
thit; Gallée dihtod oder thihtod. 11 Heyne und Scherer
nichts. 12 Heyne und Scherer vu; Gallée ergänzt hier vuo he; für dieses e gibt es aber
kaum Platz. Statt d könnte man
vielleicht th lesen; ein horizontaler Strich, der rechts an der
Mitte des Langstriches zu sehen ist und der auf ein h deuten könnte, scheint aber zur Rückseite zu gehören. 13 Heyne und Scherer nichts. 14 Heyne em tha; Scherer rem : tha. 15 Vor flitid eine größere leere Stelle als gewöhnlich, so dass da wohl etwas
ausradiert worden ist; die Spur eines a,
die Gallée hier angibt, konnte Wadstein nicht erblicken. 16 Statt fer v (r)d(i) Heyne
fer, Scherer fer v d. Gallée
liest ferev(e)l(h)e(d); weder steht zwischen fer und v ein e, noch ist für einen
Buchstaben da Platz: der Zwischenrauen ist nur so groß, wie ihn die Handschrift
auch sonst nach Präfixen hat; zwischen dem v (von dem nur der jedenfalls charakteristische Anfangsstrich zu sehen
ist) und dem ganz deutlichen d (das
Gallée als undeutlich angibt) nur für etwa drei Buchstaben Platz; diese
Buchstaben sind von einem Klecks (oder aufgeklebtem Pergamentstück) verdeckt;
vor dem d ist ein Endstrich, der zu
einem r passt, zu erkennen. 17 Heyne, Scherer und Gallée to;
rechts oben der Rest eines horizontalen Striches, den nur das e, aber nicht das o hat; rechts unten ist auch die Rundung offen, wie bei einem e.
PA
= Psalmenauslegung
Wadstein,
E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 9
[8]
vuerke(nne).1 (v)ui2
sculun f rneman3 that4
[9] (th)ero5 o6
th7 he8 (o)giuuelik9
unreht
[10] (h)10 the
s fel ni11 he12
[11]
n (n)13
d. Th s f that14
ma(n)15
(5) [12] (o)16 (ri)17
at18 ge amod.19 G
[13] (e)20 keri21 is22
ma(n)23th)er24 bluodo. (t)25
[14] (g)26
es27 (blu)o28 ¦ no.
[15] (e)nd29 th30 s¦ k31
¦ansclag(o)32
1 Heyne,
Scherer und Gallée vuerkenne. 2 Heyne und Scherer uui; der linke Strich des ersten Buchstabens
jetzt verwischt; der Rest scheint auf ein v zu deuten. 3 Heyne und Gallée ferneman; Wadstein konnte aber nicht, ebenso wenig wie
Scherer, nach dem f ein e entdecken.
4 Gallée
will nach that Spuren von the dro
gesehen haben; die hier stehenden
Buchstabenreste sind aber von einem Klecks oder einem Pergamentstück bedeckt,
so dass sie nicht mehr zu unterscheiden sind; von Heinemann las hier (vor dem
Aufkleben der Bruchstücke) thit is.
5
Heyne und Scherer thero ohne Bemerkung; das th ist aber nicht ganz sicher. Vor thero las Heyne be, Scherer aber nichts; Wadstein
konnte nicht bestimmt entscheiden, was hier steht, da die Stelle dadurch sehr
verdorben ist, dass das Pergament, wie man auf der anderen Seite des Blattes
deutlicher sieht, hier zusammengeschoben worden ist. 6 Heyne las vor o zwei Striche;
Wadstein sah nur einen und der Platz zwischen thero und o ist bei Heyne (wie auch
bei Scherer) viel zu groß. 7 Heyne und Gallée thia; Wadstein sah aber wie Scherer nur th. 8 Heyne und Scherer the; Gallée the(r). 9 Heyne und Scherer ogiuuelik. von Heinemann logiuuelik; Gallée unrichtig (i)ogivuelik. 10 Hier lesen Heyne l r und
Scherer lr und davor ein e, vor dem h ist allerdings der unterste Rest eines Buchstabens, der aber ebenso gut
etwa zu einem t wie zu einem e passen könnte. Vor diesem elr geben
Heyne und Scherer ein h an. 11 Das heißt fekni (vgl. „dolosus“ im lateinischen Kommentar
unten Seite 14,31=312); zwischen dem n und
dem vorhergehenden Langstrich ist gerade für die beiden rechten Striche eines
k Platz. Heyne, Scherer und Gallée
fel ni. 12 Was Gallée hinter ni außer diesem he
gibt, sind nur Vermutungen. 13 Heyne und Scherer nichts; Gallée stellt dieses n zu nahe an das vorhergehende n und ergänzt dann zu viele Buchstaben
zwischen jenem n und dem folgenden
d. 14 Gallée unrichtig ldat. 15 Heyne man, Scherer ma; Gallée nach
man ein deutliches og. 16 Heyne und Scherer o ohne
Bemerkung; davor Spuren eines Buchstabens (?).
17 Heyne nichts. 18 Heyne und Scherer uat, Gallée
(d)at; Wadstein konnte nicht bestimmt
entscheiden, welchem Buchstaben die Reste vor at angehört haben. 19 Heyne gekvamod; Scherer „nur ge::amod sicher“; zwischen ge und amod sind nur über der Zeile ein paar Reste da. 20 Heyne erı, Scherer
ke. 21 Dieses keri steht bei Heyne
und Scherer zu weit nach rechts. 22 Das i ist bei dem Aufkleben über
die Zeile hinauf geschoben worden. 23 Heyne, Scherer und Gallée man. 24 Heyne thero, Scherer und Gallée thero. 25 Von Heinemann t. 26 Heyne und Scherer g. 27 Bei Heyne, Scherer und Gallée zu weit nach rechts. 28 Heyne unrichtig blo, Scherer bl; Reste des u und das o auf dem unteren Bruchstück des sich hier mit
einem Zipfel nach oben erstreckenden Blattes. 29 Heyne ınd (zu weit nach
rechts), Scherer und Gallée nd. 30 Von Heinemann las zwischen diesem th und dem folgenden s ein c; wohl statt e oder i.
31
Heyne, Scherer und Gallée
nichts; k steht auf einem besonderen
kleinen Fetzen. 32 Heyne und Scherer ansclage, Gallée ansclagon (nach dem o fehlt aber sogar
das Pergament).
Wadstein,
E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 10
[16] isto gi
la ethiu an sialun (e)1 n2
[17] 3
mon4. Introibo5 ca6 (t)hin7 hus gangan.
[18] ik scal bedon
an th n
fo (h)to8 tote thi.
[19] (o)9 el
gon temple. T urug thia
mikili
(5) [20] er10
gi nathono. so
is that godes
hus.that
that is
[21] (s)11
thiu himilika hierusal’12 getimber
d.13 mid
[1, Blatt 2b] then leuindigon
stenon, that
[2]
mines drohtines heligeno.14 T
(10) [3] themo heligon
temple . that
is te ni15 in16
[4] ikhamon. thes helires. mid
theru manungu thero
[5] forhtu. (Dom)17 deduc
me.18 Vuola thu drohtin uth
[6] ledi
mik an thinemo
rehte. thuru mina
fi19 a. en
[7] di
ge reko minan vueg
an thinero gesihti. vuola
(15) [8] thu drohtin
ge reko min lif
tuote thiner(u)20
hederun
[9] ge
sihti.21 thuru
thin emnista r(e)ht.22 tote then
e(u)ui23
[10] ndislon. thuru min(a)24 fianda25. endi
t (a)26 here
[11] endi thia hethinun. that
is min (te)27
(d)uonne28
[12] mina fuoti
sette an thi
(a)n29
vueg. endi that
(20) [13]
duonne that thu
minan gang gir
s
[14] V30
ueg¦ . ne uua (t)hiu31 leccia32 heligero ge
[15] iu vuarhe33 hemo m¦
(t)he34 thero
1 Heyne
nichts; Scherer e, von Heinemann
en. 2 Heyne gibt nach diesem u unrichtig
ein en an. 3 Von hier ab gibt Scherer nur einen etwas normalisierten Abdruck. 4 Von Heinemann davor endi,
(wohl am Anfang der folgenden Zeile, vgl. S. 14,22=312). 5 Gallée gibt nach Introibo ein
Ik an, das da nicht zu sehen
ist. 6 Gallée scl; in der Handschrift nur ca erhalten. 7 Scherer und Gallée thin. 8 Heyne forhto; Scherer forhto; r nicht sichtbar, wohl aber das t.
9
Heyne und Scherer nichts. 10 Scherer und Gallée ero; es
ist aber keine Spur von o zu
bemerken. 11 Von
Heinemann is. 12 Oder hierusal(Ð) ?; etwas nach
dem l ist vor dem folgenden ge ein vertikaler Strich (e ?). 13 Heyne getimberd, Scherer getimberid; zwischen r und d stand gewiss ein
Buchstabe. 14 Gallée unrichtig heligono. 15 Heyne und Scherer m; von
Heinemann vor ni ein r, (erster Strich des m [vgl. S. 15,3=313] ?) 16 Scherer tin, unten links vom
i ist ein Strich, der zu t passt.
17 Heyne dom. 18 Das Latein mit blasserer, wohl ursprünglich roter Tinte. 19 Heyne hat dieses i, das etwas
verwischt, aber doch deutlich ist, nicht gesehen. 20 Heyne, Scherer und Gallée thineru.
21
Scherer unrichtig
gisihti. 22 Von Heinemann reht. 23 Heyne euui, Gallée
euu. 24 Heyne und Scherer mina. 25 Oder franda wie Heyne und
Scherer. 26 Heyne und Scherer nichts. 27 Heyne te (das e nach von
Heinemann). 28 Von Heinemann las hier das d-. 29 Heyne nan (na
nach v. H). 30 Heyne gibt unrichtig dieses V für
den Anfang der folgenden Zeile an. 31 Heyne und Scherer thiu. 32 Heyne, Scherer und Gallée liccia; nach l stehender Buchstabe
sicher ein e. 33 Über iu vuarhe Heyne d uonon und c c über hemo;
Gallées Lesungen thes druhtines und in ore blosse Vermutungen. 34 Von Heinemann muthe; Gallée zwischen m und t Spuren von un (Wadstein nur obere Spitzen von u oder n).
PA
= Psalmenauslegung
Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 11
[16] h
etikero. vuan thiu
(n)ussi1 beuua(l)2
d
[17]
tono. vuan thiu
ga folgo thena
selfku(r)3
[18] muodes. vu4 si ne
hebbed thia uuarhed
[19] muthe5 that
is cristen. vuan sia ne
hebbed
(5) [20] iro
herton. vuan alla
thia besuikid6
the fi7
[21] the he
ideles herton findid.
1 Heyne ussi; Spuren des vorhergehenden n, das
von Heinemann hier las, noch zu sehen. 2 Heyne beuual. 3 Von Heinemann selfkuni; nach
-u steht noch ein Rest, der indessen
ebenso gut zu einem r, wie zu einem n
gehören kann; gewiss stand hier selfkuri,
worauf zuerst Heinzel aufmerksam gemacht
hat (siehe darüber Müllenhoff, K./Scherer, W., Denkmäler deutscher Poesie und
Prosa aus dem 8.-12. Jahrhundert, 3. A. 1892, Bd. 2 Anmerkungen). 4 Heyne, Scherer und Gallée vuand (-an- nach von Heinemann); was man
für ein d (Œ) gehalten hat, ist aber der Langstrich eines
zu der Rückseite gehörenden h (in
forhtu, S. 10, Anm. 8=308); der Fetzen, auf dem dieser Langstrich steht,
ist zurückgeklappt und schräg aufgeklebt worden (links von diesem Langstrich
sieht man noch den rechten Endstrich des r und rechts den Anfang des vertikalen Striches eines h). 5 Über u gibt Gallée ein
Zeichen an; es steht aber überhaupt nichts da.
6 d aus n korrigiert. 7 Heyne f, Scherer fi; i verbleicht, aber doch zu unterscheiden.
PA
= Psalmenauslegung
Wadstein, E., Kleinere altsächsische
Sprachdenkmäler, 1899, 12
B.
Text mit Ergänzungen.
(Zu Psalm 4,
8)
[1, Blatt 1a] (Sia) (sindun) (mid) (themo)
(fruhte) (iro)
[2]
vuetes. en(di) (v)ui(nes) (gifulda). (Thiu)
(heliga) (samnunga)1
(5) [3] vuiruid tote
them. (thia) (the) (th)ar b(efundane)
(vuer-)2
[4] thed an
iro githankon3 (gerna)
flehscli(kero) (thingo) (en-)
[5] di
thia the (thar) niauuiht
gi(m)ani(gfaldoda) (sindun)
[6] an thero
genuftsamidu thero g(e)u(ono) (neuan) (thia)
[7] the thar
gifulda sindun mid
t(he)n (v)u(irsiston) (erth-)
(10)
[8] likon dadion.4
endi t(hemo) (vueroldlikon) (vuillion.)2
(Zu Psalm 4, 9)
[9] Ik scal
scla(p)a(n) endi restia(n) an
themo frethu (the)2
[10] ther an
nana5 vuisa
beuuandlod vuerthan (ne) (mag)2
[11] endi thena the
then erhtlikon dadion ang(ehafted)2
(15) [12] vuerthan (ne)2 mag
. neuan the
vuirthid imo gige(-)
[13] uan geuuisso
(th)e thar
tuovuardig. endi ungi(-)
[14] rimendes (fristes) (is.) (Thius)
guodlica rasta vuirthid
[15]
(en)di the
frithu the
ther
[16]
(unbeu)uandlondelik is.
(20) [17]
(th)emo uuorde
. ik
[18]
(that) ik
an themo
Psalm 4, 8 (Hieronymus): A fructu frumenti et vini eorum
repleti sunt. Clm.: Redit ad eos qui rebus carnalibus probantur intenti.
illi enim non ubertate carismatum multiplicati sunt. sed pessimis terrenis
actibus et mundana uoluptate completi.
Psalm 4, 9: In pace in id ipsum dormiam et requiescam. Cass.: Contra humanos tumultus et
felicitates caducas, quas mundus Ïstimabat esse prÏcipuas, pulcherrime pacem cordis
objecit, quam habere non possunt, qui , sÏcularibus actibus implicantur. „Pax“ enim ista habet tranquilissimam
vitam, quÏ cum sua mente non
litigat: sed in Domini beneficiis perseverans amãna tranquillitate perfruitur. De ipsa dicit Dominus
in Evangelio: „Pacem meam do vobis, pacem meam relinquo vobis“ ... Sed ne pacem
istam temporalem putares addidit: „In id ipsum dormiam et requiescam.“ „In id
ipsum“ quippe dicitur, quod nulla rerum vicissitudine commutatur; sed ipsum in
se permanens incommutabili perennitate consistit. „Dormiam“ finem vitÏ vult intelligi; „requieseam“ futuram
beatitudinem indicare monstratur, quando jam requies dabitur sanctis, et
gloriosa pausatio. Clm.: In pace.
haec pax futura et immutabilis est. quod ostendit sequenti uerbo cum dicit. In
id ipsum. idem quod uicissitudine non mutatur. Dormiam. In fine uitę.
Requiescam. id est in futura beatitudine.
1 Gallée
ergänzt the fiond als Subjekt zu
vuiruid. Das Subjekt zu redit, das im lateinischen Kommentar dem vuiruid
entspricht, ist indessen ecclesia (vgl. Cass. und mit Ergänzung Wadsteins
besonders Cass. sp. 47: „Per totum psalmum verba sunt sanctã matris Ecclesiã; vgl.
ferner Seite13, 12=311 hier unten). Im folgenden erwähnte Wadstein diejenigen
von Gallée gemachten Ergänzungen nicht, die entweder sehr unsicher sind oder
die schon durch den von Wadstein angegebenen Wortlaut der Handschrift als
unrichtig erwiesen werden. 2 Ergänzung Gallées. 3 Das über das Ende dieses Wortes hinzugeschriebene endi ist wohl fehlerhaft, da der text in Clm., zu
dem die Zeilen 2-8 sonst so gut stimmen, nichts Entsprechendes hat. 4 Mit kleiner antiqua sind
Buchstaben bezeichnet, die Archivar von Heinemann gesehen hat, als die
Handschrift noch in einem etwas besseren Zustand war. 5 Oder n(i)ana; für sechs Buchstaben, wie Scherers
Ergänzung negana verlangt, ist aber sicher nicht genug Platz
da.
PA = Psalmenauslegung
Wadstein,
E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 13
(Zu Psalm 5, 1)
[1,
Blatt 1b] kuman1 . th(ia)
[2]
es he2 . B(i) (g)ere(ht)on (an)fahid
[3] (thiu) (heliga) (s)a(m)nu(nga)
(that)3 erui. that is that euuiga
(5) [4]
(lif)4 (thuru)
(usan) (drohtin) then nerion(do)n crist.
Thes
[5]
(euuigon) (liues) erui.
(that)4 ther an
(th)emo anaginne
[6]
uerth n an
themo endi th(e-)
[7] (ro) (vueroldes)4
(t)hat hadd(un)
[8] an
an themo
(10) [9] (endi.)
(Zu Psalm 5, 2)
[9] Verba mea.
T(hiu)5 (h)eli(ga) (samn)unga bid(id)
[10 ] (mid) (the)son vu(o)r(don).6 that the
s(al)m(san)ga(s) (iro)
(mu-)
[11] (thes)7 giho(ri)d(e)
uuerth(en) fan god(e) e(ndi) (that)8 fan imo
(15) [12]
(f)ernoma(n)9 vu(erthe)10 (the) (v)uil(l)o
(thes) (t)hurugthige(-)
[13] n(on) herto(n)
(t)he alla
t(hing) (ne) (fernimi)d11 mid theN
[14] oron .
neuan mid the(mo) (liahte) (finaro) (godhedies.)12
Zu
Psalm 5, 3)
[15] Thu bist
min go(d)
(20) [16] vuan
thu bist m(in) (craft)13
[17] an (the)s(a)
Psalm 5, 1: In finem pro ea, quÏ hereditatem
consequitur. Cass.: HÏc [ecclesia] bona Domini Salvatoris adit ac possidet. Clm.: Recte enim pro ecclesia quÏ hereditatem hoc est uitam Ïternam per dominum iesum christum accipit. psalmus
iste pretitulatur. Hieronymus: De
Ecclesia, quÏ in fine et
consummatione mundi hÏreditatem
consequutura est universis nationibus Christo credentibus, Psalmus iste
contexitur. Cass.: HÏreditatem vero ideo consequi dicitur, quia
Christo resurgente ad eam bona spiritualia pervenerunt .. quarum rerum nunc tenet imagines, et in
futuro est perenniter possessura virtutes.
Psalm
5, 2: Verba mea auribus percipe Domine, intellege
clamorem meum. Clm.: His
uerbis ecclesia rogat ut, eius oris psalmodia a deo audiatur. et perfectus cordis affectus intellegatur ab eo qui non auribus sed lumine suÏ diuinitatis intellegit cuncta.
Psalm
5, 3: Intende voci orationis meÏ,
rex meus et Deus meus. Hieronymus: Tu es Deus meus : quia non
est venter Deus meus: quia non est aurum Deus meus: quia non est libido Deus
meus. Quoniam tu virtus es, et ego cupio habere virtutes, propterea tu es Deus
meus, hoc est, virtus mea.
1 Vgl. Seite 6 Anm. 5 = 304. 2 Der Platz zwischen he und B ist für die von Gallée hier gemachte Ergänzung heligun kirkiun bei weitem zu klein. 3 Zwischen ga und erui nur für vier Buchstaben Platz, nicht für neun, wie Gallées Ergänzung that godes erfordert. 4 Ergänzung Gallées. 5 Ergänzung Scherers. 6 Steinmeyer hat, ohne die Handschrift gesehen zu haben, in: Müllenhoff, K./Scherer, W., Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12. Jahrhundert, 3. A. 1892, Bd. 1, 234 den obigen gewiss richtigen Wortlaut (mid) (the)son vu(o)r(don) geahnt. 7 Über Gallées Lesung und Ergänzung siehe Seite 7, Anm.1 = 305. 8 Scherer und Gallée ergänzen statt endi that nur endi, was den Platz nicht ausfüllt (stimmt auch nicht zu der vor fan befindlichen Spur eines t). 9 Das -n muss über dem a gestanden haben. 10 Gallée ergänzt Intende Thu zwischen vu(erthe) und uil-; es ist aber nur Platz für vier (oder höchstens fünf) Buchstaben vorhanden. 11 Über Gallés der Handschrift ganz widersprechende Ergänzung hier siehe Seite 7, Anm. 13 = 305). 12 Gallée liest oder ergänzt nach mid : then oron thera godehedies (vgl. Seite 7, Anm.18 = 305). 13 Gallée ergänzt mine craft; warum mine ?
PA
= Psalmenauslegung
Wadstein,
E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 14
(Zu Psalm 5,
7)
[Blatt
2a]
(Odisti.) (Thu)1 (ha-)
[1] (tos)1 (then)1 (that) (unreht)2 (vu)orkid. (vuan) the
t(h)at (un-)
[2] (reht)3 (vuorkid)3 (ne) (gis)clahid1 (neuan) (th)o sines (se)l(ues)
(5) [3] (s)ia(lun)4 (eft) (the)5 thia
lugina ther sprekad. sia giscla(-)
[4] hed
a(ls)o3 mangan man. so sia thia lugina anbre(n)g(ed)2
[5] The
is man thero bluod(o). the thar
beuuollan vuir(-)6
[6] t(h)i(d) (m)id (me)nnisscemo blu(o)d(o) . endi the tha(r) (io)
[7] vu(id)
th(ia) (f)rem(i)tha(n)
handflitid t(h)ia ferv(uur)d(i) t(e)
(10) [8] vuerke(nne). (v)ui sculun f(e)rneman that
thit is
[9] (th)ero o th(ia) (t)he (io)giuuelik7 unreht
[10]
(h) the is fe(k)ni the8
[11] n
(n) od. That is f(ekni) that
ma(n) (bican) (thia)
[12]
(bosa) endi othe(rimu)
(und)at ge(fr)amod. G(euuisso) (the)
(15) [13] (hereti)keri is
ma(n) (th)er(o) bluodo.
(the)9 (ther) (da-
[14]
gavuel)ikes1 (fer)g(iutid) (that)1 (blu)o(d) (thero)1 (man)no1.
[15] (e)nd(i) th(e)
(i)s
(vuarli)k(o) (bethiu) (m)ansclag(o)
(endi)
(fekni)
[16] (the) (is) (na)isto(n) gi(sc)la(hid)1 (b)ethiu an
sialun (endi)3 an
[17]
(likha)mon3.
(20) (Zu
Psalm 5, 8)
[17] Introibo (Ik)2
(s)ca(l)2 (an)2 (t)hin
hus gangan.
[18] e(ndi)2 ik
scal bedon an thinero
fo(rh)to tote
thi(-)
[19] n(emo) heligon
temple. Thurug thia mikili
[20] (th)er(o)2
ginathono. so is that godes hus. that
(25)
[21] i(s) thiu
himilika hierusalem
that is getimber(i)d
. mid
Psalm
5, 7: Odisti omnes qui operantur iniquitatem; perdes
omnes, qui loquuntur mendacium. Virum sanguinum et dolosum abominabitur
Dominus. Hieronymus: „Qui enim
operatur iniquitatem“ suam tantum animam occidit: qui autem hÏreticus est et loquitur mendacium, tot
occidit homines, quot induxerit. Cass.:
„Vir“ quidem „sanguinum“ est qui humano cruore polluitur, sed et ille qui
decipit vivum ... „Dolosus“ autem illos significat qui scientes malum, alienum
operari nituntur exitium. Hieronymus:
Hoc autem quod dicit .. intelligere possumus, quia de hÏreticis dicit: „Qui enim etc. (Fortsetzung oben Zeile 28). Clm.: dolosus est. qui sciens malum. alienum
operatur exitium. Hieronymus: Vir
sanguinum, omnis hÏreticus
est, quotidie animarum sanguinem fundit. Recte dixit dolosum: et homicida est
et dolosus. Clm.: Vir sanguinum est
qui vel in anima vel in corpore proximum extinguit.
Psalm
5, 8: Ego autem in multitudine misericordiÏ tuÏ
introibo in domum tuam; adorabo ad sanctum templum tuum in timore tuo. Clm.:
Intrat ecclesia domum dei. id est cÏlestem hierusalem. Cass.: illa futura Jerusalem lapidibus vivis sanctorum creditur
multitudine construenda .. „Templum sanctum“ corpus est Domini Salvatoris. Clm.: et adorat cum conpunctione timoris
templum sanctum quod est corpus dominicum.
1 Ergänzung
Gallées. 2 Ergänzung Heynes. 3 Ergänzung Scherers. 4 Das -n stand wohl über dem u. 5 Für Scherers Ergänzung -ur so heretikeri
und Gallées -ur thia heretikere gibt es hier nicht genug Platz. 6 Heyne ergänzt hier -thid, was
überflüssig ist, da eine Fortsetzung des Wortes am Anfang der nächsten Zeile steht. 7 Ergänzung Scherers; Heyne ergänzt e- statt i-; von Heinemanns
Lesung logiuuelik deutet mehr auf ein
i-. 8 Nach the las von Heinemann
noch ein the (an welcher
Stelle?). 9 Gallée ergänzt statt the ther da- hier nur the, was viel zu wenig für den Raum ist.
PA
= Psalmenauslegung
Wadstein,
E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 15
[1,
Blatt 2b] then leuindigon stenon.
that is (mid)1 (theru)1 (menigi)1
[2]
mines drohtines heligeno.
Tha(r)2 scal (ik)1 (bedon)1 (te)1
[3] themo heligon
temple. that is
te (m)i(nes)1 (droht)in(es)1
[4] (l)ikhamon. thes helires. mid
theru manungu thero
(5) [5]
forhtu.
(Zu Psalm 5, 9)
[5] (Dom)ine
deduc me. Vuola thu
drohtin uth(-)
[6]
ledi mik an
thinemo rehte. thuru mina
fi(and)a. en(-)
[7] di gereko minan vueg
an thinero gesihti. vuola
(10) [8]
thu drohtin gereko
min lif tuote
thiner(u) hederun
[9]
gesihti. thuru thin emnista
r(e)ht. tote then
e(u)ui(-)
[10] gon mendislon. thuru min(a) fianda.
endi t(hia) here(-)
[11] tikere. endi thia hethinun. that
is min (te) (d)uonne
[12] that (ik) mina fuoti
sette an
thin(a)n
vueg. endi that
(15)
[13] is thin (te) duonne
that thu minan
gang gir(eko)s
[14] V(uelik)1 (is)1 (the)3 (v)ueg. ne uua(ri)4 (t)hiu leccia heligero ge(-)
[15] (scriuo.)1
(Zu Psalm 5, 10)
[15] (Th)iu
vuarhed
(20) [16] heretikero. vuan thiu
idal(n)ussi
beuua(ld)id iro (he)r(-)5
[17] tono. vuan
thiu (t)unga6 folgod
thena selfku(r)i thes
[18] muodes. vuan sia ne hebbed thia
uuarhed an iro
[19] muthe. that
is cristen. vuan sia
ne hebbed (sia) an
[20] iro herton.
vuan alla thia besuikid the
fi(and)
(25) [21] the he
ideles herton findid.
Psalm
5, 9: Domine! deduc me in justitia tua; propter inimicos
meos dirige in conspectu tuo viam meam. Cass.: „Dirige in conspectu tuo viam meam“, id est, vitam meam
perduc ad tuÏ serenitatis aspectum. Clm.: postulat se deduci ad aeterna
gaudia; et propter inimicos. id est hereticos uel paganos. Hieronymus: Meum est pedes ponere in via
tua : tuum est corrigere gressus meos ... QuÏ est autem ista via? Lectio Scripturarum.
Psalm
5, 10: Quoniam non est in ore eorum veritas; cor eorum
vanum est. Clm.: In ore
hęreticorum non est ueritas sed mendatium. quia cor eorum uanitas
possidet. Lingua enim sequitur mentis arbitrium. Hieronymus: Non habent Christum veritatem in ore suo, quia nec in
corde habent. „Cor eorum vanum est. “Melius habetur in HebrÏo —πίβoυλoν. Vere enim insidiatur cor hÏreticorum omnibus quos decipit.
1 Ergänzung Scherers. 2 Von Heinemann That; korrigiert von Scherer. 3 Scherer ergänzt thesa; dafür ist aber hier nicht genug Platz. 4 Scherer ergänzt re; Gallée liest und ergänzt neuuan; zwischen ne und uua ist aber ein Zwischenraum, der darauf deutet, dass hier eine Wortgrenze ist; nach Hofmann von Fallersleben, Germ. XI, 324, scheint übrigens von Heinemann hier ne uuari gelesen zu haben. 5 Von Heinemann beuualaid iro sr, was gewiss, wie Heyne meint, eine unrichtige Lesung für beuualdid iro her ist. 6 Von Heinemann thiuuunga statt thiu tunga, das gewiss, wie Heyne hervorgehoben hat, die richtige Lesung ist.
SF = Segensformeln
Segensformeln (SF)
Überlieferung: Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 751 f. 118b.
Die 188 Blätter und vorn ein ungezähltes Blatt im
Folioformat (20,5-20 x 30,5-30 cm) umfassende, aus aus sechs Teilen (f. 1-77,
78-128, 129-162, 163-166, 167-172, 173-188) bestehende, im 9. Jahrhundert (oder
vielleicht am Anfang des 10. Jahrhunderts) in den älteren Teilen in Mainz
geschriebene Handschrift (mit der älteren Signatur theol. 259) enthält auf den
Blättern 1 bis 77 (30 x 20 cm) enthalten S. Bonifati et Lulli epistolae, auf
den Blättern 78 bis 128 Actus apostolorum et epistolae Jacobi et Petri prima, auf den
Blättern 129 bis 162 Interpretationes et expositiones vocabulorum sive locorum
veteris et novi testamenti mit wenigen althochdeutschen Glossen zu Jesaia und
Ezechiel und einen Teil der Notae Vaticanae, auf den Blättern 163 bis 166 Sermo
S. Augustini de ebrietate, auf Blatt 166b eine Notiz über die Wahl Williberts
zum Erzbischof von Köln 871 bzw. 870, auf den Blättern 167 bis 172 Theodulphs
Capitula ad presbyteros, auf den Blättern 173 bis 188 Brevis adnotatio
capitulorum, auf den Blättern 187b und 188a ein Bruchstück aus Bedas Martyrolog
und auf Blatt 188b Zauberformeln bzw. Segensformeln, darunter zwei
volkssprachige, die frühestens um 900 (Ende 9./Anfang 10.Jh.) geschrieben
wurden.
Inhalt: Es handelt sich um zwei volkssprachige Segensformeln mit 27 bzw. 36
Wörtern.
Die erste in Prosa gehaltene
Formel betrifft einen Segen gegen Windrähe eines Pferdes. Der eingangs erzählte
Beispielsfall gedenkt eines Fisches, dem die Flossen gebrochen sind und den
unser Herr geheilt hat. Danach folgt die Besprechung.
Der Dialekt ist bis auf das
in der Überschrift enthaltene althochdeutsche Adjektiv spurihalz (spurlahm) altsächsisch,
zeigt aber Spuren altfränkischen Einflusses (uer-, fana?, thera?).
Die zweite Formel unter der
lateinischen Überschrift Contra vermes ist ein in Prosa gehaltener Segen gegen
Würmer. Der Wurm sitzt mit neun Würmlein in dem Mark der kranken Stelle, von da
soll er in den Knochen, von dort in das Fleisch, von dort in die Haut und von
dort in den Pfeil (?) gehen. Damit sollte die vom Wurm erzeugte Krankheit
verschwinden.
Der Dialekt ist altsächsisch
bzw. altwestfälisch. Eine nicht wesentlich abweichende althochdeutsche im
zweiten Drittel des 10. Jahrhunderts aufgezeichnete Fassung enthält die
Handschrift München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 18524, 2 f. 203b (Pro
Nessia). Entstanden sein könnten die Formeln zu Beginn des 10. Jahrhunderts (um
900?) in Köln (oder Mainz).
Ausgaben: Maßmann, H., (in) Dorows Denkmäler alter Sprache und Kunst, Bd. 1 Heft
2-3 (1824), 261-271; Wadstein, E., Die kleineren altsächsischen
Sprachdenkmäler, 1899, 19, Nr. 5 A, B; Steinmeyer, E. v., Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 372, Nr. 65 (A),
374, Nr. 67A (B); Gysseling, M., Corpus
van Middelnederlandse Teksten, 1980, 39; Köbler,
G., Sammlung kleinerer althochdeutscher Sprachdenkmäler, 1986, 544
Literatur: Wadstein, E., Kleinere
altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 127; Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur,
Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966, 105, 106; Eis, G., Der älteste deutsche
Zauberspruch, Forschungen und Fortschritte 30 (1956), 105; Bischoff, B.,
Paläographische Fragen deutscher Denkmäler der Karolingerzeit,
Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 126; Klein, T., Studien zur
Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen und
ihrer sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977, 180; Gysseling, M., Corpus van Middelnederlandse
Teksten, 1980, 39; Stuart, H./Walla, F., Die Überlieferung der
mittelalterlichen Segen, Z. f. d. A. 116 (1987), 67; Steinhoff, H., Pro
nessia/contra vermes, Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 7 1989, 853; Köbler, G.,
Sammlung kleinerer althochdeutscher Sprachdenkmäler, 1986, 544; Köbler, G.,
Ergänzungen, Nachträge, Teileditionen, Editionen, Nachweise zu Steinmeyers
Edition: Die althochdeutschen Glossen, 1993, 916; Krogh, S., Die Stellung des
Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen, 1996, 118
SF
= Segensformeln
Wadstein,
E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 19, Nr. 5 A, B
(Segenssprüche)
Segensformeln
A.
(DE EO QVO)D1 SPVRIHAIZ2
DICIMVS.│
(5)
Si in dextero pede contigerit. si in sinistro sanguis│minuatur.
Si
in sinistro pede in dextero aure minuatur│sanguis.3
DE HOC│QVOD SPVRIHAZ4 DICVNT.
PRIMVM PATER NOSTER.
Visc flot aftar
themo uuatare.
(10) uerbrustun.
sina uetherun.│
tho gihelida. ina. use druhtin.
the seluo druhtin. thie thena│uisc gihelda.
thie gihele. that
hers theru. spurihelti.│
AMEN.
(15) B.
CONTRA VERMES.5│
Gang út nesso. mid nigun. nessiklinon.
út
fana themo. margę.│an that. ben.
fan themo. bene.
an that. flesg6
(20) ut fan themo.│flesgke. an thia hud.
ut fan thera. hud. an
thesa strala.
drohtin uuerthe so.
1 So in Müllenhoff, K./Scherer, W., Denkmäler
deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12. Jahrhundert, 3. A. 1892, Bd. 2, 50
ergänzt; am Anfang der Zeile SE oder
(wie Gallée) SI? 2 Gallée unrichtig SPURIHALZ (vgl. Steinmeyer A. f. d. A. 22 [1896],
270); jedenfalls so zu verbessern. In diesem Wort, wie auch sonst in dem Stück
V, sind U und V schwer zu
unterscheiden; zunächst ist es aber V.
3
Über das zwischen diesem Stück
und dem hier folgenden stehende Latein s. Teil II. 4 Lies SPVRIHALZ. 5 AMEN Zeile 14 steht nach VERMES am
Ende der Zeile. 6 Ein Klecks verdeckt den letzten Buchstaben.
SPs = Sächsische
Psalmenbruchstücke
Sächsische Psalmenbruchstücke
(SPs)
Überlieferung: Warschau, Nationalbibliothek (Biblioteka Narodowa) rps akc. 6748 (früher BN/Inc. F. 1541),
Wittenberg, Bibliothek des evangelischen Predigerseminars 2° H. Th. 677
Die zwei zusammenhängende
Doppelblätter (zweimal vier zweispaltig beschriebene Seiten, drittes Blatt
einer Lage und wohl zweites Blatt einer anderen Lage, die ursprünglich
angeklebten Seiten 1 und 4 stark beschädigt, Text teilweise unlesbar) im
Folioformat (30 x 23 cm) mit einem Schriftspiegel von 28 x 14, 4 cm umfassende,
(möglicherweise in einem westfälischen Kloster) von (nach Agathe Lasch) vier
Schreibern (bzw. nach Bernhard Bischoff von einem Schreiber bzw. nach Heinrich
Tiefenbach von einem oder zwei Schreibern), darunter einem Ostfalen, im
fortgeschrittenen 10. Jahrhundert (str.) (bzw. in der späten zweiten Hälfte des
9. Jahrhunderts) geschriebene, Ähnlichkeiten zu einer Essener Handschrift
aufweisende, vielleicht aus einem Franziskanerkloster des
niederländisch-flandrischen Gebiets stammende, möglicherweise im westlichen
Niederdeutschen aus einer vollständigeren Psalmenhandschrift gelöste, 1916 von
(Seminarprofessor Dr.) L. Zalewski in Lublin im Einband eines am Ende des 17.
Jahrhunderts von dem damaligen Vikar der russischen Provinz Franz Rayszwicz dem
65 km südöstlich von Lublin liegenden Bernhardinerkloster Radecznica
geschenkten, 1913 aus Privathand an Zalewski in Lublin gelangten Exemplares des
von H. Eggestein geschaffenen Druckes des Decretum Gratiani (Concordia
discordantium canonum, Straßburg 1472) entdeckte (Lublin-)Warschauer
Handschrift enthält (auf dem ersten Doppelblatt) die Psalmen 28, 1-10, 29, 1-5,
32, 9-22, 33, 1-4 und (auf dem zweiten Doppelblatt) die Psalmen 110, 9, 111,
1-7, 144, 2-9 und 115, 1-8 (Lubliner Psalmen), die ein einzelnes, im (nach
Ursula Winter beginnenden, nach Bernhard Bischoff fortgeschrittenen) 10.
Jahrhundert (offenbar händegleich) geschriebenes, vielleicht aus einem
Franziskanerkloster des niederländisch-flandrischen Gebiets zum Buchbinder
gelangtes, nach Makulatur als nicht aufgeklebtes Vorsatzblatt einer von
Nicolaus Kester in Basel 1492 gedruckten Inkunabel (Epistulae b. Hieronymi,
Pars 2) verwendetes Blatt umfassende Handschrift Wittenberg, Bibliothek des
evangelischen Predigerseminars 2° H. Th. 677 die Psalmen 84,7-84,10, 85,1-85,9
(Wittenberger Psalmen) mit volkssprachigen Teilen (Sächsische
Psalmenbruchstücke), wobei der volkssprachige Text in karolingischer Minuskel
geschrieben ist, der lateinische Text daneben auch Unzialen und Halbunzialen
aufweist und der volkssprachige Text in Psalm 111 mitten im Vers abbricht.
Inhalt:
Der in den Lubliner Teilen etwas mehr als 600 (642?) teilweise unvollständig
lesbare und in den Wittenberger Teilen rund 200 (198) und damit insgesamt rund
840 zum Teil nur erschlossene Wortformen 259 altdeutscher Wörter umfassende
Text ist die vielleicht in einem westfälischen Kloster von mehreren Schreibern,
darunter einem Ostfalen, hergestellte Abschrift einer altsächsischen,
vielleicht in einem Kloster des Bistums Paderborn (Corvey) von einem
Ostwestfalen (Engern) verfassten Umarbeitung einer aus Mainz oder Fulda
stammenden, durch Abschrift bereits mit altenglischen Einsprengseln versehenen
althochdeutschen (altrheinfränkischen) Interlinearversion der Psalmen 28, 1-10,
29, 1-5, 32, 9-22, 33, 1-4, 84, 7-84, 10, 85, 1-85, 9, 110, 9, 111, 1-7, 114,
2-9 und 115, 1-8. Der beigefügte lateinische Text entspricht nicht der
lateinischen Vorlage der Übersetzung, die im großen und ganzen dem Psalterium
Gallicanum folgt, aber in Psalm 29,1 eine Lesart (dilatasti) aufgewiesen haben
muss, die sonst nur in angelsächsischen Texten zu finden ist. Die
Interlinearversion ist nach Formenstand und Lautstand eindeutig altsächsisch
(eher altwestfälisch, Wortschatz eher altostfälisch), weist an
Wortbildungselementen wohl überhaupt nichts nachweisbar Unsächsisches und an
althochdeutschen, als Überreste anzusprechenden Schreibweisen nur wenige
wahrscheinliche Zeugnisse auf und ist möglicherweise auch als früher Zeuge für
schriftsprachliche Einbeziehung von Althochdeutschem in Altsächsisches (in der
Ottonenzeit) anzusehen. Die Mischung ist wohl entweder auf verschiedene
Schreiber oder auf eine verlorene altsächsische Vorlage zurückzuführen. Die
althochdeutsche Vorlage scheint in rund 25 Wörtern durch. Zusätzlich werden
altenglische Spuren vermutet.
Ausgaben:
Zalewski, L., Psalterii versionis interlinearis vetusta fragmenta Germanica,
1923; Kleczkowski, A., Neuentdeckte Psalmenfragmente aus der Karolingerzeit,
Krakau 1923ff.; Krogmann, W., Die Lubliner Psalmenfragmente, Niederdt. Korrespondenzblatt
57 (1950), 49-58; Ebbinghaus, E., A note on the Lublin Psalter, Niederdt. Jb. 90 (1967), 44 (Besserungen);
Köbler, G., Sammlung kleinerer althochdeutscher Sprachdenkmäler, 1986, 548;
Tiefenbach, H., Die altsächsische Psalmenübersetzung im Lublin/Wittenberger
Psalter, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, hg. v. Bergmann, R., 2003,
430-437 (Psalm 28,1-33,5), 438-441, (Psalm 84,7-85, 9), 442-449 (Psalm
110,10-115,19)
Literatur:
Zalewski, L., Psalterii versionis interlinearis vetusta fragmenta Germanica,
1923; Kleczkowski, A., Neuentdeckte Psalmenfragmente aus der Karolingerzeit,
Krakau 1923ff.; Lasch, A., Niederdeutsche Studien, FS Borchling, C., 1932, 229;
Schöndorf, K., Die Tradition der deutschen Psalmenübersetzung, 1967, 50;
Ebbinghaus, E., A note on the Lublin Psalter, Niederdt. Jb. 90 (1967), 44;
Köbler, G., Verzeichnis der Übersetzungsgleichungen der altsächsischen, altostniederfränkischen
und altsüdmittelfränkischen Psalmenfragmente, 1971; Klein, T., Studien zur
Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen und
ihrer Sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977, 479ff.; Schöndorf, K.,
Altsächsische Psalmenfragmente, Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 1 1978, 318;
Köbler, G., Sammlung kleinerer althochdeutscher Sprachdenkmäler, 1986, 548;
Krogh, S., Die Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen,
1996, 120; Winter, U., Ginagi drohtin ore thin, in: Fata libellorum, hg. v.
Bentzinger, R. u. a., 1999, 337; Hellgardt, E., Einige altenglische, althoch-
und altniederdeutsche Interlinearversionen des Psalters im Vergleich, in:
Mittelalterliche volkssprachige Glossen, hg. v. Bergmann, R. u. a., 2001,
261-296; Tiefenbach, H., Die altsächsische Psalmenübersetzung im
Lublin/Wittenberger Psalter, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, hg. v.
Bergmann, R., 2003, 384
SPs = (Alt-)Sächsische
Psalmenbruchstücke (Warschau/Lubliner Fragmente)
f. 1aa (Psalm 28,1-3) Fortitudo omnium fortissime deus
salua populum tuum a descenden-
tibus in lacum, et da nobis in templo sancto
tuo unanimiter nocte ac die
laudes meditationis tuę refer-
re, ut pacem cum proximis ore profe-
rimus et cordibus teneamus. per dominum
psalmus dauid [Psalm 28]
[b]reng[ia](º) dr(a)htine kind1 godes
brengiaº
28,1 [1]
Afferte domino filii
dei, afferte
(d)[ro]htine kind
[th]ero [u](et)[h]a[r](a)
domino filios arietum.
[b]ren(g)[ian](t) drohtin[e] godliki ende a(e)-
28,2 [2]
Afferte domino gloriam et hono-
ra
br[en]giant dr[o]htine godlik(i)2 no-
rem, afferte domino gloriam no-
man is
tobedant drohtine
mini eius, adorate dominum
[an] [f]r[it]houe helegemu is
in atrio sancto3 eius.
[s]temme4 drohtines oªer uuaz(e)r go[d]
28,3 [3] Vox domini
super aquas, deus
maegi(n)[krafti]5 hludasade dr[o]htin
magestatis intonuit, dominus
f. 1ab (Psalm 28,3-8) ouer uuazer menege
super aquas multas.
[s]tÐne drohtines an krafti stemne
28,4 [4]
Vox domini in
uirtute, uox
drohtines an mikillic(k)i
domini in magnificentia.
[st]emne
droht[in]es tibrekandies cederboumas
28,5 [5]
Vox domini confringentis cedro[s,]
ende tibrikiº
dr[o]hti(n) (ce)d(e)rbo(u)mas
uualdies
et confringet dominus cedros
libani.
[e](nd)e (g)[inodiaº] [sia]
soso kal-
28,6 [6]
Et comminuet eos6 tamquam
ui-
uiru
[uualdies] [e](nd)e liaua ti
tha-
tulos libani, et dilectus quem-
mu me[te] kind
enh(o)rnira
admodum filius unicornium.
[st](e)mne droh[ti]nes niderleg(g)iandes lo(g)[na]
28,7 [7]
Vox domini intercidentis flammam
(f)[iure]s stem[ne] drohtines giscuttandies uuo-
ignis, [8] uox domini concutientis de-
stenne
ende giroriº
drohtin uuo-
sertum, et commouebit dominus de-
stu(n)n[e] cades
sertum cades.
1 d überdem folgenden g nachgetragen. 2 -(e) ? 3 sca
durch übergeschriebenes æ korrigiert. 4 t unsicher. 5 -[krefti]
?
5 eas möglich.
SPs = (Alt-)Sächsische Psalmenbruchstücke (Warschau/Lubliner Fragmente)
f.
1ba (Psalm 28,9-11) [st]emne drohtines [gigerugiandies]
(h)[i](rz)[as]
28,9 [9] Vox
domini preparantis ceruos,
ende eroffenoº7 ende an
et reuelabit condensa, et
in
bedehuse is
gihuilik quiºit
godliki
templo eius omnis dicet gloriam.
drohtin flode anbuen doiº
28,10 [10] Dominos diluuium inhabitare facit,
ende siziº drohtin kuning8 an euun
et sedebit dominus rex in aeternum.
[d]rohtin kraftia liude sinemu giªiº
28,11 [11]
Dominus uirtutum populo
suo dabit[,]
drohtin giuuihit liude sinemu an
dominus benedicet populo suo in
friºie
pace. collecta
Dona domine uirtutem
populo tuo, et effice nos templum
spiritus sancti, vt tibi de corde puro
holocaustum acceptabile prę-
paremus. per dominum
XXVIIII
psalmus dauid9 [Psalm 29]
f. 1bb (Psalm 29,2-6) (erh)[aebb]i[u]10
thik drohtin huande an-
29,2 [2] Exaltabo
te domine quoniam susce-
fengi
mik ni gibreidest
pisti me, nec
delectasti
fiundas mine ouer
mik
inimicos meos super
me.
[d]rohtin
god min riof toti
thi
29,3 [3] Domine deus meus clamaui ad
te,
ende
giheldes mik
et sanasti me.
[d]rohtin uzgileddes from
helliu se-
29,4 [4]
Domine eduxisti ab inferno ani-
le
mine gihelti mik
from ni-
mam meam, saluasti me, a des-
theruarandiun an
grouun
cendentibus in lacum.
[s]ingaº drohtine helegan is ende bi-
29,5 [5]
Psallite domino sancti eius, et con-
giant gihuhti heleg-
fitemini memorie sanctita-
domes is
tis eius.
[h]uande tórn
an unuuerºnussi is
29,6 [6] Quoniam
ira in
indignatione eius,
7 condensa unübersetzt. 8 k aus Korrektur.
9 Danach Leerzeile. 10 i nachgetragen.
SPs = (Alt-)Sächsische Psalmenbruchstücke (Warschau/Lubliner Fragmente)
f. 2aa (Psalm 32,9-13) he s[elua] gibod ende giscafene uurdun
32,9 [9] ipse mandauit
et creata sunt.
[d]rohtin
zisprengiº11
red liudia
32,10 [10]
Dominus dissipat consilia gentium,
forkiusiº
giuuisso thonkas
reprobat autem cogitationes
liudia ende
forkiusiº (re-)
populorum, et reprobat consi-
das
furistona
lia principum.
[r]ed giuuisso drohtines an
euun
32,11 [11]
Consilium autem domini in ęternum
uunaº thonkas herzan
manet, cogitationes cordis
is an kunni ende an kunni12
eius in generatione et
generationem.
[s]elig thiad
thes the is drohtin
god is
32,12 [12]
Beata gens cuius est dominus deus eius,
liud than the erkos
an aer-
populus quem elegit in heredi-
ªi imu
tatem sibi.
[f]ron himile gisigiº drohtin sae
[13] De celo respexit
dominus, uidit
f. 2ab (Psalm 32,13-17) [all]e kind
monn(a)
omnes filios hominum.
[f]rom
selithu sineru
32,14 [14]
De preparato habitaculo suo,
scauuade
ouer13 alle
thie anbu-
respexit super omnes qui habi-
oº aerºe
tant terram.
thiethe14 herzan ira
32,15 [15]
Qui finxit singillatim corda eorum,
thiethe forstaiº alle uuerk ira
qui intellegit15 omnia opera
eorum.
[g]ihalden ni uuirºit
kuning thur monege
kraf-
32,16 [16]
Non saluatur rex
per multam uir-
ti
ende uurisio gihalden ni uuirºit
tutem, et gigans16 non
saluabitur
an miniu krafti sineru
in multitudine uirtutis suę.
[l]uinlik hars zi heli an nut-
32,17 [17]
Fallax equus ad salutem, in ha-
somiºi giuuisso krafti
bundantia autem uirtutis
sineru gihalden ni uuirºid
sue non saluabitur.
11 g an
Buchstabenschaft (von k?)
angefügt. 12 rationem und
ni am Ende von Vers 10. 13 o <
u. 14 preparato in Psalm 32,14 und finxit singillatim in Psalm 32,15 unübersetzt. 15 2. e <
i. 16 n nachgetragen.
SPs
= (Alt-)Sächsische Psalmenbruchstücke (Warschau/Lubliner Fragmente)
f. 2ba (Psalm
32,18-22) [seh] [ougan] [dro](htin)[e](s) [ouer]
[forhti-]
32,18 [18]
Ecce oculi domini super
metuen-
(a)nde ine ende an im thiºie githingiant
tes eum, et in eis qui
sperant
ouer
ginaºu is
super misericordia eius.
[t]haz areºie from dode18 sele ira
32,19 [19]
Vt eruat a
morte animas eorum,
ende fodi sie a[n] [hungre]
et alat eos
in fame.
[s]ele user beidoº drohtin huanne
32,20 [20] Anima
nostra sustinet dominum, quoniam
helpheri ende biscirmiri unser ist
adiutor et protector noster est.
[h]uande an imu frouuiº herze unser
32,21 [21]
Quia in eo letabitur cor nostrum,
ende an
noman helegemu is githingi uue
et in nomine sancto eius19
sperauimus.
[u]uerºe ginoºe thin
drohtin ouer unsik
32,22 [22]
fiat20 misericordia tua domine super
nos
zi th(amu) gime[z?]e
githingi uue
quemadmodum sperauimus
an thik
in te. collecta
f. 2bb (Psalm 33,2-5) Pasce domine plebem tuam in
fame uerbi et eripe a-
nimas nostras de morte
peccati, vt repleti mi-
sericordia tua aggregari ius-
torum gaudiis te imper-
ante mereamur. per dominum
XXXIII psalmus dauid [Psalm 33]
[g]ihuu[ihiu] [d]rohti[nen] an allen tidiu
33,2 [2]
Benedicam dominum in omni tempore
simlun lof is an munde mi[n]e(m)[u]
semper laus eius in ore meo.
[a]n
dr(a)htine louat sele
33,3 [3]
In domino laudabitur anima
min gihorien smoºie ende
mea, audiant mansueti et
frouiaº
letentur.
[m]ikilliaº drohtinen mid mi ende
33,4 [4]
Magnificate dominum mecum, et
Ïrhebbi(e)[n] (n)[o](m)[an] is
an
exaltemus nomen
eius in
that selua
id ipsum.21
[e]rsohte drohtinen ende (g)[ih](o)rde
33,5 [5]
Exquisiui dominum et
exaudiuit
18 doºe ? 19 u nachgetragen. 20 Initiale V durch nachgetragenes f
korrigiert. 21 Doppelzeile
steht am Schluss von Vers 3.
SPs = (Alt-)Sächsische
Psalmenbruchstücke (Wittenberger Fragmente)
f. 1aa (Psalm 84,7-10)
[Psalm 84] unsik endi folk thin
fraº
84,7 [7]
nos, et
plebs tua letabitur
an thi
in te.
[g]iagi uns drohtin gina-
84,8 [8]
Ostende nobis domine misericordi-
the thine endi heli thine geb uns.
am tuam, et
salutare tuum da nobis.22
[g]ihariu huat spreke an mi
84,9 [9] Audiam quid loquatur in me
drohtin god
huande spreke friºu
dominus deus, quoniam loquetur pacem
an
folk sin
in plebem suam.
[e]nde oªer helegan sine
endi an theie the
Et super sanctos suos, et
in eos qui
bikaerde uuerºaº zi
herzan
conuertuntur ad cor.
[t]ha nae
antforhtiandi ine
84,10 [10]
Uerumtamen prope timentes eum
heli is selues thaz
anbuº
salutare ipsius, ut
inhabitet
diurºe an erºu unseru
gloria in terra
nostra.
f. 1ab (Psalm 84,11-14) [g]inathe
endi uuerhed angeindun
84,11 [11]
Misericordia et ueritas obuiauerunt
im reht endi friºu kustun
sibi, iusticia et
pax osculate sunt.
uuerhed from aerºu ufran
84,12 [12] Veritas
de terra orta est,
endi reht from himile forhtse
et iusticia de
celo prospexit.
[e]ndi giuuisso
drohtin giªit
uueluuil-
84,13 [13]
Et enim dominus
dabit benigni-
lighed
endi aerºe
user giªiº
tatem, et terra
nostra dabit
uuasmon
sinen
fructum suum.
reht
fore imu gongiº
84,14 [14]
Iusticia ante eum ambulabit,
endi
sezid an uuege
gongas
et ponet in
uia gressus
sine
suos.
COLLECTE.
Remitte domine iniquitatem
plebis tue, et ostende nobis
misericordiam tu[a]m [que]
22 nobis und uns am Ende von Vers 7.
SPs = (Alt-)Sächsische
Psalmenbruchstücke (Wittenberger Fragmente)
f. 1ba (Psalm 85,1-4) nos in uiam pacis iusti-
cia precedente perducat. per23
LXXXV24 psalmus
dauid25 [Psalm 85]
ginaegi drohtin
ore thin endi
85,1 [1]
INclina domine aurem tuam et
gihori mik huande thurhtig endi26
exaudi me, quoniam inobs et
aerm
bim ik
pauper sum ego.
[g]ihald siale mine huande heleg
85,2 [2] Custodi
animam meam quoniam sanctus
bim gihaldenen do scalk thinne
sum, saluum fac seruum tuum,
god min
gitrondine an thik
deus meus sperantem
in te.
[g]inatha min drohtin huande zi thi
85,3 [3]
Miserere mei domirre quoniam ad te
rofu allen dag bliºhafta
clamabo tota die, [4] lętifica
siale scalkes thines
huande zi the
[anim]am serui tui, quoniam
ad te
f. 1bb (Psalm 85,4-9) drohtin siale mine
ufhof
domine animam meam leuaui.
[h]uande
thu drohtin suozi
endi smoºi endi
mikileru27
85,5 [5]
Quoniam tu domine suauis et mitis,
et multe
ginathe allun anrofandiun thik
misericordię, omnibus inuocantibus te.
[m]id orun
antfo drohtin gibed min
85,6 [6]
Auribus percipe domine orationem meam,
endi anscauua stemne
gibedes
et intende uoci
deprecationis
mines
meę.
[a]n dage
aerªithies mines
riaf
85,7 [7]
In die
tribulationis meę cla-
zozi
thi huande gihordes mik
maui ad te, quia exaudisti
me.28
[n]i is
gilik thi an
dagun drohtin
85,8 [8]
Non est similis tui in diis domine,
endi
ni is after uuerk thine
et non est secundum opera tua.
[a]lle thiade so huilike so dedes ku-
85,9 [9]
Omnes gentes quascumque fecisti ue-
maº endi zobaediaº
fori thi
nient et adorabunt coram te
23 Dann eine
Leerzeile. 24 V als Korrektur über
einem vierten X. 25 Dann eine
Leerzeile. 26 endi unter
tig von thurhtig. 27 multe mit Tintenfarbe der Glosse (wohl als
Nachtrag) neben der Kolumne, mi- unter
-di beginnend. 28 me und mik am Schluss von Vers 6.
SPs = (Alt-)Sächsische
Psalmenbruchstücke (Warschau/Lubliner Fragmente)
Psalm
110,10: Gloria, Requiem
f. 3aa (Psalm 110) anagin thies uuisdomes
(fo)[r](h)ta drohtines
110,10 [10]
initium sapientie timor domini.
fornumft29 god
allun
Intellectus bonus omnibus
dondiun ine lof is
facientibus eum, laudatio eius
unat an
uuerald uueralddi
manet in saeculum
saeculi.
[Gloria] Godliki fadur
ende sunie endi heilegan geiste,30
Gloria patri et
filio et spiritui sancto
sosome
erat an anaginne
endi nu
Sicut erat
in principio et nunc
endi
simlun endi an uueraldiu31
et semper et in
saecula saeculorum. amen.32
[Requiem] raste euuige
gef im drahttin,
Requiem eternam dona eis
domine
endi liaht euuig liuhttie im
et lux perpetua luceat eis.33
collecta
Sanctorum omnium gloriosa confes-
sio deus, tribue nobis timo-
rem nominis tui, quod esse34
f.
3ab (Psalm 111,1) [initium
sapientiae prae-]
dixisti, ut tuorum ad-
mixti conciliis mise-
ricordie tuÏ
dapibus
saginemur. per. Alleluia35
Omnipotens sempiterne deus qui pec-
cantium animas non uis perire
sed culpas, contine quam
meremur iram et quam pre-
camur super nos effunde cle-
mentiam, ut de merore in
gaudium perpetuum trans-
feramur. Per dominum
CXI alleluia
reuersionis
aggei et za-
charia,
psalmus da-
uid36 [Psalm 111]
selihc man
the antforhtid drahtin
111,1 [1] Beatus uir qui timet
dominum,
an gibodun is uuili filu,
in mandatis eius uolet nimis.
29 Oder
fornumst. 30 Zeile auf Rasur;
geiste unter n von heilegan. 31 an uueraldiu auf
Rasur. 32 amen Nachtrag. 33 Danach zwei Leerzeilen. 34 eÐ. 35 Alleluia von
anderer Hand?. 36 Dann eine
Leerzeile.
SPs = (Alt-)Sächsische
Psalmenbruchstücke (Warschau/Lubliner Fragmente)
f. 3ba (Psalm 111,2-6) giuualdighc an
erthu uuisit cunni
111,2 [2]
Potens in terra
erit semen
is cunni rehttena
eius, generatio rectorum be-
giuuid uuirthit
nedicetur.
godliki endi37 adas
an huse is
111,3 [3] Gloria et diuicię in domo eius,
endi reht
is unat an
et iusticia eius manet in
uerald
uueraldi.38
saeculum saeculi.
uprannen39
is an thiusternusiun liaht
111,4 [4]
Exortum est in tenebris lumen
rehtun ginathihc
endi ginatheri
rectis, misericors et misera-
endi reht
tor et iustus.
[u]unnisam man
the
111,5 [5]
lucundus homo qui mise-
ginathat endi giuorsamat40
retur et commodat, dispo-
uuord sinu an urdeli
nit sermones suos in
iuditio.
huuanne an euun ni girod41
u[ui]rthit
111,6 quia in
aeternum non commouebitur42.
f. 3bb (Psalm 111,7-10) an gihufti euuigaru uuisit
111,7 In
memoria aeterna erit
the rehta,
fon43 ni
iustus, ab auditione mala non
anforhtit
timebit.
gigerugid herze is gitraugian an
Paratum cor eius sperare in
drahtine giuasttanad is
herze is
111,8 domino, [8] confirmatum est cor
eius,
ni girorid uuirthit iuuntthat
non commouebitur donec
forsca 44
despiciat inimico45 suos.
111,9 Dispersit
dedit pauperibus, iusticia
eius manet in saeculum saeculi, cor-
nu eius exaltabitur in gloria.
111,10 Peccator
uidebit et irascetur,
dentibus suis fremet et tabescet,
37 godliki (darunter
endi) über Gła &. 38 Doppelzeile steht am Schluss von Vers
2. 39 a < d. 40 disponit unübersetzt. 41 Verschrieben statt girorid? 42 uebitur steht am
Schluss von Vers 4. 43 auditione mala unübersetzt. 44 Eintragung bricht ab; Rest unübersetzt. 45 statt –os.
SPs = (Alt-)Sächsische
Psalmenbruchstücke (Warschau/Lubliner Fragmente)
SPs = (Alt-)Sächsische
Psalmenbruchstücke (Warschau/Lubliner Fragmente)
Psalm 114,2-7
f. 4ra (Psalm 114) huanne
ginaegde o(re) sin
[mi]
[2] Quia inclinauit aurem suam
mihi,
endi an daegun minun anrhopu thek
et in
diebus meis inuocabo
te.
[u]mbibigeuun mik
leº dot-
[3] Circumdederunt me dolores mor-
thes
freson helli fundun
mik
tis, pericula inferni inuenerunt
me.
erªithi endi leiº fand ik
Tribulationem et dolorem inueni,
endi noman drohtines anrhiap
[4] et nomen domini inuocaui.
[u]uala drahtin erlosi siale
mine gina-
O
domine libera animam meam, [5]
miseri-
thig drohtin endi reht endi god unser
cors dominus et
iustus et deus noster
ginathaº
miseretur.
[g]ihaldandi
luzile drohtin giaºmo-
[6] Custodiens paruulos dominus humilia-
digod
endi erlosde mek
atus46 et
liberauit me.
[b]ikaerd uuerº siale min an rae-
[7] Conuertere anima mea
in re-
f.
4ab (Psalm 114,7-9) ste thine huanne
drohtin uuole-
quiem tuam, quia dominus bene-
dede the
fecit tibi.
[h]uanne erredde
siale mine from
[8] Quia eripuit animam meam de
dothe ougan mine
from trae-
morte, oculos meos a la-
niun fozi mine
from falle
crimis, pedes meos a lapsu.
[u]uolelikiu drohtine
an rikie
[9] Placebo domino, in regione
libbiandira
viuoruM.
Collecta47
Oblator48 peccaminum domine
qui animam te fideliter inuo-
cantem uelociter consolaris,
rogamus, ut nos a pericu-
lis inferni erutos in re-
gione uiuorum ablata
peccati morte restituas. per49
psalmus dauid [CXV]
46 Dann fehlt
sum. 47 Am Rand der folgenden Zeile. 48 Statt Ablutor. 49 Dann eine Leerzeile.
SPs = (Alt-)Sächsische
Psalmenbruchstücke (Warschau/Lubliner Fragmente)
Psalm
115,10-16
f.
4ba (Psalm 115) [g]ilobde thur that ik spa[k] ik
giuuisso
115,10 [10]
Credidi propter quod locutus sum,
ego autem
giaºmodigad bim
thredo
humiliatus sum nimis.
[i]k
quaº an
utfardi mineru gihuilik
115,11 [11]
Ego dixi in excessu meo,
omnis
man luinlik
homo mendax.
[h]uat50 drohtine for
allun
115,12 [12]
Quid retribuam domino, pro omnibus
thie
forgiuiº mi
que retribuit mihi.
[k]elik
heli antfou endi
115,13 [13]
Calicem salutaris accipiam, et
noman
drohtines anrhopu
nomen domini inuocabo.
[b]ihet min drohtine gildu biuoran allemu
115,14 [14]
Vota mea domino reddam coram omni
liude is diuri an
gein-
115,15 populo
eius, [15] preciosa in con-
uuardi51
spectu domini mors sanctorum eius.
115,16 [16]
O domine quia ego seruus tuus,
f. 4bb (Psalm 115,16-19) ik scolk
thin endi sunu
thi[u]u[u]e
ego seruus tuus et filius ancil-
thinere
lę tue.
[t]ibreki gibend mine thir
115,17 Disrupisti
uincula mea, [17] tibi
oppraiu opper loªes endi
sacrificabo hostiam laudis, et
an noman
drohtines anrhopu52
nomen53 domini
inuocabo.
[b]ihet mine drohtine gildu
an geginuuar-
115,18 [18]
Vota mea domino reddam in conspec-
di
alles liudes is an
frithouun
115,19 tu
omnis popul eius, [19] in atriis
huses drohtines
an middian thin
hierusalÐ.
domus domini, in medio
tui hierusalem.
Collecta54
Talis sit quaesumus domine uita suppli-
cum, sicut est in conspectu
tuo mors preciosa sanctorum, ut
a uinculis peccati liberati
mereamur futuri hie-
rusalem gaudia praelibare. per
CXVI psalmusdauid
50 retribuam unübersetzt. 51 Rest bis Spaltenende unübersetzt. 52 o aus Korrektur. 53 aus in nomine korrigiert. 54 Am Rand der
folgenden Zeile.
SPsPF = (Alt-)Sächsische
Psalmenbruchstücke (Paderborner Fragmente)
Überlieferung: Paderborn, Theodorianische Bibliothek (verschollen)
Die den oberen Teil eines
stark beschädigten, vergilbten, unten beschnittenen, nicht lokalisierten,
vielleicht am Ende des 10. Jahrhunderts (oder um 950 [Verschwinden von h vor w,
õfðleden, ouer, uuande]) (bzw.
nach Quak im 11. Jh.?) geschriebenen Pergamentblattes (19,5 cm breit, 9,2 cm
hoch) umfassende, nach Ausweis von späterer Hand quer über das Blatt gemachter
Eintragungen (Eiusdem Apistolarum ł svi///// Flores Poetarum de vix /////
Thesaurus Sophismatum ///// Dialogus Luciani Car ///// Recommendatio bella et
h/////) wohl aus einem Bucheinband eines lateinischen, aus dem
Benediktinerkloster Abdinghof bei Paderborn stammenden Sammelbands
(Mon[asterij] Abdinghoff Padibornae [um 1500]) der erzbischöflichen Bibliothek
zu Paderborn mit der Signatur I 289 (11 Inkunabeln aus Leipzig und Köln von
1492 bis 1500) ausgelöste, nach ihrer Veröffentlichung (1979) 1982 entwendete
Handschrift (mit der älteren Signatur Fragment 6) enthält auf der Vorderseite
(wegen starker Verschmutzung neben einem lateinischen Psalmentext nur) vier
noch teilweise lesbare, zu Psalm 36,33 und 36,34 gehörige altsächsische Wörter
und auf der Rückseite sechs, in ihrem Schriftbild dem lateinischen Text der
sogenannten Lubliner Fragmente (Warschau, Nationalbibliothek rps akc. 6748
[früher BN/Inc. F. 1541]) (einer altsächsischen Psalmenübersetzung) ähnelnde
Zeilen aus Psalm 37,2-37,6 wohl des Psalterium Gallicanum (Lesart in carne mea)
in der Fassung Alkuins (Northumbria/Nordhumbrien um 730-Tours 804) ganz und
eine siebente Zeile in den oberen Teilen der Buchstaben mit insgesamt 48 (bzw.
52) teilweise lesbaren, über die lateinischen Wörter von anderer Hand mit
blasserer Tinte eingetragenen, altsächsischen Wörtern (z. B. hÐli, flÐsk, mīnemu, repsies),
die im Hinblick auf einige sprachliche Abweichungen eher einer anderen
volkssprachigen Übersetzung angehören dürften als die (Lubliner bzw.
Lublin/Wittenberger) altsächsischen Psalmen(-Bruchstücke) und als Übersetzung
auf Grund der im Großen und Ganzen in den Süden bzw. Südwesten des
altsächsischen Sprachraums verweisenden Erscheinungen vielleicht in Westfalen
(im östlichen Westfalen [Abdinghof?]) (Unterscheidung von mi und mik, scahti)
um 950 entstanden sind.
Vorderseite ...
hand ... bihald
uueg (sinan e)ndi
Psalm 36,33 … non derelinquet eum in manus eius
(36,34) expecta Dominus et custodi viam eius et exaltabit te ut hereditate
capias terram
Rückseite in anda thinera repsies mik (37,3) uuande
scahti thin(e)
Psalm 37,2 … in ira tua
corripies me: (37,3) Quoniam sagittae tuae
(gist)ek(....)
sind mi (en)di fastinodes ouer mik hand
Psalm
37,3 infixae sunt mihi: et confirmasti super me ma-
thina nis heli an flesk(e) minemu fan (gi)s(iune)
Psalm 37,4 num
tuam (37,4) non est sanitas carni meae a facie
anda (thinera). nis f(rithu) ben(un) minun fan (gi)siune
sundig
irae tuae. non est pax ossibus meis a facie pecca-
Psalm 37,5 (ero minero) uuande unrehte mine ouer gang(ane)
torum meorum (37,5) quoniam iniquitates meae supergres-
sind (....)acu(...) min(...) so tarz(...)
sae sunt caput meum: sicut onus grave.
giheuigade sind ouer mik afuloden (en)di (....)
Psalm
37,6 gravatae sunt super me
(37,6) putruerunt et corruptae sunt (cicatries meae) ...
Ausgabe:
Niederdeutsche Handschriften und Drucke, Korrespondenzblatt des Vereins für
niederdeutsche Sprachforschung, 1979, Heft 86 Sondernummer, Nr. 1; Quak, A.,
Zum Paderborner Fragment einer altsächsischen Psalmenübersetzung, ABäG 26
(1987), 9,1(= 16)-7(= 29); Quak, A., Nachträge zum Paderborner Fragment einer
altsächsischen interlinearen Psalmenübersetzung, in: Germanistische
Schlaglichter, hg. v. Krohn, D., 4 (1999), 214, 1-23
Literatur:
Niederdeutsche Handschriften und Drucke, Korrespondenzblatt des Vereins für
niederdeutsche Sprachforschung, 1979, Heft 86 Sondernummer, Nr. 1; Quak, A.,
Zum Paderborner Fragment einer altsächsischen Psalmenübersetzung, ABäG 26
(1987), lff.; Krogh, S., Die Stellung des Altsächsischen im Rahmen der
germanischen Sprachen, 1996, 121); Quak, A., Nachträge zum Paderborner Fragment
einer altsächsischen interlinearen Psalmenübersetzung, in: Germanistische
Schlaglichter, hg. v. Krohn, D., 4 (1999), 213
ST = Altsächsisches Taufgelöbnis
Überlieferung: Rom, Biblioteca Vaticana Pal. lat. 577 f. 6b-7a.
Die 75 bzw. (nach Staiti) 76 bzw.
(nach E. Seebold) 74 Blätter mit meistens 24 Zeilen pro Seite im Folioformat
umfassende, am Ende des 8./Anfang des 9. Jahrhunderts (nach Staiti am Ende des
8. Jahrhunderts) in sehr schöner, gut durchgebildeter, insularer,
deutsch-angelsächsischer Minuskel im Fuldaer oder Hersfelder bzw. (nach E.
Seebold) vielleicht Mainzer Stil (nach Staiti) wohl von einer Hand (das erste
und die beiden letzten Blätter des Codex nachträglich in karolingischer
Minuskel von zwei unterschiedlichen späteren Händen) geschriebene, ursprünglich
in Sankt Alban in Mainz befindliche, nach einem Vermerk des Jahres 1497 auf
Blatt 2a aus Sankt Martin in Mainz (bzw. Fulda) stammende, 1622 nach der
Eroberung Heidelbergs durch Tilly von Heidelberg nach Rom gebrachte, auf der
Rückseite als codex canonum gekennzeichnete Handschrift enthält 15 verschiedene
Stücke. Das erste Stück (Blatt 1) ist nur vorgebunden, die Nummern 14 und 15
rühren von anderen Händen als die Nummern 2 bis 13. Von diesen stehen auf Blatt
2a De diversis causis de lapsu episcopi vel presbiteri, auf den Blättern 2a-3b
Dicta hieronimi presbiteri, auf Blatt 4a die Beschlüsse des Konzils von 742,
auf Blatt 5a die Beschlüsse des Konzils von Lestines (743), auf Blatt 6a die
Nomina episcoporum qui missi sunt a romana urbe ad praedicandum in gallia, auf
Blatt 6b die Namen der 765 in Attigny versammelten Bischöfe und Äbte, auf Blatt
6b unten die Abschwörung des Teufels und auf Blatt 7a die Gelobung des Glaubens
eines volkssprachigen Taufgelöbnisses (offenbar Abschrift einer älteren
Vorlage) sowie der Indiculus superstitionum et paganiarum, auf Blatt 7b
Allocutio sacerdotum de coniugiis inlicitis, auf Blatt 8b eine ähnliche
Ansprache über den Sabbat sowie auf Blatt 9a Clemens lacobo usw. Die Stücke 2
bis 11 waren, wie sich aus einem Explicit deo gratias vor Nummer 11 ergibt,
wahrscheinlich bereits in einer vorauszusetzenden Vorlage vereinigt. Sie
dienten hauptsächlich zum praktischen geistlichen Gebrauch. Aufgefunden wurde
das Taufgelöbnis von Ferdinand von Fürstenberg (Schloss Bilstein, Sauerland 21.
10 1626-Schloss Neuhaus bei Paderborn 26. 06. 1683, 1652 Rom). Das
volkssprachige, gut 74 Wörter umfassende Taufgelöbnis enthält die
Grundbestandteile der üblichen lateinischen Formel des Taufgelöbnisses, jedoch
in anderer Reihenfolge und mit einer Erweiterung des dritten
Abschwörungssatzes. Die Antworten wiederholen die betreffenden Fragen wörtlich
und vollständig. Die Erweiterung im dritten Abschwörungssatz erfolgte unter
formalem (alliterierendem) wie inhaltlichem (verdeutlichendem) Gesichtspunkt.
Die üblicherweise dritte Abschwörungsfrage steht wie in vereinzelten
lateinischen Formeln an zweiter Stelle. Der Dialekt ist altsächsisch (bzw.
altniederdeutsch bzw. alt[nord]niederländisch). Die überlieferte Fassung weist
daneben schwache althochdeutsche Spuren auf (z. B. forsachan usw., allem, got,
gotes, sint, Saxnote). Die erhaltenen -m deuten auf das Ende des 8.
Jahrhunderts. Vielleicht wurde das altsächsische Taufgelöbnis im letzten
Drittel des 8. Jahrhunderts (um 770 bis 790) von einem Angelsachsen aus dem
Anglischen in das Südostsächsische übersetzt, wobei als altenglische Überreste
vielleicht beispielsweise unholdum, forsacho, gelobo und suno verblieben. Die
althochdeutschen Spuren könnten auf den Mainzer Schreiber zurückgehen. Der
Zusammenhang mit den übrigen altdeutschen Taufgelöbnissen und die lateinische
Vorlage sind umstritten.
Ausgaben:
Holstenius, L., Caroli magni capitulatio de partibus Saxoniae, 1663 (?);
Massmann, H. F., Die deutschen Abschwörungs-, Glaubens-, Beicht- und
Betformeln, 1839 (Faksimile); Wadstein, E., Kleinere altsächsische
Sprachdenkmäler, 1899, 3, Nr. 1; Steinmeyer, E. v.. Die kleineren
althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 20; Gysseling,
M., Corpus van Middelnederlandse Teksten, 1980, 21; Gysseling, M., Corpus van Middelnederlandse Teksten,
1980, 26
Literatur:
Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 119; Ehrismann, G.,
Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966, 296;
Lasch, A., Das altsächsische Taufgelöbnis, Neuph. Mitt. 36 (1935), 92; Klein,
T., Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem
Schreibwesen und ihrer Sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977, 475;
Gysseling, M., Corpus van Middelnederlandse Teksten, 1980, 19; Gysseling, M., Corpus van Middelnederlandse Teksten,
1980, 22; Masser, A., Sächsisches
Taufgelöbnis, Verfasserlexikon 2. A. Bd. 8 1992, 471; Krogh, S., Die Stellung
des Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen, 1996, 119; Seebold, E.,
Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes, 2001, 25f.; Staiti, C.,
Indiculus und Gelöbnis, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, hg. v.
Bergmann, R., 2003, 332ff.
ST
= Altsächsisches Taufgelöbnis
Wadstein,
E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 3, Nr. 1
Altsächsisches
Taufgelöbnis
(Taufgelöbnis)
(Abrenuntiatio diaboli.1)
Forsaichistu2, 3 diobolae.
et respondeat.
ec forsacho diabolae
end allum diobol|geldę
respondeat. end
ec forsacho allum diobolgeldae.
end allum
dioboles uuercum|
respondeat. end
ec forsacho allum dioboles uuer-
cum and uuordum thunaer│ende uuoden4
ende
saxnote ende allvm5 them unholdum
the hira genotas│sint
(Professio fidei.1)
gelobistu In got alamehtigan6 fadaer
ec gelobo in got alamehtigaN6 fa|daer
gelobistu in crist godes suno
ec gelobo in crist gotes suno.
gelobis|tu
in halogan gast.
ec
gelobo IN haloga n gast.
Althochdeutsche Spuren z. B. in forsachan, allem, gotes.
1 Am Rand von neuerer Hand. 2 Handschrift Forsaichistu, das Zeichen oben ist gewiss ein i Müllenhoff, K./Scherer, W., Denkmäler
deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12. Jahrhundert, 3. A. 1892, Bd. 1, 198,
LI. Forsachistu mit der Bemerkung:
„zwischen a und c ein Zeichen, das Pertz und Wackernagel Lesebuch (1859) S. 19
für einen Akcent nehmen“; Heyne forsáchistu; Gallée Forsachistu ohne
Bemerkung. 3 Nach Steinmeyer,
E. v., Kleinere althochdeutsche Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971,
20,3 (= Nr. III. Sächsisches Taufgelöbnis, Anm. 1) ist doch forsachistu zu lesen sowie lateinisch jeweils nach Steinmeyer,
E. v., Kleinere althochdeutsche Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971,
20,3 (= Nr. III. Sächsisches Taufgelöbnis, Anm. 2) respondet. 4 Handschrift en deuuoden statt ende uuoden. 5 Handschrift allem (über e ein kleines v); Gallée
ungenau allĕm. 6 In der
Handschrift ist das zweite a über
m geschrieben; Gallée unrichtig
alamehtigun.
T =
Tatian
Überlieferung: Sankt Gallen,
Stiftsbibliothek 56 S. 25-342
Die 171 Blätter (früher 172 Blätter, Blatt 2 verloren)
im Format 34 x 27 cm zu 23 Lagen umfassende, im zweiten Viertel oder in der
Mitte des 9. Jahrhunderts im Kloster Fulda von einem Schreiber mit Mainzer
Schriftduktus in karolingischer Minuskel geschriebene und vielleicht im
Anschluss hieran auf unbekanntem Weg und zu ungewissem Zeitpunkt (Mitte 9.
Jh.?) vermutlich wegen Sankt Gallener Arbeitsinteressen nach Sankt Gallen
gelangte Handschrift enthält eingangs den lateinischen Brief des Bischofs
Viktor von Capua († 548), Übersichten der Canones und Überschriften der 181 Kapitel der Handschrift.
Auf der Seite 25 beginnt der von sechs Schreibern und einem Korrektor geschriebene (Haupt-)Text. Die Blätter sind jeweils in der
Art zweispaltig beschrieben, dass der lateinische Text links, die
volkssprachige Übersetzung rechts steht.
Eine weitere Handschrift befand sich in den Händen des
niederländischen Gelehrten Bonaventura Vulcanius (1538-1614, seit 1588
Professor in Leiden), der einige Bruchstücke in De litteris et lingua Getarum
sive Gothorum, Leiden 1597 veröffentlichte. Eine die Kapitel 1 bis 75 und 153
bis 181 umfassende, aus dem 17. Jahrhundert stammende Abschrift dieser
Handschrift kam 1653 an Franziskus Junius (du Jon) den Jüngeren (1589-1677) und
mit seinem Nachlass nach Oxford (Oxford, Bodleian Library Jun. 13, Oxforder
Tatian).
Einige am Anfang des 10. Jahrhunderts in
Nordfrankreich geschriebene Auszüge mit etwa 150 volkssprachigen Wörtern
enthält die Handschrift Paris, Bibliothèque Nationale lat. 7641 f. 4b, 5a, 6b,
7b, 8a, 9b, 10a, 11b, 12a, 13b, 14a, 15, 16a (Pariser Tatianbruchstücke). Eine
aus Heidelberg stammende und von dort in die Vatikanische Bibliothek in Rom
gekommene Handschrift ist seit 1798, eine 1580 dem Domkapitel von Langres
gehörende Handschrift seit 1689 verschollen. Möglicherweise bestand daneben
auch noch eine um 875 im Testament eines Grafen Heccardus in Burgund erwähnte
Handschrift.
Inhalt: Der althochdeutsche Tatian ist die althochdeutsche
Übersetzung der aus dem 2. Jahrhundert stammenden Evangelienharmonie des Syrers
Tatian (2. Jh.), die in der Mitte des 6. Jahrhunderts von Abt Viktor von Capua
auf Grund der Vulgata des Hieronymus (Stridon/Dalmatien um 347-Bethlehem 30. 9.
419/420) neu bearbeitet wurde und durch eine wohl von Bonifatius (672/673,
spätestens 675-5. 6. 754) auf einer Romreise erworbene Handschrift des 6.
Jahrhunderts in Fulda erhalten blieb (Codex Bonifatianus 1). Die
gemeinschaftliche Übersetzung mehrerer nicht abgrenzbarer Übersetzer ist um 830
(bzw. etwas später [vor 850?]) durch mehrere namentlich nicht bekannte Mönche
geschaffen worden. Der Übersetzung liegt (vielleicht doch) der der Handschrift
jeweils in der linken Spalte der Seite beigegebene lateinische Text zugrunde
(str.), der seinerseits auf den von Bonifatius nach Fulda gebrachten
Tatiankodex zurückgeht.
Die Übersetzung ist möglichst dem lateinischen Text
angeschlossen und damit interlinearversionsartig, doch sind Fehler und
Missverständnisse nicht gerade häufig. Der Wortschatz umfasst etwa 2300 Wörter
mit rund 46000 Belegen. Dabei sind 121 Wörter Lehnwörter, 125
Lehnübersetzungen, 65 Lehnübertragungen und 12 Lehnschöpfungen. 191 Wörter
haben eine Lehnbedeutung. Damit erweisen sich insgesamt etwa 500 der 2300
Stichwörter als lateinisch beeinflusst.
Die Sprache ist altostfränkisch mit einzelnen
altalemannischen Zügen (des Korrektors) (und altsächsischen Elementen des
Schreibers γ in nach Braune, W./Eggers, H., Althochdeutsche Grammatik, 13.A. 1975, 287,
Klein, T., Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und
althochdeutschem Schreibwesen und ihrer Sprach-und kulturgeschichtlichen Bedeutung,
1977, 311 [Kapitelzählung und Abschnittszählung nach Tatian, hg. v. Sievers, E., 2. A. 1892, Neudruck
1960]) the 82,11a, 83,1, 83,2, 87,3, 87,6, 87,7, 87,8, 88,1,
88,2, 88,4, 90,5, sunteon 88,5, str.) (Diese streitigen Saxonismen begründen zwar eine Erwähnung des
althochdeutschen Tatian in einer Sammlung aller altsächsischen Texte. Sie
rechtfertigen aber nicht eine vollständige Wiedergabe des gesamten Textes an
dieser Stelle.)
Ausgaben: Palthen, J., Tatiani Alexandrini
harmoniae evangelicae antiquissima versio Theotisca, 1706; Tatian, hg. v.
Sievers, E., 2. A. 1892, Neudruck 1960; Die lateinisch-althochdeutsche
Tatianbilingue Stiftsbibliothek St. Gallen Cod. 56, hg. v. Masser, A., 1994
Literatur: Köhler, F., Lateinisch-althochdeutsches Glossar zur Tatianübersetzung,
1914, Neudruck 1962; Gutmacher, E., Der Wortschatz des althochdeutschen Tatian,
PBB 39 (1914), 1-83, 229-289, 571-577; Starck, T., Der Wortschatz des
althochdeutschen Tatian und die Übersetzerfrage, Studies in honor of Collitz,
H., 1930, 190; Peters, C., Das Diatesseron Tatians, 1939; Feist, E., Der
religiöse Wortschatz der althochdeutschen Tatianübersetzung in seiner
Abhängigkeit vom Latein der Vorlage, Diss. phil. Freiburg im Breisgau 1953;
Ganz, P., Ms. Junius 13 und die althochdeutsche Tatianübersetzung, PBB
(Tübingen) 91 (1969), 28; Schützeichel, R., Althochdeutsches Wörterbuch, 1969,
XIV, 2. A. 1974, 3. A. 1981, 4. A. 1989, 5. A. 1995, 37 (T) (P); Köbler, G.,
Verzeichnis der Übersetzungsgleichungen des althochdeutschen Tatian, 1971; Bischoff,
B., Paläographische Fragen deutscher Denkmäler der Karolingerzeit,
Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), 105 = Bischoff, B., Mittelalterliche
Studien, Bd. 3 1981, 72ff., 78; Geuenich, D., Die Personennamen der
Klostergemeinschaft von Fulda im frühen Mittelalter, 1976, 260; Rathofer, J.,
Tatian und Fulda. Die St. Galler Handschrift und der Victor-Codex, FS Tschirch,
F., 1972, 337; Rathofer, J., Die Einwirkung des fuldischen Evangelientextes auf
den althochdeutschen Tatian, FS Langosch, K., 1973, 256; Quispel, G., Tatian
and the Gospel of Thomas. Studies in the history of western Diatessaron, 1975;
Geuenich, D., Zur althochdeutschen Literatur aus Fulda, 1978; Toth, K., Der
Lehnwortschatz der althochdeutschen Tatianübersetzung, 1980; Schützeichel, R.,
Zum Tatian, FS Kolb, H., 1981, 605; Betten, A., Zur Satzverknüpfung im
althochdeutschen Tatian, in: Althochdeutsch, hg. v. Bergmann, R. u. a., Bd. 1f.
1987, 1, 395ff.; Haubrichs, W./Pfister, M., „In Francia fui“. Studien zu den
romanisch-germanischen Interferenzen und zur Grundsprache der althochdeutschen
‚Pariser (Altdeutschen) Gespräche’ nebst einer Edition des Textes, Ak. d. Wiss.
Mainz, 1989; Masser, A., Die lateinisch-althochdeutsche Tatianbilingue des Cod.
Sang. 56, Nachr. d. Ak. d. Wiss. Göttingen, Phil.-hist. Kl. 1991, 85; Wulf, B.,
Variantentypen der althochdeutschen Tatianüberlieferung Oxford Bodleian Library
Ms. Junius 13, in: Schützeichel, R., Addenda und Corrigenda (III) zum
althochdeutschen Wortschatz, 1991, 365; Dittmer, E., Die Wortstellung im ahd.
Tatian, in: Akten des Lyonner Kolloquiums zur Syntax und Semantik des
Althochdeutschen, hg. v. Desportes, Y., 1992, 245; Masser, A., Der
handschriftliche Befund und seine literaturhistorische Auswertung, in: Probleme
der Edition althochdeutscher Texte, hg. von Bergmann, R., 1993, 127; Die
lateinisch-althochdeutsche Tatianbilingue Stiftsbibliothek St. Gallen Cod. 56,
hg. v. Masser, A., 1994; Meineke, E, Fulda und der althochdeutsche Tatian, in:
Kloster Fulda in der Welt der Karolinger und Ottonen, hg. v. Schrimpf, G.,
1996, 403; Endermann, H., Zu den Tatian-Fragmenten in der Handschrift der
Pariser Gespräche, in: Septuaginta quinque, hg. v. Haustein, J. u. a., 2000, 61
TS
= Trierer Segen
Trierer
Segen (TS, TSA und TSB)
Überlieferung: Trier, Stadtbibliothek
40/1018 f. 19b, 36b-37b
Die 132 zweispaltige
Blätter in 16 Lagen im Format 12,5 x 17 cm umfassende, (nicht in Himmerode) im
10. Jahrhundert geschriebene, nach einem Eintrag auf Blatt 1a im 15.
Jahrhundert dem Zisterzienserkloster Himmerode bei Wittlich in der Eifel
gehörende, 1803 durch eine Mittelsperson an die Stadtbibliothek Trier gelangte
Handschrift (mit der älteren Signatur num. loc. 1018) enthält auf den Blättern
1b-33a die gewöhnliche Bibelglossatur von Genesis bis zur Apokalypse, auf Blatt
19b einen volkssprachiger Segen gegen Nasenbluten mit 17 Wörtern (Trierer Segen
A), auf den Blättern 33b1ff. glosse hebreoru(m) nominu(m), auf den Blättern
41b2ff. glosse greco(rum) verbo(rum), auf Blatt 53b1 bis zum Schluss reichende
glosse latino(rum) nominu(m) mit insgesamt 160 altmittelfränkischen (auf
altoberdeutscher Vorlage beruhenden) bzw. nach Tiefenbach altsächsischen
Glossen und auf dem unteren Rand der Blätter 36b‑37b einen von J. F.
Weber entdeckten und von F. W. E. Roth nochmals (neu) aufgefundenen
volkssprachigen Segen (Segen B), der vermutlich in der Mitte des 11.
Jahrhunderts in die Handschrift eingetragen wurde.
Inhalt: Der
erste Segen (Trierer Segen A) besteht aus zwei gereimten Sprechversen. Die
Überschrift ad catarrum meint wohl nicht einen gewöhnlichen Katarrh, sondern
etwa Bluthusten oder Blutsturz. Er enthält nur die Tatsache der Verwundung und
der Heilung Christi und die entsprechende Beschwörung.
Die Sprache des Segens
A ist altsächsisch. Der Sprachstand kaum oder gar nicht veralthochdeutscht. Der
im 11. Jahrhundert geschriebene Spruch könnte auf eine altsächsische Vorlage
des 9. oder 10. Jahrhunderts zurückgehen.
Bei dem zweiten Spruch
(Trierer Segen B = [bei Steinmeyer, E. v., Die kleineren althochdeutschen
Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 367 Trierer Spruch] = Trierer
Pferdesegen) handelt es sich um einen christlichen, etwa 60 Wörter umfassenden
Prosasegen gegen die Erkrankung eines Pferdes. So wie Christus das Pferd des
heiligen Stephanus vor Salonium (Jerusalem?) heilte, will der Sprecher mit
Christi Hilfe das besprochene Ross heilen. Die Krankheit wird volkssprachig
thaz antphangana (entphangana) genannt. In einer lateinischen Parallele
(Handschrift Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 751 f. 188a) steht
an dieser Stelle lateinisch infusus. Infusio ist der Blutspat oder die
entzündliche Rähe (Windrähe, Gliederlahmheit). Darauf folgt die
Beschwörungsformel.
Der Dialekt ist
altrheinfränkisch oder altmittelfränkisch nach einer altsächsischen Vorlage des
9. oder 10. Jahrhunderts. Entstanden ist diese Fassung vielleicht im 10.
Jahrhundert.
Ausgaben: Roth,
F./Schröder, E., Althochdeutsches aus Trier, Z. f. d. A. 52 (1910), 169ff.,
174, 177-180, 396; Steinmeyer, E. v., Die kleineren althochdeutschen
Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 367,32 (= 1)-367,38 (= 7) (Trierer
Segen B = Trierer Spruch), 378,18 bzw. 378,19-378,20 bzw. 378,21, Nr. 63
(Trierer Segen A); Braune, W./Ebbinghaus, E., Althochdeutsches Lesebuch, 18. A. 1979, 92; Gysseling, M., Corpus van Middelnederlandse
Teksten, 1980, 118
Literatur: Steinmeyer, E. v., Die kleineren althochdeutschen
Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 368, 378, 396 (P); Ehrismann, G.,
Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1 2. A. 1932, Neudruck 1966, 106,
109,18-109,21; Schützeichel, R., Althochdeutsches Wörterbuch, 1969, XIV, 2. A.
1974, 3. A. 1981, 4. A. 1989, 5. A. 1995, 38 (TS) (P); Klein, T., Studien zur
Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen und
ihrer Sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977, 208 ff.; Gysseling,
M., Corpus van Middelnederlandse Teksten, 1980, 118; Köbler, G., Sammlung aller
altsächsischen Texte, 1987, 333; Krogh, S., Die Stellung des Altsächsischen im
Rahmen der germanischen Sprachen, 1996, 118, 133
TS = Trierer Segen
Steinmeyer,
E., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, S. 378, Nr. 69
A. Trierer Segen
(1) Ad
catarrum1 dic.
(2) Christ
uuarth giuund, tho
uuarth he hel gi ok2 gisund.
(3) that
bluod forstuond:3 so duo thu bluod!
(4) amen
Ter. Pater noster Ter.
Steinmeyer,
E., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, S. 367, Nr. 63
B. LXIII. Trierer Spruch
Quam4 Krist
endi s(an)c(t)e Stephan5 zi ther burg
zi Saloniun:6
(1)
thar uuarth s(an)c(t)e7 Stephanes hros8 entphangan. Soso9 Krist gi-
(2)
buozta themo s(an)c(t)e Stephanes10 hrosse thaz entphangana, so gibuozi
(3)
ihc it
mid Kristes fullesti thessemo hrosse11.
Pater n(oste)r.12 Uuala
(4)
Krist, thu geuuertho gibuozian thuruch thina gnatha13 thesemo14
(5)
hrosse
thaz antphangana atha thaz spurialza, sose thu themo
(6)
s(an)c(t)e Stephanes hrosse15 gibuoztos zi thero16 burg Saloniun. Am(en).17
Braune,
W./Ebbinghaus, E., Althochdeutsches Lesebuch, 17. A.
1994, 92
1. Ad catarrum dic:
Crist uuarth
giuund: tho uuarth
he hel gi ok gisund,
that bluod forstuond: so
duo thu bluod.
Amen ter. Paternoster ter.
2.
Incantacio contra equoru(m)
egritudine(m) qua(m) nos
dicim(us)
spurihalz.
Quam Krist endi sancte Stephan zi ther burg zi
Saloniun; thar uuarth
sancte Stephanes hros entphangan. Soso Krist gibuozta themo sancte Stephanes
hrosse thaz entphangana, so gibuozi ihc it mid Kristes
fullesti thessemo hrosse.
Paternoster.
Uuala Krist thu geuuertho gibuozian thuruch thina gnatha
thessemo hrosse
thaz antphangana atha thaz spurialza, sose thu themo sancte Stephanes hrosse
gibuoztos zi thero burg Saloniun
Amen.
1 catarrus
soll hier Nasenbluten bezeichnen. 2 Schröder schrieb hel ok, indem er gi für eine Prolepse des gi von gisund
ansah: dagegen W. Braune, Beiträge 36
(1910), 554. 3 Schröder
erkannte, dass ursprünglich forstuod gestanden
hat. 4 Blatt 36b Incantacio contra eqvorv (über v ein waagrechter Strich) egritvdinÐ qvõ nos
dicim’ spvrihalz. (h-ähnliches Zeichen hochgestellt)│Quam
… 5 sce (über
ce ein waagrechter Strich) stpehan.
6 saloniun.
7 Blatt 37a sce
(über ce ein waagrechter Strich). 8 hros
(h-ähnliches Zeichen hochgestellt). 9 So So. 10 sce (über ce ein waagrechter Strich) stephan│(über n ein waagrechter Strich). 11 hro] über o eine Tintenspur; hinter hro hat
am Zeilenschluss schwerlich etwas gestanden.
12 nr (über nr ein waagrechter Strich).
13 gnatha (nicht ginatha)
untergeschrieben. 14 Blatt 37b
thesemo. 15 sce (über ce ein waagrechter Strich) stphanes
hrosse (h-ähnliches Zeichen
hochgestellt). 16 thero] o vielleicht
aus Ansatz von u korrigiert. 17 am (über m ein waagrechter Strich).
TSp
= 8l = Trierer Spruch
Trierer
Spruch (TSp)
Überlieferung:
Die 134 Blätter im Format 22,5 x 16,7 cm umfassende, einst
dem Kloster Sankt Maximin bei Trier gehörende Handschrift (Blatt 1 und 134
Schutzblätter aus einer astronomischen Handschrift des 9. Jahrhunderts, Blatt 2
ein modernes Papierblatt, Blätter 3-7a ursprünglich leer) enthält auf den im
10./11. Jahrhundert geschriebenen Blättern 7b-133b sechs Schriften Augustins
(Thagaste in Numidien 13. 11. 354-Hippo Regius in Numidien 28. 8. 430), wobei drei nicht viel jüngere Hände des
beginnenden 11. Jahrhunderts (?) die Blätter 5b, 6a zur Eintragung eines
augustinischen Spruches, des Satzes formidari diabolus (ergo) non debet qui
nihil nisi permissus valet aus Gregors des Großen (Rom um 540-Rom 12. 3. 604)
Moralien, einer gereimten volkssprachigen Übersetzung dieses Satzes (Trierer
Spruch) und einer umfänglichen, in leoninischen Hexametern gehaltenen
lateinischen Sündenklage benutzten. Der Reimspruch ist in drei Zeilen durch
Punkte getrennt geschrieben. Bei dem Trierer Spruch handelt sich um einen aus
zwei binnengereimten Langzeilen (16 Wörter) bestehenden Spruch über den Teufel.
Der Dialekt ist altrheinfränkisch oder altmittelfränkisch. Wahrscheinlich sind
zwei Wörter altsächsisch (use, scada). Sie könnten auf den Schreiber
zurückgehen, da der Infinitiv sīn im Reim altsächsische Herkunft des
Spruches ausschließt. Die Übersetzung aus dem Latein schimmert deutlich durch.
Entstanden sein könnte der Spruch im beginnenden 11. Jahrhundert in Sankt
Maximin bei Trier.
Ausgaben: Priebsch, R., Ein Ausspruch Gregors des Großen in althochdeutschen Reimversen aus Sankt Maximin zu Trier, PBB 38 (1913), 388; Steinmeyer, E. v., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 400 Z. 16-17, Nr. 81
Literatur: Steinmeyer, E. v., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, Neudrucke 1963, 1971, 400; Schützeichel, R., Althochdeutsches Wörterbuch, 1969, XIV, 2. A. 1974, 3. A. 1981, 4. A. 1989, 5. A. 1995, 39 (TSp) (P); Klein, T., Studien zur Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen und ihrer Sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977, 217
TSp
= 81 = Trierer Spruch
Steinmeyer,
E., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, S. 400
Trierer
Reimspruch
Nisal
nieman then diubal uorhtan,
uuanda
her nemach manne scada sin,1 iz
nihengi imo use druhttin.
1 Vgl. Steinmeyer, E., Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, 1916, 358,6 (= Nr. LX. Benediktbeurer Glauben und Beichte III, Textzeile 30 so nemâg iu der tievel dehein schade sin.
WH
= Werdener Heberegister
Werdener Heberegister (WH)
Überlieferung: Düsseldorf, Staatsarchiv A 88 (Urbar A, Ende 9./Anfang 10. Jh.) f. 34b. (Vgl.
ferner Düsseldorf, Staatsarchiv A 88 [Urbar A, Ende 9./Anfang 10. Jh.];
Düsseldorf, Staatsarchiv A 89 [Urbar B, Ende 9./Anfang 10. Jh.]; Düsseldorf,
Staatsarchiv A 133 [Urbar C, 1050]; Düsseldorf, Staatsarchiv B 59 1/2
[Verzeichnis von Stiftungen, Urbar D, Urbar E, Mitte 12. Jh.]; Düsseldorf,
Staatsarchiv A 134 (Urbar F = Praepositurae antiquissimum registrum, Mitte 12.
Jh.); Leiden, Universitätsbibliothek Voss. lat. 9.55 [Chartularium
Werdinense]).
Inhalt: Im Rahmen des ältesten lateinischen Werdener
Heberegisters (Werdener Urbars) vom Ende des 9. bzw. Anfang des 10.
Jahrhunderts befindet sich auf Blatt 34b ein geschlossener altsächsischer Text
im Umfang von etwa 50 Wörtern vom Anfang des 10. Jahrhunderts. Die in diesem
Stück verzeichneten Güter lagen in Friesland, von wo Liudger, der Gründer und
erste Abt der Abtei, stammte (aus Suecsnon). Verschiedene altsächsische oder
lateinisch-altsächsische Einzelwörter sind auch in den lateinischen
Heberegistertexten (Urbartexten) des 9. bis 12. Jahrhunderts enthalten.
Ausgaben: Crecelius, W., Collectae ad augendam nominum
propriorum Saxonicorum et Frisiorum scientiam spectantes, Bd. 1 1864, 25;
Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 23, Nr. 8;
Rheinische Urbare, Bd. 2 Die Urbare der Abtei Werden an der Ruhr - Die Urbare
vom 9.-13. Jahrhundert, hg. v. Kötzschke, R., 1906, Neudruck 1978, 73-74, § 38
Literatur: Wadstein, E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler,
1899, 132; Rheinische Urbare, Bd. 2 Die Urbare der Abtei Werden an der Ruhr -
Die Urbare vom 9.-13. Jahrhundert, hg. v. Kötzschke, R., 1906, Neudruck 1978,
73-74; Ehrismann, G., Geschichte der deutschen Literatur, Teil 1, 2. A. 1932,
Neudruck 1966, 360; Jahn, R., Die ältesten Sprach- und Literaturdenkmäler aus
Werden und Essen, Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 60 (1940),
72f.; Drögereit, R., Werden und der Heliand, 1951; Klein, T., Studien zur
Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen und
ihrer Sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977, 333f.; Krogh, S., Die
Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen, 1996, 121;
Tiefenbach, H., Zur frühen Werdener Sprachgeschichte, in: Grammatica ianua artium,
hg. v. Glaser, E./Schlaefer, M., 1997, 169; Schmidt-Wiegand, R., Werdener
Urbar, Verfasserlexikon, 2. A. Bd. 10 1999, 886
WH
= Werdener Heberegister
Wadstein,
E., Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler, 1899, 23, Nr. 8
(Aus
dem ältesten) Werdener Heberegister
An naruthi thiu kirica endi kiricland. fan
almeri│te tafal(-)
bergon.
(5) An
uuerinon thiu kirica endi al that gilendi.│
Te
amuthon thiu kirica endi kiricland
an theru fehtu En uuérr│sancti liudgeri. alterum
sancti
martini.
Utermeri. sancti liudgeri totum.
(10) spilmeri Similiter1│
pulmeri half.
Suecsnon ubi natus est sanctus
liudgerus totum.
An upgoa│siuun hofstadi.
siuun uerrstadi. Te aiturnon. sancti liudgeri│
(15) Te
kinleson. En alt giuuarki2.
1 Vgl. Crecelius, Z. f. d. A. 20 (1876), 128. 2 Nicht giuuerki, wie Crecelius hat; a teilweise
stark verblasst.
WT
= Altwestfälisches Taufgelöbnis (Kölner Taufgelöbnis)
Altwestfälisches
Taufgelöbnis (WT)
Überlieferung: Freher, M., Decalogi orationis
et symboli saxonica versio vetustissima, 1610
Die vielleicht in Köln am Ende des 10. Jahrhunderts
entstandene, ein Sakramentar enthaltende, zuletzt in Kanonissenstift Sankt
Cäcilien in Köln aufbewahrte, am Anfang des 17. Jahrhunderts von dem Kölner
Griechischprofessor Theodor Pfütz für den Juristen und Historiker Stephan
Broelmann (Köln 1551-Köln 10. 11. 1622) teilweise abgeschriebene, dem
(teilweisen) Druck (der auf die Auferstehung bezüglichen Sätze) Marquard
Frehers (1565-1614) von 1610 zugrundeliegende, verlorene, nur in den zwei von
G. Frenken wieder verwerteten Manuskriptbänden Broelmanns von 1607 und 1615
mittelbar erhaltene Handschrift enthält das altwestfälische Taufgelöbnis
(Kölner Taufgelöbnis).
Inhalt: Das Taufgelöbnis umfasst insgesamt etwa 90 Wörter und
gliedert sich in vier Abschwörungsfragen und in drei Glaubensfragen. Die
Antworten bestehen im bloßen Absagewort (farsaku) bzw. Glaubenswort (gilouiu).
Die Sprache ist altsächsisch oder (genauer) altwestfälisch. Vielleicht liegt
dem Taufgelöbnis eine Vorlage aus Köln oder Mainz zugrunde. Der Text könnte im
zweiten Viertel des 9. Jahrhunderts und vielleicht in Werden entstanden sein.
Gewisse sprachliche Verbindungen bestehen zum fränkischen Taufgelöbnis und zum
Kölner Taufgelöbnis.
Ausgaben: Freher, M., Decalogi orationis symboli saxonica
versio vetustissima, 1610; Frenken, G., Kölnische Funde und Verluste, Z. f. d.
A. 71 (1934), 125; Foerste, W., Untersuchungen zur westfälischen Sprache des 9.
Jahrhunderts, 1950, 90
Literatur: Foerste, W., Untersuchungen zur westfälischen Sprache
des 9. Jahrhunderts, 1950, 90; Kruse, N., Die Kölner volkssprachige
Überlieferung des 9. Jahrhunderts, 1976; Klein, T., Studien zur
Wechselbeziehung zwischen altsächsischem und althochdeutschem Schreibwesen und
ihrer Sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung, 1977; Krogh, S., Die
Stellung des Altsächsischen im Rahmen der germanischen Sprachen, 1996, 123
(Kölner Taufgelöbnis)
WT
= Altwestfälisches Taufgelöbnis
Foerste,
W., Untersuchungen zur westfälischen Sprache des 9. Jahrhunderts, 1950, S. 90
Altwestfälisches
Taufgelöbnis
Farsakis
thu unaholdon?
Farsaku.
Farsakis
thu unaholdon uuerkon endi uuillion?
Farsaku.
(5) Farsakis thu allon hethinussion?
Farsaku.
Farsakis thu allon
hethinon geldon endi gelpon,
that hethina man te
geldon ende te offara
haddon?
(10) Farsaku.
Gilouis thu an god fader
alomahtigan?
Gilouiu.
Gilouis
thu an thena helagon godas sunu, that
he geboren endi gemartyrod uuari?
(15)
Gilouiu.
Gilouis thu an thena helagon gest endi
an thia hilagon samunga endi helagaro
gimenitha,
fleskas astandanussi, that
thu an
themo fleska, the thu nu an bist
(20) te duomesdaga gistandan scalt endi gi-
louis thu livas ahtar
dotha.
Gilouiu.
Sequitur hic: Suffla in
faciem et dic hanc
orationem: Exi ab eo
immunde spiritus et
(25) redde honorem deo vivo et vero.
Lesarten: 7 allon fehlt (Broelmann, S., Kölnische Geschichte, 1615 = B), 11-12 fehlt (Broelmann, S., Kölnische Geschichte, 1615 = B), 14 gemartytod Broelmann, S., Kölnische Geschichte, 1607, 1615 = AB), 18 arstandenußi (Freher, M., Decalogi orationis symboli saxonica versio vetustissima, 1610 [letzte und drittletzte Seite] = F), arstandanussi (Broelmann, S., Kölnische Geschichte, 1615 = B), 20 schalt (Broelmann, S., Kölnische Geschichte, 1617 = B), (Freher, M., Decalogi orationis symboli saxonica versio vetustissima, 1610 [letzte und drittletzte Seite] = F), 21 liuas achter dotha (Freher, M., Decalogi orationis symboli saxonica versio vetustissima, 1610 [letzte und drittletzte Seite] = F), dohta (Broelmann, S., Kölnische Geschichte, 1607, 1615 = A, B).